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Zweiklassenmedizin?

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Gunter Kuhnle

unread,
Jan 14, 2003, 9:12:43 AM1/14/03
to
Hallo,

als ich ueber Weihnachten nach langer Zeit mal wieder in Deutschland bei
einem Arzt war (ich lebe und arbeite in England, bin daher ueber NHS
versichert und dadurch in Deutschland via Sozialversicherungsabkommen bei
der AOK), war ich ziemlich entsetzt.

Der Arzt war die Vertretung meines frueheren Hausarzt, wir kannten uns
also ueberhaupt nicht. Im Rahmen der 'Behandlung' habe ich dann erfahren,
wie schlecht das Gesundheitssystem in Deutschland sei, und dass man die
vielen Untersuchungen, die man an mir frueher machte, nur machen konnte,
weil ich ja privat versichert sei - heute, als Kassenpatient, kann man
eigentlich gar nichts machen (offensichtlich nicht einmal Blutdruck
messen oder abhoeren - bisher gehoerte das bei mir bei jedem Arztbesuch
dazu, sogar beim NHS). Weiterhin habe ich dann noch erfahren, dass die
Schulmedizin eigentlich ohnehin nur an Symptomen herumdoktert und nur die
Naturheilkunde und die Homoeopathie die wirklichen Ursachen erkennt ...

Nun, ich habe letztendlich das bekommen, weswegen ich zum Arzt gegangen
bin, insofern kann ich mich ja eigentlich nicht beschweren, aber es hat
mich doch gewundert, dass ich mir zum einen anhoeren muss, ein Patient
zweiter Klasse zu sein, und zum anderen auch noch, dass die Schulmedizin
eigentlich (ueberspitzt gesagt) ohnehin nur Unsinn ist.

Mich wuerde mal interessieren, ob so etwas irgendein Trend ist, den ich
verpasst habe ... steht es um das Gesundheitssystem in Deutschland
wirklich so schlecht? Bisher war ich naemlich eigentlich immer sehr
zufrieden, und ich hoffe, dass das wirklich nur eine Ausnahme war.

Viele Gruesse,

Gunter

f'up wohin?

Michael H. Fischer

unread,
Jan 14, 2003, 9:24:35 AM1/14/03
to
Gunter Kuhnle schreibselte am 14 Jan 2003:

> Weiterhin habe ich dann noch erfahren, dass die
> Schulmedizin eigentlich ohnehin nur an Symptomen herumdoktert und
> nur die Naturheilkunde und die Homoeopathie die wirklichen
> Ursachen erkennt ...

Hast du deinen Arzt dann nicht nicht gefragt, warum er überhaupt noch
als solcher arbeitet, wenn er nach eigener Einschätzung sowieso nichts
machen kann?

Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

MfG
Michael H. Fischer

Harald Uhl

unread,
Jan 14, 2003, 12:35:21 PM1/14/03
to
Hallo Gunter,

ich denke Du bist da an einen etwas komischen Vertreter der Spezies
Mediziner geraten.
Würde Dir empfehlen Dein Erlebnis Deinem früheren Hausarzt zu erzählen,
wenn er wieder da ist. Möglicherweise nimmt er diesen Kollegen dann
nicht mehr als Vertreter.
Unabhängig vom Wahrheitsgehalt seiner Aussagen gehört das alles ganz
bestimmt nicht in ein ärztliches Gespräch mit einem bisher unbekannten
Patienten. Im übrigen gehört Abhören und Blutdruckmessen durchaus noch
zu den ärztlichen Tätigkeiten. Ob es nötig gewesen wäre, hängt natürlich
vom Anlass Deiner Konsultation ab.

Schöne Grüße!

Harald

Mortimer Gierthmühlen

unread,
Jan 14, 2003, 12:36:46 PM1/14/03
to
Weiterhin habe ich dann noch erfahren, dass die
> Schulmedizin eigentlich ohnehin nur an Symptomen herumdoktert und nur die
> Naturheilkunde und die Homoeopathie die wirklichen Ursachen erkennt ...

Hi,

war er vielleicht ein Heilpraktiker oder heilpraktisch orientierter Arzt,
der in naher Zukunft eine eigene Praxis aufmachen will und versucht,
Patienten für sich zu begeistern?
Ist eigentlich sehr sehr ungewöhnlich, so etwas zu sagen, und vor allem sehr
unkollegial, dies während der Vertretung eines Kollegen in dessen Praxis zu
tun. Beweist mal wieder die von vielen Kollegen praktizierte Behauptung:

Der beste Kollege ist der tote Kollege.

In diesem Sinne,

Mortimer


Manuel Schmidt

unread,
Jan 14, 2003, 12:39:32 PM1/14/03
to
Gunter Kuhnle <gun...@elnhuk.de> wrote in
news:Xns9303909FECD5...@130.133.1.4:

> Hallo,
>
> als ich ueber Weihnachten nach langer Zeit mal wieder in Deutschland
> bei einem Arzt war (ich lebe und arbeite in England, bin daher ueber
> NHS versichert und dadurch in Deutschland via
> Sozialversicherungsabkommen bei der AOK), war ich ziemlich entsetzt.

.
.
.


>
> Mich wuerde mal interessieren, ob so etwas irgendein Trend ist, den
> ich verpasst habe ... steht es um das Gesundheitssystem in Deutschland
> wirklich so schlecht?

Ja!
Man traut sich schon langsam gar nicht mehr krank werden.

Das Ganze ist übrigens ohne Not entstanden. Geld ist genügend da.
Es fliesst nur an die falschen Stellen.
(und zwar dahin, wo es schon im Überfluß vorhanden ist......)


Gruß Manuel


Eberhard S.

unread,
Jan 14, 2003, 1:07:25 PM1/14/03
to
Hallo Gunter,

ich kann da nur beipflichten.

Ich persönlich suche schon seit Jahren eine Möglichkeit ins
EU-Ausland, hauptsächlich nach England, auszuwandern, derzeit stehen
meine Chancen nicht schlecht, denn die Anerkennung meiner Frührente
(bedingt durch Ärztepfusch) steht kurz vor der Anerkennung.

Ich suche seit über 14 Jahren hier in Deutschland einen Arzt, der in
meinem Fall die notwendigen Untersuchungen hinsichlich
Allergietestungen bei Nahrungsmitteln, Pollen u.v.m. durchführt, -
Fehlanzeige.

Wenn ich meinen Umweltmediziner aufsuchen muß, muß ich immerhin 1.000
km am Tag zurücklegen (vom südlichsten Ende Bayerns bis nach NRW und
wieder zurück), denn hier unten findet man keinen einzigen
zugänglichen Umweltarzt.

1992 gründete ich eine Selbsthilfegruppe und mußte feststellen, daß
ich nicht der Einzige mit diesen Problemen bin, wenn man keine
Privatversicherung hat, sieht es ganz schlecht aus.

Ich würde mit Dir gerne über das Thema wohnen und Umzug bzw.
auswandern nach England diskutieren, gerne über Usenet, gerne auch
über meine email-Addy.

Ich brauche halt jemanden, der in England lebt und mir einige tipps
geben kann, die ich für meine Emigration gebrauchen kann. Würde mich
über Antwort freuen.

Schöne Grüße
Eberhard

email: irland...@yahoo.co.uk

Manuel Schmidt

unread,
Jan 14, 2003, 1:17:57 PM1/14/03
to
Michael Heuer <usen...@gmx.de> wrote in
news:b9j82vgkhnp39fqg8...@4ax.com:

> Manuel Schmidt schrieb:


>
>>Man traut sich schon langsam gar nicht mehr krank werden.
>>
>>Das Ganze ist übrigens ohne Not entstanden. Geld ist genügend da.
>>Es fliesst nur an die falschen Stellen.
>>(und zwar dahin, wo es schon im Überfluß vorhanden ist......)
>

> Ja! Man traut sich schon gar nicht mehr diese Newsgroup zu lesen: Von
> sci.* nicht die geringste Spur! Nur subjektives selbstgebrautes
> Gewäsch ohne jeden Hintergrund

Na,na,na wer wird denn gleich...
Wenn die Kosten und somit Kassenbeiträge laufend steigen, die med.
Leistungen heruntergefahren und die letzten Ärzte bei denen ich
persönlich war, mir ständig vorjammerten, sie nagten in Bälde am
Hungertuche, so müssen die Gelder doch irgendwo anders hinfliessen?
Oder? Löst sich Geld etwa in Luft auf? Wäre mir neu....

> oder Beweis,

(hätte ich theoretisch)

> jedes Kräuterweiblein kann
> es sicher besser manch ein ignoranter Poster hier. Dummheit in
> jeglicher Form ist nicht stafbar,

Na zum Glück tut sie nicht weh, sonst würden die Ausgaben auch noch
für Schmerzmittel exponentiell in die Höhe steigen.

> aber in einer sci.* Gruppe sollte
> man eigentlich mehr als dummes Stammtischgeschwätz erwarten.

Was ihr nur alle immer gegen Stammtische habt....


Gruß Manuel


Gerd Ahlmann

unread,
Jan 14, 2003, 5:47:00 PM1/14/03
to

> persönlich war, mir ständig vorjammerten, sie nagten in Bälde am
Hungertuche, so müssen die Gelder doch irgendwo anders hinfliessen?
> Oder? Löst sich Geld etwa in Luft auf? Wäre mir neu....
>

Über dieses Gejammere kann ich inzwischen schon nicht mal mehr lachen. Beim
Arzt bin ich Kunde, genauso wie beim Friseur oder Bäcker. Und ich erwarte
als Kunde behandelt zu werden und mir nicht irgendwelches Gejammere oder
politische Vorträge anzuhören zu müssen.

Sehr vielen Freiberuflern geht es zur Zeit schlecht und jetzt merken es eben
auch die Ärzte für die die Geldquellen bisher nie zu versiegen schienen.

Gerd


Markus Nunez

unread,
Jan 14, 2003, 5:53:56 PM1/14/03
to
Hallo, es wundert mich eigentlich gar nicht!
In England ist man als Arzt angestellt, also untersucht man gründlich und
mit viel Zeit, es ist schließlich egal wieviele Patienten man behandelt.
Schließlich gibt es irgendwann für viele Sachen eine Warteliste.
In Deutschland ist die Sache ganz umgekehrt.
Ein Hausarzt bekommt pro Quartal für einen Behandlungsschein ~40/120 Euro
(Normalpatient/Rentner).
Dann muß man sich nur kurz überlegen, was man von sowenig Geld machen kann.
Eigentlich gar nichts!!
Also hoffentlich privat versichert oder man kann etwas zuzahlen!
Wir kaufen fast alle bei Aldi& co Lebensmittel ein, aber im
Gesundheitsbereich wollen wir für alle das Beste. Nur der Fortschritt ist so
gewaltig, daß das unmöglich ist.
Also Aldi-Medizin für alle und für das dann gesparte kann man sich ab und zu
ein paar Extras leisten.
mfg mn
"Michael H. Fischer" <usen...@derfisch.de> schrieb im Newsbeitrag
news:b016j2$jnnpi$1...@ID-4092.news.dfncis.de...

Mortimer Gierthmühlen

unread,
Jan 14, 2003, 6:14:33 PM1/14/03
to

> Über dieses Gejammere kann ich inzwischen schon nicht mal mehr lachen.
Beim
> Arzt bin ich Kunde, genauso wie beim Friseur oder Bäcker. Und ich erwarte
> als Kunde behandelt zu werden und mir nicht irgendwelches Gejammere oder
> politische Vorträge anzuhören zu müssen.
>
> Sehr vielen Freiberuflern geht es zur Zeit schlecht und jetzt merken es
eben
> auch die Ärzte für die die Geldquellen bisher nie zu versiegen schienen.


Hi Gerd,

ein paar Anmerkungen dazu:

1) Wenn Du als Kunde behandelt werden möchtest, dann zahl doch auch dafür.
Wenn Du bei nem Autohändler ein Trabi kaufen willst, wirst Du ja auch anders
behandelt, als wenn Du einen Ferrari kaufst. Diese Idee gefällt mir nicht,
aber wenn Du den Arztberuf gern als Dienstleistungsberuf siehst, dann mußt
Du auch solch eine Verhaltensweise akzeptieren.

2) Es sind nicht immer die Ärzte, die auf politische Vorträge kommen. Oft
sind es die Patienten, die gerad mal nicht das teuerste Medikament, dass es
auf dem deutschen Markt gibt, für ihr alkoholbedingtes Magengeschwür
bekommen, sondern eben ein billiges mit gleichem Wirkstoff. Und es sind dann
oft eben diese Patienten, die anfangen zu meckern, dass ihnen doch das
teuerste zustünde. Und DANN kommt die Politik ins Spiel. Hier ist der Arzt
leider Schnittstelle zwischen Patient und Gesundheitswesen, und allzu oft
muß er in dieser Funktion (gesundheits-)politische Äusserungen tätigen.

3) Geldquellen, die nie versiegen, fallen mir aber andere ein: Telekom-Chef,
Vorstandsmitglieder jeglicher Automobil-, Pharma- und sonstiger Konzerne...
Das meiste Geld kann ein Arzt mit Privatpatienten verdienen. Da ist wirklich
noch viel zu holen. Aber bei Kassenpatienten steht dem Arzt unglaublich
wenig an finanziellen Mitteln zu Verfügung, was der Patient direkt merkt:
einige Behandlungen und Medikamente können von der Kasse einfach nicht
übernommen werden.


Viele Grüsse,

Mortimer


Franjo Shephard

unread,
Jan 15, 2003, 3:30:13 AM1/15/03
to

"Mortimer Gierthmühlen" <m.giert...@braintask.de> schrieb im
Newsbeitrag news:b025o5$ksv93$1...@ID-177017.news.dfncis.de...


Hallo Mortimer

> > Über dieses Gejammere kann ich inzwischen schon nicht mal mehr lachen.
> Beim
> > Arzt bin ich Kunde, genauso wie beim Friseur oder Bäcker. Und ich
erwarte
> > als Kunde behandelt zu werden und mir nicht irgendwelches Gejammere oder
> > politische Vorträge anzuhören zu müssen.

Absolut richtig!

> > Sehr vielen Freiberuflern geht es zur Zeit schlecht

weil sie keine Lobby haben


> > und jetzt merken es eben
> > auch die Ärzte für die die Geldquellen bisher nie zu versiegen schienen.

richtig, früher wurde denen ja sogar bei Praxisgründung in bestimmten
Regionen und kassenärztlichen Vereinigungen eine Umsatzgarantie gegeben, Das
ist alles schon in Vergessenheit geraten.


> 1) Wenn Du als Kunde behandelt werden möchtest, dann zahl doch auch dafür.
> Wenn Du bei nem Autohändler ein Trabi kaufen willst, wirst Du ja auch
anders
> behandelt, als wenn Du einen Ferrari kaufst. Diese Idee gefällt mir nicht,
> aber wenn Du den Arztberuf gern als Dienstleistungsberuf siehst, dann mußt
> Du auch solch eine Verhaltensweise akzeptieren.

Sorry, das ist absoluter Dummschwatz. Eine Krankenkasse ist eine
Versicherung, o.k.?
Gut, Du hast, denke ich noch weitere Versicherungen, Auto, Hausrat,
Haftpflicht, o.k.?
So, Dir wird Dein Auto zu Schrott gefahren und muss repariert werden. Wenn
deine Autowerkstatt nicht so arbeitet wie Du es wünschst, dann zahl doch
auch dafür!!
Muss deine Hausratversicherung einen Schaden übernehmen, der Handwerker oder
wer auch immer behandelt Dich als Kunden nicht so wie Du es Dir vorstellst,
dann zahl doch auch dafür!!
Du hast einen Haftpflichtschaden, die Versicherung würde diesen Schaden
nicht im Sinne des Geschädigten abwickeln, der Geschädigte kommt zu Dir und
sagt dass er sich die Abwicklung anders vorgestellt hätte und fordert Dich
auf noch weiteres Geld zu zahlen, was sagst Du dann??

> 2) Es sind nicht immer die Ärzte, die auf politische Vorträge kommen.

Richtig, nicht der Einzelne aber die Lobby


> Oft sind es die Patienten, die gerad mal nicht das teuerste Medikament,
dass es
> auf dem deutschen Markt gibt, für ihr alkoholbedingtes Magengeschwür
> bekommen, sondern eben ein billiges mit gleichem Wirkstoff.

Und das ist vollkommen richtig wenn man "Birne Helene" mit "Birne Helene"
vergleicht und nicht nur Birne mit Birne.


> Und es sind dann oft eben diese Patienten, die anfangen zu meckern, dass
ihnen doch das
> teuerste zustünde.

Und hier kann der Arzt sicherlich erklären und den Patienten darauf
hinweisen dass es um den WIRKSTOFF und nicht den Namen des Medikamentes
geht.


> Und DANN kommt die Politik ins Spiel. Hier ist der Arzt
> leider Schnittstelle zwischen Patient und Gesundheitswesen, und allzu oft
> muß er in dieser Funktion (gesundheits-)politische Äusserungen tätigen.

