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Zum Zustand dieser Newsgroup

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Peter Loehr

unread,
Apr 15, 1998, 3:00:00 AM4/15/98
to


Seit längerem versuche ich diese Newsgroup zu meiden.
Wenn ich dann mal vergessen habe warum, genügt ein Blick,
und ich weiß es wieder: es ist der Mangel an Umgangsformen,
der miese Stil, der hier häufig den Ton bestimmt.

Das ist ärgerlich, nicht nur weil es geeignet ist,
das Institutsklima zu vergiften, sondern auch weil es die
Funktionsfähigkeit der Newsgroup beeinträchtigt: vermutlich
bin ich ja nicht der Einzige, den der Umgangston abschreckt
und der daher die Gruppe meidet.

Es lohnt sich darüber nachzudenken, ob ein derartiger
qualitativer Abstieg einer Newsgroup hingenommen werden
muß. Wie war es vor, sagen wir, 25 Jahren, als es noch
keine Newsgroups gab? Es gab Schwarze Bretter und
Flugblätter. Wer Offene Brandbriefe schreiben wollte,
mußte sich etwas Mühe geben: Ein Text mußte mit Schreib-
maschine und Tipp-Ex sorgfältig vorbereitet werden.
Anschließend wurde hektographiert, und man mußte die Kopien
an Bretter pinnen und/oder verteilen. Der Autor hatte
nicht nur Arbeit, er war auch äußerst "präsent" bei der
ganzen Aktion; man sah ihn und konnte ihn direkt ansprechen.
Will sagen, eine solche Aktion erforderte sowohl einen
gewissen Zeitaufwand als auch ein Quentchen Mut. Man
überlegte sich daher vorher genau, was man schrieb.

Heutzutage kann dank der Segnungen der I&K-Technik jeder
seine unverdauten Brocken mal eben in die Tastatur hacken
und umgehend der Öffentlichkeit unter die Nase halten.
Wenn manchmal die Frage auftaucht, ob uns die Computer
neben Vorteilen auch Nachteile brächten - hier hat man
ein schönes Beispiel.

In den Frühzeiten des Internet herrschte noch ein gewisser,
offenbar aus alten Zeiten überlieferter Anstand vor;
mittlerweile sind die Sitten spürbar verroht. Wer früher
gegen die Netiquette verstieß, konnte in der Regel schnell
mit einigen Flames zur Raison gebracht werden. Heute
sind die Leute dickfelliger. In unserer Newsgroup tummeln
sich leider welche, die auch durch wiederholte deutliche
Hinweise nicht zur Einsicht zu bringen sind. - Da man aber
die Hoffnung nie aufgeben soll, ein erneuter dringender
Appell to whom it may concern: 1) Bitte dreimal nachdenken,
bevor man einen Text der Öffentlichkeit präsentiert.
2) Im Zweifelsfall einfach schweigen. 3) Institutsfremde
Personen sollten sich woanders tummeln. Eine Newsgroup
(auch wenn es .d ist) ist kein Chatroom.

Ich möchte noch auf einen Punkt eingehen, der mir im
Interesse unserer Studierenden am Herzen liegt. BITTE
laßt Euch nicht von Rattenfängern einreden, das Studium
abzuschließen sei Unfug, man solle lieber abbrechen und
gleich dicke Knete machen, weil die Chancen gerade
wahnsinnig gut seien. Ihr seid sicher ohnehin schlau
genug, die Dürftigkeit eines solchen Spruchs zu erkennen.
Es kann aber nicht schaden, noch einmal zu betonen:
1) Die Wirtschaft bewegt sich in Zyklen; wir hatten
schwache Phasen (auch für Informatiker) und werden wieder
schwache Phasen bekommen. 2) Wenn ein Unternehmen in
Druck ist, trennt es sich am ehesten von den schlechter
qualifizierten Mitarbeitern. 3) Gut qualifiziert und
auf neue Herausforderungen gut vorbereitet ist man nicht
dann, wenn man Windows-, Java- oder HTML-Guru ist, sondern
wenn man umfangreiches Wissen in den informatischen Grund-
disziplinen hat und gelernt hat, sowohl kreativ als auch
kontinuierlich und zuverlässig zu arbeiten. (Wenn man AUSSERDEM
der besagte Guru ist, umso besser.) Und nicht zuletzt: Das
Informatik-Studium an einer Universität soll nicht nur Ausbildung
sein, sondern auch eine gewisse Bildung vermitteln, wenn schon
nicht Allgemeinbildung (obwohl das gerade an der FU auch
gut geht), so doch eine gewisse "informatische Bildung".
Ich bin sicher, daß die meisten von Euch über den Teller-
rand des flotten Programmierens, Hackens und Surfens
hinausblicken wollen.

In der Hoffnung, daß diese unsere Newsgroup wieder zu einem
Forum werden kann, wo man sich gerne zu einem Meinungs-
austausch mit Niveau trifft,
grüßt herzlich

Klaus-Peter Löhr

Jo Meder

unread,
Apr 15, 1998, 3:00:00 AM4/15/98
to lo...@inf.fu-berlin.de


lo...@inf.fu-berlin.de (Peter Loehr) writes:
> Seit längerem versuche ich diese Newsgroup zu meiden.

Das ist insofern schade, als m.E. gerade die am Institut Beschäftigten
- insbesondere insofern sie eine exponierte Stellung haben und
(hoffentlich ;-) auch in das Institut betreffenden[1] Fragen einen
Informationsvorsprung haben - hier präsent sein sollten. Es kann doch
nicht sein, daß ein paar wenige aus der Form geratene Äußerungen,
schon das ganze Forum wertlos machen.

[1] Es müßte doch eigentlich eine Charta für bafcd geben? Wo?

Oder anders gesagt: Ein funktionierender Diskussionszusammenhang, mit
Leuten, die mit dem Medium Usenet umzugehen wissen und dies nicht erst
seit ein paar Wochen auch tun, sollte eigentlich gegen solche
Störfälle resistent sein. Da es nun aber keinen solchen Zusammenhang
in bafcd gibt, fallen diese eigentlich vergleichsweise seltenen
Entgleisungen eben besonders auf.

Das soll nun nicht heißen, daß ich Form oder Inhalt beispielsweise der
Java-Kurs-Kritik (<3528e08b...@news.fu-berlin.de>) für gut
befinde, allerdings wäre mit einer direkten und konstruktiven
Auseinandersetzung - auch mit solchen Äußerungen - sowohl dem
Institutsklima als auch der Diskussionskultur m.E. wesentlich besser
gedient, als mit der fast schon peinlich wirkenden Stille nach der
oben genannten Äußerung.

So sehr ich Ihr Anliegen und Ihre Haltung gegenüber bafcd verstehen
kann: mit einer Einstellung, die - jetzt einmal nur von außen
betrachtet, davor diese Einstellung als tatsächlich vorhanden zu
unterstellen werde ich mich hüten - an eine klassische
Vogel-Strauß-Politik zu erinnern geeignet ist, richtet man denke ich
mehr Schaden an, als man mit einer, vielleicht auch kontroversen
Äußerung jemals verursachen könnte.

> Wenn ich dann mal vergessen habe warum, genügt ein Blick,
> und ich weiß es wieder: es ist der Mangel an Umgangsformen,
> der miese Stil, der hier häufig den Ton bestimmt.

Sicher, aber wie gesagt, mit einem "hier spielen die Schmuddelkinder,
hier will ich nicht sein" kommen wir einfach nicht weiter.

Ich kann zwar nicht behaupten, daß ich die Flamewars anläßlich des
vorletzten Uni-Streiks der Totenstille der letzen Monate hier vorzöge,
aber da wurde wenigstens diskutiert und am Rande der etwas aus der
Form geratenen Threads gab es durchaus auch die eine oder andere
fruchtbare Äußerung.


> Es lohnt sich darüber nachzudenken, ob ein derartiger qualitativer
> Abstieg einer Newsgroup hingenommen werden muß.

Das klingt für mich gefährlich nach einem Ruf nach
Reglementierung. Nur um mir (hoffentlich) bestätigen zu lassen, daß
ich unrecht habe: Denken Sie darüber nach, bafcd zu einer moderierten
NG zu machen?


> Heutzutage kann dank der Segnungen der I&K-Technik jeder
> seine unverdauten Brocken mal eben in die Tastatur hacken
> und umgehend der Öffentlichkeit unter die Nase halten.
> Wenn manchmal die Frage auftaucht, ob uns die Computer
> neben Vorteilen auch Nachteile brächten - hier hat man
> ein schönes Beispiel.

Ich glaube, hier vergleichen Sie Äpfel mit Birnen: Auch in der "guten
alten Zeit" gab es wie heute Menschen, die über mehr, und solche, die
über weniger sog. "soziale Kompetenz" verfügten. Damals war es
vielleicht eben nicht die Frage, ob man diese oder jene NG liest,
sondern eher die, zu welcher Gruppe man sich zwischen den Vorlesungen
zum Plaudern dazustellt, aber einen wirklich gravierenden Unterschied
kann ich vorerst nicht erkennen. Die vermeintliche Anonymität, die ein
Posting bietet, kann an einem so kleinen Institut wohl keiner im Ernst
für sich erhoffen.

> Appell to whom it may concern: 1) Bitte dreimal nachdenken,
> bevor man einen Text der Öffentlichkeit präsentiert.
> 2) Im Zweifelsfall einfach schweigen. 3) Institutsfremde
> Personen sollten sich woanders tummeln. Eine Newsgroup
> (auch wenn es .d ist) ist kein Chatroom.

Zu 3) drängt sich mir natürlich wieder die Frage nach der Charta von
bafcd auf. Ist dies hier wirklich eine geschlossene Veranstaltung?


> 3) Gut qualifiziert und auf neue Herausforderungen gut vorbereitet
> ist man nicht dann, wenn man Windows-, Java- oder HTML-Guru ist,
> sondern wenn man umfangreiches Wissen in den informatischen Grund-
> disziplinen hat und gelernt hat, sowohl kreativ als auch
> kontinuierlich und zuverlässig zu arbeiten. (Wenn man AUSSERDEM der
> besagte Guru ist, umso besser.)

Andererseits sollte man sich auch vor Augen halten, daß man beim
derzeitigen Arbeitsmarkt als nur-Student ohne jede praktische
Erfahrung in der freien Wildbahn erheblich reduzierte Chancen hat. Ich
selbst habe inzwischen das Problem, daß ich, um meine Auftraggeber bei
der Stange zu halten, mein Studium zwar nicht abbrechen, aber doch
erheblich einschränken muß. Dabei weiß ich aber auch, daß ich mit den
Projekten, die ich erfolgreich durchgeführt habe, erheblich besser
dastehe als einE (hypothetischeR) StudentIn, die bis zu Ihrem
glorreichen Diplom die Nase nie über die Institutsgrenzen
hinausgestreckt hat. Was zählt, ist nicht ausschließlich das
erfolgreich beendete Studium und auch nicht das Diplom, sondern der
Bezug zur Praxis, die Fähigkeit (demonstriert) zu haben, daß man auch
in der Lage ist, das Erstudierte umzusetzen.

> Ich bin sicher, daß die meisten von Euch über den Teller- rand des
> flotten Programmierens, Hackens und Surfens hinausblicken wollen.

Herr Löhr, Sie begehen den gleichen Fehler, den Sie anderen
vorwerfen. Mit solchen Polarisierungen ist niemandem gedient.

[Posted & Emailed weil Sie ja nach eigener Aussage nur sporadisch in
bafcd vorbeischauen ;-)]

Viele Grüße,

Jo


--
j...@delorges.in-berlin.de --- Berlin, Germany
http://delorges.in-berlin.de/

Felix von Leitner

unread,
Apr 16, 1998, 3:00:00 AM4/16/98
to

> Seit längerem versuche ich diese Newsgroup zu meiden.

Wundern die Zustände am Institut eigentlich irgendjemanden, wenn die
Diskussions-Newsgroup zum Institut von den Professoren gemieden werden?

> Wenn ich dann mal vergessen habe warum, genügt ein Blick,
> und ich weiß es wieder: es ist der Mangel an Umgangsformen,
> der miese Stil, der hier häufig den Ton bestimmt.

...und das ist natürlich ganz klar ein Grund, die inhaltlichen Fragen zu
ignorieren. Jetzt wie Sie es sagen, sehe ich es auch ganz deutlich vor
mir.

> Das ist ärgerlich, nicht nur weil es geeignet ist, das Institutsklima
> zu vergiften, sondern auch weil es die Funktionsfähigkeit der
> Newsgroup beeinträchtigt: vermutlich bin ich ja nicht der Einzige, den
> der Umgangston abschreckt und der daher die Gruppe meidet.

Eine Diskussion besteht gewöhnlich als mehr als einem.
Bisher sieht es so aus, daß ich Fragen aufwerfe, zwei drei Antworten
produzieren, die sich in zwei Fraktionen einteilen lassen:

* "Sehe ich ganz genau so"
* "also dieser Tonfall! Pfui!"

Ich sehe es nicht so, daß jemand angewidert diese Newsgroup verläßt,
sondern daß jemand angewidert das Institut verläßt. So wie ich das
getan habe. Und meine Kritikpunkte interessieren einfach niemanden!

Es ist ja nicht so, daß ich sie nicht zu Gehör gebracht hätte. Ich bin
von Prof zu Prof gelaufen und habe gesagt, daß ich gerne länger bleiben
wollen würde. Ich habe 1995 vorgeschlagen, SSH zu installieren. Es ist
bis heute nicht geschehen. SSH ist die einzige vertrauenswürdige
Sicherheits-Lösung im Internet für Unix-Cluster.

