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MVV-Tarif - Was tun?

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Andreas Barth

unread,
Apr 29, 1997, 3:00:00 AM4/29/97
to

PRO BAHN legt Papier zur Reform der MVV-Tarifstruktur vor
MVV-Tarif - Was tun?


,Ein Nahverkehrstarif muß so einfach sein, daß ihn auch der
Gelegenheitsfahrgast versteht", so Ernst Huber, Vorsitzender von PRO BAHN
in Oberbayern. Derzeit erfülle der MVV-Tarif diese Bedingung nicht.
Darüber hinaus setze der Tarif die Kunden des MVV sachlich nicht nötigen
Ungerechtigkeiten aus. ,An vielen Stellen des Verbundgebietes werden die
Bürger dadurch von einer stärkeren Nutzung des öffentlichen Verkehrs
abgeschreckt", warnt Ernst Huber, denn ,trotz eines guten MVV-
Leistungsangebots werden zahlreiche Wege mit dem PKW zurückgelegt".

Voraussichtlich für 1998 ist eine grundsätzliche Reform des MVV-Tarifs
geplant. Da die Diskussion dazu in den Entscheidungsgremien nun beginnt,
hat der Fahrgastverband PRO BAHN seine Vorstellungen zu diesem Thema in
einem Positionspapier dargelegt. Das Papier wurde der Stadt München, allen
beteiligten Landkreisen, dem bayerischen Wirtschafts- und
Verkehrsministerium und der MVV GmbH zugesandt, damit die Meinung der
Fahrgäste in der Diskussion berücksichtigt wird.

Nach Meinung von PRO BAHN werden derzeit günstige MVV-Angebote wie die
Grüne Karte, Tageskarten und Mehrtageskarten oder auch der Jugendpaß nicht
aggressiv genug beworben. ,Diese Angebote könnten bei richtigem Marketing
verstärkt zum Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr beitragen"
prognostiziert der PRO BAHN-Sprecher. Die Darstellung der einzelnen
Tarifangebote sei selbst im MVV-Fahrplanbuch zu unübersichtlich.


An eine geplante Reform der Struktur des MVV-Tarifs stellt PRO BAHN
folgende Mindestanforderungen:

- Änderungen in der Tarifstruktur dürfen keine verdeckten Tariferhöhungen sein. In der Vergangenheit wurden beispielsweise die beliebten 24-Stunden-Karten in Tageskarten umgewandelt. Dies war de facto eine Tariferhöhung, die einseitig zu Lasten der Fahr
gäste ging.

- Die vielen verschiedenen Fahrscheine sorgen häufig für Verwirrung. Hier kann eine Reduzierung die Übersichtlichkeit erhöhen. So sind zum Beispiel Einzelfahrscheine unnötig, die genauso viel kosten wie eine Tageskarte für das gesamte Verbundgebiet.

- Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit ist eine Reduzierung der Preisstufen im Bartarif notwendig.

- Die Grüne Karte muß genau wie die anderen Zeitkarten in einem verbilligten Jahresabonnement erhältlich sein.

- Alle Wochen- und Monatskarten - auch die Grüne Karte - sollten nicht mehr an Kalenderwoche oder Kalendermonat gebunden sein. Wer zum Beispiel von einer Reise an einem Dienstag zurückkehrt, muß auch für den Zeitraum von Dienstag bis Montag eine Wochenk
arte erstehen können.

- Die Tageskarten müssen wieder in 24-Stunden-Karten umgewandelt werden. Dies erlaubt eine flexiblere Handhabung und ist kundenfreundlicher.

- Tarifsprünge von 100 % oder mehr dürfen in einem Tarif für öffentliche Verkehrsmittel nicht vorkommen. Tarifgrenzen dürfen nicht zu so starken Barrieren werden, daß sie das Verkehrsverhalten maßgeblich beeinflussen. Die psychologische Wirkung solcher
Regelungen wirkt sich negativ auf das Gesamtbild des öffentlichen Verkehrs aus.

- Der Kurzstreckentarif muß in sich logischer werden. Es darf nicht sein, daß der Fahrpreis unterschiedlich ist, wenn eine Linie zu verschiedenen Zeiten verschiedene Wege fährt. Es darf ebenfalls nicht sein, daß für eine bestimmte Strecke auf dem Hinweg
ein anderer Preis zu bezahlen ist als auf dem Rückweg.

- Die Einteilung der Tarifzonen muß in vielen Bereichen korrigiert werden. Sie sollte sich stärker an tatsächlichen Verkehrsbedürfnissen und Siedlungsstrukturen orientieren. Sinnvolle Linienführungen dürfen nicht durch Tarifgrenzen behindert werden. Ein
e stärkere Anlehnung an politische Strukturen ist sinnvoll. Als Konsequenz erwarten wir unter anderem, daß die Gemeinden stärker motiviert sind, sich politisch und finanziell für den öffentlichen Verkehr einzusetzen.

- Eine zumindest teilweise Anerkennung der Bahncard in Verbundverkehrsmitteln ist sinnvoll und notwendig. Dadurch werden Nahverkehr und Fernverkehr stärker miteinander verzahnt. Das Fahren von Tür zu Tür muß auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach
möglich sein. Besitzer der Bahncard dürfen nicht dadurch bestraft werden, daß die Deutsche Bahn bestimmte Leistungen innerhalb von Verkehrsverbünden erbringt.