Soll er auch, Äusserungen tätigen. Er sollte aber die Jammerei sein lassen.
Klar geht es vielen Ärzten nicht mehr so gut wie früher. Früher haben sie
aber auch vielfach über die "Stränge geschlagen". Es wurden in grossem Stil
Sachen verrechnet, die gar nicht verrechnet werden durften. Das was ans
Tageslicht kommt wie damals die Geschichte mit den Urologen und Orthopäden
im Ruhrgebiet oder die Herzschrittmacher-Geschichte sind nur Spitzen eines
Eisberges, etwas für die Presse.
Wo gibt es denn dass eine Leistung, die an mir oder für mich gemacht wurde,
direkt mit einer Drittperson (Krankenkasse) verrechnet wird, vorher noch
über die KV geht, ohne das ich, an dem die Leistung vollbracht wurde über
die Kosten informiert werde. Da ist Betrug doch Tür und Tor geöffnet.


> 3) Geldquellen, die nie versiegen, fallen mir aber andere ein:
Telekom-Chef,
> Vorstandsmitglieder jeglicher Automobil-, Pharma- und sonstiger
Konzerne...

Moment, hier zahlt dafür nicht eine zwangsmässige entstandene
Solidargemeinschaft. Das ist schon ein Unterschied, hier vergleichst Du
Birnen mit Orangen.


Gruss
Franjo


Gunter Kuhnle

unread,
Jan 15, 2003, 4:45:11 AM1/15/03
to
* Harald Uhl <Eul...@compuserve.de> wrote:
> Unabhängig vom Wahrheitsgehalt seiner Aussagen gehört das alles ganz
> bestimmt nicht in ein ärztliches Gespräch mit einem bisher unbekannten
> Patienten.

Das hat mich auch ein wenig gewundert, zumal das fuer manche Patienten
wohl auch abschreckend wirkt. Aber inzwischen kann ich verstehen, wenn
die Anhaenger irgendwelcher seltsamen Gesundheitstheorien auch immer
irgendwelche Aerzte zitieren, die sich fuer diese seltsamen Theorien
aussprechen.

Gruss Gunter

Gunter Kuhnle

unread,
Jan 15, 2003, 4:48:55 AM1/15/03
to
* Mortimer Gierthmühlen <m.giert...@braintask.de> wrote:
> war er vielleicht ein Heilpraktiker oder heilpraktisch orientierter Arzt,
> der in naher Zukunft eine eigene Praxis aufmachen will und versucht,
> Patienten für sich zu begeistern?

Ich weiss nicht, ob er eine neue Praxis aufmachen will, aber er ist
Naturheilkundler, und haelt davon auch ziemlich viel. Aber es gibt doch
auch 'richtige' Naturheilkunde, deswegen wundern mich solche Aussagen
immer, wenn sie von 'Praktikern' kommen.

Gruss Gunter

Gunter Kuhnle

unread,
Jan 15, 2003, 4:54:59 AM1/15/03
to
* Mortimer Gierthmühlen <m.giert...@braintask.de> wrote:
> 1) Wenn Du als Kunde behandelt werden möchtest, dann zahl doch auch dafür.
> Wenn Du bei nem Autohändler ein Trabi kaufen willst, wirst Du ja auch anders
> behandelt, als wenn Du einen Ferrari kaufst. Diese Idee gefällt mir nicht,
> aber wenn Du den Arztberuf gern als Dienstleistungsberuf siehst, dann mußt
> Du auch solch eine Verhaltensweise akzeptieren.

Ich habe das Jammern vor einigen Jahren auch schon erlebt, als ich fuer
meine Behandlung bar bezahlen musste, weil der Arzt mir nicht geglaubt
hat, dass ich privat versichert bin.

> 2) Es sind nicht immer die Ärzte, die auf politische Vorträge kommen. Oft
> sind es die Patienten, die gerad mal nicht das teuerste Medikament, dass es
> auf dem deutschen Markt gibt, für ihr alkoholbedingtes Magengeschwür
> bekommen, sondern eben ein billiges mit gleichem Wirkstoff. Und es sind dann
> oft eben diese Patienten, die anfangen zu meckern, dass ihnen doch das
> teuerste zustünde.

Es gibt aber anscheinend auch Aerzte, die genau dieses Gefuehl bei den
Patienten unterstuetzen und ihnen den Eindruck vermitteln, dass diese
'Zweiklassengesellschaft' sie um ihre Gesundheit bringt.

Eigentlich sollte der Arzt dem Patienten doch sagen, dass beide
Medikamente gleich wirken, und dass ein MRI-Scan bei einem gebrochenen
Finger nicht unbedingt notwendig ist ... aber lieber wird erklaert, dass
ja alles sooo schlecht ist.

> 3) Geldquellen, die nie versiegen, fallen mir aber andere ein: Telekom-Chef,
> Vorstandsmitglieder jeglicher Automobil-, Pharma- und sonstiger Konzerne...
> Das meiste Geld kann ein Arzt mit Privatpatienten verdienen. Da ist wirklich
> noch viel zu holen. Aber bei Kassenpatienten steht dem Arzt unglaublich
> wenig an finanziellen Mitteln zu Verfügung, was der Patient direkt merkt:
> einige Behandlungen und Medikamente können von der Kasse einfach nicht
> übernommen werden.

Aber das Problem ist doch das System als solches, und weniger ein
kleiner Teil davon. Das 'herumdoktern' an den Symptomen wie die geniale
Idee der Apothekenrabatte oder der Budgets bringen doch keine
langfristige Loesung.

Leider habe ich auch keine Loesung, sonst wuerde ich nicht hier sitzen,
sondern irgendwo in Berlin ...

Gruss Gunter

Eberhard S.

unread,
Jan 15, 2003, 8:15:26 AM1/15/03
to
On Tue, 14 Jan 2003 23:47:00 +0100, "Gerd Ahlmann"
<giova...@gmx.de> wrote:

>
>> persönlich war, mir ständig vorjammerten, sie nagten in Bälde am
> Hungertuche, so müssen die Gelder doch irgendwo anders hinfliessen?
>> Oder? Löst sich Geld etwa in Luft auf? Wäre mir neu....
>>
>
>Über dieses Gejammere kann ich inzwischen schon nicht mal mehr lachen. Beim
>Arzt bin ich Kunde, genauso wie beim Friseur oder Bäcker. Und ich erwarte
>als Kunde behandelt zu werden und mir nicht irgendwelches Gejammere oder
>politische Vorträge anzuhören zu müssen.

Da muß ich Dir Recht geben, allerdings merkt man ohnehin nichts davon,
daß der Patient beim Arzt Kunde ist, denn normalerweise ist der Kunde
König. Beim Arzt komme ich mir immer vor wie ein Bittsteller, der
sowieso nichts zu melden hat.


>
>Sehr vielen Freiberuflern geht es zur Zeit schlecht und jetzt merken es eben
>auch die Ärzte für die die Geldquellen bisher nie zu versiegen schienen.

Das schadet mal nichts, denn bisher gehörten die Vertreter dieses
Berufes ja zu den Spitzenverdienern der Spitzenverdiener.

Gruß

Eberhard
>
>Gerd
>

Mortimer Gierthmühlen

unread,
Jan 15, 2003, 11:41:41 AM1/15/03
to

> Da muß ich Dir Recht geben, allerdings merkt man ohnehin nichts davon,
> daß der Patient beim Arzt Kunde ist, denn normalerweise ist der Kunde
> König. Beim Arzt komme ich mir immer vor wie ein Bittsteller, der
> sowieso nichts zu melden hat.

Hi,

der Arzt hat halt nur ein gewisses Budget für Dich und Deine Krankheiten
samt Medikamenten übrig. Stell Dir mal vo, Du gehst zu MediaMarkt, hast nur
10 Euro dabei und willst'n Sony Notebook damit kaufen. Die werden Dich
auslachen (eben das darf der Arzt ja nicht).
Für die popeligen 50?, die ein Arzt pro Quartal und Patient ausgeben darf,
kann man normalerweise nicht wirklich viel anfangen. Du darfst nicht so tun,
als wäre es für den Arzt lukrativ, sich um Dich als Einzelperson zu
kümmern - hier macht es die Masse an Patienten, die den Arzt über Wasser
halten.


> Das schadet mal nichts, denn bisher gehörten die Vertreter dieses
> Berufes ja zu den Spitzenverdienern der Spitzenverdiener.

Naja, das ist so pauschal sicher auch nicht richtig. Das meiste Geld
bekommst Du für Privatpatienten, von denen jede Praxis ein paar hat - manche
mehr, manche weniger. Der normale Hausarzt kann mit Geld eigentlich nicht
wirklich um sich werfen. Wenn man oft die hohen Einkommenszahlen von Ärzten
sieht, trügt das, denn der Arzt hat auch sehr sehr viele Ausgaben und
Nebenkosten.
Und wenn man sich dann überlegt, welches Risiko ein Arzt hat (wenn er pleite
ist, wird sein Privathaus und sein Auto verpfändet - ein normaler
Angstellter ist nur entlassen), halte ich das übrigbleibende Geld eigentlich
für einen Arzt - der auch noch eine sehr lange Ausbildung hinter sich hat -
für gerechtfertigt.
Und zu den Spitzenverdienern der Spitzenverdiener gehören ganz sicher nicht
die Ärzte. Das sind Juristen, Manager und Vorstandsmitglieder grosser
Firmen.


Ciao,

Mortimer


Eberhard S.

unread,
Jan 15, 2003, 12:23:31 PM1/15/03
to

"Mortimer Gierthmühlen" <m.giert...@braintask.de> schrieb im
Newsbeitrag news:b0433i$lo2p1$1...@ID-177017.news.dfncis.de...

>
> > Da muß ich Dir Recht geben, allerdings merkt man ohnehin nichts
davon,
> > daß der Patient beim Arzt Kunde ist, denn normalerweise ist der
Kunde
> > König. Beim Arzt komme ich mir immer vor wie ein Bittsteller, der
> > sowieso nichts zu melden hat.
>
> Hi,
>
> der Arzt hat halt nur ein gewisses Budget für Dich und Deine
Krankheiten
> samt Medikamenten übrig. Stell Dir mal vo, Du gehst zu MediaMarkt,
hast nur
> 10 Euro dabei und willst'n Sony Notebook damit kaufen. Die werden
Dich
> auslachen (eben das darf der Arzt ja nicht).
> Für die popeligen 50?, die ein Arzt pro Quartal und Patient ausgeben
darf,
> kann man normalerweise nicht wirklich viel anfangen. Du darfst nicht
so tun,
> als wäre es für den Arzt lukrativ, sich um Dich als Einzelperson zu
> kümmern - hier macht es die Masse an Patienten, die den Arzt über
Wasser
> halten.

Somit wären wir bei der Zweiklassenmedizin!


>
>
> > Das schadet mal nichts, denn bisher gehörten die Vertreter dieses
> > Berufes ja zu den Spitzenverdienern der Spitzenverdiener.
>
> Naja, das ist so pauschal sicher auch nicht richtig. Das meiste Geld
> bekommst Du für Privatpatienten, von denen jede Praxis ein paar
hat - manche
> mehr, manche weniger. Der normale Hausarzt kann mit Geld eigentlich
nicht
> wirklich um sich werfen. Wenn man oft die hohen Einkommenszahlen von
Ärzten
> sieht, trügt das, denn der Arzt hat auch sehr sehr viele Ausgaben
und
> Nebenkosten.
> Und wenn man sich dann überlegt, welches Risiko ein Arzt hat (wenn
er pleite
> ist, wird sein Privathaus und sein Auto verpfändet - ein normaler
> Angstellter ist nur entlassen), halte ich das übrigbleibende Geld
eigentlich
> für einen Arzt - der auch noch eine sehr lange Ausbildung hinter
sich hat -
> für gerechtfertigt.

Wenn ein Angestellter entlassen wird verliert er auch alles - davon
abgesehen daß ein solcher von vornherein gar nichts hat, zumindest die
Masse nicht!


> Und zu den Spitzenverdienern der Spitzenverdiener gehören ganz
sicher nicht
> die Ärzte. Das sind Juristen, Manager und Vorstandsmitglieder
grosser
> Firmen.

Frage mich dann bzgl. Deiner o.g. Argumentation, wo denn die
"Privathäuser" und "Autos" der Herrschaften im weißen Kittel
herrühren!?

>
> Ciao,
>
> Mortimer
>
>


Mortimer Gierthmühlen

unread,
Jan 15, 2003, 1:05:20 PM1/15/03
to
Hi,

> Somit wären wir bei der Zweiklassenmedizin!

Achso, wenn Du darauf hinauswolltest, eben dieses zu beweisen, dann stimme
ich Dir voll und ganz zu. Ja, wir haben eine Zweiklassenmedizin, und
vermutlich ist das (leider) der einzige Weg, überhaupt noch ein allgemeines
Gesundheitssystem in Zukunft finanzieren zu können.

>
> Wenn ein Angestellter entlassen wird verliert er auch alles - davon
> abgesehen daß ein solcher von vornherein gar nichts hat, zumindest die
> Masse nicht!

Jeder Volksschullehrer kann sich heutzutage ein Haus zusammensparen und
bauen. Und nein, ein entlassener Angestellter verliert nur seinen Job und
hat kein Einkommen mehr. Ob seine Firma mit 1, 10 100 oder 1000 Millionen
bankrott geht, interessiert ihn nicht mehr, sobald er aus der Tür ist.
Einen Arzt wird das schon interessieren, denn er ist selbständig und haftet
per Gesetz mit seinem gesamten Privatvermögen. Neben seinem verschwundenen
Einkommen darf er sich dann noch mit allem, was er hat, um die Schulden
kümmern. Eine GmbH oder ähnliches, die ihm eine Sicherheit gäbe, darf er als
Kassenarzt nicht gründen.

> Frage mich dann bzgl. Deiner o.g. Argumentation, wo denn die
> "Privathäuser" und "Autos" der Herrschaften im weißen Kittel
> herrühren!?

Wie oben erwähnt, fährt heutzutage jeder, aber auch wirklich jeder Mensch
ein Auto - es gehört heute sozusagen zum Existenzminimum. Und die meisten
Menschen, die keine Ärzte sind, können sich auch heute ein Haus
zusammensparen.
Zudem muß ich sagen, dass ein Arzt es in meinen Augen verdient, nach 6
Jahren Studium und 6 Jahren Facharztausbildung nun auch einmal Geld zu
verdienen. Denn wie Du sicher weisst, ist die Bezahlung im Krankenhaus ein
Witz.
Überleg Dir mal, wie lange andere Berufe ausgebildet werden und wieviel dort
verdient wird. Gemessen daran und auch an der Tatsache, welche Verantwortung
ein Arzt beim Behandeln eines Patienten hat, wäre die Bezahlung der Ärzte
heutzutage sogar zu gering.

Viele Grüsse,

Mortimer


Franjo Shephard

unread,
Jan 15, 2003, 1:19:42 PM1/15/03
to

"Mortimer Gierthmühlen" <m.giert...@braintask.de> schrieb im
Newsbeitrag news:b0433i$lo2p1$1...@ID-177017.news.dfncis.de...

Hallo Mortimer


> > Das schadet mal nichts, denn bisher gehörten die Vertreter dieses
> > Berufes ja zu den Spitzenverdienern der Spitzenverdiener.
>
> Naja, das ist so pauschal sicher auch nicht richtig. Das meiste Geld
> bekommst Du für Privatpatienten, von denen jede Praxis ein paar hat -
manche
> mehr, manche weniger. Der normale Hausarzt kann mit Geld eigentlich nicht
> wirklich um sich werfen. Wenn man oft die hohen Einkommenszahlen von
Ärzten
> sieht, trügt das, denn der Arzt hat auch sehr sehr viele Ausgaben und
> Nebenkosten.

Der niedergelassene Arzt ist ein selbständiger "Unternehmer". Jeder
Selbständige hat (s)ein Risiko zu tragen, nur mit dem Unterschied bei den
Ärzten trägt das Risiko die Solidargemeinschaft mit. Eine Kioskfrau, auch
selbständig wie ein Arzt, trägt ganz alleine das Risiko. Und Nebenkosten hat
jeder Selbständige, da ist ein Arzt auch keine Aussnahme.


> Und wenn man sich dann überlegt, welches Risiko ein Arzt hat (wenn er
pleite
> ist,

Er ist Selbständig, also kann er rein theoretisch wie jeder andere
Unternehmer auch pleite gehen, das ist freie Marktwirtschaft.


> wird sein Privathaus und sein Auto verpfändet

die Cleveren haben alles bis dahin ihrer Frau überschrieben.


> - ein normaler Angstellter ist nur entlassen),

was heisst hier NUR? Ein normaler Angestellter hatte während seiner
Berufstätigkeit keine Möglichkeit so viel Geld "anzuhäufen" wie ein Arzt.
Sicherlich hat er eine längere Ausbildungszeit bis er Geld verdient. Wenn
sich allerdings ein Handwerksmeister selbständig macht hat er auch viele
Jahre mit relativ wenig Geld auskommen müssen, muss seine Werkstatt oder
Firma einrichten, vielleicht mit grösserer Fläche als eine Arztpraxis, muss
auch Mitarbeiter einstellen usw.


