Benno Hartwig schrieb:
> "R.H." <
log...@t-online.de> schrieb
>
>> Nur alleine schon das Stichwort Ortsflüchter: so lange Mensch, Tier
>> oder Bakterie durch Ortsverlagerung seines Genotyps, sprich Ölsuche
>> usw., die Entstehungsbedingungen seines Entstehungsortes verlässt,
>> was noch besser an Bakterien zu sehen ist, nutzt er Ressourcen, die
>> nicht Bedingung seiner evol. Selektionen waren.
>
> Es sei denn, gleichartige Resourcen sind auch hier vorhanden.
klar, aber dann unterliegt er auch den gleichen Bedingungen und die sind
eben:
"Dabei verhalten sie sich so, wie am Ursprungsort selektiert, meist
zuerst gierig, da ALLE evol. Selektierungen immer zuerst auf
Mangelwirtschaft beruhen."
Nochmal: !!! MANGELWIRTSCHAFT !!!
Alles Leben entstand, vereinfacht: aus Mangelwirtschaft.
Um eine Ressource überhaupt nutzen zu könen, muss sich eine Art erst mal
dahin entwickeln, überhaupt vorhandene Ressourcen nutzen zu können.
Es hat ewig lange gedauert, bis die Photosyntese funktioniert hat, und
noch länger, bis sie optimiert war.
Noch länger dauerte der Zuckerstoffwechsel, nur mal als einzelne von
millionen möglichen Beispielen.
Zuerst war immer die Selektionsrichtung, auf irgend einem Energieträger
zu selektieren. Natürlich nach Zufallsprinzipien, so wie heute genauso,
auch beim Menschen heute nicht anders.
>
>> Hat er die entwicklungsortsfremden Ressourcen aber verbraucht,
>> unterliegt er wieder allen Selektionsprozessen, die ihn zuerst dazu
>> zwingen, sich wieder entsprechend der aktuellen Ortbedingungen
>> anzupassen, sieh doch nur einfach mal die aktuellen Energieprobleme
>> der Erde.
>
> Jedes Lebewesen ist ständig der Situation ausgesetzt, dass sich seine
> Umwelt aus den verschiedensten Gründen ändert. Daher ist es ständig
> der Selektion ausgesetzt.
klar. Aber wie geschrieben: die möglichen Selektionsprozesse sind nicht
immer schnell genug, und dann sind die Nachkommenszahlen irgendwann
immer sehr gering.
Die heutige Menschheit stammt auch sehr wahrscheinlich aus einer
Population von vermutlich nur wenigen (angeblich unter) hundert
Individuen ab, entsprechend einiger Untersuchungen.
>
>> Eine Art kann sich nur solange halten, wie sie ortsfremde
>> energetische Ressourcen durch Ortsveränderung nutzen kann.
>
> ortsfremde Ressourcen? Was soll das heißen?
hatte ich eigentlich mehrfach ausführlich geschrieben:
Alle Selektion ergeben sich am Entwicklungort, und dessen Ressourcen
bestimmen die Eigenschaften und Fähigkeiten.
Verlässt eine Population den Entwicklungsort, liegen in der Regel andere
Ressourcen/-mengen vor.
Das führt dazu, dass eine Population plötzlich einer Ressource
gegenüberstehen kann, auf die sie in Mangelwirtschaft am Entwicklungsort
selektiert war.
Diese steht nun am anderen Ort in größerer Menge zur Verfügung, und dass
führt auf der einen Seite dazu, dass:
a. die Ressource im Übermaß konsumiert wird, z.B. Bananen und Hamburger,
und auf der anderen Seite
b. das Individuum denkt, es gäbe garkeine Mangelwirtschaft, weil ihm
alles unbegrenzt zur Verfügung stünde ;-)
>
>>> Hältst du inbesondere kleine Säuger oder Vögel für sparsam? Nein.
>>> Sie haben es nicht nötig, sparsam zu sein, da die Umwelt auch
>>> langfristig ausreichend Ressourcen bietet. Allenfalls ihre
>>> Polulationsdichte passt sich an.
>> die aber auch gegen 0 gehen kann, wie immer wieder sichtbar, gerade
>> jetzt zur Zeit, wo noch nie so viele Arten sterben innerhalb so
>> kurzer Zeit.
>
> Die Efrahrung zeigt aber, dass auch verschwenderische Arten stabile
> Polulationen bieten.
aber immer nur, solange die Ressourcen reichen.
Wie geschrieben: es kommt immer darauf an, was schneller ist.
Entweder ist die evol. Selektion schneller als das Ende einer Ressource
oder umgekehrt.
Bei vielen Tierarten heute ist die positive Selektion nicht schneller,
deshalb Aussterben.
> Sparsamkeit ist sicher keine zwingende
> Voraussetzung. Sie bietet Vorteile. Andere Eigenschaften werden aber
> häufig dominieren.
Die Natur selektiert immer zufällig, weshalb sich immer mal wieder was
findet an Eigenschaften, was ungeahnt nützlich ist. Beim Menschen und
einigen Anderen waren das z.B. div. Intelligenzteile.
>
>> Wenn "kleine Säuger oder Vögel" evol. nicht auf möglichst geringem
>> Energieumsatz selektiert wären, hätten die meisten davon garnicht
>> überlebt.
>
> Die Realität beweist dir allerorten das Gegenteil.
Das Gegenteil kannst du nicht finden. Das habe ich dir doch schon div.
male geschrieben.
Es gibt dabei nur zwei Ausnahmen:
1. Ortswechsel
2. Selektion, Mutation,
3. Epigenetik, die aber letztlich strategische Genetik ist.
Alles wie geschrieben.
