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"Sie ignorieren die Größte der Kleinen.

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Lothar Frings

unread,
Sep 24, 2017, 5:48:26 PM9/24/17
to
Wie vereinbaren Sie das mit dem
Respekt vor dem Wählerwillen?"

Bin gespannt, ob ein Journalist
den Mut hat, das zu fragen. Und
was Merkel daraufhin zusammenlügen läßt.

Daniel Pache

unread,
Sep 25, 2017, 2:30:08 AM9/25/17
to
Merkel lügt nicht, Merkel lässt nur weg. Außer bei der Pkw-Maut, die
wird es mit ihr nie geben, aber das hat sie nicht versprochen, da hat
sie sich versprochen.

Gestern bei Twitter gelesen:

"Das schlimmste an diesem Wahlausgang ist nicht nur 13% AfD, sondern die
Politik, mit der andere Parteien AfD-Wähler zurückgewinnen wollen."

Dem kann ich nur voll zustimmen und ergänze um ein:

Das Abreißen von Wahlplakaten und das Stören von AfD-Veranstaltungen
zeigen, dass wir in diesem Land erhebliche Demokratie-Defizite haben.

Ich mag die AfD nicht und ich würde mich vermutlich eher erschießen, als
sie zu wählen, aber so lange die AfD sich an die Spielregeln hält und
nicht verboten ist, muss ich erstens ertragen, dass es sie gibt und
zweitens, dass es Menschen gibt, die so enttäuscht sind, dass sie AfD
wählen.

Statt Ursachenforschung zu betreiben und endlich vernünftige Politik zu
machen, existieren für sämtliche Parteien jetzt 12,6% dumme Wähler.
Zack, Fehler gefunden, Problem gelöst.

Gruß

Daniel

Lothar Frings

unread,
Sep 25, 2017, 3:10:11 AM9/25/17
to
Daniel Pache tat kund:

> Gestern bei Twitter gelesen:
>
> "Das schlimmste an diesem Wahlausgang ist nicht nur 13% AfD, sondern die
> Politik, mit der andere Parteien AfD-Wähler zurückgewinnen wollen."

Ich verstehe das nicht. Es wird dauernd
nach Demokratie geschrien, aber sobald
ein Wahlausgang den etablierten Parteien
nicht paßt, ist er "schlimm".

>
> Dem kann ich nur voll zustimmen und ergänze um ein:
>
> Das Abreißen von Wahlplakaten und das Stören von AfD-Veranstaltungen
> zeigen, dass wir in diesem Land erhebliche Demokratie-Defizite haben.

Dazu muß ich bemerken, daß das deutlich
besser geworden ist. Die Erzdemokraten,
die offenbar zu bestimmen haben, welche der
zugelassenen Parteien ungestört
wahlkämpfen dürfen und welche nicht und die
daher früher die Plakate der NPD zerstörten,
haben sich bei der AfD erstaunlich zurückgehalten.

>
> Ich mag die AfD nicht und ich würde mich vermutlich eher erschießen, als
> sie zu wählen, aber so lange die AfD sich an die Spielregeln hält und
> nicht verboten ist, muss ich erstens ertragen, dass es sie gibt und
> zweitens, dass es Menschen gibt, die so enttäuscht sind, dass sie AfD
> wählen.
>
> Statt Ursachenforschung zu betreiben und endlich vernünftige Politik zu
> machen, existieren für sämtliche Parteien jetzt 12,6% dumme Wähler.
> Zack, Fehler gefunden, Problem gelöst.

Heute morgen wies jemand darauf hin, daß
ca. 88% der Wähler nicht AfD gewählt hätten.
Darauf, daß eine Zweidrittelmehrheit nicht
CDU gewählt hat, nicht.

Shinji Ikari

unread,
Sep 25, 2017, 3:34:02 AM9/25/17
to
Guten Tag

Daniel Pache <daniel...@gmx.net> schrieb

>...und das Stören von AfD-Veranstaltungen
>zeigen, dass wir in diesem Land erhebliche Demokratie-Defizite haben.

Naja, Frau Merkel hat bei Ihren Veranstaltungen auch mit lautstarken
Stoerungen zu tun gehabt.
Ist also nicht nru auf AfD beschraenkt.


>...aber so lange die AfD sich an die Spielregeln hält...

Schwarze Schafe gibt es ueberall...
https://www.waz.de/staedte/bochum/zwei-afd-landesvorstaende-nach-demo-zu-geldstrafe-verurteilt-id208993191.html
http://www.mdr.de/thueringen/mitte-west-thueringen/muhsal-afd-betrug-prozess-100.html
http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Ex-AfD-Chef-wegen-Volksverhetzung-verurteilt,afd272.html

Peter Mc Donough

unread,
Sep 25, 2017, 3:40:41 AM9/25/17
to
Am 25.09.2017 um 09:34 schrieb Shinji Ikari:

> Daniel Pache <daniel...@gmx.net> schrieb
>> ...und das Stören von AfD-Veranstaltungen
>> zeigen, dass wir in diesem Land erhebliche Demokratie-Defizite haben.
> Naja, Frau Merkel hat bei Ihren Veranstaltungen auch mit lautstarken
> Stoerungen zu tun gehabt.
> Ist also nicht nru auf AfD beschraenkt.
>> ...aber so lange die AfD sich an die Spielregeln hält...
>
> Schwarze Schafe gibt es ueberall...

Wo Schafe sind, sind auch Wölfe.
Das weiß doch jeder. Das sind doch fake-news. Die Gerichtsverhandlungen
haben nie stattgefunden.

Gruß
Peter

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 4:03:11 AM9/25/17
to
On 24.09.2017 23:48, Lothar Frings wrote:
> Wie vereinbaren Sie das mit dem
> Respekt vor dem Wählerwillen?"

Gauland: "afd-Wähler sind IDIOTEN!"
Nazis: "Endlich mal einer, der sich traut, die Wahrheit zu sagen!"

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 4:13:02 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 09:10, Lothar Frings wrote:

> Ich verstehe das nicht. Es wird dauernd
> nach Demokratie geschrien, aber sobald
> ein Wahlausgang den etablierten Parteien
> nicht paßt, ist er "schlimm".

Du verstehst so einiges nicht. Nazis und Afdioten haben nichts mit
Demokratie zu tun. Aber das wirst du hoffentlich irgendwann nicht
merken, wenn du im Schützengraben in die Hose pisst.

>> Ich mag die AfD nicht und ich würde mich vermutlich eher erschießen, als
>> sie zu wählen, aber so lange die AfD sich an die Spielregeln hält und
>> nicht verboten ist, muss ich erstens ertragen, dass es sie gibt und
>> zweitens, dass es Menschen gibt, die so enttäuscht sind, dass sie AfD
>> wählen.

Die Situation gabs auch schon zu NPD-Zeiten. Und kaum einer hat sie aus
Protest gewählt. Die Afdioten sind eine Marionette. Ich kenne leider
studierte Professoren jenseits der 80, die es eigentlich besser wissen
müssten, die den Dreck trotzem gewählt haben. Vielleicht sollte man
nicht nur das Autofahren ab eine gewissen Alter verbieten. Wer weiss an
was er sich da erinnert gefühlt hat.

>> Statt Ursachenforschung zu betreiben und endlich vernünftige Politik zu
>> machen, existieren für sämtliche Parteien jetzt 12,6% dumme Wähler.
>> Zack, Fehler gefunden, Problem gelöst.

Ich kenne leider einige der Wähler im RL und auch im Usenet. Sie haben
defintiv recht, sie sind DUMM!

A: Mir gefällt was nicht.
B: NAZIS WÄHLEN!

Echt jetzt?

Warum habt ihr Spinner nicht die Piraten gewählt, als ihr die Chance hattet?

Ach, geht es euch doch nicht um Kontra und Sicherheit, sondern um das
heilige Reich?

Daniel Pache

unread,
Sep 25, 2017, 4:17:04 AM9/25/17
to
Am 25.09.2017 um 10:13 schrieb Mike Grantz:

> Warum habt ihr Spinner nicht die Piraten gewählt, als ihr die Chance hattet?

Fun Fact: Hätte ich gerne gemacht, standen nicht auf dem Zettel.

Gruß

Daniel

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 4:20:14 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 09:40, Peter Mc Donough wrote:

>>> ...aber so lange die AfD sich an die Spielregeln hält...
>>
>> Schwarze Schafe gibt es ueberall...
>
> Wo Schafe sind, sind auch Wölfe.

Die Chance zur Protestwahl gabs es schon lange.
Warum haben die keine PIRATEN gewählt, als sie die Chance hatten?

Nein, das sind alles reinrassige oder verkappte Nazis, die die afdioten
gewählt haben.

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 4:23:50 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 10:17, Daniel Pache wrote:

>> Warum habt ihr Spinner nicht die Piraten gewählt, als ihr die Chance
>> hattet?
>
> Fun Fact: Hätte ich gerne gemacht, standen nicht auf dem Zettel.

In dieser Wahl leider nicht. Hat aber beim taktischen Wählen geholfen.
Leider wurden die Stimmen für den 3ten Platz zu stark gespreizt.

Bin mir nicht sicher, ob ich der Entscheidung zustimmen soll, oder...
http://landesportal.piratenpartei-sh.de/bundestagswahl-2017/

"Leider werden wir Piraten in Schleswig-Holstein dieses Mal nicht
antreten. Du wirst uns nicht auf dem Wahlzettel finden und musst dich
leider für eine andere Partei entscheiden.

Die Gründe sind vielfältig, vor allem hatten wir nach dem
Landtagswahlkampf im Frühjahr einfach keine Kapazitäten mehr. Sämtliche
Man- und Womanpower wurde im März und April benötigt und mit einem müden
Team wollten wir nicht zur Bundestagswahl antreten. Das hätte nur uns
demotiviert und euch letzlich enttäuscht."

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 4:26:51 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 09:40, Peter Mc Donough wrote:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/bundestagswahl-2017-sieben-gruende-afd-zu-waehlen-aber-treffen-sie-auf-sie-zu-a-1169258.html


Glauben Sie, dass es Ihr Leben und das Ihrer Verwandten und Freunde
verbessern wird, wenn wir alle jetzt anfangen, "stolz zu sein auf
Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen", so wie
AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland?

Oder glauben Sie, so wie der Kaiserslauterner AfD-Direktkandidat
Stefan Scheil, dass Polen eigentlich Deutschland erobern wollte, damals,
1939? Dass Hitler dem Feind bloß zuvorkam?

Glauben Sie, so wie zum Beispiel der niedersächsische AfD-Kandidat
Wilhelm von Gottberg, der Holocaust werde hierzulande wie ein "Mythos"
behandelt, als "ein Dogma, das jeder freien Geschichtsforschung entzogen
bleibt"?

Möchten Sie, so wie Björn Höcke, eine "erinnerungspolitische Wende
um 180 Grad"?

Glauben Sie, wie Gottberg und viele seiner Parteifreunde, dass es
einen "Kult mit der Schuld" gibt hierzulande, und dass es Ihnen, Ihren
Freunden und Verwandten besser ginge, wenn der beendet würde?

Kurz: Finden Sie auch, dass das ganze Erinnern an den von Deutschen
verübten industriellen Massenmord jetzt aber mal beendet gehört?

Möchten Sie eine Partei im Bundestag sehen, die sich, ihrem
Tübinger Direktkandidaten Dubravko Mandic zufolge, "vornehmlich durch
unser bürgerliches Unterstützerumfeld, nicht so sehr durch Inhalte" von
der rechtsextremen NPD unterscheidet?

Freuen Sie sich, so wie Mandic, über ein "entstehendes
rechtsradikales Netzwerk zwischen AfD und Identitärer Bewegung"?

Halten Sie diese sogenannte Identitäre Bewegung, die der
Verfassungsschutz beobachtet, weil er dort "Anhaltspunkte für
Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung"
erkennt, so wie der Münchner AfD-Direktkandidat Petr Bystron für eine
"tolle Organisation"?

Finden Sie es gut, wenn Bundestagsabgeordnete an Aufmärschen dieser
"Bewegung" teilnehmen, so wie der Bremer Kandidat Norbert Teske?

Glauben Sie, dass die deutsche Gesellschaft Integrationsprobleme am
besten in den Griff bekommt, wenn sie sich nicht scheut, so wie der
AfD-Direktkandidat Thomas Seitz (Kreis Emmendingen-Lahr) das vorschlägt,
"Menschen mit schwarzer Hautfarbe weiterhin Neger" zu nennen? Dass man
dunkelhäutige Menschen am besten begrüßt, indem man ihnen eine Banane
schenkt, so wie der bayerische AfD-Kandidat Benjamin Nolte - auch
genannt "Bananen-Nolte"?

Glauben Sie, so wie zum Beispiel der bayerische AfD-Kandidat Peter
Boehringer, dass sowohl die Bundesregierung als auch die Uno in
Wirklichkeit von einer geheimnisvollen Organisation namens New World
Order - das ist das neue Wort für die jüdische Weltverschwörung -
gesteuert werden?

Glauben Sie, so wie Boehringer, aber zum Beispiel auch der
sächsische AfD-Kandidat Göbel und diverse andere in der Partei, dass
solche dunklen Mächte eine "Umvolkung" Deutschlands anstreben?
Und zudem mit aktiver Hilfe der etablierten Bundestagsparteien die
Bevölkerung austauschen wollen?

Fürchten Sie sich, so wie der hessische AfD-Kandidat Martin
Hohmann, vor einem "Austausch der Bevölkerung"?

Finden Sie Theorien verbreitenswert, so wie der manchmal
AfD-"Parteiphilosoph" genannte Marc Jongen, nach denen dunkle Mächte
eine "Mischbevölkerung" schaffen wollen, um Deutschland zu schwächen?

Halten Sie es, so wie Göbel, für gerechtfertigt, Menschen
ausländischer Herkunft als "Schmarotzer" und "Parasiten" zu bezeichnen?

