Maria, Königin des Weltalls

[Impos]

"Seine Mutter mit Ehre und Liebe zu überhäufen, ist die edelste,
reinste und süßeste aller Freuden der Seele" (Kardinal Pie). Die
Kirche und ihre Gläubigen werden so niemals müde, ihre Mutter Maria
mit stets neuen Ehrentiteln zu schmücken. Jede dieser
Ehrenbezeichnungen ist wie ein Edelstein in der Krone der
Himmelskönigin. Jeder funkelt in einem besonderen Glanze und strahlt
eine besondere Tugende-Schönheit der Seele Mariens wieder. In der
Lauretanischen Litanei hat die Kirche eine Reihe dieser Ehrentitel
aufgeführt. Doch das sind noch lange nicht alle. Viele andere
existieren noch, z.B. Mutter der Barmherzigkeit, Unsere Liebe Frau von
der immerwährenden Hilfe, Mutter des guten Hirten, Unsere Liebe Frau
vom heiligsten Herzen Jesu.
Dazu gibt es noch viele andere Schönheiten in der Seele Mariens und so
manche Perlen an ihrer Ehrenkrone, die wir jetzt noch nicht kennen und
die wir erst im Laufe der Zeit, ja erst in der Ewigkeit bewundern und
anstaunen werden. Einige dieser Titel haben die amtliche Gutheißung
der Kirche erhalten und werden durch eigene Feste in der ganzen Kirche
oder einzelnen Bistümern oder Orden gefeiert, andere dagegen sind nur
der Gegenstand der privaten Frömmigkeit eifriger Marienkinder, die
durch ihre Gebete, Opfer und Arbeiten langsam die öffentliche
Anerkennung der Kirche zu erlangen suchen.
In der neuesten Zeit ist es besonders ein Titel und Ehrenvorzug, der
den Herzenswunsch Tausender von Marienverehrern bildet und an dessen
Approbation sie mit aller Macht arbeiten, nämlich der Titel: "Maria,
Königin des Weltalls". Gerade durch die feierliche Proklamation des
Königtums Christi und durch die Einführung des Christkönigsfestes
ist die Lehre vom allgemeinen Königtum Mariens sehr zeitgemäß
geworden. War es nicht gewöhnlich so im Verlauf der Kirchengeschichte,
daß auf einen Ehrenvorzug und ein Fest Christi ein entsprechender
Ehrentitel und ein entsprechendes Kirchenfest seiner Mutter Maria
folgte?

Zitiert aus: "Es lebe Maria, die Königin des Weltalls!" Von P. Franz
Sales Kieffer, Kapuziner, 1936, Verlag Kapuzinerkloster Koenigshoffen.