Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

loch im zahnfleisch (wunde nach OP heilt nicht)

1,664 views
Skip to first unread message

peter pilsl

unread,
Apr 18, 2003, 12:33:15 PM4/18/03
to

Letzten Freitag hatte ich eine Wurzelspitzenextraktion. (Schnitt ins
Zahnfleisch und dann weiter).
Der Arzt meinte, er würde nicht nähen, weil der Schnitt nur ein cm lang
wäre und so besser heilen würde. Heute ist die Schwellung erstmals so weit
zurückgegangen, dass ich die Wunde ansehen konnte und jetzt habe ich da ein
grosses Loch. Die Wunde ist offen und man sieht deutlich auf den Zahn durch.
Frühestens nächsten Dienstag kann ich wieder zum Zahnarzt (Feiertage) und
ich frage mich, was man da jetzt generell machen kann ? Wundränder wieder
aufschneiden und doch nähen ? Warten, ob es dennoch selber zusammenwächst.
Ist das nach einer Woche noch möglich. Die Wunde klafft ca. 1cm breit und
5mm hoch.

Irgendwie bin ich stinksauer, dass er nicht genäht hat und ausserdem mich
zu keiner Nachkontrolle geladen hat, wo er draufgekommen wäre ...

danke,
peter

--
peter pilsl
pilsl_...@goldfisch.at
http://www.goldfisch.at

Lutz Illigen

unread,
Apr 18, 2003, 10:25:41 PM4/18/03
to
peter pilsl <pilsl_...@goldfisch.at> wrote:

[...]

Vielleicht den ZA wechseln? Meiner einer wäre auch jetzt an Ostern
für mich da.

Lutz

Dominik Schneider

unread,
Apr 19, 2003, 3:51:21 AM4/19/03
to
"Lutz Illigen" <newsg...@lutz-illigen.de> schrieb im Newsbeitrag
news:b7qj2...@lutz-illigen.myfqdn.de...

> Vielleicht den ZA wechseln? Meiner einer wäre auch jetzt an Ostern
> für mich da.

Du bist privat versichert? ;-)

Gruß

Dominik

Alexander Wess

unread,
Apr 19, 2003, 1:52:45 PM4/19/03
to
Hallo,
wahrscheinlich meinst Du eine Wurzelspitzenresektion. Normalerweise sollte
eine Wunde immer auch vernäht werden, da es sonst zu dehiszenzen und
Wundheilungsstörungen kommen kann (freiliegender Knochen, usw.), die
Wundheilung länger dauert und die Narbe größer wird.
Hat dein Zahnarzt dies nicht gemacht, so gibt es mehrere Gründe dafür.
Unsorgfältige Präparation = das Zahnfleisch ist so zerstört, daß sich die
Wundränder nicht mehr adaptieren lassen oder schlichtweg Faulheit, da nähen
Zeit kostet. Die Begründung des Zahnarztes jedenfalls ist nicht in Ordnung.

Gruß,


A.Wess
"peter pilsl" <pilsl_...@goldfisch.at> schrieb im Newsbeitrag
news:3ea0...@e-post.inode.at...

Lutz Illigen

unread,
Apr 19, 2003, 11:02:47 PM4/19/03
to
"Dominik Schneider" <schn...@t-online.de> wrote:

> Du bist privat versichert? ;-)

Nö.

Lutz

Jost Jahn

unread,
Apr 22, 2003, 3:44:21 PM4/22/03
to
> "peter pilsl" <pilsl_...@goldfisch.at> schrieb im Newsbeitrag
> news:3ea0...@e-post.inode.at...
> >
> > Letzten Freitag hatte ich eine Wurzelspitzenextraktion. (Schnitt ins
> > Zahnfleisch und dann weiter).
> > Der Arzt meinte, er würde nicht nähen, weil der Schnitt nur ein cm lang
> > wäre und so besser heilen würde. Heute ist die Schwellung erstmals so weit
> > zurückgegangen, dass ich die Wunde ansehen konnte und jetzt habe ich da
> ein
> > grosses Loch. Die Wunde ist offen und man sieht deutlich auf den Zahn
> durch.

> >


> > Irgendwie bin ich stinksauer, dass er nicht genäht hat und ausserdem mich
> > zu keiner Nachkontrolle geladen hat, wo er draufgekommen wäre ...

Cool blieben. Das nennt man "Sekundäre Wundheilung". Bei
Wurzelspitzenresektionen (WSR) gibt es zwei Glaubensrichtungen: Ersten
zunähen, egal wieviel Restentzündung noch drinnen ist (und es ist
mikroskopisch imemr was drinnen) und offenlassen, egal wieviel noch
drinnen ist (oder auch nichts). Dann heilt die Wunde von unten her zu
durch Narbenbildung. Im Endeffekt führt beides zum Ziel.

Ich selber (bin ZA) mache keine WSRs mehr (Budgetgründe und ich bin
kein Chirurgiemeister), aber die Kieferchirurgen, an die ich
überweise, lassen fast alle immer die WSRs offen ausheilen. Ist zwar
für den Patienten lästig, aber nach einigen Wochen (oder Monaten) ist
alles schön ausgeheilt. Am Anfang sollte man aber einen Streifen mit
bakterientötenden Mitteln einlegen oder das Loch mit einer stumpfen
Spritze und Mundwasser (z.B.) reinigen.