> Es lohnt sich darüber nachzudenken, ob ein derartiger qualitativer
> Abstieg einer Newsgroup hingenommen werden muß.

Diese Äußerung ist ja wohl der Hammer des Tages.
Erinnert sich noch jemand daran, wie Professoren und Politiker Hand in
Hand mit den Studenten liefen, als es darum ging, mehr Geld zu
beschaffen, das dann in unsinningen Anschaffungen verpulvert werden kann
wie in den ATM-Tests am Institut, an denen Studenten nicht teilnehmen
dürfen? Oder den Multimediaraum? Ich habe mir sagen lassen, daß man da
jetzt reinkann, wie das Equipment veraltet ist. Gratuliere, kann man da
nur sagen.

Aber in dem Moment, wo die Kritik nicht gegen "die da oben" geht,
sondern gegen die Professoren, kriegt man nur Schweigen und dann
Aussagen wie diese. Das ist ein Schlag in's Gesicht. Und ich als
Student (oder besser: Ex-Student) fühle mich verraten von meiner Alma
Mater.

Nicht einmal nachträglich ist man bereit, sich auf die Mißstände
hinweisen zu lassen. Dieses Institut ist lächerlich. Wenn andere
Institut nicht noch lächerlicher wären, wäre das nicht so schlimm. Ich
bin dafür, daß ein Studentenvotum Professoren ihres Amtes entheben kann.
Die Professoren sind schließlich eingestellt worden, um den Kunden (die
Studenten) mit Wissen zu versorgen. Wenn ein Prof versagt, gehört er
gefeuert. Weil es keine akademische Qualitätssicherung gibt, können
Flaschen ewig auf ihren Sitzen vor sich hin altern.

Ich bin dafür, daß Studenten auf den Stoff ihrer Vorlesungen Einfluß
nehmen können. Wenn sich zwei Drittel der Studentenschaft einig ist,
daß der vermittelte Stoff unrelevant ist, dann bleibt einem bisher nur,
nicht zur Vorlesung zu gehen. Ich erinnere mich da an eine Vorlesung
bei Frau Fehr (die ich jetzt symbolisch herausgreife, andere Vorlesungen
sind genau so), wo in der vorletzten Veranstaltung genau fünf Leute
saßen, und davon waren drei Tutoren. In der letzten bin ich dann auch
nicht mehr hingegangen. Und wird daraus _irgendeine_ Konsequenz
gezogen? NEIN! Im GEGENTEIL! Herr Löhr bequemt sich in diese
Newsgroup und beschwert sich über die UMGANGSFORMEN!

Herr Löhr, sie können froh sein, daß es so wenige Unis gibt, daß die
Gesetze des Marktes dieses Institut nicht wegen Unterfüllung zum
Schließen gebracht haben! Ansonsten könnten Sie sich nämlich auf dem
Arbeitsamt Gedanken über die Umgangsformen im Usenet machen.

> Anschließend wurde hektographiert, und man mußte die Kopien
> an Bretter pinnen und/oder verteilen. Der Autor hatte
> nicht nur Arbeit, er war auch äußerst "präsent" bei der
> ganzen Aktion; man sah ihn und konnte ihn direkt ansprechen.

Wie jetzt?
Mein Name steht über diesem Posting.
Meine Telefonnummer gibt es bei Stucki, falls sich jemand persönlich
beschweren möchte.

Ich habe versucht, dieses Probleme im direkten Gespräch zu klären. Ich
bin ignoriert worden. Wenn es nicht anders geht, werde ich das Institut
jetzt also öffentlich beschimpfen müssen, bis sich etwas ändert.

> mittlerweile sind die Sitten spürbar verroht. Wer früher
> gegen die Netiquette verstieß, konnte in der Regel schnell
> mit einigen Flames zur Raison gebracht werden.

Niemand hat mich geflamed wegen meiner Postings in
bln.announce.fub.cs.d. Seit über zwei Jahren.

> Heute sind die Leute dickfelliger.

Ich gehe gerne auf inhaltliche Fragestellungen ein. Es ist ja nicht so,
daß ich mir meine Kritikpunkte aus den Fingern sauge! Ich habe Kritik
geäußert und nichts zurückgekriegt. Außer diesem "früher war alles viel
besser" Posting hier. Tief im Inneren freue ich mich, daß sich
überhaupt mal jemand offizielles herbemüht, aber ich hätte doch auch
Inhalt erwartet.

> In unserer Newsgroup tummeln sich leider welche, die auch durch
> wiederholte deutliche Hinweise nicht zur Einsicht zu bringen sind.

Sagen Sie ruhig meinen Namen, wenn Sie mich meinen!

> 2) Im Zweifelsfall einfach schweigen.

Toll. Schweigen wir weiter.
Und wenn dann ein Politiker kommt und dieses Institut wegen
Belanglosigkeit schließen will, dann sollen wieder alle solidarisch sein
und für die Profs auf die Straße gehen, ja?
Oh nein, es ist nicht für die Profs, es ist für die Studenten.
Haha.

> 3) Institutsfremde Personen sollten sich woanders tummeln.

Ich denke ja gar nicht daran!
Ich habe fünf Jahre meines Lebens an diesem Institut versucht, Wissen
vermittelt zu bekommen, nur weil ich umgezogen bin, werde ich jetzt
sicher nicht den Schwanz einziehen und Ruhe geben!
Sie sollten froh sein, daß sich überhaupt jemand sorgt um die "Lehre" an
diesem Institut!

> BITTE laßt Euch nicht von Rattenfängern einreden, das Studium
> abzuschließen sei Unfug, man solle lieber abbrechen und gleich dicke
> Knete machen, weil die Chancen gerade wahnsinnig gut seien. Ihr seid
> sicher ohnehin schlau genug, die Dürftigkeit eines solchen Spruchs zu
> erkennen.

Überlegen wir uns das mal genauer.
Sollten wir lieber jetzt studieren und mit einem wertlosen Abschluß in
der Hand auf der Straße stehen, wenn die Konjunktur wieder unten ist?
Oder sollten wir anfangen, _wirklich_ etwas zu lernen, und praktische
Erfahrungen sammeln?

Wer ist hier der Rattenfänger? Der Ex-Student, der die Uni gefrustet
verlassen hat, eingesehen hat, daß er schon zwei Jahre früher hätte
gehen sollen, und anderen Studenten empfiehlt, ihm zu folgen, oder der
Professor, der um seinen Job fürchtet, wenn ihm die Studenten weglaufen?

Nehmen wir mal für den Professor an, daß man an der Uni etwas lernt.
Gehen wir weiter davon aus, daß wir in drei Jahren arbeitslos sind.
Spricht dann irgendetwas dagegen, zur Uni zurückzugehen und sein Studium
zu vollenden? Nein.

Aber wir wissen alle genau, daß niemand sein Studium fortsetzt, nachdem
er in der freien Wirtschaft Erfahrungen gesammelt hat, weil ihm dort
klar vor Augen geführt wird, _wie_ belanglos die Sachen sind, die ihm an
der Uni "vermittelt" wurden.

> Es kann aber nicht schaden, noch einmal zu betonen:
> 1) Die Wirtschaft bewegt sich in Zyklen; wir hatten schwache Phasen
> (auch für Informatiker) und werden wieder schwache Phasen bekommen.

Dieses Argument arbeitet eher für die Argumentationsreihe, daß man jetzt
arbeiten und später weiterstudieren soll.

> 2) Wenn ein Unternehmen in Druck ist, trennt es sich am ehesten von
> den schlechter qualifizierten Mitarbeitern.

Richtig. Und wer ist qualifizierter:

* der mit 24 sein Studium wegen Langeweile und Belanglosigkeit des
Stoffs geschmissen hat, dann zwei Jahre lang Oracle administriert
hat und von seiner Firma auf einen R/3 Kurs geschickt wurde?
Oder eher der,
* der mit 32 sein Studium beendet hat, eine Diplomarbeit über die
Paarungsgewohnheiten von Waldameisen (oder informatischer: über die
Anwendbarkeit des Lamba-Kalküls auf objektorientierte 4GL-Sprachen)
geschrieben hat (glaubt doch gar nicht, daß auch nur _ein_
Headhunter den Titel eurer Arbeit auch nur vorgibt zu verstehen!)
und dann wegen der schlechten Konjunktur auf der Straße steht.

Welche Argumente zählen eurer Meinung nach beim Einstellen?

* Alter
* Erfahrung
* Bildung (sollte keine Tippfehler in der Bewerbung haben)

Im Grunde ist es den Leuten zu jeder Zeit egal, welchen Abschluß Leute
haben. Deshalb verlangt auch niemand in Amiland einen Doktor oder
Diplom-äquivalenten Abschluß, sondern ein Vordiplom. Und hier in
Deutschland sieht das genau so aus. Was sagt mir als Headhunter das
denn über eine Person, wenn ich höre, daß sie in Display PostScript auf
einer Unix-Kiste eine GUI-Library in Gofer gehackt hat (no offense,
Kristina)? Würde ich denjenigen für meine Datenbankadministration
einsetzen? Oder würde ich den lieber die Mülltonnen leeren lassen?

Wenn aber jemand kommt, der zwei Jahre Erfahrungen gesammelt hat mit
Datenbanken (macht euch nichts vor, daß ist die Nummer-1 Forderung auf
dem Arbeitsmarkt), dann nehme ich den natürlich!

> 3) Gut qualifiziert und auf neue Herausforderungen gut vorbereitet ist
> man nicht dann, wenn man Windows-, Java- oder HTML-Guru ist, sondern
> wenn man umfangreiches Wissen in den informatischen Grund- disziplinen
> hat und gelernt hat, sowohl kreativ als auch kontinuierlich und
> zuverlässig zu arbeiten.

Nennen Sie doch mal eine einzige Vorlesung aus der Informatik, die
relevant für eine Laufbahn wäre, die im Moment gefragt ist. Oder von
mir aus für eine Laufbahn, die in den letzten fünf Jahren, ach sagen wir
ZEHN JAHREN gefragt gewesen wäre! Komplexitätstheorie? Völlig
unrelevant. Miranda? Haha.

Computergrafik? Macht man heute per Hardware. Und schnelle Grafik
brauchen nur Spiele, und die Programmierer verdienen praktisch nichts.

Neuronale Netze? Zu abgefahren für die Industrie.

Datenbankpraktikum. Was haben wir gemacht? SQL-Anfragen gehackt.
Sicher, das ist halbwegs interessant, aber mit Sybase?! Sybase ist
völlig unrelevant auf dem Markt. Man würde im Moment aus Not trotzdem
genommen werden, aber genauso würde ein Physiker genommen werden für die
gleiche Position. Weiß jemand, was ein Rollback-Segment ist? Oder ein
Tablespace? Was ist Rule Based Optimizing? Nie gehört? Tja.

> (Wenn man AUSSERDEM der besagte Guru ist, umso besser.)

Man muß kein Guru sein, um auf dem Markt erfolgreich zu sein.
Nummer Eins Anforderung ist sicheres Auftreten beim Jobinterview.

> Und nicht zuletzt: Das Informatik-Studium an einer Universität soll
> nicht nur Ausbildung sein, sondern auch eine gewisse Bildung
> vermitteln, wenn schon nicht Allgemeinbildung (obwohl das gerade an
> der FU auch gut geht), so doch eine gewisse "informatische Bildung".

Soso. Deshalb steht auch die PDP am Eingang, ja?

Warum zeigt man Studenten dann nicht, wie man ein Unix richtig
installiert? Oder von mir aus, wie man NT richtig installiert!
Möglicherweise, weil das am Institut auch keiner weiß?

Ich sage: gebt den Studenten einen Scratch-Rechner und eine
Betriebssystem-CD und sie sollen dann eine Installation zuwege bringen,
die am Abend gewissen Anforderungen entspricht.

Wichtig im Leben ist nicht, daß man alles weiß, sondern daß man sich zu
helfen weiß.

Das erste, was ich in München getan habe, ist das Netz zu analysieren.
Die Leute hatten den Eindruck, daß alles fürchterlich langsam ist.
Meine Analyse ergab, daß das Netz nur 600kB Durchschnitt, 2MB Peak
Auslastung hatte. Und daß von dem Traffic die Hälfte überflüssig war,
weil die Netzmaske suboptimal gesetzt war. Diese Sachen sind praktisch
trivial, wenn man sie einmal erklärt/gezeigt bekommen. Und die Firma
hat hier laute teure Consultants, die 2500 DM pro Tag kosten plus
Unterbringung, und eine Netzwerk-Abteilung in England, und alle diese
hochqualifizierten, teuren Leute WUSSTEN DAS NICHT!

Warum wußten die das nicht? Weil einem das an der Uni nicht beigebracht
wird! Und deshalb, liebe Studenten, vergeßt die Uni. Holt euch Bücher.
Sucht euch eine Gelegenheit zum Hacken. Lernt. Und laßt euch die
Lernzeit bezahlen von irgendeiner Firma.

Es macht sich hoffentlich niemand hier die Illusion, daß er nach dem
Studium nicht erstmal Lehrgeld zahlt! Man muß nach dem Studium
natürlich die relevanten Sachen lernen. Und in der Zeit bezahlt einen
die Firma schlecht. Gar keine Frage. Im Moment ist aber die Knappheit
so groß, daß man auch als Dillettant gutes Geld kriegt für seine
Lernphase. Man darf sich nur nicht mit "studentische Hilfskraft"
abspeisen lassen.

