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Charly Pichler schlägt wieder zu

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Thomas Jan

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Mar 11, 2005, 12:16:33 PM3/11/05
to
Charly Pichler- Dieser Name sagt im ersten Augenblick nicht viel, doch
dieser dem SVP nahestehender "Möchtegern-Journalist", der sich darauf
spezialisiert hat gratis Zeitungen wie die "Oberthurgauer Nachrichten",
"Kreuzlinger / Weinfelder Nachrichten", "Wiler Nachrichten"und neuerdings
auch die "Toggenburger Zeitung" als Platform für seine Hetztiraden gegen
Ausländer, Arbeitslose, Invaliden und anderen "Sozialschmarotzern" zu
missbrauchen, ist kein unbeschriebenes Blatt.

Fakt ist, es wurden schon mehrmals in der Vergangenheit von diesem
"Journalisten" hetzerische, Menschen verachtenden Artikel geschrieben und
damit ganze Bevölkerungsschichten (mehrheitlich arbeitend und steuerzahlend
wohlgemerkt!!) beleidigt und in Misskredit gebracht.

Gut in Erinnerung ist mir die Geschichte des "Mechmed Z" einen im Thurgau
lebenden Asylbewerber, der als Sozialfürsorge monatlich 6180 Franken
beziehe. Geschildert wird der Fall eines «Asylsuchenden aus dem Balkan», den
ein Schlepper 1993 illegal in die Schweiz bringt, der seine Papiere wegwirft
und seine Herkunft verleugnet, sich als invalid ausgibt und letztlich der
Ausweisung entgeht, weil seine Frau schwanger ist. Der Artikel rechnet
schliesslich vor, wie Familie Z. mit inzwischen fünf Kindern auf die
erwähnten 6180 Franken von der Sozialbehörde ihrer Thurgauer Wohngemeinde
kommt.

Komisch ist nur: trotz Abklärungen diverser Behörden bei Kanton und Bund
kennt niemand den Fall. Deshalb bestehe der «dringende Verdacht einer
konstruierten, rein fiktiven Geschichte». (Zitat schweizer Presserat) Der
Generalsekretär des Thurgauer Departements für Justiz und Sicherheit hatte
Pichler darauf hingewiesen, dass es sich bei den 6180 Franken nicht um
Sozialhilfe handeln könne, sondern, wenn schon, um Leistungen der
Invalidenversicherung. Pichler habe zugesagt, zu versuchen, seinen Artikel
in diesem Sinne in einer nächsten Ausgabe zu präzisieren. Was er aber
unterliess.

Oder folgende Geschichte: Am 19. August 2004 veröffentlichten die
«Kreuzlinger / Weinfelder Nachrichten» unter dem Titel «Szenen einer Ehe»
und dem Untertitel «Wenn aus Liebe Hass wird» einen Artikel von Charly
Pichler über die Geschichte einer zerbrochenen Ehe. Der Lead lautete: «Was
aus den ehelichen Hoffnungen eines invaliden Thurgauers geworden ist.» Der
Bericht legte einseitig aus der subjektiven Sicht des Ehemannes dar, wie
dieser vor einigen Jahren im Spital Frauenfeld eine Frau aus dem ehemaligen
Jugoslawien kennenlernte und schon bald darauf heiratete. Eine gemeinsame
Tochter kam zur Welt. Doch schon bald nach der Heirat sei es zu
Auseinandersetzungen gekommen, bei der die Ehefrau Gewalt gegen Sachen des
Ehemannes ausgeübt und diesen auch tätlich angegriffen habe. Zudem habe es
Konflikte mit dem zuerst im gleichen Haushalt lebenden, von der Ehefrau in
die Ehe mitgebrachten halbwüchsigen «kiffenden» Sohn gegeben.

Der Artikel nennt den Namen der Betroffenen nicht, sondern verwendet ein als
solches deklariertes Pseudonym (Martin Baldmann). Hingegen druckte die
Zeitung ein Foto des Ehemannes ab, das diesen von hinten von der Schulter an
aufwärts zeigt, wie er vor einem Vogelkäfig sitzt (Legende: «Martin
Baldmann - ein kleiner Vogel ist alles was ihm blieb»).

Der schweizer Presserat rügte auch diese Geschichte mit folgender
Begründung:

1. Die «Kreuzlinger / Weinfelder Nachrichten» haben die Ziffer 7 der
«Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten»
verletzt, weil die Gefahr bestand, dass aufgrund von Text und Foto die
beiden Ehegatten X. und die Kinder zumindest für die Bewohnerinnen und
Bewohner ihres Wohnquartiers identifizierbar waren.

