Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Das Shuttle, ein paar Fragen von mir

17 views
Skip to first unread message

Dany Thinnes

unread,
Mar 7, 2011, 10:41:28 AM3/7/11
to
Mahlzeit!

Ich suche jetzt schon länger, aber ich finde nichts darüber wie das
Shuttle an den Aussentank geschraubt wird. An sich würde ich mir da gar
keine Gedanken drüber machen, aber wird der Tank direkt an den
Hitzeschild geschraubt?

Dann, wie heisst eigentlich das Teil mit dem das Shuttle zur Startrampe
gefahren wird? Gibt es über das Teil Informationen?

Dann habe ich ein schönes Bild von Cockpit der Atlantis gefunden. Aber
für mich fehlt da etwas Wichtiges. Wo ist der Steuerknüppel? Ausserdem,
warum ist in der Mitte das Fenster geschlossen? Oder ist das kein
Fenster? Könnte mir auch vorstellen das das die Struktur stabilisiert.

Waldemar Krzok

unread,
Mar 7, 2011, 11:45:28 AM3/7/11
to
Am 07.03.2011 16:41, schrieb Dany Thinnes:
> Mahlzeit!
>
> Ich suche jetzt schon länger, aber ich finde nichts darüber wie das
> Shuttle an den Aussentank geschraubt wird. An sich würde ich mir da gar
> keine Gedanken drüber machen, aber wird der Tank direkt an den
> Hitzeschild geschraubt?

Nö, es wird an die dafür vorgesehene Montagefüße mit Hilfe von
Sprengbolzen verschraubt. Es gibt ein Doppelfuß an der Spitze und zwei
Doppelfüße im Heckbereich. Dort sind auch die Steuerleitungen und
Spritversorgung für die Shuttle-Motoren verortet. Die Booster sind
miteinander und mit dem Tank an 2 Punkten jeweils oben und unten
verbunden. Die Verstrebungen laufen durch den Tank.

> Dann, wie heisst eigentlich das Teil mit dem das Shuttle zur Startrampe
> gefahren wird? Gibt es über das Teil Informationen?

http://en.wikipedia.org/wiki/Crawler-transporter

Es ist wirklich ziemlich groß. Habe ein Photo von mir neben den Raupen.
Ich sehe ziemlich klein aus :-).

> Dann habe ich ein schönes Bild von Cockpit der Atlantis gefunden. Aber
> für mich fehlt da etwas Wichtiges. Wo ist der Steuerknüppel? Ausserdem,
> warum ist in der Mitte das Fenster geschlossen? Oder ist das kein
> Fenster? Könnte mir auch vorstellen das das die Struktur stabilisiert.

http://www.aviationexplorer.com/cockpit_photos/space_shuttle_cockpit.jpg

Man sieht, dass erstens dort 2 Steuerknüppel (vulgo joystick) sind und
zweitens, gibt es in der Mitte kein Fenster.

Waldemar

--
My jsme Borgové. Sklopte štíty a vzdejte se. Odpor je marný.

Dany Thinnes

unread,
Mar 7, 2011, 7:58:21 PM3/7/11
to
Am 07.03.2011 17:45, schrieb Waldemar Krzok:
> Am 07.03.2011 16:41, schrieb Dany Thinnes:

>> Ich suche jetzt schon länger, aber ich finde nichts darüber wie das
>> Shuttle an den Aussentank geschraubt wird. An sich würde ich mir da gar
>> keine Gedanken drüber machen, aber wird der Tank direkt an den
>> Hitzeschild geschraubt?
>
> Nö, es wird an die dafür vorgesehene Montagefüße mit Hilfe von
> Sprengbolzen verschraubt. Es gibt ein Doppelfuß an der Spitze und zwei
> Doppelfüße im Heckbereich. Dort sind auch die Steuerleitungen und
> Spritversorgung für die Shuttle-Motoren verortet. Die Booster sind
> miteinander und mit dem Tank an 2 Punkten jeweils oben und unten
> verbunden. Die Verstrebungen laufen durch den Tank.

Ich gehe mal davon aus, dass die Sprengbolzen usw. die Temperaturen beim
Wiedereintritt überstehen und dadurch eine Kachel an der Stelle
überflüssig machen.

>> Dann, wie heisst eigentlich das Teil mit dem das Shuttle zur Startrampe
>> gefahren wird? Gibt es über das Teil Informationen?
>
> http://en.wikipedia.org/wiki/Crawler-transporter
>
> Es ist wirklich ziemlich groß. Habe ein Photo von mir neben den Raupen.
> Ich sehe ziemlich klein aus :-).

Beeindruckendes Teil. Da kann man ja richtig drin rum laufen. Was ist da
alles drin? Pokerräume und so ^^.

>> Dann habe ich ein schönes Bild von Cockpit der Atlantis gefunden. Aber
>> für mich fehlt da etwas Wichtiges. Wo ist der Steuerknüppel? Ausserdem,
>> warum ist in der Mitte das Fenster geschlossen? Oder ist das kein
>> Fenster? Könnte mir auch vorstellen das das die Struktur stabilisiert.
>
> http://www.aviationexplorer.com/cockpit_photos/space_shuttle_cockpit.jpg
>
> Man sieht, dass erstens dort 2 Steuerknüppel (vulgo joystick) sind und
> zweitens, gibt es in der Mitte kein Fenster.

Kann es sein das das noch die Ausführung vor dem Glasscockpit ist? Oder
unterscheiden sich die Cockpits der Shuttels untereinander? Nein das
kann ich mir nun doch wieder nicht vorstellen. Aber wenn ich es
vergleiche mit meinem Bild dann ist die Stelle auf meinem Bild eindeutig
leer. Naja aber wenn es ja sowieso Fly-By-Wire Steuerungen sind wird man
die vielleicht auch abnehmen können, ich denke mal im All wird man die
nicht so wirklich dringend brauchen oder? Dann wären die ja eher im Weg.

Waldemar Krzok

unread,
Mar 8, 2011, 3:31:39 AM3/8/11
to
Dany Thinnes wrote:

>
> Ich gehe mal davon aus, dass die Sprengbolzen usw. die Temperaturen beim
> Wiedereintritt überstehen und dadurch eine Kachel an der Stelle
> überflüssig machen.

Die Sprengbolzen heißen so, weil sie gesprengt werden :-). Und beim
Wiedereintritt sind sie nicht mehr da. An der Stelle ist die Temperatur
moderat und ein Stück Blech heizt sich nicht sehr auf an der Stelle.

>>> Dann, wie heisst eigentlich das Teil mit dem das Shuttle zur Startrampe
>>> gefahren wird? Gibt es über das Teil Informationen?
>>
>> http://en.wikipedia.org/wiki/Crawler-transporter
>>
>> Es ist wirklich ziemlich groß. Habe ein Photo von mir neben den Raupen.
>> Ich sehe ziemlich klein aus :-).
>
> Beeindruckendes Teil. Da kann man ja richtig drin rum laufen. Was ist da
> alles drin? Pokerräume und so ^^.

Kraftwerke, Pumpwerke, Hydraulik, Mechanik. So viel Platz ist da nicht. Die
Ganze Platform kann ja gekippt werden. Ist notwendig, um die Startrampe
hochzukraxeln. Antrieb ist elektrisch, Strom wird onboard in 2 Kraftwerken
erzeugt. Und die paar tausend Liter Diesel sind auch noch da.



>>> Dann habe ich ein schönes Bild von Cockpit der Atlantis gefunden. Aber
>>> für mich fehlt da etwas Wichtiges. Wo ist der Steuerknüppel? Ausserdem,
>>> warum ist in der Mitte das Fenster geschlossen? Oder ist das kein
>>> Fenster? Könnte mir auch vorstellen das das die Struktur stabilisiert.
>>
>> http://www.aviationexplorer.com/cockpit_photos/space_shuttle_cockpit.jpg
>>
>> Man sieht, dass erstens dort 2 Steuerknüppel (vulgo joystick) sind und
>> zweitens, gibt es in der Mitte kein Fenster.
>
> Kann es sein das das noch die Ausführung vor dem Glasscockpit ist? Oder
> unterscheiden sich die Cockpits der Shuttels untereinander? Nein das
> kann ich mir nun doch wieder nicht vorstellen. Aber wenn ich es
> vergleiche mit meinem Bild dann ist die Stelle auf meinem Bild eindeutig
> leer. Naja aber wenn es ja sowieso Fly-By-Wire Steuerungen sind wird man
> die vielleicht auch abnehmen können, ich denke mal im All wird man die
> nicht so wirklich dringend brauchen oder? Dann wären die ja eher im Weg.

