"Joerg Lorenz" <
hugy...@gmx.ch> schrieb im Newsbeitrag
news:lm92kc$4eq$1...@news.albasani.net...
> Am 29.05.14 23:30, schrieb Peter Berner:
>> K U R Z
>>
>> Was ist euch wichtiger?
>>
>> L A N G
>
> Hier nur eine kurze Antwort: Nur eine freiheitliche Ordnung ist
> in der Lage langfristig Wohlstand zu garantieren. In der von Dir
> wohl verstandenen Definition ist Wohlstand in Franken messbar.
> Das greift aus meiner Sicht *viel zu kurz*.
K U R Z
Freiheitliche Ordnung und EU-Beitritt, wie vertr�gt sich das?
L A N G
Sch�nen Dank f�r deine Replik. Mag sein, dass man mein Post so verstehen
kann, dass ich Wohlstand als stets in Franken messbar betrachte. Das w�re
'in der Tat' (frei nach Ex-BR Merz) zu kurz gegriffen.
Aber Geld ist nun mal ein wichtiger Wohlstandsfaktor. Bereits die Mehrheit
der 'Mittelst�ndler' kann es sich beim Streben nach Wohlstand (auch nach
immateriellem) nicht wirklich leisten, sich aller 'K�uflichkeit' (nicht nur
mit Geld) zu verschliessen, sp�testens wenn es ans Lebendige geht (bergab in
Richtung Futter und Obdach). Eine enger werdende Spirale von 'friss oder
strirb' w�re das dazu passende Bild. Staatliche Wohlfahrt ist als kurz bis
mittelfristige L�sung in Ordnung, aber letzlich eine Kr�cke, weil sie an den
�bergeordneten Verh�ltnissen nichts �ndert, sondern diese geradezu
zementiert. Der allzeit bereite Spruch "Bei uns in der CH muss niemand
verhungern!", ist ja nicht gerade ein Loblied auf unseren, auch auf unseren
immateriellen Wohlstand, oder?
Na gut, woran machst Du f�r dich langfristigen Wohlstand fest? Dier Begriff
'freiheitliche Ordnung' ist aber, soll er nicht zur Worth�lse verkommen,
inner Grundsatzdiskussion zwingend erkl�rungsbed�rftig, finde ich. Ich mache
ihn z.B. auch an Sicherheit (an Leib und Leben, nicht in 'Ordnung als
Voraussagbarkeit' allein) fest. Ein satter Tiger scheint mir z.B. f�r zwei-
und vierbeiniges 'Frischfleisch' in seiner Umgebung weniger gef�hrlich als
ein hungriger.
F�r MICH ist die 'Freiheit der WAHL' am wichtigsten: (1)
- freie Zugang zu Bildung und Kultur f�r alle usw. (2)
- freie Wahl des Wohnsitzes f�r alle, weltweit (3)
- freie Wahl des Arbeitsortes f�r alle, weltweit
- gerechte Entl�hnung f�r alle, weltweit (4)
Dass das zu Probleme f�hrt, ist logisch und leicht nachvoillziehbar, aber
doch kein Grund, sich mit diesem idealistischen Modell a priori nicht
auseinandersetzen zu wollen.
Was ist dir als Ziel im laufenden globalen Wirtschaftskrieg (In meinen Augen
eine Tatsache!) relativ wichtiger, meinetwegen auf einer Skala von 1
(Ordung) bis 10 (Freiheit)?
Soviel Ordnung wie m�glich und nur soviel Freiheit wie n�tig - oder soviel
Freiheit wie m�glich und nur so viel Ordnung wie n�tig? Das eine w�rde ja,
im theoretischen Extremfall, das andere praktisch ausschliessen. (Die Frage
l�sst sich meines Erachtens auch nicht auf 'Anpassung oder Widerstand'
reduzieren, Meister Blocher, 1933-43 oder so ist zwar kein M�rchen, aber 'es
war einmal' passt da auch.)
Also sprach Mephisto: "Angst UND Gier, das rat' ich dir!" :-(
Die einen B�rger 'spuren', weil sie sich f�rchten und die andern, weil sie
den verlockenden L�gen der Protagonisten der Wirtschaftsm�chte erliegen.
Oder sie sind quasi immer wieder mal hin- und hergerissen. Das ist besonders
deutlich sichtbar im Vorfeld (eigentlich m�sste ich 'Kampf der
Stimmenf�nger' schreiben) von Abstimmungen und Wahlen, wo es quasi 'um die
Wurst' zu gehen scheint.
Frei nach Busch: "B�rger werden ist nicht schwer, B�rger sein dagegen sehr!"
Darf ich also deine Antwort so verstehen, dass ein Beitritt der CH zur EU
eine freiheitlichere Ordnung und somit mehr Wohlstand f�r alle in 'Euphoria'
(als geografisches Europa zu verstehen) lebenden B�rger garantieren w�rde?
Idealisten aller Couleurs vereinigt euch und dann kommt's gut?
Stell dir vor, dieses Bild gef�llt mir sogar! :-)
Peter
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(1)
Gross geschriebene W�RTER sind in meinem Post NICHT als Schreien zu
verstehen, sondern rein als Betonung. Hab einfach keine Lust auf * und /.
(2)
Umfasst f�r mich alles nicht, jedenfalls nicht direkt materiell Messbare
(3)
Unabh�ngig vonner Anstellung, also bedingungslose Reisefreiheit
(4)
Das Modell 'Mindestlohn' greift zu kurz (Tricksereien in der realen
Arbeitsweltwelt, mehr oder weniger auf allen Ebenen) und das aufkommende
extrem idealistische Modell 'bedingungsloses Grundeinkommen' scheint
bestechend, ist aber nicht zuende gedacht. Ich meine, es w�rde an der
Realit�t scheitern, denn einerseits ist der Mensch meines Erachtens noch
nicht bereit f�r sowas, anderseits stellt es nicht nur die aktuelle
Wirtschafsordnung, sodern die gesamte bestehende Weltordnung sofort und
unmittelbar komplett in Frage. Fragen ist nie schlecht, aber manchmal halt
sehr folgenschwer.