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4 Wochen Krankenstand wegen gebrochenem Finger

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Klaus Beach

unread,
Oct 4, 2002, 4:41:28 AM10/4/02
to
peter pilsl wrote:
> Ich wollte mich hier mal erkundigen, ob ein Arbeitgeber jeden Krankenstand
> bedingungslos akzeptieren muss

Ja!

Klaus

peter pilsl

unread,
Oct 4, 2002, 4:27:17 AM10/4/02
to

Wir haben in unserer Kinderbetreuungseinrichtung (3-6 Jahre) gerade ein
dummes Problem. Eine Betreuerin hat sich in der Arbeit den kleinen Finger
gebrochen und ist nun 4-5 Wochen im Krankenstand.
Ich als Arbeitgeber finde das (subjektiv) sehr übertrieben und habe auch
noch gar keine offizielle Krankmeldung. Die Betreuerin argumentiert, dass
sie einen Gips hat und darum nicht mit Kindern arbeiten kann und ist
scheinbar auch krankgeschrieben (den Zettel habe ich nach mittlerweile 5
Tagen noch immer nicht). Wir argumentieren, dass sie eh nie alleine mit den
Kindern wäre (zwei andere Betreuerinnen) und zB Geschichten vorlesen kann,
mit den Kindern singen etc.

Zusammenfassung: böses Blut auf beiden Seiten.

Ich wollte mich hier mal erkundigen, ob ein Arbeitgeber jeden Krankenstand

bedingungslos akzeptieren muss und ob es da irgendwelche
"Berufungsinstanzen" oder so gibt. Vorher machen wir mal eine Supervision
zum Thema, aber es würde mich einfach interessieren.

danke,
peter

--
peter pilsl
pil...@goldfisch.at
http://www.goldfisch.at

Wolfgang Pawlinetz

unread,
Oct 4, 2002, 5:18:23 AM10/4/02
to
peter pilsl wrote:

> Wir haben in unserer Kinderbetreuungseinrichtung (3-6 Jahre) gerade ein
> dummes Problem. Eine Betreuerin hat sich in der Arbeit den kleinen Finger
> gebrochen und ist nun 4-5 Wochen im Krankenstand.
> Ich als Arbeitgeber finde das (subjektiv) sehr übertrieben

Fänd ich auch.

> und habe auch
> noch gar keine offizielle Krankmeldung.

Schlecht. Kann aber an der Post liegen.

> Die Betreuerin argumentiert, dass
> sie einen Gips hat und darum nicht mit Kindern arbeiten kann und ist
> scheinbar auch krankgeschrieben (den Zettel habe ich nach mittlerweile 5
> Tagen noch immer nicht). Wir argumentieren, dass sie eh nie alleine mit den
> Kindern wäre (zwei andere Betreuerinnen) und zB Geschichten vorlesen kann,
> mit den Kindern singen etc.

Würde ich natürlich auch so sehen, aber das liegt IMO weder an Dir noch
an ihr das zu entscheiden sondern sie wird vom Arzt krankgeschrieben.

Normalerweise kriegt man aber im Krankenstand eh schon nach ein paar
Tagen die Vorladung zum Arzt der Gebietskrankenkassa zur Feststellung ob
man wirklich völlig arbeitsunfähig ist. Bei einem gebrochenen kleinen
Finger und dem Job würde ich an Deiner Stelle hoffen, daß der Amtsarzt
sie wieder arbeiten schickt.

Sollte sie dann der Hausarzt gleich wieder krank schreiben würde ich das
allerdings dann gleich melden.

Wenn sie einen komplizierten Bruch mit Schmerzen hat würde ich sie aber
gar nicht im Betrieb haben wollen, weil Dir das eh nix bringt. Und wenn
sie nicht arbeiten will, weil Sie Schmerzen hat und für die Kinder keine
echte Hilfe ist, hast auch nicht viel davon.

> Zusammenfassung: böses Blut auf beiden Seiten.

Das glaub ich.
Es ist für beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, oft nicht leicht
über das Thema zu diskutieren ohne gleich unsachlich zu werden oder
Dinge persönlich zu nehmen.

> danke,
> peter

Gruß

Wolfgang

Klaus Beach

unread,
Oct 4, 2002, 5:56:16 AM10/4/02
to
Wolfgang Pawlinetz wrote:
> Normalerweise kriegt man aber im Krankenstand eh schon nach ein paar
> Tagen die Vorladung zum Arzt der Gebietskrankenkassa zur Feststellung ob
> man wirklich völlig arbeitsunfähig ist. Bei einem gebrochenen kleinen
> Finger und dem Job würde ich an Deiner Stelle hoffen, daß der Amtsarzt
> sie wieder arbeiten schickt.

Angenommen es kommt zu einem Brand oder einer anderen Extremsituation.
Wer übernimmt dann die Verantwortung, wenn auf Grund dieser Behinderung
etwas passiert? Ich wäre zB. ziemlich sauer, müsste mein Kind ertrinken
weil die Betreuerin einen Gipsfuß hat. Ich weiß, dass das jetzt leicht
überzogen ist aber wo willst du die Grenze setzen?

Wer krank ist, ist krank und damit basta!
Wieso sollen die Angestellten für eine schlechte Organisation büßen?

Klaus

Gitti Maria Lacina

unread,
Oct 4, 2002, 6:15:29 AM10/4/02
to

Klaus Beach wrote:


Und das ist auch gut so. Schon auf Grund der aerztlichen Schweigepflicht
ist es wohl kaum denkbar, dass ein Arzt mit einem Arbeitsgeber ueber
dessen Akzeptanz seiner Diagnose und Therapieverfahren diskutiert.

Ich waere auch als Mutter von einer Kindergaertnerin mit Gipshand nicht
angetan.
Bei Kleinkindern braucht man schon zwei einsatzfaehige Haende.
Angefangen vom Helfen beim Hosehochziehen nach dem Klogang bis zu einem
raschen Eingreifen in einem drohenden Ungluecksfall (etwas faellt um,
zwei Streithaehne sind zu trennen, etc.)

-gitti-

Wolfgang Pawlinetz

unread,
Oct 4, 2002, 7:19:39 AM10/4/02
to
Klaus Beach wrote:

> Angenommen es kommt zu einem Brand oder einer anderen Extremsituation.
> Wer übernimmt dann die Verantwortung, wenn auf Grund dieser Behinderung
> etwas passiert? Ich wäre zB. ziemlich sauer, müsste mein Kind ertrinken
> weil die Betreuerin einen Gipsfuß hat. Ich weiß, dass das jetzt leicht
> überzogen ist aber wo willst du die Grenze setzen?

_Genau_ das muß der Arzt/Amtsarzt entscheiden.
Und bitte bring hier nicht andere Randbedingungen in's Spiel. Bei einem
Gipsfuß muß man die Sachlage wieder anders betrachten.

Hier geht's um den Bruch eines kleinen Fingers.
Und um auf Deine Frage doch noch einzugehen: Was ist Dir lieber im
Brandfall: eine Betreuerin weniger, die die Kinder rausholt, oder eine
mit einem Gips am kleinen Finger?

> Wer krank ist, ist krank und damit basta!

Richtig. Wer _krank_ ist, ist krank. Wer nicht krank ist sondern einfach
ein wenig eingeschränkt, kann ruhig arbeiten gehen.

> Wieso sollen die Angestellten für eine schlechte Organisation büßen?

Sixt, genau deswegen ist die Diskussion so mühsam. Wieso hat der jetzt
eine schlechte Organisation?
Du kennst den gar nicht und Du kennst sie nicht. Ich genausowenig.

Ich darf aber überzeichnet sagen, daß nicht jeder dem ein Wimmerl
aufgeht 2 Monate im Krankenstand sein muß. Die Arbeitgeber(innen) sind
nicht die Buhleute der Nation.

> Klaus

Wolfgang

Wolfgang Pawlinetz

unread,
Oct 4, 2002, 7:24:58 AM10/4/02
to
Gitti Maria Lacina wrote:

> Und das ist auch gut so. Schon auf Grund der aerztlichen Schweigepflicht
> ist es wohl kaum denkbar, dass ein Arzt mit einem Arbeitsgeber ueber
> dessen Akzeptanz seiner Diagnose und Therapieverfahren diskutiert.

Dem stimme ich vorbehaltlos zu. Die ärztliche Schweigepflicht muß
gewahrt bleiben und der Arbeitgeber soll auch nichts darüber erfahren
dürfen. Aber ein 2. instanz (der Amtsarzt?) darf schon mal schauen ob
der Arbeitnehmer auch wirklich seinen Beruf nicht ausüben kann.

> Ich waere auch als Mutter von einer Kindergaertnerin mit Gipshand nicht
> angetan.

1. Geht's hier um einen _gebrochenen kleinen Finger_
2. Damit schliesst Du behinderte Betreuer auch von diesem Beruf aus.

> Bei Kleinkindern braucht man schon zwei einsatzfaehige Haende.
> Angefangen vom Helfen beim Hosehochziehen nach dem Klogang bis zu einem
> raschen Eingreifen in einem drohenden Ungluecksfall (etwas faellt um,
> zwei Streithaehne sind zu trennen, etc.)

Im vorliegenden Fall sind immer zwei andere Betreuerinnen dabei. Das
sind 5 Hände gesamt.

> -gitti-

Wolfgang

peter pilsl

unread,
Oct 4, 2002, 7:46:32 AM10/4/02
to
Gitti Maria Lacina wrote:

>
> Und das ist auch gut so. Schon auf Grund der aerztlichen Schweigepflicht
> ist es wohl kaum denkbar, dass ein Arzt mit einem Arbeitsgeber ueber
> dessen Akzeptanz seiner Diagnose und Therapieverfahren diskutiert.
>

absolut deiner Meinung. Ich sehe das Ganze halt zwangsweise auch von der
Arbeitgeberseite. Natürlich akzeptieren wir die Krankmeldung. Letzte
Instanz ist eben der Arzt. Aber es bleibt einfach eine dumme Stimmung
zurück, wenn der Arbeitgeber die Verletzung nicht als voll
arbeitsbehindernd empfindet und dann mit 4 Wochen Krankenstand konfrontiert
ist. Ein nicht gewinnorientierter Arbeitgeber mit drei Angestellten (davon
eine eigentlich nur geringfügig) kommt da halt dann aus seiner Meinung
unnötig ins personelle und finanzielle Schwitzen und muss für diese Zeit
eine Ersatzkraft engagieren.

Ich verstehe mittlerweile beiden Seiten, da ich sowohl als Arbeitnehmer
Probleme mit dem Dienstnehmer wegen Krankenständen hatte und nun auch
umgekehrt. Ist halt ein schwieriges Thema.



> Bei Kleinkindern braucht man schon zwei einsatzfaehige Haende.
> Angefangen vom Helfen beim Hosehochziehen nach dem Klogang bis zu einem
> raschen Eingreifen in einem drohenden Ungluecksfall (etwas faellt um,
> zwei Streithaehne sind zu trennen, etc.)
>

Absolut. Aber die Kinder sind auch vernünftig und es wäre immer mindestens
eine andere Betreuerin dabei.

Martin Hlustik

unread,
Oct 4, 2002, 12:54:27 PM10/4/02
to
Klaus Beach wrote:

> Wer krank ist, ist krank und damit basta!

Es geht aber nicht um "krank", sondern um "arbeitsfähig".

> Wieso sollen die Angestellten für eine schlechte Organisation büßen?

at.gesellschaft.klassenkampf ist woanders.

--
Viele Grüße aus Wien
Martin Hlustik

http://www.spengler.at
http://www.notruf.at

Martin Hotze

unread,
Oct 4, 2002, 8:41:54 PM10/4/02
to
Wolfgang Pawlinetz <wolfgang....@space.at> wrote:

> > Zusammenfassung: böses Blut auf beiden Seiten.
>
> Das glaub ich.
> Es ist für beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, oft nicht leicht
> über das Thema zu diskutieren ohne gleich unsachlich zu werden oder
> Dinge persönlich zu nehmen.

nu, es fehlt noch das Hohelied auf die Sozialpartnerschaft ....
wie kommt der DG dazu so lange den Lohn weiterzahlen zu müssen ... :-/

und leider gibt es nur krank oder gesund ... man möge doch auch ein
Mittelmaß finden sonst wir es tendenziell in richtung "hire and fire"
gehen.

#m
--
http://davidmyers.org/fears/
Do We Fear the Right Things?

Wolfgang Koenig

unread,
Oct 5, 2002, 3:50:54 AM10/5/02
to
Martin Hotze <martin...@hotze.com> tippselte:

> und leider gibt es nur krank oder gesund ... man möge doch auch ein
> Mittelmaß finden sonst wir es tendenziell in richtung "hire and fire"
> gehen.

Ja und genau das passiert doch eh in der Praxis. Die meisten Dienstnehmer
die ich kenne wollen nicht gekündigt werden - und zu häufige und lange
Krankenstände führen dazu. Wer bleibt denn schon heutzutage (zumindest in
der Privatwirtschaft) wegen Grippe (länger als unbedigt nötig) zu Hause?

Wolfgang

Peter Gruendler

unread,
Oct 5, 2002, 4:07:00 AM10/5/02
to
Wolfgang Koenig <w_ko...@gmx.at> schrieb:

>wegen Grippe (länger als unbedigt nötig) zu Hause?

wegen Grippe bleibst du zu Hause. glaub mir.
wegen eines grippalen Infekts nur 2-3 Tage, früher mindestens eine
Woche.

Resultat: eine Woche später sind 5 weitere Krankenstände zu
verzeichnen. früher: null-1.
Gruß,
daPeda

Wolfgang Koenig

unread,
Oct 5, 2002, 4:59:51 AM10/5/02
to
Peter Gruendler <use...@hnet.at> tippselte:

Das meinte ich - heute gibts eh schon Druck, seine Krankheiten nicht
auszukurieren nur um nicht zulange abwesend zu sein. Und dann werden
halt die Kollegen angesandelt.

Wolfgang

Roland Mösl

unread,
Oct 5, 2002, 7:41:15 AM10/5/02
to
"peter pilsl" <pils...@goldfisch.at> wrote in message
news:3d9d50f9$1...@e-post.inode.at...