Wenn irgendjemand nach einem halben Jahr richtiger Arbeit noch glaubt,
er hätte an der Uni irgendwas verpaßt, der kann gerne zurückgehen.

> Ich bin sicher, daß die meisten von Euch über den Teller- rand des
> flotten Programmierens, Hackens und Surfens hinausblicken wollen.

Jeder kriegt den Job, den er verdient hat.
Wer lieber Jahre seines Lebens an der Uni verschwendet, möge das tun.
Wir können auch gerne in zehn Jahren einen Termin vereinbaren, wo wir
vergleichen, was aus uns geworden ist. Ob es sich gelohnt hätte, an der
Uni zu bleiben.

Und was mich am meisten stört ist, daß ich mit meinem Steuern auch noch
diesen Sumpf mitfinanziere! Armes Deutschland.

Felix

--
No one who's seen it in action can say the phrase "government help" without
either laughing or crying.

Heiko Schlichting

unread,
Apr 17, 1998, 3:00:00 AM4/17/98
to

Jo Meder <j...@delorges.in-berlin.de> writes:
>[1] Es müßte doch eigentlich eine Charta für bafcd geben? Wo?

Fuer die meisten Newsgroups findet man die Charta in

ftp://ftp.fu-berlin.de/doc/usenet/control/

Aber fuer bln.announce.fub.cs.d gibt es leider keine. Aber eine Charta
kann ohnehin keinen angemessenen Umgang zwischen Menschen erzwingen.
Ich kann verstehen, dass sich viele von dem unangemessenen Umgangsformen
dieser Newsgruppe abgestossen fuehlen. Als einer der Newsmaster der FU
bedauere ich das sehr und ich bedauere auch, dass wenige Personen, die
durch unangemessene Kommentare und unsachliche Kritik auffallen, eine
Ablehnung des Mediums NetNews bewirken.

Trotzdem sollte man die Moeglichkeiten konsequent nutzen. Wenn mehr
Informatiker der FU dieses Medium _richtig_ nutzen (anstatt die "all"-Liste
zu verwenden), dann wuerde es leichter fallen, die "schlechten" Postings
zu ignorieren. Leider ist es aber zur Zeit so, dass dieses Medium nur
sehr selten fuer sinnvolle Zwecke von der FU-Informatik verwendet
wird, so dass die wenigen guten Postings gegenueber den anderen etwas
untergehen. Aber ich hoffe immer noch, dass sich dieses auf laengere
Sicht bessert.

Heiko (zur Zeit in Brisnane, Australien; WWW7-Konferenz)

Gerald Brose

unread,
Apr 17, 1998, 3:00:00 AM4/17/98
to

Lieber Felix von Leitner, der Inhalt Deines letzten Schmaehbriefs
zeigt ganz genau warum der "Zustand dieser Newsgroup" ist wie er ist.
Es waere schon fast komisch, wenn er nicht einerseits so unverschaemt
waere und man andererseits befuerchten muesste, dass ein paar Un-
erfahrene Deine mit so viel Ueberzeugung vorgetragenen Laecherlich-
keiten ernst nehmen koennten.

Zur Sicherheit hier noch eine letzte Kurzreplik. (Auf eine laengere
Diskussion darueber werde ich mich nicht einlassen, da kannst Du mich
noch so beschimpfen. Im Prinzip ist alles gesagt.)

Den besten Satz (nicht ironisch gemeint) des ganzen Artikels, der erst
ganz zum Schluss kam, stelle ich mal voran:

>Jeder kriegt den Job, den er verdient hat.

Allerdings. Wer bis an sein Lebensende mit "NT installieren", Subnetz-
masken setzen und Oracle administrieren (!) zufrieden ist, der lese
jetzt nicht weiter, sondern breche umgehend sein Studium ab. Am
besten gleich, dann haben wir naemlich mehr Zeit fuer diejenigen, die
noch nicht meinen, schon alles zu wissen.

>Und meine Kritikpunkte interessieren einfach niemanden!

Ich kann ja verstehen, dass Dich das kratzt, aber wundert Dich das
denn immer noch? Wer gibt sich schon gerne mit Unverschaemtheiten
oder Kram wie "SSH installieren", "eine Unix-Installation hinbekom-
men" ab? Die meisten Leute haben mit ihrer kanpp bemessenen Zeit
besseres vor.

Das kannst Du sonstwo machen, von mir aus Geld dafuer bekommen und
(zu Recht) stolz darauf sein, aber an der Uni geht es um anderes.
(Und bevor Du damit ankommst - ich habe selbst schon als SysAd
gejobbt und bin froh, dass ich das nicht mehr machen muss. Der Thrill
ist naemlich schnell vorbei...)

Und damit zum eigentlichen Punkt: wer die Kritik, die sie/er hat,
ernst meint und wem es um die Sache und nicht ums Dampfablassen geht,
die/der findet bestimmt Wege und offene Ohren. Fuer Verbesserungen
gibt es sicher immer noch Moeglichkeiten.

Gruss, Gerald.

P.S.: Kristine, im meinen Augen war Deine Studienarbeit uebrigens
eine echte State-of-the-Art Aufgabe!

--
Gerald Brose, Mail: br...@inf.fu-berlin.de
FU Berlin (for PGP key see:) http://www.inf.fu-berlin.de/~brose
Institut f. Informatik Ph-one: (++49-30) 838-75112
Berlin, Germany Ph-ax: (++49-30) 838-75109

Gerald Brose

unread,
Apr 17, 1998, 3:00:00 AM4/17/98
to

In article <6h6uca$4qo$1...@fu-berlin.de>, he...@cis.fu-berlin.de (Heiko Schlichting) writes:
>Jo Meder <j...@delorges.in-berlin.de> writes:
>>[1] Es müßte doch eigentlich eine Charta für bafcd geben? Wo?
>
>Fuer die meisten Newsgroups findet man die Charta in
>
> ftp://ftp.fu-berlin.de/doc/usenet/control/
>
>Aber fuer bln.announce.fub.cs.d gibt es leider keine. Aber eine Charta
>kann ohnehin keinen angemessenen Umgang zwischen Menschen erzwingen.

Das ist wahr. Es gibt aber einen allgemeinen Verhaltenskodex fuer den
Umgang mit News, die sog. "Netiquette". Ich lege sie aus gegebenem
Anlass dieser Mail bei. Es kann nichts schaden, das mal (mal wieder?)
zu lesen....

Gruss, Gerald.


--
Gerald Brose, Mail: br...@inf.fu-berlin.de
FU Berlin (for PGP key see:) http://www.inf.fu-berlin.de/~brose
Institut f. Informatik Ph-one: (++49-30) 838-75112
Berlin, Germany Ph-ax: (++49-30) 838-75109


From: Joachim Astel <ac...@astel.de>
Newsgroups: de.newusers,de.newusers.questions
Subject: <95-09-11> Netiquette
Message-ID: <deu.new....@astel.de>
Date: 03 May 96 23:04:14 GMT

Archive-name: de-newusers/netiquette
Posting-frequency: monthly

D I E N E T I Q U E T T E
===========================

Dieser Artikel soll Ihnen helfen, die Sitten und Gebraeuche, die sich mit
der Zeit in den "de.*"-Newsgruppen eingebuergert haben, kennenzulernen,
und Ihnen ueber die wichtigsten Stolpersteine hinwegzuhelfen.

Es folgen einige Tips, wie man das Netz effizient und auch hoeflich zu
aller Zufriedenheit benutzen kann (und sollte):


1. Vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!

Die meisten Leute denken in dem Augenblick, wo sie ihre Artikel und Mails
verfassen, leider nicht daran, dass die Nachrichten nicht ausschliesslich
von Computern gelesen werden, sondern auch von (anderen?) Lebewesen, in
erster Linie von Menschen.

Je nach Distribution kann Ihre Nachricht von Leuten z. B. in ganz Deutschland
und der Schweiz gelesen werden. Denken Sie stets daran und lassen Sie sich
nicht zu verbalen Ausbruechen hinreissen. Bedenken Sie: Je ausfallender und
unhoeflicher Sie sich gebaerden, desto weniger Leute sind bereit, Ihnen zu
helfen, wenn Sie einmal etwas brauchen.

Eine einfache Faustregel: Schreibe nie etwas, was Du dem Adressaten nicht
auch vor anderen Leuten ins Gesicht sagen wuerdest.


2. Erst lesen, dann denken, dann nochmal lesen, dann nochmal denken
und dann erst posten!

Die Gefahr von Missverstaendnissen ist bei einem geschriebenen, computer-
isierten Medium besonders hoch. Vergewissern Sie sich mehrmals, dass der
Autor des Artikels, auf den Sie antworten wollen, auch das gemeint hat, was
Sie denken. Insbesondere sollten Sie darauf achten, ob nicht vielleicht
Sarkasmus oder eine aehnliche Abart des Humors :-) benutzt wurde, ohne ihn
mit dem Smiley-Symbol ":-)" zu kennzeichnen.


3. Fasse Dich kurz!

Niemand liest gerne Artikel, die mehr als 50 Zeilen lang sind. Denken Sie
daran, wenn Sie Artikel verfassen. Nebenbei: Es empfiehlt sich, die Laenge
der eigenen Zeilen unter etwa 70 Zeichen zu halten.


4. Deine Artikel sprechen fuer Dich. Sei stolz auf sie!

Die meisten Leute auf dem Netz kennen und beurteilen Sie nur ueber das,
was Sie in Artikeln oder Mails schreiben. Versuchen Sie daher, Ihre Artikel
leicht verstaendlich und moeglichst ohne Rechtschreibfehler zu verfassen.

Ein Duden neben dem Rechner mag manchem als Uebertreibung erscheinen;
in Anbetracht der Tatsache, dass viele Leser den Autor eines vor Fehlern
beinahe unleserlichen Artikels fuer einen (um es ganz deutlich zu sagen)
Vollidioten halten, ist diese Investition vielleicht nicht ganz verfehlt.

Bedenken Sie, dass ihr Anliegen nicht rueberkommt, wenn es nicht einmal
den elementaren Anforderungen an Stil, Form und Niveau genuegt.

Bedenken Sie bitte auch: Vielleicht lesen Ihre zukuenftigen Kollegen oder
Ihr zukuenftiger Chef mit. Vorurteile bilden sich leicht.


5. Nimm Dir Zeit, wenn Du einen Artikel schreibst!

Einige Leute denken, es wuerde ausreichen, einen Artikel in zwei Minuten
in den Rechner zu hacken. Besonders im Hinblick auf die vorangegangenen
Punkte ist das aber kaum moeglich. Sie sollten sich Zeit nehmen, um einen
Artikel zu verfassen, der auch Ihren Anspruechen genuegt.


6. Vernachlaessige nicht die Aufmachung Deines Artikels!

Es ist natuerlich nicht zwingend, einen Schreibmaschinenkurs mitgemacht
zu haben, jedoch ist es ratsam, sich mit den wichtigsten der "Regeln
fuer Maschinenschreiben" (z. B. DIN 5008) vertraut zu machen.

Darueberhinaus sollten Punkte und Kommas selbstverstaendlich sein; durch
Gross- und Kleinschreibung wird der Text leserlicher. Absaetze lockern
den Text auf, wenn sie alle paar Zeilen eingeschoben werden.


7. Achte auf die "Subject:"-Zeile!

Wenn Sie einen Artikel verfassen, achten Sie bitte besonders auf den
Inhalt der "Subject:"-Zeile. Hier sollte in kurzen Worten (moeglichst
unter 40 Zeichen) der Inhalt des Artikels beschrieben werden, so dass
ein Leser entscheiden kann, ob er von Interesse fuer ihn ist oder nicht.

In laenger dauernden Diskussionen kann es passieren, dass das Thema, ueber
das debattiert wird, vom urspruenglichen "Subject" abweicht. Bitte aendern
Sie die "Subject:"-Zeile entsprechend ab. Eine gute Angewohnheit ist es,
wenn Sie den alten Titel zusaetzlich noch angeben; bei Followups auf solche
Artikel sollte der alte Titel aber entfernt werden. Ein Beispiel:

Nach dem Druecken von "F" im Newsreader (meist "nn" oder "rn") werden Sie mit

Subject: Re: Kohlrabi im Vorgarten

konfrontiert. Die Diskussion ist aber laengst auf das Thema "Erbsen im
Treibhaus" abgeschweift. Also aendern Sie wie folgt:

Subject: Erbsen im Treibhaus (was: Kohlrabi im Vorgarten)

Sollte die "Subject:"-Zeile nun laenger als 80 Zeichen werden, so ist es
sicher nicht schlecht, den alten Titel abzukuerzen.

Followups auf Ihren neuen Artikel sollten nur noch den Titel

Subject: Re: Erbsen im Treibhaus

erhalten.


8. Denke an die Leserschaft!

Ueberlegen Sie sich vor dem Posten eines Artikels oder Followups, welche
Leute Sie mit Ihrer Nachricht erreichen wollen. Ein Artikel mit dem Titel
"Fernseher Bj. 1972 an Selbstabholer" ist in einer regionalen Newsgruppe
sicher wesentlich besser aufgehoben als in einer weltweit lesbaren "de.*"-
Gruppe.