- Zusammen mit der Deutschen Bahn AG sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Tarifsprünge an der MVV-Außengrenze abzumildern. Viele Fernpendler fahren trotz guter Anbindung durch den regionalen Schienenverkehr aus finanziellen Gründen mit dem PKW zu e
iner S-Bahn-Station im MVV-Gebiet. Dadurch werden Ortschaften am Rand des MVV-Gebiets unnötig mit Autoverkehr belastet.


Das komplette Positionspapier kann gegen Zusendung von 4 DM in Form von
Briefmarken bei PRO BAHN, Schwanthalerstr. 74, 80336 München angefordert
werden oder ist - in anderen Darstellung - unter
http://www.informatik.uni-muenchen.de/~bartha/pb-m/tarif/ zu finden.
--
Andreas Barth, München bar...@informatik.uni-muenchen.de
Scheuklappen machen das Leben leichter. Vorausgesetzt, man moechte leben
wie ein Ackergaul. Rainer May in de.comm.protocolls.zconnect

Christoph Lorenz

unread,
Apr 30, 1997, 3:00:00 AM4/30/97
to

Andreas Barth (A.B...@hermes.ip0032.infobox.rhein-ruhr.de) wrote:
: PRO BAHN legt Papier zur Reform der MVV-Tarifstruktur vor

: MVV-Tarif - Was tun?
:
: ,Ein Nahverkehrstarif muß so einfach sein, daß ihn auch der
: Gelegenheitsfahrgast versteht"

Ich glaube kaum, dass eben jener Gelegenheitsfahrer, der alle paar Monate
mal in die Stadt faehrt versteht, dass in schoener Regelmaessigkeit praktisch
jedes Jahr die Preise erhoeht werden und die alten Streifenkarten ungueltig
werden.

(Die Erhoehung des Preises fuer die Streifenkarten wurde uebrigens
psychologisch sehr raffiniert praesentiert: Pro Streifen wuerde sich der
Preis nur um "0.06 DM" erhoehen. Klingt sehr wenig, wer aber nachrechnet,
der kommt schnell drauf, dass die Streifenkarte selber jetzt wieder 1 DM
teurer ist!)

: Ungerechtigkeiten aus. ,An vielen Stellen des Verbundgebietes werden die

: Bürger dadurch von einer stärkeren Nutzung des öffentlichen Verkehrs
: abgeschreckt", warnt Ernst Huber, denn ,trotz eines guten MVV-
: Leistungsangebots werden zahlreiche Wege mit dem PKW zurückgelegt".

Ein Beispiel: Wer von Groebenzell aus mit der S-Bahn (S3) nach Pasing
fahren will (3 Stationen, wird nicht selten auch gemacht), der darf
pro Fahrt 4 Streifen (macht bei Hin- und Rueckfahrt weit ueber 10 DM!!!)
zahlen. Wer aber sinnvollerweise mit dem Auto nach Lochhausen faehrt,
der braucht nur 2 Stationen (Kurzstrecke!) zu fahren, was dann pro Fahrt
nur einen einzigen Streifen (Hin- und Rueckfahrt dann glaube ich 2.60 DM)
ausmacht. Wer da nicht mit dem Auto faehrt, ist selber schuld.


Ciao
Christoph
--
E-Mail: lor...@informatik.tu-muenchen.de
WWW : http://www.informatik.tu-muenchen.de/~lorenzc/
--------------------------------------------------------------------
... and remember: WWW does not stand for "World Wide Windows"

Edmund Lauterbach

unread,
Apr 30, 1997, 3:00:00 AM4/30/97
to

Christoph Fuchs wrote:

>
> Andreas Barth wrote:
> >
> > PRO BAHN legt Papier zur Reform der MVV-Tarifstruktur vor
> > MVV-Tarif - Was tun?
> >
> > ,Ein Nahverkehrstarif muß so einfach sein, daß ihn auch der
> > Gelegenheitsfahrgast versteht", so Ernst Huber, Vorsitzender von PRO BAHN
>
> Das von Probahn vorgeschlagene Modell mit sehr viel mehr Zonen
> als bisher mag zwar gerechter sein, ist aber auf keinen Fall
> einfacher als das alte System.
So kann man das nicht stehen lassen. Schau mal genau hin, zaehl mal die
Anzahl der verschiedenen Fahrscheine die der MVV anbietet - selbst mit
dem Fahrplanbuch ist es nicht einfach das 'rauszukriegen. Entscheidend
ist nicht nur die Zonenzahl, sondern auch die Zahl der Tarifstufen.

Die Sache mit der Gerechtigkeit ist auch ziemlich vertrackt. Ganz
gerecht geht nicht - aber: Wenn ein Tarif sich den Ruf unnoetiger
Ungerechtigkeit zuzieht, verringert das die allgemeine OeV-Akzeptanz.
Der Raum Muenchen ist anders strukturiert als andere Ballungsraeume. Man
wandert da auf einem schmalen Grat zwischen den Bestreben nach
Kompatibilitaet der Tarife und notwendigen individuellen Loesungen.
Darueber hinaus sollten neue Tarife - gerade bei der konservativen
Haltung der Muenchner 'Entscheider' - auch auf existierende Regelungen
Ruecksicht nehmen und nicht alles ueber Bord werfen.