>
> Wir haben in unserer Kinderbetreuungseinrichtung (3-6 Jahre) gerade ein
> dummes Problem. Eine Betreuerin hat sich in der Arbeit den kleinen Finger
> gebrochen und ist nun 4-5 Wochen im Krankenstand.
> Ich als Arbeitgeber finde das (subjektiv) sehr übertrieben und habe auch
> noch gar keine offizielle Krankmeldung. Die Betreuerin argumentiert, dass
> sie einen Gips hat und darum nicht mit Kindern arbeiten kann und ist
> scheinbar auch krankgeschrieben (den Zettel habe ich nach mittlerweile 5
> Tagen noch immer nicht). Wir argumentieren, dass sie eh nie alleine mit
den
> Kindern wäre (zwei andere Betreuerinnen) und zB Geschichten vorlesen kann,
> mit den Kindern singen etc.

Also einer meiner Webdesign Studenten hat sich mal
beim Motorradfahren den Fuß gebrochen. Den mußte
ich dann das Notebook nach Hause bringen.

Da hatte er dann endlich Gelegenheit die Webseiten für
seinen Arbeitgeber in aller Ruhe fertig zu bekommen :-)

Es ist eigentlich in der heutigen Zeit unsinnig mit den Krankenständen.

Die meisten Krankheiten führen bei vielen Berufen nicht
mehr dazu, daß man nicht arbeiten könnte.

Frühpension wegen eines Rückenleidens ist wohl für einen
Bauarbeiter am Presslufthammer voll gerechtfertigt, aber
bei einem Computerarbeitsplatz würde es ein ordentliches
Arbeitsbett mit einem Notebook am Schwenkarm auch tun.


--
Roland Mösl
http://www.pege.org Clear targets for a confused civilization
http://web-design-suite.com Web Design starts at the search engine

Roland Mösl

unread,
Oct 5, 2002, 7:42:58 AM10/5/02
to
"Gitti Maria Lacina" <lac...@isis.wu-wien.ac.at> wrote in message
news:3D9D6A41...@isis.wu-wien.ac.at...

>
>
> Klaus Beach wrote:
>
> > peter pilsl wrote:
> >
> >> Ich wollte mich hier mal erkundigen, ob ein Arbeitgeber jeden
> >> Krankenstand bedingungslos akzeptieren muss
> >
> >
> > Ja!
>
>
> Und das ist auch gut so. Schon auf Grund der aerztlichen Schweigepflicht
> ist es wohl kaum denkbar, dass ein Arzt mit einem Arbeitsgeber ueber
> dessen Akzeptanz seiner Diagnose und Therapieverfahren diskutiert.

Finde ich Unsinnig.

Der Arzt müßte den Arbeitsplatz und die Arbeit kennen.

Martin Hotze

unread,
Oct 5, 2002, 10:31:46 AM10/5/02
to
Walter Dvorak <walter...@gmx.at> wrote:

> Martin Hotze <martin...@hotze.com> wrote:
> > wie kommt der DG dazu so lange den Lohn weiterzahlen zu müssen ... :-/
>

> Nun, der mittlere krankenstand ist ja in der entlohnung einkalkuliert.

ahja? wer hat kalkuliert? wohl irgendwelche Leute von Krankenkassen,
Statistiker und sonst noch wer.
Man muß als DG mit Krankenständen rechnen, der Mensch ist ja
schliesslich keine Maschine.

> Es sind pro DN irgendwas so um 10..14 tage pro jahr herum. (genaue zahlen
> beim steuerberater nachfragen, der sollte das genau wissen) Das wird
> jedenfalls kalkuliert.


selig die ahnungslosen DN ... sie haben alle Rechte.

> Dann gibt es halt DN die diesen polster nicht "verbrauchen",
> weils nicht krank werden und keinen gebrochenen finger haben, und dann
> gibts DN die gleich mal 4 wochen ausfallen. Im mittel sollte es sich
> aber ausgehen.
>


ah.

> Bei sehr kleinen firmen/organisationen wie in diesem fall oder
> die klassische ein-mensch-firma, oder auch groessere mit ungeschickter
> organisation kann natuerlich der ausfall einer person sehr wesentlich
> sein und zeitkritische auswirkungen bis hin zum untergang haben.
>


du kennst die Kostenstruktur für die Lohnberechnung? Die ist OK?
IMNSHO ist sie nicht OK.

(...)


> > und leider gibt es nur krank oder gesund ... man möge doch auch ein
> > Mittelmaß finden sonst wir es tendenziell in richtung "hire and fire"
> > gehen.
>

> Ganz egal ob ein mittelmass gefunden wird oder nicht, in diese
> richtung geht es sowieso. Da bestimmte "randumstaende" dies erzwingen,
> auch wesentlicher punkt sind warum in obigen beispiel oft ohne "backup"
> gearbeitet wird, und uns allen hoffentlich nicht allzu stark auf dem
> kopf fallen wird. Aber das ist ein anderes problem.


_Das_ Problem ist die Leistbarkeit. Ich würde lieber meinem DN entweder
mehr Gehalt geben können oder mehr DN haben wollen. Nein, ich will
eigentlich nicht mehr mehr DN haben. Ich hatte schon mal 5 Leute. NIE
WIEDER! (hoffentlich liest einer des Politikergfrasters mit). Mit diesen
Kostenstrukturen bin ich mir wie eine Wechselstube vorgekommen - und zu
Jahreswechsel meinte ich die Weihnachtsgans zu sein.... 13. Ust, 14.
Gehalt, wenig Produktivität wegen Feiertagen, ... nope, da verpflichte
ich mir freie Mitarbeiter, sag sie sollen sich selbständig machen,
arbeite mit anderen Firmen, bis hin dazu daß ich vorher lieber Aufträge
ablehne.

... und dann kommt irgendeine Tussi vom Arbeitsinspektorat, freut sich
wie ein kleines Kind über die Leiter und den erste Hilfe Kasten. Sie
fragte aber dumm "was macht ihre Firma denn eigentlich?" nachdem alles
fertig war ... nuja ... tu felix Austria ...

Katharina Fuhrmann

unread,
Oct 7, 2002, 2:00:22 AM10/7/02
to

Wolfgang Pawlinetz schrieb:
>

> Hier geht's um den Bruch eines kleinen Fingers.
> Und um auf Deine Frage doch noch einzugehen: Was ist Dir lieber im
> Brandfall: eine Betreuerin weniger, die die Kinder rausholt, oder eine
> mit einem Gips am kleinen Finger?

Tja, die Frage ist wohl, was für ein Gips. Wenns wirklich nur eine
eingegipste Schiene am kleinen Finger ist, dann wärs vielleicht möglich
zu arbeiten. Andrerseits müssen im Normalfall die beiden angrenzenden
Gelenke ruhig gestellt werden und je nach Lage des Bruchs geht der Gips
bis fast zum Ellbogen. "Kleiner Finger" klingt lächerlich, aber es kann
durchaus vorkommen, daß die Betreuerin derzeit selbst Hilfe braucht bei
diversesten Tätigkeiten. Ich persönlich würd es auch nicht wollen, daß
jemand, der nicht voll einsatzfähig ist, in so einem Bereich arbeitet.
Wenn wir schon beim "was wäre, wenn" sind: was wär denn, wenn sie eine
andere Verletzung oder Krankheit hätte? Blinddarmoperation? Beinbruch
mit Liegegips? Wo liegt die Grenze? Muß man mit Grippe oder Durchfall
arbeiten, wenn man "nur" eine sitzende Tätigkeit hat oder gleich neben
dem Klo arbeitet? IMHO sollte man das den Ärzten übelassen, wer wann
arbeiten darf und kann. Normalerweise merkt man doch eh, ob jemand
gleich wegen jeder Kleinigkeit zu Hause bleibt oder normalerweise so
lang wie möglich mitarbeitet, wenn Not am Mann ist. Von einem leider
blöden Fall würd ich da nichts abhängig machen....



> > Wer krank ist, ist krank und damit basta!
>
> Richtig. Wer _krank_ ist, ist krank. Wer nicht krank ist sondern einfach
> ein wenig eingeschränkt, kann ruhig arbeiten gehen.

s.o. Was ist krank, was ist "ein bisschen eingeschränkt"? Wer beurteilt
das, wenn kein Arzt?


> Ich darf aber überzeichnet sagen, daß nicht jeder dem ein Wimmerl
> aufgeht 2 Monate im Krankenstand sein muß. Die Arbeitgeber(innen) sind
> nicht die Buhleute der Nation.

Und die Arbeitnehmer auch nicht, oder?
Und genau dazu gibts eine unabhängige Stelle, die entscheidet, wer
arbeiten muß und wer nicht. Und die nennt sich _Arzt_! Und wenn man das
Gefühl hat, daß der Hausarzt nicht unparteiisch ist, dann sollte man
eine Überprüfung bei der Krankenkassa anstreben. Andrerseits sollte man
sich dabei überlegen, daß man selbst als Arbeitsgeber dann voll haftbar
ist, wenn man jemand zu früh arbeiten läßt und dadurch wieder etwas
passiert. Tja und das Risiko muß wohl jeder für sich selbst überlegen.
_Mir_ wärs, grad mit Kindern im Spiel, zu riskant. Aber wenn der
Chefarzt nein sagt, erübrigt sich sowieso alles...
Nachdem es auch für die Kassen ein nicht unwesentlicher Kostenfaktor
ist, kann man schon davon ausgehen, daß es in ihrem eigenen Interesse
ist, niemand länger als nötig krank zu schreiben. IMHO wird da jeder
Krankenstand, der länger als eine Woche ist, überprüft.

Kathi (die schon Überprüfungen "erlebt" hat, wo der Patient noch im
Spital gelegen ist)
--
Anglizismen sind out!

Katharina Fuhrmann

unread,
Oct 7, 2002, 2:07:29 AM10/7/02
to

"Roland Mösl" schrieb:


>
>
> Frühpension wegen eines Rückenleidens ist wohl für einen
> Bauarbeiter am Presslufthammer voll gerechtfertigt, aber
> bei einem Computerarbeitsplatz würde es ein ordentliches
> Arbeitsbett mit einem Notebook am Schwenkarm auch tun.

*ROFL*
Du kennst wohl nicht den berühmten "Museumswärter", oder? Die meisten
Rückenleiden werden _nicht_ frühpensioniert, weil viele Bauarbeiter
Hilfsarbeiter sind, also Berufsunfähigkeit nicht in Frage kommt und es
eben noch den Museumswärter gibt, wo du nicht dauernd stehen, gehen oder
sitzen mußt, sondern abwechsln kannst. Die Frage ist nur: wieviel
Museumswärter braucht Österreich?

Kathi (die das idiotisch findet)
--
Anglizismen sind out!

Roland Mösl

unread,
Oct 7, 2002, 3:20:31 AM10/7/02
to
"Katharina Fuhrmann" <fuhrmann....@teleweb.at> wrote in message
news:3DA124A1...@teleweb.at...

Früher gab es bei Rückenleiden eben nur den Museumswärter.

In der Zwischenzeit sind alle Berufe mit Computer dafür geeignet.

Matthias Kahlert

unread,
Oct 7, 2002, 4:19:41 AM10/7/02
to
Roland Mösl wrote:
>
> "Katharina Fuhrmann" <fuhrmann....@teleweb.at> wrote

> > Hilfsarbeiter sind,

> > nicht dauernd stehen, gehen oder sitzen mußt, sondern abwechsln kannst.

> In der Zwischenzeit sind alle Berufe mit Computer dafür geeignet.

Pass irgenwie nicht *ganz* zusammen....

--
Matthias

Wolfgang Pawlinetz

unread,
Oct 7, 2002, 4:53:04 AM10/7/02
to
Katharina Fuhrmann wrote:
>

Du schneidest da bequemerweise die für dich unpassenden Sachen raus.

> [snip viel Theorie]

Hier gings konkret um eine MA die einen gebrochenen kleinen Finger hat.

Um nix anderes.

> s.o. Was ist krank, was ist "ein bisschen eingeschränkt"? Wer beurteilt
> das, wenn kein Arzt?

Keine Ahnung. Sag Du's mir. Weil das mit dem Arzt hab ich schon im
Vorposting geschrieben.

> Und die Arbeitnehmer auch nicht, oder?

Sagt ja auch keiner.
Die ganze Diskussion ist aber nicht offensichtlich nicht emotionslos zu
führen.

> Und wenn man das
> Gefühl hat, daß der Hausarzt nicht unparteiisch ist, dann sollte man
> eine Überprüfung bei der Krankenkassa anstreben.

Und hier ist der Hinweis für den OP.
Genau das kann er machen. Und sonst nix.

> Andrerseits sollte man
> sich dabei überlegen, daß man selbst als Arbeitsgeber dann voll haftbar
> ist, wenn man jemand zu früh arbeiten läßt und dadurch wieder etwas
> passiert.

Kein Unterschied zum normalen Arbeitsalltag. Der AG hat den AN ja nicht
gesund geschrieben sondern der Arzt. Für's Gesundschreiben haftet der AG
sicher nicht.

> Tja und das Risiko muß wohl jeder für sich selbst überlegen.
> _Mir_ wärs, grad mit Kindern im Spiel, zu riskant.

Super.
Mir wär's bei einem gebrochenen kleinen Finger egal. Weil wenn die
Mitarbeiterin im Haus ist wird sie helfen können. Sie ist ja, wie auch
im OP beschrieben, nie alleine mit den Kindern.

> Kathi

Wolfgang

Martin W.

unread,
Oct 7, 2002, 7:31:22 AM10/7/02
to

"Roland Mösl" <fou...@pege.org> wrote ...

> "peter pilsl" <pils...@goldfisch.at> wrote in message
...
> >
> > Wir haben in unserer Kinderbetreuungseinrichtung (3-6 Jahre) gerade ein
> > dummes Problem. Eine Betreuerin hat sich in der Arbeit den kleinen
Finger
> > gebrochen und ist nun 4-5 Wochen im Krankenstand.
> > Ich als Arbeitgeber finde das (subjektiv) sehr übertrieben und habe auch
> > noch gar keine offizielle Krankmeldung. Die Betreuerin argumentiert,
dass
> > sie einen Gips hat und darum nicht mit Kindern arbeiten kann und ist
> > scheinbar auch krankgeschrieben (den Zettel habe ich nach mittlerweile 5
> > Tagen noch immer nicht). Wir argumentieren, dass sie eh nie alleine mit
> den
> > Kindern wäre (zwei andere Betreuerinnen) und zB Geschichten vorlesen
kann,
> > mit den Kindern singen etc.