Waehlen Sie die Gruppe (oder Gruppen), in die Sie schreiben, sorgfaeltig
aus. Posten Sie, wenn irgend moeglich, nur in EINE Gruppe. Ein "Cross-
posting" eines Artikels in mehrere, womoeglich inhaltlich verwandte Gruppen
ist nicht empfehlenswert. Wenn Sie dennoch ein Crossposting (durch Angabe
mehrerer Gruppennamen in der "Newsgroups:"-Zeile) in die Welt setzen, lenken
Sie bitte darauffolgende Postings mit Hilfe der "Followup-To:"-Zeile in
_eine_ Gruppe.


9. Vorsicht mit Humor und Sarkasmus!

Achten Sie darauf, dass Sie Ihre sarkastisch gemeinten Bemerkungen so kenn-
zeichnen, dass keine Missverstaendnisse provoziert werden. Bedenken Sie:
In einem schriftlichen Medium kommt nur sehr wenig von Ihrer Mimik und Gestik
rueber, die Sie bei persoenlichen Gespraechen benuetzen wuerden.

Im Netz gibt es fuer diesen Zweck eine ganze Reihe von Symbolen; die ge-
braeuchlichsten sind ":-)" und ":-(". Wenn Ihnen nicht sofort auffaellt,
was diese Symbole bedeuten sollen, legen Sie den Kopf doch einfach auf
die linke Schulter und schauen Sie nochmal... :-)


10. Kuerze den Text, auf den Du Dich beziehst, auf das notwendige Minimum!

> Es ist eine gute Angewohnheit, Texte, auf die man sich bezieht, woertlich
> zu zitieren. Wenn Sie einen Followup-Artikel schreiben, wird Ihnen der
> gesamte Text, auf den Sie sich beziehen, von Ihrem Newsreader-Programm
> zum Bearbeiten angeboten. Der Originaltext wird dabei im Allgemeinen
> durch das Zeichen '>' eingerueckt (aehnlich wie dieser Absatz), um klar
> ersichtlich zu machen, dass es sich dabei um zitierten Text handelt.

Machen Sie es sich zur Angewohnheit, nur gerade so viel Originaltext
stehen zu lassen, dass dem Leser der Zusammenhang nicht verlorengeht.
Das ist a) wesentlich leichter zu lesen und zu verstehen und b) keine
Verschwendung von Ressourcen.

Lassen Sie den Originaltext aber auch nicht ganz weg! Der Leser Ihres
Artikels hat den Artikel, auf den Sie sich beziehen, mit hoher Wahr-
scheinlichkeit nicht mehr exakt in Erinnerung und hat ohne weitere An-
haltspunkte grosse Muehe, den Sinn Ihrer Ausfuehrungen zu erkennen.

ACHTUNG: Auch die UNTERSCHRIFT oder die SIGNATURE der Originalnachricht
sollte nur dann zitiert werden, wenn darauf auch inhaltlich Bezug ge-
nommen wird. Wie die ebenso laestige DOPPELSIGNATURE ist dies ein FEHLER,
den der Betreffende selbst oft nicht bemerkt. Ein persoenlicher Hinweis
(bitte nur als MAIL!) kann in beiden Faellen nicht schaden.


11. Benutze Mail, wo immer es geht!

Wenn Sie dem Autor eines Artikels etwas mitteilen wollen, ueberlegen
Sie sich bitte genau, ob dafuer nicht eine simple Mail ausreicht.

Ein Beispiel: Spaetestens dann, wenn hitzige Diskussionen schliesslich
in wueste Beschimpfungsorgien ausarten, ist der Zeitpunkt gekommen, an
dem die Diskussion niemanden ausser den Streithaehnen interessiert.

Generell gilt: Wenn Sie etwas mitteilen wollen, das auch viele andere
Leute interessieren koennte, benutzen Sie die News. Anderenfalls ist
eine Mail sicherlich ausreichend.


12. Gib eine Sammlung Deiner Erkenntnisse ans Netz weiter!

Wenn Sie eine Frage an die Netzgemeinde gestellt haben, und darauf
Antworten per Mail empfangen haben, welche evtl. auch andere Leute inter-
essieren koennten, fassen Sie Ihre Ergebnisse (natuerlich gekuerzt)
zusammen und lassen Sie damit auch das Netz von Ihrer Frage profitieren.


13. Achte auf die gesetzlichen Regelungen!

Es ist voellig legal, kurze Auszuege aus urheberrechtlich geschuetzten
Werken zu informationellen Zwecken zu posten. Was darueber hinaus geht,
ist illegal. Zu den urheberrechtlich geschuetzten Werken gehoeren unter
anderem Zeitungsartikel, Liedtexte, Programme, Bilder etc. Ebenfalls
illegal ist es, mit Wort und/oder Bild zu Straftaten aufzurufen oder
zumindest Anleitungen dafuer zu liefern.

Achten Sie darauf, dass Sie mit Ihrem Artikel keine Gesetze brechen,
und bedenken Sie, dass sich evtl. jeder strafbar macht, der solche
Informationen auf dem eigenen Rechner haelt und anderen zugaenglich
macht.


14. Benutze Deinen wirklichen Namen, kein Pseudonym!

In der Mailboxszene ist es ab und zu ueblich, seine wahre Identitaet
hinter einem Pseudonym zu verbergen. Pseudonyme ermoeglichen es auch,
Dinge zu sagen und zu tun, die man sich sonst nicht erlauben wuerde.
Aufgrund der negativen Erfahrungen, die sehr viele Leute auf dem Netz
mit den Traegern solcher Pseudonyme gemacht haben, und auch aus presse-
rechtlichen Gruenden sollten Sie Ihre Artikel mit Ihrem wirklichen Namen
versehen. Wenn Sie nicht vorhaben, Ihren Namen preiszugeben, vergessen
Sie das Usenet (oder zumindest das Schreiben von Artikeln und Mails)
bitte schnell wieder.

Die Betreiber von Systemen, die schreibenden Zugriff auf das Netz an-
bieten, sind angehalten, entsprechende Massnahmen zu ergreifen (z. B.
Eintragung des "Fullnames" ins GECOS-Feld der Passwortdatei o. ae.).


15. Kommerzielles?

Ein gewisses Mass an kommerziellen Informationen wird auf dem Netz gerne
toleriert, z. B. Adressen von Firmen, die ein bestimmtes Produkt anbieten,
nachdem jemand danach gefragt hat. Als unverschaemt wird dagegen die
Verbreitung von reinen Werbeinformationen angesehen, insbesondere, wenn
sie ein gewisses Volumen ueberschreiten.

Bedenken Sie: Dies ist ein nichtkommerzielles Netz, und nicht jeder will
Uebertragungskosten fuer Werbung bezahlen.


16. Keine "human gateways" - das Netz ist keine Mailbox!

Ebenfalls wird davon abgeraten, seine Aufgabe darin zu sehen, Artikel
aus verschiedenen anderen, fuer jedermann zugaenglichen Netzen (um
Namen zu nennen: Fido, Zerberus, BTX, etc. pp.) ins Netz zu pumpen.

Das gilt insbesondere dann, wenn es den Informationen am allgemein
ueblichen Niveau mangelt, die darin angesprochenen Tatsachen jedem durch-
schnittlich intelligenten Menschen bereits bekannt sind oder abzusehen
ist, dass sich nur ein verschwindend geringer Bruchteil der Netz-User
dafuer interessiert.

Bedenken Sie: Das Netz ist keine Daten-Muelltonne.


17. "Du" oder "Sie"?

Aus der Deutschsprachigkeit der "de.*"-Hierarchie erwaechst die Frage,
ob man andere Netzteilnehmer in Artikeln und Mails "duzen" oder "siezen"
sollte. Dafuer gibt es keine allgemeingueltige Regel; es hat sich jedoch
eingebuergert, den Anderen mit "Du" anzureden. 99,9 % der Teilnehmer in
der "de.*"-Hierarchie finden das auch voellig in Ordnung und wuerden es
als eher absonderlich ansehen, wenn sie auf einmal gesiezt werden wuerden.
Vielleicht ist diese Netiquette also der letzte Artikel im Netz, in dem
Sie geSIEzt werden...


18. Zusammenfassung der Dinge, die Sie bedenken sollten...

- Vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
- Erst lesen, dann denken, dann nochmal lesen, dann nochmal denken, und
dann erst posten
- Fasse Dich kurz!
- Deine Artikel sprechen fuer Dich. Sei stolz auf sie!
- Nimm Dir Zeit, wenn Du einen Artikel schreibst!
- Vernachlaessige nicht die Aufmachung Deines Artikels
- Achte auf die "Subject:"-Zeile!
- Denke an die Leserschaft!
- Vorsicht mit Humor und Sarkasmus!
- Kuerze den Text, auf den Du Dich beziehst, auf das notwendige Minimum!
- Benutze Mail, wo immer es geht!
- Gib eine Sammlung deiner Erkenntnisse ans Netz weiter
- Achte auf die gesetzlichen Regelungen!
- Benutze Deinen wirklichen Namen, kein Pseudonym
- Kommerzielles?
- Keine "human gateways" - das Netz ist keine Mailbox
- "Du" oder "Sie"?


--
Christian Kaiser <c...@chi.sub.org>
Ulrich Dessauer <u...@nitmar.muc.de>
Patrick Guelat <pa...@imp.ch>
Joachim Astel <ac...@astel.de>


Felix von Leitner

unread,
Apr 17, 1998, 3:00:00 AM4/17/98
to

Gerald Brose <br...@inf.fu-berlin.de> wrote:
> >Jeder kriegt den Job, den er verdient hat.
> Allerdings. Wer bis an sein Lebensende mit "NT installieren", Subnetz-
> masken setzen und Oracle administrieren (!) zufrieden ist, der lese
> jetzt nicht weiter, sondern breche umgehend sein Studium ab. Am besten
> gleich, dann haben wir naemlich mehr Zeit fuer diejenigen, die noch
> nicht meinen, schon alles zu wissen.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Wenn du mit Eiffel zufrieden bist, bis daß die Geldkürzungen deinen Job
streichen, dann ist das doch in Ordnung! Niemand hat ein Problem damit,
daß du da vor dich hinforschen darfst. Außer mir natürlich, weil meine
Steuern Leute wie dich finanzieren.

Ich glaube bei weitem nicht, alles zu wissen. Deshalb habe ich mich für
Themen wie Data Mining und Autoklassifikation interessiert. Ich wollte
gerne konnektionistische Methoden anwenden dafür. Ich bin also am
Institut herumgelaufen und habe gefragt, wie ich vorgehen soll. Die
Antworten waren:

- das klappt eh nicht (woher weiß man das, wenn man es nicht
probiert?)
- mach doch ne Arbeit drüber, aber helfen kann dir damit hier keiner

Ich bin also mal zur Bibliothek gegangen. Oh, und die Zeit, die z.B. du
dir für mich genommen hast, war eine absolute Verschwendung. Und weil
da mit monotonem Stimmfall ohne Punkt und Komma verstaubte Prinzipien
gebracht wurden, völlig uninspiriert und unmotiviert in einem zu kleinen
Raum (obwohl der Hörsaal frei gewesen wäre), habe ich auch nicht den
Eindruck gehabt, daß sich da jemand für mich Zeit nehmen möchte.
Ich habe mich selten in einer Vorlesung so gelangweilt wie in dem
Eiffel-Kurs. Deshalb bin ich auch nach drei Sitzungen weggelaufen.
Andere haben es offenbar länger ausgehalten. Vielleicht findet sich ja
jemand, der etwas zu dem Teil sagen möchte, den ich mir geschenkt habe?

> >Und meine Kritikpunkte interessieren einfach niemanden!

> Ich kann ja verstehen, dass Dich das kratzt, aber wundert Dich das
> denn immer noch?

Ja.

> Wer gibt sich schon gerne mit Unverschaemtheiten

Ich habe leider keine Zahlen, wieviel Geld die Professoren so verdienen.
Aber sie werdem vom Staat dafür bezahlt, daß sie ihr Wissen an Studenten
weitergeben. Die Profs und die Techniker hätten keinen Job, wenn da
nicht Leute wie ich dem Irrglauben erlegen wären, an der Uni Wissen
vermittelt zu bekommen. Ob sie das also für unverschämt halten oder
nicht, sie werden bezahlt, daß sie darauf eingehen. Was sie nicht tun.

> oder Kram wie "SSH installieren", "eine Unix-Installation hinbekom-
> men" ab? Die meisten Leute haben mit ihrer kanpp bemessenen Zeit
> besseres vor.

Besseres?
Besseres als ssh installieren?
ssh ist das Standard-Tool für Netzwerk-Sicherheit. Wenn mir nicht im
Studium vermittelt wird, daß sowas wichtig ist, dann lerne ich es nie.
Und dann kommen Sachen raus wie bei dem NSA-Audit des US-Militärs,
dessen Ergebnis heute bekanntgegeben wurde. Das Tiger-Team hat sich
nichtmal getraut, auf die classified Systeme loszugehen, und hat schon
so gezeigt, daß sie die gesamte Infrastruktur der Army im Pazifikraum
für Monate hätten lahmlegen können.

Aber klar, die Techniker haben wichtigeres zu tun, als ssh zu
installieren. JA WAS DENN?! Screenshots vom Netzwerk-Management-Tool
an die Wand hängen? Was machen denn die armen überarbeiteten Techniker
den ganzen Tag? Ich habe nur zwei Techniker jemals beim Arbeiten
erwischt, nämlich Roland Scherf und Thomasz Klinski. Aus meinen Augen
hätten die anderen Stellen direkt gestrichen werden können. Die zwei
"Anträge" von mir, denen dann tatsächlich mal Taten folgten, wurden
grundsätzlich delegiert (und zwar an Thomasz und Roland).

