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Beitrag zur Ausstiegsdiskussion

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Peter Berner

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Dec 20, 2014, 11:35:02 AM12/20/14
to
Sali zäme,

Zusammengefasst ist BEIDES, sowohl ein weiterer Betrieb
von Kernkraftwerken, als auch deren Stillegung nicht ganz
unproblematisch, milde ausgedrückt.

Man kann Kernkraftwerke ja nicht einfach abschalten und
gut ist.

| - Ich finde, wir sind WEIT davon entfernt, die Nützung
| kontrollierter Kernspaltung zu beherrschen.
|
| - Schlagende Beweise dafür sind bekannt gewordene
| Störfälle & Katastrophen, weltweit.
|
| - Es geht bei Störfällen nicht um deren Wahrscheinlichkeit,
| sondern um die Grössenordnung möglicher Auswirkungen
| auf das regionale und globale LEBEN.

Ich bin daher dafür, den Fokus nicht auf rein wirtschaftliche
Überlegungen zu richten, sondern prioritär darauf, wie ein
möglichst sicherer AUSSTIEG gewährleistet werden kann.

Das nachfolgende Dokument (Fachseminar 2010) enthält
die relevanten Eckdaten zur Frage "Betrieb oder Stillegung
von CH-Kernkraftwerken?" (...am Beispiel Beznau I & II)

http://fokusantiatom.ch/Dokumente/sgk_seminar_20101130_01_rust.pdf

Gruss, Peschä

PS: Die menschliche Innovationskraft bei scheinbar unlösbaren
Problemen wurde in der Vergangenheit schon oft unterschätzt
und wird bei der beschlossenen Energiewende weiterhin tolle
Früchte tragen, denke ich.




Patrick Kormann

unread,
Dec 21, 2014, 2:10:03 PM12/21/14
to
Am 20.12.14 um 17:35 schrieb Peter Berner:

> PS: Die menschliche Innovationskraft bei scheinbar unlösbaren
> Problemen wurde in der Vergangenheit schon oft unterschätzt
> und wird bei der beschlossenen Energiewende weiterhin tolle
> Früchte tragen, denke ich.

Naja, das Problem ist halt, wenn die grössten Nationen an der Kernkraft
festhalten... In der Schweiz und in Deutschland wird viel geforscht.
Einsatzfähige Technologien kommen heute aber fast immer aus den USA...

Peter Berner

unread,
Dec 22, 2014, 12:35:02 AM12/22/14
to

"Patrick Kormann" <sir...@hotmail.com> schrieb:
Das ist korrekt und deine Argumentation ist natürlich stichhaltig.
Aber Polemik, die mit Unwissenheit und Furcht operieren würde
(auf die Grossen schielen), nützt letztlich keinem, weil bestenfalls
spekulativ.

Für mich umfasst die Ausstiegs-Thematik 4 Schritte:

(1) Was ist wirklich Sache? (regional und global)
(2) Was ist wirklich machbar? (regional, resp. in der CH)
(3) Was ist wirklich schlauer (grösster Nutzen, kleinster Schaden)?
(4) Entscheiden, daran festhalten und es konsequent umsetzen.

Der Verfasser des im OP verlinkten Dokuments war damals
stellvertretender Betriebsleiter des AKW Beznau & eine seiner
Aufgaben war, an fachspezifischen Seminaren in den USA als
Zuhörer teilzunehmen und nach dem Rückflug zu berichten.

Er war in Beznau ganz von Anfang an dabei und kennt die Materie,
weshalb ich das im OP verlinkte Dokument für besonders nützlich
halte - allerdings nur, wenn man sich sachdienlich informieren will.

Das hat jetzt weniger damit zu tun, dass ich ihn persönlich kenne,
aber viel damit, dass ich weiss, dass er die Problematik kennt.

Gruss, Peschä





Felix Rauch

unread,
Dec 22, 2014, 7:40:02 AM12/22/14
to
Peter Berner <peter_...@bluewin.ch> wrote:
[...]
> | - Ich finde, wir sind WEIT davon entfernt, die N?tzung
> | kontrollierter Kernspaltung zu beherrschen.