Eh klar, und wer ist schuld, wenn was mit den Kindern passiert?
Eh klar, die Kindergärtnerin: der Arbeitgeber sagt natürlich, daß sie nicht
arbeiten mußte, weil sie ja krankgeschrieben ist, der Arzt sagt das gleiche
und der kleine Arbeitnehmer bleibt über.

So was regt mich echt auf!!!!

Krankenstand ist Krankenstand, egal ob du was anderes denkst, entscheiden
tut das der arzt und nicht du!!!
Jeder soll seinen Job machen, den er gelernt hat (du als chef, der arzt als
arzt und die kindergärtnerin als kindergärtnerin, wenn sie wieder gesund
ist)


>
> Also einer meiner Webdesign Studenten hat sich mal
> beim Motorradfahren den Fuß gebrochen. Den mußte
> ich dann das Notebook nach Hause bringen.
>
> Da hatte er dann endlich Gelegenheit die Webseiten für
> seinen Arbeitgeber in aller Ruhe fertig zu bekommen :-)

dann war er selber schuld, daß er das gemacht hat...


>
> Es ist eigentlich in der heutigen Zeit unsinnig mit den Krankenständen.
>
> Die meisten Krankheiten führen bei vielen Berufen nicht
> mehr dazu, daß man nicht arbeiten könnte.

jaja, und ärzte brauchen wir dann ja auch keine mehr, wenn eh jeder mit
seiner krankheit auch arbeiten kann...


>
> Frühpension wegen eines Rückenleidens ist wohl für einen
> Bauarbeiter am Presslufthammer voll gerechtfertigt, aber
> bei einem Computerarbeitsplatz würde es ein ordentliches
> Arbeitsbett mit einem Notebook am Schwenkarm auch tun.
>

mhmm, genau...


Martin W.

unread,
Oct 7, 2002, 7:37:50 AM10/7/02
to

"Martin Hotze" <martin...@hotze.com> wrote ...

> Walter Dvorak <walter...@gmx.at> wrote:
>
> > Martin Hotze <martin...@hotze.com> wrote:
> > > wie kommt der DG dazu so lange den Lohn weiterzahlen zu müssen ... :-/

weil das ín irgendeinem Gesetz so steht...

> >
> > Nun, der mittlere krankenstand ist ja in der entlohnung einkalkuliert.
>
> ahja? wer hat kalkuliert? wohl irgendwelche Leute von Krankenkassen,
> Statistiker und sonst noch wer.
> Man muß als DG mit Krankenständen rechnen, der Mensch ist ja
> schliesslich keine Maschine.

Uns Angestellten wird schließlich genug pro Monat abgezogen...


> _Das_ Problem ist die Leistbarkeit. Ich würde lieber meinem DN entweder
> mehr Gehalt geben können oder mehr DN haben wollen. Nein, ich will
> eigentlich nicht mehr mehr DN haben. Ich hatte schon mal 5 Leute. NIE
> WIEDER! (hoffentlich liest einer des Politikergfrasters mit). Mit diesen
> Kostenstrukturen bin ich mir wie eine Wechselstube vorgekommen - und zu
> Jahreswechsel meinte ich die Weihnachtsgans zu sein.... 13. Ust, 14.
> Gehalt, wenig Produktivität wegen Feiertagen, ... nope, da verpflichte
> ich mir freie Mitarbeiter, sag sie sollen sich selbständig machen,
> arbeite mit anderen Firmen, bis hin dazu daß ich vorher lieber Aufträge
> ablehne.

Es hat dich keiner gezwingen, selbständig zu werden, oder?

Wolfgang Pawlinetz

unread,
Oct 7, 2002, 8:51:38 AM10/7/02
to
"Martin W." [regt sich gleich auf]


> Eh klar, und wer ist schuld, wenn was mit den Kindern passiert?
> Eh klar, die Kindergärtnerin: der Arbeitgeber sagt natürlich, daß sie nicht
> arbeiten mußte, weil sie ja krankgeschrieben ist, der Arzt sagt das gleiche
> und der kleine Arbeitnehmer bleibt über.
>
> So was regt mich echt auf!!!!

Wenn Du da was reininterpretierst damit Du Dich aufregen kannst ist das
Dein Problem.
Niemand redet hier vom arbeiten gehen wenn man tatsächlich krank
geschrieben ist.

<Gebetsmühle>
Es ging darum, ob man mit einem gebrochenen kleinen Finger 4-5 Wochen im
Krankenstand sein _muß_
</Gebetsmühle>

Wenn der Arzt einen krank schreibt geht man eh nicht arbeiten. Aus
verschiedensten Gründen, meistens um den Heilungsprozess nicht zu
verzögern, aber auch wegen Versicherungsthemen. Niemand hat verlangt,
daß ein krangeschriebener AN arbeiten gehen soll.

> Krankenstand ist Krankenstand, egal ob du was anderes denkst, entscheiden
> tut das der arzt und nicht du!!!

Super.
Der Arzt soll aber auch checken ob man arbeitsunfähig ist. Spätestens
der Arzt bei der GKK macht das.

> > Da hatte er dann endlich Gelegenheit die Webseiten für
> > seinen Arbeitgeber in aller Ruhe fertig zu bekommen :-)
>
> dann war er selber schuld, daß er das gemacht hat...

Es sei denn er hat das freiberuflich mit Gewerbeschein gemacht, weil
dann isses nämlich auf einmal jedem egal. AN ist er ja keiner und als
selbstständiger kannst Dir eh keinen Krankenstand leisten.

> jaja, und ärzte brauchen wir dann ja auch keine mehr, wenn eh jeder mit
> seiner krankheit auch arbeiten kann...

Nein. Nicht jeder mit seiner Krankheit.
Sondern manche mit einem gebrochenen kleinen Finger.

Man muß halt schon schauen welchen Beruf die Person ausübt.

Um jetzt doch noch ein Beispiel anzuführen obwohl das wahrscheinlich eh
nix bringt: Ein First Level Support Berater an der EDV-Telefonhotline
kann meiner Meinung nach sehr wohl seinem Beruf nachgehen, wenn er sich
eine kleine Zehe bricht.

Ein Briefträger kann das nicht.

Man kann einfach nicht alle über einen Kamm scheren.

Und der Amtsarzt ist halt die entscheidende Institution.

Wenn wir aber schon bei Emotionen sind: Was mich anzipft ist, wenn wer
vom Hausarzt wegen einem geprellten Zeh krankgeschrieben, 2 Wochen
später vom Amtsarzt arbeitsfähig und 1 Tag später vom Hausarzt wieder
krankgeschrieben wird.

Das ist halt die Kehrseite der Medaille.

Und um auf Dein anderes Posting einzugehen: DAS ist GENAU der Grund
warum uns Angestellten genug abgezogen wird.

Wolfgang

Martin W.

unread,
Oct 7, 2002, 11:13:07 AM10/7/02
to

"Wolfgang Pawlinetz" <wolfgang....@space.at> wrote in ...

> "Martin W." [regt sich gleich auf]
>
> Wenn Du da was reininterpretierst damit Du Dich aufregen kannst ist das
> Dein Problem.
> Niemand redet hier vom arbeiten gehen wenn man tatsächlich krank
> geschrieben ist.

Ein gebrochener Finger ist aber nicht der Normalzustand, oder??


>
> <Gebetsmühle>
> Es ging darum, ob man mit einem gebrochenen kleinen Finger 4-5 Wochen im
> Krankenstand sein _muß_
> </Gebetsmühle>
>
> Wenn der Arzt einen krank schreibt geht man eh nicht arbeiten. Aus
> verschiedensten Gründen, meistens um den Heilungsprozess nicht zu
> verzögern, aber auch wegen Versicherungsthemen. Niemand hat verlangt,
> daß ein krangeschriebener AN arbeiten gehen soll.

Um was gehts dann in der Diskussion?
Der Herr Pilsl zweifelt die Arbeitsunfähigkeit seiner Kindergärtnerin an,
obwohl sie krankgeschrieben ist.


>
> > Krankenstand ist Krankenstand, egal ob du was anderes denkst,
entscheiden
> > tut das der arzt und nicht du!!!
>
> Super.
> Der Arzt soll aber auch checken ob man arbeitsunfähig ist. Spätestens
> der Arzt bei der GKK macht das.


>
> > > Da hatte er dann endlich Gelegenheit die Webseiten für
> > > seinen Arbeitgeber in aller Ruhe fertig zu bekommen :-)
> >
> > dann war er selber schuld, daß er das gemacht hat...
>
> Es sei denn er hat das freiberuflich mit Gewerbeschein gemacht, weil
> dann isses nämlich auf einmal jedem egal. AN ist er ja keiner und als
> selbstständiger kannst Dir eh keinen Krankenstand leisten.
>
> > jaja, und ärzte brauchen wir dann ja auch keine mehr, wenn eh jeder mit
> > seiner krankheit auch arbeiten kann...
>
> Nein. Nicht jeder mit seiner Krankheit.
> Sondern manche mit einem gebrochenen kleinen Finger.
>
> Man muß halt schon schauen welchen Beruf die Person ausübt.

genau so ist es, ich nehm einmal an, daß die Betroffene einen Gips bis zum
Ellbogen hat.
Und dann wirds schon schwierig, einem Kind z.B. die Schuhe zu binden usw.


>
> Um jetzt doch noch ein Beispiel anzuführen obwohl das wahrscheinlich eh
> nix bringt: Ein First Level Support Berater an der EDV-Telefonhotline
> kann meiner Meinung nach sehr wohl seinem Beruf nachgehen, wenn er sich
> eine kleine Zehe bricht.
>
> Ein Briefträger kann das nicht.

Und wie kommt der First-Level-Berater in die Firma?
Autofahren mit der Gipshaxn bzw. Gipshand ist nicht erlaubt.


>
> Man kann einfach nicht alle über einen Kamm scheren.

eh nicht.


>
> Und der Amtsarzt ist halt die entscheidende Institution.

yep.


>
> Wenn wir aber schon bei Emotionen sind: Was mich anzipft ist, wenn wer
> vom Hausarzt wegen einem geprellten Zeh krankgeschrieben, 2 Wochen
> später vom Amtsarzt arbeitsfähig und 1 Tag später vom Hausarzt wieder
> krankgeschrieben wird.
>
> Das ist halt die Kehrseite der Medaille.

Ist auch nicht ok, es gibt auch schwarze Schafe unter den Ärzten, und die
sollten auch aussortiert werden...


>
> Und um auf Dein anderes Posting einzugehen: DAS ist GENAU der Grund
> warum uns Angestellten genug abgezogen wird.

Apropos Emotionen:
Ich glaube, du wärst auch nicht erfreut, wenns dir jedes Monat einen Betrag
in der Höhe eines Monatslohnes so manch anderer Leute abziehen.


Thorsten Oesterlein

unread,
Oct 7, 2002, 11:22:15 AM10/7/02
to
Martin W. wrote:

Hi!

> Apropos Emotionen:
> Ich glaube, du wärst auch nicht erfreut, wenns dir jedes Monat einen
> Betrag in der Höhe eines Monatslohnes so manch anderer Leute abziehen.

So mancher, der einen Monatslohn in der Höhe dessen was sie dir abziehen
hat, wär vermutlich froh, wenn sie ihm den Monatslohn abziehen würden.

;-)

lg
Thorsten

Richard Stefek

unread,
Oct 7, 2002, 12:51:42 PM10/7/02
to

"Martin W." schrieb:

> genau so ist es, ich nehm einmal an, daß die Betroffene einen Gips bis zum
> Ellbogen hat.
> Und dann wirds schon schwierig, einem Kind z.B. die Schuhe zu binden usw.

Und? Was ist schwieriger, wenn 1 von 3 Kindergärtnerinnen mit einem
gebrochen kl. Finger zu Hause bleibt und die restlichen 2 sich die
Arbeit teilen müssen oder wenn die mit dem gebrochen Finger kommt und
mit den Kindern singt, malt......?
Schuhe binden zB können die beiden anderen auch, die müßten es auch tun
wenn die 3. nicht da wäre, oder?
A bisserl mehr Augenmaß, bitte.
Richard

Martin Hlustik

unread,
Oct 7, 2002, 1:55:35 PM10/7/02
to
"Martin W." wrote:

> Uns Angestellten wird schließlich genug pro Monat abgezogen...

Diese Ahnungslosigkeit tut mir einfach weh und verdient deshalb ein
resignierendes Plonk.

MH

Roland Mösl

unread,
Oct 7, 2002, 2:13:14 PM10/7/02
to
"Wolfgang Pawlinetz" <wolfgang....@space.at> wrote in message
news:3DA18391...@space.at...

> > > Da hatte er dann endlich Gelegenheit die Webseiten für
> > > seinen Arbeitgeber in aller Ruhe fertig zu bekommen :-)
> >
> > dann war er selber schuld, daß er das gemacht hat...
>
> Es sei denn er hat das freiberuflich mit Gewerbeschein gemacht, weil
> dann isses nämlich auf einmal jedem egal. AN ist er ja keiner und als
> selbstständiger kannst Dir eh keinen Krankenstand leisten.

Nein, mein Webdesign Student war Angestellter.

Aber erstens ist das Erstellen von Webseiten mit meinen Know How
ein spannendes Abenteuer.

Menschenfischer sind wir!

Und die Webseiten sind das Netz was wir auswerfen um wertvolle
neue Kunden an Land zu ziehen.

Und zweitens ist es bei Beförderungen, Gehaltsverhandlungen und
dergleichen sicher sehr nützlich, wenn man solchen Einsatz für
die Firma zeigt.

Roland Mösl

unread,
Oct 7, 2002, 2:07:54 PM10/7/02
to
"Martin W." <m...@nospam.com> wrote in message
news:anrrab$aqq$1...@news.siemens.at...

> > Also einer meiner Webdesign Studenten hat sich mal
> > beim Motorradfahren den Fuß gebrochen. Den mußte
> > ich dann das Notebook nach Hause bringen.
> >
> > Da hatte er dann endlich Gelegenheit die Webseiten für
> > seinen Arbeitgeber in aller Ruhe fertig zu bekommen :-)
>
> dann war er selber schuld, daß er das gemacht hat...

Was hätte er denn sonst machen sollen?

Sich wochenlang zuhause fadisieren?

Da ist es doch viel intressanter Webseiten für die
große Schlacht in den Suchmaschinen zu entwerfen
und dann gespannt zu warten, was für neue Kunden
über Suchmaschinen zustande kommen.