> Sehr viel besser finde ich da das System, das bereits in einigen
> Staedten praktiziert wird: Man verzicht vollkommen auf Zonen-
> einteilungen und zahlt nur noch nach Zeit (z.B. gilt der Einzel-
> fahrschein 90 Minuten ab Fahrtbeginn fuer beliebig weite oder viele
> Strecken, auch zur Hin- und Rueckfahrt.)
Nur 2 Argumente:
1. Leute, die irgendwo einen schlechten Anschluss haben, der die
Fahrzeit verlaengert, werden dann auch noch durch den Fahrpreis
bestraft. Denkt auch mal an die Regionalbusse im Dachauer Hinterland und
nicht nur an die Muenchner U-Bahn.
2. Beschleunigungsmassnahmen sind schwieriger durchzusetzen, da sie
Einahmeverluste nach sich ziehen.

Edmund

Hergen Lehmann

unread,
Apr 30, 1997, 3:00:00 AM4/30/97
to

Christo...@ipp-garching.mpg.de schrieb am 30.04.97
zum Thema Re: MVV-Tarif - Was tun? ....

> Sehr viel besser finde ich da das System, das bereits in einigen
> Staedten praktiziert wird: Man verzicht vollkommen auf Zonen-
> einteilungen und zahlt nur noch nach Zeit (z.B. gilt der Einzel-
> fahrschein 90 Minuten ab Fahrtbeginn fuer beliebig weite oder viele
> Strecken, auch zur Hin- und Rueckfahrt.)

Hier in Berlin haben sie das gerade nach etlichen Jahren wieder
abgeschafft.
Aber das will nichts heissen, die drehen hier zur Zeit sowieso
total durch. Fahrradmitnahme in der S-/U-Bahn nur noch gegen
massive Zuzahlungen (aber natuerlich trotzdem ohne Mitnahme-
garantie), Fahrpreiserhoehungen von ueber 40% in einem Jahr,
Abstaende von nur wenigen Monaten zwischen den einzelnen Erhoe-
hungen, ...

Gruss
Hergen

Ralf Seefeldt

unread,
May 4, 1997, 3:00:00 AM5/4/97
to

Edmund Lauterbach <E.Laut...@t-online.de> writes:

>Christoph Fuchs wrote:
>>
>> Andreas Barth wrote:
>> >

>> > PRO BAHN legt Papier zur Reform der MVV-Tarifstruktur vor
>> > MVV-Tarif - Was tun?
>> >

>> Sehr viel besser finde ich da das System, das bereits in einigen


>> Staedten praktiziert wird: Man verzicht vollkommen auf Zonen-
>> einteilungen und zahlt nur noch nach Zeit (z.B. gilt der Einzel-
>> fahrschein 90 Minuten ab Fahrtbeginn fuer beliebig weite oder viele
>> Strecken, auch zur Hin- und Rueckfahrt.)

Ich kann mich erinnern, dass vor - ich glaube - knapp 5 Jahren ein Modell
eingefuehrt werden sollte, nach dem es nur noch Innenraum und Aussenraum
gibt und entsprechend nur noch 2 oder 3 Preisstufen. Waehrend die Stadt
Muenchen und soviel ich weiss auch die Bahn bereit waren den -
zeitweiligen - Einnahmenrueckgang abzufedern war keine der
Umlandgemeinden bereit hier mehr Geld zuzuschiessen. Ich fuerchte, in
grossen Teilen hat sich hier noch nichts geaendert. Es handelt sich
hierbei nunmal um Kosten, die ihre auswirkungen erst in der Zukunft, in
einigen Jahren zeigen, waehrend Strassenbau oder sonstige Massnahmen
bereits in der Gegenwart wirkung zeigen.

Alles in allem bin ich daher eher pessimistisch was die Strukturreform
betifft, kann allerdings die Auswirkungen der neuen OEPNV-Strukturen in
D-Land nicht beurteilen.


--

Mit freundlichen Gruessen / Yours truly

-- Ralf Seefeldt --

Peter Grosshauser

unread,
May 4, 1997, 3:00:00 AM5/4/97
to

Hallo Fans,

hier ist Peter Grosshauser aus Hamburg. Ich verfolge Eure Diskussionen.

Zum Thema Tarif:

Ich schliesse mich der Meinung von Edmund an, dass es ein Fahrpreis fuer
eine begrenzte Zeit nicht sein kann. An verschiedenen Orten und zu
verschiedenen Zeiten kommen sehr verschiedene Entfernungen zustande, die
man mit einem bestimmten Preis zuruecklegen darf.

Besonders schwierig ist die Situation bei Verspaetungen. Darf ich das Ziel
trotzdem noch anfahren, das ich innerhalb der zulaessigen Zeit mit einem
puenktlichen Verkehrsmittel noch haette erreichen koennen? Na klar wird
jeder sagen. Doch die Kontrolleure koennten aufgrund einer beliebig
kreierbaren Grauzone ihre Arbeit einstellen. Diese Situation mag es in
Muenchen nicht geben. In Hamburg gibt es sie sehr wohl, naemlich mit den
sog. CC-Karten, die werktags nachmittags zwischen 16 und 18 Uhr nicht
gelten.

Ein idealer Tarif muesste zwei Komponenten enthalten:
1. Entfernung (Luftlinie)
2. Reisezeit

Zu 1.: Je weiter desto teurer.
Zu 2.: Je schneller desto teurer.