> für einen Arzt - der auch noch eine sehr lange Ausbildung hinter sich
hat -
> für gerechtfertigt.

Gebe ich Dir Recht, in gewisser Weise schon. Nur darf man nicht vergessen,
die Ärzte verdienen ihr Geld aus der Solidargemeinschaft, und dies ist der
grosse Unterschied.


> Und zu den Spitzenverdienern der Spitzenverdiener gehören ganz sicher
nicht
> die Ärzte. Das sind Juristen, Manager und Vorstandsmitglieder grosser
> Firmen.

Die ihr Geld nicht von der Solidargemeinschaft bekommen. Es steht doch jedem
Arzt frei z.B. als Angestellter in die Pharmaindustrie zu gehen. Da hat er
sein geregeltes Einkommen, wahrscheinlich weniger als wenn er selbst
praktiziert und hat seine geregelte Arbeitszeit. Allerdings könnte er dann
als normaler Angestellter auch entlassen werden ;-)

Gruss
Franjo


Franjo Shephard

unread,
Jan 15, 2003, 1:30:51 PM1/15/03
to

"Mortimer Gierthmühlen" <m.giert...@braintask.de> schrieb im
Newsbeitrag news:b0480d$ldlj6$1...@ID-177017.news.dfncis.de...

> Hi,
>
> > Somit wären wir bei der Zweiklassenmedizin!
>
> Achso, wenn Du darauf hinauswolltest, eben dieses zu beweisen, dann stimme
> ich Dir voll und ganz zu. Ja, wir haben eine Zweiklassenmedizin, und
> vermutlich ist das (leider) der einzige Weg, überhaupt noch ein
allgemeines
> Gesundheitssystem in Zukunft finanzieren zu können.

Hier würde es ganz andere Wege geben wenn die Lobbyisten weniger das Sagen
hätten.


> > Wenn ein Angestellter entlassen wird verliert er auch alles - davon
> > abgesehen daß ein solcher von vornherein gar nichts hat, zumindest die
> > Masse nicht!
>
> Jeder Volksschullehrer kann sich heutzutage ein Haus zusammensparen und
> bauen. Und nein, ein entlassener Angestellter verliert nur seinen Job und
> hat kein Einkommen mehr. Ob seine Firma mit 1, 10 100 oder 1000 Millionen
> bankrott geht, interessiert ihn nicht mehr, sobald er aus der Tür ist.

Du willst doch wohl nicht jedem Angestellten unterstellen dass es ihn einen
Feuchten interessiert was mit seinem Arbeitgeber passiert! Find ich eine
absolute Frechheit. Die Angestellten oder vielleicht auch die Arbeiter
(schon mal den Ausdruck gehört?) machen ihr Leben lang den Buckel für ihre
Bude krumm. Fangen sich x Berufskrankheiten ein und kriegen letztendlich
noch einen Tritt in den Allerwertesten. Sind sie dann 40 Jahre alt sind sie
sowieso für den Arbeitsmarkt nicht mehr interessant - weil zu teuer. Lieber
einen 25 jährigen mit 30 jähriger Erfahrung.


> Einen Arzt wird das schon interessieren, denn er ist selbständig und
haftet
> per Gesetz mit seinem gesamten Privatvermögen.

Welches er seiner Frau überschrieben hat.

> Neben seinem verschwundenen Einkommen darf er sich dann noch mit allem,
was er hat, um
> die Schulden kümmern. Eine GmbH oder ähnliches, die ihm eine Sicherheit
gäbe, darf er als
> Kassenarzt nicht gründen.

Klar müssten auch hier gesetzliche Änderungen überlegt werden. Nur wäre dann
hier dem Betrug noch weiter Tür und Tor geöffnet.


> > Frage mich dann bzgl. Deiner o.g. Argumentation, wo denn die
> > "Privathäuser" und "Autos" der Herrschaften im weißen Kittel
> > herrühren!?
>
> Wie oben erwähnt, fährt heutzutage jeder, aber auch wirklich jeder Mensch
> ein Auto - es gehört heute sozusagen zum Existenzminimum. Und die meisten
> Menschen, die keine Ärzte sind, können sich auch heute ein Haus
> zusammensparen.

Das belege doch bitte einmal mit Zahlen. Es kann sich mit 100%iger
Sicherheit nicht die Mehrheit der Menschen ein Haus zusammensparen. Das Ding
wird auf Kredit (Hypothek) gekauft, teilweise bis zum letzten Zacken
ausgereizt in der Finanzierung. Wird dann der Mensch von seinem Arbeitgeber
gefeuert und er sucht sich den neuen mit den zwei grossen AA kommt es sehr
oft vor dass ihm das Haus unter dem Hintern weg versteigert wird. Schau
bitte mal in den entsprechenden Anzeigenteilen der Zeitungen wieviel
Zwangsversteigerungen anstehen, da sollten Dir die Augen aufgehen. Das sind
nicht Zwangsversteigerungen von Ärzte-Häusern.

> Zudem muß ich sagen, dass ein Arzt es in meinen Augen verdient, nach 6
> Jahren Studium und 6 Jahren Facharztausbildung nun auch einmal Geld zu
> verdienen. Denn wie Du sicher weisst, ist die Bezahlung im Krankenhaus ein
> Witz.

Richtig, wenn Du den Stundenlohn eines Assistenzarztes im Krankenhaus mit
dem Stundenlohn einer Raumkosmetikerin vergleichst ist kein grosser
Unterschied.


Gruss
Franjo


Eberhard S.

unread,
Jan 15, 2003, 3:24:16 PM1/15/03
to

"Mortimer Gierthmühlen" <m.giert...@braintask.de> schrieb im
Newsbeitrag news:b0480d$ldlj6$1...@ID-177017.news.dfncis.de...

> Hi,
>
> > Somit wären wir bei der Zweiklassenmedizin!
>
> Achso, wenn Du darauf hinauswolltest, eben dieses zu beweisen, dann
stimme
> ich Dir voll und ganz zu. Ja, wir haben eine Zweiklassenmedizin, und
> vermutlich ist das (leider) der einzige Weg, überhaupt noch ein
allgemeines
> Gesundheitssystem in Zukunft finanzieren zu können.

Da muß ich zustimmen, deshalb ja auch die Nullrunde unserer
Gesundheitsministerin. Die Zweiklassenmedizin entsteht jedoch nicht
nur auf diesem boden, sondern auch in der Problematik, daß die sog.
Schulmedizin erfolgversprechende Therapien und nachgewiesene
Heilungschancen von vornherein als unwissenschaftlich bezeichnet und
dadurch das Gesundheitssystem unnötig verteuert. In der WHO-Statistik,
im World-Health-Report, steht Deutschland hinsichtlich der Effizienz
im Gesundheitswesen im internationalen Vergleich an Stelle 41!

Das sagt bereits alles aus, da in anderen Ländern nicht so wie bei uns
eine Schulmedizin, sondern eine erfahrungsorientierte Medizin
vorherrscht.


>
> >
> > Wenn ein Angestellter entlassen wird verliert er auch alles -
davon
> > abgesehen daß ein solcher von vornherein gar nichts hat, zumindest
die
> > Masse nicht!
>
> Jeder Volksschullehrer kann sich heutzutage ein Haus zusammensparen
und
> bauen. Und nein, ein entlassener Angestellter verliert nur seinen
Job und
> hat kein Einkommen mehr. Ob seine Firma mit 1, 10 100 oder 1000
Millionen
> bankrott geht, interessiert ihn nicht mehr, sobald er aus der Tür
ist.
> Einen Arzt wird das schon interessieren, denn er ist selbständig und
haftet
> per Gesetz mit seinem gesamten Privatvermögen. Neben seinem
verschwundenen
> Einkommen darf er sich dann noch mit allem, was er hat, um die
Schulden
> kümmern. Eine GmbH oder ähnliches, die ihm eine Sicherheit gäbe,
darf er als
> Kassenarzt nicht gründen.

Und wenn der Angestellte dann auf Arbeitssuche gehen muß, muß er
feststellen daß es keine solche mehr gibt. Und im übrigen hat dieses
Problem jeder, aber auch wirklich jeder Selbstständige, denn jeder
Selbstständige haftet auch mit seinem Privatvermögen, denn die Ärzte
sind nicht alleine auf der Welt mit ihrer Selbstständigkeit. Und eine
GmbH gibt noch weniger Sicherheit als eine reine privat gegründete
Selbstständigkeit, ich weiß dies, denn bevor ich durch einen
Ärztepfusch voll erwerbsunfähig geworden bin, war ich nämlich
ebensolch ein Selbstständiger!

>
> > Frage mich dann bzgl. Deiner o.g. Argumentation, wo denn die
> > "Privathäuser" und "Autos" der Herrschaften im weißen Kittel
> > herrühren!?
>
> Wie oben erwähnt, fährt heutzutage jeder, aber auch wirklich jeder
Mensch
> ein Auto - es gehört heute sozusagen zum Existenzminimum. Und die
meisten
> Menschen, die keine Ärzte sind, können sich auch heute ein Haus
> zusammensparen.

Nach dem Bundessozialhifegesetz gehört ein Auto nicht zum
Existenzminimun!
Das jeder Mensch heute ein Auto fährt ist nicht nachvollziehbar!
Was ist mit den Arbeitslosen, den Sozialempfängern und den
Erwerbsunfähigen, Frührentnern usw. usf., die nicht mal das Geld haben
sich etwas neues zum Anziehen kaufen zu können - diese Argumente
entbehren sich doch - mit Verlaub ausgedrückt - jeder Realität.

Also die meisten Menschen können sich mit Sicherheit kein Haus
zusammensparen, denn dann gäbe es ja nur noch Eigenheime. Haben sie es
doch geschafft, können sie die nächsten 30 Jahre Hypotheken
abbezahlen. Dann muß man noch utnerschieden zwischen einem Eigenheim,
einer Villa und einem sozusagen "Palast". Mir sind Ärzte bekannt,
deren Vilen es auf einen Wert von 2 Millionen € bringen! Kein Witz!
Wie soll sich denn ein Normalbürger so etwas zusammensparen?!

> Zudem muß ich sagen, dass ein Arzt es in meinen Augen verdient, nach
6
> Jahren Studium und 6 Jahren Facharztausbildung nun auch einmal Geld
zu
> verdienen. Denn wie Du sicher weisst, ist die Bezahlung im
Krankenhaus ein
> Witz.
> Überleg Dir mal, wie lange andere Berufe ausgebildet werden und
wieviel dort
> verdient wird. Gemessen daran und auch an der Tatsache, welche
Verantwortung
> ein Arzt beim Behandeln eines Patienten hat, wäre die Bezahlung der
Ärzte
> heutzutage sogar zu gering.

Ein Handwerker verdient durchschnittlich zwischen 5,50 und 9,20 € pro
Stunde, hat den ganzen Tag schmutzige Hände und steht bei Wind und
Wetter im Freien, und Menschen mit langer Ausbildung gibt es im Beruf
der Rechtsanwälte, der Theologen, Soziologen, Sozialwissenschaftler,
Pädagogen usw., da sind die Ärzte nicht die Einzigen.

Schöne Grüße auch.
Eberhard
>
> Viele Grüsse,
>
> Mortimer
>
>


Eberhard S.

unread,
Jan 15, 2003, 3:48:41 PM1/15/03
to
Man könnte die ganze Sache natürlich auch so anpacken, und das wird
voraussichtlich auch bei uns so kommen, wenn es mit der Verschwendung
im Gesundheitswesen so weitergeht wie bisher:

in Spanien, Portugal, England und Schweden sind Ärzte Angestellte im
nationalen Gesundheitsdienst und bekommen ein Festgehalt mit fest
geregelter Arbeitszeit.

Allerdings hätte dies für niedergelassene Ärzte dann die Umstellung
zur Folge daß es Arbeitszeiten Mo., Die., Do. u. Fr. von 9 - 12 und
von 15 - 18 Uhr = 21 Stunden-Woche (!!!) nicht mehr gibt!!

So siehts aus!

"Franjo Shephard" <franj...@netscape.net> schrieb im Newsbeitrag
news:b048ph$lb1e7$1...@ID-115674.news.dfncis.de...

Vladimir John

unread,
Jan 15, 2003, 4:35:25 PM1/15/03
to
"Gunter Kuhnle" <gun...@elnhuk.org> schrieb im Newsbeitrag
news:b03b5j$km8i5$4...@ID-69091.news.dfncis.de...

> Ich habe das Jammern vor einigen Jahren auch schon erlebt, als ich
fuer
> meine Behandlung bar bezahlen musste, weil der Arzt mir nicht geglaubt
> hat, dass ich privat versichert bin.

Ich würde ihm daraufhin nicht glauben, dass er ein guter Arzt ist und er
hätte einen Privatpatienten weniger. Ich bin auch Privatpatient und so
etwas habe ich noch nie erlebt. Meine Ärzte glauben mir, dass ich privat
versichert bin. Sie stellen mir für ihre Leistungen Rechnungen aus, ich
bezahle sie und wenn es viele sind, bezahlt sie mir meine Versicherung.

Vladimir

Stefan Fritze

unread,
Jan 15, 2003, 4:45:42 PM1/15/03
to
Gunter Kuhnle schrieb:

>Weiterhin habe ich dann noch erfahren, dass die
>Schulmedizin eigentlich ohnehin nur an Symptomen herumdoktert und nur die
>Naturheilkunde und die Homoeopathie die wirklichen Ursachen erkennt ...

Waaaaaaaaaaas? An wen bist Du denn da geraten? Muß ein ungewöhnlicher
Arzt gewesen sein (nebenbei: er hatte überwiegend recht).

>aber es hat
>mich doch gewundert, dass ich mir zum einen anhoeren muss, ein Patient
>zweiter Klasse zu sein,

Da ist schon was dran. Das war ehrlich von ihm.

>und zum anderen auch noch, dass die Schulmedizin
>eigentlich (ueberspitzt gesagt) ohnehin nur Unsinn ist.

So pauschal natürlich nicht. Die Chirurgie hat eine gewisse Berechtigung,
bei Unfällen. Aber bei chronischen Krankheiten schaut's nicht gut aus
mit der etablierten Medizin. Sie ist hilflos.

>Mich wuerde mal interessieren, ob so etwas irgendein Trend ist, den ich
>verpasst habe ... steht es um das Gesundheitssystem in Deutschland
>wirklich so schlecht?

Der Trend ist vorhanden, aber es geht sehr langsam. Der Arzt war eine
Ausnahme.

Gruß

Stefan

Markus Nunez

unread,
Jan 15, 2003, 6:15:54 PM1/15/03
to

Gunter Kuhnle

unread,
Jan 16, 2003, 3:46:02 AM1/16/03
to
* Eberhard S <irland...@yahoo.co.uk> wrote:
> Ich würde mit Dir gerne über das Thema wohnen und Umzug bzw.
> auswandern nach England diskutieren, gerne über Usenet, gerne auch
> über meine email-Addy.

Schreibe mir einfach mal eine email - Adresse steht im Header.

Gruss Gunter

Gunter Kuhnle

unread,
Jan 16, 2003, 3:46:53 AM1/16/03
to
* Vladimir John <vladim...@gmx.net> wrote:
> Ich würde ihm daraufhin nicht glauben, dass er ein guter Arzt ist und er
> hätte einen Privatpatienten weniger. Ich bin auch Privatpatient und so
> etwas habe ich noch nie erlebt. Meine Ärzte glauben mir, dass ich privat
> versichert bin. Sie stellen mir für ihre Leistungen Rechnungen aus, ich
> bezahle sie und wenn es viele sind, bezahlt sie mir meine Versicherung.

Vielleicht lag es daran, dass ich zu jung war und man von Studenten idR
immer das schlechteste denkt? Schliesslich waren die Aerzte ja auch mal
so etwas ;)

Gruss Gunter

Gunter Kuhnle

unread,
Jan 16, 2003, 3:52:19 AM1/16/03
to
* Stefan Fritze <spam...@arcor.de> wrote:
>>Weiterhin habe ich dann noch erfahren, dass die
>>Schulmedizin eigentlich ohnehin nur an Symptomen herumdoktert und nur die
>>Naturheilkunde und die Homoeopathie die wirklichen Ursachen erkennt ...
> Waaaaaaaaaaas? An wen bist Du denn da geraten? Muß ein ungewöhnlicher
> Arzt gewesen sein (nebenbei: er hatte überwiegend recht).

Inwiefern? Ich bin ja nun durch meinen Beruf auch nicht ganz unbedarft
in medizinischer Sicht, und von daher finde ich die Aussage eigentlich
auch objektiv als falsch.

>>aber es hat
>>mich doch gewundert, dass ich mir zum einen anhoeren muss, ein Patient
>>zweiter Klasse zu sein,
> Da ist schon was dran. Das war ehrlich von ihm.