Sie können weggeklappt werden, damit die Jungs und Mädels einsteigen können.
Genau habe ich mir den Cockpit nicht angeschaut. Ich versuche mal im Mai in
das Mockup zu kommen, da bin ich in JSC in Houston.

Dany Thinnes

unread,
Mar 8, 2011, 6:53:17 AM3/8/11
to
Am 08.03.2011 09:31, schrieb Waldemar Krzok:
> Dany Thinnes wrote:
>
>>
>> Ich gehe mal davon aus, dass die Sprengbolzen usw. die Temperaturen beim
>> Wiedereintritt überstehen und dadurch eine Kachel an der Stelle
>> überflüssig machen.
>
> Die Sprengbolzen heißen so, weil sie gesprengt werden :-). Und beim
> Wiedereintritt sind sie nicht mehr da. An der Stelle ist die Temperatur
> moderat und ein Stück Blech heizt sich nicht sehr auf an der Stelle.

Ah, alles klar. Dank dir.

>> Beeindruckendes Teil. Da kann man ja richtig drin rum laufen. Was ist da
>> alles drin? Pokerräume und so ^^.
>
> Kraftwerke, Pumpwerke, Hydraulik, Mechanik. So viel Platz ist da nicht. Die
> Ganze Platform kann ja gekippt werden. Ist notwendig, um die Startrampe
> hochzukraxeln. Antrieb ist elektrisch, Strom wird onboard in 2 Kraftwerken
> erzeugt. Und die paar tausend Liter Diesel sind auch noch da.

Ich hab gestern noch eine Zeichnung mit den Inneneinrichtungen gefunden.
Geil das das Teil sogar einen Maschinenraum hat. Wäre die Kiste nicht
unendlich langsam würde ich mal schnell einen kleinen Star Trek
vergleich ziehen ^^. Aber ich glaube kaum das vom Steuer vorne an den
Maschinenraum mal die Aussage kommt, dass man mehr Power braucht um
jemanden abzuhängen oder so ^^. Aber nichts desto weniger, beeindruckend
das Ding.

[Cockpit]

>> leer. Naja aber wenn es ja sowieso Fly-By-Wire Steuerungen sind wird man
>> die vielleicht auch abnehmen können, ich denke mal im All wird man die
>> nicht so wirklich dringend brauchen oder? Dann wären die ja eher im Weg.
>
> Sie können weggeklappt werden, damit die Jungs und Mädels einsteigen können.
> Genau habe ich mir den Cockpit nicht angeschaut. Ich versuche mal im Mai in
> das Mockup zu kommen, da bin ich in JSC in Houston.

Gut, dass deckt sich ja mit dem was ich schon dachte. Ich habe mal, ich
glaube auf Discovery Channel, eine Doku gesehen, da ging es auch um die
Shuttles. Wenn ich das richtig verstanden habe da, dann steuert der
Pilot eigentlich nur die Landung von Hand, also wirklich erst ab dem
Punkt wo die Kiste auf Unterschall geht. In einer andern Doku, von BBC
galub ich, hatten sie die Ereignisse beim Absturz der Columbia gezeigt
und einen wild am Knüppel fuchtelnden Captain. Kann man davon aus gehen
das der wirklich in den letzten Sekunden noch etwas mit der
Handsteuerung versucht hat? Hat das beim Wiedereintritt eigentlich
irgend einen Sinn?

Waldemar Krzok

unread,
Mar 8, 2011, 7:16:35 AM3/8/11
to
Am 08.03.2011 12:53, schrieb Dany Thinnes:
> Am 08.03.2011 09:31, schrieb Waldemar Krzok:
>> Dany Thinnes wrote:
>>
>>>
>>> Ich gehe mal davon aus, dass die Sprengbolzen usw. die Temperaturen beim
>>> Wiedereintritt überstehen und dadurch eine Kachel an der Stelle
>>> überflüssig machen.
>>
>> Die Sprengbolzen heißen so, weil sie gesprengt werden :-). Und beim
>> Wiedereintritt sind sie nicht mehr da. An der Stelle ist die Temperatur
>> moderat und ein Stück Blech heizt sich nicht sehr auf an der Stelle.
>
> Ah, alles klar. Dank dir.
>
>>> Beeindruckendes Teil. Da kann man ja richtig drin rum laufen. Was ist da
>>> alles drin? Pokerräume und so ^^.
>>
>> Kraftwerke, Pumpwerke, Hydraulik, Mechanik. So viel Platz ist da nicht. Die
>> Ganze Platform kann ja gekippt werden. Ist notwendig, um die Startrampe
>> hochzukraxeln. Antrieb ist elektrisch, Strom wird onboard in 2 Kraftwerken
>> erzeugt. Und die paar tausend Liter Diesel sind auch noch da.
>
> Ich hab gestern noch eine Zeichnung mit den Inneneinrichtungen gefunden.
> Geil das das Teil sogar einen Maschinenraum hat. Wäre die Kiste nicht
> unendlich langsam würde ich mal schnell einen kleinen Star Trek
> vergleich ziehen ^^. Aber ich glaube kaum das vom Steuer vorne an den
> Maschinenraum mal die Aussage kommt, dass man mehr Power braucht um
> jemanden abzuhängen oder so ^^. Aber nichts desto weniger, beeindruckend
> das Ding.

So langsam ist die Kiste ja nicht. Ohne Shuttle auf dem Buckel fährt sie
mit Schrittgeschwindigkeit (so um 4km/h), nur der Verbrauch ist, bei den
heutigen Dieselpreisen etwas hoch. 350 l/km, allerdings unter Vollast.
Sie sollten umgebaut werden für die höhere Last der Ares V Rakete, aber
nach den letzten Kürzungen wird wohl daraus nix.

> [Cockpit]
>
>>> leer. Naja aber wenn es ja sowieso Fly-By-Wire Steuerungen sind wird man
>>> die vielleicht auch abnehmen können, ich denke mal im All wird man die
>>> nicht so wirklich dringend brauchen oder? Dann wären die ja eher im Weg.
>>
>> Sie können weggeklappt werden, damit die Jungs und Mädels einsteigen können.
>> Genau habe ich mir den Cockpit nicht angeschaut. Ich versuche mal im Mai in
>> das Mockup zu kommen, da bin ich in JSC in Houston.
>
> Gut, dass deckt sich ja mit dem was ich schon dachte. Ich habe mal, ich
> glaube auf Discovery Channel, eine Doku gesehen, da ging es auch um die
> Shuttles. Wenn ich das richtig verstanden habe da, dann steuert der
> Pilot eigentlich nur die Landung von Hand, also wirklich erst ab dem
> Punkt wo die Kiste auf Unterschall geht. In einer andern Doku, von BBC
> galub ich, hatten sie die Ereignisse beim Absturz der Columbia gezeigt
> und einen wild am Knüppel fuchtelnden Captain. Kann man davon aus gehen
> das der wirklich in den letzten Sekunden noch etwas mit der
> Handsteuerung versucht hat? Hat das beim Wiedereintritt eigentlich
> irgend einen Sinn?

Bei Hypersound nicht so viel, wenigstens nicht mit der aerodynamischen
Steuerung. Allerdings hat Shuttle auch noch die
Hydrazin-Steuertriebwerke. Ob sie mit dem gleichen Joystick gesteuert
werden, keine Ahnung. Die "normale" Steuerung greift etwas früher, schon
im Überschallflug, der Shuttle fliegt auch eine ziemlich scharfe Kurve
(so zig km im Durchmesser :-)), um die Geschwindigkeit zu verlieren.
Dann hört man auch die charakteristischen Überschallknalls im Abstand
von ca 1 Sekunde. Es wird allerdings vom Autopiloten gesteuert. Zu dem
"herumfuchteln" des Captains (oder Piloten): Wenn einem der Arsch
anfängt zu brennen versucht er alles, auch Unmögliches, um es zu
verhindern. Ist leider nicht gelungen.

Dany Thinnes

unread,
Mar 8, 2011, 7:41:52 AM3/8/11
to

Bei den Hydrazin-Triebwerken meine ich mal gelesen zu haben das man die
Steuerung umstellen kann, dass die auch vom Piloten gesteuert werden
können. Aber mein Leben würde ich nicht drauf verwetten ^^. Aber nutzt
das beim Wiedereintritt etwas? Ich meine, kann man da überhaupt noch was
richten wenns anfängt schief zu gehen? Von so etwas wie einem
Wiedereintrittsabbruch habe ich zumindest noch nie etwas gehört.

