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*SL 1/2000 2/4* Top-Nazi kauft Nordland und Resistance

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ANTIFA-WEST c/o BI-Buergerwache

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Jan 30, 2000, 3:00:00 AM1/30/00
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* Searchlight 1/2000 *
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* Internationale Antifaschistische Monatszeitschrift *
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* Elektronische deutsche Ausgabe. *
* Artikelauswahl durch die ÜbersetzerInnen *
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* Copyright: Searchlight *
* Verbreitung der elektronischen Ausgabe nur in /CL gestattet *
* Darüber hinausgehende Verbreitung *
* oder Nachdruck nur nach Absprache *
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* Unterstützt Searchlight durch ein *
* Abonnenment der Papierausgabe *
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Top-Nazi kauft Nordland und Resistance
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William Pierce, Führer der National Alliance und wohl Amerikas
führender Nazi, hat damit begonnen, in das hoch lukrative
Musikgeschäft einzusteigen. Früher im Jahr 1999 kaufte Pierces
National Alliance (NA) Resistance Records - und jetzt, wie
Searchlight enthüllen kann, hat er Warenbestand und
Bandverträge vom Schwedischen Musik-Unternehmen Nordland
gekauft. Es ist ein Zug, der von Geld, Rekruten und Einfluss
angetrieben wird, berichten Nick Lowles und Devin Burghart

"Wir leben in einer entfremdeten Ära. Alles um uns ist
unnatürlich und entfremdend: unsere Lebens- und
Arbeitsumgebungen, mit ihrer von der Regierung durchgesetzten
'Ungleichheit'; unsere Schulen, unsere Städte, die
multikulturelle 'Unterhaltung', die Hollywood und New York für
uns auf den Markt werfen; und besonders die, Gott wie
schreckliche, nicht-weisse 'Musik' die durch die Mainstream-
Musikindustrie promoted wird. All diese entfremdenden
Einflüsse schneiden uns von unseren Wurzeln ab, sie vergiften
unsere Seelen und sie verursachen Zorn in uns."

Schrieb William Pierce, Autor der berüchtigten Turner Diaries,
in dem wieder erscheinenden Resistance-Magazin. Er erklärte
den Lesern, warum er sich entschieden hatte, das ursprünglich
von George Burdi (besser bekannt als Eric Hawthorne)
gegründete Musik-Unternehmen zu kaufen. "Bei vielen unserer
Leute findet dieser Ärger keinen Platz, abgelassen zu werden,
keine Richtung" fügte er hinzu. "All zu oft wenden wir ihn
gegen uns selbst, und es führt zu selbstzerstörerischem
Verhalten. Wir müssen dem Zorn eine richtige Richtung geben.
Wir müssen ihm ein konstruktives Ventil geben." Durch dieses
Musik-Unternehmen, hoffen Pierce und seine Nationale Alliance
(NA), das äussersten Rand der weissen US-Supremazisten-
Bewegung im neuen Jahrtausend zu beherrschen.

Burdi und Mark Wilson, ein Kamerad der Church of the Creator
(Kirche des Schöpfer), baute Resistance Records 1994 auf. In
seiner Glanzzeit hatte es 15.000 Lesern und verkaufte CDs im
Wert mehrerer hunderttausend Dollar. Das Magazin wuchs auf
fast 60 Seiten, mehrere in Farbe. Der CD-Zweig des Geschäftes
wurde mit praktisch allen bedeutenden US-Nazi-Bands der Zeit
verbunden. Gemäss dem Southern Poverty Law Center (SPLC),
verkaufte Resistance geschätzte 50.000 CD's im Jahr,
entsprechend $10.000 (DM 20.000) im Monat.

Der Erfolg sollte nicht andauern. 1997 brachten eine
Kombination aus Kanadas Gesetzen gegen Rassen-Hass, Michigan's
Steuerbehörden und eine ausstehenden Verurteilung wegen
Angriffs auf eine Antirassistin, Burdi und Resistance Records
zum Absturz. Angesichts des Gefängnisstrafe, verschwand Burdi
aus der Bewegung. Anfänglich wurde Resistance von Eric
Davidson und Jason Snow weiterbetrieben, aber ihre Ausdauer
bewies sich als kurzlebig.