> Das kannst Du sonstwo machen, von mir aus Geld dafuer bekommen und
> (zu Recht) stolz darauf sein, aber an der Uni geht es um anderes.

Nämlich?
Worum geht es an der Uni wenn nicht um das Vermitteln von Wissen?
Ich höre immer "Technologiestandort Deutschland". Was meinen die damit,
wenn nicht ssh und Unix- und Oracle-Installationen?
Eiffel?! Haha.

> (Und bevor Du damit ankommst - ich habe selbst schon als SysAd
> gejobbt und bin froh, dass ich das nicht mehr machen muss. Der Thrill
> ist naemlich schnell vorbei...)

Warum sollte ich damit ankommen?
Wenn du selber schonmal Admin warst, und verstanden hast, was du tust,
hättest du vom Informatiknetz angewider sein müssen.
Immerhin haben sie es inzwischen geschafft, mal Patches von Sun
einzuspielen und nicht Generic-Kernels zu benutzen. Ich erinnere mich
noch an Zeiten, da stand "+ +" in /etc/hosts.equiv, und das hat keiner
unsere hochqualifizierten Techniker bemerkt, sondern ein Student.

Um den Thrill geht es nicht, sondern darum, daß man Probleme beheben
kann. Und während Herr Feuer sicher wunderbare Vorträge an der Urania
über weltbewegende Themen wie "das globale Dorf" führen kann, sähe
unsere Homepage immer noch so entsetzlich aus wie immer, wenn nicht
Roland Scherf sich bemüht hätte, das zu ändern.

> Und damit zum eigentlichen Punkt: wer die Kritik, die sie/er hat,
> ernst meint und wem es um die Sache und nicht ums Dampfablassen geht,
> die/der findet bestimmt Wege und offene Ohren.

Soso. Na dann sag doch mal, wo ich noch hätte hingehen sollen, außer

Feuer
Vesligaj
Klinski
Scherf
Stucki
Löhr
Fehr
Schweppe
Rojas

> Fuer Verbesserungen gibt es sicher immer noch Moeglichkeiten.

Das habe ich auch mal gedacht.

Felix

Jörn Stampehl

unread,
Apr 17, 1998, 3:00:00 AM4/17/98
to

Ich fühlte mich schon eigentümlich berührt von dem, was mein
Nicht-mehr-Kollege Herr von Leitner zum Thema Studium zu vermelden hatte.
Ich möchte hier gar nicht auf die Art und Weise eingehen, wie Herr von
Leitner seinen Standpunkt dazu deutlich gemacht hat. Ich bin ihm, im
Gegensatz wohl zu vielen anderen hier, nie begegnet und kann und will mich
daher über seine Person auch nicht äußern.
Inhaltlich aber möchte ich ihm in großen Teilen seines Plädoyers gegen das
Studium widersprechen. Sicher ist es richtig, daß es immer wieder Menschen
gibt, die trotz oder vielleicht auch gerade wegen Abbruches ihres Studiums
Erfolg in ihrem Berufsleben haben. Prominentestes Beispiel ist sicher Bill
Gates, der immer noch in Harvard als „beurlaubt“ eingeschrieben ist. Dieses
aber als Königsweg zu nehmen, kann sicher nicht das Optimum darstellen.
Das Informatikstudium krankt zweifelsohne immer noch an einem veralteten
Lehrplan. Im Grundstudium könnte vieles eingespart werden, was für das
spätere Hauptstudium ohne Belang ist. Dafür wäre die Softwaretechnik im
Grundstudium sicher besser aufgehoben (oder etwa nicht, Herr Horn?). Das
gesamte Studium aber nach den Anforderungen der Wirtschaft auszurichten wäre
ebenso falsch wie kurzsichtig. Den die Alma mater soll dem Studenten keine
Ausbildung geben, sonder vielmehr Wissen vermitteln. Wer eine gute
Ausbildung will, sollte lieber eine Fachhochschule besuchen, an der er in
kürzerer Zeit ebenfalls ein Diplom erwerben kann.
Wenn er aber lieber auf eine Universität gehen will, sollte er auch damit
rechnen, Wissen über Grundlagen vermittelt zu bekommen, mit deren Hilfe er
sich dann später in weitere Themengebiete einarbeiten kann. Es ist sicher
von Vorteil, wenn man sich mit Oracle auseinandergesetzt hat und mit den
mitgelieferten Werkzeugen umgehen kann. Aber nur wer die Grundlagen
beherrscht, also weiß, was es bedeutet, einen SQL-Befehl abzusenden, kann
sich später auch, wenn Oracle mal nicht mehr so gefragt ist, schnell auf ein
neues Datenbanksystem einarbeiten.
Eine Zeitlang galt COBOL als _die_ Programmiersprache und viele
Programmierer, die sich darauf versteiften, hatten Mühe, sich in neue
Sprachen einzuarbeiten. Ich denke, daß jeder zumindest die einmal in
Assembler programmiert haben sollte, um zu verstehen, was es heißt, mit
einem Stack zu arbeiten oder mit einfachen Registern. Ganz nebenbei vermag
er es erst dann zu schätzen, was moderne Sprachen ihm für Vorteile bringen.
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn jeder irgendwann eine
LINUX-Distribution in die Hand gedrückt bekäme und dann versuchen sollte,
eine „nackte“ Workstation in ein Netz zu hängen. Leider fehlen der
Universität die Mittel, um solche Projekte zu realisieren. Und dabei ist die
FU schon ganz zufriedenstellend ausgestattet, wenn man sie einmal mit
anderen Universitäten vergleicht. Das jeder jederzeit an einen Rechner kann
und eine Emailadresse bekommt, gilt nicht überall als selbstverständlich.
Sicher wünsche ich mir zum Beispiel ein modernes Bibliothekssystem, über
welches man per Internet seine Bücher suchen, vorbestellen und auch
verlängern könnte. Aber wie schon gesagt liegt das sicher auch an
finanziellen Mitteln. Auch an eine bessere Betreuung der Erstsemester nicht
nur durch die Fachschaft wäre zu denken, was sicher nicht an Geld scheitern
sollte.
Kein Mediziner würde auf die Idee kommen, die Anatomie oder Pathologie zu
streichen, weil sich die Studenten später sowieso spezialisieren. Nur eine
Arzt, der eine Idee von dem Zusammenspiel der einzelnen Körperregionen hat,
kann einer Ursache auf den Grund gehen. Genauso kann nur ein Informatiker,
der die Grundlagen beherrscht, sich immer in neue Aufgabengebiete
einarbeiten.
Damit mich keiner falsch versteht: Ich plädiere hier nicht für ein
Scheuklappenstudium, bei dem der Student am ersten Tag in das Institut
hineingeht und am letzten Tag wieder herauskommt. Ganz im Gegenteil stimme
ich Herrn von Leitner zu, daß praktische Erfahrungen einen wichtigen
Bestandteil seines Lebenslaufes ausmachen. Gerade ein Informatikstudent
sollte neben seinem Studium arbeiten, um zu wissen, was es heißt,
Gruppenarbeit zu organisieren und unter Termindruck und unerfüllbaren
Forderungen von Vorgesetzten zu arbeiten. Nur hier wird er das Handwerk des
Programmierens lernen und mit den alltäglichen Werkzeugen in Berührung
kommen, die ihn später in der Arbeit begleiten. So etwas lernt er nicht an
der Universität und gerade für einen Informatiker sind solche Erfahrungen
unabdingbar.
Aber das Wichtigste, was man an der Universität lernen sollte, ist sich die
Offenheit für Neues zu bewahren. Man sollte sehen, daß es auch noch etwas
anderes neben Windows, Oracle und JAVA gibt. Und nur hier hat man noch die
Möglichkeit, auch mit neuen Ideen, die in einer Firma vielleicht irrelevant
sind, zu experimentieren.
Jeder sollte für sich selber entscheiden, was für ihn das beste ist. Wer um
eines attraktiven Angebotes willen sein Studium abzubrechen gedenkt, sollte
es tun. Aber es gibt zumindest in meinem Bekanntenkreis genug Beispiele, wie
man auch mit einem Universitätsdiplom sowohl als Selbständiger als auch als
Angestellter sehr viel Geld machen kann. Wer die Universität aber nur als
schnelle Ausbildungsstätte für einen Karrierenberuf benutzen will, der ist
hier sicher fehl am Platz.

Jörn Stampehl
stam...@inf.fu-berlin.de


Jörn Stampehl

unread,
Apr 17, 1998, 3:00:00 AM4/17/98
to

Eigentlich ging es in dem Gespräch mit Herrn Dr. Feuer um die Erweiterung
des FU-Rechnernetzes. Aber mehr oder weniger durch Zufall kamen wir dann
doch auf die lokale Newsgroup und die letzten Postings darin zu sprechen.
Auch Herr Feuer bedauerte die mangelnde Akzeptanz bei den Studenten und auch
den Professoren, sich an diesem Medium zu beteiligen.
Dem stimme ich natürlich in allen Punkten zu. Diese Newsgroups ist ein
wirklich sinnvolles Medium, um Ankündigungen zu machen, Anfragen an alle zu
stellen oder Diskussionen jeglicher Art zu führen, die das Institut
betreffen. Dazu ist es allerdings auch vonnöten, daß diese auch genutzt, vor
allem von dem größten Teil der Studenten und auch Professoren gelesen wird.
Wenn sich allerdings diese Professoren schon aus den Diskussionsforen
zurückziehen, weil sie den Ton darin nicht gutheißen, kann ich Herrn von
Leitner nur zustimmen. (In einigem anderen nicht, siehe dazu entsprechendes
Posting.) Statt sich beleidigt zurückzuziehen, sollten diese Herrschaften
jetzt erst Recht versuchen, das Niveau durch geistreiche Erwiderungen und
Widerlegungen der Thesen zu heben. Und wenn sie sich inhaltlich mit den
Kritikpunkten auseinandergesetzt haben, steht es ihnen natürlich auch zu,
den Ton darin zu rügen.
Ferner müßten aber auch die Studenten dazu gebracht werden, diese Foren
regelmäßig zu besuchen. Aber statt hier ein Posting hineinzustellen, wird
lieber ein Email an „all“ geschickt. Das wiederum ist sicher nicht im Sinne
des Erfinders. Statt dessen sollte der Verteiler „all“ lieber abgeschafft
werden. In einer Übergangsphase könnte nur noch eine Mail mit dem Hinweis
verschickt werden, daß in der Newsgroup ein (mehr oder weniger) wichtiges
Posting erschienen ist. Vielleicht könnte sich dann auch zum Beispiel die
Technik dazu durchringen, Neuerungen darin mitzuteilen. Von den
ZIP-Laufwerken habe ich erst durch Zufall erfahren. Oder was aus den
plötzlich verschwundenen NT-Rechnern geworden ist. Oder daß mittlerweile
kein Rechner mehr mit Windows 3.1 ausgestattet ist. Vorlesungsankündigungen,
Seminarverschiebungen oder Terminausfälle würden weit weniger Konfusion
verursachen.
Auch würden sich vielleicht interessante Diskussionen ergeben, wie zum
Beispiel über die angebliche Frauenfeindlichkeit des Institutes, einzelne
Vorlesungen oder die Installierung neuer Software. Die Hemmschwelle wäre
abgebaut, daß jeder, der etwas zu solch einer Diskussion beitragen will, mit
bösen Mails bedacht wird, weil er ungebeten die Mailbox zumüllt.
Jeder Studienanfänger bekommt, wenn auch erst auf Antrag, eine Emailadresse
eingerichtet und tut gut daran, regelmäßig nachzuschauen, welche Post er
bekommen hat. Warum kann er nicht ähnlich dazu „gezwungen“ werden, auch
regelmäßig die Newsgroups zu besuchen? Viele hier Studierende wissen
vielleicht gar nicht, daß es diese Foren gibt, geschweige denn, wie man sie
benutzt. Warum wird den Erstsemestern nicht eine Pflicht(!)veranstaltung
angeboten, in denen ihnen Grundsätzliches über die Verwendung von Email, dem
USENET, UNIX und vielleicht auch der Bibliotheksbenutzung oder ähnlichem
vermittelt wird. Bei den Germanisten muß ein Student einen Schein in
Bibliotheksbenutzung vorlegen.
Wie schon gesagt, ein wichtiger Impuls muß aber auch von den Professoren
ausgehen. Aus diesem Grund stimme ich mit Herrn Professor Löhr in keiner
Weise überein, genau jetzt dieses Forum zu meiden. Vielmehr sollten gerade
jetzt Sie und Ihre Kollegen zeigen, daß Ihnen etwas an dem Dialog auf dieser
Ebene mit den Studenten liegt und verstärkt Werbung für diese Gruppen
machen.

Jörn Stampehl
stam...@inf.fu-berlin.de

Vera Heinau

unread,
Apr 19, 1998, 3:00:00 AM4/19/98
to

he...@cis.fu-berlin.de (Heiko Schlichting) wrote:

>Fuer die meisten Newsgroups findet man die Charta in
>
> ftp://ftp.fu-berlin.de/doc/usenet/control/

Kleine Ergaenzung: Speziell fuer bln.* findet man solche Informationen
(sofern sie ueberhaupt vorliegen) zusaetzlich unter

ftp://ftp.fu-berlin.de/doc/news/bln/

Vera

Vera Heinau

unread,
Apr 19, 1998, 3:00:00 AM4/19/98
to

"Jörn Stampehl" <stam...@inf.fu-berlin.de> wrote:

[...]