Punkt 2 bietet fuer die Verkehrsunternehmen einen Anreiz, auf
nachfragestarken Relationen fuer gute Verbindungen zu sorgen und
Anschluesse einzuhalten. Umgekehrt wird es fuer den Fahrgast umso
guenstiger, je groesser ein (erzwungener) Umweg ist.

AAAAA BBBBB EEEEE RRRRR:
Ein solches Modell ist natuerlich fernab jeglicher Forderung, die Tarife
einfacher zu gestalten...

Peter
--
** Beispiel-Signatur für öffentliche Nachrichten **
## CrossPoint v3.11 ##

Gerhard Blahusch

unread,
May 7, 1997, 3:00:00 AM5/7/97
to

Christian Brandt wrote

> Offen gesprochen, was der MVV organisatorisch produziert
> ist fast alles Humbug.
Ich wuerde das genau anderes herum formulieren, dass der MVV sehr viele
gute Sachen produziert und nur sehr wenig Humbug. An der Vermarktung mag
es noch die groesseren Maengel geben.

>
> Solange mich eine Fahrt Germering<->Pasing (15km) satte 10DM kostet,
> ist Bahnfahren fuer mich ausserhalb der Semester und ohne Monatskarte
> irrelevant.
Wir wollen hier jetzt nicht fragen, was dich die Fahrt mit dem Auto
kostet.


> Tageskarte, gruene Karte, alles Humbug.
>
> Wann fahre ich einen ganzen Tag auf und ab? Praktisch nie.
Das spiegelt schon eine sehr einfache Sichtweise der Dinge wieder. Nur
weil einige Angebote fuer einen selber nicht passen, sind sie
automatisch fuer alle nicht zu gebrauchen. Es gibt massenhaft
MVV-Benutzer fuer die die gruene Karte oder die Tageskarte ein
attraktives Angebot darstellt, den MVV zu benutzen und die das deswegen
auch tun. Ich denke dass gerade ein Vielfalt verschiedener Angebote es
fuer viele Leute interessant macht, den MVV zu benutzen, weil man sich
die fuer den jeweiligen Fall passende Karte auswaehlen kann.

> Wieviele Sonder- und Spezialausweise, Plastikkarten wie zB gruene,
> blaue, telekom, tuerkis-ultraviolet karierte und american-express
> muss ich mit mir rumschleppen, um im Leben gluecklich zu sein?
> Jedenfalls immer einen mehr als gestern. Also auch Humbug.
Das die Kartenflut langsam ueber Hand nimmt, dem wuerde ich zustimmen.
Ich wuerde hier nach "wer zuerst kommt, malt zuerst" verfahren und die
Fahrkarte war vor den anderen Karten da. Natuerlich kann man aber
ueberlegen mehrere Karten zusammenzufassen, das macht dann wieder Sinn
(warum kann ich mit meiner Scheckkarte nicht telefonieren und meinen
Fahrpreis damit automatisch abbuchen lassen).

> Fuehrt ein Tarifsystem ein, bei dem man fuer 2DM zwei
> Stunden fahren kann und ahmen. (vermutlich Amen)
Wieder einer der glaubt, dass man mit einfach erscheinenden Loesungen
alles erschlagen kann. Darf ich mal fragen, wie man einem Pendler
erklaeren soll, dass er, der taeglich faehrt, keinen Rabatt mehr bekommt
und genau so viel bezahlen soll, wie einer der zwei mal im Jahr faehrt.
Die Probleme bei Verspaetungen wurde weiter oben ja schon angeschnitten.

Ich glaube schon, dass beim Tarifsystem noch einiges zu verbessern ist
(gerade die scharfen Kanten an den Zonengrenzen muessten abgeschliffen
werden) aber einige Randbedingungen sollten schon beibehalten werden (z.
B. attraktive Karten fuer Vielfahrer, verschiedene Tarife fuer
verschiedene Personengruppen).

Gruss
Gerhard

Christian Brandt

unread,
May 12, 1997, 3:00:00 AM5/12/97
to

Gerhard Blahusch wrote:
> > ist Bahnfahren fuer mich ausserhalb der Semester und ohne Monatskarte
> > irrelevant.
> Wir wollen hier jetzt nicht fragen, was dich die Fahrt mit dem Auto
> kostet.

Nein, aber wir werden hier anmerken, dass ich mit dem Rad in ca.
20min in Pasing bin. Also duerften die Spritkosten bei 2DM liegen
und das Auto haette ich als Nicht-Bahnfahrer sowieso.

Aber wenn Du willst, steig ich natuerlich aufs Auto um, bleibt
ja bald nichts anderes mehr uebrig.

> > Tageskarte, gruene Karte, alles Humbug.
> >
> > Wann fahre ich einen ganzen Tag auf und ab? Praktisch nie.
> Das spiegelt schon eine sehr einfache Sichtweise der Dinge wieder. Nur
> weil einige Angebote fuer einen selber nicht passen, sind sie
> automatisch fuer alle nicht zu gebrauchen.

Genau. Siehst Du das anders? Welcher Autofahrer kauft schon
automatisch einen Kindersitz mit jedem neuen Wagen mit, nur
damit Kindersitze durch Massenproduktion preiswerter werden?

