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Treffen Junger Autoren - ein Wettbewerbs-Fake?

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Rudy

unread,
Nov 24, 2000, 3:00:00 AM11/24/00
to
TREFFEN JUNGER AUTOREN 2000
15. bundesweiter Wettbewerb »Schüler schreiben«

Veranstaltet von der Berliner Festspiele GmbH
im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung


»Das Bundesministerium für Bildung und Forschung widmet der
Begabtenförderung aus allen Gebieten große Aufmerksamkeit. Mit der
gezielten Förderung der künstlerischen, wissenschaftlichen und praktischen
Begabungen soll das Feld unserer Gesellschaft von morgen bestellt werden.«
Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung
(aus dem Vorwort des TJA-Programmheftes 2000)

Schiebung beim Literaturwettbewerb »Treffen Junger Autoren«

2275 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet haben in diesem
Jahr ihre Texte eingeschickt, 21 sind ausgewählt worden – die 21 Besten,
wenn man dem Vorwort in der diesjährigen TJA-Broschüre zur Lesung glauben
darf.
Doch blättert man weiter in diesem Heft, stößt man (wie schon in den Jahren
zuvor), auf altbekannte Namen: Marco Berardi zum Beispiel, er war bereits
1998 dabei (und seine Brüder Norbert und Franco in den Jahren 1996, 1997
und 1998). Oder Lin Franke (1998). Oder Sue Hermenau (ebenfalls 1998). Oder
Holger Ihle (1996). (siehe auch unten, Nr.1)
Wie kann das möglich sein, wenn die Texte – wie bei jedem anderen seriösen
Literaturwettbewerb eigentlich üblich – anonymisiert gelesen und ausgewählt
werden? Wie ist es möglich, daß die Tochter des Juryvorsitzenden Peter
Grosz ausgewählt wurde – und das gleich zweimal, in den Jahren 1997 und
1999)?
Viele Zufälle für einen Wettbewerb mit 2000-3000 jährlichen Einsendungen
aus dem gesamten Bundesgebiet. Vielleicht zu viele. Ein beachtlicher Teil
der Ausgewählten kommen aus der Nähe von Nieder-Olm bei Mainz kommen, wo
Peter Grosz lebt und als Lehrer arbeitet – es sind Schülerinnen und Schüler
von ihm. (siehe unten, Nr. 2) Und mehrere – ebenfalls mehrmalige –
Teilnehmerinnen schafften es sogar bis in die Jury. (siehe unten, Nr. 1)
Ein vorläufiger Höhepunkt dieser Entwicklung wurde 1998 erreicht, als nur
19 Teilnehmer eingeladen wurden: 9 davon hatten bereits am TJA teilgenommen
oder wurden zu späteren TJAs eingeladen (und zwei ehemalige Teilnehmer –
Marcus Braun und Florentina Debling – saßen in diesem Jahr in der Jury).

Eigentlich schade, wie dieser Wettbewerb durch das Aufkommen von Absprachen
und Klügel an Ansehen verliert, wie viele Schülerinnen und Schüler, die
ebenso gut literarischen schreiben, niemals zum TJA eingeladen werden, weil
sie niemanden aus der Jury kennen. Vielleicht ist es Zeit, der alten Jury
für ihre langjährige Tätigkeit zu danken und eine neue zu bestellen.


Falls Sie weitere Fragen haben: Pressekonferenz zum Treffen Junger Autoren
2000:
24. November 2000, 18.30 Uhr, Ehemalige Freie Volksbühne, Schaperstraße 24,
10719 Berlin


Nr. 1) Wiederkehrende Teilnehmer:
Jörg Adrian (1987, 1989)
Katharina Bauer (1993, 1997, 1999)
Katharina Bendixen (1993, 1998)
Marco Berardi (2000, 1998)
Norbert Berardi (1998, 1996)
Jan Bojaryn (1996, 1998)
Marcus Braun (1992, 1994 / Jury 1998, 1999, 2000)
Markus Brühl (1993, 1995)
Florentina Debling (1995, 1997 / Jury 1998)
Rabea Edel (1998, 1996)
Lin Franke (1998, 2000)
Fraya Frömming (1991, Jury 1992, 1993)
Sarah-Alina Grosz (1997,1999)
Alexander Gumz (1993, 1995)
Ingrid Gündisch (1990, 1993, 1995 / Jury 1996, 1997)
Sue Hermenau (2000, 1998)
Holger Ihle (2000, 1996)
Anne Reuter (1996, 1998)
Hannah Schwengler (1998,1996)
Knut Stegmann (1997, 1999)
Peter Wiersbinski (1997, 1999)
Felicia Zeller (1987, 1991)

Nr. 2) Teilnehmer Kreis Mainz-Bingen (Rheinland-Pfalz):
Sarah Alina Grosz (1997, 1999), Nieder-Olm
Marco Berardi (2000, 1998), Guntersblum
Norbert Berardi (1998, 1996), Guntersblum
Marcus Braun (1992, 1994), Guntersblum
Anke Bihn (1996), Ludwigshöhe
Tamara Bach (1993), Ludwigshöhe
Jonas Engelmann (1996), Mambach
Nina Schwab (1996), Nierstein
Jörg Adrian (1987, 1989), Nierstein
Isabel Rathgeber (1997), Oppenheim
Miriam Bürger (1999), Oppenheim
Sabine Harnau (1999), Undenheim
Stefanie Schäfer (1989), Mainz
Mark Piella (1989), Mainz
Ursula Spiess (1989), Mainz
Patricia Rehm (1986), Mainz
Andreas Laudert (1989), Oberdiebach


Susanne Sass

unread,
Nov 25, 2000, 3:00:00 AM11/25/00
to
Hallo!

Also, das scheint ja wirklich ne Frechheit zu sein.... Mal ganz davon
abgesehen, dass an unserem Gymnasium soetwas nie erwähnt wurde. Dass es
sowas gab, das erfahre ich erst jetzt, nachdem ich die Schule
erfolgreich verlassen hab und mit dem Studium angefangen hab.
Aber wenn das eh nur Vetternwirtschaft ist, hätte es eh nicht gelohnt,
da mitzumachen...

Grüße,
Susanne

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meine Werke (Lyrik, Geschichten, etc.) sind zu finden unter:
http://www.seraphia.rult.de und dann in der Kreativ-Ecke...

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