Finden Sie, so wie der Berliner AfD-Kandidat Nicolaus Fest, dass
man alle Moscheen in Deutschland schließen sollte?

Oder, so wie der hessische AfD-Kandidat Albrecht Glaser, dass
Muslimen nicht das Grundrecht auf Religionsfreiheit zusteht?

Würden Sie am liebsten, so wie der sächsische Kandidat Jens Maier,
der fast sicher in den Bundestag einziehen wird, Muslime künftig als
"Gesindel" bezeichnen?

Oder den Islam, wie der niedersächsische AfD-Kandidat Nicolas
Lehrke, "europaweit" einfach verbieten?

Dr. Joachim Neudert

unread,
Sep 25, 2017, 4:32:10 AM9/25/17
to
Am 25.09.17 um 08:30 schrieb Daniel Pache:
> Ich mag die AfD nicht und ich würde mich vermutlich eher erschießen, als
> sie zu wählen, aber so lange die AfD sich an die Spielregeln hält und
> nicht verboten ist, muss ich erstens ertragen, dass es sie gibt und
> zweitens, dass es Menschen gibt, die so enttäuscht sind, dass sie AfD
> wählen.
>
> Statt Ursachenforschung zu betreiben und endlich vernünftige Politik zu
> machen, existieren für sämtliche Parteien jetzt 12,6% dumme Wähler.
> Zack, Fehler gefunden, Problem gelöst.
>
> Gruß
>
> Daniel

Full ACK.

Auf Dauer kann man halt nicht gegen die authentischen Erfahrungen der
Bevölkerung regieren. Die Probleme wegleugnen. In der Presse alles unter
den Tisch kehren, was nicht ins Weltbild passt.

Aber das ist ein Problem anderer Parteien und Wähler. Ich bin sehr stolz
auf Lindner und seine FDP. Bei uns im Landkreis sind sie mit 17% die
zweitstärkste Kraft.In der Elefantenrunde war er genial, scharf und
präzise, zum weinerlichen Schulz. "Mehr Redezeit für Herrn Schulz, der
Mann redet sich gerade um Kopf und Kragen", "Sie halten eine
Jamaica-Bündnis für eine schwache Koalition, aber sie verweigern sich?
Helmut Schmidt hätte sich dafür geschämt." (sinngemäß, aus dem Kopf, er
hat es besser formuliert.

Und der Einbruch der CSU in Bayern ist auch ein unerwartetes aber nicht
unverdientes Ereignis. Seehofers zittrige Wackelpolitik und
Opportunismus hat nichts anderes verdient. Und sein Versuch, den
Hochstapler wieder hochzubefördern (zu Guttenberg)

Die SZ heute: "Streibl, Stoiber, Beckstein, Huber- das Ende ihrer
Karriere hatten die Ministerpräsidenten und Parteichefs nie selbst in
der Hand."

Das dauert keine 4 Monate denke ich, dann ist das Ende der mittleren
Reife in der Staatskanzlei endlich da (und nix gegen mittlere Reife,
aber in der Ausprägung von Ilse Aigner und Horst Seehofer halte ich sie
für ungeeignet zur Regierungsführung).

Soviel für heute, will mich eher mal zurückhalten, die Positionen sind
jetzt ja eh geklärt.

Eines noch: Es freut mich, daß die SPD diesmal nicht die Stimmen ihrer
SPD-Wähler unter den Vorbehalt ihrer Parteimitglieder stellen kann
(Mitgliederbefragung: "sollen wir wirklich? Ernsthaft, wir sollen
regieren?".
Warum sollte man die SPD erneut wählen, wenn sie nicht den Willen zur
Macht hat? Eine Stimme ist ein Wählerauftrag. Wenn sie das 2013 nicht
so sahen- gut, der Wähler hat es 2017 kapiert.

Gratulation an die Grünen, die mit bescheidenem Auftreten ein sehr gutes
Ergebnis bekommen haben. Leute wie Boris Palmer, Cem Özdemir, der grüne
Ministerpräsident Kretschmann sind seriöse Leute, die Grünen sollen sich
mal einbringen in die Regierungsarbeit. Sie haben doch paar gute Punkte,
die der Zukunftsarbeit gut tun werden.

Gruß

Joachim

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 4:36:25 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 10:32, Dr. Joachim Neudert wrote:

> Full ACK.
>
> Auf Dauer kann man halt nicht gegen die authentischen Erfahrungen der
> Bevölkerung regieren. Die Probleme wegleugnen. In der Presse alles unter
> den Tisch kehren, was nicht ins Weltbild passt.

Ok, was sind deine negativen Probleme mit den Ausländern?
Mit den Schmarotzern?
Mit der New World Order?

Sprich Kamerad!

Lothar Frings

unread,
Sep 25, 2017, 4:36:41 AM9/25/17
to
Mike Grantz tat kund:

> Ich kenne leider einige der Wähler im RL und auch im Usenet. Sie haben
> defintiv recht, sie sind DUMM!
>
> A: Mir gefällt was nicht.
> B: NAZIS WÄHLEN!

Wenn sie doch nur dein differenziertes Weltbild hätten...

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 4:42:20 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 10:36, Lothar Frings wrote:

>> B: NAZIS WÄHLEN!
>
> Wenn sie doch nur dein differenziertes Weltbild hätten...

Zum Glück haben sie ja deine Stimme.

Daniel Pache

unread,
Sep 25, 2017, 4:51:31 AM9/25/17
to
Am 25.09.2017 um 10:23 schrieb Mike Grantz:

> Bin mir nicht sicher, ob ich der Entscheidung zustimmen soll, oder...
> http://landesportal.piratenpartei-sh.de/bundestagswahl-2017/

> "Leider werden wir Piraten in Schleswig-Holstein dieses Mal nicht
> antreten. Du wirst uns nicht auf dem Wahlzettel finden und musst dich
> leider für eine andere Partei entscheiden.

> Die Gründe sind vielfältig, vor allem hatten wir nach dem
> Landtagswahlkampf im Frühjahr einfach keine Kapazitäten mehr. Sämtliche
> Man- und Womanpower wurde im März und April benötigt und mit einem müden
> Team wollten wir nicht zur Bundestagswahl antreten. Das hätte nur uns
> demotiviert und euch letzlich enttäuscht."

Ah, spannend, danke. Schade, aber irgendwie auch verständlich.

Gruß

Daniel

Gerrit Heitsch

unread,
Sep 25, 2017, 5:02:16 AM9/25/17
to
Hier schon.

Gerrit

Lothar Frings

unread,
Sep 25, 2017, 5:13:22 AM9/25/17
to
Gerrit Heitsch tat kund:
Aber vielleicht konnte sich Daniel ja nicht
aussuchen, einen Wahlzettel von "hier" zu bekommen.