> Zu dem
> "herumfuchteln" des Captains (oder Piloten): Wenn einem der Arsch
> anfängt zu brennen versucht er alles, auch Unmögliches, um es zu
> verhindern. Ist leider nicht gelungen.

Was mich da nur stark verwundert, es gibt ja in der Doku über das
Unglück diese eine Szene, in der man einen scheinbar nahezu unversehrten
Helm auf einer Wiese liegen sieht. Hätten die denn Überlebenschancen
gehabt, wenn die alle die Helme und Handschuhe getragen und geschlossen
gehabt hätten?

Darüber hinaus, ich denke mal, auch wenn es eigentlich komplett sinnlos
war da noch irgendetwas zu versuchen, der Versuch alleine schon
irgendetwas zu machen damit die Kiste ganz bleibt lenkt einen doch wohl
sehr stark von der Tatsache ab, dass gleich Feierabend ist. Also ich
kann mir gut vorstellen, dass zumindest der der am Knüppel sitzt erst
realisiert das es vorbei ist wenn das weisse Licht kommt. Könnte man
vielleicht als Segen betrachten.

Waldemar Krzok

unread,
Mar 8, 2011, 8:24:58 AM3/8/11
to
Am 08.03.2011 13:41, schrieb Dany Thinnes:
> Am 08.03.2011 13:16, schrieb Waldemar Krzok:

> Bei den Hydrazin-Triebwerken meine ich mal gelesen zu haben das man die
> Steuerung umstellen kann, dass die auch vom Piloten gesteuert werden
> können. Aber mein Leben würde ich nicht drauf verwetten ^^. Aber nutzt
> das beim Wiedereintritt etwas? Ich meine, kann man da überhaupt noch was
> richten wenns anfängt schief zu gehen? Von so etwas wie einem
> Wiedereintrittsabbruch habe ich zumindest noch nie etwas gehört.


Ich kann mir so was auch nur theoretisch vorstellen durch Verringerung
des Einstellwinkels und im Endeffekt das "abprallen" des Shuttles von
der oberen Atmosphere. Ob das physikalisch möglich ist, habe ich keine
Ahnung. Auf jeden Fall wäre eine Rückkehr zu ISS unmöglich. Ob dann eine
Rettung aus dem Orbit möglich wäre? Ziemlich unwahrscheinlich.

>> Zu dem
>> "herumfuchteln" des Captains (oder Piloten): Wenn einem der Arsch
>> anfängt zu brennen versucht er alles, auch Unmögliches, um es zu
>> verhindern. Ist leider nicht gelungen.
>
> Was mich da nur stark verwundert, es gibt ja in der Doku über das
> Unglück diese eine Szene, in der man einen scheinbar nahezu unversehrten
> Helm auf einer Wiese liegen sieht. Hätten die denn Überlebenschancen
> gehabt, wenn die alle die Helme und Handschuhe getragen und geschlossen
> gehabt hätten?

Nein. Keine Chance. Mindestens ein Fallschirm wäre noch wichtig. Dann
hätten sie noch sehr, sehr, sehr kleine Chance zum Überleben. Allerdings
waren sie noch höher, als der bisher höchste Sprung mit dem Fallschirm
aus einem Strato-Ballon. Zusätzlich hatten sie noch eine wahnsinns hoche
tangentiale Geschwindigkeit, dass müßten die Skafander auch noch
aushalten ohne deren Inhalt gar zu kochen.

> Darüber hinaus, ich denke mal, auch wenn es eigentlich komplett sinnlos
> war da noch irgendetwas zu versuchen, der Versuch alleine schon
> irgendetwas zu machen damit die Kiste ganz bleibt lenkt einen doch wohl
> sehr stark von der Tatsache ab, dass gleich Feierabend ist. Also ich
> kann mir gut vorstellen, dass zumindest der der am Knüppel sitzt erst
> realisiert das es vorbei ist wenn das weisse Licht kommt. Könnte man
> vielleicht als Segen betrachten.

Wohl war. Besser als sitzen und auf den Tod zu warten ist es schon.
Dafür gibt es bei den U-Booten spezielle Giftkapsel für die Raumluft.
Alle gehen schlafen und wachen erst beim Petrus auf, oder nicht (je nach
Glauben :-)).

Dany Thinnes

unread,
Mar 8, 2011, 9:22:09 AM3/8/11
to
Am 08.03.2011 14:24, schrieb Waldemar Krzok:
> Am 08.03.2011 13:41, schrieb Dany Thinnes:
>> Am 08.03.2011 13:16, schrieb Waldemar Krzok:
>
>> Bei den Hydrazin-Triebwerken meine ich mal gelesen zu haben das man die
>> Steuerung umstellen kann, dass die auch vom Piloten gesteuert werden
>> können. Aber mein Leben würde ich nicht drauf verwetten ^^. Aber nutzt
>> das beim Wiedereintritt etwas? Ich meine, kann man da überhaupt noch was
>> richten wenns anfängt schief zu gehen? Von so etwas wie einem
>> Wiedereintrittsabbruch habe ich zumindest noch nie etwas gehört.
>
>
> Ich kann mir so was auch nur theoretisch vorstellen durch Verringerung
> des Einstellwinkels und im Endeffekt das "abprallen" des Shuttles von
> der oberen Atmosphere. Ob das physikalisch möglich ist, habe ich keine
> Ahnung. Auf jeden Fall wäre eine Rückkehr zu ISS unmöglich. Ob dann eine
> Rettung aus dem Orbit möglich wäre? Ziemlich unwahrscheinlich.

Wäre wohl auch die Frage welche Kräfte da wirken und ob man überhaupt
damit eine stabile Umlaufbahn erreichen kann. Wäre durch so etwas nicht
sogar ein Abdriften ins All möglich? Davon abgesehen, selbst wenn die
einen stabilen Orbit erreichen würden, wie lange würde eine
Rettungsmission dauern? Ich denke mal so viel Zeit dürften die dann
nicht haben, denn das Shuttle müsste ja doch ordentlich auf die Ohren
bekommen dabei.

>>> Zu dem
>>> "herumfuchteln" des Captains (oder Piloten): Wenn einem der Arsch
>>> anfängt zu brennen versucht er alles, auch Unmögliches, um es zu
>>> verhindern. Ist leider nicht gelungen.
>>
>> Was mich da nur stark verwundert, es gibt ja in der Doku über das
>> Unglück diese eine Szene, in der man einen scheinbar nahezu unversehrten
>> Helm auf einer Wiese liegen sieht. Hätten die denn Überlebenschancen
>> gehabt, wenn die alle die Helme und Handschuhe getragen und geschlossen
>> gehabt hätten?
>
> Nein. Keine Chance. Mindestens ein Fallschirm wäre noch wichtig. Dann
> hätten sie noch sehr, sehr, sehr kleine Chance zum Überleben. Allerdings
> waren sie noch höher, als der bisher höchste Sprung mit dem Fallschirm
> aus einem Strato-Ballon. Zusätzlich hatten sie noch eine wahnsinns hoche
> tangentiale Geschwindigkeit, dass müßten die Skafander auch noch
> aushalten ohne deren Inhalt gar zu kochen.
>

Also mit der Entscheidung die zurück kommen zu lassen lief die Uhren von
den Leuten im Shuttle ab... Mich verwundert es ja immer wieder bei den
Aufnahmen aus der Zentrale am Boden, wie der Flugdirektor schon beim
ersten Bericht über ausgefallene Sensoren sehr apathisch wirkte und
eigentlich nur noch an seine Nasenspitze gespielt hat. Das mag aber auch
an den Schnitten von der Doku gelegen haben, aber da zumindest sah es so
aus, als hätte der vom ersten Ausfall an gewusst wie die Nummer ausgeht.

gUnther nanonüm

unread,
Mar 8, 2011, 9:33:52 AM3/8/11
to

"Waldemar Krzok" <wald...@zedat.fu-berlin.de> schrieb im Newsbeitrag
news:8tmp1o...@mid.uni-berlin.de...