>Auch Herr Feuer bedauerte die mangelnde Akzeptanz bei den Studenten und auch
>den Professoren, sich an diesem Medium zu beteiligen.
>Dem stimme ich natürlich in allen Punkten zu. Diese Newsgroups ist ein
>wirklich sinnvolles Medium, um Ankündigungen zu machen, Anfragen an alle zu
>stellen oder Diskussionen jeglicher Art zu führen, die das Institut
>betreffen.

Mir ist nicht ganz klar, ob Du mit "diese Newsgroups ist" (Verwendung
von sowohl Singular als auch Plural) nur genau _diese_ Newsgruppe
bafcd meinst oder auch das moderierte Gegenstueck. Ich habe allerdings
in der gesamten Auseinandersetzung den Eindruck, dass vielen das
urspruengliche Konzept, das Zusammenspiel zwischen moderierter
Ankuendigungsgruppe und offener Diskussionsgruppe, nicht bewusst ist.

Zur Erinnerung: Es gibt

bln.announce.fub.cs (moderiert)
- Offizielle Ankuendigungen
(Institutsgremien, Termine, Veranstaltungen, Technisches, ...)
und

bln.announce.fub.cs.d (unmoderiert)
- Nachfragen zu und Diskussionen ueber die Postings in bafc
- Beliebige Diskussionen, Fragen, Anregungen, solange sie mit dem
Institut zu tun haben

Dabei gibt es eine ganz konkrete Aufgabenteilung der beiden Gruppen.
In bafc kann nicht jeder posten, d.h. es finden sich dort die
wichtigen Ankuendigungen (*) und kein "Grundrauschen". Ideal sowohl
fuer Leute, die keine Zeit oder Lust haben, um Diskussionsbeitraege zu
lesen, als auch fuer all jene, die "ungestoert" ihre Informationen
loswerden wollen.
Fuer aktive Diskussion hingegen ist bafcd gedacht, so dass auch diese
Interessen gewahrt bleiben.

(*) Vorausgesetzt natuerlich, die entsprechenden Amts- und
Funktionstraeger veroeffentlichen sie dort oder lassen sie
veroeffentlichen.

Daher kann die generelle Akzeptanz vielleicht dadurch gesteigert
werden, dass die Moeglichkeiten der moderierten Gruppe staerker
genutzt werden. Im Augenblick ist sie ja ziemlich leer...

Vera

Felix von Leitner

unread,
Apr 20, 1998, 3:00:00 AM4/20/98
to

Jörn Stampehl <stam...@inf.fu-berlin.de> wrote:
> Inhaltlich aber möchte ich ihm in großen Teilen seines Plädoyers gegen das
> Studium widersprechen. Sicher ist es richtig, daß es immer wieder Menschen
> gibt, die trotz oder vielleicht auch gerade wegen Abbruches ihres Studiums
> Erfolg in ihrem Berufsleben haben. Prominentestes Beispiel ist sicher Bill
> Gates, der immer noch in Harvard als „beurlaubt“ eingeschrieben ist. Dieses
> aber als Königsweg zu nehmen, kann sicher nicht das Optimum darstellen.

Die Verhältnisse kann man nicht vergleichen zwischen den USA und hier.
In den USA zahlt der Student für sein Studium, d.h. er wird auch wie ein
Kunde behandelt. Wenn er Beschwerden hat, dann sitzt da jemand und
nimmt sie entgegen. Wenn sich viele Leute über einen Prof beschweren,
fliegt der raus. Studenten haben grundsätzlich Internet in ihren
Wohnheimen.

Die Vorlesungen werden nicht von einem gelangweilten Prof, der lieber
"forschen" würde, an den Studi gebracht, sondern sind normalerweise
interaktiver, die Studis kriegen sogar anständige Stühle und der Prof
fragt ab und zu, ob ihm alle folgen können.

Wenn Studenten nach einer Vorlesung melden, daß sie nichts gelernt
haben, fliegt der Prof. Wenn die Studenten melden, daß alles wunderbar
war, kriegt er eine Gehaltserhöhung.

Warum kann da bei uns nicht so sein?

[...]


> Dafür wäre die Softwaretechnik im Grundstudium sicher besser
> aufgehoben (oder etwa nicht, Herr Horn?).

Da bin ich mich nicht so sicher.
Mein Problem mit Softwaretechnik ist nicht, daß es so spät kommt,
sondern daß einem da Eiffel erzählt wird. Und daß ich mich unglaublich
gelangweilt habe. Ich kann allerdings nicht ausschließen, daß man den
Stoff auch kompetent und interessant hätte rüberbringen können.

> Das gesamte Studium aber nach den Anforderungen der Wirtschaft
> auszurichten wäre ebenso falsch wie kurzsichtig. Den die Alma mater
> soll dem Studenten keine Ausbildung geben, sonder vielmehr Wissen
> vermitteln.

Wenn ich mir als Student nicht aussuchen kann, welches Wissen mich
interessiert, sondern mit Dinosauriern wie Komplexitätstheorie ein
ganzes Semester lang belästigt werde, dann hätte ich doch lieber solches
Wissen aufgezwungen, welches in der Welt von Bedeutung ist.

[...]


> Aber nur wer die Grundlagen beherrscht, also weiß, was es bedeutet,
> einen SQL-Befehl abzusenden, kann sich später auch, wenn Oracle mal
> nicht mehr so gefragt ist, schnell auf ein neues Datenbanksystem
> einarbeiten.

Ach ja?
Ich habe hier einen Oracle-Menschen neben mir sitzen, der hat nicht
studiert, hat keine Oracle-Schulung von innen gesehen, und setzt
SQL-Befehle ab, daß es eine Freude ist. Ich hingegen, der ich das
Datenbankpraktikum gemacht habe, weiß, wie man das bei Sybase macht, das
kein Mensch einsetzt. Dieser Typ setzt sich auch bei Informix und DB2
hin und macht das mal eben, und ich mit meiner fundierten Ausbildung
sitze staunend daneben.

[...]


> Ich denke, daß jeder zumindest die einmal in Assembler programmiert
> haben sollte, um zu verstehen, was es heißt, mit einem Stack zu
> arbeiten oder mit einfachen Registern.

Richtig. Das finde ich auch essentiell.
Aber warum denn bitte auf einem ekligen Simulator und nicht auf den
richtigen Maschinen, die wir hier haben?

> Natürlich wäre es wünschenswert, wenn jeder irgendwann eine
> LINUX-Distribution in die Hand gedrückt bekäme und dann versuchen
> sollte, eine „nackte“ Workstation in ein Netz zu hängen. Leider
> fehlen der Universität die Mittel, um solche Projekte zu realisieren.

Unsinn. Da stehen Tonnen von PCs herum, die alten Pentium 60 eignen
sich wunderbar fürs Linux-Spielen, aber Linux läuft auch auf Suns und
sogar der 68k-Mac-Port geht voran.

[...]


> Kein Mediziner würde auf die Idee kommen, die Anatomie oder Pathologie zu
> streichen, weil sich die Studenten später sowieso spezialisieren. Nur eine
> Arzt, der eine Idee von dem Zusammenspiel der einzelnen Körperregionen hat,
> kann einer Ursache auf den Grund gehen. Genauso kann nur ein Informatiker,
> der die Grundlagen beherrscht, sich immer in neue Aufgabengebiete
> einarbeiten.

Gegen Grundlagenforschung hat doch niemand was!
Im Gegenteil!
Ich bin der letzte, der sich nicht jahrelang mit Algorithmen
beschäftigt. Allerdings finde ich es wichtig, daß man sich früh in
einem Gebiet stark spezialisiert, z.B. daß man sich neuere
Radix-Sort-Varianten anguckt und mit Tries experimentiert. Den in der
Realität setzt fast niemand Radix-Sort ein, weil man es nicht versteht
oder nie implementiert hat.

[...]


> Aber das Wichtigste, was man an der Universität lernen sollte, ist sich die
> Offenheit für Neues zu bewahren. Man sollte sehen, daß es auch noch etwas
> anderes neben Windows, Oracle und JAVA gibt.

Sehr richtig.
Um so mehr traf es mich, zu hören, daß an der FU auf Java umgestellt
wird und an der TU sogar Unix-1 durch Windows-1 ersetzt wurde.

> Und nur hier hat man noch die Möglichkeit, auch mit neuen Ideen, die
> in einer Firma vielleicht irrelevant sind, zu experimentieren.

Also ich experimentiere in meiner Firma munter vor mich hin. Da hat
überhaupt niemand ein Problem damit, solange ich meine anderen Aufgaben
erfülle. Und hier in der Firma sind meine Experimentiermöglichkeiten
deutlich besser als in der Uni. Wenn ich in der Uni nicht meine
wichtige Software hätte installieren können, wäre die Uni komplett
wertlos gewesen. Die TeX-Installation war jahrelang ein gewaltiger
Lacher z.B.

Felix


Benedikt Homann

unread,
Apr 20, 1998, 3:00:00 AM4/20/98
to

lo...@inf.fu-berlin.de (Peter Loehr) writes:

| ...


| Es lohnt sich darüber nachzudenken, ob ein derartiger
| qualitativer Abstieg einer Newsgroup hingenommen werden
| muß.
|

| ... 2) Im Zweifelsfall einfach schweigen. ...

Einen Roman zum Thema Schweigen und Verschweigen
im Wissenschaftsbetrieb kommt von Stefan Heym: Der König-
David-Bericht. (King-David-Report), deutsch 1972, Kindler Verlag,
Muenchen, als Taschenbuch im Fischer Taschenbuchverlag.

Die von Herrn Loehr parabelnreich beschriebenen Verstoesse gegen
die Netiquette, die wohl verschiedene Newsgroups betreffen, sind
verglichen mit den Problemen und Merkwuerdigkeiten in anderen
universitaeren Bereichen nicht besonders schwerwiegend.

Wenn hier Studenten Kritik in einer unangemessenen Form aeussern (war
das nicht immer so?), sollte dies nicht vom Gegenstand der Kritik, den
viel groesseren universitaeren Misstaenden ablenken.
M.E. kann man den meisten Leitnerschen Praemissen zustimmen, auch wenn
einige seiner Schlussfolgerungen falsch sind.

Viele Gruesse,
Benedikt Homann.


Olaf Krische

unread,
Apr 20, 1998, 3:00:00 AM4/20/98
to

Benedikt Homann <be...@cs.tu-berlin.de> wrote:
> Wenn hier Studenten Kritik in einer unangemessenen Form aeussern (war
> das nicht immer so?), sollte dies nicht vom Gegenstand der Kritik, den
> viel groesseren universitaeren Misstaenden ablenken.
> M.E. kann man den meisten Leitnerschen Praemissen zustimmen, auch wenn
> einige seiner Schlussfolgerungen falsch sind.


Welche?


--
gespannt weiter mitlesend

Jörn Stampehl

unread,
Apr 20, 1998, 3:00:00 AM4/20/98
to

Vera Heinau schrieb in Nachricht <353babf...@news.fu-berlin.de>...


>"Jörn Stampehl" <stam...@inf.fu-berlin.de> wrote:
>
>>Dem stimme ich natürlich in allen Punkten zu. Diese Newsgroups ist ein
>>wirklich sinnvolles Medium, um Ankündigungen zu machen, Anfragen an alle
zu
>>stellen oder Diskussionen jeglicher Art zu führen, die das Institut
>>betreffen.
>
>Mir ist nicht ganz klar, ob Du mit "diese Newsgroups ist" (Verwendung
>von sowohl Singular als auch Plural) nur genau _diese_ Newsgruppe
>bafcd meinst oder auch das moderierte Gegenstueck.

Auch wenn ich es durch diesen peinlichen Fehler nicht recht zum Ausdruck
bringen konnte, ist es mir doch durchaus bewußt, daß es 2 Newsgroups gibt.
Und da bafc sogar moderiert ist, ist es um so unverständlicher für mich, daß
jeder an den "all"-Verteiler mailen kann. Und dazu gehören dann nicht nur
Studenten und Professoren, sondern auch Auswärtige bis hin zu sogenannten
Spam-Mailern.

Jörn Stampehl


Felix von Leitner

unread,
Apr 21, 1998, 3:00:00 AM4/21/98
to

Jörn Stampehl <stam...@inf.fu-berlin.de> wrote:
> Auch wenn ich es durch diesen peinlichen Fehler nicht recht zum Ausdruck
> bringen konnte, ist es mir doch durchaus bewußt, daß es 2 Newsgroups gibt.
> Und da bafc sogar moderiert ist, ist es um so unverständlicher für mich, daß
> jeder an den "all"-Verteiler mailen kann. Und dazu gehören dann nicht nur
> Studenten und Professoren, sondern auch Auswärtige bis hin zu sogenannten
> Spam-Mailern.

Mein Vorschlag: Macht jemanden zum Postmaster, der sich auskennt.
Klinski oder Scherf. Es ist geradezu trivial, einen moderierten
All-Alias zu machen. Andererseits wäre der richtige Weg IMHO, die Mails
gleich mit einem Formreply zurückzubouncen, wie "benutzen Sie bitte die
Newsgroup bln.announce.fub.cs(.d|)".