> Es gibt massenhaft
> MVV-Benutzer fuer die die gruene Karte oder die Tageskarte ein
> attraktives Angebot darstellt, den MVV zu benutzen und die das
> deswegen auch tun.

Dann soll bitte ein Vertreter der Bahn mir in einem Hausbesuch
die optimale Konfiguration von Sonder, Extra und
Zusatztarifen/sparmarken/altlasten zusammenstellen und am Besten
auch gleich ausstellen
Denkst Du, ich stell mich hin und lese alle paar Monate wieder
einen halben Tag das Tarifsystem der Bahn?
Der Autofahrer hats da einfach: Super bleifrei, 1l 1,60DM.

Und jetzt erklaer mir mal, was hier der Unterschied zu einer
Zeitbasierten Loesung ist: Zwei Stunden zwei Mark.

> Ich denke dass gerade ein Vielfalt verschiedener Angebote es
> fuer viele Leute interessant macht, den MVV zu benutzen, weil man sich
> die fuer den jeweiligen Fall passende Karte auswaehlen kann.

Ich will von A nach B und nicht Aktenzeichen-XY Tarife-ungeloest
spielen.

> > Fuehrt ein Tarifsystem ein, bei dem man fuer 2DM zwei
> > Stunden fahren kann und ahmen. (vermutlich Amen)
> Wieder einer der glaubt, dass man mit einfach erscheinenden Loesungen
> alles erschlagen kann. Darf ich mal fragen, wie man einem Pendler
> erklaeren soll, dass er, der taeglich faehrt, keinen Rabatt mehr bekommt
> und genau so viel bezahlen soll, wie einer der zwei mal im Jahr faehrt.

Er braucht genausoviel Platz wie jeder andere Fahrgast.
Maximal wuerde ich solchen Leuten wie mir zugestehen,
Mengenrabat zu erhalten, aka 100 Streifen a 1Std. kosten
dann 90pf statt 1DM. Wenn allerdings der Preis pro Zeiteinheit
ohnehin niedriger laege, saehe ich nichtmal mehr dafuer eine
Rechtfertigung.

--
Christian Brandt

"Life is short and in most cases it ends with death." Sir Sinclair
mailto:bra...@psi5.com - visit these fine links - http://www.psi5.com

Gerhard Blahusch

unread,
May 12, 1997, 3:00:00 AM5/12/97
to

Christian Brandt wrote:

> Nein, aber wir werden hier anmerken, dass ich mit dem Rad in ca.
> 20min in Pasing bin. Also duerften die Spritkosten bei 2DM liegen
> und das Auto haette ich als Nicht-Bahnfahrer sowieso.

nur den Sprit zu rechnen, ist wie nur die halbe Miete zahlen, Wenn man
pro Kilometer 0.5DM ansetzt (und das ist ziemlich niedrig, bei den
meisten heutigen Autos deutlich mehr) kommt man bei 15km bereits auf
7.50 DM. Dass du mit dem Rad faehrst finde ich gut, ging aber aus deiner
Message nicht hervor, sorry.

> > > Wann fahre ich einen ganzen Tag auf und ab? Praktisch nie.
> > Das spiegelt schon eine sehr einfache Sichtweise der Dinge wieder. Nur
> > weil einige Angebote fuer einen selber nicht passen, sind sie
> > automatisch fuer alle nicht zu gebrauchen.
>
> Genau. Siehst Du das anders? Welcher Autofahrer kauft schon
> automatisch einen Kindersitz mit jedem neuen Wagen mit, nur
> damit Kindersitze durch Massenproduktion preiswerter werden?

Tut mir leid, das verstehe ich so nicht. Soll das heissen, dass man doch
differenzierte Angebote braucht, dann waeren wir uns einig. Jeder nimmt
die Karte die er braucht und die fuer ihn am guenstigsten ist. Fuer
unterschiedliche Ansprueche gibts unterschiedliche Angebote.

> > Es gibt massenhaft
> > MVV-Benutzer fuer die die gruene Karte oder die Tageskarte ein
> > attraktives Angebot darstellt, den MVV zu benutzen und die das
> > deswegen auch tun.
>
> Dann soll bitte ein Vertreter der Bahn mir in einem Hausbesuch
> die optimale Konfiguration von Sonder, Extra und
> Zusatztarifen/sparmarken/altlasten zusammenstellen und am Besten
> auch gleich ausstellen
> Denkst Du, ich stell mich hin und lese alle paar Monate wieder
> einen halben Tag das Tarifsystem der Bahn?

So kompliziert ist das Tarifsystem des MVV nun auch wieder nicht: es
gibt einfache Fahrten und Streifenkarten, also mehrere einfache Fahrten
auf einer Karte,
dann Tageskarten (z. B. fuer Touristen)
dann die Wochen- und Monatskarten fuer Pendler, Schueler, Studenten usw.
sowie die gruenen Karten, die einen ganzen Monat gelten
und das war es dann auch schon
In welche Gruppe du dich jetzt einzuordnen hast und welche Strecke du am
haeufigsten faehrst musst dann schon selber wissen, aber bei der Auswahl
der guenstigsten Karte ist dir auch der MVV behilflich.
Zusatzaltlasten als Marken habe ich bisher noch nicht gesehen.

> Der Autofahrer hats da einfach: Super bleifrei, 1l 1,60DM.

aber welche Tankstelle und ist die wirklich am billigsten? und brauch
ich wirklich Super oder war es Super plus?