> > Es ist eigentlich in der heutigen Zeit unsinnig mit den Krankenständen.
> >
> > Die meisten Krankheiten führen bei vielen Berufen nicht
> > mehr dazu, daß man nicht arbeiten könnte.
>
> jaja, und ärzte brauchen wir dann ja auch keine mehr, wenn eh jeder mit
> seiner krankheit auch arbeiten kann...

Woraus schließt Du das?

Natürlich hat er einen Arzt für sein gebrochenes Bein gebraucht,
aber aufgrund seines Berufes konnte er eben trotzdem einen Teil
seiner Arbeit eben zuhause durchführen.

Den Teil eben, für den er als vielbeschäftigter Außendiestmitarbeiter
sonst einfach mit zuwenig Arbeitszeit zuordnen konnte.

Roland Mösl

unread,
Oct 7, 2002, 2:15:42 PM10/7/02
to
"Martin W." <m...@nospam.com> wrote in message
news:ans8a3$gs0$1...@news.siemens.at...

> > Um jetzt doch noch ein Beispiel anzuführen obwohl das wahrscheinlich eh
> > nix bringt: Ein First Level Support Berater an der EDV-Telefonhotline
> > kann meiner Meinung nach sehr wohl seinem Beruf nachgehen, wenn er sich
> > eine kleine Zehe bricht.
> >
> > Ein Briefträger kann das nicht.
>
> Und wie kommt der First-Level-Berater in die Firma?
> Autofahren mit der Gipshaxn bzw. Gipshand ist nicht erlaubt.

Warum sollte er einen derart dümmlichen Arbeitgeber haben,
der noch auf den Niveau von "Körper kontrollieren" handelt?

So ein Berater sollte nicht täglich Zeit und Treibstoff für die
Fahrt zur Arbeit verschwenden sondern besser zuhause arbeiten.

Martin Hotze

unread,
Oct 7, 2002, 2:41:24 PM10/7/02
to
Katharina Fuhrmann <fuhrmann....@teleweb.at> wrote:

> > Richtig. Wer _krank_ ist, ist krank. Wer nicht krank ist sondern einfach
> > ein wenig eingeschränkt, kann ruhig arbeiten gehen.
>
> s.o. Was ist krank, was ist "ein bisschen eingeschränkt"? Wer beurteilt
> das, wenn kein Arzt?

Das Problem ist, daß der Arzt nur feststellen kann "ja oder nein"
arbeitsfähig. Er kann leider nicht "eingeschränkt arbeitsfähig"
feststellen.

Die Kenntnis hätten sie wohl, da auch in der Pensionsversicherung
diverse Fälle von Verweisbarkeiten auf andere Erwerbstätigkeiten
vorgesehen sind.

Martin Hotze

unread,
Oct 7, 2002, 2:45:03 PM10/7/02
to
"Martin W." <m...@nospam.com> wrote:

> "Martin Hotze" <martin...@hotze.com> wrote ...
> > Walter Dvorak <walter...@gmx.at> wrote:
> >
> > > Martin Hotze <martin...@hotze.com> wrote:
> > > > wie kommt der DG dazu so lange den Lohn weiterzahlen zu müssen ... :-/
>
> weil das ín irgendeinem Gesetz so steht...
>

ja, kein Thema. Nur: wie lange kann sihc das Gesetz noch so halten?



> > >
> > > Nun, der mittlere krankenstand ist ja in der entlohnung einkalkuliert.
> >
> > ahja? wer hat kalkuliert? wohl irgendwelche Leute von Krankenkassen,
> > Statistiker und sonst noch wer.
> > Man muß als DG mit Krankenständen rechnen, der Mensch ist ja
> > schliesslich keine Maschine.
>
> Uns Angestellten wird schließlich genug pro Monat abgezogen...


ahja? nun, stimmt schon, daß der DN erwirtschaftet. Aber _alles_ Geld
kommt aus der Tasche des DG. Ich würde es vollkommen anders sehen, wenn
der DG den Bruttolohn auszahlt und der DN dann seinen Teil der Abgaben
entrichten müsste. Die Kassen hätten wohl ein vermehrtes
Inkassoaufkommen.



>
> > _Das_ Problem ist die Leistbarkeit. Ich würde lieber meinem DN entweder
> > mehr Gehalt geben können oder mehr DN haben wollen. Nein, ich will
> > eigentlich nicht mehr mehr DN haben. Ich hatte schon mal 5 Leute. NIE
> > WIEDER! (hoffentlich liest einer des Politikergfrasters mit). Mit diesen
> > Kostenstrukturen bin ich mir wie eine Wechselstube vorgekommen - und zu
> > Jahreswechsel meinte ich die Weihnachtsgans zu sein.... 13. Ust, 14.
> > Gehalt, wenig Produktivität wegen Feiertagen, ... nope, da verpflichte
> > ich mir freie Mitarbeiter, sag sie sollen sich selbständig machen,
> > arbeite mit anderen Firmen, bis hin dazu daß ich vorher lieber Aufträge
> > ablehne.
>
> Es hat dich keiner gezwingen, selbständig zu werden, oder?


nun, es zwingt mich auch keiner daß ich mehrere Leute einstelle.
Es ist ein Geben und Nehmen. zu dot-com Zeiten hat man nur gefragt "wann
können Sie anfangen?" .. heute schaut das wieder anders aus.

aber das hat nix mit ag_r_ zu tun.

Klaus Beach

unread,
Oct 8, 2002, 2:52:38 AM10/8/02
to
Martin Hotze wrote:
> Er kann leider nicht "eingeschränkt arbeitsfähig"
> feststellen.

Interessanter Ansatzpunkt.
Tauglichkeitsabstufungen ungefähr so wie beim Bundesheer.
Ob das in der Wirtschaft allerdings funktionieren würde, wage ich zu
bezweifeln.
Es gäbe dann sicher etliche Arbeitgeber, die von diesen Mitarbeitern die
volle Arbeitsleistung verlangen würden.
(weil Mitarbeiter-Urviech A hat dann auch mit seiner gebrochenen Hand 4
Bierkisten gleichzeitig geschleppt und genau den Mitarbeiter kennt dann
jeder Arbeitgeber)
Ich denke, es passt schon so wie es ist! Durch Krankenstände lernen die
Unternehmer wenigstens ihren Betrieb und ihre Organisation besser kennen ;-)

Klaus

Martin Hotze

unread,
Oct 8, 2002, 3:44:41 AM10/8/02
to
Klaus Beach <bek...@gmx.at> wrote:

> Martin Hotze wrote:
> > Er kann leider nicht "eingeschränkt arbeitsfähig"
> > feststellen.
>
> Interessanter Ansatzpunkt.
> Tauglichkeitsabstufungen ungefähr so wie beim Bundesheer.
> Ob das in der Wirtschaft allerdings funktionieren würde, wage ich zu
> bezweifeln.
> Es gäbe dann sicher etliche Arbeitgeber, die von diesen Mitarbeitern die
> volle Arbeitsleistung verlangen würden.


tja, schwarze Schafe gibt es überall.


> (weil Mitarbeiter-Urviech A hat dann auch mit seiner gebrochenen Hand 4
> Bierkisten gleichzeitig geschleppt und genau den Mitarbeiter kennt dann
> jeder Arbeitgeber)
> Ich denke, es passt schon so wie es ist! Durch Krankenstände lernen die
> Unternehmer wenigstens ihren Betrieb und ihre Organisation besser kennen ;-)


nun, ich glaube ich kennen meinen Betrieb.
dreh es mal um: wenn ich mir den Fuß breche, dann kann ich bestimmt
einige Arbeiten garnicht, manche nur sehr eingeschränkt, wieder andere
aber im vollen Umfang durchführen.

Mich könnte also ein Arzt zB 50% arbeitsunfähig schreiben, ich bekomme
50% Krankengeld unf 50% Lohn.

Bestimmt gibt es Berufe wo man nicht teilweise arbeitsunfähig sein kann,
hmm, zB als Koch oder vielleicht als Kellner ... es gibt bestimmt viele
derartiger Berufe.

Aber eine Sekretärin/Schreibkraft mit gebrochenem Fuß kann halt nur mehr
Telefondienst machen und nicht mehr wirklich Akten ablegen und im Büro
herumrennen.

that's my point.

Wolfgang Pawlinetz

unread,
Oct 8, 2002, 4:33:11 AM10/8/02
to
"Martin W." wrote:

> Ein gebrochener Finger ist aber nicht der Normalzustand, oder??

Ja und?

> Um was gehts dann in der Diskussion?
> Der Herr Pilsl zweifelt die Arbeitsunfähigkeit seiner Kindergärtnerin an,
> obwohl sie krankgeschrieben ist.

Er zweifelt die verhältnismässigkeit der Dauer des Krankenstandes an.
Aber ändern kann er's eh nicht.

> > Man muß halt schon schauen welchen Beruf die Person ausübt.
>
> genau so ist es, ich nehm einmal an, daß die Betroffene einen Gips bis zum
> Ellbogen hat.

Keine Ahnung. Aber hinterfragen darf man das trotzdem. Weil blindes
Obrigkeitsdenken auch hier fehl am Platz ist. Also wenn sie einen
Kleinfingergips bis inklusive Handwurzel hat kann man schon singen und
Geschichten erzählen.

> Und dann wirds schon schwierig, einem Kind z.B. die Schuhe zu binden usw.

Korrekt. Dafür sind ja die ein bis zwei anderen auch noch da.
Sieh's doch mal aus deren Sicht: Die müssen jetzt deutlich mehr arbeiten
und müssen mit den Kindern alleine zurecht kommen. Vielleicht wären die
froh wenn eine von ihnen den Kindern was vorlesen würde während die
anderen Schuhebinden und ein Kind auf's Klo bringen.

> Und wie kommt der First-Level-Berater in die Firma?
> Autofahren mit der Gipshaxn bzw. Gipshand ist nicht erlaubt.

1. weiß ich nicht ob's erlaubt ist, und 2. gibt's eh die öffis, oder?

Aber wir gehen zusehr in die Details. Wir können uns jetzt mit
Beispielen zuschütten was ginge und was nicht zumutbar ist.

Genau vor der Entscheidung steht der Arzt auch.

Fakt ist, daß man sehr wohl hinterfragen darf ob eine Entscheidung
gerechtfertigt ist ohne dafür gesteinigt zu werden.

Es gibt auf Seiten der AN wie auch der AG sicher genug schwarze Schafe,
aber der AN ist _deutlich_ besser vor schwarzen Schafen unter den AG
geschützt (AK, ÖGB, Arbeitsrecht etc.) und das ist im Normalfall auch
gut so. Aber damit ist ein "fairer" AG auch oft schwarzen Schafen unter
den AN ausgeliefert.

Wobei, und das möchte ich hier nochmal betonen, ich nicht damit sagen
möchte, daß die Arbeitnehmerin um die's hier geht ein schwarzes Schaf
ist.

Mich zipft einfach die automatische Geisselung eines AG an.

> Ist auch nicht ok, es gibt auch schwarze Schafe unter den Ärzten, und die
> sollten auch aussortiert werden...

Das geht halt nicht in der Wirklichkeit. Man muß instanzen schaffen um
diese Fehler oder Falscheinschätzungen auszubügeln, und dazu gehört, daß
man hinterfragen darf.

> Ich glaube, du wärst auch nicht erfreut, wenns dir jedes Monat einen Betrag
> in der Höhe eines Monatslohnes so manch anderer Leute abziehen.

Bin ich auch nicht.
Aber es ist eine in unserem System eingeführte Tatsache.

Ich könnt ja auswandern. Aber die jederzeit verfügbare ärztliche
Grundversorgung ist ein unglaublich wertvolles Gut, das mir einen
gewissen Beitrag wert ist.

Allerdings würde ich auch lieber weniger zahlen, was einerseits sich
durch Einsparungen und schärfere Kontrollen der Ansprüche machen lässt
und andererseits hier komplett und völlig Off-Topic ist.

Daher ist für mich hier EOD.

Wolfgang

Klaus Beach

unread,
Oct 8, 2002, 7:10:46 AM10/8/02
to
Martin Hotze wrote:
> nun, ich glaube ich kennen meinen Betrieb.
> dreh es mal um: wenn ich mir den Fuß breche, dann kann ich bestimmt
> einige Arbeiten garnicht, manche nur sehr eingeschränkt, wieder
> andere aber im vollen Umfang durchführen.

*Deine* Entscheidung, du wirtschaftest in *deine* Tasche und riskierst
*deine* Gesundheit.
Ein gipsfüßiger-Krankenstand-Häuslbauer kann sicher auch Arbeiten an
seinem Haus vornehmen ;-)

Ärzte haben die Pflicht für die bestmögliche Ausheilung einer Verletzung
bzw. Krankheit zu sorgen.
Es bringt nichts, wenn sich weitere u.U. kostenintensivere
"Komplikationen" ergeben.
Man redet sich leicht: "wegen einem Gipsfuß würde ich nicht..."
Tatsache ist, dass in diesem Fall das Autofahren nicht erlaubt ist. Dh.
Öffis benützen und das bei jedem (Sau)wetter, weil ich glaube nicht,
dass ein Arbeitgeber ein Taxi schicken würde. Glaub mir, wochenlang mit
einem nassen Gips durch die Gegend rennen ist kein Spaß. Zur Verletzung
kämen dann also auch noch die zusätzlichen Strapazen und
Beförderungskosten hinzu.


> Aber eine Sekretärin/Schreibkraft mit gebrochenem Fuß kann halt
> nur mehr Telefondienst machen und nicht mehr wirklich Akten
> ablegen und im Büro herumrennen.

Ich als gesunder Mitarbeiter wäre verdammt sauer, hätte ich einen
normalerweise voll funktionstüchtigen Kollegen, den ich *ständig* bei
seinen Tätigkeiten unterstützen müsste. Gerade bei Bürotätigkeiten
können Störungen äußerst unangenehm sein. Spätestens nach 1 Woche würde
*ich* dann in den Krankenstand gehen.