Wolfgang Kynast

unread,
Sep 25, 2017, 5:25:20 AM9/25/17
to
On Mon, 25 Sep 2017 01:36:40 -0700 (PDT), "Lothar Frings" posted:
~~~~~~~~~~~~~~~

Das Wort von dir hat schon was skuriles.

gunter Kühne

unread,
Sep 25, 2017, 5:51:30 AM9/25/17
to
Letzteres ist einer der Gründe warum die AFD in Sachsen stärkste Kraft ist.
Und wen man da nochmals differenziert, wird man festellen, das die
Kreise die an Grenzen liegen, noch bessere Ergebnisse für die AFD
gebracht haben.

Interessant heute auch der Kommentar in der SZ.( Sächsische Zeitung)
Da will man die AFD Wähler jetzt besser belehren , nee ihre Sorgen
anhören will man nicht.

MfG

gunter Kühne

unread,
Sep 25, 2017, 5:54:54 AM9/25/17
to
Am 25.09.2017 um 10:13 schrieb Mike Grantz:
Genau solche geistigen Tiefflieger wie du, sind der Grund das viele AFD
wählen.
Aber du bist zu doof das zu begreifen.
GK

Lothar Frings

unread,
Sep 25, 2017, 6:02:21 AM9/25/17
to
gunter Kühne tat kund:
Ist doch nichts Neues: Wenn die Wähler nicht
machen, was man will, haben sie einen nicht
verstanden. Die Möglichkeit, daß sie einen
sogar sehr gut verstanden haben, wird gar nicht
in Betracht gezogen.

Es ist da auch eine verquere Logik: Es gibt
die Wahlmöglichkeit, damit man Leute abwählen
kann, mit deren Politik man nicht zufrieden
ist und nicht welche, die man nicht verstanden
hat. Aber daß es dann, wenn man dann jemanden
abwählt, tatsächlich an seiner Politik liegt,
kommt nicht in Frage.

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 6:11:14 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 11:51, gunter Kühne wrote:

heil dich selber

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 6:11:24 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 12:02, Lothar Frings wrote:

heil dich selber

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 6:14:00 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 11:54, gunter Kühne wrote:

> Genau solche geistigen Tiefflieger wie du, sind der Grund das viele AFD
> wählen.
> Aber du bist zu doof das zu begreifen.

Weil ich behaupte, du seist zu dumm zu posten, bist du nicht in der
Lage, korrekt zu posten. Interessant.

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 6:18:51 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 11:54, gunter Kühne wrote:

[Schwachsinn]

Selbst Petry ist schlauer als du und hat abgedankt.

gunter Kühne

unread,
Sep 25, 2017, 6:40:41 AM9/25/17
to
Für was anderes bist du ja wohl zu Blöd.

Hier sind sie deine Demokraten.
Lügner und Fälscher:

<https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/wahlfaelschung-strafverfahren-auch-in-halle>

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 6:43:30 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 12:40, gunter Kühne wrote:

HEIL DICH SELBER!

Lothar Frings

unread,
Sep 25, 2017, 6:47:38 AM9/25/17
to
Mike Grantz tat kund:

> On 25.09.2017 11:54, gunter Kühne wrote:
>
> [Schwachsinn]
>
> Selbst Petry ist schlauer als du und hat abgedankt.

Vielleicht ist die sogar so schlau,
darauf zu kommen, daß "Du bist doof!" -
"Nein, du bist doof!" - ... nach
erfolgreichem Abschluß des Kindergartens[*]
reichlich infantil wirkt.

----
[*] Den unterstelle ich mal jedem Insassen
von ger.ct, und da auch einigermaßen fehlerarmes
Schreiben beherrscht wird, sogar noch den des
1. Schuljahrs. Weiter möchte ich mich bei
einigen nicht vorwagen.

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 7:16:14 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Lothar Frings schrieb:
> Wie vereinbaren Sie das mit dem
> Respekt vor dem Wählerwillen?"
>
> Bin gespannt, ob ein Journalist
> den Mut hat, das zu fragen. Und
> was Merkel daraufhin zusammenlügen läßt.
>
--- <hier abknabbern> ---
Alles bleibt anders. Dieser Slogan trifft nach einem allseitig heiklen
Wahlergebnis auf die Bundespolitik der nächsten Jahre zu. Und er traf in
geradezu enzyklopädisch vorausschauender Weise auf eine „Berliner Runde“
zu, die ganz gewiss einmal legendär genannt werden wird.

Noch nie saßen wie an jenem denkwürdigen 24. September 2017 zwischen
20.15 und 21.15 Uhr derart viele Mitstreiter und Moderatoren zu diesem
ritualisierten öffentlich-rechtlichen Zweck zusammen – es waren neun
Teilnehmer, von denen jeweils vier gemeinsam ins Bild passten –, noch
nie war es eine derart eindrückliche Farborgie in allen denkbaren
Blauschattierungen – dunkelblau, azurblau, navyblau die Kleider,
hellblau der Unterbau des Riesentischs, blau die Rückenlehnen der
Sessel, blau schimmernd der Studiohintergrund –, und noch nie stand
alles Keifen und Schnattern und Argumentieren im Bann einer neuen
Partei, die ebenfalls das Blau zu ihrer Farbe erkoren hat, der
„Alternative für Deutschland.“ Wenn die Debatten im Bundestag nur
halbwegs einlösen, was diese „Berliner Runde“ versprach, werden es
muntere, fallweise raue, manchmal polternde, nie langweilige Jahre im
Plenum und in der Öffentlichkeit sein. Was einer Republik, die diesen
Namen verdient, nur gut tun kann. Mit Goethe gesprochen: „Luft, Luft,
Clavigo!“

*Endlich losgelassene und gelöste Politiker*

Die Titel für diese „Runde“ in ARD und ZDF nach der Wahl zum 19.
Deutschen Bundestag könnten lauten: „Wehe, wenn sie losgelassen“,
„Martin außer sich“ oder „Der kurze Weg zum langen Abschied“.
Losgelassen fühlten sich nun, da die Zahlen, die Zensuren sind, auf dem
Tisch lagen, alle: die Politiker mussten keine Rücksicht mehr nehmen auf
eine launische Klientel, die sich mit der einen oder anderen falschen
Tonlage vielleicht in die Flucht hätte schlagen lassen. Der Zunge waren
alle Fesseln gelöst, das Kalkül blieb in der Garderobe, das Visier zu
Hause. Auch die beiden Moderatoren, Peter Frey vom ZDF und Rainald
Becker von der ARD, sonst routinierte Weihrauchschwenker in den Gängen
der Macht, waren auf Differenz und Widerwort gebürstet.

Ihnen alle möchte man zurufen: Bitte mehr davon! Und künftig nicht nur
im Nachgang, wenn die Schlachten geschlagen sind, sondern mitten auf dem
Tummelplatz der Republik. Nur Mut, ihr Fernsehleute und ihr Politprofis,
schärft die Argumente, kungelt nicht, seid nicht Liebkind mit jedermann,
betet nicht die Litanei des Einverständnisses, haltet Nicken nicht für
Denken, sondern stürzt euch mittenmang in die Debatten. So wie in dieser
„Berliner Runde“.

*Schulz als würdiger Gegenspieler*

Martin Schulz redete sich, im Gegensatz zur Entrüstung von FDP-Chef
Christian Lindner, nicht „um Kopf und Kragen“. Er war endlich einmal der
Bundeskanzlerin ein würdiger, ein harter Gegenspieler. Warum nur hatte
er im einzigen „TV-Duell“ derart viel Kreide gefressen und sich so aller
Chancen beraubt? Wie anders klang es nun, wenn er Angela Merkel einen
„skandalösen“, da unpolitischen Wahlkampf vorwarf, die CSU zum
willfährigen „Anhängsel“ der CDU herabstufte und spöttisch prophezeite,
Merkel werde „jede Konzession“ machen, um die Grünen und die Liberalen
ins Regierungsboot zu holen, das sei nun mal ihre Methode als
„Ideenstaubsauger“, „da bin ich ganz sicher.“ Wenn die CDU-Vorsitzende
auf eine Neuauflage der Großen Koalition setze, habe sie nicht
begriffen: „Diese Regierung ist abgewählt, und Sie sind die größte
Verliererin!“ Martin war außer sich und bei sich im selben Moment und
also authentisch.

Die Angesprochene schaute verdutzte, nannte es „etwas traurig“, wenn die
gemeinsame Arbeit der vergangenen vier Jahre so negativ charakterisiert
werde. Die Regierung sei noch immer im Amt, und zwar „in stürmischen
Zeiten“. Schon die Flucht ins Legalistische war eine von vielen
Defensivbewegungen, mit der sich an diesem Abend ein rasanter Abschied
von der Macht vollzog. Wann hat man es je erlebt, dass eine
Regierungschefin eigens auf ihr Amt hinweisen muss, „ich bin Kanzlerin
der Bundesrepublik“? Wann, dass sie brav warten musste, bis der
Moderator ihr das Wort erteilte, der sie obendrein als „Frau Merkel“
ansprach? Rainald Becker tat es um 20.41 Uhr, und damit war ein Damm
gebrochen.

*Mutti erzählt vom Krieg*

Aus der „mächtigsten Frau der Welt“ war eine Staatsbürgerin geworden,
mit der niemand koalieren will. Fortan konnte Merkel nur auf den Glanz
zurückliegender Tage verweisen, auf Weltprominente, mit denen sie auch
„in Zukunft“ Umgang zu haben gedenke, Monsieur Macron etc. Ein müdes
Selbstzitat war ihr Schlussstatement, sie sei „immer zuversichtlich“,
und in der Ruhe liege die Kraft. Mutti erzählte vom Krieg. Es war der
Abgang einer Diva, die ihre Rolle noch beherrscht, aber kein neues
Engagement mehr erhält, weshalb sie nur die alten Texte wiederholen und
wiederholen und wiederholen kann. Bis das Publikum gegangen ist.

Was wurde uns noch geboten? Ein Ausblick auf die Kabbeleien zwischen FDP
und Grünen im Streit von Christian Lindner und Katrin Göring-Eckardt zur
Frage, wie man „ökologische Energie“ ins Tagesgeschäft übersetzt - „es
wird schwierig, es wird kompliziert werden“ (Göring-Eckardt). Eine
parteiübergreifende Bereitschaft zur Medienschelte, denn die
öffentlich-rechtlichen Medien hätten durch Themenverengung die AfD erst
groß gemacht (Katja Kipping von der Linkspartei und Joachim Herrmann von
der CSU), oder sich zu unangemessen belehrenden Tönen gegenüber
Politikern verstiegen (Martin Schulz). Frey und Becker hörten es mit
wachsendem Ingrimm, und Frau Merkel schwammen weitere Felle davon, als
sie da nicht mittun wollte und für Minuten ins Brüten verfiel.

*Der Beelzebub von der AfD schnurrt nur sanft*

Den Beelzebub sollte Jörg Meuthen von der AfD geben, der sich dann
dieser Rollenzuteilung verweigerte. Offen bleiben muss die Frage,
inwieweit das sanfte Schnurren des Professors für seine Partei
symptomatisch ist oder eher die bürgerliche Fassade markiert. Meuthen
bekannte sich an diesem Abend zur EU und einem „Europa der Vaterländer“,
verurteilte Ausländerfeindlichkeit und Rassismus und stellte Streit „im
guten demokratischen Diskurs“ in Aussicht: „Ich akzeptiere, dass jemand
anderer Meinung ist“, aber mit ihm seien nun einmal viele Deutsche der
Ansicht, es vollziehe sich im Zuge der Massenmigration „eine sukzessive
Auflösung der Nation.“ Freilich gehörten zum deutschen Volk auch
„Menschen mit Migrationshintergrund“, die bestens integriert seien.

Angesichts der Tatsache, dass über eine Million Nichtwähler, eine
Million CDU/CSU-Wähler und eine halbe Million SPD-Wähler zur AfD
wanderten, dürfte es eine interne AfD-Mehrheit geben für solche
Positionen eines freiheitlichen Patriotismus. Wie's freilich auf
Funktionärs- und Mandatsebene aussieht, bleibt im Dunkeln, bis diese
„Berliner Runde“ ihre Fortsetzung finden wird in der ersten Sitzung des
neuen Bundestags. Soviel wissen wir sicher: die Konsensrepublik ist
Geschichte.
--- </hier abknabbern> ---

©<http://cicero.de/kultur/berliner-runde-die-konsensrepublik-ist-geschichte>

M.f.G.

--
Diese E-Mail-Adresse wird nur aus nostalgischen Gründen verwendet. Sie
wird praktisch nie gelesen. Das MausNet ist nicht tot – es riecht nur
etwas komisch... ;-)

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 7:25:52 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Daniel Pache schrieb:
> Am 24.09.2017 um 23:48 schrieb Lothar Frings:
>
>> Wie vereinbaren Sie das mit dem
>> Respekt vor dem Wählerwillen?"
>
>> Bin gespannt, ob ein Journalist
>> den Mut hat, das zu fragen. Und
>> was Merkel daraufhin zusammenlügen läßt.
>
> Merkel lügt nicht, Merkel lässt nur weg. Außer bei der Pkw-Maut, die
> wird es mit ihr nie geben, aber das hat sie nicht versprochen, da hat
> sie sich versprochen.
>
> Gestern bei Twitter gelesen:
>
> "Das schlimmste an diesem Wahlausgang ist nicht nur 13% AfD, sondern die
> Politik, mit der andere Parteien AfD-Wähler zurückgewinnen wollen."
>
> Dem kann ich nur voll zustimmen und ergänze um ein:
>
> Das Abreißen von Wahlplakaten und das Stören von AfD-Veranstaltungen
> zeigen, dass wir in diesem Land erhebliche Demokratie-Defizite haben.
>
> Ich mag die AfD nicht und ich würde mich vermutlich eher erschießen, als
> sie zu wählen, aber so lange die AfD sich an die Spielregeln hält und
> nicht verboten ist, muss ich erstens ertragen, dass es sie gibt und
> zweitens, dass es Menschen gibt, die so enttäuscht sind, dass sie AfD
> wählen.
>
Yoh! Gehört eigentlich zum 1 × 1 der Demokratie! Aber das Problem sind
eben nicht die Demokraten, sondern die vielen Schönwetterdemokraten...

> Statt Ursachenforschung zu betreiben und endlich vernünftige Politik zu
> machen, existieren für sämtliche Parteien jetzt 12,6% dumme Wähler.
> Zack, Fehler gefunden, Problem gelöst.
>
--- <hier abknabbern> ---
Männlich, ostdeutsch, weniger gebildet - so ist das Klischee des
typischen AfD-Wählers. Aber: Fast sechs Millionen Menschen haben sich in
der Wahlkabine für die Gauland-Weidel-Partei entschieden - und sie sind
mitnichten nur männlich, ostdeutsch und weniger gebildet.
Die Wählerschaft der AfD ist so heterogen wie die Partei selbst, wie ein
Blick in die Wahlstatistiken zeigt.
Regionale Schwerpunkte

Ja, die AfD ist vor allem in den neuen Bundesländern stark, in Sachsen
sogar die stärkste aller Parteien, mit 27 Prozent der Zweitstimmen.
