Am 01.12.2015 um 19:01 schrieb Stefan Froehlich:
> On Tue, 01 Dec 2015 18:19:04 Walter Schmid wrote:
>> Am 01.12.2015 um 16:57 schrieb Lothar Frings:
>>> Frank Hucklenbroich tat kund:
>>>> Stimmt schon, heute gibt es mechanische Uhren fast nur noch im
>>>> Luxussegment, eben weil es heute viel billigere Alternativen gibt.
>>>> Deshalb überraschte mich ja die automatische "Rolex" für 40 EUR (wo
>>>> der Händler ja auch noch seinen Schnitt dran verdient hat), ich dachte
>>>> solche Technik wäre heute teurer.
>
>> Es gibt Rolex-Fälschungen, die auch der Fachmann nur mit der Lupe
>> erkennt. Aber diese 1:1-Kopien kosten mindestens einige Hundert
>> Euro. Und wenn man dich in Europa damit erwischt, bist du einige
>> Tausend samt Uhr los.
>
> Vermutlich hätte sie ein Fachmann mit dem Krückstock erkannt, aber vor
> mehreren Jahrzehnten hatte ich eine gefälschte Rolex Oyster aus Thailand,
> die für den Normalverbraucher hinreichend echt ausgesehen hat. Kostenpunkt
> war umgerechnet irgendwo im niedrigen zweistelligen Euro-Bereich - und es
> war definitiv eine mechanische Uhr mit Automatik (den Aufwand, eine
> Quarz-Uhr mit Bewegungssensor zu betreiben und abzuschalten, wenn sie
> mehrere Stunden lang hindurch nicht bewegt wird, treibt hoffentlich kein
> Fälscher).
>
> Keine Ahnung, wie das kostendeckend produziert werden konnte.
In China sind die Löhne ein Zehntel der Schweizer Löhne.
Schrauben kann man von Hand an der Drehbank drehen, mit Automaten
drehen, oder einfach aus Draht pressen. Gehäuse analog. Je
weicher das Material, desto schneller und billiger.
Um 1950 kostete eine billige Schweizer Uhr von Cimier etwa
5 Franken, das ist nach heutigem Wert etwa 20 Euro. Eine Rolex in
Gold, ohne Armband, kostete damals SFr. 750 ~ heute 3000 Euro.
Die superteuren Uhren kosten in der Herstellung einen kleinen
Bruchteil der Verkaufspreises. Der grösste Posten ist die
Vermarktung. Der Hersteller arbeitete nach eigener Aussage an der
teuersten Uhr aller Zeiten (4,5 Millionen SFr. Verkaufspreis)
etwa 1 Jahr. Mehr als 150.000 verdient kein Uhrmacher. 200 gr.
Gold kosten 8000, ein paare Rubine für die Lager kosten maximal
10.000, für die Entwicklung am Computer rechne ich mal 100.000,
das ergibt Gesamtkosten von 268.000 SFr. und einen Brutto-Gewinn
von 4.232.000. Der Stand, an dem die Uhr in Basel präsentiert
wurde, kostete allein mehr als 1 Million! Die Uhr wurde aber
nicht nur in Basel ausgestellt. Und all die Hostessen sind auch
nicht gratis! ;-)