>> Bei den Hydrazin-Triebwerken meine ich mal gelesen zu haben das man die
>> Steuerung umstellen kann, dass die auch vom Piloten gesteuert werden
>> können. Aber mein Leben würde ich nicht drauf verwetten ^^. Aber nutzt
>> das beim Wiedereintritt etwas? Ich meine, kann man da überhaupt noch was
>> richten wenns anfängt schief zu gehen? Von so etwas wie einem
>> Wiedereintrittsabbruch habe ich zumindest noch nie etwas gehört.
>
>
> Ich kann mir so was auch nur theoretisch vorstellen durch Verringerung des
> Einstellwinkels und im Endeffekt das "abprallen" des Shuttles von der
> oberen Atmosphere. Ob das physikalisch möglich ist, habe ich keine Ahnung.
> Auf jeden Fall wäre eine Rückkehr zu ISS unmöglich. Ob dann eine Rettung
> aus dem Orbit möglich wäre? Ziemlich unwahrscheinlich.

Hi,
blasen die die hypergolen Treibstoffe nicht ab, bevor es "heiß" wird? Wäre
doch riskant, wenn Reste darin zur Fehlzündung führten.

--
mfg,
gUnther


Waldemar Krzok

unread,
Mar 8, 2011, 10:33:04 AM3/8/11
to
Würde Sinn ergeben. Werde mal bei Gelegenheit nachfragen. Auf jeden Fall
laufen sie nach der Landung mit "sniffern" um den Shuttle herum bevor
die Crew rausgeht. Hydrazin ist nicht gerade gesundheitsfördernd.

Sebastian Zenker

unread,
Mar 9, 2011, 5:19:39 AM3/9/11
to
Am 08.03.2011 15:22, schrieb Dany Thinnes:
> Am 08.03.2011 14:24, schrieb Waldemar Krzok:
>> Am 08.03.2011 13:41, schrieb Dany Thinnes:
>>
>> Ich kann mir so was auch nur theoretisch vorstellen durch Verringerung
>> des Einstellwinkels und im Endeffekt das "abprallen" des Shuttles von
>> der oberen Atmosphere. Ob das physikalisch möglich ist, habe ich keine
>> Ahnung. Auf jeden Fall wäre eine Rückkehr zu ISS unmöglich. Ob dann eine
>> Rettung aus dem Orbit möglich wäre? Ziemlich unwahrscheinlich.
>
> Wäre wohl auch die Frage welche Kräfte da wirken und ob man überhaupt
> damit eine stabile Umlaufbahn erreichen kann. Wäre durch so etwas nicht
> sogar ein Abdriften ins All möglich? Davon abgesehen, selbst wenn die
> einen stabilen Orbit erreichen würden, wie lange würde eine
> Rettungsmission dauern? Ich denke mal so viel Zeit dürften die dann
> nicht haben, denn das Shuttle müsste ja doch ordentlich auf die Ohren
> bekommen dabei.

Äh, stabiler Orbit? Wie soll das gehen ohne Energiezufuhr, wenn die
Kiste bereits in der Wiedereintrittsphase ist, sollen die aussteigen und
schieben? Das OMS dürfte ja zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr viel
rausreißen.

--
Sebastian Zenker

Dany Thinnes

unread,
Mar 9, 2011, 7:01:05 AM3/9/11
to
Das weiss ich eben nicht wie stark das OMS ist und ob es mit Veränderung
des Einstellwinkels für ein Abprallen reicht. Ich bin jetzt einfach mal
davon ausgegangen, dass man einen solchen Wiedereintritt eben abbrechen
kann und da stellte sich mir die Frage, was danach? Ich meine vor der
Zeit des Fallschirms dachte sich wohl auch der ein oder andere Pilot,
bevor er dann einschlug, dass er ja aus dem Vogel springen könnte. Aber
das nutzt ja alles nichts wenn danach auch nichts mehr zu retten ist.
Daher meine Frage, denn es ist ja ziemlich egal ob das Shuttle einen
Wiedereintritt abbrechen kann wenn danach auch nichts gerettet werden
kann. Verstehst du?

gUnther nanonüm

unread,
Mar 9, 2011, 8:13:25 AM3/9/11
to

"Dany Thinnes" <da...@th-home.com> schrieb im Newsbeitrag
news:il7q61$h8k$1...@online.de...


> Das weiss ich eben nicht wie stark das OMS ist und ob es mit Veränderung
> des Einstellwinkels für ein Abprallen reicht. Ich bin jetzt einfach mal

Hi,
einer der Parameter für die Verweildauer im Orbit ist der Treibstoffvorrat
an Hypergolen, zwecks Bahnkorrekturen und Lagesteuerung. Du kannst davon
ausgehen, daß man damit nicht gerade reichlich ausgestattet ist, wenn der
Abstieg eingeleitet wird. Dazu kommt die Drehung vor dem Eintauchen....da
bleiben bestenfalls Reste...

> davon ausgegangen, dass man einen solchen Wiedereintritt eben abbrechen
> kann und da stellte sich mir die Frage, was danach? Ich meine vor der
> Zeit des Fallschirms dachte sich wohl auch der ein oder andere Pilot,
> bevor er dann einschlug, dass er ja aus dem Vogel springen könnte. Aber
> das nutzt ja alles nichts wenn danach auch nichts mehr zu retten ist.
> Daher meine Frage, denn es ist ja ziemlich egal ob das Shuttle einen
> Wiedereintritt abbrechen kann wenn danach auch nichts gerettet werden
> kann. Verstehst du?

Immerhin hat das Shuttle eine kleine Chance, in erkennbaren Stücken
runterzukommen. Ein "Solospringer" dagegen wird zu Kaffeesatz.

--
mfg,
gUnther


Michael S

unread,
Mar 10, 2011, 3:28:56 PM3/10/11
to
Am 08.03.2011 14:24, schrieb Waldemar Krzok:
> Am 08.03.2011 13:41, schrieb Dany Thinnes:
>> Am 08.03.2011 13:16, schrieb Waldemar Krzok:
>
>> Bei den Hydrazin-Triebwerken meine ich mal gelesen zu haben das man die
>> Steuerung umstellen kann, dass die auch vom Piloten gesteuert werden
>> können. Aber mein Leben würde ich nicht drauf verwetten ^^. Aber nutzt
>> das beim Wiedereintritt etwas? Ich meine, kann man da überhaupt noch was
>> richten wenns anfängt schief zu gehen? Von so etwas wie einem
>> Wiedereintrittsabbruch habe ich zumindest noch nie etwas gehört.
>
>
> Ich kann mir so was auch nur theoretisch vorstellen durch Verringerung
> des Einstellwinkels und im Endeffekt das "abprallen" des Shuttles von
> der oberen Atmosphere. Ob das physikalisch möglich ist, habe ich keine
> Ahnung.

Bin zwar kein Experte, aber dieses Abprallen, dass man immer wieder
überall zu hören bekommt, hat meiner Meinung ganz andere Konsequenzen.

Man taucht in die obere Atmosphäre ein, wird ein wenig abgebremst aber
verlässt die Atmosphäre wegen der Erdkrümmung und vielleicht auch
aerodynamischen Effekten wieder. Aber wie geht es weiter? Schließlich
wurde Energie abgebaut, die Geschwindigkeit reicht nicht mehr für einen
Orbit und man wird nach kurzer Zeit den höchsten Punkt erreicht haben,
um sich danach wieder der Erde zu nähern, diesmal in einem etwas
steileren Winkel. Je nachdem, wie es läuft, prallt man nochmal ab, tritt
diesmal mit dem richtigen Winkel ein oder tritt so steil ein, dass auch
ein Shuttle verglühen muss.

Sich aus dem Abprallen nochmal in eine stabile Umlaufbahn zu retten,
halte ich mit dem Shuttle nicht für machbar. Die dafür notwendigen
Treibstoffvorräte sind bestimmt nicht vorhanden.

--
Michael

gUnther nanonüm

unread,
Mar 10, 2011, 4:40:34 PM3/10/11
to

"Michael S" <mich...@bigfoot.de> schrieb im Newsbeitrag
news:8tsqk5...@mid.individual.net...

> Bin zwar kein Experte, aber dieses Abprallen, dass man immer wieder
> überall zu hören bekommt, hat meiner Meinung ganz andere Konsequenzen.
>
> Man taucht in die obere Atmosphäre ein, wird ein wenig abgebremst aber
> verlässt die Atmosphäre wegen der Erdkrümmung und vielleicht auch
> aerodynamischen Effekten wieder. Aber wie geht es weiter? Schließlich
> wurde Energie abgebaut, die Geschwindigkeit reicht nicht mehr für einen
> Orbit und man wird nach kurzer Zeit den höchsten Punkt erreicht haben, um
> sich danach wieder der Erde zu nähern, diesmal in einem etwas steileren
> Winkel. Je nachdem, wie es läuft, prallt man nochmal ab, tritt diesmal mit
> dem richtigen Winkel ein oder tritt so steil ein, dass auch ein Shuttle
> verglühen muss.
>
> Sich aus dem Abprallen nochmal in eine stabile Umlaufbahn zu retten, halte
> ich mit dem Shuttle nicht für machbar. Die dafür notwendigen
> Treibstoffvorräte sind bestimmt nicht vorhanden.