Sicher? Das liegt aber dann auch u.a. daran, wie er sich verhaelt. Dass
er mich wie einen Patienten zweiter Klasse behandelt hat, heisst nicht,
dass er das musste. Ich habe ja weder irgendwelche teuren Dinge verlangt
noch haette ich mich ueber Generika beschwert



>>und zum anderen auch noch, dass die Schulmedizin
>>eigentlich (ueberspitzt gesagt) ohnehin nur Unsinn ist.
> So pauschal natürlich nicht. Die Chirurgie hat eine gewisse Berechtigung,
> bei Unfällen. Aber bei chronischen Krankheiten schaut's nicht gut aus
> mit der etablierten Medizin. Sie ist hilflos.

Es kommt vielleicht auf die Art der Krankheit an. Im konkreten Fall ging
es um Magenbeschwerden, Gastritis etc, und dort kann die etablierte
Medizin z.B. mit einer Eradikationstherapie auch die Ursache bekaempfen.

Aber: im Gegensatz zu anderen Heilkunden, die auf dem Stand von vor 200
(z.B. Homoepathie) oder noch meher Jahren mehr oder weniger
stehenbleiben wollen, versucht die Medizin zumindest, neue Erkenntnisse
und neue Behandlungsmethoden zu finden, oder?

Gruss Gunter

Gunter Kuhnle

unread,
Jan 16, 2003, 4:00:40 AM1/16/03
to
* Franjo Shephard <franj...@netscape.net> wrote:
>> Achso, wenn Du darauf hinauswolltest, eben dieses zu beweisen, dann
>> stimme ich Dir voll und ganz zu. Ja, wir haben eine
>> Zweiklassenmedizin, und vermutlich ist das (leider) der einzige Weg,
>> überhaupt noch ein allgemeines Gesundheitssystem in Zukunft
>> finanzieren zu können.
> Hier würde es ganz andere Wege geben wenn die Lobbyisten weniger das
> Sagen hätten.

Welche denn, z.B.? Wenn es immer neue Entwicklungen gibt, die zwar eine
bessere Behandlung ermoeglichen, aber eben auch deutlich teurer werden,
dann ist irgendwann der Punkt erreicht, bei dem ein Solidarsystem wie
eine Krankenkasse das nicht mehr finanzieren kann.

Je weiter die Forschung z.B. in Richtung menschliches Genom/Proteomics
geht, desto spezifischer werden die Medikamente - und zwar nicht nur
fuer Krankheiten, sondern auch fuer Individuen. D.h. AM wie Aspirin
oder sogar Viagra, die man auf den Markt werfen kann und eine grossse
Zahl von Nutzern haben - und damit natuerlich zu guenstigeren Preisen zu
verkaufen sind - werden weniger, dafuer kommen speziellere Drogen auf
den Markt, die oft mehr Entwicklungsarbeit benoetigen und
dementsprechend teurer sind; nur, wer soll das dann bezahlen, wenn diese
AM ueber eine gesetzliche Kasse, bei der die Beitraege nur an den Lohn
gekoppelt sind, finanziert werden sollen?

Beim englischen NHS gibt es das System, das Preis-Leistungsverhaeltnis
von Behandlungen zu Begutachten und unter bestimmten Faellen - eben wenn
es zu teuer ist - die Behandlung zu verwerfen oder nur privat
anzubieten. Das ist zwar hart fuer denjenigen, den es trifft, aber wohl
die einzige Moeglichkeit, die Kosten nicht zu stark ansteigen zu lassen.

>> Einen Arzt wird das schon interessieren, denn er ist selbständig und
>> haftet per Gesetz mit seinem gesamten Privatvermögen.
> Welches er seiner Frau überschrieben hat.

Die dann den Golflehrer heiratet ...

>> Zudem muß ich sagen, dass ein Arzt es in meinen Augen verdient, nach
>> 6 Jahren Studium und 6 Jahren Facharztausbildung nun auch einmal Geld
>> zu verdienen. Denn wie Du sicher weisst, ist die Bezahlung im
>> Krankenhaus ein Witz.
> Richtig, wenn Du den Stundenlohn eines Assistenzarztes im Krankenhaus
> mit dem Stundenlohn einer Raumkosmetikerin vergleichst ist kein
> grosser Unterschied.

Wenn Du Dir die Verantwortung und Qualifikation anschaust, ebenso.

Gunter

Harald Uhl

unread,
Jan 16, 2003, 1:04:09 PM1/16/03
to
Eberhard S. schrieb:
..........snip


>
>
> Nach dem Bundessozialhifegesetz gehört ein Auto nicht zum
> Existenzminimun!

..........snip


Sie vertreten also die Meinung Ärzte sollten nach dem Existenzminimum
des Bundessozalhilfegesetzes bezahlt werden?
Sehr interessant Herr S. / Daher kein voller Name?

Na schönen Gruß auch!

H. Uhl

Harald Uhl

unread,
Jan 16, 2003, 1:14:57 PM1/16/03
to
Franjo Shephard schrieb:
>
Hallo Franjo

>
> Der niedergelassene Arzt ist ein selbständiger "Unternehmer".

Nein, nur formal. Real ist er ein "Scheinselbständiger", weil er zu
80-90% von Krankenkassen bezahlt wird, und damit faktisch "Angestellter"
der KKs ist. Der selbständige Unternehmer kann seine Preise selbst
kalkulieren, der Arzt bekommt sie diktiert.

>

>
>
> was heisst hier NUR? Ein normaler Angestellter hatte während seiner
> Berufstätigkeit keine Möglichkeit so viel Geld "anzuhäufen" wie ein Arzt.

Träum weiter!
Hast Du übrigens schon mal überlegt, was der Arbeiter/Angestellte
bekommt, wenn er entlassen wird? Und was bekommt der Selbstständige,
wenn er pleite ist?
Hast Du eine Ahnung was der Arbeiter/Angestellte für seine soziale
Sicherung ausgeben muß und was er von anderer Seite bekommt und was der
Selbständige?


>
> Die ihr Geld nicht von der Solidargemeinschaft bekommen. Es steht doch jedem
> Arzt frei z.B. als Angestellter in die Pharmaindustrie zu gehen.

Genau das tun ja viele auch inzwischen, oder sie gehen nach Norwegen
oder Ähnliches. Das ist der Grund für den sich anbahnenden und (im
Osten) zum Teil schon manifesten Ärztemangel. Es gibt nicht mehr genug,
die zu den herrschenden Bedingungen arbeiten wollen.

Es geht mir nicht darum, irgend etwas gegeneinander auf zu rechnen, ich
bedauere jeden Arbeiter / Angestellten, der seinen Arbeitsplatz
verliert. Aber Eure von Unkenntnis und Vorurteilen geprägte Diskussion
kann man nicht mehr mit anhören.

Gruß

Harald

Harald Uhl

unread,
Jan 16, 2003, 1:20:20 PM1/16/03
to
Eberhard S. schrieb:

> Allerdings hätte dies für niedergelassene Ärzte dann die Umstellung
> zur Folge daß es Arbeitszeiten Mo., Die., Do. u. Fr. von 9 - 12 und
> von 15 - 18 Uhr = 21 Stunden-Woche (!!!) nicht mehr gibt!!
>
> So siehts aus!
>

Ja, so sieht das aus, Herr S., dass Sie nun endgültig gezeigt haben,
dass Sie KEINE AHNUNG haben. Sie denken also Zeit auf dem Praxisschild =
Arbeitszeit. Echt, Sie haben wirklich Ahnung!

Nichts gegen Festanstellung in einem staatlichen Gesundheitswesen. Aber
dann werden Sie mal sehen was mit Neuinvestitionen wird, und dann ist um
18 Uhr wirklich Ende. Warum sollte man denn dann länger arbeiten?

Vladimir John

unread,
Jan 16, 2003, 1:32:31 PM1/16/03
to
"Gunter Kuhnle" <gun...@elnhuk.org> schrieb im Newsbeitrag
news:b05rht$lm9on$3...@ID-69091.news.dfncis.de...

> Vielleicht lag es daran, dass ich zu jung war und man von Studenten
idR
> immer das schlechteste denkt? Schliesslich waren die Aerzte ja auch
mal
> so etwas ;)

Das war wohl der Grund ;-) Ich sehe nicht mehr wie ein Student aus, eher
wie ein Professor, lichtes Haar, Bäuchlein ...

Gruß

Vladimir

Dieter Kiel

unread,
Jan 16, 2003, 2:24:01 PM1/16/03
to
Gunter Kuhnle wrote:

> als ich ueber Weihnachten nach langer Zeit mal wieder in Deutschland bei
> einem Arzt war (ich lebe und arbeite in England, bin daher ueber NHS
> versichert und dadurch in Deutschland via Sozialversicherungsabkommen bei
> der AOK), war ich ziemlich entsetzt.

Das ist möglicherweise eine zusätzliche Hürde. So kenne ich es jedenfalls,
wenn ein in Holländer sich in Deutschland bzw. Östreich behandeln lässt. Da
wird nur das erstattet, was auch in Holland verordnet würde. Das ist meines
Wissens meistens weniger. Es liefen da bereits Klagen beim EU Gerichtshof.

> Der Arzt war die Vertretung meines frueheren Hausarzt, wir kannten uns
> also ueberhaupt nicht. Im Rahmen der 'Behandlung' habe ich dann erfahren,
> wie schlecht das Gesundheitssystem in Deutschland sei, und dass man die
> vielen Untersuchungen, die man an mir frueher machte, nur machen konnte,
> weil ich ja privat versichert sei - heute, als Kassenpatient, kann man
> eigentlich gar nichts machen (offensichtlich nicht einmal Blutdruck
> messen oder abhoeren - bisher gehoerte das bei mir bei jedem Arztbesuch
> dazu, sogar beim NHS). Weiterhin habe ich dann noch erfahren, dass die


> Schulmedizin eigentlich ohnehin nur an Symptomen herumdoktert und nur die
> Naturheilkunde und die Homoeopathie die wirklichen Ursachen erkennt ...

Bei solch einem Arzt würde ich lieber "nichts" machen lassen.

> Nun, ich habe letztendlich das bekommen, weswegen ich zum Arzt gegangen
> bin, insofern kann ich mich ja eigentlich nicht beschweren, aber es hat


> mich doch gewundert, dass ich mir zum einen anhoeren muss, ein Patient

> zweiter Klasse zu sein, und zum anderen auch noch, dass die Schulmedizin


> eigentlich (ueberspitzt gesagt) ohnehin nur Unsinn ist.
>

> Mich wuerde mal interessieren, ob so etwas irgendein Trend ist, den ich
> verpasst habe ... steht es um das Gesundheitssystem in Deutschland

> wirklich so schlecht? Bisher war ich naemlich eigentlich immer sehr
> zufrieden, und ich hoffe, dass das wirklich nur eine Ausnahme war.

Meines Erachtens ist die Versorgung in Deutschland sehr gut. Ich war 25
Jahre Kassenpatient und bin seit etwa 10 Jahren Privatpatient.
Unser Problem ist, dass das Wirtschaftswachstum geringer ist als die Kosten
für das Gesundheitssytem wachsen. Das macht zusätzliche Rationalisierung
notwendig, und wahrscheinlich ist es auch erforderlich, die
Selbstbeteiligung der Patienten zu erhöhen. Es sei denn, man will die
Leistungen immer mehr einschränken.
--
DK

Eberhard S.

unread,
Jan 16, 2003, 2:48:28 PM1/16/03
to
On Thu, 16 Jan 2003 19:04:09 +0100, Harald Uhl <Eul...@compuserve.de>
wrote:

>Eberhard S. schrieb:
>..........snip
>
>
>>
>>
>> Nach dem Bundessozialhifegesetz gehört ein Auto nicht zum
>> Existenzminimun!
>
>..........snip
>
>
>Sie vertreten also die Meinung Ärzte sollten nach dem Existenzminimum
>des Bundessozalhilfegesetzes bezahlt werden?

Das soll heißen daß für Sozialempfänger ein Auto nicht zum
Existenzminimum gehört, wie fälschlicherweise behauptet wurde!

Auch dann nicht, wenn es sich um Sozialempfänger handelt, deren Leben
durch Ärztepfusch ruiniert worden ist - noch Fragen?!

Eberhard S.

unread,
Jan 16, 2003, 2:51:46 PM1/16/03
to
On Thu, 16 Jan 2003 19:20:20 +0100, Harald Uhl <Eul...@compuserve.de>
wrote:

>Eberhard S. schrieb:


>
>> Allerdings hätte dies für niedergelassene Ärzte dann die Umstellung
>> zur Folge daß es Arbeitszeiten Mo., Die., Do. u. Fr. von 9 - 12 und
>> von 15 - 18 Uhr = 21 Stunden-Woche (!!!) nicht mehr gibt!!
>>
>> So siehts aus!
>>
>
>Ja, so sieht das aus, Herr S., dass Sie nun endgültig gezeigt haben,
>dass Sie KEINE AHNUNG haben. Sie denken also Zeit auf dem Praxisschild =
>Arbeitszeit. Echt, Sie haben wirklich Ahnung!

Allerdings, ich bin seit nunmehr über 11 Jahren im Selbsthilfebereich
tätig und habe insgesamt über 15 Jahre Sanitätsdienst hinter mir!

>
>Nichts gegen Festanstellung in einem staatlichen Gesundheitswesen. Aber
>dann werden Sie mal sehen was mit Neuinvestitionen wird, und dann ist um
>18 Uhr wirklich Ende. Warum sollte man denn dann länger arbeiten?

In Schweden sind Ärzte Staatsbeamte (!), daß heißt: kein Streikrecht,
kein Feierabend. Beamte sind nämlich immer im Dienst! Und das dies
auch funktioniert zeigt das Gesundheitssystem dort oben. Nicht umsonst
ist das deutsche Gesundheitswesen nachweislich das teuerste der Welt!
>
>

Ingrid Benerts

unread,
Jan 16, 2003, 12:43:00 AM1/16/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Eberhard,


>Allerdings haette dies fuer niedergelassene Aerzte dann die Umstellung
>zur Folge dass es Arbeitszeiten Mo., Die., Do. u. Fr. von 9 - 12 und


>von 15 - 18 Uhr = 21 Stunden-Woche (!!!) nicht mehr gibt!!

Und Du glaubst, die waeren darueber sehr traurig? Uebrigens hast Du den
Mittwoch noch vergessen. Das sind nochmals 4 Stunden.

Das sind aber beim niedergelassenen Arzt nur die ausgewiesenen
Sprechzeiten, die er in der Praxis sein sollte. Die richtige Arbeitszeit
betraegt oft mehr als 60 Wochenstunden, denn die Hausbesuche,
Notfalldienste und Bereitschaftsdienste kommen noch dazu. Und jeden Monat
die ausgespochen laestige Abrechnung.

Die eigentliche Abrechnung ist ja schnell gemacht, das ist nicht das
Problem. Nur manche GKV's schicken einem einen Teil wieder zurueck, weil
der PC hier ein Kreuzchen vergessen hat und dort einen Haken. Dann kommen
Nachfragen nach einer Begruendung - unnuetziger Schreibkram eben, der so
notwendig ist, wie ein Kropf! :-(

.. und Tschuess

Ingrid

Fido: 2:2449/184.24
2:2468/6020.15
E-Mail: Phy...@veronika.ftn.de

Ingrid Benerts

unread,
Jan 16, 2003, 12:26:00 AM1/16/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Mortimer,


>Ueberleg Dir mal, wie lange andere Berufe ausgebildet werden und


>wieviel dort verdient wird. Gemessen daran und auch an der Tatsache,
>welche Verantwortung ein Arzt beim Behandeln eines Patienten hat,

>waere die Bezahlung der Aerzte heutzutage sogar zu gering.

Zumal er seine Preise nicht frei definieren kann. Er hat auch das Problem,
dass er bei Ueberlastung nicht beliebig viele Kollegen in die Praxis holen
darf.
Dann rappelt auch nach Dienstschluss sowohl die Tuerschelle als auch das
Telefon. Die Pat moechten in Notfaellen von *ihrem* Arzt behandelt werden.
So gemuetlich ein Bierchen nach Feierabend ist halt nicht immer drin. :-(

Christian Bergmann

unread,
Jan 16, 2003, 4:05:23 PM1/16/03
to
Gunter Kuhnle wrote:

> > Richtig, wenn Du den Stundenlohn eines Assistenzarztes im Krankenhaus
> > mit dem Stundenlohn einer Raumkosmetikerin vergleichst ist kein
> > grosser Unterschied.
>
> Wenn Du Dir die Verantwortung und Qualifikation anschaust, ebenso.

Wie bitte?

Grüße, Chris

Carl-Herbert Sinner

unread,
Jan 16, 2003, 5:52:31 PM1/16/03
to
Hallo Ingrid


"Ingrid Benerts" <Ingrid....@veronika.ftn.de> schrieb im
Newsbeitrag news:0046...@ftn.de...