Vielleicht sollte man überlegen, den Unternehmen ab einer bestimmten
Krankenstandsdauer (die ja zum Zeitpunkt der Krankmeldung in etwa
bekannt ist) eine Hilfskraft zur Verfügung zu stellen. Bei den
Unternehmerinnen und Bäuerinnen die schwanger werden, ists ja auch kein
Problem ;-)

Klaus

Martin Hotze

unread,
Oct 8, 2002, 7:30:31 AM10/8/02
to
Klaus Beach <bek...@gmx.at> wrote:

> Man redet sich leicht: "wegen einem Gipsfuß würde ich nicht..."
> Tatsache ist, dass in diesem Fall das Autofahren nicht erlaubt ist.

per default ist es nicht erlaubt, stimmt, aber der Amtsarzt kann eine
Ausnahmebewilligung erteilen. Also: Auch hier kann man abwägen ob es
geht oder nicht.

Martin Hotze

unread,
Oct 8, 2002, 7:33:14 AM10/8/02
to
Klaus Beach <bek...@gmx.at> wrote:

> > Aber eine Sekretärin/Schreibkraft mit gebrochenem Fuß kann halt
> > nur mehr Telefondienst machen und nicht mehr wirklich Akten
> > ablegen und im Büro herumrennen.
>
> Ich als gesunder Mitarbeiter wäre verdammt sauer, hätte ich einen
> normalerweise voll funktionstüchtigen Kollegen, den ich *ständig* bei
> seinen Tätigkeiten unterstützen müsste.


nun, es gehört wohl auch in dein Berufsbild und sohin kannst sauer sein
soviel willst.

> Gerade bei Bürotätigkeiten
> können Störungen äußerst unangenehm sein. Spätestens nach 1 Woche würde
> *ich* dann in den Krankenstand gehen.


ein Klassiker. Wenn was nicht genehm ist dann hat man "Grippe".



> Vielleicht sollte man überlegen, den Unternehmen ab einer bestimmten
> Krankenstandsdauer (die ja zum Zeitpunkt der Krankmeldung in etwa
> bekannt ist) eine Hilfskraft zur Verfügung zu stellen.


es dreht sich dann immer um die Frage wer es bezahlt. Und was bringt es
wenn die chefsekretärin krank ist und $Schreibkraft kommt. Bis die weiss
was Sache ist ist der Käse schon gegessen.

> Bei den
> Unternehmerinnen und Bäuerinnen die schwanger werden, ists ja auch kein
> Problem ;-)


stimmt, sie zahlen ja auch selbst (!) Beiträge dafür ...

Richard Stefek

unread,
Oct 8, 2002, 8:34:49 AM10/8/02
to

Martin Hotze schrieb:

> Mich könnte also ein Arzt zB 50% arbeitsunfähig schreiben, ich bekomme
> 50% Krankengeld unf 50% Lohn.

Was im Endeffekt ganz genau wurscht ist. Denn der DG zahlt so oder so.
Wenigsten würde aber der Betrieb 50% Arbeitsleistung für 100%
Entgeltfortzahlung bekommen.
Richard

Wolfgang Pawlinetz

unread,
Oct 8, 2002, 8:39:41 AM10/8/02
to
Klaus Beach wrote:

> Martin Hotze wrote:
> > nun, ich glaube ich kennen meinen Betrieb.
> > dreh es mal um: wenn ich mir den Fuß breche, dann kann ich bestimmt
> > einige Arbeiten garnicht, manche nur sehr eingeschränkt, wieder
> > andere aber im vollen Umfang durchführen.
>
> *Deine* Entscheidung, du wirtschaftest in *deine* Tasche und riskierst
> *deine* Gesundheit.

Und er erwirtschaftet das Gehalt *seiner* Angestellten.
Die würden schön schauen wenn er daheimbliebe, das Büro zusperrt, und
für die zeit wo er krank ist kein Gehalt auszahlt weil er's nicht
erwirtschaftet :-)

> Ein gipsfüßiger-Krankenstand-Häuslbauer kann sicher auch Arbeiten an
> seinem Haus vornehmen ;-)

Wäre ich Arbeitgeber, dann säße der bei mir am nächsten Tag wieder im
Büro oder er könnte sich die Papiere holen.

Ist sicher drastisch, aber wenn er in der Lage ist Häusl zu bauen, dann
kann er auch seinem Bürojob nachkommen *grummel*.

> Ärzte haben die Pflicht für die bestmögliche Ausheilung einer Verletzung
> bzw. Krankheit zu sorgen.

Und eine AN hat die Pflicht zu dieser Heilung beizutragen und nichts zu
tun, was sie verzögert.

> Tatsache ist, dass in diesem Fall das Autofahren nicht erlaubt ist. Dh.
> Öffis benützen und das bei jedem (Sau)wetter, weil ich glaube nicht,
> dass ein Arbeitgeber ein Taxi schicken würde.

Na UND?
Ein Kind mit Gipshaxen rennt auch in die Schule. Ist halt vom turnen
befreit. Aber sonst?
Ist mir selber in Summe 3x passiert.

> Glaub mir, wochenlang mit
> einem nassen Gips durch die Gegend rennen ist kein Spaß.

Als ich beide Arme gleichzeitig gebrochen hatte bin ich nicht arbeiten
gegangen, weil da war's am Puter schwer zu hackeln. Mit einer Hand war's
dann schon möglich.



> Ich als gesunder Mitarbeiter wäre verdammt sauer, hätte ich einen
> normalerweise voll funktionstüchtigen Kollegen, den ich *ständig* bei
> seinen Tätigkeiten unterstützen müsste. Gerade bei Bürotätigkeiten
> können Störungen äußerst unangenehm sein. Spätestens nach 1 Woche würde
> *ich* dann in den Krankenstand gehen.

Echt Teamfähig.

> Klaus

Wolfgang

Wolfgang Koenig

unread,
Oct 8, 2002, 9:05:15 AM10/8/02
to
Wolfgang Pawlinetz sinnierte:
> Klaus Beach wrote:

>> *Deine* Entscheidung, du wirtschaftest in *deine* Tasche und riskierst
>> *deine* Gesundheit.

> Und er erwirtschaftet das Gehalt *seiner* Angestellten.
> Die würden schön schauen wenn er daheimbliebe, das Büro zusperrt, und
> für die zeit wo er krank ist kein Gehalt auszahlt weil er's nicht
> erwirtschaftet :-)

Der Dienstgeber "erwirtschaftet" gar nix. Er ist bestenfalls ein Rädchen
in der Maschinerie. Bei kleinen Dienstleistern wie z.B. Handwerkern etc.
arbeits die Chefs mit und erwirtschaften ihren Teil - vielen anderen
Betrieben nichtmals das. Mit hat einer (Reifenhandel) erzählt - seine
Aufgabe ist es, die Firma so zu organisieren, daß das Geschäft auch ohne
ihn läuft. Da waren also 5-8 Reifenmonteure und 2-3 Bürokräfte und ein
Chef der die meiste Zeit segeln war - erwirtschaftet hat er genau nix.
Mitgearbeitet hat er anfangs stundenmäßig soviel wie seine Hackler,
später nur einen Bruchteil davon. Ausbezahlt hat er sich sicher erheblich
mehr als der zweithöchste (nat. auch ein reiner Bürohackler) während sie
eigentlichen Arbeiter nur sehr wenig erhielten.

Betriebe ohne Dienstnehmer können schlagartig zusperren, welche ohne
Dienstgeber würden im Allgemeinen noch ziemlich lange funktionieren - oft
ebenso lange wie mit Chef. (Ausnahmen sind Kleinstbetriebe - da ist alles
ein bissl anders)

Das nur zum Thema "Dienstgeber erwirtschaftet"

Wolfgang, Dienstgeber

Wolfgang Koenig

unread,
Oct 8, 2002, 9:07:20 AM10/8/02
to
Wolfgang Pawlinetz sinnierte:
> Klaus Beach wrote:

>> *Deine* Entscheidung, du wirtschaftest in *deine* Tasche und
>> riskierst *deine* Gesundheit.

> Und er erwirtschaftet das Gehalt *seiner* Angestellten.
> Die würden schön schauen wenn er daheimbliebe, das Büro zusperrt, und
> für die zeit wo er krank ist kein Gehalt auszahlt weil er's nicht
> erwirtschaftet :-)

Der Dienstgeber "erwirtschaftet" gar nix. Er ist bestenfalls ein Rädchen


in der Maschinerie. Bei kleinen Dienstleistern wie z.B. Handwerkern etc.

arbeiten die Chefs mit und erwirtschaften ihren Teil - in vielen anderen
Betrieben nichtmals das. Mit hat ein Chef (Reifenhandel) erzählt - seine


Aufgabe ist es, die Firma so zu organisieren, daß das Geschäft auch ohne
ihn läuft. Da waren also 5-8 Reifenmonteure und 2-3 Bürokräfte und ein
Chef der die meiste Zeit segeln war - erwirtschaftet hat er genau nix.

Mitgearbeitet hat er zwar anfangs stundenmäßig soviel wie seine Hackler,
später allerdings nur einen Bruchteil davon. Ausbezahlt hat er sich

Richard Stefek

unread,
Oct 8, 2002, 9:17:34 AM10/8/02
to

Wolfgang Koenig schrieb:

> Betriebe ohne Dienstnehmer können schlagartig zusperren,

Nona.

> welche ohne
> Dienstgeber würden im Allgemeinen noch ziemlich lange funktionieren -

LOL

> Das nur zum Thema "Dienstgeber erwirtschaftet"

[X] Du wünscht dir Kombinate.

> Wolfgang, Dienstgeber

Richard, ebensolcher.

Wolfgang Koenig

unread,
Oct 8, 2002, 9:31:48 AM10/8/02
to
Richard Stefek sinnierte:

> Wolfgang Koenig schrieb:
>
>> Betriebe ohne Dienstnehmer können schlagartig zusperren,
> Nona.

>> welche ohne
>> Dienstgeber würden im Allgemeinen noch ziemlich lange funktionieren -

> LOL

No, dann denk' Dir einmal einen funktionierenden mittelständigen Betrieb
mit >= 100 Leuten und dann denk' Dir den Chef weg. Mit welchen Zeiten
rechnest Du bis zum Zusperren bei sonst unveränderten Randbedingungen?


>> Das nur zum Thema "Dienstgeber erwirtschaftet"
>
> [X] Du wünscht dir Kombinate.

Wiedereinmal jemand der zu wissen glaubt was ich mir wünsche.

Wolfgang

Richard Stefek

unread,
Oct 8, 2002, 9:52:39 AM10/8/02
to

Wolfgang Koenig schrieb:

> No, dann denk' Dir einmal einen funktionierenden mittelständigen Betrieb
> mit >= 100 Leuten und dann denk' Dir den Chef weg. Mit welchen Zeiten
> rechnest Du bis zum Zusperren bei sonst unveränderten Randbedingungen?

Welches Unternehmen, welche Branche? Marillenpflücker oder
Pharmabetrieb?
Welchen Chef? Den Besitzerchef? Den Geschäftsführer, Prokuristen...?
Wenn die Frage nicht so nebulos wäre könnte ich eine Antwort geben.

Richard
Hat mit agr nix mehr zu tun, xpost und fup at.sonstiges

Martin W.

unread,
Oct 8, 2002, 10:01:55 AM10/8/02
to

"Wolfgang Pawlinetz" <wolfgang....@space.at> wrote ...

> "Martin W." wrote:
>
>
>
> > Und wie kommt der First-Level-Berater in die Firma?
> > Autofahren mit der Gipshaxn bzw. Gipshand ist nicht erlaubt.
>
> 1. weiß ich nicht ob's erlaubt ist, und 2. gibt's eh die öffis, oder?

ist nicht erlaubt.


>
> Aber wir gehen zusehr in die Details. Wir können uns jetzt mit
> Beispielen zuschütten was ginge und was nicht zumutbar ist.
>
> Genau vor der Entscheidung steht der Arzt auch.
>
> Fakt ist, daß man sehr wohl hinterfragen darf ob eine Entscheidung
> gerechtfertigt ist ohne dafür gesteinigt zu werden.

ja.


>
> Es gibt auf Seiten der AN wie auch der AG sicher genug schwarze Schafe,
> aber der AN ist _deutlich_ besser vor schwarzen Schafen unter den AG
> geschützt (AK, ÖGB, Arbeitsrecht etc.) und das ist im Normalfall auch
> gut so. Aber damit ist ein "fairer" AG auch oft schwarzen Schafen unter
> den AN ausgeliefert.

Stimmt.

Mich fragt mein Arzt auch meistens, ob und wie lang ich in Krankenstand
gehen möchte.
Ich entscheide das dann für mich selbst, ob ich oder ob ich nicht arbeiten
gehen kann und der Arzt akzeptiert das dann meistens.

Da ich sowieso nicht der Krankenstandstyp bin, weil ich gerne arbeiten gehe,
bin ich auch selten im Krankenstand.
Man muß aber schon bedenken, daß man, wenn man zuviel im Krankenstand ist,
mit Prämien, Gehaltserhöhungen, Beförderungen eher nicht rechnen sollte...

Aber das muß eh jeder selber für sich entscheiden, ob er beruflich
weiterkommen will und Einsatz und Motivation zeigt oder nicht.

Und wenn der Arzt meint, ich muß 4 Wochen im Krankenstand sein, dann muß ich
das dann auch..


Martin Hotze

unread,
Oct 8, 2002, 11:48:57 AM10/8/02
to
Wolfgang Koenig <w_ko...@gmx.at> wrote:

> No, dann denk' Dir einmal einen funktionierenden mittelständigen Betrieb
> mit >= 100 Leuten und dann denk' Dir den Chef weg. Mit welchen Zeiten
> rechnest Du bis zum Zusperren bei sonst unveränderten Randbedingungen?


>= 100 Leute = mittelständischer Betrieb? ahja. dann hat Tirol nur
Kleinstbetriebe. Ein Metrostandort hat ca. 100 Mitarbeiter. Die in AT -
zumindest im Westen - typischen Firmen haben bis 20 Mitarbeiter, sag ich
mal. Aber dazu gibt es sicher reichlich Statistik.

Der Punkt ist: Es gibt in dem Bereich Krankenstand nur ein ja oder nein.
Es gibt aber in vielen ähnlich gelagerten Fällen auch ein Mittelmaß. Mit
ein weiteres Problem ist dann auch die Ab-/Umwälzung des Risikos:

gegeben sei eine Firma im Dienstleistungsbereich:
Chef
Sekretärin, evtl. Halbtag
2 angestellte Techniker, Innen/Außendienst

abgesehen vom Büro für 4 Leute brauchst 3 PKW, 3 Handies, Festnetz, etc.
rechne ein unterbezahltes Nettogehalt von 1000 euro, dann bist du inkl.
Lohnnebenkosten und Sonderzahlungen auf insgesamt 6000 euro mtl. nur an
Lohnkosten, da hast selber noch nix, keine eigene Sozialversicherung,
kein Büro, Auto, kein nix bezahlt.