Hi,
sowieso nicht, selbst die ISS ist dafür noch nicht hoch genug. Doch diese
instabile Bahn hat den Vorteil, daß dort der Müll recht schnell
"weggefischt" wird. Während die Station ja mit Treibstoff nachfeuern kann.
Mehrfaches Einditschen haben die Geminis doch auch gemacht.

--
mfg,
gUnther


Rainer Kresken

unread,
Mar 11, 2011, 4:20:50 PM3/11/11
to
On 3/8/2011 2:24 PM, Waldemar Krzok wrote:

> Ich kann mir so was auch nur theoretisch vorstellen durch Verringerung des
> Einstellwinkels und im Endeffekt das "abprallen" des Shuttles von der oberen
> Atmosphere.

Das kann ich mir eher nicht vorstellen, denn dieses "Abprallen" ist ein
Phantasieprodukt, es existiert nicht. Ein Objekt, das sich mit entsprechend
grosser Geschwindigkeit der Erde naehert, kann in der Naehe des Perigaeums kurz
in die Atmosphaere eintauchen und sie dann wieder verlassen. Das hat dann aber
nichts mit aerodynamischem Auftrieb oder "Abprallen" zu tun.

Rainer

Rainer Kresken

unread,
Mar 11, 2011, 5:25:31 PM3/11/11
to
On 3/8/2011 1:41 PM, Dany Thinnes wrote:
> Hätten die denn Überlebenschancen
> gehabt, wenn die alle die Helme und Handschuhe getragen und geschlossen
> gehabt hätten?

Sie haben die Helme, geschlossene Druckanzuege und Handschuhe getragen. Die
Tatsache, dass sie trotzdem umgekommen sind, beantwortet deine Frage.

Rainer

Dany Thinnes

unread,
Mar 11, 2011, 7:04:20 PM3/11/11
to

Das haben sie nach dem Wiki eben nicht.

[Zitat]
Am 30. Dezember 2008 wurde der Bericht zur Sicherheit der Besatzung
während des Columbia-Absturzes veröffentlicht. [21] In diesem wurde
erwähnt, dass die Besatzung nur 40 Sekunden Zeit hatte, auf das Desaster
zu reagieren. Da die zur Landung getragenen Raumanzüge erst nachträglich
(nach der Challenger-Katastrophe) ins Sicherheitskonzept der Space
Shuttles eingefügt wurden, blieben der Besatzung kaum Möglichkeiten zu
reagieren. So trug ein Astronaut keinen Helm, drei hatten keine
Handschuhe an und keiner hatte das Visier des Helmes heruntergeklappt,
als die Druckkammer der Columbia dekomprimierte. Die Auswirkungen auf
das laufende Shuttle-Programm werden bezüglich der Technik nur gering
sein, aber für nachfolgende Raumfahrzeuge werden die Lehren aus diesem
Absturz mit in die Planung des Sicherheitskonzeptes und in die
Ausbildung mit einfließen. [22]
[/Zitat][1]

Sonst hätte ich ja nicht gefragt.

1. http://de.wikipedia.org/wiki/STS-107

Rainer Kresken

unread,
Mar 13, 2011, 8:09:37 AM3/13/11
to
On 3/12/2011 1:04 AM, Dany Thinnes wrote:
> Am 11.03.2011 23:25, schrieb Rainer Kresken:
>> On 3/8/2011 1:41 PM, Dany Thinnes wrote:
>>> Hätten die denn Überlebenschancen
>>> gehabt, wenn die alle die Helme und Handschuhe getragen und geschlossen
>>> gehabt hätten?
>>
>> Sie haben die Helme, geschlossene Druckanzuege und Handschuhe getragen.
>> Die Tatsache, dass sie trotzdem umgekommen sind, beantwortet deine Frage.
>
> Das haben sie nach dem Wiki eben nicht.


Du hast recht.

Im Columbia Report
caib.nasa.gov/news/report/pdf/vol1/full/caib_report_volume1.pdf
Seite 77:

steht:

> Videos of the crew during re-entry that have been made public demonstrate that prescribed procedures for use of equipment such as full-pressure suits, gloves, and helmets were not strictly followed. This is confirmed by the Working Groupʼs conclusions
> that three crew members were not wearing gloves, and one was not wearing a helmet.

..und deine Frage wird auch beantwortet:

> However, under these circumstances, this did not affect their chances of survival.


Rainer

Peter J. Holzer

unread,
Mar 13, 2011, 8:06:57 AM3/13/11
to
On 2011-03-12 00:04, Dany Thinnes <da...@th-home.com> wrote:
> Am 11.03.2011 23:25, schrieb Rainer Kresken:
>> On 3/8/2011 1:41 PM, Dany Thinnes wrote:
>>> Hätten die denn Überlebenschancen
>>> gehabt, wenn die alle die Helme und Handschuhe getragen und geschlossen
>>> gehabt hätten?
>>
>> Sie haben die Helme, geschlossene Druckanzuege und Handschuhe getragen.
>> Die Tatsache, dass sie trotzdem umgekommen sind, beantwortet deine Frage.
>
> Das haben sie nach dem Wiki eben nicht.
>
> [Zitat]
> Am 30. Dezember 2008 wurde der Bericht zur Sicherheit der Besatzung
> während des Columbia-Absturzes veröffentlicht. [21] In diesem wurde
> erwähnt, dass die Besatzung nur 40 Sekunden Zeit hatte, auf das Desaster
> zu reagieren. Da die zur Landung getragenen Raumanzüge erst nachträglich
> (nach der Challenger-Katastrophe)

Soll das hier "nach der Columbia-Katastrophe" heißen? Wenn nach der
Challenger-Katastrophe bereits eine Pflicht zum Tragen geschlossener
Raumanzüge eingeführt worden wäre, hätten die Astronauten sie ja
getragen.

> ins Sicherheitskonzept der Space Shuttles eingefügt wurden, blieben
> der Besatzung kaum Möglichkeiten zu reagieren. So trug ein Astronaut
> keinen Helm, drei hatten keine Handschuhe an und keiner hatte das
> Visier des Helmes heruntergeklappt, als die Druckkammer der Columbia
> dekomprimierte.

Um das Visier herunterzuklappen, dürften 40 Sekunden reichen. Ich
bezweifle aber, dass das bei "1800°C heißem Plasma" (aus demselben
Wikipedia-Artikel) viel hilft.

hp

Rainer Kresken

unread,
Mar 13, 2011, 8:21:15 AM3/13/11
to
On 3/13/2011 1:06 PM, Peter J. Holzer wrote:

> ... Wenn nach der


> Challenger-Katastrophe bereits eine Pflicht zum Tragen geschlossener
> Raumanzüge eingeführt worden wäre, hätten die Astronauten sie ja
> getragen.

Dachte ich auch. Diese Vorschrift gab es, aber die Astronauten haben sie nicht
befolgt. Siehe

caib.nasa.gov/news/report/pdf/vol1/full/caib_report_volume1.pdf
Seite 77

Rainer

Dany Thinnes

unread,
Mar 13, 2011, 9:40:40 AM3/13/11
to

Was mich eben stark verwunderte, diese Doku der BBC zeigte eben einen
ziemlich gut erhaltenen Helm im Gras liegen. Ich meine, dass man nicht
mal eben von da Oben runter fällt und unten nur locker sagt "Ei das wär
beinnah schief gegangen" ist klar. Aber es ist eben ein Unterschied, ob
man da oben beim Auseinanderbrechen das Zeitliche segnet oder eben erst
noch den ganzen Weg nach unten Zeit hat für die letzten Gebete und so.

Davon aber mal abgesehen ist es doch so oder so Leichtsinnig gewesen.
Ich meine, einen Helm kriegt man bei einer Dekompression mit Sicherheit
in ein paar Sekunden zu, aber die Handschuhe wohl nicht an und dicht,
vom Helm ganz zu schweigen. Hatten die also so Vertrauen in das Schiff?

gUnther nanonüm

unread,
Mar 13, 2011, 11:43:07 AM3/13/11
to

"Dany Thinnes" <da...@th-home.com> schrieb im Newsbeitrag
news:ilihgo$u6o$1...@online.de...