Felix

Miriam Busch

unread,
Apr 21, 1998, 3:00:00 AM4/21/98
to

Ein paar Anmerkungen zum Inhalt der Diskussion, die mir zeigt, dass es
lohnt diese Newsgroup zu lesen:


lei...@math.fu-berlin.de (Felix von Leitner) writes:

>> BITTE la_t Euch nicht von Rattenfdngern einreden, das Studium
>> abzuschlie_en sei Unfug, man solle lieber abbrechen und gleich dicke


>> Knete machen, weil die Chancen gerade wahnsinnig gut seien. Ihr seid

>> sicher ohnehin schlau genug, die D|rftigkeit eines solchen Spruchs zu
>> erkennen.

[...]

>Wer ist hier der Rattenfdnger? Der Ex-Student, der die Uni gefrustet
>verlassen hat, eingesehen hat, da_ er schon zwei Jahre fr|her hdtte


>gehen sollen, und anderen Studenten empfiehlt, ihm zu folgen, oder der

>Professor, der um seinen Job f|rchtet, wenn ihm die Studenten weglaufen?

1.) Weder Prof. Loehr noch Felix -- der kein InstitutsFREMDER ist --
sind Rattenfaenger. Nur glauben beide, dass der von ihnen favorisierte
Weg der einzig wahre sei. Aber:

2.) Es gibt keinen Koenigsweg. Wir leben in einer individualisierten
Gesellschaft, in der jeder selbst entscheiden kann und muss, wie
er gluecklich wird. Ein Informatik-Diplom ist dafuer nicht zwingend
erforderlich.

3.) Insbesondere sind Studienabbrecher keine Versager.

>Nehmen wir mal f|r den Professor an, da_ man an der Uni etwas lernt.
>Gehen wir weiter davon aus, da_ wir in drei Jahren arbeitslos sind.
>Spricht dann irgendetwas dagegen, zur Uni zur|ckzugehen und sein Studium
>zu vollenden? Nein.

4.) Felix hat verstanden, in dieser individualisierten Gesellschaft
seinen Weg zu finden. Gegen das letztzitierte Argument kann wohl
kaum jemand etwas sagen. Biographien heute sind eben vielfaeltig.
(Wer das ganze pseudo-soziologisch belegt haben moechte, dem empfehle
ich ein schoenes Buch: Goebel/Clermont, Die Tugend der
Orientierungslosigkeit, Berlin, 1997.)

5.) Felix hat nicht verstanden, dass auch sein Lebensentwurf nicht
fuer alle verbindlich ist.

6.) Insbesondere sind Studienbeender keine Versager. Viele kuemmern
sich nicht darum, abgeworben zu werden, weil sie nicht abgeworben werden
wollen! Ihnen macht das Studium oder auch Studium mit Nebentaetigkeit
Spass. Mir zum Beispiel.
Weiterhin sollte Felix nicht voraussetzen, dass jeder seinem Lebensentwurf
die Ziele "Kohle + Karriere machen" zu Grunde legt. (Ja, Felix, ich weiss,
dass Du das auch nicht ausschliesslich tust.)


Resuemee: Tut was Ihr wollt und werdet gluecklich dabei.
Natuerlich ist es besser, bei einem netten Jobangebot das Studium (vorerst?)
zu schmeissen, anstatt es unmotiviert zu verschleppen und sich zu graemen.
Natuerlich ist es besser gluecklich zu studieren, als gelangweilt Systeme zu
administrieren.

--
Miriam Busch

Dirk Materlik

unread,
Apr 21, 1998, 3:00:00 AM4/21/98
to

Moin allerseits,

On Fri, 17 Apr 1998 22:49:05 +0200, "Jörn Stampehl"
<stam...@inf.fu-berlin.de> wrote:

>Ferner müßten aber auch die Studenten dazu gebracht werden, diese Foren
>regelmäßig zu besuchen. Aber statt hier ein Posting hineinzustellen, wird
>lieber ein Email an „all“ geschickt. Das wiederum ist sicher nicht im Sinne
>des Erfinders. Statt dessen sollte der Verteiler „all“ lieber abgeschafft
>werden. In einer Übergangsphase könnte nur noch eine Mail mit dem Hinweis
>verschickt werden, daß in der Newsgroup ein (mehr oder weniger) wichtiges
>Posting erschienen ist. Vielleicht könnte sich dann auch zum Beispiel die
>Technik dazu durchringen, Neuerungen darin mitzuteilen. Von den

Eben. Liebe Technix, was ist denn eigentlich der Grund, dass in bafc
seit Menschengedenken kein Posting mehr erschienen ist (nicht einmal
parallel zu mails an 'all')?
Und wie schwer kann es sein, den 'all'-Verteiler nicht mehr allen
zugaenglich zu machen? (v.a. nicht von aussen)

>ZIP-Laufwerken habe ich erst durch Zufall erfahren. Oder was aus den
>plötzlich verschwundenen NT-Rechnern geworden ist. Oder daß mittlerweile
>kein Rechner mehr mit Windows 3.1 ausgestattet ist.

Welche Zipdrives? Welche verschwundenen NT-Rechner? Wieso ist kein
Windows 3.11 mehr da? Wo erfaehrt man denn diese Dinge?

>Vorlesungen oder die Installierung neuer Software. Die Hemmschwelle wäre
>abgebaut, daß jeder, der etwas zu solch einer Diskussion beitragen will, mit
>bösen Mails bedacht wird, weil er ungebeten die Mailbox zumüllt.

Halt, halt. Mails an 'all' sind sicher kein geeignetes
Diskussionsmittel. Insofern sind die boesen Mails berechtigt!

>Warum wird den Erstsemestern nicht eine Pflicht(!)veranstaltung
>angeboten, in denen ihnen Grundsätzliches über die Verwendung von Email, dem
>USENET, UNIX und vielleicht auch der Bibliotheksbenutzung oder ähnlichem
>vermittelt wird.

Streiche 'Pflicht'. Streiche 'den Erstsemestern'. Warum gibt es nichts
dergleichen? Ich selbst war sicherlich ohne weiteres in der Lage, mir
das selbst zu erarbeiten, hatte aber auch schon diverse Vorkenntnisse
in Unix und der Internetbenutzung.
Und die lokale Newsgroup bafcd habe ich durch reinen Zufall beim
Durchsehen der bln.* Hierarchie gefunden.
Der sog. Brueckenkurs, der ja m.E. genau das leisten sollte, war
(nicht nur) in dieser Hinsicht ein Reinfall. Too little, too basic.

Im uebrigen bin auch ich der Meinung, dass es keine Loesung sein kann,
die Newsgroup zu meiden, nur weil Felix von Leitner aus irgendwelchen,
mir nicht bekannten, Gruenden sehr veraergert ueber dieses Institut
ist und seine Meinung in offensiver Form vertritt - eine wirkliche,
inhaltliche Entkraeftung seiner Thesen von 'offizieller' Seite
vermisse ich hier uebrigens immer noch...

Im Uebrigen moechte ich noch sagen, dass ich mit meinem bisherigen
Studium hier eigentlich ganz zufrieden war (ok, war auch erst ein
Semester) - evtl. abgesehen von der nichtexistenten Bibliothek, das
ist aber in anderen Fachbereichen / Unis wohl auch nur selten besser.
(Zumindest in Faechern, die aktuelle Buecher benoetigen).

Auf Besserung vertrauend,
Dirk.

Sven Guckes

unread,
Apr 24, 1998, 3:00:00 AM4/24/98
to

mate...@inf.fu-berlin.de (Dirk Materlik):

> Im Uebrigen moechte ich noch sagen, dass ich mit meinem bisherigen
> Studium hier eigentlich ganz zufrieden war (ok, war auch erst ein
> Semester) - evtl. abgesehen von der nichtexistenten Bibliothek, das
> ist aber in anderen Fachbereichen / Unis wohl auch nur selten besser.
> (Zumindest in Faechern, die aktuelle Buecher benoetigen).

Die Bibliothek existiert - allerdings ist es ja nur ein kleiner Teil
der Bibliothek des Fachbereichs Mathematik und Informatik.

Richtig aergerlich finde ich, dass wohl fast alle Zeitschriften fuer die
Informatik gar nicht ueber die Bibliothek erhaeltlich sind, sondern in dem
oftmals verschlossenen Raum im Institut der Informatik gelagert sind.
Soweit ich mich erinnere, konnte man auf jene Zeitschriften nur "auf Anfrage"
bekommen, dh man musste wissen, wer einen Schluessel zu diesem Raum hat,
derjenige musste da sein, und man musste ihn bitten, den Raum aufzuschliessen.

Das mag sich geaendert haben. Hat es sich geaendert?


Was ich mir fuer die Zukunft der Bibliothek wuensche:

Ein paar Rechner fuer die Angestellten der Bibliothek.
(PCs mit telnet fuer UNIX-Zugang reicht vorerst aus.)
Information ueber (neue) Buecher ueber das Web.
Suche im Katalog ueber Computer.

Natuerlich wird das in diesem Jahrtausend nicht mehr moeglich sein -
schliesslich muss ja "gespart" werden. Was mich allerdings wundert:
Hatte man bisher denn nicht gespart? ;-)

Sven

Tiemo Redel

unread,
Apr 25, 1998, 3:00:00 AM4/25/98
to

On Tue, 21 Apr 1998 21:24:33 GMT, mate...@inf.fu-berlin.de (Dirk
Materlik) wrote:


>Im uebrigen bin auch ich der Meinung, dass es keine Loesung sein kann,
>die Newsgroup zu meiden, nur weil Felix von Leitner aus irgendwelchen,
>mir nicht bekannten, Gruenden sehr veraergert ueber dieses Institut
>ist und seine Meinung in offensiver Form vertritt - eine wirkliche,
>inhaltliche Entkraeftung seiner Thesen von 'offizieller' Seite
>vermisse ich hier uebrigens immer noch...

Genau, und man muss doch persoenlich werden.
Herr Feuer wird das rotzig finden, Herr Loehr wird es ablehnen, etwas
dazu zu sagen - wegen dem Niveau. Aber die inzwischen ruede Sprache
hier in den News (auch von mir) als Provokation zu nehmen und als
Reaktion auf schlechte Bedingungen am Institut von eigenltlich
durchaus vernuenftigen Studenten (so sehe ich mich jedenfalls) und
insofern doch mal zu antworten, um zu einer konstruktiven Diskussion
zurueck zu kommen, daran denkt niemand von den Leuten, deren Jobs
(fuer einiges Geld) es eigentlich ist, sich um das Institut zu
kuemmern. (Sorry fuer den Bandwurm - bin etwas echauffiert)

Zum Begruender dieses Threads - aber der hat ja schon wieder
aufgehoert sich zu beteiligen. Der redet eigentlich nur mit Leuten,
sich genau auf seinem Niveau befinden. So kann man Ihn auch oft im
Studium erleben.
Man muss doch persoenlich werden!
--
Tiemo Redel
Berlin - Germany
e-mail: re...@zedat.fu-berlin.de
http://userpage.fu-berlin.de/~redel/Welcome.htm

Guenter Feuer

unread,
Apr 27, 1998, 3:00:00 AM4/27/98
to

Bevor sich mal wieder Geruechte ausbreiten, folgendes zu den Aussagen
von Sven Guckes:


>>Richtig aergerlich finde ich, dass wohl fast alle Zeitschriften fuer die
>>Informatik gar nicht ueber die Bibliothek erhaeltlich sind, sondern in dem
>>oftmals verschlossenen Raum im Institut der Informatik gelagert sind.
>>Soweit ich mich erinnere, konnte man auf jene Zeitschriften nur "auf Anfrage"
>>bekommen, dh man musste wissen, wer einen Schluessel zu diesem Raum hat,
>>derjenige musste da sein, und man musste ihn bitten, den Raum aufzuschliessen.

Richtig ist, dass (nur) die jeweils neuen Nummern der Zeitschriften zunaechst
im Informatikgebaeude ausgelegt werden, weiterhin ist richtig, dass _jeder_
Mitarbeiter einen Schluessel hat.

>>Was ich mir fuer die Zukunft der Bibliothek wuensche:
>>
>> Ein paar Rechner fuer die Angestellten der Bibliothek.
>> (PCs mit telnet fuer UNIX-Zugang reicht vorerst aus.)
>> Information ueber (neue) Buecher ueber das Web.
>> Suche im Katalog ueber Computer.

Die Zukunft hat schon begonnen. Es gibt in der Bibliothek Rechner und die
Informatikliteratur ist ueber die Rechner recherchierbar seit es das Institut gibt!

Guenter Feuer


Olaf Krische

unread,
Apr 27, 1998, 3:00:00 AM4/27/98
to

Sven Guckes <guc...@math.fu-berlin.de> wrote:
> Richtig aergerlich finde ich, dass wohl fast alle Zeitschriften fuer die
> Informatik gar nicht ueber die Bibliothek erhaeltlich sind, sondern in dem
> oftmals verschlossenen Raum im Institut der Informatik gelagert sind.
> Soweit ich mich erinnere, konnte man auf jene Zeitschriften nur "auf Anfrage"
> bekommen, dh man musste wissen, wer einen Schluessel zu diesem Raum hat,
> derjenige musste da sein, und man musste ihn bitten, den Raum aufzuschliessen.


Woah! Es gibt mehr Zeitschriften fuer die Informatik als die, die in der
Bibliothek gelagert sind? Nett:)

Olaf Krische

unread,
Apr 27, 1998, 3:00:00 AM4/27/98
to

Guenter Feuer <fe...@inf.fu-berlin.de> wrote:
> Richtig ist, dass (nur) die jeweils neuen Nummern der Zeitschriften zunaechst
> im Informatikgebaeude ausgelegt werden, weiterhin ist richtig, dass _jeder_
> Mitarbeiter einen Schluessel hat.

