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Veranstaltungen zum Gubener Hetzjagd-Prozess

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Joachim Kerschberger

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Feb 5, 2000, 3:00:00 AM2/5/00
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"Nur ein Toter mehr?"

Veranstaltungsreihe zum Tod von Farid Guendoul/Omar Ben Noui in Guben

Vor fast einem Jahr, in der Nacht vom 12. zum 13. Februar 1999, fand der
algerische Flüchtling Farid Guendoul in der südbrandenburgischen Kleinstadt
Guben den Tod, nachdem er von einer aufgestachelten Meute stadtbekannter
rassistischer Skinheads durch die Straßen gehetzt worden war. Aus Anlass
seines ersten Todestages findet

am Dienstag, den 8. Februar 2000 um 19.00 Uhr
im Kato, U-Bahnhof Schlesisches Tor, Berlin

eine Podiumsdiskussion statt. Thema der Veranstaltung werden die Situation
in Guben und der Prozess gegen die 11 Täter sein, der seit Juni 1999 in Cottbus
stattfindet.

Eine Hetzjagd wie in Guben hätte auch in vielen anderen Städten stattfinden
können. Sie ist Ausdruck und Folge der systematischen staatlichen
Ausgrenzungspolitik und der rassistischen Einstellung vieler BürgerInnen. Was
aber könnten wirksame "Strategien gegen Rechts", jenseits hilfloser und
kurzsichtiger staatlicher Programme, wie das "Tolerante Brandenburg" sein?
Auch dies wird Thema der Veranstaltung sein.

Auf dem Podium werden MitarbeiterInnen der Forschungsgesellschaft Flucht und
Migration, der AG Flucht und Migration Cottbus, der AntiFa Guben und der
Opferperspektive, sowie eine Vertreterin der Nebenklage und ein Freund
des Toten diskutieren und die Fragen des Publikums beantworten. Zur
Einführung wird ein ca. 5 Min. Fernsehinterview mit Malik Guendoul gezeigt.

Forschungsgesellschaft Flucht und Migration (Berlin)
Opferperspektive (Potsdam)
AG Flucht und Migration (Cottbus)

weitere Termine der Veranstaltungsreihe

Freitag 3. Februar Potsdam 19:00 Uhr FH für
Sozialwesen
Dienstag 8. Februar Berlin 19:00 Uhr Kato U-Bhf.
Schlesisches
Tor
Sonnabend 12. Februar Guben 15:00 Uhr Kulturzentrum
Obersprucke,
Goethestr.
Mittwoch 23. Februar Cottbus 19:00 Uhr Universität
Mittwoch 1. März Frankfurt (Oder)19:00 Uhr Universität

Zu Sylvester, als ein Mob rechtsextrem orientierter Jugendlicher randalierend
und "Sieg-Heil" brüllend durch Guben zog, darunter auch drei der Angeklagten
im Cottbuser Hetzjagd-Prozess, wurde der *Gedenkstein für Farid Guendoul* an
der Hugo-Jentsch-Straße vollständig zerstört. Die Tat ereignete sich entweder
in der Sylvesternacht oder kurze Zeit später. Von den Tätern fehlt jede Spur.
Am *Sonntag, den 13. Februar*, dem Jahrestag der tödlichen Hetzjagd, wird ein
neuer Gedenkstein eingeweiht. Um *13 Uhr* findet unweit des Hauses *Hugo-Jentsch-
Straße 14*, wo Farid Guendoul auf der Flucht vor seinen Verfolgern verblutete,
eine Kundgebung statt, die von der Antifa Guben veranstaltet wird, anschließend
ein Zug durch Obersprucke.

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