Selbst beim Menschen ist es nur so, dass er hauptsächlich durch
Ortswechsel dem üblichen Schicksal der Fehlapassung an mangelnde
Ressourcen entgangen ist. Die Erde wird dabei auch nicht größer !
Welche Vogelart soll denn deiner Meinung nach Grundprinzipien der
Evolution widersprechen ?
> Allerdings wird
> regelmäßig das Verschwenden in der Evolution nur dann toleriert, wenn
> damit Eigenschaften 'finanziert' werden, die eben Erfolg bringen
> (z.B. Fähigkeiten bei der Jagd)
genau, die den Überlebenserfolg kurz- / langfristig erhöhen.
>
>> Leoparden gehören zu den gefährdetsten Arten, eben weil sie sehr
>> rationell mit Fressen umgehen...
>
> gleichwohl hat die Evolution diese Art mit ihrer sehr speziellen
> Verschwendung und ihrem hohen Nahrungsbedarf so hervorgebracht.
> Evolution macht sowas. (Dass sie nun aussterben können, staimmt
> andererseits auch) Spitzmäuse und andere kleine und damit enorm
> verschwenderische Säugetiere gibt es in großen Populationen zuhauf.
> Auch die Ratte mit alle ihrer Überlebenspower ist sicher ein
> Energieverschwender.
wo sollen die denn Energieverschwender sein. Haben die schon DSL oder
Kino, oder zu hohe Stromrechnungen ?
Ich kann da keine Verschwendung erkennen. Ratten machens sichs zwar
gemütlich im Rohr, aber eine Rentenfinanzierung haben die, soweit ich
weiß, noch nicht ;-)
>
>> Die Evolution entwickelt keine Sparsamkeit,
>
> Oh, ich dachte, dass _sei_ eine deiner Thesen. Hmmm...
Sparsamkeit ist ja immer nur das, was das Indiviuum aus eigenen und
beobachteten Handlungsweisen interpretiert, also sozusagen eine
kulturelle Entwicklung / Anschauung.
Evolution spart nicht, sondern selektiert bis zum Überleben, also bis
genug Indiv. einer Art überleben und fertil sind.
Danach sinkt in der Regel die Selektionstätigkeit, da sich die
Populationen meistens in ihrer Selektionsnische bewegen und deshalb
logischen Ordnungen entwickeln und diesen unterliegen, die den
Selektionsdruck mindern.
>
>>> Solange z.B. die Sonne Energie nachliefert, und damit
>>> Ungleichgewichte aufrech erhält, braucht solches
>>> "thermodynamische Gleichgewicht" das Leben und die Evolution aber
>>> nicht beunruhigen. Und es muss sich dem nicht annähern. Und tut
>>> es wohl auch nicht.
>> da irrst du dich aber fortlaufend:
>>
>> 1. musst du das mal global sehen: es reichen ein größerer Asteroid,
>> ein paar heftigere Sonnenstürme, ein Paar Mutationen o.ä., ein paar
>> Resistenzen, dann ist von deiner Individualillusion von ewigem
>> Leben nix mehr übrig.
>
> "dann ist von deiner Individualillusion von ewigem Leben" du redest
> wirr. :-(
oh sorry, du hast mir nur den Eindruck vermittelt, als hätte Mensch
sozusagen frei vög..., da er sozusagen, neben den von dir erwähnten
Arten, nicht mehr evolutiven Prinzipien unterläg, und deshalb
ungehindert voll zugreifen kann auf alle Ressourcen.
>
>> Insofern ist es eine Illusion, dass die Entwicklungspyramide große
>> Katastrophen an der Basis auf einfache Weise und kurzfristig
>> überlebt.
>
> Von Katastrophen rede ich doch nicht. Ich ging nurt tatsächlich auf
> deine Argumentation ein. Und der Energielieferant für das Leben auf
> der Erde ist wohl wesenlich die permanente Sonnen- einstrahlung.
klar, als Grundlage, was aber gerade mal Grünzeug, Bakterien und ein
paar Mikrowasserlebewesen am Leben erhält.
Der riesige Rest an Biomasse basiert eben auf dem kleinen "Kroppzeug"
;-) , dem Wichtigsten, was wir haben.
> Und
> solange die weitererfolgt (OK, und nicht der von dir erwänte Asteroid
> einschlägt) wird die Evolution sich in Ungeleichgewichtszuständen
> weiterentwickeln, wie bisher auch.
nein, nein: nochmal:
Ressourcen im Übermaß gibt es nur nach Ortswechsel und nach Selektionen,
Mutationen.
Die Erde ist für die immer homogener werdende heutige Biomasse nicht
mehr groß genug für Ortswechsel, weshalb Ortswechsel mit anschließendem
positivem Selektionserfolg immer weniger werden.
> Und siw wird dabei umbauen, uned
> weben weitere Ungleichgewichte schaffen (unter Abbaue anderer).
Ressourcenungleichgewichte werden immer geringer, wie überall
beobachtbar auf der Erde.
Sämtliche (physik.) Elemente durchmischen sich innerhalb begrenzter
Örtlichkeiten immer mehr, was an der Vermüllung, dem immer größeren
Ressourcenmangel und der Durchdringung der Böden und der Atmosphäre mit
unpassenden Stoffen immer mehr sichtbar wird.
>
>> Du lebst in der Illusion einer Wohlstandsgesellschaft, was dir
>> einen realen Blick auf die Natur verschließt.
>
> Ja, du redest bisweilen wirr. :-(
sorry: die Einstellung, dass doch eigentlich einigen Arten unbegrenzte
Ressourcen zur Verfügung stehen, ist Wohlstandsdenken, verbreitet, aber
nicht realistisch.
>
> Benno
>
Gruß Ron.H.