Dennoch ist mir das voellig neu. (Wer schaut schon oben, was es da alles
so gibt...)

G. Eggers

unread,
Apr 27, 1998, 3:00:00 AM4/27/98
to

Hallo !

Olaf Krische wrote:

Wo wir gerade beim Thema "nachschauen was es da alles gibt" sind:
Vor einigen Postings war schon mal von einem Multi-Media-Raum die Rede,
und ich kann mich dunkel errinnern im 2. OG mal sowas in der Richtung (Rechner mit
Kamera) gesehen zu haben. Wie ist das denn nun, darf ja jeder Informatik-Student
rein, oder nur nach Anmeldung, oder nur bei Projekten, oder Studenten garnicht ?
Leider ist diese Information in dem Zusammenhang nicht so recht rüber gekommen.

Tschüss
Gero Eggers

Felix von Leitner

unread,
Apr 27, 1998, 3:00:00 AM4/27/98
to

Tiemo Redel <re...@zedat.fu-berlin.de> wrote:
> Genau, und man muss doch persoenlich werden.
> Herr Feuer wird das rotzig finden, Herr Loehr wird es ablehnen, etwas
> dazu zu sagen - wegen dem Niveau.

Solange sie sich dann nicht wundern, wenn die Studenten weglaufen...

> Aber die inzwischen ruede Sprache hier in den News (auch von mir) als
> Provokation zu nehmen und als Reaktion auf schlechte Bedingungen am
> Institut von eigenltlich durchaus vernuenftigen Studenten (so sehe ich
> mich jedenfalls) und insofern doch mal zu antworten, um zu einer
> konstruktiven Diskussion zurueck zu kommen, daran denkt niemand von
> den Leuten, deren Jobs (fuer einiges Geld) es eigentlich ist, sich um
> das Institut zu kuemmern. (Sorry fuer den Bandwurm - bin etwas
> echauffiert)

Ich habe offenbar noch nicht deutlich genug herausgestellt, dass ich
hier nicht offensiv werde, um irgendjemanden zu aergern, sondern weil
meine anderen freundlichen Anfragen nichts genutzt haben.

Felix

--
"I'm looking for adventure, excitement, beautiful women," cried the
young man to his father as he prepared to leave home. "Don't try to stop me.
I'm on my way."
"Who's trying to stop you?" shouted the father. "Take me along!"

Guenter Feuer

unread,
Apr 28, 1998, 3:00:00 AM4/28/98
to

>>Wo wir gerade beim Thema "nachschauen was es da alles gibt" sind:
>>Vor einigen Postings war schon mal von einem Multi-Media-Raum die Rede,
>>und ich kann mich dunkel errinnern im 2. OG mal sowas in der Richtung (Rechner mit
>>Kamera) gesehen zu haben. Wie ist das denn nun, darf ja jeder Informatik-Student
>>rein, oder nur nach Anmeldung, oder nur bei Projekten, oder Studenten garnicht ?
>>Leider ist diese Information in dem Zusammenhang nicht so recht rüber gekommen.

Da Video-Recorder etc. vielleicht noch mehr diebstahlsgefaehrdet sind als PCs
muss dieser Raum leider verschlossen bleiben wenn er gerade nicht benutzt wird.
Dennoch darf _jeder_ der einen vernuenftigen Grund hat den Raum benutzen, er wird dann eben aufgeschlossen. Eine Kamera befindet sich dort allerdings im Normalfall nicht, existiert aber.

Zur Ausstattung: Es gibt dort z.B. ein Scanner (ein weiterer exklusiv
zur Benutzung durch Studenten bei den Tutoren), ein Diabelichter
und insbesondere ein digitales Videoschnittsystem zur Verarbeitung von
Videos und Rechnergraphiken. Ausserdem Unix-basiertes Videokonferenzequipment.

Zur Ergänzung: Seit zwei Jahren bemueht sich das Institut ein Multimedia-Zentrum
zu etablieren, leider hat sich die Universitätsleitung bisher nicht zu
einem Entschluss durchringen koennen, so dass Nutzung und weitere Entwicklung
im Moment etwas unklar sind.

Guenter Feuer


Sven Guckes

unread,
Apr 28, 1998, 3:00:00 AM4/28/98
to

fe...@inf.fu-berlin.de (Guenter Feuer):

> Richtig ist, dass (nur) die jeweils neuen Nummern der Zeitschriften
> zunaechst im Informatikgebaeude ausgelegt werden, weiterhin ist richtig,
> dass _jeder_ Mitarbeiter einen Schluessel hat.

Sind die aktuellen Ausgaben aller Zeitschriften dort -
oder nur von einer Auswahl dessen? Wenn ja - welche?
Kann man das irgendwo nachlesen?

> Die Zukunft hat schon begonnen. Es gibt in der Bibliothek Rechner
> und die Informatikliteratur ist ueber die Rechner recherchierbar
> seit es das Institut gibt!

Dazu eine Angabe einer Adresse:

http://www.inf.fu-berlin.de/cgi-bin/sb-www

Soweit ich mich erinnere, gab es mit dieser Suchmachine ein paar Probleme.

(Bem.: Die Anfrage nach "and" liefert einen maximal match von 150 Eintraegen.
Dabei fehlt dabei die Angabe aller vorhandenen Eintrage.)

Wird diese Suchmachine noch weiterentwickelt?
Oder wird die Datenbank lediglich erweitert?

Den beiden vorhandenen links konnte ich darueber nichts entnehmen.

Ein link zeigt auf das manual von "sb", dh auf die "Seite"
http://www.inf.fu-berlin.de/cgi-bin/man_sun_sparc?sb
welches sich ueber Netscape mit text encoding ISO-8859-1 allerdings
ein wenig schlecht lesen laesst, da die Umlaute zu fehlen scheinen.

Ich habe daher versucht, das Manual zu "sb" direkt zu lesen, dh mit "man sb").
Das Kommando aber schlaegt fehl - moeglicherweise fehlt ein Verzeichnis in
meinem MANPATH. Da ich aber annehme, dass das Manual zu "sb" im MANPATH des
"csh setup" enthalten ist, startete ich eine csh mit dem .cshrc, dass mir
zur Verfuegung stand (~guckes/.cshrc.backup) - aber die darin enthaltenen
source commands [1] lieferten einen MANPATH [2], der ebenfalls nicht
ausreichte, um das Manual zu finden. (Hey, I tried.)

Der andere Link zeigt auf die HomePage von Stefan Lohrum -
aber das half mir auch nicht weiter.

Wer weiss, wo ich das Manual zu "sb" finden kann?


Uebrigens wirft die Anfrage http://www.inf.fu-berlin.de/cgi-bin/sb-www?bestellt
die Frage auf, wer Buecher am Fachbereich bestellen darf. Duerfen das alle?
Ich meine, duerfen das auch die Studenten?


Ich schicke eine Kopie hiervon an "st...@inf.fu-berlin.de",
weil ich nicht weiss, ob die "Technix" Anfragen bezueglich
des setup, die in posts dieser Newsgroup enthalten sind,
beantwortet werden, oder ob dazu eine Email erforderlich ist.

Sven

--
[1] "source ~staff/bin/skripts/setman" und "source ~staff/bin/skripts/setman.5"
[2] $ echo $MANPATH
/usr/man:/usr/man/ow:/usr/man/dt:/opt/local/man/lang:\
/opt/local/man/gnu:/opt/local/man/local:/opt/local/man/db:\
/opt/local/man/dce

Sven Guckes

unread,
Apr 28, 1998, 3:00:00 AM4/28/98
to

fe...@inf.fu-berlin.de (Guenter Feuer):

> Dennoch darf _jeder_ der einen vernuenftigen Grund hat
> den Raum benutzen, er wird dann eben aufgeschlossen.

Dann kann man also dort mal einfach so den Scanner benutzen, um zu lernen,
wie man damit umgeht? Oder gilt dies nicht als "vernuenftiger Grund"?

[Scanner, Diabelichter, Kamera, Videoschnittsystem, Videokonferenzequipment]


> Seit zwei Jahren bemueht sich das Institut ein Multimedia-Zentrum zu
> etablieren, leider hat sich die Universitätsleitung bisher nicht zu einem
> Entschluss durchringen koennen, so dass Nutzung und weitere Entwicklung im
> Moment etwas unklar sind.

Gibt es eigentlich eine Veranstaltung, bei der diese Hardware benutzt wird?
Waere ja schade, wenn das ganze bis zum naechsten Entschluss der
Universitätsleitung nur einstaubt...

Sven

Kristine Budde

unread,
May 29, 1998, 3:00:00 AM5/29/98
to

Ich kann Miriam nur deutlich zustimmen.

Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen, und manche f&uuml;hlen sich halt
wohl an der Uni (speziell an diesem Institut) und andere eben nicht.

Allerdings war die Uni schon immer sehr "multikulturell" eingestellt und
wusste auch mit unterschiedlichen Meinungen sehr demokratisch umzugehen.
Ich finde es daher sehr schade, dass ein Talent wie Felix v. Leitner
(und das ist er!) hier im Institut keinen Platz findet, nur weil er ein
bisschen unbequem ist, und vielleicht auch ein Schandmaul (Sorry Fefe,
aber so ist es).

Und "&uuml;brigens: Ich fand meine Studienarbeit klasse. Klar sind
solche Arbeiten nie besonders Praxisrelevant f"&uuml;r die "Welt da
drau&szlig;en", aber das sollen sie auch nicht unbedingt sein. Wie soll
denn ein Studiengang funktionieren, der sich an der "Praxis" orientiert?
Man kann doch nicht jedes Jahr seinen Lehrplan &auml;ndern, nur um
wieder mal den neuesten Hype der Wirtschaft mitzumachen. Und f&uuml;r
die wichtigen Sachen gibt es anderswo genug Kurse, die man besuchen
kann. Wir sind ein Institut f&uuml;r Informatik, nicht die
Volkshochschule f&uuml;r Information Science!


Kristine Budde (die mit der Studienarbeit "in Display PostScript auf
einer Unix-Kiste eine GUI-Library in Gofer hacken")


P.S. Ich finde es EINE SCHANDE, da&szlig; es KEIN SSH im Institut gibt.
Ganz ehrlich, sehr traurig. Da braucht man sich auch nicht wundern, wenn
studentische Accounts gehackt werden, wenn man von drau&szlig;en kommt!
Wahrscheinlich mu&szlig; erst mal ein Prof-Account geknackt werden, ehe
was passiert!

Kristine Budde

unread,
May 29, 1998, 3:00:00 AM5/29/98
to

Kristine Budde wrote:
>
> Ich kann Miriam nur deutlich zustimmen.
>
> Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen, und manche f&uuml;hlen sich halt
> wohl an der Uni (speziell an diesem Institut) und andere eben nicht.

Tja, das war wohl nichts mit den Umlauten ;)
Sorry.

Kristine

Felix von Leitner

unread,
May 29, 1998, 3:00:00 AM5/29/98
to

Kristine Budde <bu...@inf.fu-berlin.de> wrote:
> Ich finde es daher sehr schade, dass ein Talent wie Felix v. Leitner
> (und das ist er!) hier im Institut keinen Platz findet, nur weil er ein
> bisschen unbequem ist, und vielleicht auch ein Schandmaul (Sorry Fefe,
> aber so ist es).

Ist daran etwas auszusetzen?
Ich denke, die Uni ist so tolerant und multikulti? ;)
Und ehrlich gesagt habe ich keine Zeit, zu allen Leuten freundlich und
nett zu sein, ich will lieber zu den interessanten und kompetenten
Leuten freundlich und nett sein. Um mit Dilbert zu reden:
"Always postpone meetings with time-wasting morons."

In diesem Sinne: viel Spaß bei eurem Meeting mit den Technikern ;)

> P.S. Ich finde es EINE SCHANDE, da&szlig; es KEIN SSH im Institut gibt.
> Ganz ehrlich, sehr traurig. Da braucht man sich auch nicht wundern, wenn
> studentische Accounts gehackt werden, wenn man von drau&szlig;en kommt!
> Wahrscheinlich mu&szlig; erst mal ein Prof-Account geknackt werden, ehe
> was passiert!

Ist doch schon längst geschehen.
Merkt nur keiner von unseren Sicherheits-Experten.
Laß mal den Feuer mit seinem Netzwerk-Management-Tool spielen,
vielleicht kaufen wir am besten auch ein Intrustion-Detection-Tool für
100k! Das ist doch alles zum Wohl der Studenten. Wieso ssh
installieren, wenn das gar nichts kostet, wir haben doch ein Etat!

Muß ich erwähnen, daß ich den ssh client mal so nebenher installiert
habe in der Informatik unter /usr/local/public? Das hat ungefähr 10
Minuten gekostet.

Felix

--
Gardner's Law: Eighty-seven percent of all people in all professions are
incompetent.
--John Gardner

Andreas Bogk

unread,
May 29, 1998, 3:00:00 AM5/29/98
to

Kristine Budde <bu...@inf.fu-berlin.de> writes:

> Wahrscheinlich mu&szlig; erst mal ein Prof-Account geknackt werden, ehe
> was passiert!

Manche meinen, das sei bereits passiert.

Ok, ein Universitaetsnetz ist per definitionem ein offenes System. Das
heisst doch aber noch lange nicht, dass einem die Sicherheit so
komplett egal sein sollte.

Gruss Andreas

--
The X server has to be the biggest program I've ever seen that doesn't
do anything for you. --Ken Thompson

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