> Und jetzt erklaer mir mal, was hier der Unterschied zu einer
> Zeitbasierten Loesung ist: Zwei Stunden zwei Mark.

Du zahlst auch beim Auto nach Entfernung und nicht nach der Zeit, die du
im Auto verbringst. Wuerde die Bahn sicher immer mit gleicher
Geschwindigkeit bewegen, waere es im uebrigen aquivalent nach Entfernung
oder Zeit abzurechnen. Allerdings ist das in der Praxis nicht so, und es
gibt in der Realitaet auch Situationen (Verspaetungen oder Umsteigen),
die eine entfernungsbasierte Loesung gerechter machen.

> > Ich denke dass gerade ein Vielfalt verschiedener Angebote es
> > fuer viele Leute interessant macht, den MVV zu benutzen, weil man sich
> > die fuer den jeweiligen Fall passende Karte auswaehlen kann.
>
> Ich will von A nach B und nicht Aktenzeichen-XY Tarife-ungeloest
> spielen.

wenn du von A nach B willst, dann gehst du zu deiner S-Bahn Station,
suchst dir am Automaten die Station wo du hin willst und drueckst dann
auf das dabei angegebene Knoepfchen und wirfst das Geld rein. Die Karte,
die dann raus kommt musst du nur noch abstempeln. Was ist hier noch
ungeloest.

>
> > > Fuehrt ein Tarifsystem ein, bei dem man fuer 2DM zwei
> > > Stunden fahren kann und ahmen. (vermutlich Amen)
> > Wieder einer der glaubt, dass man mit einfach erscheinenden Loesungen
> > alles erschlagen kann. Darf ich mal fragen, wie man einem Pendler
> > erklaeren soll, dass er, der taeglich faehrt, keinen Rabatt mehr bekommt
> > und genau so viel bezahlen soll, wie einer der zwei mal im Jahr faehrt.
>
> Er braucht genausoviel Platz wie jeder andere Fahrgast.
> Maximal wuerde ich solchen Leuten wie mir zugestehen,
> Mengenrabat zu erhalten, aka 100 Streifen a 1Std. kosten
> dann 90pf statt 1DM. Wenn allerdings der Preis pro Zeiteinheit
> ohnehin niedriger laege, saehe ich nichtmal mehr dafuer eine
> Rechtfertigung.

Diese Loesung entspricht doch genau einer Streifenkarte, allerdings auf
der Einheit Zeit und nicht Entfernung basierend. Man koennte das ganze
jetzt fuer Vielfahrer noch vereinfachen, indem man ihm zugesteht er muss
nur noch einmal im Monat, oder Jahr seine Streifenkarte kaufen und
nennen das ganze dann Monatskarte.
Auserdem fahre ich oft nur sehr kurze Strecken mit dem MVV (10 min, 15
min) muss ich dann auch eine ganze Stunde zahlen?
>
Gerhard

Tobias Hamberger

unread,
May 12, 1997, 3:00:00 AM5/12/97
to

In article <337707...@informatik.tu-muenchen.de>, Christian Brandt <bra...@informatik.tu-muenchen.de> writes:


|> Gerhard Blahusch wrote:
|> >
|> > Es gibt massenhaft
|> > MVV-Benutzer fuer die die gruene Karte oder die Tageskarte ein
|> > attraktives Angebot darstellt, den MVV zu benutzen und die das
|> > deswegen auch tun.
|>
|> Dann soll bitte ein Vertreter der Bahn mir in einem Hausbesuch
|> die optimale Konfiguration von Sonder, Extra und
|> Zusatztarifen/sparmarken/altlasten zusammenstellen und am Besten
|> auch gleich ausstellen
|> Denkst Du, ich stell mich hin und lese alle paar Monate wieder
|> einen halben Tag das Tarifsystem der Bahn?
|>

Wem ein guenstiger Tarif was Wert ist, sollte sich schon die
Zeit zum genauen Studium nehmen !
Das ist auch sozial vertraeglich, denn fuer Rentner, Studenten, Jugendliche,
Vielfahrer,...
gibt es (einigermassen) guenstige Angebote,

waehrend zB. Touristen und Geschaeftsleute, die eh das Geld haben
und zB. mal schnell zum Flughafen wollen,
ruhig eine Einzelstreifenkarte loesen koennen (meinetwegen auch
eine fuer fuenf Zonen, die teurer ist als die Streifenkarte ;-) )


|> > Ich denke dass gerade ein Vielfalt verschiedener Angebote es
|> > fuer viele Leute interessant macht, den MVV zu benutzen, weil man sich
|> > die fuer den jeweiligen Fall passende Karte auswaehlen kann.
|>
|> Ich will von A nach B und nicht Aktenzeichen-XY Tarife-ungeloest
|> spielen.
|>

wieso denn nicht, man kann seiner detektivistischen Ader freien Lauf lassen ?

gruss

Tobias Hamberger

Andreas René Klement

unread,
May 13, 1997, 3:00:00 AM5/13/97
to

Ich habe die Diskussion nicht so genau mitverfolgt, aber es ging doch
auch um die Frage entfernungsabhaengige oder zeitabhaengige Fahrkarten:

Im Verkehrsverbund Steiermark gibt es eine Komination beider Varianten,
die sogenannte "Stundenkarte". Je nach Anzahl der geloesten Zonen gilt
die Fahrkarte ein bis fuenf Stunden lang.