Dahinter folgen Thüringen (22,7 Prozent), Brandenburg (20,2 Prozent),
Sachsen-Anhalt (19,6 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (18,6 Prozent).
Dennoch: Der Erfolg der Partei ist keinesfalls nur ein Ost-Phänomen. In
mehr als der Hälfte der alten Länder erreicht die Partei ebenfalls
zweistellige Ergebnisse, Rekord dort: 12,4 Prozent in Bayern. Schwer tat
sich die AfD vor allem im Norden der Republik: In Hamburg und
Schleswig-Holstein entschieden sich jeweils nur rund acht Prozent der
Wähler für sie, zeigt das vorläufige Endergebnis des Bundeswahlleiters.
Insgesamt erreichte die AfD im Osten rund 22 Prozent aller Stimmen, im
Westen gerade einmal etwa elf.

Dazu konnte die Partei drei Direktmandate erringen, im östlichsten
Winkel der Bundesrepublik: Tino Chrupalla im Wahlkreis Görlitz, Karsten
Hilse im Wahlkreis Bautzen I und Frauke Petry im Wahlkreis Sächsische
Schweiz-Osterzgebirge, wobei Petry jüngst ankündigte, nicht der
AfD-Fraktion im Bundestag angehören zu wollen.

*Wählerwanderungen*

Wildern konnte die AfD bei der Bundestagswahl in den Wählerschichten
aller großen Parteien, die größte Abwanderung herrschte von der Union:
980.000 Menschen, die vor vier Jahren ihr Kreuz bei CDU oder CSU gemacht
haben, entschieden sich für einen Schritt nach rechts. Auch die SPD und
die Linke, die oftmals ebenfalls als Protestpartei bezeichnet wird,
verloren 470.000 bzw. 400.000 Stimmen an die AfD, so die Statistik von
"Infratest Dimap" im Auftrag der AfD. Und die Rechtspopulisten haben es
insbesondere geschafft, bisherige Nichtwähler zurück an die Urnen zu
holen: 1,2 Millionen. Ein möglicher Schluss aus diesen Werten: Die AfD
zog Protestwähler an wie keine andere Partei.

*Sozialstruktur der AfD-Wähler*

Interessant ist der Blick auf die soziodemographischen Daten der
AfD-Wähler, über die die Erhebung der "Forschungsgruppe Wahlen" für das
ZDF Auskunft gibt.

*Alter*: Die Jungwähler und die Alten - sie konnten offenbar am
wenigsten mit der AfD anfangen und gaben ihr nur zu elf bzw. zehn
Prozent ihre Stimmen. Dagegen konnte die Partei bei den 30- bis
44-Jährigen (16 Prozent) und den 45- bis 59-Jährigen (15 Prozent) punkten.

*Geschlecht*: Die AfD hat eine männliche Wählerschaft: 16 Prozent der
männlichen Wähler entschieden sich für sie, dagegen nur neun Prozent der
Frauen. Und: Im Osten stimmten sogar 26 Prozent der Männer für die AfD,
also mehr als jeder vierte Wähler.

*Bildung*: Wer einen Hochschulabschluss in der Tasche hat, macht sein
Kreuz lieber woanders als bei der AfD. Nur sieben Prozent der
Uni-Absolventen wählten die Rechtspopulisten. Den größten Anteil von
AfD-Wählern gibt es unter Menschen mit mittlerer Reife: 17 Prozent. Der
Anteil von AfD-Wählern unter den Hauptschülern liegt bei 14 Prozent und
damit in etwa auf Höhe des gesamten Wahlergebnisses.

*Beruf*: Klingt befremdlich, ist aber so: Die AfD ist eine
Arbeiterpartei! 19 Prozent der Arbeiter stimmten für Gauland, Weidel und
Co., verhältnismäßig schwach schnitt die Partei dagegen bei den Beamten
ab. Hier waren zehn Prozent AfD-Wähler.

Der Blick auf die Statistiken zeigt: männlich, ostdeutsch, weniger
gebildet - das trifft zwar zu, aber eben nicht nur. Die Partei konnte in
nahezu allen Gesellschaftsgruppen erhebliche Stimmanteile auf sich
vereinen. Die Motivation der Wähler dürfte dabei ebenso unterschiedlich
sein wie ihre Zusammensetzung.
--- </hier abknabbern> ---

©<http://www.stern.de/politik/deutschland/afd-waehler--nicht-nur-maennlich--ostdeutsch--ungebildet-7634746.html>

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 7:36:42 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Mike Grantz schrieb:
> On 25.09.2017 09:10, Lothar Frings wrote:
>
>> Ich verstehe das nicht. Es wird dauernd
>> nach Demokratie geschrien, aber sobald
>> ein Wahlausgang den etablierten Parteien
>> nicht paßt, ist er "schlimm".
>
> Du verstehst so einiges nicht. Nazis und Afdioten haben nichts mit
> Demokratie zu tun.
>
Mir deucht, dass eher Du nicht verstehen willst, dass die AfD, die sich
überwiegend aus ehemaligen Wählern der Union zusammensetzt, sehr wohl mit
der Demokratie zu tun haben! Bei der Europawahl 2014 gewann sie erstmals
überregionale Mandate und zog ab 2014 in 13 Landesparlamente ein! Mir
gefällt die AfD mit ihrer rechtsnationalistischen Grundstruktur zwar
auch nicht, deswegen spreche ich ihr aber nicht ihr demokratische
Existenzberechtigung ab, welche sie BTW längst erbracht hat...

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 7:42:46 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Lothar Frings schrieb:
--- <hier abknabbern> ---
Wenn sich AfD-Mitglieder irgendwo in Deutschland in einer Kneipe
treffen, um am Stammtisch über Flüchtlinge und Muslime zu schimpfen,
dann bekommt der Wirt von anderen Gästen nicht selten etwas zu hören.
„Warum lässt du denn Nazis bei dir sitzen?“, kann es dann zum Beispiel
heißen. Das Wort Nazi geht vielen mit Leichtigkeit über die Lippen.

Als die AfD ihren Bundesparteitag in Köln abhielt, lagen in vielen
Kneipen der Stadt insgesamt 200.000 Bierdeckel aus. Auf jedem stand der
Schriftzug: „Kein Kölsch für Nazis“. Auch im Internet ist der Vorwurf zu
hören. „Die AfD ist eine Nazi-Partei“, heißt es zum Beispiel in einem
Beitrag des Debattenportals „The European“. Der Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm,
sagte im Januar in Bezug auf die AfD, es gebe „richtige Nazis in dieser
Partei“. Er sagte also nicht, dass alle Nazis seien, aber dass es Nazis
gebe. Unklar blieb auch, ob er den Begriff umgangssprachlich verwendete,
oder ob er es ernst meinte mit diesem Wort. Ob er also wirklich der
Meinung war, dass Teile der AfD eine nationalsozialistische Ideologie
vertreten.

„*Nazi“ ist kein Synonym für Rechtspopulisten*

Wenn Begriffe nicht genau verwendet werden, verlieren sie ihre
Bedeutung. Nazi ist die Kurzform von Nationalsozialist. Viele Menschen
verwenden das Wort aber als Synonym für Rechtspopulisten, Rechtsradikale
und alle Sorten von Rechtsextremen. Das ist falsch. Es gibt große
Unterschiede zwischen diesen Wörtern. Wer über diese Unterschiede
sprechen will, erlebt oft eine gewisse Aufgeregtheit bei allen
Beteiligten. Die AfD-Kritiker haben das Gefühl, man wolle ihre Kritik an
der Partei entwerten. Umgekehrt haben AfD-Mitglieder das Gefühl, man
wolle sie in Schutz nehmen, wenn man sagt, sie seien keine Nazis. Nichts
davon trifft zu. Es geht einfach nur darum, Begriffe korrekt zu verwenden.

In der Geschichte der AfD sind fast nie Fälle von Nationalsozialismus
bekannt geworden. Das bedeutet nicht, dass es keine Neonazis gibt in
Deutschland. Etliche rechtsextreme Kleinparteien bestehen aus Menschen,
die zuhause Reichskriegsflaggen und Hakenkreuz-Devotionalien hängen
haben. So etwas gibt es in der AfD nur in krassen Einzelfällen.
Stattdessen gibt es unter anderem drei Schattierungen, es gibt
Rechtspopulisten, Rechtsradikale und Rechtsextreme.

Ein Populist ist nach der Definition des deutschen Princeton-Professors
Jan-Werner Müller ein Mensch, der für seine Position einen
Alleinvertretungsanspruch für das Volk formuliert und die politischen
Konkurrenten als machthungrige, korrupte Elite anprangert. Wer dazu in
gesellschaftspolitischer Hinsicht dezidiert rechte Thesen vertritt, ist
ein Rechtspopulist.

*Unterschied zwischen Populismus und Konservatismus*

Wenn im Grundsatzprogramm der AfD also steht: „Es hat sich eine
politische Klasse von Berufspolitikern herausgebildet, deren
vordringliches Interesse ihrer Macht, ihrem Status und ihrem materiellen
Wohlergehen gilt. Es handelt sich um ein politisches Kartell, das die
Schalthebel der staatlichen Macht, soweit diese nicht an die EU
übertragen worden ist, die gesamte politische Bildung und große Teile
der Versorgung der Bevölkerung mit politischen Informationen in Händen
hat. Nur das Staatsvolk der Bundesrepublik Deutschland kann dieses
illegitimen Zustand beenden“ – dann ist das Populismus in Reinform, in
diesem Fall Rechtspopulismus. Nicht populistisch wäre eine Partei, die
einfach nur national-konservative Positionen vertritt und um Mehrheiten
für diese Positionen wirbt. Die aber nicht alle anderen Positionen und
Parteien als illegitim und volksverräterisch brandmarkt. Das wäre dann
eine sehr konservative, aber keine populistische Partei.

Ein Rechtsradikaler ist laut der Definition des Verfassungsschutzes
jemand, der sehr rechts denkt und dabei eine besonders große
Kompromisslosigkeit zeigt. Ein Radikaler eben. Dieser Radikalismus muss
nicht verfassungswidrig sein. Man darf in Deutschland sehr viel sagen,
ohne sich strafbar zu machen, besonders wenn man es im kleinen Kreis
tut, unter Freunden und Bekannten. Am Beispiel des Linksradikalismus ist
dieser Unterschied einfach zu vermitteln. Wer in Deutschland am
Stammtisch sagt, er sei Kommunist und unterschreibe jedes Wort in den
Schriften Lenins, ist ein Linksradikaler. Das macht ihn aber noch nicht
zu jemandem, der etwas Verbotenes tut oder dessen Kegelclub, zu dem der
Stammtisch vielleicht gehört, verboten werden kann.

*Ein Rechtsradikaler redet Demokratiefeindliches, ein Extremist tut es*
*auch*

Anders ist es, wenn dieser Kommunist eine Partei gründet, in deren
Programm die Abschaffung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung
gefordert wird, die Verstaatlichung aller Unternehmen und die Errichtung
einer kommunistischen Ein-Parteien-Diktatur. Dann wäre er ein
Linksextremist und seine Organisation wäre verfassungswidrig und würde
wohl verboten werden.

Genauso ist es mit Rechtsradikalen. Wer am Stammtisch sagt, er finde, es
gebe zu viele Ausländer in Deutschland, und man solle doch die ganzen
Ausländer aus dem Land werfen und diese „Altpartei“-Politiker gleich
hinterher, der ist ein Rechtsradikaler. Er ist aber nicht
notwendigerweise ein Rechtsextremist. Ein Rechtsextremist wäre er, wenn
er nicht nur am Stammtisch manchmal etwas Ausländerfeindliches oder
Demokratiefeindliches sagt, sondern wenn er aktiv die Beseitigung der
demokratischen Ordnung oder die Diskriminierung und Benachteiligung von
Ausländern anstrebt.

Will man mit trennscharfen Begriffen über die AfD sprechen, müsste man
also das Folgende sagen: Es gibt praktisch keine Nazis in der AfD. Es
gibt sehr viele Rechtspopulisten, die alle anderen Politiker als
Vertreter einer Clique von Volksverrätern beschimpfen. Es gibt auch
etliche Rechtsradikale, die mit ihren Parolen manchmal zum Beispiel die
in der Verfassung garantierte Religionsfreiheit missachten oder die
Benachteiligung von Fremden fordern. Zu denen gehört auch der
thüringische AfD-Vorsitzende Björn Höcke, der die Gedenkkultur an den
Holocaust schwächen will und offenbar ein ethnisch weitgehend homogenes
Deutschland bevorzugt. Funktionäre schätzen, dass etwa 30 Prozent der
Parteimitglieder wie Höcke denken.

Es gibt vereinzelt auch Rechtsextreme in der AfD. Das sind zum Beispiel
all jene, die in der „Identitären Bewegung“ aktiv sind oder diese
unterstützen wollen. Diese Bewegung gilt nicht deshalb als rechtsextrem,
weil ihre Aktivisten einmal auf das Brandenburger Tor geklettert sind
oder vor der CDU-Zentrale demonstriert haben. Sondern weil ihre
Wortführer nicht nur radikale Dinge sagen, sondern auch revolutionäre
Zustände erreichen wollen. Sie fallen nicht nur mit Äußerungen gegen
Parlamentarismus, Pluralismus und Liberalismus auf, sie wollen diese
Dinge auch aktiv abschaffen.

Der Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen sagt deshalb: „Wir
sehen bei der ,Identitären Bewegung‘ Anhaltspunkte für Bestrebungen
gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung.“ Der Anführer der
österreichischen „Identitären Bewegung“, Martin Sellner, der auch viel
in Deutschland aktiv ist, bedauerte kürzlich in einem Aufsatz: „Derzeit
haben wir keine revolutionäre Lage.“ Dann zitierte er Herbert Marcuse:
„Unter diesen Bedingungen kann die Chance nur bestehen in einer
Vorbereitungsarbeit.“
--- </hier abknabbern> ---

©<http://www.faz.net/aktuell/politik/80-prozent/erstwaehlerlexikon/sind-alle-afd-mitglieder-wirklich-nazis-15050747.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0>

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 7:50:31 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

gunter Kühne schrieb:
--- <hier abknabbern> ---
Dass die SPD gestern das schlechteste Bundestagswahlergebnis ihrer
Nachkriegsgeschichte einfuhr, lag nicht nur am Kanzlerkandidaten Martin
Schulz (vgl. Scharping II.), sondern auch am Rest des Personals: von
Ministern wie Heiko Maas bis hinunter zu Münchner
Bezirksausschusspolitikern, die mit Tugendsignalisierung zum Ruin eines
italienischen Wirts beitrugen. Dass Staatsministerin Aydan Özoguz auf
Facebook auf Fragen zum Existenzrecht Israels schwieg (was in Sozialen
Medien viel Aufsehen erzeugte), dürfte den Sozialdemokraten ebenso wenig
genutzt haben wie die Wählerbeschimpfungen von Ralf Stegner, der sich
aufgrund seiner ständigen parteischädigenden Äußerungen das Image eines
"Höcke von der SPD" einhandelte.

Den Negativwahlkampf der Sozialdemokraten und anderer Parteien