> from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)
>
> Hallo Eberhard,
>
>
> >Allerdings haette dies fuer niedergelassene Aerzte dann die
Umstellung
> >zur Folge dass es Arbeitszeiten Mo., Die., Do. u. Fr. von 9 - 12
und
> >von 15 - 18 Uhr = 21 Stunden-Woche (!!!) nicht mehr gibt!!
>
> Und Du glaubst, die waeren darueber sehr traurig? Uebrigens hast Du
den
> Mittwoch noch vergessen. Das sind nochmals 4 Stunden.


Hatte ich nicht vergessen, es gibt viele Ärzte, die Mittwochs
überhaupt keinen Dienst tun.

>
> Das sind aber beim niedergelassenen Arzt nur die ausgewiesenen
> Sprechzeiten, die er in der Praxis sein sollte. Die richtige
Arbeitszeit
> betraegt oft mehr als 60 Wochenstunden, denn die Hausbesuche,
> Notfalldienste und Bereitschaftsdienste kommen noch dazu. Und jeden
Monat
> die ausgespochen laestige Abrechnung.

Da beschleicht einen doch langsam aber sicher das Gefühl, daß sich
Ärzte offensichtlich einzubilden scheinen sie wären die einzigen, die
in diesem Staat eine Leistung erbringen müssen. Beispiel Taxifahrer:
sie arbeiten 6 Tage pro Woche, jeweils zu 12 Stunden Schicht, ergibt
72 Std./Woche. Jede zweite Woche Wechsel von Tag - zu - Nachtschicht
und umgekehrt. Dazu Dienst an Weihnachten, Feiertagen, Silvester und
Sonntags. Zudem rund um die Uhr das Risiko Opfer eines Überfalls oder
Verkehrsunfalls zu werden sowie die Verantwortung nicht nur für
Fahrgäste sondern auch gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Welcher
Arzt hat am Feiertag oder Sonntag, geschweige denn an Silvester oder
Weihnachten seine Praxis offen?!

Fachärzte tätigen i.d.R. keine Hausbesuche, Allgemeinärzte haben
keinen Bereitschaftsdienst. Welcher Orthopäde, Neurloge, Hautarzt oder
Internist hat Bereitschaftsdienst?! Die einzigen die erreichbar sind
in den Praxen sind die HNO. Wer als Patient Probleme diesbezüglich
hat, kann nur die nächste Klinik aufsuchen und sodann fünf oder mehr
Stunden warten bis endlich einmal ein Assistenzarzt vorbeikommt. Die
Abrechnung muß jeder selbstständige Gewerbetreibender verrichten, da
sind die Ärzte nicht alleine, nur mit dem Unterschied, daß alle
Selbstständigen, außer den Ärzten, einer Kontrolle hinsichtlich deren
Abrechnungen unterliegen - wer kontrolliert die Ärzte?! Patienten der
GKV haben keinerlei Einsichtsrecht in die ärztlichen Abrechnungen,
wissen somit in keinster Weise, was der jeweilige Arzt bzg. deren
Behandlung abzurechnen pflegt.

>
> Die eigentliche Abrechnung ist ja schnell gemacht, das ist nicht das
> Problem. Nur manche GKV's schicken einem einen Teil wieder zurueck,
weil
> der PC hier ein Kreuzchen vergessen hat und dort einen Haken. Dann
kommen
> Nachfragen nach einer Begruendung - unnuetziger Schreibkram eben,
der so
> notwendig ist, wie ein Kropf! :-(

Das geht anderen Selbstständigen ebenso!

und bye bye

Stefan Fritze

unread,
Jan 16, 2003, 5:59:52 PM1/16/03
to
Gunter Kuhnle schrieb:

>Inwiefern? Ich bin ja nun durch meinen Beruf auch nicht ganz unbedarft
>in medizinischer Sicht, und von daher finde ich die Aussage eigentlich
>auch objektiv als falsch.

Also daß in der üblichen Medizin oft nur Symptome behandelt werden, weil
die Ursachen der Krankheiten nicht bekannt sind, ist Dir bekannt, oder?
Das ist nichts Neues.

>Sicher? Das liegt aber dann auch u.a. daran, wie er sich verhaelt. Dass
>er mich wie einen Patienten zweiter Klasse behandelt hat, heisst nicht,
>dass er das musste.

Stimmt, er muß nicht. Die finanziellen Anreize liegen allerdings so,
daß derartiges Verhalten gefördert wird. Man muß sich nicht wundern,
wenn das Verhalten sich dann verbreitet.

>Ich habe ja weder irgendwelche teuren Dinge verlangt
>noch haette ich mich ueber Generika beschwert

Er hat auch nur ein wenig über das Gesundheitswesen philosophiert, wenn
ich das richtig verstanden habe. Hat er etwas konkret verweigert?

>Es kommt vielleicht auf die Art der Krankheit an. Im konkreten Fall ging
>es um Magenbeschwerden, Gastritis etc, und dort kann die etablierte
>Medizin z.B. mit einer Eradikationstherapie auch die Ursache bekaempfen.

Sofern die Ursache ein Keim ist: ja. Sonst nicht.

>Aber: im Gegensatz zu anderen Heilkunden, die auf dem Stand von vor 200
>(z.B. Homoepathie) oder noch meher Jahren mehr oder weniger
>stehenbleiben wollen, versucht die Medizin zumindest, neue Erkenntnisse
>und neue Behandlungsmethoden zu finden, oder?

Zustimmung. Die Frage ist nur, ob der Weg zur Gesundheit in immer neuen
Behandlungsmethoden zu finden ist, oder ob er mit ganz einfachen uralten
Methoden erreichbar ist. Ich tippe auf letzteres.

Gruß

Stefan

Harald Uhl

unread,
Jan 17, 2003, 3:13:28 AM1/17/03
to
Eberhard S. schrieb:

> On Thu, 16 Jan 2003 19:20:20 +0100, Harald Uhl <Eul...@compuserve.de>
> wrote:
>
>
>>Eberhard S. schrieb:
>>
>>
>>>Allerdings hätte dies für niedergelassene Ärzte dann die Umstellung
>>>zur Folge daß es Arbeitszeiten Mo., Die., Do. u. Fr. von 9 - 12 und
>>>von 15 - 18 Uhr = 21 Stunden-Woche (!!!) nicht mehr gibt!!
>>>
>>>So siehts aus!
>>>
>>
>>Ja, so sieht das aus, Herr S., dass Sie nun endgültig gezeigt haben,
>>dass Sie KEINE AHNUNG haben. Sie denken also Zeit auf dem Praxisschild =
>>Arbeitszeit. Echt, Sie haben wirklich Ahnung!
>
>
> Allerdings, ich bin seit nunmehr über 11 Jahren im Selbsthilfebereich
> tätig und habe insgesamt über 15 Jahre Sanitätsdienst hinter mir!
>

Das qualifiziert natürlich!

>
>>Nichts gegen Festanstellung in einem staatlichen Gesundheitswesen. Aber
>>dann werden Sie mal sehen was mit Neuinvestitionen wird, und dann ist um
>>18 Uhr wirklich Ende. Warum sollte man denn dann länger arbeiten?
>
>
> In Schweden sind Ärzte Staatsbeamte (!), daß heißt: kein Streikrecht,
> kein Feierabend. Beamte sind nämlich immer im Dienst! Und das dies
> auch funktioniert zeigt das Gesundheitssystem dort oben.

Genau da oben funktioniert das!
Sie wissen ja sicherlich, auch alles folgendes:

"In Schweden hat man schon vor 15 Jahren nicht nur erkannt, dass das
Aufrechterhalten des kuscheligen „Volksheim Schweden“ nicht mehr machbar
ist, sondern Leistungen tatsächlich immer wieder gekürzt. In Schweden
regt sich inzwischen niemand darüber auf, wenn man bei der Anmeldung
beim Arzt erst einmal 10 Euro zahlt, das selbe natürlich beim
Krankengymnasten. Beim Zahnarzt zahlt man außer seinen 10 Euro noch
60-80% seiner Rechnung selbst, nur Kinder sind ganz frei. Bei den
Medikamenten zahlt man ungefähr den halben deutschen Apothekenpreis,
wenn man ein Rezept vom Arzt oder Krankenhaus in der staatlichen
Apotheke vorlegt. Seit 01.10.2002 ist es in unserem Län (Bundesland)
obligat, dass man das preiswerteste Medikament einer Generika Gruppe
bekommt, für ein teureres zahlt man automatisch noch einmal drauf. "

Orginalzitat aus einer Mail, die ich zu Weihnachten von einem Freund
erhalten habe,
der in Schweden wohnt.
Also auf nach Schweden Herr S., wo alles besser ist.


Harald Uhl

unread,
Jan 17, 2003, 3:20:11 AM1/17/03
to
Carl-Herbert Sinner schrieb:

> Fachärzte tätigen i.d.R. keine Hausbesuche, Allgemeinärzte haben
> keinen Bereitschaftsdienst.

Der Fachmann spricht wieder !

> Welcher Orthopäde, Neurloge, Hautarzt oder
> Internist hat Bereitschaftsdienst?!

Jeder niedergelassene Arzt ist zur Teilnahme am ärztlichen Notfalldienst
verpflichtet.

Gunter Kuhnle

unread,
Jan 17, 2003, 5:07:32 AM1/17/03
to

Nun, wie lange dauert die Ausbildung zur Raumkosmetikerin und zum
Assistenzarzt?

Welche Folgen hat eine Fehler bei der Ausuebung der Arbeit einer
Raumkosmetikerin (gut, das kann auch sehr teuer werden, wenn ploetzlich
ein Stecker gezogen wird, weil man unbedingt den Staubsauger braucht)
und der eines Assistenzarztes?

Gruss Gunter

Gunter Kuhnle

unread,
Jan 17, 2003, 5:13:51 AM1/17/03
to
* Stefan Fritze <spam...@arcor.de> wrote:
>>Inwiefern? Ich bin ja nun durch meinen Beruf auch nicht ganz unbedarft
>>in medizinischer Sicht, und von daher finde ich die Aussage eigentlich
>>auch objektiv als falsch.
> Also daß in der üblichen Medizin oft nur Symptome behandelt werden, weil
> die Ursachen der Krankheiten nicht bekannt sind, ist Dir bekannt, oder?
> Das ist nichts Neues.

Das schon, aber es ist nicht so, dass die Ursachen niemanden
interessieren und man sich damit zufrieden gibt, nur an den Symptomen zu
spielen.

>>Sicher? Das liegt aber dann auch u.a. daran, wie er sich verhaelt. Dass
>>er mich wie einen Patienten zweiter Klasse behandelt hat, heisst nicht,
>>dass er das musste.
> Stimmt, er muß nicht. Die finanziellen Anreize liegen allerdings so,
> daß derartiges Verhalten gefördert wird. Man muß sich nicht wundern,
> wenn das Verhalten sich dann verbreitet.

Wenn jemand ausschliesslich des Verdienstes wegen Arzt geworden ist,
macht derjenige IMHO etwas falsch, aber das laesst sich nunmal nicht
aendern. Wenn der Arzt keine 'armen' Patienten haben moechte, hindert
ihn sicher niemand daran, eine reine Privatpraxis zu eroeffnen und nur
noch die Patienten zu behandeln, die er will.

>>Ich habe ja weder irgendwelche teuren Dinge verlangt
>>noch haette ich mich ueber Generika beschwert
> Er hat auch nur ein wenig über das Gesundheitswesen philosophiert, wenn
> ich das richtig verstanden habe. Hat er etwas konkret verweigert?

Nein, er hat einfach nichts gemacht ;) Das Philosophieren ueber das
Gesundheitswesen ist ja schoen und gut, aber wenn das etwa 90% der
Beratung ausmacht, dann finde ich das schon etwas viel (zumal er das ja
sicher auch als eine Beratung abrechnen wird ...).

>>Es kommt vielleicht auf die Art der Krankheit an. Im konkreten Fall ging
>>es um Magenbeschwerden, Gastritis etc, und dort kann die etablierte
>>Medizin z.B. mit einer Eradikationstherapie auch die Ursache bekaempfen.
> Sofern die Ursache ein Keim ist: ja. Sonst nicht.

Aber hier ist doch z.B. ein Beispiel vorhanden, bei dem eben die Ursache
gefunden wurde und behandelt wird, oder nicht?

>>Aber: im Gegensatz zu anderen Heilkunden, die auf dem Stand von vor 200
>>(z.B. Homoepathie) oder noch meher Jahren mehr oder weniger
>>stehenbleiben wollen, versucht die Medizin zumindest, neue Erkenntnisse
>>und neue Behandlungsmethoden zu finden, oder?
> Zustimmung. Die Frage ist nur, ob der Weg zur Gesundheit in immer neuen
> Behandlungsmethoden zu finden ist, oder ob er mit ganz einfachen uralten
> Methoden erreichbar ist. Ich tippe auf letzteres.

Nicht vielleicht beides zusammen?

Gruss Gunter

Eberhard S.

unread,
Jan 17, 2003, 5:46:18 AM1/17/03
to

"Harald Uhl" <Eul...@compuserve.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3E27BCBB...@compuserve.de...

> Carl-Herbert Sinner schrieb:
>
> > Fachärzte tätigen i.d.R. keine Hausbesuche, Allgemeinärzte haben
> > keinen Bereitschaftsdienst.
>
> Der Fachmann spricht wieder !

Zynische Äußerungen kann man sich sparen!

>
> > Welcher Orthopäde, Neurloge, Hautarzt oder
> > Internist hat Bereitschaftsdienst?!
>
> Jeder niedergelassene Arzt ist zur Teilnahme am ärztlichen
Notfalldienst
> verpflichtet.

Da hätte ich gerne einen nachvollziehbaren Beweis dafür!
Jedes Kind weiß, daß außerhalb der Sprechzeiten lediglich HNO-Ärzte in
den Praxen i.R. des Bereitschaftsdienstes verfügbar sind und
Allgemeinärzte hatten noch niemals Bereitschaft.!
>


Eberhard S.

unread,
Jan 17, 2003, 6:04:07 AM1/17/03
to

"Harald Uhl" <Eul...@compuserve.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3E27BB28...@compuserve.de...

> Eberhard S. schrieb:
> > On Thu, 16 Jan 2003 19:20:20 +0100, Harald Uhl
<Eul...@compuserve.de>
> > wrote:
> >
> >
> >>Eberhard S. schrieb:
> >>
> >>
> >>>Allerdings hätte dies für niedergelassene Ärzte dann die
Umstellung
> >>>zur Folge daß es Arbeitszeiten Mo., Die., Do. u. Fr. von 9 - 12
und
> >>>von 15 - 18 Uhr = 21 Stunden-Woche (!!!) nicht mehr gibt!!
> >>>
> >>>So siehts aus!
> >>>
> >>
> >>Ja, so sieht das aus, Herr S., dass Sie nun endgültig gezeigt
haben,
> >>dass Sie KEINE AHNUNG haben. Sie denken also Zeit auf dem
Praxisschild =
> >>Arbeitszeit. Echt, Sie haben wirklich Ahnung!
> >
> >
> > Allerdings, ich bin seit nunmehr über 11 Jahren im
Selbsthilfebereich
> > tätig und habe insgesamt über 15 Jahre Sanitätsdienst hinter mir!
> >
>
> Das qualifiziert natürlich!

Natürlich und zwar hinsichtlich der Realität!

Und wenn der Patient auf das billigere Medikament, auf welches _auch
Zuzahlungen geleistet werden müssen einen anaphylaktischen bekommt,
(die gedankenlose Verschreibungspraxis hinsichtlich Aut-i. wurde
bereits in der Ärztezeitung angeprangert!), dann will es natürlich
niemand gewesen sein, insbesondere nicht der Arzt, den im Falle von
Aut-i. haftet der Apotheker und nicht der Arzt!

> Orginalzitat aus einer Mail, die ich zu Weihnachten von einem Freund
> erhalten habe,
> der in Schweden wohnt.

Kein Problem, eine befreundete SHG meinerseits mit Sitz in Stockholm
hat mir bereits berichtet, daß in Schweden auch die
Dokumentationspraxis geändert werden soll, nämlich in Richtung auf
eine Gegenzeichnungspflicht des Patienten. Wäre hierzulande auch
dringend erforderlich, insbesondere da kein Patient Einfluß auf die
ärztlichen Dokumentationen hat, siehe Arzthaftungsprozeß und die damit
verbundenen Unstimmigkeiten vor den Gerichten, wenn plötzlich, ohne
daß der Patient etwas davon weiß, in den Dokumentationen behauptet
wird der Patient wäre aufgeklärt worden, dieser jedoch davon überhaupt
nichts weiß. Und in Deutschland bezahlt der Patient seine Behandlungen
und Zahnersatz in voller Höhe selbst im Falle er eine dementsprechende
Indikation hat, welche von der sog. Schulmedizin als "wissenschaftlich
nicht allgemein anerkannt" bezeichnet zu werden pflegt bzw. wenn der
Patient ein anderes Zahnfüllmaterial wünscht als das ach so "harmlose"
Amalgam bzw. wenn er sich nicht der durch die Ärzteverbände und GKV´s
zwangsverordneten Verstümmerlung hinsichtlich Erstellung einer
Zahnprothese anstatt Erhaltung von 5 Zähnen hingeben will.