2. Die «Kreuzlinger / Weinfelder Nachrichten» wären zudem verpflichtet
gewesen, die Ehegattin vor der Veröffentlichung der schweren Vorwürfe des
Ehegatten anzuhören und ihre Stellungnahme im Artikel zumindest kurz
wiederzugeben. Falls eine Anhörung nicht möglich war oder eine Stellungnahme
verweigert wurde, hätte dies aus dem Artikel hervorgehen müssen. Die Zeitung
hat deshalb die Richtlinie 3.8 zur «Erklärung der Pflichten und Rechte der
Journalistinnen und Journalisten» verletzt.

Der neueste Wurf Pichlers: Eine sorgfältig geplante Kampagne wurde in
sämtlichen Gratisblättchen der Ostschweiz gestartet. Auftakt war ein
Leitartikel vom 3.März 2005 in der "Wiler Nachrichten" in welchem auf
populistische Art und Weise gegen Mitmenschen gehetzt wurde! Konkret ging es
darum, dass es christliche und/oder solidarische Personen unter uns gibt,
welche Menschen mit Nichteintretensentscheiden Unterschlupf und Verpflegung
bieten und vom Hetzblättchen als "im Mittelalter zurückgebliebene"
bezeichnet wurden. Weiter wurden diese in Verbindung mit Statistiken vom
BFS gebracht, laut denen über 50% der Straftaten in der Schweiz von
Menschen nicht schweizerischer Herkunft verübt werden. Dass diese zwei
Tatsachen aber nicht das geringste miteinander zu tun haben, wurde nicht
erwähnt.

Der gleiche Artikel erschien heute in der "Toggenburger Zeitung" und in der
"See & Gaster Zeitung"

Es kann nicht angehen dass ein konservativer, verbitterter Pseudojournalist,
Menschen gegeneinander aufhetzt und Gratiszeitungen missbraucht um seine
kranken Ansichten möglichst flächendeckend zu verbreiten. In Wil formiert
sich Wiederstand in dem die Bevölkerung zur Boykott der Wiler Nachrichten
aufgerufen wird. Es ist zu hoffen, dass auch das Toggenburg ähnlich
reagieren wird.


1X2Willows

unread,
Mar 12, 2005, 8:59:43 PM3/12/05
to
"Thomas Jan" <swiss...@hotmail.com> wrote

Kann schon sein dass es doppelt soviele sind, auf die der Vorwurf nur
halb zutrifft. Die Schadenssumme bleibt auf jeden Fall dieselbe.

Dan


Christoph L. Kaufmann

unread,
Mar 13, 2005, 3:29:46 PM3/13/05
to
Ein Anonümeli <spamb...@euro-celts.dot.com> schrub:

[Diverse Ostschweizer Blättchen bringen erfundene
Antiausländergeschichten]


> Kann schon sein dass es doppelt soviele sind, auf die der Vorwurf nur
> halb zutrifft. Die Schadenssumme bleibt auf jeden Fall dieselbe.

Und wenn doppelt so viele Schreiber halb so viel lügen, ist der Schaden
auch derselbe.

Die Theorie, dass das bewusste Verbreiten von Lügen in der Presse völlig
OK ist, weil man ja schliesslich nie ausschliessen kann, dass etwas
ähnliches irgendwo doch passiert ist, finde ich ziemlich erfrischend.
Darauf muss man immerhin kommen.

Weniger überraschend ist allerdings, dass man sich hinter einem
Pseudonym verstecken muss, wenn man solches zum Besten gibt. Husch ins
Körbchen!

catha...@gmail.com

unread,
Dec 1, 2019, 4:56:44 AM12/1/19
to
A propos Presserat: Als die Schreiberlinge zwischen 2000 und 2013 mich durch den Dreck gezogen haben, wurde ich beinahe nie um meine Version angefragt. Der Schweizer Presserat schmetterte meine Klagen ab. Wenn aber ein als Populist verschrieener Journalist nicht die Meinung der angegriffenen Partei einholt, schreit unsere Mainstream-Presse auf.
Natürlich sollten immer beide Seiten ihre Version einbringen dürfen.
Es lebe das Recht auf freie Meinungsäusserung.
Gerhard Ulrich Schwezer Dissident

charlott...@gmail.com

unread,
Dec 14, 2019, 7:00:37 PM12/14/19
to
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