kommentierte der Juraprofessor Arndt Diringer gestern auf Twitter wie
folgt: "Eine Partei, die meine Stimme will, muss mich davon überzeugen,
dass sie gut ist - dass andere (angeblich) schlecht, böse ... sind,
genügt nicht."

Auf so einen Negativwahlkampf hatte auch die CDU gesetzt - und damit
fast zehn Prozentpunkte verloren. Womöglich auch, weil die (teilweise
durchaus berechtigten) Vorwürfe gegen die AfD häufig so groteske Ausmaße
annahmen, dass sich viele Wähler wunderten, warum etwa die Zeit die
AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel der Verbreitung von "Fake News"
bezichtigt, nachdem diese eine alte Meldung der Wochenzeitung wiedergab.

*Merkelmalus*

Dass die CDU so stark verlor, lag allerdings nicht nur an diesem
Bumerangeffekt, sondern vor allem an Angela Merkel, die 2015
migrationspolitisch das Gegenteil dessen machte, was sie den CDU-Wählern
2013 in Aussicht gestellt hatte. Die sicherheitspolitischen Folgen
dieser Politik trugen dazu bei, dass die Kanzlerin nicht nur in Ost-,
sondern auch in Westdeutschland Pfeifkonzerte erwarteten - zuletzt bei
der Abschlusskundgebung auf dem Münchner Marienplatz.
--- </hier abknabbern> ---

©<https://www.heise.de/tp/features/Chance-Neuwahlen-3839595.html>

gunter Kühne

unread,
Sep 25, 2017, 7:52:17 AM9/25/17
to
Am 25.09.2017 um 12:43 schrieb Mike Grantz:
> On 25.09.2017 12:40, gunter Kühne wrote:
>
> HEIL DICH SELBER!
Kannst du noch was anderes außer Schreien und Pöbeln :)

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 7:54:54 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Mike Grantz schrieb:
> On 25.09.2017 11:54, gunter Kühne wrote:
>
> [Schwachsinn]
>
> Selbst Petry ist schlauer als du und hat abgedankt.
>
<https://www.welt.de/politik/deutschland/article168996530/Der-provokante-Kurs-war-entgegen-der-Kritik-von-Frauke-Petry-richtig.html>

gunter Kühne

unread,
Sep 25, 2017, 7:55:42 AM9/25/17
to
Am 25.09.2017 um 12:11 schrieb Mike Grantz:
> On 25.09.2017 11:51, gunter Kühne wrote:
>
> heil dich selber
Hehe diesmal klein.
Sag mal kommt man sich nicht selbst doof vor, oder was rauchst du so?

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 7:59:35 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Mike Grantz schrieb:
> On 25.09.2017 09:40, Peter Mc Donough wrote:
>
>>>> ...aber so lange die AfD sich an die Spielregeln hält...
>>>
>>> Schwarze Schafe gibt es ueberall...
>>
>> Wo Schafe sind, sind auch Wölfe.
>
> Die Chance zur Protestwahl gabs es schon lange.
> Warum haben die keine PIRATEN gewählt, als sie die Chance hatten?
>
Weil die PIRATEN allesamt Schwachmaten waren, die sich von Anfang an nur
gegenseitig zerfleischt haben?

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 8:12:13 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Dr. Joachim Neudert schrieb:
> Am 25.09.17 um 08:30 schrieb Daniel Pache:
>> Ich mag die AfD nicht und ich würde mich vermutlich eher erschießen, als
>> sie zu wählen, aber so lange die AfD sich an die Spielregeln hält und
>> nicht verboten ist, muss ich erstens ertragen, dass es sie gibt und
>> zweitens, dass es Menschen gibt, die so enttäuscht sind, dass sie AfD
>> wählen.
>>
>> Statt Ursachenforschung zu betreiben und endlich vernünftige Politik zu
>> machen, existieren für sämtliche Parteien jetzt 12,6% dumme Wähler.
>> Zack, Fehler gefunden, Problem gelöst.
>>
> Full ACK.
>
> Auf Dauer kann man halt nicht gegen die authentischen Erfahrungen der
> Bevölkerung regieren. Die Probleme wegleugnen. In der Presse alles unter
> den Tisch kehren, was nicht ins Weltbild passt.
>
> Aber das ist ein Problem anderer Parteien und Wähler. Ich bin sehr stolz
> auf Lindner und seine FDP. Bei uns im Landkreis sind sie mit 17% die
> zweitstärkste Kraft.
>
--- <hier abknabbern> ---
Das politische Bild Stuttgarts ist an diesem Wahlsonntag neu gemalt
worden – und was die dominierende Farbe angeht, doch so eintönig wie vor
vier Jahren. Die CDU holt trotz großer Verluste von rund zehn
Prozentpunkten wie 2013 in allen 23 Stadtbezirken die meisten Stimmen.
Im Gegensatz zu 2013 muss sie sich nun aber zumeist mit einem Anteil von
unter 30 Prozent begnügen. Die Grünen sind wie schon bei der
Bundestagswahl 2009 wieder vor der SPD die zweitstärkste politische
Kraft und erreichen in den Innenstadtbezirken Mitte, West, Ost und Süd
ihre besten Ergebnisse jenseits der 20-Prozent-Marke. Die SPD schafft es
in keinem einzigen Stadtbezirk mehr über die 20-Prozent-Hürde, in den
meisten Filderstadtbezirken fällt sie sogar hinter die FDP auf Rang vier
zurück.

*FDP holt in einigen Bezirken Rang zwei*

Die Wahlsieger sind auch in Stuttgart die FDP und die AfD, die ihre
Stimmenanteile mehr als verdoppeln können. Die Liberalen feiern in ihrer
einstigen Hochburg eine sensationelle Wiedergeburt. In Birkach holen sie
mit 19,5 Prozent ihr bestes Ergebnis und sind damit hinter der CDU und
vor den Grünen und der SPD sogar die zweitstärkste Kraft. Dieses
Kunststück gelingt ihnen auch in Feuerbach, Möhringen, Nord, Botnang,
Degerloch und Sillenbuch.

*Hochburgen der AfD*

Die AfD hat ihre Hochburgen an der Neckarschiene von Mühlhausen über
Münster bis Wangen und Hedelfingen sowie in Stammheim, Weilimdorf und
Zuffenhausen. Hier erreicht sie jeweils zweistellige Ergebnisse. Am
erfolgreichsten ist die Partei, die erstmals in den Bundestag einzieht,
aber in Mühlhausen, wo sie problemlos die 15-Prozent-Marke knackt.
--- </hier abknabbern> ---

©<http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.hochburgen-in-stuttgart-fdp-ist-auf-den-fildern-stark-die-afd-am-neckar.e7563153-5a03-47af-a89d-5cbde9b89647.html>

> Das dauert keine 4 Monate denke ich
>
Yoh! Auch ich halte Neuwahlen für wahrscheinlicher als Jamaika...

> Gratulation an die Grünen, die mit bescheidenem Auftreten ein sehr gutes
> Ergebnis bekommen haben.
>
Chlor! Letzter zu werden ist schon eine Kunst! Ich und meiner LAG waren
gestern im Torhaus feiern und waren sehr erfreut über diese Entwicklung...

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 8:13:21 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 13:59, Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara wrote:
> Salve allerseits,

>> Die Chance zur Protestwahl gabs es schon lange.
>> Warum haben die keine PIRATEN gewählt, als sie die Chance hatten?
>>
> Weil die PIRATEN allesamt Schwachmaten waren, die sich von Anfang an nur
> gegenseitig zerfleischt haben?

Ich antworte dir mal ausnahmsweise, weil ohne Link und so, du weisst...

Stell dir mal einen genialen Filmschauspiler vor, der gut Grimassen
schneiden kann, wenn ich das folgende antworte:

Aber... die afd?????

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 8:21:57 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Mike Grantz schrieb:
> On 25.09.2017 10:32, Dr. Joachim Neudert wrote:
>
>> Full ACK.
>>
>> Auf Dauer kann man halt nicht gegen die authentischen Erfahrungen der
>> Bevölkerung regieren. Die Probleme wegleugnen. In der Presse alles unter
>> den Tisch kehren, was nicht ins Weltbild passt.
>
> Ok, was sind deine negativen Probleme mit den Ausländern?
>
Mit den Vermögenden unter ihnen hat keiner ein Problem! Mit dem Rest
jedoch...

> Mit den Schmarotzern?
>
Ich kenne leider nur ein paar Heuschrecken! Zählen die auch?

> Mit der New World Order?
>
Die Welt ist, wie sie ist! Die Welt ist im beständigen Wandel und wir
leben folglich in interessante Zeiten...

> Sprich Kamerad!
>
Towarischtsch! Darauf muss ich bestehen...

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 8:26:51 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Mike Grantz schrieb:
Die gewann bei der Europawahl 2014 erstmals überregionale Mandate, zog
in 13 Landesparlamente ein und wurde bei der Bundestagswahl 2017 die
drittstärkste Kraft...

Marc Stibane

unread,
Sep 25, 2017, 9:05:29 AM9/25/17
to
<Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:

> --- <hier abknabbern> ---
> Rechtspopulisten, Rechtsradikale und Rechtsextreme.
>
> Ein Populist ist nach der Definition des deutschen Princeton-Professors
> Jan-Werner Müller ein Mensch, der für seine Position einen
> Alleinvertretungsanspruch für das Volk formuliert und die politischen
> Konkurrenten als machthungrige, korrupte Elite anprangert.

Witzig, diese Bedeutungsverschiebung. Früher war ein Populist jemand,
der dem Volk nach dem Maul redet. Insofern hätte ich IM Erika da
durchaus auch dazugezählt, mangels eigener Ziele (außer Kanzlerin zu
bleiben).


> Wer dazu in gesellschaftspolitischer Hinsicht dezidiert rechte Thesen
> vertritt, ist ein Rechtspopulist.

Na gut, das tut sie nicht. Sie vertritt Kapital-Interessen.


> *Unterschied zwischen Populismus und Konservatismus*
>
> Wenn im Grundsatzprogramm der AfD also steht: "Es hat sich eine
> politische Klasse von Berufspolitikern herausgebildet, deren
> vordringliches Interesse ihrer Macht, ihrem Status und ihrem materiellen
> Wohlergehen gilt. Es handelt sich um ein politisches Kartell, das die
> Schalthebel der staatlichen Macht, soweit diese nicht an die EU
> übertragen worden ist, die gesamte politische Bildung und große Teile
> der Versorgung der Bevölkerung mit politischen Informationen in Händen
> hat.

Dann ist das im groben und ganzen wohl richtig.
Sage ich als Liberaler...


> Nur das Staatsvolk der Bundesrepublik Deutschland kann dieses
> illegitimen Zustand beenden" – dann ist das Populismus in Reinform, in
> diesem Fall Rechtspopulismus.

Wieso rechts? Wahr ist wahr, nicht links oder rechts.
Das Wahlvolk ist aber zu dämlich dafür (und nein, die AfD ist die
falsche Wahl).


--
In a world without walls and fences,
who needs windows and gates?

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 9:13:18 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 14:26, Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara wrote:

https://www.facebook.com/ZDFheute/videos/10155811010575680/

Lothar Frings

unread,
Sep 25, 2017, 9:13:21 AM9/25/17
to
Marc Stibane tat kund:

> <Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:
>
> > --- <hier abknabbern> ---
> > Rechtspopulisten, Rechtsradikale und Rechtsextreme.
> >
> > Ein Populist ist nach der Definition des deutschen Princeton-Professors
> > Jan-Werner Müller ein Mensch, der für seine Position einen
> > Alleinvertretungsanspruch für das Volk formuliert und die politischen
> > Konkurrenten als machthungrige, korrupte Elite anprangert.
>
> Witzig, diese Bedeutungsverschiebung. Früher war ein Populist jemand,
> der dem Volk nach dem Maul redet.

Die Definition aus Princeton ich auch noch nie
gehört. Was der Kollege Müller da beschreibt,
ist ein Diktator. "Ich weiß, was gut für
das Volk ist, und alle anderen haben das Maul zu halten."
Sowas wie Merkel.

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 9:13:54 AM9/25/17
to

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 9:14:16 AM9/25/17
to

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 9:14:42 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 15:13, Lothar Frings wrote:

https://www.facebook.com/ZDFheute/videos/10155811010575680/

Marc Stibane

unread,
Sep 25, 2017, 9:23:41 AM9/25/17
to
<Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:

> Mir deucht, dass eher Du nicht verstehen willst, dass die AfD, die sich
> überwiegend aus ehemaligen Wählern der Union zusammensetzt, sehr wohl mit
> der Demokratie zu tun haben! Bei der Europawahl 2014 gewann sie erstmals
> überregionale Mandate und zog ab 2014 in 13 Landesparlamente ein!

Das war die AfD von Professor Lucke. Hauptthema war der Euro, nicht die
Migranten...


> Mir gefällt die AfD mit ihrer rechtsnationalistischen Grundstruktur zwar
> auch nicht, deswegen spreche ich ihr aber nicht ihr demokratische
> Existenzberechtigung ab, welche sie BTW längst erbracht hat...

Die AfD von Höcke ist aber eine ganz andere Partei als die von Lucke.

Marc Stibane

unread,
Sep 25, 2017, 9:32:33 AM9/25/17
to
Marc Stibane <spamf...@arcor.de> wrote:

> Die AfD von Höcke ist aber eine ganz andere Partei als die von Lucke.

Die Piraten haben sich kapern lassen, von Genderquatschlern,
AntiFa-Idioten und allgemein Querulanten. Da im Volk solche Leute
zurecht kein Gehör finden, sind die Piraten versenkt worden.

Das hat die AfD vermieden, statt dessen hat sie sich von den Rechten
kapern lassen. Und da gibt es genug Symphatisanten im Volk.

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 9:49:44 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 15:32, Marc Stibane wrote:

> Die Piraten haben sich kapern lassen, von Genderquatschlern,
> AntiFa-Idioten und allgemein Querulanten. Da im Volk solche Leute
> zurecht kein Gehör finden, sind die Piraten versenkt worden.
>
> Das hat die AfD vermieden, statt dessen hat sie sich von den Rechten
> kapern lassen. Und da gibt es genug Symphatisanten im Volk.

Ja leider, ironischerweise auch von Rechten...

Ich frage mich, wie gewisse Leute hier geposted hätten, wenn die Piraten
sowas von sich gegeben hätten_
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/bundestagswahl-2017-sieben-gruende-afd-zu-waehlen-aber-treffen-sie-auf-sie-zu-a-1169258.html