Harald Uhl

unread,
Jan 17, 2003, 6:55:39 AM1/17/03
to
Eberhard S. schrieb:

> "Harald Uhl" <Eul...@compuserve.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:3E27BCBB...@compuserve.de...
>
>>Carl-Herbert Sinner schrieb:
>>
>>
>>>Fachärzte tätigen i.d.R. keine Hausbesuche, Allgemeinärzte haben
>>>keinen Bereitschaftsdienst.
>>
>>Der Fachmann spricht wieder !
>
>
> Zynische Äußerungen kann man sich sparen!

In Ihrem Fall nicht.

>

>>
>>Jeder niedergelassene Arzt ist zur Teilnahme am ärztlichen
>
> Notfalldienst
>
>>verpflichtet.
>
>
> Da hätte ich gerne einen nachvollziehbaren Beweis dafür!

Heute ab 18 Uhr die 01805191212 anrufen.

"Bereitschaftsdienstordnung
der
Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns
Körperschaft des öffentlichen Rechts
(Beschluß der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung
Bayerns
vom 20. Februar 1999, geändert durch Beschluß der Vertreterversammlung
der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns am
20.11.1999 und 24./25.03.2000)
Zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung zu den
sprechstundenfreien
Zeiten wird gemäß § 75 Abs. 1 Satz 2 SGB V ein Ärztlicher
Bereitschaftsdienst als „Notdienst“ i.S. dieser Vorschrift eingerichtet.
Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung
Bayerns beschließt hierfür folgende Bereitschaftsdienstordnung:
§ 1 Grundsätze
(1) 1) Es ist Aufgabe der Vertragsärzte, die ambulante vertragsärztliche
Versorgung der Versicherten zu jeder Zeit sicherzustellen.
2) Die Sicherstellung umfaßt auch die ambulante vertragsärztliche
Versorgung zu den Zeiten des vertragsärztlichen
Bereitschaftsdienstes gemäß § 75 Abs. 1 Satz 2 SGB V.
(2) 1) Zur Teilnahme am Ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen
Vereinigung Bayerns sind alle Vertragsärzte verpflichtet.
2) Der Vorstand kann festlegen, welche Fachgruppen
am Ärztlichen Bereitschaftsdienst nicht teilnehmen müssen.
(3) 1) Zur Sicherstellung einer hohen Qualität soll der Ärztliche
Bereitschaftsdienst nach Möglichkeit in einen hausärztlichen
Bereitschaftsdienst und in fachärztliche Bereitschaftsdienste
gemäß § 73 Abs. 1 SGB V gegliedert werden, sofern die regionale
Versorgungsstruktur dies zuläßt und die Einrichtung
des jeweiligen fachärztlichen Bereitschaftsdienstes sinnvoll erscheint.
2) Die Sinnhaftigkeit des fachärztlichen Bereitschaftsdienstes
wird regelmäßig überprüft.
(4) 1) Am hausärztlichen Bereitschaftsdienst nehmen praktische
Ärzte, Allgemeinärzte und Internisten sowie Ärzte aller anderen
Fachgruppen teil, die keinen eigenen fachärztlichen Bereitschaftsdienst
nach Abs. 5 vorhalten. 2) Sofern die Voraussetzungen
des Abs. 5 gegeben sind, nehmen die übrigen
Fachgruppen an den fachärztlichen Bereitschaftsdiensten teil.
(5) 1) Über die Einführung fachärztlicher Bereitschaftsdienste
entscheidet die Bezirksstelle nach vorheriger Anhörung des
Obmanns / der Obfrau (Obleute) der Bereitschaftsdienstgruppe(
n) und des Bereitschaftsdienstausschusses gemäß § 15. 2)
Er kann durch die Bezirksstelle als fachärztlicher Praxisdienst /
fachärztlicher Konsiliardienst organisiert werden.
(6) 1) Die Einrichtung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes entbindet
den behandelnden Arzt nicht von seiner Verpflichtung, für
die Betreuung seiner Patienten in dem Umfang Sorge zu tragen,
wie es deren Krankheitszustand erfordert. 2) Ist die Notwendigkeit
der Fortsetzung einer Behandlung außerhalb der
Sprechstundenzeiten absehbar, hat der behandelnde Arzt für
die Fortsetzung der Behandlung Sorge zu tragen.
(7) 1) Die Behandlung im Rahmen des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes
ist darauf ausgerichtet, den Patienten bis zur nächstmöglichen
ambulanten oder stationären Behandlung zweckmäßig
und ausreichend ärztlich zu versorgen. 2) Sie hat sich
auf das hierfür Notwendige zu beschränken.
(8) 1) Eine Weiterbehandlung von im Ärztlichen Bereitschaftsdienst
versorgten Patienten außerhalb des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes
ist unzulässig, soweit die Patienten sich in der Behandlung
eines anderen niedergelassenen Arztes befinden.
(9) 1) Der im Ärztlichen Bereitschaftsdienst tätige Arzt ist verpflichtet,
umgehend den behandelnden oder weiterbehandelnden
Arzt über Art und Umfang seiner ärztlichen Tätigkeit durch
Übersenden der vollständig ausgefüllten Durchschrift des von
ihm auszustellenden Abrechnungsscheines für den Ärztlichen
Bereitschaftsdienst zu benachrichtigen."


> Jedes Kind weiß, daß außerhalb der Sprechzeiten lediglich HNO-Ärzte in
> den Praxen i.R. des Bereitschaftsdienstes verfügbar sind und
> Allgemeinärzte hatten noch niemals Bereitschaft.!

Ich schon.

Eberhard S.

unread,
Jan 17, 2003, 7:52:04 AM1/17/03
to

"Harald Uhl" <Eul...@compuserve.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3E27EF3B...@compuserve.de...

> Eberhard S. schrieb:
> > "Harald Uhl" <Eul...@compuserve.de> schrieb im Newsbeitrag
> > news:3E27BCBB...@compuserve.de...
> >
> >>Carl-Herbert Sinner schrieb:
> >>
> >>
> >>>Fachärzte tätigen i.d.R. keine Hausbesuche, Allgemeinärzte haben
> >>>keinen Bereitschaftsdienst.
> >>
> >>Der Fachmann spricht wieder !
> >
> >
> > Zynische Äußerungen kann man sich sparen!
>
> In Ihrem Fall nicht.

In Ihrem leider auch nicht mehr!


>
> >
>
> >>
> >>Jeder niedergelassene Arzt ist zur Teilnahme am ärztlichen
> >
> > Notfalldienst
> >
> >>verpflichtet.
> >
> >
> > Da hätte ich gerne einen nachvollziehbaren Beweis dafür!
>
> Heute ab 18 Uhr die 01805191212 anrufen.

Und welcher Ort ist das?
Sollen die Patienten vielleicht 500km zu diesem Ort fahren oder wie
ist das zu verstehen?!
Im Ort hier gilt die Rufnummer 19292.


Das besagt ja schon alles was Ihrerseits offensichtlich in Abrede
gestellt wird!


> (3) 1) Zur Sicherstellung einer hohen Qualität soll der Ärztliche
> Bereitschaftsdienst nach Möglichkeit in einen hausärztlichen
> Bereitschaftsdienst und in fachärztliche Bereitschaftsdienste
> gemäß § 73 Abs. 1 SGB V gegliedert werden, sofern die regionale
> Versorgungsstruktur dies zuläßt und die Einrichtung
> des jeweiligen fachärztlichen Bereitschaftsdienstes sinnvoll
erscheint.

Auch hier haben wir wieder die Problematik!


> 2) Die Sinnhaftigkeit des fachärztlichen Bereitschaftsdienstes
> wird regelmäßig überprüft.
> (4) 1) Am hausärztlichen Bereitschaftsdienst nehmen praktische
> Ärzte, Allgemeinärzte und Internisten sowie Ärzte aller anderen
> Fachgruppen teil, die keinen eigenen fachärztlichen
Bereitschaftsdienst
> nach Abs. 5 vorhalten. 2) Sofern die Voraussetzungen
> des Abs. 5 gegeben sind, nehmen die übrigen
> Fachgruppen an den fachärztlichen Bereitschaftsdiensten teil.
> (5) 1) Über die Einführung fachärztlicher Bereitschaftsdienste
> entscheidet die Bezirksstelle nach vorheriger Anhörung des
> Obmanns / der Obfrau (Obleute) der Bereitschaftsdienstgruppe(
> n) und des Bereitschaftsdienstausschusses gemäß § 15. 2)
> Er kann durch die Bezirksstelle als fachärztlicher Praxisdienst /
> fachärztlicher Konsiliardienst organisiert werden.

Zum dritten Male wird hier die Problematik aufgezeigt!

In welcher Stadt denn bitteschön, gehen Sie mal nach Bayern in einen
kleineren Ort, da finden Sie keinen einzigen Allgemeinarzt der Dienst
tut!

>


Harald Uhl

unread,
Jan 17, 2003, 9:33:03 AM1/17/03
to
Eberhard S. schrieb:

>>>
>>>Da hätte ich gerne einen nachvollziehbaren Beweis dafür!
>>
>>Heute ab 18 Uhr die 01805191212 anrufen.
>
>
> Und welcher Ort ist das?

Nummer gilt für ganz Bayern, Dienst hat jemand in Ihrem Umkreis,
Entfernung hängt natürlich vom Wohnort ab /Stadt / Land etc.

> Sollen die Patienten vielleicht 500km zu diesem Ort fahren oder wie
> ist das zu verstehen?!

S. o.

> Im Ort hier gilt die Rufnummer 19292.

Schon mal angerufen?
Versuchen Sie's!


Ja, so wichtige Fachgruppen wie Pathologen, oder Laborärzte brauchen
evtl. keinen Notdienst zu machen.

>
>
>
>>(3) 1) Zur Sicherstellung einer hohen Qualität soll der Ärztliche
>>Bereitschaftsdienst nach Möglichkeit in einen hausärztlichen
>>Bereitschaftsdienst und in fachärztliche Bereitschaftsdienste
>>gemäß § 73 Abs. 1 SGB V gegliedert werden, sofern die regionale
>>Versorgungsstruktur dies zuläßt und die Einrichtung
>>des jeweiligen fachärztlichen Bereitschaftsdienstes sinnvoll
>
> erscheint.
>
> Auch hier haben wir wieder die Problematik!

Ganz einfach: Wenn es in einem Notdienstbereich nur einen Orthopäden
gibt, dann wird man dort keinen orthopädischen Bereitschaftsdienst
einrichten können, weil der ja sonst immer Dienst hätte.

>
>
>
>>2) Die Sinnhaftigkeit des fachärztlichen Bereitschaftsdienstes
>>wird regelmäßig überprüft.
>>(4) 1) Am hausärztlichen Bereitschaftsdienst nehmen praktische
>>Ärzte, Allgemeinärzte und Internisten sowie Ärzte aller anderen
>>Fachgruppen teil, die keinen eigenen fachärztlichen
>
> Bereitschaftsdienst
>
>>nach Abs. 5 vorhalten. 2) Sofern die Voraussetzungen
>>des Abs. 5 gegeben sind, nehmen die übrigen
>>Fachgruppen an den fachärztlichen Bereitschaftsdiensten teil.
>>(5) 1) Über die Einführung fachärztlicher Bereitschaftsdienste
>>entscheidet die Bezirksstelle nach vorheriger Anhörung des
>>Obmanns / der Obfrau (Obleute) der Bereitschaftsdienstgruppe(
>>n) und des Bereitschaftsdienstausschusses gemäß § 15. 2)
>>Er kann durch die Bezirksstelle als fachärztlicher Praxisdienst /
>>fachärztlicher Konsiliardienst organisiert werden.
>
>
> Zum dritten Male wird hier die Problematik aufgezeigt!

s.o.

Da brauch ich nicht hin zu gehen, denn da bin ich schon.
Und wer mich braucht der findet mich auch hier.

Und Sie wählen heute abend einfach mal die 0180 5 19 12 12 und fragen,
wer bei Ihnen Dienst hat und dann sagt man Ihnen das auch.

Helge Rebhan

unread,
Jan 17, 2003, 9:46:25 AM1/17/03
to
In article <b0433i$lo2p1$1...@ID-177017.news.dfncis.de>,
"Mortimer Gierthmühlen" <m.giert...@braintask.de> wrote:


> Für die popeligen 50?, die ein Arzt pro Quartal und Patient ausgeben darf,
> kann man normalerweise nicht wirklich viel anfangen. Du darfst nicht so tun,
> als wäre es für den Arzt lukrativ, sich um Dich als Einzelperson zu
> kümmern - hier macht es die Masse an Patienten, die den Arzt über Wasser
> halten.

50 Euro für *alle* Arten von Behandlung oder nur für die Beratung?

Servus, Helge (gerade 60 Euro gelöhnt für 10min Behandlung beim HNO-Arzt)

Eberhard S.

unread,
Jan 17, 2003, 10:47:53 AM1/17/03
to

Wenn ich zum Augenarzt gehe muß ich ebenfalls löhnen und zwar jedesmal
25€ für Glaucom-Untersuchung - ich frage mich, weshalb die Ärzte bei
einem dementsprechenden Patienten nicht die Erforderlichkeit derselben
Untersuchung gegenüber der Kasse bescheinigen. Laut Auskunft meiner
Kasse kann der Arzt dies nämlich tun und die Kasse würde in einem
solchen Fall dann auch die Kosten übernehmen - Berechtigte Frage!

Eberhard S.

unread,
Jan 17, 2003, 11:01:04 AM1/17/03
to
On Fri, 17 Jan 2003 15:33:03 +0100, Harald Uhl <Eul...@compuserve.de>
wrote:

>Eberhard S. schrieb:


>
>
>
>>>>
>>>>Da hätte ich gerne einen nachvollziehbaren Beweis dafür!
>>>
>>>Heute ab 18 Uhr die 01805191212 anrufen.
>>
>>
>> Und welcher Ort ist das?
>
>Nummer gilt für ganz Bayern, Dienst hat jemand in Ihrem Umkreis,
>Entfernung hängt natürlich vom Wohnort ab /Stadt / Land etc.
>
>> Sollen die Patienten vielleicht 500km zu diesem Ort fahren oder wie
>> ist das zu verstehen?!
>
>S. o.
>
>> Im Ort hier gilt die Rufnummer 19292.
>
>Schon mal angerufen?
>Versuchen Sie's!

Das kostet mich 12 Cent!

Von diesen Fachgruppen war ja nicht die Rede.


>
>>
>>
>>
>>>(3) 1) Zur Sicherstellung einer hohen Qualität soll der Ärztliche
>>>Bereitschaftsdienst nach Möglichkeit in einen hausärztlichen
>>>Bereitschaftsdienst und in fachärztliche Bereitschaftsdienste
>>>gemäß § 73 Abs. 1 SGB V gegliedert werden, sofern die regionale
>>>Versorgungsstruktur dies zuläßt und die Einrichtung
>>>des jeweiligen fachärztlichen Bereitschaftsdienstes sinnvoll
>>
>> erscheint.
>>
>> Auch hier haben wir wieder die Problematik!
>
>Ganz einfach: Wenn es in einem Notdienstbereich nur einen Orthopäden
>gibt, dann wird man dort keinen orthopädischen Bereitschaftsdienst
>einrichten können, weil der ja sonst immer Dienst hätte.

In der Stadt in der ich z.B. wohne, gibt es mehr als nur einen
Orthopäden, Neuro oder Endokrino., deshalb hat von den vorgenannten
hier auch kein einziger Dienst. Die einzigen, die hier in der Stadt
verfügbar sind in den Praxen sind nachweislich die HNO, sonst niemand
- wer dementsprechend Probleme hat muß in die Klinik.

_Sie findet er vielleicht, aber was, wenn er einen Ortho benötigt?


>
>Und Sie wählen heute abend einfach mal die 0180 5 19 12 12 und fragen,
>wer bei Ihnen Dienst hat und dann sagt man Ihnen das auch.

Richtig, ich wurde von diesem Dienst gerade eben an die Klinik
verwiesen, weil in der Stadt kein einziger von mindestens 20
Orthopäden Dienst hat!

Harald Uhl

unread,
Jan 17, 2003, 12:06:30 PM1/17/03
to
Eberhard S. schrieb:

> On Fri, 17 Jan 2003 15:33:03 +0100, Harald Uhl <Eul...@compuserve.de>
> wrote:
>
>
>>>Im Ort hier gilt die Rufnummer 19292.
>>
>>Schon mal angerufen?
>>Versuchen Sie's!
>
>
> Das kostet mich 12 Cent!

Sollte der Erkenntnisgewinn schon wert sein.

