On 15. Jul 2022, Martin Sohnius wrote
(in article<
be0ebca9-e16f-4d93...@googlegroups.com>):
> > Heit sodd doch a Feschtag sei?
>
> Feschddaag? In Karlsruh' scho eher Volksdrauerdaag.
>
> > Falls em henderschta Weckl no oiner isch mo des ed mitgriegt hod verzehl I
> > des
> > jetzt:
> >
> > 70 Johr send es her, dass mir Wuerttaberger mit de Altbadener zemma send.
> > Iwoiss des no guad was fuer a Kuglfuhr des war, weil dia Badener des ed
> > oms Verrecka net hend wella. Ond no au no Stuttgart als Hauptstadt. Sell
> > hod de Karlsruher gar ed basst.
>
> Und denne bass'sd immer noch nedd!
Jeddzd send do wieder d Gschichdsverfälscher am Werk!
D Nordbadener hend bei dr Volksbefragung 1950 mit 57 % für da Südwest-Staat
gschdemmd! Also ao d Karlsruher...
Dagega wared bloos d Südbadener midd 60%, also d Freiburger.
Insgesamt war a ganz knappe Mehrheit der „Altbadener" dagega.
Wia isch es dazu ieberhaupt komma?
Aus denne drei Länder Baden, Hohenzollern ond Württemberg hend d
Siegermächte drei Länder gmacht ghedd:
Württemberg-Baden mit Nord-Baden ond Nord-Württemberg (Stuttgart als
Hauptstadt)
Württemberg-Hohenzollern aus Süd-Württemberg ond Hohenzollern (Tübingen
als Hauptstadt)
Baden aus Süd-Baden (Freiburg als Hauptstadt)
Wia mr leicht sieht, Karlsruah isch nia zr Diskussioo gschdanda als
Landeshauptstadt - worom ao, des isch wia Freiburg ganz am Weschdrand vom
Ländle...
Tübinga isch vill z kloi als Hauptschdadt. Also isch bloss Schduegert
blieba. Mr hedd no Sigmaringa nemma kenna, des wär vielleicht soga besser
gwä. Aber Hohazollern war hald s kloinschde Land im Ländle.
Dr Vorschlag vom Kurt-Georg Kiesinger hodd des Ländle in vier
Abschdimmbezirk Nordbaden, Südbaden, Nordwürttemberg ond
Südwürttemberg-Hohenzollern eitoilt. 1951 hot dem dr Bundestag mit großer
Mehrheit zuagschdemmt. Am 9. Dezember 1951 hend dia Südwest-Staatler do
drieber abgschdemmt: 92% in Württemberg wared drfiwer, 57% dr Nordbadener
ao. Bloos en Südbaden wared 62 % drgega.
Am 9. März 1952 isch in dem geplanta neua Bundesland a verfassungsgebende
Versammlung gwählt worda. Dui hodd am 25. April 1952 da Reinhold Maier als
Ministerpräsident gwählt ond der hodd verkündigt:
„Meine sehr verehrten Abgeordneten! Gemäß Paragraph 14 Absatz 4 wird
hiermit der Zeitpunkt der Bildung der vorläufigen Regierung auf den
gegenwärtigen Augenblick, nämlich auf Freitag 25. April 1952, 12 Uhr und 30
Minuten, festgestellt. Mit dieser Erklärung sind […] die Länder Baden,
Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zu einem Bundesland
vereinigt. […] Gott schütze das neue Bundesland.“
Des hodd grosse Prodeschd ausgleest bei de Abgeordnete, aber se hend sich no
doch bereit gfonda, zamma z schaffed. Am 9. November 1953 isch de neu
Verfassung in Kraft dredda. Des neue Bundesland hodd domit Baden-Württemberg
ghoissa.
D Altbadener (Südbadener) send no vor s Verfassungsgericht zoga ond d
Badener hend no nomol abschdemma derfa müssa.
62 % dr Badener hed midgmacht ond 82% hend für s Land Baden-Württemberg
gschdemmt.
Deitlicher goht s doch nedd -oder? S halt bassd - sogar de Badener.
Ällas andere isch domms Gschwätz!
> Doch heutzutag (glaub I wenigschtens) kraeht koi Goggerler meh drnoch.
> > Oder hend Ihr a andere Moinong?
>
> Also: Die ganze sogennande Volksabschdimmung '52 war so ein Bedruug, dass des
> Verfassungsgericht des zehn Jahr schbäder rückgängig g'macht hat, und
> nochemol hat abschdimme lasse (un' die Richder ware sogar alle
> Neu-Karlsruher; kein einziger Gelbfüßler debbei). Awwer Anfang der
> sechziger ware alle so b'schäffdicht beim Geldverdiene, dass die
> Abschdimmung den Südwestschdaad halt doch vereewichd hat.
Also, dui „Abschdemmung“ von 1951 (!!) war a "Volksbefragong ohne
rechtliche Bindung". Deswega hend d Badener 1970 nomol abschdemma derfa. S
Verfassongsgericht war dr Moinung, dass d Badener ao eiverschdanda sei derfed
oder ao nedd. Dr Grond war, dass es halt 1950 no koi Verfassong gebba hodd -
en Baden nedd, en Hohenzollern nedd ond ao en Wüttemberg nedd.
Em übriga send d Badener jo guad gfahra midd de Württemberger ond de
Hohenzollern.....