Gruss

Andreas René

Edmund Lauterbach

unread,
May 13, 1997, 3:00:00 AM5/13/97
to

daggi wrote:

> Welche "gerechte" entfernungsbasierte Lösung? Die momentane, bei der ich
> von Höhenkirchen nach Neuperlach (12 km) mit Streifenkarte einfach 5,20
> DM zahle und von Riem nach Pasing (mind. 25 km) 2,60 DM? Wo ist denn da
> die Gerechtigkeit? Kannst Du mir das erklären?

Einen Verbundtarif, der alle auftretenden Verkehrsrelationen wirklich
gerecht bewertet, wird es nicht geben. Der Preis fuer ein und die
gleiche Relation wird von Person A als ok bewertet, Person B haelt ihn
fuer eine Unverschaemtheit.

Ueber die aergsten Unstimmigkeiten besteht aber sicher Konsens. Auf
diesem (Teil-) Konsens aufbauend kann ein Tarifmodell nur ein Kompromiss
sein. So ist das Modell von PRO BAHN auch zu verstehen. (siehe
http://www.informatik.uni-muenchen.de/~bartha/pb-m/tarif/) Wobei der
Teil 1 (Forderungskatalog) die Dinge enthaelt, die wirklich in einem
neuen Tarif enthalten sein sollten. Teil 2 enthaelt ergaenzende
Ueberlegungen und Beispiele und Teil 3 ist nur ein moegliches
Realisierungsbeispiel - da gibt es sicher einige gleich gute.

> Liegt es daran, daß die Kosten für nur S-Bahn-Anbindung höher sind als
> die Anbindung durch mehrere Verkehrsmittel? ;-) Oder ist es gar so, daß
> ich mit dem hohen Fahrpreis auf der kurzen Strecke den billigen auf der
> langen Strecke erst ermögliche (Stichwort: Subventionen ;)) )?
Ganz so ist es vielleicht nicht aber mit Geld hat es sicher zu tun - die
Stadt Muenchen zahlt viel fuer den MVV und hat sich im MVV-Vertrag auch
entsprechende Rechte zusichern lassen. Ausserdem verfuegt sie mit den
Stadtwerken als einzige der beteiligten Kommunen ueber eine Stelle die
OeV planen und umsetzen kann. Der Bewohner der Landkreise werden fuer
das mangelnde Engagement ihrer Kommunalpolitiker bestraft. Wem das nicht
passt, sollte das seinem Buergermeister, Kreistagsmitglied oder Landrat
mitteilen. So weigern sich die meisten Gemeinden zum Beispiel sich
finanziell an einer Verbesserung des Zustands der S-Bahnhoefe zu
beteiligen - beim Strassenbau haben sie weniger Skrupel.

> In meinen
> Augen wäre eine zeit-basierte Lösung trotz Umsteige-Problematik immer
> noch gerechter.
Das MVV-Gebiet ist m.E. dazu zu heterogen strukturiert. Die Fahrzeiten
haengen zuwenig von der Laenge des Weges und zu stark von der Qualitaet
des Angebots ab. Was nuetzt z.B. die geringe Entfernung zwischen
Oberschleissheim und Dachau, wenn man erst mit der S1 bis Laim muss und
dann mit der S2 wieder raus? Das ist heute schon zu teuer und wuerde
auch bei einem zeitbasiertem Tarif zu teuer bleiben.

Die Folge eines zeitbasierten Tarifs ist, dass schlechte Qualitaet
teurer ist als gut Qualitaet (= schnell, gute Anschluesse). Leute, die


irgendwo einen schlechten Anschluss haben, der die Fahrzeit verlaengert,

wuerden dann auch noch durch den Fahrpreis bestraft. Ausserdem sind dann
Beschleunigungsmassnahmen wie bei der Muenchner Tram politisch


schwieriger durchzusetzen, da sie Einahmeverluste nach sich ziehen.

Im uebrigen soll laut SZ von letzter Woche die Tarifreform von 1998 auf
1999 verschoben werden. Man darf sich also noch laenger ueber diesen
fahrgastunfreundlichen Tarif aergern - besonders die Leute ausserhalb
der Stadt Muenchen! Auch diese Verschieberei ist m.E. ein Grund den
Politikern mal die Meinung zu sagen - uebrigens: den
MVV-Aufsichtsratsvorsitzenden Ude erreicht man unter
mailto:o...@www.muenchen.de.

Edmund

Andreas Barth

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May 14, 1997, 3:00:00 AM5/14/97
to

On Tue, 13 May 1997, Andreas Ren=E9 Klement wrote:
> Im Verkehrsverbund Steiermark gibt es eine Komination beider Varianten,
> die sogenannte "Stundenkarte". Je nach Anzahl der geloesten Zonen gilt
> die Fahrkarte ein bis fuenf Stunden lang.
In Muenchen gelten die Streifenkarten auch nur eine Hoechstzahl von Stunden=
.=20
Bloss in Muenchen stoesst man normalerweise viel schneller an die Zonen-=20
als die Zeitgrenze, woanders eben nicht.