So: jetzt wird ein DN krank - soll vorkommen, er hat aber was
schwerwiegenderes ... ist für 3 Monate außer Gefecht ... die Sekretärin
wird schwanger, muß vielleicht sogar in Frühkarenz.

sodali: du bist mit einem Mitarbeiter alleine und musst trotzdem für
alle erwirtschaften. So ist das System derzeit. Ob es noch lange so
bleiben kann bezweifle ich.

hiermit hier endgültig OT, kein ag_r_ Inhalt mehr.

Katharina Fuhrmann

unread,
Oct 9, 2002, 3:52:27 AM10/9/02
to

Matthias Kahlert schrieb:
>
> Roland Mösl wrote:
> >
> > "Katharina Fuhrmann" <fuhrmann....@teleweb.at> wrote
>
> > > Hilfsarbeiter sind,
>
> > > nicht dauernd stehen, gehen oder sitzen mußt, sondern abwechsln kannst.
>
> > In der Zwischenzeit sind alle Berufe mit Computer dafür geeignet.
>
> Pass irgenwie nicht *ganz* zusammen....

Das dachte ich auch grad! Vermutlich jemand mit Schlepptop, der in einem
Meinungsforschungsinstitut sinnlose Daten eingibt. Ob das allerdings
"alle Berufe mit Computer" sind....

Kathi (die sich grad fragt in welchem Beruf heutzutage _kein_ Computer
vorkommt)
--
Anglizismen sind out!

Katharina Fuhrmann

unread,
Oct 9, 2002, 4:09:46 AM10/9/02
to

"Martin W." schrieb:


>
>
> Und wenn der Arzt meint, ich muß 4 Wochen im Krankenstand sein, dann muß ich
> das dann auch..

Und das sollte sich _jeder_ mal genau überlegen! Ich kenn einige, die
nicht zum Arzt gehen können, weil sie "keine Zeit" haben. Mein Ex-Freund
kann das so bis zur Perfektion, daß er mal fast einen
Blinddarmdurchbruch hatte. Und mit "fast" meine ich, daß da nur noch
wenige Stunden gefehlt haben. Alles, weil man ja in der Firma nicht
fehlen kann. Und siehe da, die Wochen nach der OP ist GM auch nicht
pleite gegangen.
Sicherlich ist ein Selbstständiger wesentlich eingeschränkter. Und ich
bin auch der Typ, der, wenn Not am Mann bzw. der Frau ist, lieber mit
Fieber in die Firma latscht. Aber wenn man ehrlich ist, sollte man sich
überlegen, ob man da nicht die Gesundheit zu sehr aufs Spiel setzt.
Andrerseits muß ich natürlich Wolfgang recht geben, daß es wesentlich
mehr Gesetze zum Schutz der AN gibt. IMHO sollte man nichts von _einem_
Krankenstand abhängig machen. Und wenn die/der AN schon länger in der
Firma ist, wird man wohl seine grundsätzliche Einstellung schon kennen.
Im konkreten Fall muß ich ehrlich sagen, daß _ich_ nicht bereit wär, die
Verantwortung für die Kinder zu übernehmen. Sicher wärs eine Entlastung
für die Kollegen. Aber andrerseits würden die sich dann auch darauf
verlassen. Und wenn dann genau eins der Kinder, die grad malen, singen,
etc.. vor meinen Augen blöd hinfallt und ich kanns aufgrund meiner Hand
nicht auffangen, dann würd ich mir ewig Vorwürfe machen. Wenn die
Betreuerinnen _wissen_, daß sie eben für mehr Kinder verantwortlich
sind, dann müssen sie eben so handeln. Und ich frag mich, wenn das Bein
gebrochen wär, gäbs dann die Debatte auch? Oder wenn diejenige operiert
geworden wär? Oder irgendeine andere lange Krankheit hätte? Müßte sie
mit 40°C arbeiten gehen, damit der Kindergarten nicht pleite geht? IMHO
sollte man halt leider auch mit längeren Krankheiten rechnen müssen.
Absichtlich wird sie sich den Finger ja nicht gebrochen haben, oder?

Kathi (die irgendwie beide Seiten verstehen kann, aber als Mutter auch
nicht glücklich wär mit einer Betreuerin mit Gips)
--
Anglizismen sind out!

Wolfgang Koenig

unread,
Oct 9, 2002, 5:08:15 AM10/9/02
to
Katharina Fuhrmann sinnierte:

> Kathi (die sich grad fragt in welchem Beruf heutzutage _kein_ Computer
> vorkommt)

SchusterIn, BergarbeiterIn, HufschmiedIn, DockarbeiterIn, AstronautIn,
FließbandarbeiterIn, FernfahrerIn, TierarztIn [1], HausmeisterIn,
GewichtheberIn, FluglehrerIn, KrankenpfglegerIn, FotomodellIn,
FilmstarIn ...

HTH, Wolfgang

[1] Meine Tieräztin hatte zwar einen, benutzte ihn allerdings nie.

Schreiber Roland

unread,
Oct 9, 2002, 4:55:47 AM10/9/02
to

"Katharina Fuhrmann" <fuhrmann....@teleweb.at> schrieb im Newsbeitrag
news:3DA3E03B...@teleweb.at...

> Kathi (die sich grad fragt in welchem Beruf heutzutage _kein_ Computer
> vorkommt)

ich helf dir, liebe kathi.
-fleischwarenfachverkäuferin- und eine elektronische waage ist kein computer

-roland-


Otto Lang

unread,
Oct 9, 2002, 5:03:56 AM10/9/02
to
Schreiber Roland <r.sch...@inode.at> wrote:
> und eine elektronische waage ist kein computer

und trotzdem sind manche damit ueberfordert ;)

> -roland-

SCNR
Otto
--
| http://www.wean.at || I've just had 15 double |
| http://bikerinfo.enterweb.at || whiskies. I think that |
| http://www.enterweb.at || might be a record. |
| mailto:o...@wean.at || --- Dylan Thomas |

Martin Hotze

unread,
Oct 9, 2002, 5:40:33 AM10/9/02
to
Wolfgang Koenig <w_ko...@gmx.at> wrote:

> Katharina Fuhrmann sinnierte:
>
> > Kathi (die sich grad fragt in welchem Beruf heutzutage _kein_ Computer
> > vorkommt)
>
> SchusterIn, BergarbeiterIn, HufschmiedIn, DockarbeiterIn, AstronautIn,

Astronaut - falsch

> FließbandarbeiterIn, FernfahrerIn, TierarztIn [1], HausmeisterIn,
> GewichtheberIn, FluglehrerIn,


Flugleher: Falsch

> KrankenpfglegerIn,


falsch

> FotomodellIn,
> FilmstarIn ...
>
> HTH, Wolfgang
>
> [1] Meine Tieräztin hatte zwar einen, benutzte ihn allerdings nie.

aber er kommt vor, sohin auch falsch.

Katharina Fuhrmann

unread,
Oct 9, 2002, 5:58:34 AM10/9/02
to

Wolfgang Koenig schrieb:


>
> Katharina Fuhrmann sinnierte:
>
> > Kathi (die sich grad fragt in welchem Beruf heutzutage _kein_ Computer
> > vorkommt)
>
> SchusterIn, BergarbeiterIn, HufschmiedIn, DockarbeiterIn, AstronautIn,
> FließbandarbeiterIn, FernfahrerIn, TierarztIn [1], HausmeisterIn,
> GewichtheberIn, FluglehrerIn, KrankenpfglegerIn, FotomodellIn,
> FilmstarIn ...

Ok, ok, es gibt einige, wenn auch nicht alle von dir genannten! :-))

> HTH, Wolfgang
>
> [1] Meine Tieräztin hatte zwar einen, benutzte ihn allerdings nie.

Und wie schreibt sie ihre Rechnungen und Mahnungen? Mit der
Schreibmaschine?
Genau so hab ich das nämlich gemeint. Auch wenn nicht der Cumputer das
Geld erwirtschaftet, kommt er doch in den meisten Firmen vor! Sicher
wird ihn der Maurer nicht zum Betonmischen brauchen, aber die Firma wird
einen für die Buchhaltung haben. Latztendlich gibts schon fast überall
welche. Und die wenigsten Jobs damit sind für Frühpensionisten geeignet!

Kathi (die zumindest ihre Kundendatei und ein Schlepptop als TÄ immer
dabei hätte)

--
Anglizismen sind out!

Wolfgang Koenig

unread,
Oct 9, 2002, 6:05:21 AM10/9/02
to
Martin Hotze sinnierte:

> Wolfgang Koenig <w_ko...@gmx.at> wrote:
>> Katharina Fuhrmann sinnierte:

>> > Kathi (die sich grad fragt in welchem Beruf heutzutage _kein_
>> > Computer vorkommt)

>> SchusterIn, BergarbeiterIn, HufschmiedIn, DockarbeiterIn,
>> AstronautIn,

> Astronaut - falsch

Stimmt strenggenommen. Ich meinte PCs, aber das ist nat. eine unerlaubte
Einschränkung.


>> FließbandarbeiterIn, FernfahrerIn, TierarztIn [1], HausmeisterIn,
>> GewichtheberIn, FluglehrerIn,

> Flugleher: Falsch

Boardcomputer? OK.


>> KrankenpflegerIn,
>
> falsch

Nicht falsch. Als Krankenpfleger brauchst keinen Computer. Es gibt
Krankenpflegerverwalter etc. Einsatzleiter ... die brauchen. Pfleger
nicht. Und glaub' mir - ich kenn da eine Menge <g>


>> FotomodellIn,

>> [1] Meine Tieräztin hatte zwar einen, benutzte ihn allerdings nie.

> aber er kommt vor, sohin auch falsch.

Unter "Vorkommen" versteh' ich aber nicht das Herumstehen eines Computers
in einem Eck mit einem Staubkapperl abgedeckt. Aber wennst meinst,
streichen wir den auch - viele TAs verwenden Computer durchaus sinnvoll.

Wolfgang

Wolfgang Koenig

unread,
Oct 9, 2002, 6:39:58 AM10/9/02
to
Katharina Fuhrmann sinnierte:

> Wolfgang Koenig schrieb:
>> Katharina Fuhrmann sinnierte:
>> > Kathi (die sich grad fragt in welchem Beruf heutzutage _kein_ Computer
>> > vorkommt)

>> SchusterIn, BergarbeiterIn, HufschmiedIn, DockarbeiterIn, AstronautIn,
>> FließbandarbeiterIn, FernfahrerIn, TierarztIn [1], HausmeisterIn,
>> GewichtheberIn, FluglehrerIn, KrankenpflegerIn, FotomodellIn,

>> FilmstarIn ...
>
> Ok, ok, es gibt einige, wenn auch nicht alle von dir genannten! :-))

Es gibt noch ein paar mehr. :-)


>> HTH, Wolfgang
>>
>> [1] Meine Tieräztin hatte zwar einen, benutzte ihn allerdings nie.
>
> Und wie schreibt sie ihre Rechnungen und Mahnungen? Mit der
> Schreibmaschine?

Haha. Rechnungen? Die haut alles was sie einnimmt in ein Ladl. Mahnungen?
Sie kassiert gleich oder nie. Kundenkartei? Auf Papier und im Kopf.


> Genau so hab ich das nämlich gemeint. Auch wenn nicht der Computer das


> Geld erwirtschaftet, kommt er doch in den meisten Firmen vor! Sicher
> wird ihn der Maurer nicht zum Betonmischen brauchen, aber die Firma wird

> einen für die Buchhaltung haben. Letztendlich gibts schon fast überall


> welche. Und die wenigsten Jobs damit sind für Frühpensionisten geeignet!

Aber das war für die o.a. Diskussion nicht massgeblich. Entscheidend ist,
ob der Betreffende seine Arbeit am Computer macht oder nicht. Wenn man
einmal im Tag seine Arbeitszeit eingibt, ist das noch kein
Computerarbeitsplatz auf dem man auch mit gebrochenen Fuß arbeiten kann.


> Kathi (die zumindest ihre Kundendatei und ein Schlepptop als TÄ immer
> dabei hätte)

Sowieso. Du bist ja jung, dynamisch und modern. Aber es gibt halt auch
andre, die greifen keine Computer an - und es geht auch. (Noch)

Wolfgang

Clemens Aigner

unread,
Oct 9, 2002, 7:16:22 AM10/9/02
to

Wolfgang Koenig schrieb:
> [...]In, [...]In, [...]In, [...]

Deine Shift-Taste klemmt. Oder hast Du ein paar "I" zuviel" und ein paar
"i" zuwenig? Hier ein paar von mir:

iiiiiiiiiiiii


Clemens

Wolfgang Koenig

unread,
Oct 9, 2002, 7:38:39 AM10/9/02
to
Clemens Aigner sinnierte:

Danke! :-)

Wolfgang, der mit den vielen i


Martin Hotze

unread,
Oct 9, 2002, 1:07:37 PM10/9/02
to
Wolfgang Koenig <w_ko...@gmx.at> wrote:

> >> FließbandarbeiterIn, FernfahrerIn, TierarztIn [1], HausmeisterIn,
> >> GewichtheberIn, FluglehrerIn,
>
> > Flugleher: Falsch
>
> Boardcomputer? OK.
>


nein, nicht nur den FMS etc.; die theoretische Prüfung wird am PC
abgewickelt, das Scheduling, Abrechnung, viele Unterlagen, etc.



>
> >> KrankenpflegerIn,
> >
> > falsch
>
> Nicht falsch. Als Krankenpfleger brauchst keinen Computer. Es gibt
> Krankenpflegerverwalter etc. Einsatzleiter ... die brauchen. Pfleger
> nicht. Und glaub' mir - ich kenn da eine Menge <g>

nunja ... ich schlafe tgl. neben einer Krankenschwester ... und: da
braucht man für den tgl. Job den PC.


#m, OT

Florian Burger

unread,
Oct 9, 2002, 2:54:01 PM10/9/02
to
Martin Hotze schrieb:

> Wolfgang Koenig <w_ko...@gmx.at> wrote:
>>>> KrankenpflegerIn, [die bei der Arbeit keinen Computer benötigt]
>>>
>>> falsch
>>
>> Nicht falsch.