Ok, blöde Frage, gejubelt, wie frings und co...

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 9:59:34 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Marc Stibane schrieb:
> <Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:
>
>>| --- <hier abknabbern> ---
>>| Rechtspopulisten, Rechtsradikale und Rechtsextreme.
>>|
>>| Ein Populist ist nach der Definition des deutschen Princeton-Professors
>>| Jan-Werner Müller ein Mensch, der für seine Position einen
>>| Alleinvertretungsanspruch für das Volk formuliert und die politischen
>>| Konkurrenten als machthungrige, korrupte Elite anprangert.
>
> Witzig, diese Bedeutungsverschiebung.
>
Yoh! Hat schlicht damit zu tun, dass man sich nicht eingestehen wollte, dass
eine deutschnationale Partei auf den Vormarsch war! Der Deutschnationalismus
war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in verschiedene Gruppierungen
zersplittert, nun sind sie in der AfD wieder vereinigt...

>>| *Unterschied zwischen Populismus und Konservatismus*
>>|
>>| Wenn im Grundsatzprogramm der AfD also steht: "Es hat sich eine
>>| politische Klasse von Berufspolitikern herausgebildet, deren
>>| vordringliches Interesse ihrer Macht, ihrem Status und ihrem materiellen
>>| Wohlergehen gilt. Es handelt sich um ein politisches Kartell, das die
>>| Schalthebel der staatlichen Macht, soweit diese nicht an die EU
>>| übertragen worden ist, die gesamte politische Bildung und große Teile
>>| der Versorgung der Bevölkerung mit politischen Informationen in Händen
>>| hat.
>
> Dann ist das im groben und ganzen wohl richtig.
> Sage ich als Liberaler...
>
Nope! Schon die Zuschreibung Rechtspopulist war falsch! Die AfD ist
deutsch-national und sonst gar nichts...

>>| Nur das Staatsvolk der Bundesrepublik Deutschland kann dieses
>>| illegitimen Zustand beenden" – dann ist das Populismus in Reinform, in
>>| diesem Fall Rechtspopulismus.
>
> Wieso rechts? Wahr ist wahr, nicht links oder rechts.
>
Innerhalb der politischen Diskussion ist die Wahrheit absolut
irrelevant! Wahr ist nur, was den eigenen Zielen nützt...

Lars Gebauer

unread,
Sep 25, 2017, 10:09:13 AM9/25/17
to
* Marc Stibane:
><Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:
>> Mir gefällt die AfD mit ihrer rechtsnationalistischen Grundstruktur zwar
>> auch nicht, deswegen spreche ich ihr aber nicht ihr demokratische
>> Existenzberechtigung ab, welche sie BTW längst erbracht hat...
>
> Die AfD von Höcke ist aber eine ganz andere Partei als die von Lucke.

Gibt es denn die "AfD von Höcke"? - Die AfD ist mehr oder weniger
heterogen. Sieht man recht deutlich an dem steten Gestreite in der
Parteispitze.

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 10:13:36 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Marc Stibane schrieb:
> <Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:
>
>> Mir deucht, dass eher Du nicht verstehen willst, dass die AfD, die sich
>> überwiegend aus ehemaligen Wählern der Union zusammensetzt, sehr wohl mit
>> der Demokratie zu tun haben! Bei der Europawahl 2014 gewann sie erstmals
>> überregionale Mandate und zog ab 2014 in 13 Landesparlamente ein!
>
> Das war die AfD von Professor Lucke. Hauptthema war der Euro, nicht die
> Migranten...
>
Nope! Eine Partei ist niemals identisch mit ihren jeweiligen
Parteivorsitzenden! Das unterscheidet Führerparteien von gewöhnlichen
Parteien und die AfD ist eine gewöhnliche Partei – Frauke Petry ist für
die AfD ebenso relevant, wie Bernd Lucke, nämlich gar nicht...

>> Mir gefällt die AfD mit ihrer rechtsnationalistischen Grundstruktur zwar
>> auch nicht, deswegen spreche ich ihr aber nicht ihr demokratische
>> Existenzberechtigung ab, welche sie BTW längst erbracht hat...
>
> Die AfD von Höcke ist aber eine ganz andere Partei als die von Lucke.
>
Und? Die AfD des Jörg Meuthen ist ja auch eine ganz andere Partei, als
die AfD von Frauke Petry, die ihrer Fraktion den Rücken gekehrt hat,
bevor man sie ausschloss...

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 10:18:55 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 16:09, Lars Gebauer wrote:

> Gibt es denn die "AfD von Höcke"? - Die AfD ist mehr oder weniger
> heterogen. Sieht man recht deutlich an dem steten Gestreite in der
> Parteispitze.

Ich zitiere: "Ein gäriger Haufen". Also rechte Anarchisten. Das hat uns
noch gefehlt. Aber immerhin besser als organisierte Nazis.

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 10:19:05 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Mike Grantz schrieb:
> On 25.09.2017 15:32, Marc Stibane wrote:
>
>> Die Piraten haben sich kapern lassen, von Genderquatschlern,
>> AntiFa-Idioten und allgemein Querulanten. Da im Volk solche Leute
>> zurecht kein Gehör finden, sind die Piraten versenkt worden.
>>
>> Das hat die AfD vermieden, statt dessen hat sie sich von den Rechten
>> kapern lassen. Und da gibt es genug Symphatisanten im Volk.
>
> Ja leider, ironischerweise auch von Rechten...
>
Wundert dich das? Die Deutsch-Nationale Bewegung ist eine sehr alte
politische Strömung im deutschen Volk! Sie existiert praktisch seit der
bürgerlichen Revolution von 1848/49...

Mike Grantz

unread,
Sep 25, 2017, 10:21:49 AM9/25/17
to
On 25.09.2017 16:19, Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara wrote:

> Wundert dich das? Die Deutsch-Nationale Bewegung ist eine sehr alte
> politische Strömung im deutschen Volk! Sie existiert praktisch seit der
> bürgerlichen Revolution von 1848/49...

Jawoll Kamerad!
Blöd, dass die meisten Befürworter zum Kanonenfutter werden, weil Bonzen
sich die Macht erhaschen.

Nach dem Krieg hat aber keiner mehr Mitleid mit solchen Leuten.

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 10:22:47 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Lars Gebauer schrieb:
> * Marc Stibane:
>><Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:
>>
>>> Mir gefällt die AfD mit ihrer rechtsnationalistischen Grundstruktur zwar
>>> auch nicht, deswegen spreche ich ihr aber nicht ihr demokratische
>>> Existenzberechtigung ab, welche sie BTW längst erbracht hat...
>>
>> Die AfD von Höcke ist aber eine ganz andere Partei als die von Lucke.
>
> Gibt es denn die "AfD von Höcke"?
>
Yoh! Nennen sich Liberal-Konservative Reformer und traten zur
Bundestagswahl 2017 erst gar nicht an...

Dr. Joachim Neudert

unread,
Sep 25, 2017, 10:24:14 AM9/25/17
to
Am 25.09.17 um 16:19 schrieb Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara:
> Salve allerseits,
>
> Mike Grantz schrieb:
>> On 25.09.2017 15:32, Marc Stibane wrote:
>>
>>> Die Piraten haben sich kapern lassen, von Genderquatschlern,
>>> AntiFa-Idioten und allgemein Querulanten. Da im Volk solche Leute
>>> zurecht kein Gehör finden, sind die Piraten versenkt worden.
>>>
>>> Das hat die AfD vermieden, statt dessen hat sie sich von den Rechten
>>> kapern lassen. Und da gibt es genug Symphatisanten im Volk.
>>
>> Ja leider, ironischerweise auch von Rechten...
>>
> Wundert dich das? Die Deutsch-Nationale Bewegung ist eine sehr alte
> politische Strömung im deutschen Volk! Sie existiert praktisch seit der
> bürgerlichen Revolution von 1848/49...
>
> M.f.G.
>
Und sie ist doch nicht auf Deutschland beschränkt. Nationalismus ist
doch eine der ältesten Chauvinismus-Formen, wir haben Nationalisten in
der Regierung in Ungarn und Polen, in der Türkei, den USA, und im
Parlament in Belgien, Finnland, Niederlanden, Frankreich...

Wenn man es historisch betrachten will ist es nur eine Normalisierung.
Gefährlich kann es trotzdem sein...

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 10:29:40 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Mike Grantz schrieb:
> On 25.09.2017 16:19, Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara wrote:
>
>> Wundert dich das? Die Deutsch-Nationale Bewegung ist eine sehr alte
>> politische Strömung im deutschen Volk! Sie existiert praktisch seit der
>> bürgerlichen Revolution von 1848/49...
>
> Jawoll Kamerad!
>
Towarischtsch! Darauf muss ich bestehen... ;-)

> Blöd, dass die meisten Befürworter zum Kanonenfutter werden, weil Bonzen
> sich die Macht erhaschen.
>
> Nach dem Krieg hat aber keiner mehr Mitleid mit solchen Leuten.
>
Ich nehme an, Du beziehst dich dabei auf den Umstand, dass die Deutsch-
Nationale Bewegung für den politischen Anschluss der geschlossenen
deutschsprachigen Siedlungsgebiete eintrat? Tjaha, was soll ich dazu
sagen? Die Großdeutsche Lösung würde viele EU-Probleme auf einen Schlag
erübrigen...

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 10:39:26 AM9/25/17
to
Salve allerseits,

Dr. Joachim Neudert schrieb:
> Am 25.09.17 um 16:19 schrieb Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara:
>> Mike Grantz schrieb:
>>> On 25.09.2017 15:32, Marc Stibane wrote:
>>>
>>>> Die Piraten haben sich kapern lassen, von Genderquatschlern,
>>>> AntiFa-Idioten und allgemein Querulanten. Da im Volk solche Leute
>>>> zurecht kein Gehör finden, sind die Piraten versenkt worden.
>>>>
>>>> Das hat die AfD vermieden, statt dessen hat sie sich von den Rechten
>>>> kapern lassen. Und da gibt es genug Symphatisanten im Volk.
>>>
>>> Ja leider, ironischerweise auch von Rechten...
>>>
>> Wundert dich das? Die Deutsch-Nationale Bewegung ist eine sehr alte
>> politische Strömung im deutschen Volk! Sie existiert praktisch seit der
>> bürgerlichen Revolution von 1848/49...
>>
> Und sie ist doch nicht auf Deutschland beschränkt. Nationalismus ist
> doch eine der ältesten Chauvinismus-Formen, wir haben Nationalisten in
> der Regierung in Ungarn und Polen, in der Türkei, den USA, und im
> Parlament in Belgien, Finnland, Niederlanden, Frankreich...
>
Nope! Nur der exklusive Nationalismus ist eine Form des Chauvinismus! Der
inklusive Nationalismus ist schlicht eine moderate Form des Patriotismus...

> Wenn man es historisch betrachten will ist es nur eine Normalisierung.
> Gefährlich kann es trotzdem sein...
>
Ich kann am staatsbürgerlichen Nationalismus nichts Negatives finden!
Ebenso wenig wie das Anstreben einer bewussten Identifizierung und
Solidarisierung mit der Nation...

Dr. Joachim Neudert

unread,
Sep 25, 2017, 10:43:13 AM9/25/17
to
Am 25.09.17 um 16:29 schrieb Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara:

> Towarischtsch! Darauf muss ich bestehen... ;-)
>
>> Blöd, dass die meisten Befürworter zum Kanonenfutter werden, weil Bonzen
>> sich die Macht erhaschen.


Wenn wir schon bei der Nomenklatur sind: Erst in Vietnam habe ich
gelernt, was ein "Bonze" tatsächlich ist.

Immer schön die Bonzen füttern, ist gut fürs Karma.

Hint: ein Bonze ist ein buddhistischer Mönch.


Was ich noch erfahren habe: Buddhismus war dein Grund für den Untergang
des Khmer-Reichs.

Denn: der Buddhismus ist die egoistischste der großen Weltreligionen.
Vollständig selbstfixiert strebt man eine höhere Stufe der Wiedergeburt
und dann das Nirwana an. Brav die Bonzen füttern und sich vervollkommnen.

So ein Konzept wie "Nächstenliebe" oder Gemeinwohl fehlt tatsächlich
vollkommen im Buddhismus!

Man tut den Mitmenschen nicht weh. Aber sie dürfen einem total am A...
vorbeigehen.

Wenn ein Land daher ein paar Jahrhunderte Buddhismus gepflegt hat, ist
es reif für den Eroberer aus dem Nachbarland...



Reisen. Ist wirklich interessant.

Marc Stibane

unread,
Sep 25, 2017, 11:51:26 AM9/25/17
to
<Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:
> Lars Gebauer schrieb:
>> Marc Stibane:
>>> <Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:

>>>> Mir gefällt die AfD mit ihrer rechtsnationalistischen Grundstruktur
>>>> zwar auch nicht, deswegen spreche ich ihr aber nicht ihr
>>>> demokratische Existenzberechtigung ab, welche sie BTW längst
>>>> erbracht hat...
>>> Die AfD von Höcke ist aber eine ganz andere Partei als die von
>>> Lucke.
>> Gibt es denn die "AfD von Höcke"?
> Yoh! Nennen sich Liberal-Konservative Reformer und traten zur
> Bundestagswahl 2017 erst gar nicht an...

Verwechselt. Das ist die (Ex-)Alfa von Lucke, mit ungefähr denselben
Inhalten wie die Partei welche 2014 in 13 Landesparlamente eingezogen
ist.

Die von Höcke hat den Namen AfD behalten, nur halt den Großteil der
Inhalte ausgetauscht gegen Migranten-Abwehr.

Marc Stibane

unread,
Sep 25, 2017, 11:51:26 AM9/25/17
to
<Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:
> Marc Stibane schrieb:
>> <Fidel-Sebastian...@b.maus.de> wrote:

>>>| Wenn im Grundsatzprogramm der AfD also steht:
(*)
>> Dann ist das im groben und ganzen wohl richtig.
>> Sage ich als Liberaler...
> Nope! Schon die Zuschreibung Rechtspopulist war falsch! Die AfD ist
> deutsch-national und sonst gar nichts...

Wer oder was die AfD ist war mir an dieser Stelle schnurz.
Aber der Ausschnitt aus ihrem Grundsatzprogramm:
(*)
>>>| "Es hat sich eine politische Klasse von Berufspolitikern
>>>| herausgebildet, deren vordringliches Interesse ihrer Macht, ihrem
>>>| Status und ihrem materiellen Wohlergehen gilt. Es handelt sich um
>>>| ein politisches Kartell, das die Schalthebel der staatlichen Macht,
>>>| soweit diese nicht an die EU übertragen worden ist, die gesamte