Also Geduld bitte. Und was die Kommunkation zwischen ZA und Patient
nach einer belastenden OP angeht ... als Patient hört man viel,
vergißt aber das meiste. Ist ja auch verständlich nach einer OP. Dafür
gibts dann Begleitzettel...

jj

peter pilsl

unread,
Apr 22, 2003, 4:50:17 PM4/22/03
to
Jost Jahn wrote:

>
> Also Geduld bitte. Und was die Kommunkation zwischen ZA und Patient
> nach einer belastenden OP angeht ... als Patient hört man viel,
> vergißt aber das meiste. Ist ja auch verständlich nach einer OP. Dafür
> gibts dann Begleitzettel...
>

Danke :) War am Wochenende noch beim Notdienst und heute beim operierenden
Arzt und beide haben das gleiche gesagt. Das wird jetzt halt ein paar
Monate dauern, bis das wieder zu ist und um die freiliegenden zahnhälse
brauche ich mich nicht zu sorgen. Kann also wieder besser schlafen.

Die Kommunikation aber war definitiv ein Problem. Der Arzt hat immer von
einer "kleinen Sache" gesprochen und keinen Nachtermin vereinbart und auch
gemeint, Spülen etc. wäre unnötig. Begleitzettel gabs auch nicht.
Ich habe mir die Wunde so wie eine Hautwunde vorgestellt, die sich sofort
schliesst, nach ein paar Stunden zu heilen beginnt und nach einer Woche
nicht mehr zu sehen ist.
Dass ich nun ein paar Monate eine offene Wunde im Mund haben werde, wäre
mir nicht im Traum eingefallen. Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich die OP
genauso machen lassen, aber ein entspannteres Osterwochenende gehabt :)

Uwe Hercksen

unread,
Apr 23, 2003, 5:10:00 AM4/23/03
to

peter pilsl schrieb:

> Ich habe mir die Wunde so wie eine Hautwunde vorgestellt, die sich sofort
> schliesst, nach ein paar Stunden zu heilen beginnt und nach einer Woche
> nicht mehr zu sehen ist.

Hallo,

das hast Du nur bei einem kleinen, glatten und sauberen Schnitt in der
Haut wenn keinerlei Infektion dazu kommt. Nur dann heilt das so
problemlos und schnell. Warum soll das an der Schleimhaut im Mund
genauso sein?

Bye

peter pilsl

unread,
Apr 23, 2003, 3:29:13 PM4/23/03
to
Uwe Hercksen wrote:

Ich hab darüber vorher nicht nachgedacht. Meine Erfahrung bisher war, dass
Wunden sehr schnell heilen. Der Zahnarzt hat dann gesagt, dass das eine
"kleine sache" ist und ich nix machen müsste. Dass ich da ein 2cmx0.5 cm
Loch für 2,3 Monate haben werden ist nun doch überraschend :)

Alexander Wess

unread,
Apr 23, 2003, 3:35:14 PM4/23/03
to

"Jost Jahn" <webm...@jostjahn.de> schrieb im Newsbeitrag
news:58f443e2.03042...@posting.google.com...

> > "peter pilsl" <pilsl_...@goldfisch.at> schrieb im Newsbeitrag
> > news:3ea0...@e-post.inode.at...
> > >
> Cool blieben. Das nennt man "Sekundäre Wundheilung". Bei
> Wurzelspitzenresektionen (WSR) gibt es zwei Glaubensrichtungen: Ersten
> zunähen, egal wieviel Restentzündung noch drinnen ist (und es ist
> mikroskopisch imemr was drinnen) und offenlassen, egal wieviel noch
> drinnen ist (oder auch nichts). Dann heilt die Wunde von unten her zu
> durch Narbenbildung. Im Endeffekt führt beides zum Ziel.

Falsch. Da Du ZA bist, dürftest Du über PA-Chirurgie, Gewebsmanagement, usw.
etwas gehört haben. Eine sekundäre Wundheilung führt zu verstärkter
Narbenbildung, freiliegenden Zahnhälsen, verzögerter Wundheilung, usw., kurz
ist immer die schlechtere Alternative. Lehrbücher, die eine sekundäre
Wundheilung als Standartverfahren beschreiben, gibt es heute nicht mehr oder
sind veraltet. Selbst das Verfahren einer Zystostomie bei großen Zysten
dürfte heute kaum mehr indiziert sein.
Eine regelrechte Adaptation der Wundränder, sprich Vernähen der Wunde ist
Standart - alles andere ist Faulheit und führt beim Patienten zu
schlechteren Ergebnissen.

> Ich selber (bin ZA) mache keine WSRs mehr (Budgetgründe und ich bin
> kein Chirurgiemeister), aber die Kieferchirurgen, an die ich
> überweise, lassen fast alle immer die WSRs offen ausheilen. Ist zwar
> für den Patienten lästig, aber nach einigen Wochen (oder Monaten) ist
> alles schön ausgeheilt.

Bei einer normalen WSR mit Naht ist die Wunde nach ca. einer Woche
verheilt - es gibt keinen Grund, einen Patienten Wochen oder Monate mit
Spülungen, Streifenwechseln, usw. zu quälen, es sei denn, man möchte die
Nachbehandlungen abrechnen oder die Chipkarte ins nächste Quartal retten.


Gruß,
A. Wess


0 new messages