> Was mich eben stark verwunderte, diese Doku der BBC zeigte eben einen
> ziemlich gut erhaltenen Helm im Gras liegen. Ich meine, dass man nicht
> mal eben von da Oben runter fällt und unten nur locker sagt "Ei das wär
> beinnah schief gegangen" ist klar. Aber es ist eben ein Unterschied, ob
> man da oben beim Auseinanderbrechen das Zeitliche segnet oder eben erst
> noch den ganzen Weg nach unten Zeit hat für die letzten Gebete und so.

Hi,
der Helm ist leicht und "fällt" langsam durch den Luftwiderstand...das
schafft ein massiver Mensch nicht.

>
> Davon aber mal abgesehen ist es doch so oder so Leichtsinnig gewesen.
> Ich meine, einen Helm kriegt man bei einer Dekompression mit Sicherheit
> in ein paar Sekunden zu, aber die Handschuhe wohl nicht an und dicht,
> vom Helm ganz zu schweigen. Hatten die also so Vertrauen in das Schiff?

Es gab keinen Grund dazu. Außer daß die Leichen hinterher "vollständiger"
gewesen wären. Es hätte das Leiden nur verlängert, und schon vorher den Flug
arg unbequem gemacht. Eine eigene Gasversorgung hatten die Anzüge ja auch
nicht, waren mehr Feuerschutzanzüge. Wohl mal erdacht für die riskanten
Bodenphasen mit LOX.

--
mfg,
gUnther


Rainer Kresken

unread,
Mar 13, 2011, 1:28:55 PM3/13/11
to
On 3/13/2011 4:43 PM, gUnther nanonüm wrote:

> Es gab keinen Grund dazu.

Selbstverstaendlich gab es einen Grund fuer die Vorschrift, den Druckanzug
komplett geschlossenen zu tragen. Es sind durchaus Unfaelle denkbar, die zu
einem schnellen Druckverlust fuehren ohne das es gleich zu einem kompletten
Zerfall des Shuttles kommt. In so einem Fall haetten die Druckanzuege den
astronauten das Leben gerettet.

> Eine eigene Gasversorgung hatten die Anzüge ja auch
> nicht, waren mehr Feuerschutzanzüge. Wohl mal erdacht für die riskanten
> Bodenphasen mit LOX.

Die haben vollwertige Druckanzuege getragen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Advanced_Crew_Escape_Suit

Rainer

Rainer Kresken

unread,
Mar 13, 2011, 1:43:32 PM3/13/11
to

Jens Guenther

unread,
Mar 13, 2011, 2:37:35 PM3/13/11
to
Rainer Kresken <rkre...@web.de> writes:

Es ist im Rückblick nicht /so/ verwunderlich: Wenn sie nicht von der
damaligen NASA-Kultur eingenommen worden wären, sondern ein
realistisches Risikobewußtsein gehabt hätten, hätten sie sich
vernünftigerweise geweigert, in den Shuttle zu steigen.

<sarcasm>
Aber wer wird schon riskieren, /zwei/ Shuttle zu zerlegen?
</sarcasm>

Überhaupt ist der Report lesenswert (wenn auch nicht als
Entspannungslektüre). Die Sorgfalt, mit der man auch bei diesen letzten
paar Starts vorgeht und die auf den ersten Blick kleinlich vorkommen
mag, ist eine direkte Folge der CAIB-Ergebnisse. Zum Teil wurden bei
Columbia die selben Fehler begangen wie bei Challenger und als Leser
schüttelt man nur den Kopf.

IMHO sollte der CAIB-Report Pflichtlektüre für WiWis und Managementkurse
sein, um zu zeigen, wie man ein(e) Unternehmen/-ung an die Wand fährt.

Peter J. Holzer

unread,
Mar 13, 2011, 4:18:41 PM3/13/11
to
On 2011-03-13 18:37, Jens Guenther <jg-2...@arcor.de> wrote:
> Rainer Kresken <rkre...@web.de> writes:
>> On 3/13/2011 1:06 PM, Peter J. Holzer wrote:
>>> ... Wenn nach der Challenger-Katastrophe bereits eine Pflicht zum
>>> Tragen geschlossener Raumanzüge eingeführt worden wäre, hätten die
>>> Astronauten sie ja getragen.
>>
>> Dachte ich auch. Diese Vorschrift gab es, aber die Astronauten haben
>> sie nicht befolgt. Siehe
>> caib.nasa.gov/news/report/pdf/vol1/full/caib_report_volume1.pdf
>
> Es ist im Rückblick nicht /so/ verwunderlich: Wenn sie nicht von der
> damaligen NASA-Kultur eingenommen worden wären, sondern ein
> realistisches Risikobewußtsein gehabt hätten, hätten sie sich
> vernünftigerweise geweigert, in den Shuttle zu steigen.

Vernünftige Leute werden vermutlich nicht Astronaut. Dass es etwas
riskanter ist, sich in einen Apparat zu setzen, der in 8 Minuten gute
1500 Tonnen Treibstoff verbraucht, als mit der Schnellbahn in die Arbeit
zu fahren, dürfte auf der Hand liegen.

Wobei, wenn ich es mir recht überlege: Das Risiko eines Rauchers, an
Lungenkrebs zu erkranken, dürfte höher sein als das eines Astronauten,
mit dem Shuttle zu verunglücken. Mit dem realistischen Risikobewußtsein
des Normalbürgers ist es nicht weit her (aber das ist eh
Allgemeinwissen).


><sarcasm>
> Aber wer wird schon riskieren, /zwei/ Shuttle zu zerlegen?
></sarcasm>

Das Risiko ist immer dabei.


> Überhaupt ist der Report lesenswert (wenn auch nicht als
> Entspannungslektüre). Die Sorgfalt, mit der man auch bei diesen letzten
> paar Starts vorgeht und die auf den ersten Blick kleinlich vorkommen
> mag, ist eine direkte Folge der CAIB-Ergebnisse. Zum Teil wurden bei
> Columbia die selben Fehler begangen wie bei Challenger und als Leser
> schüttelt man nur den Kopf.

Ein Kernpunkt steht gleich ganz am Anfang des Reports:

| Cultural traits and organizational practices detrimental to safety were
| allowed to develop, including: reliance on past success as a substitute
| for sound engineering practices

Oder mit anderen Worten: Wenn es lange genug gut gegangen ist, wird man
schlampig.

Seit der Challenger-Katastrophe waren (fast exakt) 17 Jahre vergangen.
Die begann in der Erinnerung zu verblassen und man fing an, die gleichen
Fehler wieder zu machen.

Wundert mich nicht besonders.

> IMHO sollte der CAIB-Report Pflichtlektüre für WiWis und Managementkurse
> sein, um zu zeigen, wie man ein(e) Unternehmen/-ung an die Wand fährt.

Yup. Wir hatten seinerzeit an der TU eine Vorlesung über technische
Katastrophen (Fallbeispiele: Herald of Free Enterprise, Challenger und
Tschernobyl). War leider eine einmalige Angelegenheit (wurde von einem
Gastprofessor gehalten), sowas gehört ins Pflichtprogramm.

hp

Vinzent Hoefler

unread,
Mar 13, 2011, 5:54:49 PM3/13/11
to
Peter J. Holzer wrote:

> Yup. Wir hatten seinerzeit an der TU eine Vorlesung über technische
> Katastrophen (Fallbeispiele: Herald of Free Enterprise, Challenger und
> Tschernobyl). War leider eine einmalige Angelegenheit (wurde von einem
> Gastprofessor gehalten), sowas gehört ins Pflichtprogramm.

Yup.

Henry Petroski - "To Engineer is Human - The Role of Failure in Successful Design."

So als Lesetip, wenn es einem mal über den Weg laufen sollte. Die Probleme
sind nicht neu. Verglichen mit den "Erfolgen" des Brückenbaus vor gut 100
Jahren ist das Shuttle geradezu fehlerfrei. ;)


Vinzent.

--
A C program is like a fast dance on a newly waxed dance floor by people carrying
razors.
-- Waldi Ravens

Martin Schade

unread,
Mar 17, 2011, 8:09:00 AM3/17/11
to
"Peter J. Holzer" <hjp-u...@hjp.at> schrieb im Newsbeitrag
news:slrninq9l1.ks...@hrunkner.hjp.at...
***

> Vernünftige Leute werden vermutlich nicht Astronaut.

das hängt ganz davon ab was man drunter versteht. Ich hab etws in Stirners
'Einzigem' gelesen und den Eindruck, daß er unter Vernunft etwas anderes
versteht als ich.

> Wobei, wenn ich es mir recht überlege:

eben.