>>>| politische Bildung und große Teile der Versorgung der Bevölkerung
>>>| mit politischen Informationen in Händen hat.

ist inhaltlich im groben und ganzen richtig.
Wahr ist wahr, egal ob von links oder von rechts verkündet.


>>>| Nur das Staatsvolk der Bundesrepublik Deutschland kann dieses
>>>| illegitimen Zustand beenden" – dann ist das Populismus in Reinform,
>>>| in diesem Fall Rechtspopulismus.
>> Wieso rechts? Wahr ist wahr, nicht links oder rechts.
> Innerhalb der politischen Diskussion ist die Wahrheit absolut
> irrelevant! Wahr ist nur, was den eigenen Zielen nützt...

Als Wähler ist man aber nicht _in_ der Diskussion, sondern - bestenfalls
interessierter - Zuhörer. Und da passiert es halt auch dass die Leute
die man eigentlich nicht leiden kann mal was richtiges sagen.

Peter Mc Donough

unread,
Sep 25, 2017, 12:21:08 PM9/25/17
to
Am 25.09.2017 um 10:13 schrieb Mike Grantz:

> Warum habt ihr Spinner nicht die Piraten gewählt, als ihr die Chance
> hattet?

Die Wähler wählen entweder aus Überzeugung oder strategisch oder aus
Protest eine bestimmte Gruppierung.

Letzteres ist bei der AfD wirksamer. Da die AfD nur Wunder versprechen
kann, aber keine bewirken, sind die Protestwähler bald wieder weg.

Interessant wird, welche AfD-Sprüche die anderen übernnehmen werden.

Gruß
Peter

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 12:28:37 PM9/25/17
to
Salve allerseits,

Peter Mc Donough schrieb:
> Am 25.09.2017 um 10:13 schrieb Mike Grantz:
>
>> Warum habt ihr Spinner nicht die Piraten gewählt, als ihr die Chance
>> hattet?
>
> Die Wähler wählen entweder aus Überzeugung oder strategisch oder aus
> Protest eine bestimmte Gruppierung.
>
Tjaha, ich gebe offen zu, dass ich die FDP gewählt habe, weil sich mir
dabei am Wenigsten der Magen umgedreht hat – und will ich die Hoffnung
hege, dass Jamaika sowohl den Grünen als der FDP den Rest gibt... 8-)

Peter Mc Donough

unread,
Sep 25, 2017, 12:43:51 PM9/25/17
to
Am 25.09.2017 um 18:28 schrieb Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara:
> Salve allerseits,
>
> Peter Mc Donough schrieb:
>> Am 25.09.2017 um 10:13 schrieb Mike Grantz:
>>
>>> Warum habt ihr Spinner nicht die Piraten gewählt, als ihr die Chance
>>> hattet?
>>
>> Die Wähler wählen entweder aus Überzeugung oder strategisch oder aus
>> Protest eine bestimmte Gruppierung.
>>
> Tjaha, ich gebe offen zu, dass ich die FDP gewählt habe, weil sich mir
> dabei am Wenigsten der Magen umgedreht hat – und will ich die Hoffnung
> hege, dass Jamaika sowohl den Grünen als der FDP den Rest gibt... 8-)

Eine strategische Wahl. Die meisten Wähler beider Parteien sind m.E.
keine Protestwähler mehr. Solange der Markenkern beider Parteien
erkennbar bleibt, werden sie nicht verschwinden.

Gruß
Peter

Dietz Proepper

unread,
Sep 25, 2017, 2:05:02 PM9/25/17
to
Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara wrote:

> Salve allerseits,
>
> Mike Grantz schrieb:
>> On 25.09.2017 15:32, Marc Stibane wrote:
>>
>>> Die Piraten haben sich kapern lassen, von Genderquatschlern,
>>> AntiFa-Idioten und allgemein Querulanten. Da im Volk solche Leute
>>> zurecht kein Gehör finden, sind die Piraten versenkt worden.
>>>
>>> Das hat die AfD vermieden, statt dessen hat sie sich von den Rechten
>>> kapern lassen. Und da gibt es genug Symphatisanten im Volk.
>>
>> Ja leider, ironischerweise auch von Rechten...
>>
> Wundert dich das? Die Deutsch-Nationale Bewegung ist eine sehr alte
> politische Strömung im deutschen Volk! Sie existiert praktisch seit der
> bürgerlichen Revolution von 1848/49...

Auaaa. Mein alter Geschichtslehrer würde im Grab rotieren. Die
Deutschnationalen anno 1848 (im Vormärz) haben mit den heutigen Nationalen
maximal den Namen gemeinsam.

Oh. Shit. Filter kaputt.

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 25, 2017, 2:07:54 PM9/25/17
to
Salve allerseits,

Peter Mc Donough schrieb:
> Am 25.09.2017 um 18:28 schrieb Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara:
>> Peter Mc Donough schrieb:
>>> Am 25.09.2017 um 10:13 schrieb Mike Grantz:
>>>
>>>> Warum habt ihr Spinner nicht die Piraten gewählt, als ihr die Chance
>>>> hattet?
>>>
>>> Die Wähler wählen entweder aus Überzeugung oder strategisch oder aus
>>> Protest eine bestimmte Gruppierung.
>>>
>> Tjaha, ich gebe offen zu, dass ich die FDP gewählt habe, weil sich mir
>> dabei am Wenigsten der Magen umgedreht hat – und will ich die Hoffnung
>> hege, dass Jamaika sowohl den Grünen als der FDP den Rest gibt... 8-)
>
> Eine strategische Wahl.
>
Chlor! Und aus alter Solidarität bekam die SPD die Erststimme! Ich fülle
mich nämlich immer noch den Seeheimer Kreis in der SPD verbunden...

Dietz Proepper

unread,
Sep 25, 2017, 2:15:03 PM9/25/17
to
Dr. Joachim Neudert wrote:

> Am 25.09.17 um 16:19 schrieb Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara:
>> Wundert dich das? Die Deutsch-Nationale Bewegung ist eine sehr alte
>> politische Strömung im deutschen Volk! Sie existiert praktisch seit der
>> bürgerlichen Revolution von 1848/49...
>
> Und sie ist doch nicht auf Deutschland beschränkt. Nationalismus ist
> doch eine der ältesten Chauvinismus-Formen, wir haben Nationalisten in
> der Regierung in Ungarn und Polen, in der Türkei, den USA, und im
> Parlament in Belgien, Finnland, Niederlanden, Frankreich...

Dumme Menschen gibt es nicht nur hierzulande. Ich finde es eigentlich recht
erbärmlich, sich Sachen anzuheften, die man nicht selber erreicht hat. Und das
Geburtsland ist nur wirklich nichts, das an meine Definition von "eigenem
Verdienst" in irgendeiner Form heran reicht.

> Wenn man es historisch betrachten will ist es nur eine Normalisierung.
> Gefährlich kann es trotzdem sein...

Nationalismus, der wesentlich über ein "eigentlich haben wir's echt gut hier"
hinaus geht *ist* scheißgefährlich.

Was mir an .de eigentlich immer sehr gut gefallen hat ist, dass das lange Zeit
sogar die Rechten halbwegs verstanden hatten, dass Nationalismus einfach nur
dumm und von Übel ist.

Aber das hat sich inzwischen ja endgültig geändert,

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Sep 26, 2017, 8:45:51 AM9/26/17
to
spamf...@arcor.de (Marc Stibane) wrote:

>Die Piraten haben sich kapern lassen, von Genderquatschlern,
>AntiFa-Idioten und allgemein Querulanten. Da im Volk solche Leute
>zurecht kein Gehör finden, sind die Piraten versenkt worden.
>
>Das hat die AfD vermieden, statt dessen hat sie sich von den Rechten
>kapern lassen. Und da gibt es genug Symphatisanten im Volk.

Ja, die Parallelen sind eindeutig.


-ras

--
Ralph A. Schmid
http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/ http://www.kabuliyan.de/

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Sep 28, 2017, 2:17:14 AM9/28/17
to
"Dr. Joachim Neudert" <neu...@5sl.org> wrote:

>Full ACK.
>
>Auf Dauer kann man halt nicht gegen die authentischen Erfahrungen der
>Bevölkerung regieren. Die Probleme wegleugnen. In der Presse alles unter
>den Tisch kehren, was nicht ins Weltbild passt.

Vieles sind aber keine authentischen Erfahrungen. Wenn in einem Ort
mit zehn Asylanten die AfD gewinnt, was ist da an Erfahrung? Es sind
geschürte Ängste, Meinungsmache, recht wenig von Realität oder gar
Erfahrung geprägt. Leider holt man die Leute auch nicht mehr ab, die
Filterblase funktioniert bestens. Im Sonderheft Spiegel nach der Wahl
war der beste Artikel übrigenbs IMO das Interview mit Wolf Biermann.

>Das dauert keine 4 Monate denke ich, dann ist das Ende der mittleren
>Reife in der Staatskanzlei endlich da (und nix gegen mittlere Reife,
>aber in der Ausprägung von Ilse Aigner und Horst Seehofer halte ich sie
>für ungeeignet zur Regierungsführung).

Da ist was dran, der Seehofer, ich weiß net so recht, der wirkt
manchmal recht einfach gestrickt.

Dr. Joachim Neudert

unread,
Sep 28, 2017, 2:45:08 AM9/28/17
to
Am 28.09.17 um 08:17 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:
> "Dr. Joachim Neudert" <neu...@5sl.org> wrote:
>
>> Full ACK.
>>
>> Auf Dauer kann man halt nicht gegen die authentischen Erfahrungen der
>> Bevölkerung regieren. Die Probleme wegleugnen. In der Presse alles unter
>> den Tisch kehren, was nicht ins Weltbild passt.
>
> Vieles sind aber keine authentischen Erfahrungen. Wenn in einem Ort
> mit zehn Asylanten die AfD gewinnt, was ist da an Erfahrung? Es sind
> geschürte Ängste, Meinungsmache, recht wenig von Realität oder gar
> Erfahrung geprägt. Leider holt man die Leute auch nicht mehr ab, die
> Filterblase funktioniert bestens. Im Sonderheft Spiegel nach der Wahl
> war der beste Artikel übrigenbs IMO das Interview mit Wolf Biermann.


Also in Bayern auffällig ist, daß die AfD dort etwa 20% und mehr geholt
hat in den Grenzorten nach Österreich, wo die Flüchtlinge ankamen. Wo
die Migrationsrouten liefen und die erste Hilfe nötig war.Da wo es hieß:
"Wir schaffen das. Ihr macht das schon". Die Orte, die es schaffen
mussten also. Und wo die Landräte und Bürgermeister von Berlin recht
alleingelassen wurden.

Das sind die Orte die von der Presse hochgelobt wurden weil sie es
tatsächlich geschafft haben. Da wissen die Bürger jetzt aus eigener
Erfahrung, was ihnen zugemutet wurde.


Es war gerade genau dazu ein FAZ-Artikel oder SZ, finde ich nicht
gleich. Aber genau das war darin thematisiert worden, daß aus den
Helden-Orten jetzt plötzlich die bösen Orte wurden.


>
>> Das dauert keine 4 Monate denke ich, dann ist das Ende der mittleren
>> Reife in der Staatskanzlei endlich da (und nix gegen mittlere Reife,
>> aber in der Ausprägung von Ilse Aigner und Horst Seehofer halte ich sie
>> für ungeeignet zur Regierungsführung).
>
> Da ist was dran, der Seehofer, ich weiß net so recht, der wirkt
> manchmal recht einfach gestrickt.

Der ist kein Deut intelligenter als er sich gibt. Wankelmütige
Bauernschläue, mehr ist da nicht.

Dr. Joachim Neudert

unread,
Sep 28, 2017, 2:55:35 AM9/28/17
to
Am 28.09.17 um 08:45 schrieb Dr. Joachim Neudert:
> Am 28.09.17 um 08:17 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:
>> "Dr. Joachim Neudert" <neu...@5sl.org> wrote:
>>
>>> Full ACK.
>>>
>>> Auf Dauer kann man halt nicht gegen die authentischen Erfahrungen der
>>> Bevölkerung regieren. Die Probleme wegleugnen. In der Presse alles unter
>>> den Tisch kehren, was nicht ins Weltbild passt.
>>
>> Vieles sind aber keine authentischen Erfahrungen. Wenn in einem Ort
>> mit zehn Asylanten die AfD gewinnt, was ist da an Erfahrung? Es sind
>> geschürte Ängste, Meinungsmache, recht wenig von Realität oder gar
>> Erfahrung geprägt. Leider holt man die Leute auch nicht mehr ab, die
>> Filterblase funktioniert bestens. Im Sonderheft Spiegel nach der Wahl
>> war der beste Artikel übrigenbs IMO das Interview mit Wolf Biermann.
>
>
> Also in Bayern auffällig ist, daß die AfD dort etwa 20% und mehr geholt
> hat in den Grenzorten nach Österreich, wo die Flüchtlinge ankamen. Wo
> die Migrationsrouten liefen und die erste Hilfe nötig war.Da wo es hieß:
> "Wir schaffen das. Ihr macht das schon". Die Orte, die es schaffen
> mussten also. Und wo die Landräte und Bürgermeister von Berlin recht
> alleingelassen wurden.
>
> Das sind die Orte die von der Presse hochgelobt wurden weil sie es
> tatsächlich geschafft haben. Da wissen die Bürger jetzt aus eigener
> Erfahrung, was ihnen zugemutet wurde.
>
>
> Es war gerade genau dazu ein FAZ-Artikel oder SZ, finde ich nicht
> gleich. Aber genau das war darin thematisiert worden, daß aus den
> Helden-Orten jetzt plötzlich die bösen Orte wurden.
>

Das ist zwar nicht der Artikel den ich meinte, aber er thematisiert
dasselbe:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/deggendorf-wie-die-afd-im-schwarzen-stammland-siegte-1.3685840

"Ende 2015 war Deggendorf im Ausnahmezustand. Hunderte Flüchtlinge kamen
da an manchen Tagen über die österreichische Grenze, Zelte waren nötig.
Ein Krisentreffen von Ministerpräsident Horst Seehofer mit Landräten
fand hier statt. "Die Stimmung kippt", stellte Deggendorfs Landrat
Christian Bernreiter damals fest. Und der Kreischef des Sozialverbands
VdK registrierte wachsenden Unmut: "Meist werden falsche Gerüchte in
Windeseile verbreitet, weil Asylanten, wie man glaubt, unverdiente
Besserstellungen als deutsche Bürger erhalten." Gerüchte wie das, wonach
der Nettomarkt gegenüber der Unterkunft schließen müsse - weil
Asylbewerber ihn leerstehlen, ohne eine Anzeige, ohne Folgen."


"Im Viertel um St. Martin hat sich laut Bernreiter die Zusammensetzung
der Bevölkerung geändert. Tatsächlich sieht man das, die Stadt mit gut
30 000 Einwohnern wirkt hier wie eine Großstadt. Von den Schülern hört
man bairisch, "Ey, Mann, Alter", arabische Sprachfetzen. Gruppen von
Schwarzen streunen herum, hier, aber auch im Zentrum. Natürlich die AfD,
sagt ein Mann auf der Straße, Anfang 60. "Die ganze Familie, meine Frau,
die Buben, und die Oma." Sonst habe er CSU gewählt, aber früher "gab's
ja nix anderes". Warum jetzt AfD? Weil die CSU nichts tue gegen
Flüchtlinge. Und sie werde nichts tun, "wenn die Afrikaner in Italien
losrennen. Die haben nur bis zur Wahl gewartet". Frauen trauten sich