>
> nunja ... ich schlafe tgl. neben einer Krankenschwester ... und: da
> braucht man für den tgl. Job den PC.

Naja, im Rahmen der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenschwester bzw
zum Gesundheits- und Krankenpfleger wird auch dem Auszubildenden (etwas)
EDV beigebracht. So laut Gesundheits- und
Krankenpflegeausbildungsverordnung. Konkret kann ich's jetzt nicht nennen,
da http://www.bgbl.at (wieder mal) nicht erreichbar ist.

Dabei stellt sich mir gleich die Frage: Wie ist das dann eigentlich, wenn
das BGBl im Internet rechtswirksam kundgemacht werden soll (voraussichtlich
ab 1.1.2004), aber www.bgbl.at vorübergehend nicht erreichbar ist. Ist die
Rechtsordnung dann ordnungsgemäß kundgemacht?

Florian, wieder ontopic


--
"Das österreichische Zivildienstrecht"
ISBN 3-8311-0562-6
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3831105626/dasosterreich-21
http://www.zivildienstrecht.at

Wolfgang Decker

unread,
Oct 10, 2002, 6:16:08 AM10/10/02
to
Wolfgang Koenig <w_ko...@gmx.at> schrub:

>Nicht falsch. Als Krankenpfleger brauchst keinen Computer. Es gibt
>Krankenpflegerverwalter etc. Einsatzleiter ... die brauchen. Pfleger
>nicht. Und glaub' mir - ich kenn da eine Menge <g>

Wenn ich das meinem Freund, der so ziemlich alle
Krankenpflegestationen durchlaufen ist, erzähle, bekommt der einen
Lachanfall. Patientendaten, Medikamente, Intensivmedizin (vor allem
dort), etc.
Haben die das alles im Karteikasterl?

lg
Wolfgang


--
Merke: Nicht überall, wo kein Smiley draufsteht, ist kein Witz drin.
(C. Gassmann in dsrd)
** Neu: http://www.traumrouten.com/motorrad-honda-vfr **

Wolfgang Koenig

unread,
Oct 10, 2002, 7:18:38 AM10/10/02
to
Wolfgang Decker sinnierte:
> Wolfgang Koenig <w_ko...@gmx.at> schrub:

>>Nicht falsch. Als Krankenpfleger brauchst keinen Computer. Es gibt
>>Krankenpflegerverwalter etc. Einsatzleiter ... die brauchen. Pfleger
>>nicht. Und glaub' mir - ich kenn da eine Menge <g>

> Wenn ich das meinem Freund, der so ziemlich alle
> Krankenpflegestationen durchlaufen ist, erzähle, bekommt der einen
> Lachanfall.

Jaja, schon gut. <g>

Ich kenn' eben solche, wo der Pfleger selber überhaupt nix mit EDV zu tun
hat, das passiert alles in den Verwaltungen.

> Patientendaten, Medikamente, Intensivmedizin (vor allem dort), etc.
> Haben die das alles im Karteikasterl?

Hä? Hab' ich das wo behauptet? Nein - bloß daß "meine" Pfleger nicht selber
am Computer was zu tun haben.

Wolfgang

gregor herrmann

unread,
Oct 11, 2002, 11:56:18 AM10/11/02
to
On Tue, 08 Oct 2002 13:10:46 +0200, Klaus Beach wrote:

> > Aber eine Sekretärin/Schreibkraft mit gebrochenem Fuß kann halt
> > nur mehr Telefondienst machen und nicht mehr wirklich Akten
> > ablegen und im Büro herumrennen.

> Ich als gesunder Mitarbeiter wäre verdammt sauer, hätte ich einen
> normalerweise voll funktionstüchtigen Kollegen, den ich *ständig* bei
> seinen Tätigkeiten unterstützen müsste.

also ich haett wesentlich lieber eine sekretaerin mit gipshaxen die die
haelfte der sonst uebliche narbeit macht als gar keine und die ganze
arbeit bleibt liegen bzw. muss von wem anderen uebernommen werden.

gregor
--
http://www.comodo.priv.at/ | pgp key ID: 0x00F3CFE4
infos zur usenet-hierarchie at.*: http://www.usenet.at/
member of https://www.vibe.at/ | how to reply: http://learn.to/quote/

Gerhard Riha

unread,
Oct 17, 2002, 2:49:15 AM10/17/02
to
hi martin,

warum kann der arzt keine "eingeschränkt arbeitsfähig" attestieren ? vertehe
ich nicht.
der arzt ist ja schließlich kein computer, der nur zwei binäre zustände
kennt.

gerhard

"Martin Hotze" <martin...@hotze.com> schrieb im Newsbeitrag
news:anskgh$clsrn$1...@ID-83416.news.dfncis.de...
> Katharina Fuhrmann <fuhrmann....@teleweb.at> wrote:
>
> > > Richtig. Wer _krank_ ist, ist krank. Wer nicht krank ist sondern
einfach
> > > ein wenig eingeschränkt, kann ruhig arbeiten gehen.
> >
> > s.o. Was ist krank, was ist "ein bisschen eingeschränkt"? Wer beurteilt
> > das, wenn kein Arzt?
>
> Das Problem ist, daß der Arzt nur feststellen kann "ja oder nein"
> arbeitsfähig. Er kann leider nicht "eingeschränkt arbeitsfähig"
> feststellen.
>
> Die Kenntnis hätten sie wohl, da auch in der Pensionsversicherung
> diverse Fälle von Verweisbarkeiten auf andere Erwerbstätigkeiten
> vorgesehen sind.
>
> #m

Gerhard Riha

unread,
Oct 17, 2002, 2:54:25 AM10/17/02
to
hi #m,
also das mit dem arbeitsinspektorat ist ja echt witzig.
schauen die sich tatsächlich nur die sicherheitsbestimmungen im unternehmen
an unabhängig davon, von welcher art die arbeit ist. da würde mE auch schon
die feuerpolizei genügen.
eigentlich müssten ja die bildschirmarbeitsplätze, lichteinfall, sonstige
arbeitsbedingeungen, arbeitszeiten / ruhepausen etc. kontrolliert werden,
oder ?
ui - versteh dich vollkommen - zum glück bin auch ich kein arbeitgeber.
gruß, #g

"Martin Hotze" <martin...@hotze.com> schrieb im Newsbeitrag

news:anmt4j$frelb$1...@ID-83416.news.dfncis.de...
> Walter Dvorak <walter...@gmx.at> wrote:
>
> > Martin Hotze <martin...@hotze.com> wrote:
> > > wie kommt der DG dazu so lange den Lohn weiterzahlen zu müssen ... :-/
> >
> > Nun, der mittlere krankenstand ist ja in der entlohnung einkalkuliert.
>
> ahja? wer hat kalkuliert? wohl irgendwelche Leute von Krankenkassen,
> Statistiker und sonst noch wer.
> Man muß als DG mit Krankenständen rechnen, der Mensch ist ja
> schliesslich keine Maschine.
>
> > Es sind pro DN irgendwas so um 10..14 tage pro jahr herum. (genaue
zahlen
> > beim steuerberater nachfragen, der sollte das genau wissen) Das wird
> > jedenfalls kalkuliert.
>
>
> selig die ahnungslosen DN ... sie haben alle Rechte.
>
> > Dann gibt es halt DN die diesen polster nicht "verbrauchen",
> > weils nicht krank werden und keinen gebrochenen finger haben, und dann
> > gibts DN die gleich mal 4 wochen ausfallen. Im mittel sollte es sich
> > aber ausgehen.
> >
>
>
> ah.
>
> > Bei sehr kleinen firmen/organisationen wie in diesem fall oder
> > die klassische ein-mensch-firma, oder auch groessere mit ungeschickter
> > organisation kann natuerlich der ausfall einer person sehr wesentlich
> > sein und zeitkritische auswirkungen bis hin zum untergang haben.
> >
>
>
> du kennst die Kostenstruktur für die Lohnberechnung? Die ist OK?
> IMNSHO ist sie nicht OK.
>
> (...)
> > > und leider gibt es nur krank oder gesund ... man möge doch auch ein
> > > Mittelmaß finden sonst wir es tendenziell in richtung "hire and fire"
> > > gehen.
> >
> > Ganz egal ob ein mittelmass gefunden wird oder nicht, in diese
> > richtung geht es sowieso. Da bestimmte "randumstaende" dies erzwingen,
> > auch wesentlicher punkt sind warum in obigen beispiel oft ohne "backup"
> > gearbeitet wird, und uns allen hoffentlich nicht allzu stark auf dem
> > kopf fallen wird. Aber das ist ein anderes problem.
>
>
> _Das_ Problem ist die Leistbarkeit. Ich würde lieber meinem DN entweder
> mehr Gehalt geben können oder mehr DN haben wollen. Nein, ich will
> eigentlich nicht mehr mehr DN haben. Ich hatte schon mal 5 Leute. NIE
> WIEDER! (hoffentlich liest einer des Politikergfrasters mit). Mit diesen
> Kostenstrukturen bin ich mir wie eine Wechselstube vorgekommen - und zu
> Jahreswechsel meinte ich die Weihnachtsgans zu sein.... 13. Ust, 14.
> Gehalt, wenig Produktivität wegen Feiertagen, ... nope, da verpflichte
> ich mir freie Mitarbeiter, sag sie sollen sich selbständig machen,
> arbeite mit anderen Firmen, bis hin dazu daß ich vorher lieber Aufträge
> ablehne.
>
> ... und dann kommt irgendeine Tussi vom Arbeitsinspektorat, freut sich
> wie ein kleines Kind über die Leiter und den erste Hilfe Kasten. Sie
> fragte aber dumm "was macht ihre Firma denn eigentlich?" nachdem alles
> fertig war ... nuja ... tu felix Austria ...

Martin Hotze

unread,
Oct 17, 2002, 3:53:19 AM10/17/02
to
"Gerhard Riha" <g.r...@aon.at> wrote:

> warum kann der arzt keine "eingeschränkt arbeitsfähig" attestieren ? vertehe
> ich nicht.
> der arzt ist ja schließlich kein computer, der nur zwei binäre zustände
> kennt.
>

dzt. hat er eben nur diese 2 Möglichkeiten. Krank schreiben oder nicht.
Andere Regelungen müssten erst durch unsere Kammern und
Sozialpartnerschaft und durch den Sumsi-Club bis ins Parlament getragen
werden. bis dahin sind wir dann endgültig Pleite - macht aber nix, ist
'in'.

Helmut Wollmersdorfer

unread,
Oct 17, 2002, 6:03:49 AM10/17/02
to
Gerhard Riha wrote:

> warum kann der arzt keine "eingeschränkt arbeitsfähig" attestieren ? vertehe
> ich nicht.

Dazu müßte er die Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes kennen.

Helmut Wollmersdorfer
--
http://www.wollmersdorfer.at
Name them and shame them http://www.bigbrotherawards.at/
http://www.vibe.at subscribe http://www.vibe.at/kontakt.html#internetz
http://quintessenz.at subscribe http://www.quintessenz.at/q/depesche

Wolfgang Pawlinetz

unread,
Oct 17, 2002, 6:11:42 AM10/17/02
to
Helmut Wollmersdorfer wrote:

> Gerhard Riha wrote:

> > warum kann der arzt keine "eingeschränkt arbeitsfähig" attestieren ? vertehe
> > ich nicht.
>
> Dazu müßte er die Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes kennen.

Genau so ist es. Und das würde ich auch erwarten. Zumindest in groben
Zügen.
Oder er fragt nach.

Wolfgang

Helmut Wollmersdorfer

unread,
Oct 17, 2002, 7:35:36 AM10/17/02
to
Wolfgang Pawlinetz wrote:

> Helmut Wollmersdorfer wrote:

> > Gerhard Riha wrote:

> > > warum kann der arzt keine "eingeschränkt arbeitsfähig" attestieren ?

> > Dazu müßte er die Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes kennen.

> Genau so ist es. Und das würde ich auch erwarten. Zumindest in groben
> Zügen.
> Oder er fragt nach.

Schon. Dem Arbeitnehmer selbst hat da aber IMHO die Schlüsselrolle, die
Auswirkung seiner Arbeitsfähigkeit in Relation zu den Anforderungen bzw.
zur Terminsituation im Betrieb einzuschätzen (Arzt findet man jederzeit,
der einen krank schreibt.).

Unter den Dienstnehmer kann man ja zwei Typen unterscheiden: die
pflichtbewußten Märtyrer und die Simulanten.

Ein paar selbst erlebte Beispiele:
- Schlosser montiert trotz Fieber und Krankenstand eine
Stahlkonstruktion am Wochende - im Freien bei winterlichen Temperaturen.
- Monteur arbeitet monatelang trotz starker Schmerzen (die Bandscheiben
sind nach 20 Jahren schwerer Tätigkeit am Ende) weiter. Lösung:
Dienstgeber greift ein, schickt den DN auf Kur/Rehab und gestaltet seine
Funktion/Arbeitsplatz um.
- hochqualifizierte Mitarbeiterin im Verkaufsinnendienst hat
"regel"mäßige, ärgste Menstruationsbeschwerden. Die schlechte Laune
verbreitet sich über Abteilungsgrenzen und richtet mehr Schaden an, als
ihre Anwesenheit nutzt. Sojemanden schickt man besser heim, Dauerlösung
fällt mir aber auch keine vernünftige ein.
- Eine Maschine/Produktionsstraße im Zweischichtbetrieb können nur 3
Leute bedienen. Einer hat sich Urlaub genommen, um mit seiner
krebskranken Frau zu einem Spezialisten zu fliegen. Der zweite bricht
sich das Bein. Der dritte steht mit Lungenentzündung an der Maschine.
Liefertermine sind alle schon ärgstens überschritten. Jemand mit
Lüngenentzündung _muß_ man heimschicken.
- Ein Monteur liegt mit dem 4. Herzinfarkt im Spital, wartet auf den
Bypass. Weil sein Bettnachbar nach ebendieser Operation stirbt, steht er
auf und geht arbeiten. Er lebt immer noch.
- DN, die wegen Kopfweh, Verkühlung oder familiärer Probleme nix
weiterbringen, hab ich schon öfter nach Hause geschickt. Besser die
erfangen sich möglichst schnell.

Negative Beispiele gibt es auch genug, wo jemand wegen Wehwehchen jedes
Jahr mehrere Wochen krank ist und dann noch auf Kur geht. Da bleibt
letztendlich nur die Kündigung.