Burdi wurde schliesslich durch Willis Carto von Liberty Lobby
aus seiner finanziellen Misere freigebürgt. Dieser lies die
Gesellschaft über die in Kalifornien wohnenden Ashley und Judy
Brown laufen. "Carto bezahlte ihre Rechnungen über eine
Tarnfirma, Imperium.Inc." sagt das SPLC. Todd Blodgett, ein
ehemaliges Mitglied in Reagans Stab im Weissen Haus, managte
die Show.

Für Carto, der in seine eigenen Schlachten um die Kontrolle
über das Institute for Historical Review (IHR) verwickelt war,
war Resistance eine Nummer zu groß. Nach einem Gerichtsurteil,
welches die Kontrolle des IHR an seine Rivalen Mark Weber und
Greg Raven gab, wurde Carto gezwungen, den Bankrott zu
erklären.

Da Carto anderweitig beschäftigtwar, verlor Pierce keine Zeit,
einen Handel mit Blodgett und Snow abzuschliessen. Letztes
Frühjahr bezahlte er $100.000 (DM 200.000) für Resistance
Records mit den Versprechen weiterer Anlagen in die
Gesellschaft und dem Wiedererscheinen des Resistance
Magazines. Am 26. April 1999 wurde Resistance Records LLC im
Distrikt von Columbia eingetragen. Die Namen auf den
Unterlagen waren Pierce und Blodgett.


Ein neues Genre von Musik
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Für Pierce war der Aufkauf von Resistance offensichtlich
attraktiv. Gemäss einem kürzlichen erschienenen Mitglieder-
Bulletin der National Alliance, schätzt er, allein im Jahr
2000 mehr als 70.000 CD's zu verkaufen, nahezu so viel wie
$700.000 (DM 1.400.000).

Neben den ungeheueren Gewinnen gibt es jedoch andere, für
Pierce gleichgewichtige, Gründe für den Kauf. "Wenn Resistance
Stärke erlangt" schrieb Pierce in einem früheren Bulletin,
"soll dieser Erwerb eine zunehmende Zahl jüngere Mitglieder,
in dem Altersbereich 18-25, zu unseren Reihen hinzufügen."

Aber er wird nicht nur aus der Skinhead-Szene rekrutieren. Er
plant das Resistance Unternehmen, durch Einzug in ein neues
Musik Genre, zu erweitern. "Die wiederbelebte Gesellschaft
wird ein viel breiteres Spektrum White Resistance-Musik,
einschliesslich Genres wie z.B. Gothic und Black Metal
behandeln" schrieb Pierce in einem anderem NA-Bulletin.
"Einiges hiervon, insbesondere von europäischen Musikern, hat
ein heidnisches oder anti-jüdisch-christliches Thema. Einiges
ist nihilistisch. Einige der Themen dieser White Resistance-
Musik werden bei manchen unserer Mitglieder auf Empörung
stoßen. Abgesehen von den Texten, wird die Musik selbst für
viele Mitglieder nicht ansprechend sein. Es ist jedoch die Art
von Musik, welche Millionen weisser Amerikaner gewohnt sind."

Pierce hat das gewaltige Potential erkannt, welches ausserhalb
der Skinhead-Szene existiert. Während einige extrem rechte
Gruppen und Aktivisten sich in den letzten Jahren in die Black
Metal-Szene bewegten, gab es nur wenige, die dies in der von
dem NA-Führer vorgeschlagenen koordinierten Art und Weise
getan haben.

Ein weniger bedeutungsvoller, gleichwohl nicht zu
vernachlässigender, Faktor bei Pierces Kauf von Resistance ist
der vermehrte Einfluss, den er international gewinnen wird. In
seiner Glanzzeit (1996) war Resistance Records die weltweit
bei weitem prominenteste Firma der White-Power-Musik. Während
dieses in den USA ein weniger wichtiger Vorteil sein mag, wird
die Wirkung, die ein wiedererstehendes Resistance in Europa
haben wird, von einem Mann wie Pierce genutzt werden, der an
"arischen Internationalismus" glaubt. In den letzten Jahren
hat Pierce Britannien, Deutschland, Griechenland und Ungarn
besucht. Sein Buch, The Turner Diaries, ist jetzt in mehreren
anderen europäischen Sprachen, einschliesslich französisch und
schwedisch, verfügbar. Und seine engen Gehilfen in der NA
haben kürzlich Verbindungen in Russland aufgebaut.