Andi

Bjoern Bores

unread,
May 14, 1997, 3:00:00 AM5/14/97
to

Andreas Barth <mdd...@cip.mathematik.uni-muenchen.de> wrote:

> On Tue, 13 May 1997, Andreas René Klement wrote:
> > Im Verkehrsverbund Steiermark gibt es eine Komination beider Varianten,
> > die sogenannte "Stundenkarte". Je nach Anzahl der geloesten Zonen gilt
> > die Fahrkarte ein bis fuenf Stunden lang.
> In Muenchen gelten die Streifenkarten auch nur eine Hoechstzahl von Stunden.
> Bloss in Muenchen stoesst man normalerweise viel schneller an die Zonen-
> als die Zeitgrenze, woanders eben nicht.

Hoi,

da kommt ja blos daher, weil die U- und S-Bahnen in Muenchen so schnell
fahren :)))

> Andi

--

Bjoern

Andreas René Klement

unread,
May 15, 1997, 3:00:00 AM5/15/97
to

> > Im Verkehrsverbund Steiermark gibt es eine Komination beider Varianten,
> > die sogenannte "Stundenkarte". Je nach Anzahl der geloesten Zonen gilt
> > die Fahrkarte ein bis fuenf Stunden lang.

> In Muenchen gelten die Streifenkarten auch nur eine Hoechstzahl von Stunden.
> Bloss in Muenchen stoesst man normalerweise viel schneller an die Zonen-
> als die Zeitgrenze, woanders eben nicht.

Duerfte ein kleines Missverstaendniss sein: Die steirische Stundenkarte
ist
als NETZKARTE konzipiert, mit der man innerhalb einer bestimmten Zeit
kreuz
und quer in den gueltigen Zonen fahren kann - dies inkludiert also auch
Fahrtunterbrechungen und Retourfahrten.
Die meisten anderen Fahrkarten sind STRECKENKARTEN, welche mitunter auch
eine Zeitbegrenzung haben - aber Fahrtunterbrechungen und Retourfahrten
sind in der Regel nicht erlaubt.

Weitere Infos unter: http://www.stimmt.at/stunden.htm

Gruss

Andreas René

Andreas Barth

unread,
May 15, 1997, 3:00:00 AM5/15/97
to

On Thu, 15 May 1997, Andreas Ren=E9 Klement wrote:
> > > Im Verkehrsverbund Steiermark gibt es eine Komination beider Variante=
n,
> > > die sogenannte "Stundenkarte". Je nach Anzahl der geloesten Zonen gil=

t
> > > die Fahrkarte ein bis fuenf Stunden lang.
>=20
> > In Muenchen gelten die Streifenkarten auch nur eine Hoechstzahl von Stu=
nden.
> > Bloss in Muenchen stoesst man normalerweise viel schneller an die Zonen=

-
> > als die Zeitgrenze, woanders eben nicht.
>=20

> Duerfte ein kleines Missverstaendniss sein: Die steirische Stundenkarte
> ist
> als NETZKARTE konzipiert, mit der man innerhalb einer bestimmten Zeit
> kreuz
> und quer in den gueltigen Zonen fahren kann - dies inkludiert also auch
> Fahrtunterbrechungen und Retourfahrten.
Fahrtunterbrechungen sind auch in Muenchen drinnen - aber dann ist die
Stundenkarte keine Mischung mehr, sondern eine reine Zeitkarte.


> Weitere Infos unter: http://www.stimmt.at/stunden.htm

Danke.

Andi


Christian Brandt

unread,
May 16, 1997, 3:00:00 AM5/16/97
to

Andreas Barth wrote:

> > Im Verkehrsverbund Steiermark gibt es eine Komination beider Varianten,
> > die sogenannte "Stundenkarte". Je nach Anzahl der geloesten Zonen gilt


> > die Fahrkarte ein bis fuenf Stunden lang.

> In Muenchen gelten die Streifenkarten auch nur eine Hoechstzahl von Stunden.
> Bloss in Muenchen stoesst man normalerweise viel schneller an die Zonen-


> als die Zeitgrenze, woanders eben nicht.

Ausserdem ist es beim MVV nicht erlaubt, vor Ablauf der
Zeit die Fahrtrichtung zu wechseln. Speziell bei den
etwas komplexeren U- und S-Bahn-Kreuzungen bei Hauptbahnhof,
Stachus, Marienplatz, Sendlinger Tor usw. frage ich mich eh,
nach welchem Regelwerk ein Kontrolleur entscheiden soll,
ob das Opfer gerade rueckwaerts faehrt oder mit Ueberlicht-
Geschwindigkeit tunnelt... ;-)

Christian Brandt

unread,
May 16, 1997, 3:00:00 AM5/16/97
to

Edmund Lauterbach wrote:

> Die Folge eines zeitbasierten Tarifs ist, dass schlechte Qualitaet
> teurer ist als gut Qualitaet (= schnell, gute Anschluesse). Leute, die
> irgendwo einen schlechten Anschluss haben, der die Fahrzeit verlaengert,
> wuerden dann auch noch durch den Fahrpreis bestraft. Ausserdem sind dann
> Beschleunigungsmassnahmen wie bei der Muenchner Tram politisch
> schwieriger durchzusetzen, da sie Einahmeverluste nach sich ziehen.

Das sind dann allerdings wichtige Gesichtspunkte, die ich nicht bedacht
hatte. Es geht halt nicht nur um den Zug, der von A nach B rollt,
sondern auch um Kommunalpolitiker...

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