Das Problem ist, dass "wir" sie zu rund 99.99% oder so ziemlich gut
beherrschen, aber der Rest ganze Landstriche auf lange Zeit hinaus
unbewohnbar machen kann.

> Das nachfolgende Dokument (Fachseminar 2010) enth?lt
> die relevanten Eckdaten zur Frage "Betrieb oder Stillegung
> von CH-Kernkraftwerken?" (...am Beispiel Beznau I & II)

> http://fokusantiatom.ch/Dokumente/sgk_seminar_20101130_01_rust.pdf

Interessante Lektuere, wie eigentlich immer viel nuetzlicher als was
man in der "Presse" serviert bekommt.

- Felix

--
Felix Rauch, http://www.trash.net/~xilef/
This article contains my personal view only! Use of my addresses for marketing
purposes is hereby strictly prohibited according to applicable laws.

Patrick Kormann

unread,
Dec 22, 2014, 11:20:02 AM12/22/14
to
Am 22.12.14 um 06:35 schrieb Peter Berner:

> (1) Was ist wirklich Sache? (regional und global)
> (2) Was ist wirklich machbar? (regional, resp. in der CH)
> (3) Was ist wirklich schlauer (grösster Nutzen, kleinster Schaden)?
> (4) Entscheiden, daran festhalten und es konsequent umsetzen.


Naja, jeder dieser Punkte kann halt ganz unterschiedlich beurteilt werden.
Man könnte ja z.B. auch zum Schluss kommen, dass AKWs unverzichtbar
sind, aber so gefährlich, dass sie nur in Wüsten oder tief in Bergen
betrieben werden dürfen oder was weiss ich.
Ausserdem ist halt immer alles machbar, die Frage ist zu welchem Preis,
mit welchen Folgen, will man das?

Peter Berner

unread,
Dec 22, 2014, 3:35:02 PM12/22/14
to
"Patrick Kormann" <sir...@hotmail.com> schrieb_
> Am 22.12.14 um 06:35 schrieb Peter Berner:
>
>> [..]
>
> Ausserdem ist halt immer alles machbar, die Frage ist zu welchem Preis,
> mit welchen Folgen, will man das?

Ja, der akzeptable "Preis" bemisst sich nicht immer nach
Barem. Sogar eher selten, denke ich mal.

Aber gut dass wir jetzt darüber geredet haben... ;-)

Peter Berner

unread,
Dec 22, 2014, 3:35:02 PM12/22/14
to
"Felix Rauch" <fe...@nice.ch> schrieb:
> Peter Berner <peter_...@bluewin.ch> wrote:
> [...]
>> | - Ich finde, wir sind WEIT davon entfernt, die Nutzung
>> | kontrollierter Kernspaltung zu beherrschen.
>
> Das Problem ist, dass "wir" sie zu rund 99.99% oder so
> ziemlich gut beherrschen, aber der Rest ganze Landstriche
> auf lange Zeit hinaus unbewohnbar machen kann.
>
>> Das nachfolgende Dokument (Fachseminar 2010) enthält
>> die relevanten Eckdaten zur Frage "Betrieb oder Stillegung
>> von CH-Kernkraftwerken?" (...am Beispiel Beznau I & II)
>
> [Link siehe OP]
>
> Interessante Lektuere, wie eigentlich immer viel nuetzlicher
> als was man in der "Presse" serviert bekommt.

Deine Anmerkung freut mich. Ich bezog mich aber weniger auf
die Kernspaltung selbst, als auf das, was zur sicheren Nutzung
eben so alles alles dazugehört - und bedacht werden sollte.

Le contenu de la "büx de pan d'or" erkennt man halt oft erst,
nachdem man sie geöffnet halt. Diese "Reihenfolge" ist ja bei
Weihnachtspäckli nicht anders, aber möglicherweise etwas
weniger folgenschwer... ;-)
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