Die Call-Center-Sparte
von Arvato (inclusive Facebook-Löschteams)
fusioniert mit der marokkanischen Saham-Group und heißt jetzt
Majorel.
Neuer CEO ist Thomas Mackenbrock, ehemals McKinsey (2000-2006). 2006 wechselte Mackenbrock zu Bertelsmann, ab 2012 baute er das Bildungs-Investment-Geschäft in Brasilien auf, in enger Kooperation mit dem Investment-Banker Paulo Guedes, der kürzlich Jair Bolsonaro als Wahlkampfberater zur Präsidentschaft verhalf, und von diesem anschließend zum Wirtschaftsminister ernannt wurde.
Dialogmarketing
Bertelsmann und Saham geben ihrer
Dienstleistungsgruppe einen Namen
Catrin Bialek, 19.02.2019
[...] Majorel kümmert sich um das Management der Beziehungen zwischen Unternehmen und Endkunden. Das können klassische Callcenter-Funktionen sein, aber auch Maßnahmen zur Kundengewinnung oder Moderation von Social Media. Es ist ein personalintensives Geschäft: Majorel beschäftigt mehr als 48.000 Mitarbeiter in 28 Ländern.
Die neue Unternehmensgruppe erzielt einen Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro und bedient weltweit etwa 500 Firmen. Zu den Kunden von Arvato gehört beispielsweise der amerikanische Tech-Konzern Facebook.
Die Branche ist in einem tiefgreifenden Umbruch – vorangetrieben von der digitalen Transformation. Prognosen zeigen, dass in den kommenden Jahren 27 Prozent der bestehenden Callcenter-Interaktionen über automatisierte Technologien abgewickelt werden könnten. Bis 2027 könnte diese Zahl auf 45 Prozent steigen.
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Im Laufe der kommenden Jahre sollen „mehrere 100 Millionen Euro“ in die geografische Expansion und in digitale Fähigkeiten und Lösungen fließen, unter anderem in die Bereiche Analytics, künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung. „Wir werden sowohl organisch als auch anorganisch wachsen“, sagt Mackenbrock. In den nächsten 18 Monaten wolle er allerdings von Firmenzukäufen absehen und nur organisch wachsen.
Die neue Konzernzentrale von Majorel wird in Luxemburg sein. Das habe aber keine steuerlichen Gründe, versichert Mackenbrock. Der neue CEO stützt sich auf ein Führungsteam von zehn Managern – darunter Franzosen, Ägypter, Chinesen und Marokkaner.
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