>
>>
>>>
>>>>"Bereitschaftsdienstordnung
>>>>der
>>>>Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns
>>>>Körperschaft des öffentlichen Rechts
>>>>(Beschluß der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung
>>>>Bayerns
>>>>vom 20. Februar 1999, geändert durch Beschluß der
>>>
>>>Vertreterversammlung
>>>
>>>
>>>>der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns am
>>>>20.11.1999 und 24./25.03.2000)
>>>>Zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung zu den
>>>>sprechstundenfreien
>>>>Zeiten wird gemäß § 75 Abs. 1 Satz 2 SGB V ein Ärztlicher
>>>>Bereitschaftsdienst als „Notdienst“ i.S. dieser Vorschrift
>>>
>>>eingerichtet.
>>>
>>>
>
>>

>>Ja, so wichtige Fachgruppen wie Pathologen, oder Laborärzte brauchen
>>evtl. keinen Notdienst zu machen.
>
>
> Von diesen Fachgruppen war ja nicht die Rede.

Die sind aber gemeint, mit denen, die prinzipiell keinen Notdienst
machen müssen.

>
>>>
>
>>Ganz einfach: Wenn es in einem Notdienstbereich nur einen Orthopäden
>>gibt, dann wird man dort keinen orthopädischen Bereitschaftsdienst
>>einrichten können, weil der ja sonst immer Dienst hätte.
>
>
> In der Stadt in der ich z.B. wohne, gibt es mehr als nur einen
> Orthopäden, Neuro oder Endokrino., deshalb hat von den vorgenannten
> hier auch kein einziger Dienst.

Dann nehmen die am allgemeinen Notdienst teil. siehe unten.

Die einzigen, die hier in der Stadt
> verfügbar sind in den Praxen sind nachweislich die HNO, sonst niemand
> - wer dementsprechend Probleme hat muß in die Klinik.
>
>>>
>>>
>>>>2) Die Sinnhaftigkeit des fachärztlichen Bereitschaftsdienstes
>>>>wird regelmäßig überprüft.
>>>>(4) 1) Am hausärztlichen Bereitschaftsdienst nehmen praktische
>>>>Ärzte, Allgemeinärzte und Internisten sowie Ärzte aller anderen
>>>>Fachgruppen teil, die keinen eigenen fachärztlichen
>>>
>>>Bereitschaftsdienst
>>>
>>>
>>>>nach Abs. 5 vorhalten. 2) Sofern die Voraussetzungen
>>>>des Abs. 5 gegeben sind, nehmen die übrigen
>>>>Fachgruppen an den fachärztlichen Bereitschaftsdiensten teil.
>>>>(5) 1) Über die Einführung fachärztlicher Bereitschaftsdienste
>>>>entscheidet die Bezirksstelle nach vorheriger Anhörung des
>>>>Obmanns / der Obfrau (Obleute) der Bereitschaftsdienstgruppe(
>>>>n) und des Bereitschaftsdienstausschusses gemäß § 15. 2)
>>>>Er kann durch die Bezirksstelle als fachärztlicher Praxisdienst /
>>>>fachärztlicher Konsiliardienst organisiert werden.
>>>
>>>

>>>


>>>>>den Praxen i.R. des Bereitschaftsdienstes verfügbar sind und
>>>>>Allgemeinärzte hatten noch niemals Bereitschaft.!
>>>>
>>>>Ich schon.
>>>
>>>
>>>In welcher Stadt denn bitteschön, gehen Sie mal nach Bayern in einen
>>>kleineren Ort, da finden Sie keinen einzigen Allgemeinarzt der Dienst
>>>tut!
>>>
>>
>>Da brauch ich nicht hin zu gehen, denn da bin ich schon.
>>Und wer mich braucht der findet mich auch hier.
>
>
> _Sie findet er vielleicht, aber was, wenn er einen Ortho benötigt?

Jetzt werden die Argumente aber schön verdreht, die ganze Zeit behaupten
Sie Allgemeinärzte versehen keinen Notdienst, jetzt wo es widerlegt ist,
wollen Sie plötzlich einen Orthopäden.
Wer sagt eigentlich dass man flächendeckend am Wochenende und Nachts
Orthopäden braucht?? Welche Notfälle sollen denn bitte schön nur von
Orthopäden zu lösen sein?
Wenn die keinen eigenen Notdienst machen, dann haben sie am allgemeinen
teil zu nehmen.

>
>
>
>>Und Sie wählen heute abend einfach mal die 0180 5 19 12 12 und fragen,
>>wer bei Ihnen Dienst hat und dann sagt man Ihnen das auch.
>
>
> Richtig, ich wurde von diesem Dienst gerade eben an die Klinik
> verwiesen, weil in der Stadt kein einziger von mindestens 20
> Orthopäden Dienst hat!
>

Das ist aber ne große Stadt, darf ich raten / München?? / Nürnberg??
Aber immerhin, sieh an, unter der Nummer bekam man Auskunft, haben Sie
denn auch gefragt, welcher Allgemeinarzt Dienst hat?


Eberhard S.

unread,
Jan 17, 2003, 12:58:20 PM1/17/03
to

On Fri, 17 Jan 2003 18:06:30 +0100, Harald Uhl <Eul...@compuserve.de>
wrote:

Tja - leider auch nicht, s.u.

Was ist denn bitteschön widerlegt - es ist b e s t ä t i g t!
Von Verdrehung kann somit keine Rede sein.


>Wer sagt eigentlich dass man flächendeckend am Wochenende und Nachts
>Orthopäden braucht?? Welche Notfälle sollen denn bitte schön nur von
>Orthopäden zu lösen sein?
>Wenn die keinen eigenen Notdienst machen, dann haben sie am allgemeinen
>teil zu nehmen.

Es war nicht nur die Rede von Orthopäden, ich sprach von allen Ärzten.
Schließlich haben Handwerker, Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehr,
Straßenbahn, Bahn usw. usf., ebenfalls rund um die Uhr Dienst. Wenn
beim Arzt im Haus - Entschuldigung - in der Villa - der Strom
ausfällt, kommt die zuständige EWAG, bei Gas, Heizung etc. ist es doch
ebenso. Das wird alles als selbstverständlich angesehen. Bei
Taxifahrern ist es ebenso.


>
>>
>>
>>
>>>Und Sie wählen heute abend einfach mal die 0180 5 19 12 12 und fragen,
>>>wer bei Ihnen Dienst hat und dann sagt man Ihnen das auch.
>>
>>
>> Richtig, ich wurde von diesem Dienst gerade eben an die Klinik
>> verwiesen, weil in der Stadt kein einziger von mindestens 20
>> Orthopäden Dienst hat!
>>
>Das ist aber ne große Stadt, darf ich raten / München?? / Nürnberg??
>Aber immerhin, sieh an, unter der Nummer bekam man Auskunft, haben Sie
>denn auch gefragt, welcher Allgemeinarzt Dienst hat?

Natürlich! Auskunft:

ich zitiere wörtlich:

"in Ihrer Stadt haben Allgemeinärzte, Internisten, Neurologen und
Orthopäden keinen Notdienst, im Falle eines Falles wenden Sie sich
bitte an die nächte Klinik".

Ist dies jetzt erschöpfend beantwortet?

Vielleicht noch zu sagen, daß die Wartezeiten am Telefon wesentlich
länger sind als bei der alten Rufnummer 19292, hier ist anscheinend
noch zuwenig Personal oder Equipment vorhanden - aber in unserem
Gesundheitssystem ja nichts Neues.
>

Harald Uhl

unread,
Jan 17, 2003, 1:33:20 PM1/17/03
to
Eberhard S. schrieb:
>
> On Fri, 17 Jan 2003 18:06:30 +0100, Harald Uhl <Eul...@compuserve.de>
> wrote:
>
>
>>Jetzt werden die Argumente aber schön verdreht, die ganze Zeit behaupten
>>Sie Allgemeinärzte versehen keinen Notdienst, jetzt wo es widerlegt ist,
>>wollen Sie plötzlich einen Orthopäden.
>
>
> Was ist denn bitteschön widerlegt - es ist b e s t ä t i g t!
> Von Verdrehung kann somit keine Rede sein.
>

Carl-Herbert Sinner 16.01.2003 23:52:

"Fachärzte tätigen i.d.R. keine Hausbesuche, Allgemeinärzte haben
keinen Bereitschaftsdienst."

Ich widerlegte durch den Abdruck der ersten Paragraphen der
Bereitschaftsdienst Ordnung der KV Bayerns. Und nebenbei dadurch, dass
ich diesen Dienst oft genug versehe.

Ich nenne Herrn S. auch die Telefonnummer, wo er diesen Dienst erreicht.


"Heute ab 18 Uhr die 01805191212 anrufen."


Doch Herr S. zweifelt:

"Und welcher Ort ist das?

Sollen die Patienten vielleicht 500km zu diesem Ort fahren oder wie
ist das zu verstehen?!"

Er behauptet statt dessen die Existenz einer Phantasienummer:


"Im Ort hier gilt die Rufnummer 19292."


Nun teilt Herr S. um 17:01 mit, dass er nun doch die 01805191212
angerufen hat und behauptet:


"
Richtig, ich wurde von diesem Dienst gerade eben an die Klinik
verwiesen, weil in der Stadt kein einziger von mindestens 20
Orthopäden Dienst hat!"

Später sogar:
"ich zitiere wörtlich:

"in Ihrer Stadt haben Allgemeinärzte, Internisten, Neurologen und
Orthopäden keinen Notdienst, im Falle eines Falles wenden Sie sich
bitte an die nächte Klinik"."

Herr S. verschweigt aber, dass er vor 18 Uhr angerufen hatte. Notdienste
beginnen aber am Freitag ab 18:00. Vorher ist der behandelnde Arzt
zuständig und wenn er nicht da ist, muss er einen Vertreter auf dem
Anrufbeantworter nennen.
Leider hat uns Herr S. auch immer noch nicht mitgeteilt in welcher Stadt
sich solche Merkwürdigkeiten zutragen. Eine Stadt mit mehr als 20
Orthopäden soll es sein.

>
>
>>Wer sagt eigentlich dass man flächendeckend am Wochenende und Nachts
>>Orthopäden braucht?? Welche Notfälle sollen denn bitte schön nur von
>>Orthopäden zu lösen sein?
>>Wenn die keinen eigenen Notdienst machen, dann haben sie am allgemeinen
>>teil zu nehmen.
>
>
> Es war nicht nur die Rede von Orthopäden, ich sprach von allen Ärzten.

Nein Sie sprachen von Orthopäden:

"
Richtig, ich wurde von diesem Dienst gerade eben an die Klinik
verwiesen, weil in der Stadt kein einziger von mindestens 20
Orthopäden Dienst hat!"

> Schließlich haben Handwerker, Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehr,


> Straßenbahn, Bahn usw. usf., ebenfalls rund um die Uhr Dienst. Wenn
> beim Arzt im Haus - Entschuldigung - in der Villa - der Strom
> ausfällt, kommt die zuständige EWAG, bei Gas, Heizung etc. ist es doch
> ebenso. Das wird alles als selbstverständlich angesehen. Bei
> Taxifahrern ist es ebenso.

Und wenn Sie auf Grund einer Erkrankung einen Hausbesuch eines Arztes
brauchen, dann kommt Ihr Hausarzt, so Sie einen haben, und am Wochenende
oder Mittwoch nachmittag wird Ihnen ein Arzt über die 01805191212
vermittelt. Da können Sie noch lange drüber diskutieren, es ist halt
trotzdem so.

>
>>>
>>>
>>>>Und Sie wählen heute abend einfach mal die 0180 5 19 12 12 und fragen,
>>>>wer bei Ihnen Dienst hat und dann sagt man Ihnen das auch.
>>>
>>>
>>>Richtig, ich wurde von diesem Dienst gerade eben an die Klinik
>>>verwiesen, weil in der Stadt kein einziger von mindestens 20
>>>Orthopäden Dienst hat!
>>>
>>
>>Das ist aber ne große Stadt, darf ich raten / München?? / Nürnberg??
>>Aber immerhin, sieh an, unter der Nummer bekam man Auskunft, haben Sie
>>denn auch gefragt, welcher Allgemeinarzt Dienst hat?
>
>
> Natürlich! Auskunft:
>
> ich zitiere wörtlich:
>
> "in Ihrer Stadt haben Allgemeinärzte, Internisten, Neurologen und
> Orthopäden keinen Notdienst, im Falle eines Falles wenden Sie sich
> bitte an die nächte Klinik".
>
> Ist dies jetzt erschöpfend beantwortet?

Ne! 1. vor 18:00, das hat man Ihnen aber auch sicher gesagt!
2. Die Stadt würde mich schon interessieren.

Ingrid Benerts

unread,
Jan 17, 2003, 2:55:00 PM1/17/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Carl-Herbert,


>Hatte ich nicht vergessen, es gibt viele Aerzte, die Mittwochs
>ueberhaupt keinen Dienst tun.

Keine Sprechstunde haben? OK, es gibt Aerzte, die haben in 2 verschiedenen
Staedten eine Praxis. Da ein Mensch gewoehnlich nicht an zwei
verschiedenen Orten gleichzeitig sein kann, ist das schon moeglich, dass
der Arzt an 3 Tagen in der einen Stadt praktiziert und an 2 Tagen in der
anderen.

Andererseits: es gibt die sog. Belegaerzte. Die haben neben ihrer Praxis
auch noch Betten im Krankenhaus. Wieder das gleiche Problem wie oben: die
2 verschiedenen Orte.

Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht arbeiten.

>Da beschleicht einen doch langsam aber sicher das Gefuehl, dass sich
>Aerzte offensichtlich einzubilden scheinen sie waeren die einzigen,
>die in diesem Staat eine Leistung erbringen muessen. Beispiel


>Taxifahrer: sie arbeiten 6 Tage pro Woche, jeweils zu 12 Stunden
>Schicht, ergibt 72 Std./Woche.

Wenn ihm selbst das Unternehmen gehoert, ist das sein Risiko. Bei einem
Angestellten ist das nicht erlaubt.

>Welcher Arzt hat am Feiertag oder Sonntag,
>geschweige denn an Silvester oder Weihnachten seine Praxis offen?!

Lebst Du in einer Grossstadt, die eine Notrufzentrale hat? Auch diese muss
rund um die Uhr besetzt sein. Denke einmal an den Hubschrauber. Auch dort
ist immer ein Notarzt zu erreichen. Feuerwehr, DRK, ASB usw
Diese Institutionen haben keinen angestellten Arzt, sondern die Aerzte aus
den Praxen uebernehmen den Dienst.
Und die Landarztpraxen sind 24 Stunden im Einsatz. Da gibt es kein Vertun.

>Fachaerzte taetigen i.d.R. keine Hausbesuche, Allgemeinaerzte haben
>keinen Bereitschaftsdienst. Welcher Orthopaede, Neurloge, Hautarzt
>oder Internist hat Bereitschaftsdienst?!

Aber sicher machen Allgemeinaerzte und Fachaerzte sowohl
Bereitschaftsdienst als auch Hausbesuche. Selbstverstaendlich!
Wenn Du in einer Grossstadt wohnst, die eine Notrufzentrale hat, kann es
Dir passieren, dass der Augenarzt kommt, wenn Du einen Herzinfarkt
meldest. Wohnst Du in einer Kleinstadt, dann kommt der Internist oder
Anaesthesist.

>Wer als Patient Probleme
>diesbezueglich hat, kann nur die naechste Klinik aufsuchen und sodann
>fuenf oder mehr Stunden warten bis endlich einmal ein Assistenzarzt
>vorbeikommt.

Bei den langen Wartezeiten im Krankenhaus kann ich Dir zustimmen. Nur
musst Du auch sehen, wer da alles in die Durchgangsambulanz kommt! Fuer
jeden Mist! Tag und Nacht! :-(
Ich habe es schon erlebt, dass ein Volltrunkener mit dem Hubi eingeflugen
wurde und nach Ausnuechterung auf einer Trage zu Fuss die Ambulanz wieder
verlassen hat - bis zur naechsten Kneipe.

Das dem Diensthabenden da manchmal der Kragen platzt, das kann ich
verstehen. Und es kommt ja nicht einer. Nein, es kommen meist alle
zusammen. Da weiss man manchmal nicht, wo man zuerst anfangen soll. Denn
wenn Unfaelle passieren, dann sind immer mehrere Personen beteiligt.

Ausserdem wird per Funk durchgegeben, was gerade auf dem Weg ist. Sowohl
die Rettungswagen als auch der Hubi sind mit einem Notarzt (Anaesthesist)
besetzt.

>Die Abrechnung muss jeder selbststaendige
>Gewerbetreibender verrichten, da sind die Aerzte nicht alleine, nur
>mit dem Unterschied, dass alle Selbststaendigen, ausser den Aerzten,


>einer Kontrolle hinsichtlich deren Abrechnungen unterliegen - wer

>kontrolliert die Aerzte?!

