Indischer Ozean zu warm fuer Riffe
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Bleiche Korallen kosten 13 Milliarden
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Den Laendern rund um den Indischen Ozean drohen in den kommenden Jahren wirtschaftliche
Einbussen in Milliardenhoehe. Schuld sind die Globale Erwaermung und der starke El-Nino-
Effekt des vergangenen Jahres. Der Indische Ozean erwaermte sich dadurch 1998 so stark
wie nie zuvor beobachtet und erreichte Temperaturen von drei bis fuenf Grad Celsius ueber
dem Normalwert. Diese aussergewoehnliche Erwaermung ist hoechstwahrscheinlich die Ursache
des massenhaften Absterbens weiter Bereiche der Korallenriffe Sri Lankas, Indiens,
Kenias, Tansanias, der Malediven und der Seychellen. Die oberflaechennahen Korallen
starben in diesen Gebieten durch das sogenannte Ausbleichen zu bis zu 90 Prozent ab. In
den Riffen anderer Regionen des Indischen Ozeans und unterhalb der 20-Meterlinie lag die
Sterberate der Korallen immerhin noch bei durchschnittlich fuenfzig Prozent.
Alles in allem werde dies der Region im schlimmsten Fall einen wirtschaftlichen Schaden
in Hoehe von umgerechnet rund 13 Milliarden Mark in den naechsten 20 Jahren einbringen,
errechnete nun ein internationales Forscherteam rund um das Global Coral Reef Monitoring
Network. Falls sich die Korallen sehr schnell erholen sollten, betragen die geschaetzten
Verluste immerhin noch etwa 1,2 Milliarden Mark. Diese optimistische Einschaetzung der
Forscher haengt allerdings stark davon ab, ob die extremen Wassertemperaturen und das
massenhafte Korallensterben im Indischen Ozean einmalige oder sehr seltene Phaenomene
sind. Genauso wahrscheinlich sei aber, dass sich sowohl Globale Erwaermung als auch das
Korallensterben in den naechsten Jahren fortsetzen werden. Eine weitere Zerstoerung der
Riffe mit drastischen oekonomischen und oekologischen Auswirkungen in der Region waere die
Folge.
"Das Ausbleichen der Korallen 1998 kann die erste weltweite Warnung vor noch ernsteren
Veraenderungen durch die Globale Erwaermung sein", befuerchten die Riff-Forscher im
schwedischen Wissenschaftsmagazin Ambio. Milliarden von Menschen koennten betroffen sein.
"Korallenriffe wurden zwar", so die Forscher, "in geologischen Zeitraeumen mehrfach
ausgeloescht und neu gebildet. Doch eine Erholung der Riffoekosysteme in Tausenden oder
Zehntausenden von Jahren hilft den Menschen, die heute von intakten Riffen abhaengen,
nicht." So sind Korallenriffe derzeit allein im suedindischen Biosphaerenreservat am Golf
von Mannar die oekonomische und oekologische Basis von nahezu 200.000 Menschen.(uns)<
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