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Totempfahl-Protest bei Philips: Urwaldholz landet

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Klaus Merkle

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Jul 28, 1999, 3:00:00 AM7/28/99
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## Nachricht vom 28.07.99, erstellt von reda...@greenpeace.de
## weitergeleitet durch Klaus Merkle
## PMs zum Inhalt bitte an den Ersteller, Brett-Mail ans Gruppenbrett

Presseerklaerung vom 28. Juli 1999

Totempfahl-Protest bei
Philips: Urwaldholz landet
in Pappkartons

Hamburg, 28. 7. 1999. Vor der
Deutschlandzentrale des
Elektrokonzerns Philips in Hamburg
steht seit heute vormittag ein
sechs Meter hoher und fast zwei
Tonnen schwerer Totempfahl. Der
Pfahl wurde von dem kanadischen
Indianerhaeuptling Qwatsinas und
Greenpeace-Mitarbeitern am Morgen
vor dem Firmengebaeude am Steindamm
mithilfe eines Krans
aufgestellt.Grossformatige Fotos
zeigen, wie Kahlschlaege im
kanadischen Urwald aussehen. Auf
einem Banner steht die Forderung
"Rettet den kanadischen Regenwald"
und auf englisch "Kaufen Sie keine
Urwaldzerstoerung aus Kanada ?
Schuetzt das Land der Indianer!"

"Philips verwendet fuer seine
Verpackungen Karton, der aus
Urwaldholz hergestellt wurde.
Meine Heimat, der Regenwald, wird
zerstoert. Die Baeume des Waldes
werden zu Pappkartons verarbeitet.
Ich bitte die Einkaeufer des
Unternehmens, diese Kartons nicht
mehr zu kaufen und auf andere
Materialien umzusteigen", sagt
Haeuptling Qwatsinas.

Der 52jaehrige "Geist des Raben"
ist einer der traditionellen
Haeuptlinge der Nuxalk-Indianer
(sprich: Nuhoak) aus Bella Coola
(Provinz British Columbia). Dort,
an der Westkueste Kanadas zwischen
Alaska und Vancouver Island,
befindet sich das letzte noerdliche
Regenwaldgebiet der Erde, der
Great Bear-Regenwald. In diesem
Urwald, der etwa halb so gross ist
wie die Schweiz, schlagen
kanadische Holzkonzerne wie West
Fraser und Interfor auch in bisher
unberuehrten Taelern ein. West
Fraser verarbeitet das Urwaldholz
unter anderem zu Kartonpappe, die
ueber Zwischenhaendler an Philips
und andere deutsche Unternehmen
verkauft wird. Die Philips GmbH
ist wie VW und BMW Grosskunde des
Ansbacher Herstellers "Wellpappe
Ansbach", der jaehrlich rund 3000
Tonnen Pappe von West Fraser
importiert. VW hat sich nach
Greenpeace-Protesten bereit
erklaert, auf Verpackungen zu
verzichten, die aus Urwaldholz
hergestellt wurden.

Der Totempfahl, der heute in
Hamburg erstmals aufgestellt wird,
war innerhalb von sechs Wochen von
zwei Nuxalk-Indianern auf einer
"Totem-Tour" durch Deutschland
geschnitzt und anschliessend bemalt
worden. Die Rundreise der Indianer
durch 15 Staedte hatte am 17. Juni
in Hamburg begonnen.

Totempfaehle sind Geschichtsbuecher,
die die Abstammung und die
spirituellen Urspruenge der
Indianer erzaehlen. Auf dem
Nuxalk-Totempfahl, der aus dem
Stamm einer 600 Jahre alten
Rotzeder geschnitzt wurde, sind
die traditionellen Symbole des
Nuxalk-Stammes zu sehen: am Fuss
ein Grizzly-Baer, der einen Adler
mit Armen aus Lachsen umfaengt und
Raben als Beine hat, ueber ihm ein
Orca-Wal, der einen Bieber in
seiner Schwanzflosse traegt, und
als Kopf des Totems die
Frauengestalt der Ista, der
mythischen Urmutter der Nuxalk und
der Totem-Tiere.

Die Indianer glauben, dass ihre
Ahnen auf einem Grizzly, einem
Raben, einem Adler und einem
Orca-Wal vom Himmel auf die Erde
kamen. Auf King Island, der
heiligsten Staette der
Nuxalk-Indianer, wo Ista auf die
Erde herabgestiegen sein soll,
wird wie in vielen anderen
Regionen des Great
Bear-Regenwaldes bereits
eingeschlagen.

Aktuelle Fotos von
Urwaldkahlschlaegen in Kanada finden Sie unter
www.fanweb.org/west_fraser/index.shtml.

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