Grüße, Martin Schade

Martin Schade

unread,
Mar 17, 2011, 8:08:36 AM3/17/11
to
"Rainer Kresken" <rkre...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:ile3ni$74s$01$1...@news.t-online.com...

>
> Das kann ich mir eher nicht vorstellen, denn dieses "Abprallen" ist ein
> Phantasieprodukt, es existiert nicht. Ein Objekt, das sich mit
> entsprechend
> grosser Geschwindigkeit der Erde naehert, kann in der Naehe des Perigaeums
> kurz
> in die Atmosphaere eintauchen und sie dann wieder verlassen. Das hat dann
> aber
> nichts mit aerodynamischem Auftrieb oder "Abprallen" zu tun.

sieht Dir mal das russische Konzept für die Rückkehr vom Mond an!

Grüße, Martin Schade

Rainer Kresken

unread,
Mar 17, 2011, 4:24:50 PM3/17/11
to
> sieht Dir mal das russische Konzept f�r die R�ckkehr vom Mond an!


Bei den Russen prallt auch nix ab.

Rainer

Uwe Hercksen

unread,
Apr 4, 2011, 6:23:55 AM4/4/11
to

Dany Thinnes schrieb:

> Dann, wie heisst eigentlich das Teil mit dem das Shuttle zur Startrampe
> gefahren wird? Gibt es über das Teil Informationen?

Hallo,

da hat man doch einfach den Crawler genommen der schon die Saturn V zur
Startrampe gefahren hat. Müsste man mal das Leergewicht des Shuttles mit
dem einer kompletten Saturn V vergleichen, vermutlich ist der Crawler
mit dem Shuttle etwas unterfordert. Allerdings sind ja die Booster schon
mit Feststoff-Treibstoff "betankt".

Bye

Waldemar Krzok

unread,
Apr 4, 2011, 6:37:10 AM4/4/11
to
Uwe Hercksen wrote:

Glaube ich nicht, dass die Saturn V wesentlich schwerer war, als die
Shuttle. Sie wurde, meines Wissens, auch erst an der Rampe betankt. Ich kann
mal nachfragen bei der Besatzung, in 2h bin ich im KSC. Erstmal frühstücken
:-).

Rainer Kresken

unread,
Apr 4, 2011, 7:19:36 AM4/4/11
to
Hallo!

> Glaube ich nicht, dass die Saturn V wesentlich schwerer war, als die
> Shuttle.

Das ist in diesem Zusammenhang auch nicht so wichtig. Die Frage ist,
ob die Saturn V zusammen mit dem Umbilical Tower, der ja auch noch auf
dem Crawler stand, schwerer war als der Shuttle. Das kann man wohl
leicht ueber den Daumen gepeilt mit "ja" beantworten, oder?!

Rainer

Thomas Koller

unread,
Apr 4, 2011, 11:30:53 AM4/4/11
to
Waldemar Krzok <wald...@zedat.fu-berlin.de> wrote:
>> Dany Thinnes schrieb:
>>
>>> Dann, wie heisst eigentlich das Teil mit dem das Shuttle zur Startrampe
>>> gefahren wird? Gibt es über das Teil Informationen?
>>
>> da hat man doch einfach den Crawler genommen der schon die Saturn V zur
>> Startrampe gefahren hat. Müsste man mal das Leergewicht des Shuttles mit
>> dem einer kompletten Saturn V vergleichen, vermutlich ist der Crawler
>> mit dem Shuttle etwas unterfordert. Allerdings sind ja die Booster schon
>> mit Feststoff-Treibstoff "betankt".
>
> Glaube ich nicht, dass die Saturn V wesentlich schwerer war, als die
> Shuttle. Sie wurde, meines Wissens, auch erst an der Rampe betankt. Ich kann
> mal nachfragen bei der Besatzung, in 2h bin ich im KSC. Erstmal frühstücken
> :-).

Laut Wikipedia hat die Saturn ein Startgewicht von 2934,8 t und das
Space Shuttle Gesamtsystem 2046 t. Also schon wesentlich schwerer.

Erst für die Ares V, die mit dem Startturm schwerer als die Saturn gewesen
wäre, hätte man den Crawler dann erweitern müssen. Aber daraus ist ja
nix geworden.

http://en.wikipedia.org/wiki/Crawler-Transporter
http://en.wikipedia.org/wiki/Mobile_Launcher_Platform

Tom

Rainer Kresken

unread,
Apr 4, 2011, 12:24:50 PM4/4/11
to
On 4 Apr., 15:30, Thomas Koller <tkol...@gmx.at> wrote:

> Laut Wikipedia hat die Saturn ein Startgewicht von 2934,8 t und das
> Space Shuttle Gesamtsystem 2046 t. Also schon wesentlich schwerer.

Das Startgewicht ist nicht wirklich relevant, denn die Saturn V war ja
mit trockenen Raketenstufen auf dem Crawler unterwegs. Nur das SM und
das LM waren teilweise betankt.
Der Shuttle wird natuerlich erst auf der Rampe mit kryogenen
Treibstoffen betankt.

Rainer

Uwe Hercksen

unread,
Apr 5, 2011, 5:17:26 AM4/5/11
to

Thomas Koller schrieb:

> Laut Wikipedia hat die Saturn ein Startgewicht von 2934,8 t und das
> Space Shuttle Gesamtsystem 2046 t. Also schon wesentlich schwerer.

Hallo,

darum ging es nicht, denn weder das Shuttle noch die Saturn V wurden
voll betankt mit dem Crawler transportiert.

Bye

Waldemar Krzok

unread,
Apr 5, 2011, 7:01:58 AM4/5/11
to
Uwe Hercksen wrote:

Ich frag mal nach. Melde mich heute Abend (meiner Zeit)

Waldemar, zur Zeit KSC

Waldemar Krzok

unread,
Apr 5, 2011, 12:02:03 PM4/5/11
to
Uwe Hercksen wrote:

Hier die Antwort. Der Shuttle auf dem Transporter ist schwerer, als die
Saturn V (genaue Gewichte werden noch gesucht). Der Crawler mußte verstärkt
werden für die Shuttles. Die beiden Boosters des Shuttles wiegen 180t jeder,
wenn voll, 90t wenn leer, also 90t Sprengstoff in jederr Röhre. Schöne
Ladung.

Rainer Kresken

unread,
Apr 5, 2011, 3:33:35 PM4/5/11
to
On 5 Apr., 18:02, Waldemar Krzok <walde...@zedat.fu-berlin.de> wrote:

> Hier die Antwort. Der Shuttle auf dem Transporter ist schwerer, als die
> Saturn V (genaue Gewichte werden noch gesucht). Der Crawler mußte verstärkt
> werden für die Shuttles. Die beiden Boosters des Shuttles wiegen 180t jeder,
> wenn voll, 90t wenn leer, also 90t Sprengstoff in jederr Röhre. Schöne
> Ladung.

Na das finde ich ja mal ueberraschend.
Fuer den Transport der Saturn V mit mobile launcher inklusive
Startturm wird hier

www.nasa.gov/centers/kennedy/about/history/story/ch5.html

eine Gesamtmasse von 8,165,000 kg angegeben.

Beim Transport des Shuttles, das ja bekanntlich ohne den 110+ m hohen
Stahlturm durch die Gegend gefahren wird, wird das Gesamtgewicht mit
5,000,000 kg angegeben.

http://www-pao.ksc.nasa.gov/nasafact/count3teaf.htm

Rainer

Rainer Kresken

unread,
Apr 5, 2011, 4:13:17 PM4/5/11
to


Da fehlen aber noch 2700 t fuer den fahrbaren Untersatz. Das macht
dann 7700000 kg -aber immer ncoh weniger als bei der Saturn V.

Rainer

Waldemar Krzok

unread,
Apr 5, 2011, 7:39:05 PM4/5/11
to
Rainer Kresken wrote:


Ich hoffe morgen die Daten zu bekommen. Schaumama.

Matthias Kahlert

unread,
Apr 6, 2011, 4:12:23 AM4/6/11
to
Am 06.04.2011 01:39, schrieb Waldemar Krzok:

>>> > verstärkt werden für die Shuttles. Die beiden Boosters des Shuttles
>>> > wiegen 180t jeder, wenn voll, 90t wenn leer, also 90t Sprengstoff in
>>> > jederr Röhre. Schöne Ladung.

Das erschien mir nicht plausibel (Leermasse 50%).