abends nicht mehr aus dem Haus."


Dort, in Deggendorf, hat die AfD jetzt 31% geholt.

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 28, 2017, 12:03:08 PM9/28/17
to
Salve allerseits,

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:
> "Dr. Joachim Neudert" <neu...@5sl.org> wrote:
>
>>Full ACK.
>>
>>Auf Dauer kann man halt nicht gegen die authentischen Erfahrungen der
>>Bevölkerung regieren. Die Probleme wegleugnen. In der Presse alles unter
>>den Tisch kehren, was nicht ins Weltbild passt.
>
> Vieles sind aber keine authentischen Erfahrungen.
>
Tatsächlich? Ich rekapituliere mal: Es war einmal ein Volk, wo die
Stimmungs- und Bewusstseinslage der Autochthonen, sich anno 1989/90 dem
demokratischen Westen unter populistischen Parolen („Wir sind ein Volk!")
an den Hals warfen, worauf der Westen besagte Autochthonen umgehend zu
minderbemittelte Modernisierungsverlierer bzw. Abgehängte erklärte,
was dazu führte, dass eine Partei wieder aufstieg, die im Westen
als im Orkus der Geschichte versunken betrachtet wurde – ich
zumindest erkenne da ein wiederkehrendes Muster zur
analogen aktuellen Entwicklung...

Dr. Joachim Neudert

unread,
Sep 28, 2017, 12:08:17 PM9/28/17
to
Am 28.09.17 um 08:45 schrieb Dr. Joachim Neudert:
> Es war gerade genau dazu ein FAZ-Artikel oder SZ, finde ich nicht
> gleich. Aber genau das war darin thematisiert worden, daß aus den
> Helden-Orten jetzt plötzlich die bösen Orte wurden.


das da war es:

http://blogs.faz.net/stuetzen/

Titel: "Die Helden des Flüchtlingssommers als AfD-Schurken"


Auszug:

"Auch nicht für die CSU. Die Angereisten aus München wurden gefragt, was
das soll: Auf der einen Seite sei die Grenze offen, und die Region
müsste die Hauptlast der Krise tragen. Wenn Sie, liebe Leser, sich auf
der Karte anschauen, wo die AfD in Bayern besonders stark ist: Das sind,
vom Sonderfall München einmal abgesehen, die ländlichen Gegenden entlang
der Endpunkte der Brenner- und Balkenrouten. Die Gebiete, die damals die
Hauptlast bei der Erstversorgung trugen, und denen später nicht
sonderlich gedankt wurde. Das „Wir schaffen das“ war bei uns ein „Ihr
macht das halt“. Dafür gingen bei den Bürgermeistern wenig
verständnisvolle Briefe von Gästen ein, die die Gegenden als Urlaubs-
und nicht als Krisenregionen besuchen wollten. München bekam ein Konzert
für die grossartige Leistung der Helfer, wir am Tegernsee bekamen, und
das war absehbar, ein Raumproblem durch anerkannte Asylbewerber und
viele Überstunden für die Gemeindemitarbeiter. "


Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Sep 28, 2017, 12:16:03 PM9/28/17
to
Salve allerseits,

Dr. Joachim Neudert schrieb:
> Am 28.09.17 um 08:17 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:
>> "Dr. Joachim Neudert" <neu...@5sl.org> wrote:
>>
>>> Full ACK.
>>>
>>> Auf Dauer kann man halt nicht gegen die authentischen Erfahrungen der
>>> Bevölkerung regieren. Die Probleme wegleugnen. In der Presse alles unter
>>> den Tisch kehren, was nicht ins Weltbild passt.
>>
>> Vieles sind aber keine authentischen Erfahrungen. Wenn in einem Ort
>> mit zehn Asylanten die AfD gewinnt, was ist da an Erfahrung? Es sind
>> geschürte Ängste, Meinungsmache, recht wenig von Realität oder gar
>> Erfahrung geprägt. Leider holt man die Leute auch nicht mehr ab, die
>> Filterblase funktioniert bestens. Im Sonderheft Spiegel nach der Wahl
>> war der beste Artikel übrigenbs IMO das Interview mit Wolf Biermann.
>
> Also in Bayern auffällig ist, daß die AfD dort etwa 20% und mehr geholt
> hat in den Grenzorten nach Österreich, wo die Flüchtlinge ankamen. Wo
> die Migrationsrouten liefen und die erste Hilfe nötig war.Da wo es hieß:
> "Wir schaffen das. Ihr macht das schon". Die Orte, die es schaffen
> mussten also. Und wo die Landräte und Bürgermeister von Berlin recht
> alleingelassen wurden.
>
Ich würde es sogar dahin gehend verallgemeinern, dass überall dort, wo
die Einheimischen befürchten müssen von einer teils indifferente, teils
grünideologisch eingefärbte Elite des Landes als /Deplorables/ bezeichnet
zu werden, neigen besagte Einheimische dazu, Parteien zu wählen, die
explizit gegen besagte Eliten sind! War bei den Yankees ja auch
nicht anders...

Dr. Joachim Neudert

unread,
Sep 28, 2017, 12:26:43 PM9/28/17
to
Am 28.09.17 um 18:16 schrieb Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara:
Jupp.

Trump ist die Rache des Fly-over-Countrys, das haben viel zu wenige
US-Politiker bisher verstanden. Wenn man den Leute die political
correctness ständig den Rachen runterschiebt, und ihnen laufend ihre
Hillbilly-Redneck-Obsoleszenz erklärt als angry old white men und
Auslaufmodell, passiert das schon mal.

Hat doch auch hier schon jemand unserem einschlägig ebenso talentierten
Wiener Freund Stephan erklärt, daß er eigentlich auch ein exzellenter
AfD-Wahlhelfer ist. Auch wenn er es selbst gar nicht versteht und sich
selbst ganz anders sieht. Aber es ist wohl tatsächlich so.

Fidel-Sebastian Hunrichse-Lara

unread,
Nov 4, 2017, 6:50:12 AM11/4/17
to
> Jupp.
>
> Trump ist die Rache des Fly-over-Countrys, das haben viel zu wenige
> US-Politiker bisher verstanden. Wenn man den Leute die political
> correctness ständig den Rachen runterschiebt, und ihnen laufend ihre
> Hillbilly-Redneck-Obsoleszenz erklärt als angry old white men und
> Auslaufmodell, passiert das schon mal.
>
--- <hier abknabbern> ---
Es war wie ein Erdbeben, dessen Epizentrum in Washington lag und das von
dort die ganze Welt erschütterte. Mit aufgerissenen Mündern verfolgten
Millionen von Menschen weltweit am 8. November 2016, wie ein Gliedstaat
nach dem anderen Donald Trump zufiel und er Hillary Clinton die sicher
geglaubte Präsidentschaft entriss. Bürger stürmten auf die Strassen,
schrien «Not my president», Frauen in pinkfarbenen Wollmützen
protestierten von Washington bis Genf. Es schien, als sterbe Amerika
gerade ein bisschen.

Nur ganz wenige hatten die Zeichen der Zeit zu lesen gewusst: die
Frustration in der weissen Arbeiterschicht, den Hass gegen Angehörige
der Eliten wie die Clintons, den Wunsch nach Veränderung. Rahm Emanuel
etwa, der demokratische Bürgermeister von Chicago, hatte Monate zuvor
gesagt, dass Trumps Charmeoffensive gegenüber der Arbeiterklasse –
gepaart mit seiner frechen Schnauze – unwiderstehlich wirke. Ebenso
wusste Kellyanne Conway, auf Frauen spezialisierte Meinungsforscherin
und zuletzt Chefin von Trumps Wahlkampf, dass die «schweigende Mehrheit»
auf einen solchen Kandidaten nur gewartet hatte. Und nicht zuletzt Trump
selbst erkannte seine Chance – und ergriff sie.

Für die Umfrageinstitute und Medienhäuser hingegen war die Blamage
riesig: Mit 80, ja 90 Prozent Wahrscheinlichkeit hatten sie Clinton als
nächste Präsidentin gesehen. Sie haben alle verkannt, wie sich das Land
verändert hatte. Clintons Niederlage war zwar knapp, 80 000 Stimmen in
Michigan, Wisconsin und Pennsylvania kosteten sie den Sieg. 80 000
Stimmen, die zwischen zwei Versionen von Amerika entschieden haben. Auch
das ist Demokratie.

*Trumpismus als neuer Zeitgeist*

Ein Jahr später spaltet der Wahlausgang das Land noch immer. Die
Not-my-president-Fraktion hofft auf fatale Wendungen in der
Russland-Affäre. Führende Akademikerkreise erklären Trump lieber gleich
für verrückt, denn mit Geisteskranken und ihren Anhängern muss man sich
nicht ernsthaft auseinandersetzen. Das politische Establishment buckelt
und hofft, das Drama möge in drei Jahren vorbei sein.

Das wird es nicht. Denn Trump ist nur Ausdruck eines schwelenden Unmuts
im Land, der sich über Jahrzehnte aufgestaut hat. Gräben klaffen in
Amerikas Gesellschaft; zwischen Weiss und Schwarz, Reich und Arm,
zwischen Küste und Inland. Die Schnittmenge all dieser Konflikte bildet
Trumps Basis: Vom Rest des Landes gerne als «hillbillies» oder «white
trash» aus dem «fly-over country» belächelt, haben seine Wähler eine
politische Revolution angezettelt. Trump als ihr Fahnenführer hat
erkannt, mit welchen Reizthemen er sie auf die Barrikaden rufen kann –
mit der Frage der Zuwanderung etwa. Wer sich unten in der
gesellschaftlichen Hackordnung sieht, tritt gerne noch weiter nach unten
aus gegen die, die illegal ins Land kommen. Es ist der gleiche Neid wie
der, mit dem Sozialhilfeempfänger in Deutschland gegen Flüchtlinge
wettern, für welche die Gesellschaft mehr Empathie aufbringt als für
Hartz IV empfangende Mitbürger. En passant sicherte Trump sich so auch
die Stimmen der Rassisten und Suprematisten, in deren Augen das einzig
wahre Amerika ein weisses ist.

Zweitens mobilisierte er die weisse Arbeiterschicht, indem er vorgab,
ihre Wut auf die Globalisierung zu teilen. Diese allein sei
verantwortlich für ihre wirtschaftlichen Nöte – und nicht etwa die
mangelnde Bereitschaft, sich Veränderungen anzupassen. Die Schuld an der
Globalisierung wiederum schob Trump, drittens, zielsicher den
politischen Eliten Washingtons zu, die sich auf Kosten des kleinen
Mannes bereicherten.

Es diesem Establishment endlich heimzuzahlen, ist das Mandat, mit dem
Trumps Wähler ihn ins Weisse Haus geschickt haben. Man muss sich das vor
Augen führen, um zu verstehen, warum Trumps Basis durchaus begeistert
von ihrem Präsidenten ist. Nur einer von zehn Befragten gab nach der
Wahl an, für Trump gestimmt zu haben, damit er die republikanische
Agenda vorantreibe. Von aussen betrachtet, mag das Weisse Haus im Chaos
versinken, die Regierung nichts zustande bringen. Doch 80 Prozent der
Republikaner sind zufrieden mit der Arbeit, die das Staatsoberhaupt leistet.

Trump wiederum weiss, woran ihn seine Basis misst, und bemüht sich,
entsprechende Signale zu senden beziehungsweise zu twittern: wie gut es
der Wirtschaft gehe, welche Jobs er im Land gehalten habe, mit welchen
Dekreten er die Visavergabe für Muslime beschränke. Luftschlösser zu
vermarkten, hat er als Fernsehstar und Immobilienhändler gelernt. Läuft
doch etwas unbestreitbar schlecht – etwa die Gesundheitsreform oder die
Russland-Affäre –, sind wahlweise der Kongress oder die «fake media»
schuld. Dass Trump zu viel Quatsch twittert, ein Sexist ist und häufig
zu impulsiv handelt, gestehen in Umfragen auch seine Fans ein. Doch sie
sehen bereitwillig darüber hinweg. Schliesslich ist er die langersehnte
Bombe, mit der sie den Politikbetrieb in Washington aufwirbeln können.

Der Präsident ist nicht ihr einziger Hoffnungsträger. Neue Trumps stehen
schon in den Startlöchern: in Alabama etwa, wo sich der radikale
Republikaner Roy Moore nun einen Senatsplatz angeln dürfte. Oder in New
Jersey und Virginia, wo die republikanischen Anwärter für das
Gouverneursamt sich ebenfalls das Mäntelchen des Nationalismus
umgeworfen haben und mit Halbwahrheiten und rassistischen Anfeindungen
gegen ihre Konkurrenten schiessen. Tabus gibt es längst keine mehr. Der
Trumpsche Ton könnte auch bei den Zwischenwahlen dominieren, bei denen
in einem Jahr die Karten im Kongress neu gemischt werden. Gemässigte
Republikaner müssen fürchten, bei den Vorwahlen von parteiinternen
Hardlinern ausgestochen zu werden. Gestützt werden diese von
einflussreichen Rechtsnationalisten wie dem Milliardär Robert Mercer.
Auch der frühere Trump-Berater Steve Bannon befeuert den Kulturkampf und
sorgt mit seiner Plattform «Breitbart» dafür, dass die Wut auf das
Establishment nicht abflaut. Die neu einziehenden Abgeordneten werden
sicherstellen, dass sich der Trumpismus auch im Kongress verwurzelt.

Die Führer der Grand Old Party haben dem bis jetzt wenig
entgegenzusetzen. Statt um die Zukunft ihrer Partei und des Landes
sorgen sie sich darum, Trumps nächstes Mobbingopfer zu werden.

*Auf Selbstreflexion wartet man vergebens*

Dabei könnten die politischen Eliten dieser Radikalisierung etwas
entgegensetzen, wenn sie endlich die Lehren aus Trumps Sieg zögen –
indem sie etwa eingestünden, dass sie die Sorgen der
Globalisierungsverlierer zu lange belächelt haben. Besonders die
Demokraten weigern sich, aus ihrer Blamage vom November zu lernen.
Stattdessen fahren sie mit dem gleichen Personal weiter, etwa der
77-jährigen Nancy Pelosi als Fraktionschefin oder der 85-jährigen
Senatorin Dianne Feinstein, die ihren Platz nicht für frische Gesichter
räumen wollen. Ebenso weigert sich die Parteiführung zu hinterfragen,
wie sie mit Bernie Sanders umgegangen ist. Hillary Clinton geht mit
schlechtem Beispiel voran: Sie sucht bis heute bei jedem ausser sich
selbst die Schuld für den verpassten Sieg, der ihr doch zugestanden hätte.

Trumps Gegner mögen sich darauf ausruhen, dass seine Umfragewerte im
landesweiten Schnitt miserabel sind. Doch die Präsidentenwahl ist keine
nationale, sondern besteht aus 50 Abstimmungen, in denen jeweils eine
relative Mehrheit genügt. In den wichtigen Gliedstaaten wie im Mittleren
Westen ist der Präsident noch immer sehr populär. Trump dürfte mit
Genugtuung registrieren, dass die Parteispitzen im Kongress noch
unbeliebter sind als er selbst.
--- </hier abknabbern> ---

©<https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/das-neue-amerika-ld.1326122>
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