Interesse an Diskussion ?
Mauerfall
wir sollten die Zugangsbeschränkung aufheben, die spontantes
Mitdiskutieren verhindert. Doch beim Lesen der im Netz auffindbaren
Kommentare zu Artikeln, die den Strafvollzug betreffen, bekommen wir
meist das Kotzen. Das betrifft von BILD bis Spiegel und bürgerliche
Tageszeitungen fast die gesamte Presse. Leider herrscht eine enorme
Strafwut und Ausgrenzung in der derzeitigen Mehrheitsmeinung, Diese
wollen wir hier nicht dokumentieren.
Von unserem Selbstverständnis und den Zielen her, um derentwillen wir
diese Group eingerichtet haben, suchen wir Austausch mit Menschen, die
der Strafjustiz kritisch gegenüber stehen. Auch dann können noch große
Unterschiede zwischen den Diskutierenden bestehen. An solcher
Auseinandersetzung wollen wir uns aber beteiligen. Wir wollen aber
nicht gezwungen sein, auf die platten Muster der Wegsperr-Ideologen
reagieren zu müssen. Weder wollen wir diese diskutieren noch wollen
wir gezwungen sein, solches immer wieder zu löschen.
Ja sicher, das ist eine Form der Zensur. In diesem Fall bereitet uns
das aber kein schlechtes Gewissen. Was wir beiseite schieben, das gibt
es - wie oben erwähnt - fast überall, wo Strafjustiz das Thema ist und
öffentlicher Kommentar ermöglicht wird. Wir hingegen wollen hier einen
Ort der Auseinandersetzung schaffen für Menschen, die in diesem Strom
nicht mitschwimmen.
Angesichts dieser Situation waren wir auch etwas hilflos bei den
wenigen bisherigen Anmeldungen zur Group, wenn sie von uns unbekannten
Netzteilnehmer/innen kamen. Sie waren allesamt "sprachlos". Das heißt:
wir wußten nicht, ob uns da jemand mit der gängigen Hetze bzw. mit
SPAM zuschütten wollte oder ob eine gewisse Sympathie gegenüber
unseren kritischen Ausgangspositionen besteht. Wir bitten deshalb
Leser/innen, die hier gern mitdiskutieren möchten darum, ihrem Antrag
auf Group-Mitgliedschaft ein paar erklärende Sätze bezüglich der
Ausrichtung ihres Interesses hinzuzufügen. Sofern dies nicht erfolgt,
werden wir zunächst mit einer Nachfrage reagieren.
Es wäre sehr schade, wenn durch dieses Vorgehen mögliche kritisch-
produktiv denkende Diskussionsteilnehmer/innen abgeschreckt würden.
Trotzdem bitten wir um Verständnis gegenüber unseren Vorbehalten. Und
wir hoffen darauf, dass sich hier mit der Zeit mehr Menschen
versammeln, die sich der herrschenden Straflogik und Strafpraxis
entgegen stellen, die - auch wenn sie in Teilbereichen
unterschiedliche Positionen vertreten - solidarisch miteinander
diskutieren. Gerade angesichts der Mehrheitsverhältnisse, angesichts
der Hetze gegen die angeblich wegzusperrenden "Bösewichte" bzw.
"Ungeheuer" brauchen wir Netze derjenigen, die sich dagegen stellen.
Gemeint sind dabei sowohl nicht direkt betroffene sozialkritische
Menschen als auch Hafterfahrene, Familie, Bekannte und Freund/inn/e/n
von Gefangenen.
Wir bitten also Leser/innen, die dem definierten Ziel dieser Group
nicht völlig ablehnend gegenüber stehen, sich mit GANZ kurzer
Darlegung einer Ausgangsposition bei der Group anzumelden und nach der
Freischaltung an der Diskussion teilzunehmen.
Mauerfall-Initiativgruppe