Das Migros-Magazin ist eine wöchentlich erscheinende Gratiszeitung des Schweizer Detailhandelskonzerns Migros. Früher hiess das von Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler 1942 gegründete und vom Migros-Genossenschafts-Bund herausgegebene Magazin Wir Brückenbauer, mit dem Untertitel Wochenblatt des sozialen Kapitals (auch kurz: Brückenbauer genannt).
Als Duttweiler die Migros 1941 in eine Genossenschaft umwandelte, stellte er beim Justiz- und Polizeidepartement das Gesuch zur Gründung einer Wochenzeitung für die Genossenschafter. Erst am 21. Juli 1942 wurde die Lancierung genehmigt. Kurz darauf, am 30. Juli 1942, erschien die erste Ausgabe von Wir Brückenbauer.[4] Duttweiler gehörte der Redaktionskommission der neuen Zeitung an.[3]
Grösste Konkurrentin des Migros-Magazins ist die Coopzeitung, ein dienstags erscheinendes Wochenblatt des Grossverteilers Coop, das etwa gleich hohe Auflage- und Leserzahlen aufweisen kann. Die Neue Zürcher Zeitung nennt die beiden Zeitungen die stillen Riesen der Schweizer Medienlandschaft und meint zu ihrem journalistischen Wirken: Offenkundig findet das Konsumentensegment ebenso Gefallen an mehrheitsfähiger Alltags- und Lifestyle-Thematik wie an politisch austarierten Hintergrundberichten.[15]
Seit den 1930er-Jahren fördert Migros die Publikation und Diskussion von gesellschaftsrelevanten Themen. Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler entwickelte das Format Zeitung in der Zeitung, um kritische Gedanken einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen. Später gründete er die Tages- und Wochenzeitungen Die Tat (1935) und Wir Brückenbauer (1942).
Diese Tradition führen die Migros-Medien heute mit den in Deutsch und Französisch erscheinenden Wochenzeitungen Migros-Magazin und Migros Magazine weiter. Zudem publiziert das Medienhaus das Kochmagazin Saisonküche und Vivai, das auf Nachhaltigkeit und einen gesunden Lebensstil ausgerichtet ist. Ergänzend konzipiert und produziert es Corporate-Publishing-Leistungen im Print- und Multimedia-Bereich für die Migros-Gruppe.
Unabhängig von den Migros-Medien veröffentlicht Migros Tessin die Wochenzeitung Azione in italienischer Sprache. Mit einer Auflage von 101'614 Exemplaren und 118'000 Lesern war Azione im Berichtsjahr die meistgelesene Wochenzeitung des Tessins.
1977 stellte der damalige Migros-Präsident Pierre Arnold die Abendzeitung ein und versuchte sie als Boulevardzeitung weiterzuführen. Der wirtschaftskritische und scharfe Stil bewog ihn jedoch bereits nach 16 Monaten, den Chefredaktor Roger Schawinski zu entlassen. An dessen Stelle setzte er, ohne Anhörung der Redaktion, Karl Vögeli ein, der einen gemässigteren Kurs des Blattes garantieren sollte. Der darauffolgende Proteststreik der Redaktion führte zur Einstellung der Boulevardzeitung Ende September 1978, nur anderthalb Jahre nach ihrer Einführung.
Natürlich gab es da auch noch die Tageszeitung Die Tat, die jedoch war aus der Migros-Partei Landesring der Unabhängigen entstanden, stand also nicht in direktem Bezug zu den Migros-Genossenschaftern.
Die interkantonale Geldspielaufsicht (Gespa) stört sich daran, dass die Coopzeitung und das Migros Magazin einen Franken verlangen, wenn jemand die Lösung eines Rätsels per Telefon oder SMS einreichen möchte. Für die richtige Lösung können die Leserinnen und Leser jeweils einen Preis gewinnen.
Zwar geben auch die Grossverteiler Coop und Migros mit der Coopzeitung und dem Migros Magazin Zeitungen heraus. Deswegen sind sie für die Geldspielaufsicht aber noch keine Medienunternehmen. Wir sind klar zum Schluss gekommen: Coop ist ein Detailhändler. Und bei der Coopzeitung handelt es sich um Marketingkommunikation, sagt Manuel Richard im SRF-Konsumentenmagazin Espresso. Das ist der Hauptzweck des Magazins und nicht die Vermittlung von journalistisch aufbereiteten Inhalten.
In der Coopzeitung ist zu lesen, die Gespa verbiete den Einsatz von kostenpflichtigen Nummern. Laut Coop-Sprecher Kevin Blättler hatten sie keine andere Wahl: Die Geldspielaufsicht hat uns mitgeteilt, dass diese Praxis illegal sei und wir darauf zu verzichten hätten. Für uns ist das faktisch ein Verbot. Zudem habe die Aufsicht mit einer Verbotsverfügung gedroht.
Die Migros hat auf das Gespräch mit der Gespa reagiert und schreibt auf Anfrage von SRF: Wir stellen per 1. September 2023 auf ausschliesslich Online- und Gratisteilnahme um. Schon bald können die Leserinnen und Leser des Migros Magazins und der Coopzeitung Rätsel- und Wettbewerbslösungen nur noch auf der Internetseite einreichen, um einen Preis zu gewinnen.
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