Wenig Schutz fuer Welterbe
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Iguazu-Nationalpark von Strasse zerstueckelt
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Die meisten Naturschutzgebiete in Brasilien stehen nur auf
dem Papier oder werden von den Behoerden nicht ausreichend
vor Pluenderung und Zerstoerung geschuetzt. Dieser Vorwurf des
brasilianischen WWF (World Wide Fund for Natur) bezog sich
bis vor kurzem noch nicht auf Suedamerikas bekanntesten
Nationalpark, den Parque Nacional do Iguazu.
Das Schutzgebiet - es ist seit 1986 als Welterbestaette der
Menschheit von der Unesco anerkannt - beherbergt mit den
Foz do Iguazu nicht nur die maechtigsten Wasserfaelle der
Welt, sondern auch den letzten Rest des subtropischen
Regenwaldes im suedbrasilianischen Bundesstaat Paranß. Doch
nun drohen dem einst best geschuetzten Nationalpark
Brasiliens genau 60 Jahre nach seiner Gruendung irreparable
Schaeden an seinem OEkosystem. Ursache ist die von der
Regierung betriebene OEffnung einer seit Jahren umstrittenen
Strasse, die mitten durch das Reservat fuehrt.
Zwar werde das Schutzgebiet schon immer ab und zu von
Wilderern auf der Jagd nach Jaguaren und Ozelots
heimgesucht. Durch die OEffnung der 18 Kilometer langen
Strasse von Colono aber werde das Urwaldreservat
zerstueckelt und gaenzlich der Pluenderung preisgegeben,
klagt die brasilianische Umweltgruppe SPVS (Sociedade
de Pesquisa em Vida Selvagem e Educacao Ambiental).
In einem Appell an Brasiliens Staatspraesident Fernando
Enrique Cardoso fordern deshalb jetzt mehr als ein Dutzend
brasilianische und internationale Umweltschutzorganisationen
wie SOS Mata Atlantica,
Greenpeace und der WWF die sofortige Schliessung
der Strasse. Dies waere auch im Sinne der Unesco.
Informationen der Naturschuetzer zufolge droht Suedmerikas
beliebtester Naturattraktion - sie wird jaehrlich von rund
1,5 Millionen Urlauber aufgesucht - sonst der Entzug des
Welterbe-Status.(uns)<
Abdruck und Vervielfaeltigung nur mit Genehmigung von
Umwelt- und Nord-Sued-Nachrichten (uns)
Belegexemplare erwuenscht
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Umwelt- und Nord-Sued-Nachrichten (uns)
Norbert Suchanek
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Es reicht nicht, nur die Dunkelheit zu verfluchen.
Es ist genauso notwendig, ein Licht anzuzünden.
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