Lt. http://de.wikipedia.org/wiki/Space_Shuttle_Solid_Rocket_Booster ist
die Startmasse (incl. Treibstoff) 590 t je Booster.

--
Matthias

Uwe Hercksen

unread,
Apr 6, 2011, 5:58:19 AM4/6/11
to

Matthias Kahlert schrieb:

> Das erschien mir nicht plausibel (Leermasse 50%).
>
> Lt. http://de.wikipedia.org/wiki/Space_Shuttle_Solid_Rocket_Booster ist
> die Startmasse (incl. Treibstoff) 590 t je Booster.
>

Hallo,

hier steht mehr:
http://spaceflight.nasa.gov/shuttle/reference/shutref/srb/srb.html

"Each SRB weighs approximately 1,300,000 pounds at launch. The
propellant for each solid rocket motor weighs approximately 1,100,000
pounds. The inert weight of each SRB is approximately 192,000 pounds."

Das macht rund 15 % Leermasse, das klingt doch plausibler als 50 %.

Bye

Waldemar Krzok

unread,
Apr 6, 2011, 4:06:06 PM4/6/11
to
Uwe Hercksen wrote:

Stimmt. Habe falsch abgeschrieben.
Bezüglich des Shutles vs Apollo habt ihr auch recht. Das Gewicht des Systems
beim Fahren mit dem Crawler war 9000 US Tonnen für Saturn V und 8500 US
Tonnen für Space Shuttle. Erst für den ablebig gewordenen (wenigstens zur
Zeit) Ares V sollte das Transportgewicht 12600 US Tonnen betragen. Hatte
keine Lust zum Umrechnen :-).

Waldek

Uwe Hercksen

unread,
Apr 7, 2011, 3:57:37 AM4/7/11
to

Waldemar Krzok schrieb:

> Bezüglich des Shutles vs Apollo habt ihr auch recht. Das Gewicht des Systems
> beim Fahren mit dem Crawler war 9000 US Tonnen für Saturn V und 8500 US
> Tonnen für Space Shuttle. Erst für den ablebig gewordenen (wenigstens zur
> Zeit) Ares V sollte das Transportgewicht 12600 US Tonnen betragen. Hatte
> keine Lust zum Umrechnen :-).

Hallo,

also war meine Schätzung das der Crawler nach der Saturn V mit dem
Shuttle etwas unterfordert wurde doch richtig, wenn auch übertrieben.
Der Unterschied von 9000 zu 8500 ist ja eher unerheblich, immerhin 94 %.

Bye

gUnther nanonüm

unread,
Apr 7, 2011, 6:29:29 AM4/7/11
to

"Uwe Hercksen" <herc...@mew.uni-erlangen.de> schrieb im Newsbeitrag
news:90593i...@mid.dfncis.de...

> also war meine Schätzung das der Crawler nach der Saturn V mit dem Shuttle
> etwas unterfordert wurde doch richtig, wenn auch übertrieben. Der
> Unterschied von 9000 zu 8500 ist ja eher unerheblich, immerhin 94 %.

Hi,
insbesondere ist der Startturm der Saturn viel höher, die Startmasse der
Kapsel an der Raketenspitze dazu eine sensible Sache, der Crawler muß die
dynamischen Lasten wesentlich gleichmäßiger beschleunigen, damit es nicht zu
Schwingungen kommt...das Shuttle dagegen ist eine recht kompakte robuste
Installation und verträgt auch eine erhebliche Neigung, zumal wenn
unbetankt.

--
mfg,
gUnther


Waldemar Krzok

unread,
Apr 7, 2011, 8:03:27 AM4/7/11
to
gUnther nanonüm wrote:

>
> "Uwe Hercksen" <herc...@mew.uni-erlangen.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:90593i...@mid.dfncis.de...
>

>> also war meine Sch�tzung das der Crawler nach der Saturn V mit dem
>> Shuttle etwas unterfordert wurde doch richtig, wenn auch �bertrieben. Der


>> Unterschied von 9000 zu 8500 ist ja eher unerheblich, immerhin 94 %.
>
> Hi,

> insbesondere ist der Startturm der Saturn viel h�her, die Startmasse der
> Kapsel an der Raketenspitze dazu eine sensible Sache, der Crawler mu� die
> dynamischen Lasten wesentlich gleichm��iger beschleunigen, damit es nicht


> zu Schwingungen kommt...das Shuttle dagegen ist eine recht kompakte

> robuste Installation und vertr�gt auch eine erhebliche Neigung, zumal wenn
> unbetankt.

Die Masseverteilung ist auch etwas günstiger. Bei Saturn V stand das ganze
Ding über dem Mittelloch. Shuttle ist insgesamt breiter und die beiden
Feststoffbooster geben auch etwas halt. BTW. als Zünder ist in den Boostern
die zweite Stufe eine Minuteman-Rakete :-).
Bezüglich der Neigung: die Plattform wird auf 10' genau waagerecht gehalten,
auch bei der Fahrt auf die Rampe.

Waldemar

gUnther nanonüm

unread,
Apr 7, 2011, 12:38:02 PM4/7/11
to

"Waldemar Krzok" <wald...@zedat.fu-berlin.de> schrieb im Newsbeitrag
news:905ngh...@mid.uni-berlin.de...

>> insbesondere ist der Startturm der Saturn viel h?her, die Startmasse der
>> Kapsel an der Raketenspitze dazu eine sensible Sache, der Crawler mu? die
>> dynamischen Lasten wesentlich gleichm??iger beschleunigen, damit es nicht


>> zu Schwingungen kommt...das Shuttle dagegen ist eine recht kompakte

>> robuste Installation und vertr?gt auch eine erhebliche Neigung, zumal

>> wenn
>> unbetankt.
>
> Die Masseverteilung ist auch etwas günstiger. Bei Saturn V stand das ganze
> Ding über dem Mittelloch. Shuttle ist insgesamt breiter und die beiden
> Feststoffbooster geben auch etwas halt. BTW. als Zünder ist in den
> Boostern
> die zweite Stufe eine Minuteman-Rakete :-).
> Bezüglich der Neigung: die Plattform wird auf 10' genau waagerecht
> gehalten,
> auch bei der Fahrt auf die Rampe.

Hi,
klar steht das schön flach, aber das ist konstruktiv bedingt. Die haben ja
nix geändert an der Geometrie der "Radaufhängung", wenn man die Kettenfüße
mal so nennen will.
Das Shuttle verträgt aber höhere Beschleunigungen und könnte auch geneigt
noch gefahren werden. Bei der Saturn würde die Superstructure belastet,
nicht soo gut, wenn man etwas mit Sprengbolzen vernietet hat :-)

--
mfg,
gUnther


Dany Thinnes

unread,
Apr 7, 2011, 12:47:18 PM4/7/11
to

Worauf genau stehen die Raketen und das Shuttle eigentlich? Ich meine
das Shuttle steht ja nicht direkt auf den Boostern oder?

Rainer Kresken

unread,
Apr 7, 2011, 2:39:27 PM4/7/11
to
On 7 Apr., 18:47, Dany Thinnes <d...@th-home.com> wrote:

> Worauf genau stehen die Raketen und das Shuttle eigentlich? Ich meine
> das Shuttle steht ja nicht direkt auf den Boostern oder?

doch, so ist es.
Die Booster sind mit mit Sprengbolzen auf der mobilen Plattform
befestigt.

Rainer

Dany Thinnes

unread,
Apr 7, 2011, 3:23:39 PM4/7/11
to

Und die Saturn V stand auch direkt auf der Verkleidung der Triebwerke?
Also so wie man es als Kind auch mit den Spielzeugraketen gemacht hat?

Rainer Kresken

unread,
Apr 7, 2011, 3:45:29 PM4/7/11
to
On 7 Apr., 21:23, Dany Thinnes <d...@th-home.com> wrote:

> Und die Saturn V stand auch direkt auf der Verkleidung der Triebwerke?
> Also so wie man es als Kind auch mit den Spielzeugraketen gemacht hat?

Nein, die hatte Haltepunkte am unteren Rand der ersten Stufe.

Rainer

gUnther nanonüm

unread,
Apr 7, 2011, 4:00:25 PM4/7/11
to

"Rainer Kresken" <rkre...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:cf50cf51-bb0b-4443...@k30g2000yqb.googlegroups.com...

Hi,
konnte man bei den Apollostarts gut sehen, die Kamera im Abgastunnel zeigte
die sich bewegenden Triebwerke bei der Vorzündung und die Halterungen am
unteren Tragrand "dahinter", also oberhalb der Düsen.

--
mfg,
gUnther


0 new messages