Anton Steiner

unread,
Oct 17, 2002, 9:08:12 AM10/17/02
to
Helmut Wollmersdorfer <Hel...@Wollmersdorfer.at> writes:

> Wolfgang Pawlinetz wrote:
>
> > Helmut Wollmersdorfer wrote:
>
> > > Gerhard Riha wrote:
>
> > > > warum kann der arzt keine "eingeschränkt arbeitsfähig" attestieren ?
>
> > > Dazu müßte er die Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes kennen.
>
> > Genau so ist es. Und das würde ich auch erwarten. Zumindest in groben
> > Zügen.
> > Oder er fragt nach.

Wie soll das ein prakitscher Arzt bei - sagen wir mal 200 oder 300
Patienten wissen, bzw. interessiert es ihn überhaupt? Er soll ja den
Patienten wieder gesund machen. Die Interessen des DG werden für den
Arzt ziemlich nebensächlich sein.

> Unter den Dienstnehmer kann man ja zwei Typen unterscheiden: die
> pflichtbewußten Märtyrer und die Simulanten.

Es gibt schon noch ein paar normale dazwischen :-)
>
> Ein paar selbst erlebte Beispiele: [.......] Negative Beispiele gibt


> es auch genug, wo jemand wegen Wehwehchen jedes Jahr mehrere Wochen
> krank ist und dann noch auf Kur geht. Da bleibt letztendlich nur die
> Kündigung.

Auch ein Beispiel: Ein Mitarbeiter versah trotz Fieber und Erkältung
Außendienst. Dabei wurde bei ca -15 Grad eine Unfallaufnahme
durchgeführt. Ergebnis: schwere Lungenentzündung und Ausfall des MA
für 4 Wochen.

Bei Industriebetrieben (z.B. Mercedes) ist es üblich, DN mit gehäuften
Kurzkrankenständen zu einem Gespräch mit dem Arbeitsmediziner zu
bitten. AFAIK hat das die Zahl der Krankenstände erheblich
reduziert. Außerdem werden dabei auch Mißstände im Arbeitsumfeld er-
sichtlich und können beseitigt werden. Ich weiß schon, daß das in
Klein- und Mittelbetrieben nicht so leicht möglich ist, aber ein
Gespräch mit dem Chef/Abteilungsleiter (nicht negativ bewertend)
könnte sicher auch da so manches Stündlein einsparen helfen.

Ich führe als Dienststellenleiter u.a. auch die Krankenblätter meiner
Mitarbeiter. Es ist schon interessant, das mancher "Spitzensportler"
nach 5 Jahren schon die dritte Seite anfängt, während andere "OTTO
Normalmitarbeiter" nach 20 Jahren immer noch auf der ersten Seite
sind. Da soll einer sagen, Sport ist gesund :-)

--
Nie hat ein Dichter die Natur so frei ausgelegt, wie ein Jurist die
Wirklichkeit. (Jean Giraudoux )

IPA-member Linux Registered User # 178376 OE2AZM
Anton....@aon.at oe2...@oevsv.at

Wolfgang Pawlinetz

unread,
Oct 17, 2002, 10:27:40 AM10/17/02
to
Anton Steiner wrote:

> > Wolfgang Pawlinetz wrote:
> >
> > > Genau so ist es. Und das würde ich auch erwarten. Zumindest in groben
> > > Zügen.
> > > Oder er fragt nach.
>
> Wie soll das ein prakitscher Arzt bei - sagen wir mal 200 oder 300
> Patienten wissen, bzw. interessiert es ihn überhaupt?

Wenn das Dein Hausarzt ist, kennt er Dich. Zusätzlich steht's in Deiner
Kartei, weil er ziemlich sicher wegen sonstiger Gschichtln schon mal
gefragt hat, was Du beruflich machst.

> Er soll ja den
> Patienten wieder gesund machen. Die Interessen des DG werden für den
> Arzt ziemlich nebensächlich sein.

Für den Hausarzt vielleicht. Beim Gruppenarzt der GKK schon wieder nicht
mehr.

> Es gibt schon noch ein paar normale dazwischen :-)

Sowieso. Nochmal. 99% der AN sind eh fleissig und da gibt eh nix. Aber
wegen dem einen Prozent, das das System ausnützt wird das System relativ
teuer (%-Zahlen nur als theoretische Werte genannt).

Aber um wieder auf das OP zurückzukommen: Gebrochener kleiner Finger.
Nix Lungenentzündung. Kein Kranführer mit Herzproblemen.

Gruß

Wolfgang

Helmut Wollmersdorfer

unread,
Oct 17, 2002, 10:46:57 AM10/17/02
to
Anton Steiner wrote:

> Ich weiß schon, daß das in
> Klein- und Mittelbetrieben nicht so leicht möglich ist, aber ein
> Gespräch mit dem Chef/Abteilungsleiter (nicht negativ bewertend)
> könnte sicher auch da so manches Stündlein einsparen helfen.

Bei einem offenen Verhältnis bzw. offenen Ohren und Augen bekommt man
bis zu einer Unternehmensgröße von ca. 200 Mitarbeitern schon mit, wie
es jedem einzelnen gesundheitlich, wirtschaftlich, familiär und
psychisch geht. Da sollte man als Vorgesetzter rechtzeitig das Gespräch
suchen und eine gemeinsame Lösung erarbeiten. Einen Trinker zu einer
Entziehungskur zu überreden, kann durchaus gelingen (und brachte
dauerhaften Erfolg). In einem zweiten Fall hat der betreffende nach dem
Gespräch gekündigt und hat sich eine Arbeitstelle gesucht, wo der Chef
auch säuft.

> Ich führe als Dienststellenleiter u.a. auch die Krankenblätter meiner
> Mitarbeiter. Es ist schon interessant, das mancher "Spitzensportler"
> nach 5 Jahren schon die dritte Seite anfängt, während andere "OTTO
> Normalmitarbeiter" nach 20 Jahren immer noch auf der ersten Seite
> sind. Da soll einer sagen, Sport ist gesund :-)

Bestimmte Sportarten haben da mal die Verletzungsgefahr direkt bei der
Ausübung. Zweitens steigt die Krankheitsanfälligkeit durch
Überanstrengung. Drittens sind trainierte Muskel empfindlicher gegenüber
Belastungen.

Anton Steiner

unread,
Oct 17, 2002, 2:55:50 PM10/17/02
to
Helmut Wollmersdorfer <Hel...@Wollmersdorfer.at> writes:

> Anton Steiner wrote:

> Einen Trinker zu einer > Entziehungskur zu überreden, kann durchaus
> gelingen (und brachte > dauerhaften Erfolg).

Wenn dir das gelungen ist, alle Achtung! Eine der schwierigsten
Übungen für einen Vorgesetzten

> In einem zweiten Fall hat der betreffende nach dem Gespräch
> gekündigt und hat sich eine Arbeitstelle gesucht, wo der Chef auch
> säuft.

Angepaßter Mitarbeiter? :-)



> > Ich führe als Dienststellenleiter u.a. auch die Krankenblätter meiner
> > Mitarbeiter. Es ist schon interessant, das mancher "Spitzensportler"
> > nach 5 Jahren schon die dritte Seite anfängt, während andere "OTTO
> > Normalmitarbeiter" nach 20 Jahren immer noch auf der ersten Seite
> > sind. Da soll einer sagen, Sport ist gesund :-)
>
> Bestimmte Sportarten haben da mal die Verletzungsgefahr direkt bei der
> Ausübung.

Nein, Sportverletzungen meinte ich dabei nicht :-)
......

> Drittens sind trainierte Muskel empfindlicher gegenüber
> Belastungen.

Hast du da nicht einen Smiley vergessen?

Offenbar steigert manche Sportart auch den Egoismus :-)
Jaja, Sport is Mord, aber irgendwie muß man ja sterben

Servus
An<jede Woche etwa 50 km laufend>ton

Martin Hotze

unread,
Oct 18, 2002, 3:38:24 AM10/18/02
to
Anton Steiner <Anton....@aon.at> wrote:

> > > > > warum kann der arzt keine "eingeschränkt arbeitsfähig" attestieren ?
> >
> > > > Dazu müßte er die Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes kennen.
> >
> > > Genau so ist es. Und das würde ich auch erwarten. Zumindest in groben
> > > Zügen.
> > > Oder er fragt nach.
>
> Wie soll das ein prakitscher Arzt bei - sagen wir mal 200 oder 300
> Patienten wissen, bzw. interessiert es ihn überhaupt? Er soll ja den
> Patienten wieder gesund machen. Die Interessen des DG werden für den
> Arzt ziemlich nebensächlich sein.
>


tja, mich interessiert auch so manches nicht; aber: Ärzte müssen auch
Medikamente sparsam verschreiben (zB billige Alternativprodukte) oder
dürfen manche Medikamente garnicht oder nur per Chefarztbewilligung
verschreiben. Könnte ihm ja auch alles egal sein, er will ja nur den
Patienten kurieren.
Ich denke, daß das Arbeits- und Sozialumfeld schon ein nicht
unwesentlicher Bestandteil ist um sich ein komplettes Bild des Patienten
zu machen.

Anton Steiner

unread,
Oct 18, 2002, 4:34:41 AM10/18/02
to
Martin Hotze <martin...@hotze.com> writes:

> Anton Steiner <Anton....@aon.at> wrote:
>
> > > > > > warum kann der arzt keine "eingeschränkt arbeitsfähig" attestieren ?
> > >
> > > > > Dazu müßte er die Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes kennen.
> > >
> > > > Genau so ist es. Und das würde ich auch erwarten. Zumindest in groben
> > > > Zügen.
> > > > Oder er fragt nach.
> >
> > Wie soll das ein prakitscher Arzt bei - sagen wir mal 200 oder 300
> > Patienten wissen, bzw. interessiert es ihn überhaupt? Er soll ja den
> > Patienten wieder gesund machen. Die Interessen des DG werden für den
> > Arzt ziemlich nebensächlich sein.
> >
>
>
> tja, mich interessiert auch so manches nicht; aber: Ärzte müssen auch
> Medikamente sparsam verschreiben (zB billige Alternativprodukte) oder
> dürfen manche Medikamente garnicht oder nur per Chefarztbewilligung
> verschreiben. Könnte ihm ja auch alles egal sein, er will ja nur den
> Patienten kurieren.

Ja und den Patienten nicht verlieren, denn mit dem verdient er sich ja
seine Brötchen und nicht mit dessen Arbeitgeber . Wenn er nicht ganz
standhaft bzw. dumm ist, wird er eher den Wünschen des Patienten
nachkommen, als irgend welchen Prinzipien.
Das ist nicht edel, aber die Realität.

Servus
Anton

Hans Goebl

unread,
Oct 18, 2002, 5:20:24 PM10/18/02
to
Wolfgang Pawlinetz schrieb:

Das Idealbild vom Hausarzt, der sich die Zeit nehmen kann, um das
alles abzuklären ist aber nicht durchwegs realisiert.
Mir hat ein Gemeindearzt erzählt, dass er im Monat so an die 1200
Patienten abfertigen muss. Ein durchschnittlicher gripaler Infekt ist
in drei Minuten zu erledigen, damit sich das ausgeht. Und ich glaube
nicht, dass das eine so atypische Praxis ist.

hg

peter pilsl

unread,
Oct 20, 2002, 12:09:47 PM10/20/02
to
Walter Dvorak wrote:

> Helmut Wollmersdorfer <Hel...@wollmersdorfer.at> wrote:
>> Negative Beispiele gibt es auch genug, [...]
>
> also, ich wuerde faelle wo ein monteur od. dgl. mit einer
> lungenentzuendung arbeiten geht, auch als negative beispiele
> klassifizieren.
>

100% *ack*

Ich bin selbständig (freiwillig) und in meinem umfeld gibt es sehr viele
Selbsständige - grösstenteils unfreiwillig ("freie dienstnehmer" bei
privaten und öffentlichen Organisationen).
Wenn ich oder eine/r von denen krank werde, dann heisst es entweder kein
Geld oder trotzdem arbeiten gehen. Arbeitslosenversicherung ist auch nicht.
Da beisst man dann halt zusammen und geht einfach. (Und wenn jetzt wer sagt
dass ich halt auch entsprechend verdiene, den erschlage ich mit meiner
druckfrischen Steuererklärung 2001 :)

Und das ist eine extreme Diskrepanz zu dem Fall, von dem ich am Beginn
dieses Thread gesprochen habe, wo jemand wegen eines gebrochenen kleinen
Fingers 4-6 Wochen im Krankenstand ist und auch - rechtlich absolut ok -
für keinerlei Kleinigkeiten zwischendurch erreichbar ist.

Durch diese neuen Selbstständigen etc. werden die Errungenschaften des
Sozialstaates einfach umgangen und die Arbeitnehmer in ein sozial sehr
ungeschütztes Gebiet gedrängt.

Was das schlimmste ist : ich verstehe es auch. Wenn ich jetzt ein oder zwei
Leute anstellen müsste für mein Büro : ich würde nach diesen Erfahrungen
niemals jemanden so richtig anstellen, sondern nur auf Werkvertrag !! Es
ist einfach nicht leistbar.

Beim originalen Beispiel unserer Kindergruppe ist nun auch die zweite
Betreuerin krank. Ein existenzbedrohender Albtraum !! Wir müssen für die
Dauer des Krankenstands neue Leute suchen, einstellen, einschulen und
zahlen.

Eine Angleichung des sozialen Standards, eine frühere Übernahme der
Lohnkosten durch die Krankenkasse bei kleinen Betrieben und ein
"abgestufter" Krankenstand wären aus meiner Sicht dringend nötig.
(Wenn mir auch die Problematik der Durchführung bewusst ist)

Es gibt einfach keine Solidarität zwischen den klassischen "arbeitnehmern"
und den kleinen Selbsständigen und Firmen, die allzuoft im selben Boot
sitzen und Angst vorm Untergehen haben :)

peter


--
peter pilsl
pil...@goldfisch.at
http://www.goldfisch.at

hartigc...@gmail.com

unread,
Dec 15, 2019, 6:59:23 PM12/15/19
to
Ich bin derzeit auch, wie Sie sagen "leicht eingeschränkt". Habe auch den kleinen Finger gebrochen, natürlich der rechte. Und es schränkt mich selbst bei den kleinsten Verrichtungen stark ein. Je nach Berufsbild kann man seine Arbeit dann tatsächlich nicht verrichten. So einfach ist das.
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