Schweden schlucken
------------------

In November erweiterte Pierce sein Musikimperium durch den
Kauf des schwedischen Unternehmes Nordland. Dieser Handel, den
Pierce beim Parteitag der NPD abschloss, liess ihn die
Kontrolle über Nordlands Warenbestände und US-Band-Verträge
übernehmen. Während dieser Handel wieder grösstenteils dazu
dient, sein US-Untenehmen zu vergrössern, signalisiert er
seine Absicht die White Power-Musik-Szene international zu
dominieren.

Der Handel kostete Pierce weitere $50.000 (DM 100.000).
Interessanterweise erfolgte der Abschluss in Beisein von Jens
Pühse, ein NPD-Jugend-Führer und Eigentümer der Pühse-Liste,
einen von Deutschlands führenden Nazi-CD-Versänden, bei dem
Abschluss anwesend.

Wie Resistance hat auch Nordland schon bessere Tage gesehen.
Einst das führende White Power-Musik-Unternehmen in
Skandinavien, hat Nordland seither den an die von Eric Blücher
und Marcel Schilf betriebenen Firmen NS88 und Ragnarock
Records verloren. Politisch wichtiger, hat es gegenüber der
Combat 18 / Blood and Honour-Gruppe verloren.

Als 1996 C18 der Resistance/Nordland-Front den Krieg erklärte,
riss sich die White Power-Musik-Szene auseinander. Der Kampf
schlug auf den Seiten der jeweiligen Veröffentlichungen
nieder, und in zwei Fällen versuchten britische C18 Anhänger,
in Göteborg, einen Nordland-Aktivisten anzugreifen. Bei erster
Gelegenheit wurden im Oktober 1995 zehn C18 Anhänger in
Norwegen verhaftet und später abgeschoben. Während ein Jahr
später, der C18-Führer Will Browning versucht, den dänischen
C18 Terroristen Thomas Nakaba zu überreden, ihn bei einem
Mordanschlag zu begleiten. Das Klima von Furcht, Intrige und
Verdächtigungen schwächte die White Power-Musik-Szene in
Nordeuropa erheblich.

Es ist unwahrscheinlich, dass Pierces Resistance in
irgendwelche ähnlichen Fehden verwickelt werden wird. Wenige
der ehemaligen Teilnehmer haben Lust auf einen weiteren Kampf,
schon gar nicht gegen Pierce.

Welche Wirkung ein wiedererstehendes Resistance auf die Musik-
Szene in Britannien haben wird, bleibt abzuwarten. Mit dem
Organisator der American Friends of the British National Party
(Amerikanische Freunde der Britischen National Partei), Mark
Cotterill, der mit Pierce eng zusammenarbeitet, und mit dem
Glasgower Aktivisten Steve Cartwright, der einen Artikel in
dem neuen Resistance schreibt, könnte sich die British
National Party als grosser Geldgeber des Unternehmens ereisen.
Jedoch mag sie, wie sie nach besserem Ansehen strebt, nicht zu
offensichtlich mit einem solch unverhohlenen Nazi wie Pierce
verbunden werden wollen.

Pierce riskiert bei der Resistance-Operation Geld, Zeit und
politisches Prestige in erheblichem Umfang. Jedoch ist er der
potentiellen Gewinne gewahr, die er mit etwas Glück erwarten
kann. Er mag über die Art Musik, die Resistance produziert,
persönlich entsetzt sein, aber er hat schon die Unterstützung
der meisten führenden US White Power-Bands und der aus Texas
operierenden Hammerskin Nation gewonnen. So kann er
erfolgreichen Zeiten entgegensehen.


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Antifa-West - Antifaschistische Initiative im Bielefelder Westen

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