Die Abrechnung eines Gewerbetreibenden sieht aber ganz anders aus.
Du musst mal Bilanzbuchhaltung machen. Auf der einen Seite stehen die
Ausgaben, auf der anderen Seite die Einnahmen. T-Konten. Uebersichtlich.
Als Unternehmer kann ich sofort sehen, wie meine Bilanz ist.
OK, ich kann als Unternehmer auch meine Preise definieren. Merke ich, dass
meine Kundschaft nur zoegerlich kommt, kann ich Sonderangebote anbieten.
Oder denke mal an den WSV. Oder denke mal daran, was vor der Euro-
Umstellung in manchen Geschaeften praktiziert wurde:
Die Preise wurden zuerst einmal in DM kraeftig raufgesetzt, dann die Euro-
Umstellung, dann wurde ein Preisnachlass gewaehrt und kaum einer merkte,
dass die Preise erhoeht waren. :-(

Hast Du einmal einen WSV bei einem Arzt erlebt? Oder Werbung: "Heute
besonders guenstig! Knochendichtemessung fuer nur 35 Euro!!" oder
"Eimaliges Angebot: Venendruckmessung mit Beratung fuer nur 27 Euro"?

Den Arzt kontrollieren die KK's und die KV. Ausserdem weiss der Arzt nie,
wie seine Bilanz ist. Seine Fixkosten, die kennt er. Nur seine Einnahmen
nie. Wenn er Glueck hat, dann kommen viele Pat, die sich nur den Blutdruck
messen lassen wollen. Damit hat er eine gute Einnahme. Wenn er aber Pech
hat, dann kommen viele Pat, die so kostspielige Medikamente brauchen, wie
z.B. ein Pat mit M. Parkinson oder Osteoporose, wo auch eine Infusion
notwendig ist. Dann ist seine Bilanz aber arg negativ und er darf mit
seinem Kapital nachzahlen. :-(

Das ist ja das Problem, was ich glaube, Du nicht erkennst:
sagen wir einmal, der Arzt bekommt pro Krankenschein 50 Euro. Es werden
aber nur die Scheine gezaehlt, die er tatsaechlich hat und nicht die
Anzahl der Pat, die er in der Kartei hat.
Dem Arzt stehen also 50 Euro pro Pat zur Verfuegung. Was macht er, wenn
der Pat aber fuer 700 Euro das Medikament braucht?
Im Prinzip hat er 2 Moeglichkeiten: die Behandlung zu verweigern oder aus
seinem eigenen Kapital bezahlen.

Nenne mir einen Unternehmer, der aus seinem eigenen Kapital seine
Kundschaft finanziert!

>Patienten der GKV haben keinerlei

>Einsichtsrecht in die aerztlichen Abrechnungen, wissen somit in


>keinster Weise, was der jeweilige Arzt bzg. deren Behandlung
>abzurechnen pflegt.

Sicherlich haben sie Einsicht! Du brauchst doch nur die letzte Abrechnung
von Deiner Krankenkasse anzufordern. Also von der Bundesknappschaft weiss
ich das mit Sicherheit, das die das macht. In Heftchen war sogar ein extra-
Vordruck dafuer drin. Wenn Du das nicht wahrnimmst, ist das nicht die
Schuld des Arztes, sondern Deine. Du weisst doch, bei welchen Aerzten Du
warst und wann und Du weisst doch auch, bei welcher KK Du bist.

Nur musst Du bedenken, dass die Abrechnung oft bis zu 1 Jahr
hinterherhinkt. :-( Nicht von Seiten des Arztes, sondern von der
Bearbeitung der KK her.

Der Arzt rechnet puenktlich jedes Quartal ab. Aber bis die KK aus dem
Quark kommt, das kann dauern. :-( Mahnungen oder Bemaengelungen koennen
noch bis zu 3 Jahren spaeter eintreffen! Da weiss man oft nicht mehr,
welcher Pat das eigentlich war, bzw hat sich die Gesetzeslage in der
Zwischenzeit geaendert. :-( Damals galt eine andere Gestzeslage, beurteilt
wurde aber nach der aktuellen. Und schon haste nur noch Aerger und
Schreibkram.

>Das geht anderen Selbststaendigen ebenso!

Nein, das geht keinem Selbstaendigen so!
Als Gewerbetreibender brauchst Du nur Belege, die Du gut in einer
Bilanzbuchhaltung fuehren kannst. Finanzamt prueft. Oder besser: setzt der
Steuerberater seinen Stempel drunter, ist das OK.

Bei Arzt gehen die Scheine vorwaerte und rueckwaerts. Nachfragen nach
Nachfragen. :-( Heute kann man es auch die Positivseite setzen, im
naechsten Monat bekommt man den gleichen Betrag wieder abgezogen. Und man
weiss nicht warum? :-( Die Leistung ist ja erbraucht worden!

Jetzt stell Dir mal einen Kfz-Mechaniker vor, der fuer seine 3 Stunden
Reparatur (ohne Materialkosten) auch noch die 1000 Euro zahlen soll statt
sie dem Kunden in Rechnung zu stellen! Der wird Dir erst einmal
kaufmaennisches Denken anraten. :-)

Eberhard S.

unread,
Jan 17, 2003, 4:23:32 PM1/17/03
to


Herr Harald Uhl schrieb am 17.01.2003 um 19.33 Uhr:

Ich nenne Herrn S. auch die Telefonnummer, wo er diesen Dienst
erreicht.
"Heute ab 18 Uhr die 01805191212 anrufen."


Doch Herr S. zweifelt:

"Und welcher Ort ist das?
Sollen die Patienten vielleicht 500km zu diesem Ort fahren oder wie
ist das zu verstehen?!"

Er behauptet statt dessen die Existenz einer Phantasienummer:
"Im Ort hier gilt die Rufnummer 19292."


Herr Harald Uhl behauptet somit fälschlicherweise über meine Person,
ich hätte eine "Phantasienummer" behauptet.

Diese nicht zutreffende Unterstellung weise ich nachdrücklich und auf
das schärfste zurück!

Jeder kann sich von der Richtigkeit meiner Aussagen überzeugen, indem
er folgenden Link anklickt und auf der Website die Telefonnummer für
den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die da lautet:

19292

ansieht.

http://www.frsw.de/littenweiler/notdienste.htm

________________________________________________________________

On Fri, 17 Jan 2003 19:33:20 +0100, Harald Uhl <Eul...@compuserve.de>

Eberhard S.

unread,
Jan 17, 2003, 5:13:22 PM1/17/03
to
Ingrid Benerts schrieb:

>
> from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)
>
> Hallo Carl-Herbert,

Hallo Ingrid,

>
> >Hatte ich nicht vergessen, es gibt viele Aerzte, die Mittwochs
> >ueberhaupt keinen Dienst tun.
>
> Keine Sprechstunde haben? OK, es gibt Aerzte, die haben in 2 verschiedenen
> Staedten eine Praxis. Da ein Mensch gewoehnlich nicht an zwei
> verschiedenen Orten gleichzeitig sein kann, ist das schon moeglich, dass
> der Arzt an 3 Tagen in der einen Stadt praktiziert und an 2 Tagen in der
> anderen.
>
> Andererseits: es gibt die sog. Belegaerzte. Die haben neben ihrer Praxis
> auch noch Betten im Krankenhaus. Wieder das gleiche Problem wie oben: die
> 2 verschiedenen Orte.


Kenne ich, die jeweiligen Ärzte, die in meiner Umgebung als Belegarzt
arbeiten haben schon seit langem Gemeinschaftspraxen eingerichtet um
die Praxis nicht geschlossen halten zu müssen - wäre vielleicht eine
Idee für mehr Ärzte:

>
> Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht arbeiten.

Hatte ich nie behauptet.

>
> >Da beschleicht einen doch langsam aber sicher das Gefuehl, dass sich
> >Aerzte offensichtlich einzubilden scheinen sie waeren die einzigen,
> >die in diesem Staat eine Leistung erbringen muessen. Beispiel
> >Taxifahrer: sie arbeiten 6 Tage pro Woche, jeweils zu 12 Stunden
> >Schicht, ergibt 72 Std./Woche.
>
> Wenn ihm selbst das Unternehmen gehoert, ist das sein Risiko. Bei einem
> Angestellten ist das nicht erlaubt.

Leider muß ich Dir widersprechen, denn auch Angestellte als Taxifahrer
müssen und dürfen - laut Taxiinnungen und gesetzl. Regleungen - 12
Std.-Schicht Dienst tun.

>
> >Welcher Arzt hat am Feiertag oder Sonntag,
> >geschweige denn an Silvester oder Weihnachten seine Praxis offen?!
>
> Lebst Du in einer Grossstadt, die eine Notrufzentrale hat? Auch diese muss
> rund um die Uhr besetzt sein. Denke einmal an den Hubschrauber. Auch dort
> ist immer ein Notarzt zu erreichen. Feuerwehr, DRK, ASB usw
> Diese Institutionen haben keinen angestellten Arzt, sondern die Aerzte aus
> den Praxen uebernehmen den Dienst.
> Und die Landarztpraxen sind 24 Stunden im Einsatz. Da gibt es kein Vertun.
>
> >Fachaerzte taetigen i.d.R. keine Hausbesuche, Allgemeinaerzte haben
> >keinen Bereitschaftsdienst. Welcher Orthopaede, Neurloge, Hautarzt
> >oder Internist hat Bereitschaftsdienst?!
>
> Aber sicher machen Allgemeinaerzte und Fachaerzte sowohl
> Bereitschaftsdienst als auch Hausbesuche. Selbstverstaendlich!
> Wenn Du in einer Grossstadt wohnst, die eine Notrufzentrale hat, kann es
> Dir passieren, dass der Augenarzt kommt, wenn Du einen Herzinfarkt
> meldest. Wohnst Du in einer Kleinstadt, dann kommt der Internist oder
> Anaesthesist.

Das ist doch das Problem. Was soll der Augenarzt mit Bauchschmerzen
aufgrund einer Candidiasis anfangen, womöglich schickt er nach dem
Sanka und läßt den Pat. wegen V.a. Blinddarmreizung in die Klinik
bringen - Fazit: die Klinik wird zusätzlich belastet und der Pat. dann
wieder nach Hause geschickt. Ein Internist hätte im o.g. Fall die
Candidiasis durch Inspektion der Mucosa oder anhand der Symptome
feststellen können. Wünschenswert wäre eine flächendeckende Versorgung
mit den jeweils für ein Fachgebiet verfügbaren Ärzten denn der
behandelnde Arzt ist ohnehin meist nicht erreichbar.

>
> >Wer als Patient Probleme
> >diesbezueglich hat, kann nur die naechste Klinik aufsuchen und sodann
> >fuenf oder mehr Stunden warten bis endlich einmal ein Assistenzarzt
> >vorbeikommt.
>
> Bei den langen Wartezeiten im Krankenhaus kann ich Dir zustimmen. Nur
> musst Du auch sehen, wer da alles in die Durchgangsambulanz kommt! Fuer
> jeden Mist! Tag und Nacht! :-(
> Ich habe es schon erlebt, dass ein Volltrunkener mit dem Hubi eingeflugen
> wurde und nach Ausnuechterung auf einer Trage zu Fuss die Ambulanz wieder
> verlassen hat - bis zur naechsten Kneipe.


Da hast Du leider Recht und dies sind die unnötigen Kosten und die
unsinnigen "Therapien". Davon abgesehen würde ich dies auch nicht so
pauschal sehen, denn die Hypoglykämien aufgrund Alkoholabusus kommen
meist schnell und äußerst heftig. Ich würde dies also auch in Betracht
ziehen, denn wenn´s presiert - der Besoffene weiß nicht was er mit den
Symptomen anfangen soll und kippt Dir aus den Socken, aber der Arzt
kann es erkennen - die andere Seite natürlich. Deshalb mein Vorschlag:
machen wie in den USA, wer sich unsinnig betrinkt und dadurch Kosten
(unnötig) verursacht, muß einen Teil der Rettungseinsätze selbst
bezahlen.

>
> Das dem Diensthabenden da manchmal der Kragen platzt, das kann ich
> verstehen. Und es kommt ja nicht einer. Nein, es kommen meist alle
> zusammen. Da weiss man manchmal nicht, wo man zuerst anfangen soll. Denn
> wenn Unfaelle passieren, dann sind immer mehrere Personen beteiligt.
>
> Ausserdem wird per Funk durchgegeben, was gerade auf dem Weg ist. Sowohl
> die Rettungswagen als auch der Hubi sind mit einem Notarzt (Anaesthesist)
> besetzt.


Hier am Ort kommt erst der Sanka und der Notarzt kommt seperat. Zudem:
lange Anfahrtszeiten weil die Stadtväter kein Geld für eine
zusätzliche Rettungswache haben. Da lobe ich mir die USA, Notarzt vor
Ort innerhalb aller Großstädte nachweislich innerhalb von 3 Minuten -
das ist international unerreicht!

>
> >Die Abrechnung muss jeder selbststaendige
> >Gewerbetreibender verrichten, da sind die Aerzte nicht alleine, nur
> >mit dem Unterschied, dass alle Selbststaendigen, ausser den Aerzten,
> >einer Kontrolle hinsichtlich deren Abrechnungen unterliegen - wer
> >kontrolliert die Aerzte?!
>
> Die Abrechnung eines Gewerbetreibenden sieht aber ganz anders aus.
> Du musst mal Bilanzbuchhaltung machen. Auf der einen Seite stehen die
> Ausgaben, auf der anderen Seite die Einnahmen. T-Konten. Uebersichtlich.
> Als Unternehmer kann ich sofort sehen, wie meine Bilanz ist.
> OK, ich kann als Unternehmer auch meine Preise definieren. Merke ich, dass
> meine Kundschaft nur zoegerlich kommt, kann ich Sonderangebote anbieten.
> Oder denke mal an den WSV. Oder denke mal daran, was vor der Euro-
> Umstellung in manchen Geschaeften praktiziert wurde:
> Die Preise wurden zuerst einmal in DM kraeftig raufgesetzt, dann die Euro-
> Umstellung, dann wurde ein Preisnachlass gewaehrt und kaum einer merkte,
> dass die Preise erhoeht waren. :-(

Das stimmt natürlich in vollem Umfang.

>
> Hast Du einmal einen WSV bei einem Arzt erlebt? Oder Werbung: "Heute
> besonders guenstig! Knochendichtemessung fuer nur 35 Euro!!" oder
> "Eimaliges Angebot: Venendruckmessung mit Beratung fuer nur 27 Euro"?

Das wäre auch zu zynisch denke ich, denn damit würden sich die Ärzte
selbst konkurieren und Patienten erstens verunsichern, zweitens
verlieren - ist nicht Sinn der Sache.

>
> Den Arzt kontrollieren die KK's und die KV. Ausserdem weiss der Arzt nie,
> wie seine Bilanz ist. Seine Fixkosten, die kennt er. Nur seine Einnahmen
> nie. Wenn er Glueck hat, dann kommen viele Pat, die sich nur den Blutdruck
> messen lassen wollen. Damit hat er eine gute Einnahme. Wenn er aber Pech
> hat, dann kommen viele Pat, die so kostspielige Medikamente brauchen, wie
> z.B. ein Pat mit M. Parkinson oder Osteoporose, wo auch eine Infusion
> notwendig ist. Dann ist seine Bilanz aber arg negativ und er darf mit
> seinem Kapital nachzahlen. :-(

Ich weiß ich weiß, mir sind die Regreße bekannt.

>
> Das ist ja das Problem, was ich glaube, Du nicht erkennst:
> sagen wir einmal, der Arzt bekommt pro Krankenschein 50 Euro. Es werden
> aber nur die Scheine gezaehlt, die er tatsaechlich hat und nicht die
> Anzahl der Pat, die er in der Kartei hat.
> Dem Arzt stehen also 50 Euro pro Pat zur Verfuegung. Was macht er, wenn
> der Pat aber fuer 700 Euro das Medikament braucht?
> Im Prinzip hat er 2 Moeglichkeiten: die Behandlung zu verweigern oder aus
> seinem eigenen Kapital bezahlen.
>
> Nenne mir einen Unternehmer, der aus seinem eigenen Kapital seine
> Kundschaft finanziert!

Das Problem ist, daß sich Ärzte und Patienten (insbesondere letztere)
dies bisher gefallen ließen mit den Worten "naja, da kann man halt nix
machen". Wenn Ärzte, Krankenhauspersonal und Apotheker streiken und
die Patienten halten sich raus, geht mir der Hut hoch. Dieses Thema
spreche ich seit über 10 Jahren in der Selbsthilfe immer wieder an -
vergeblich.

>
> >Patienten der GKV haben keinerlei
> >Einsichtsrecht in die aerztlichen Abrechnungen, wissen somit in
> >keinster Weise, was der jeweilige Arzt bzg. deren Behandlung
> >abzurechnen pflegt.
>
> Sicherlich haben sie Einsicht! Du brauchst doch nur die letzte Abrechnung
> von Deiner Krankenkasse anzufordern. Also von der Bundesknappschaft weiss
> ich das mit Sicherheit, das die das macht. In Heftchen war sogar ein extra-
> Vordruck dafuer drin. Wenn Du das nicht wahrnimmst, ist das nicht die
> Schuld des Arztes, sondern Deine. Du weisst doch, bei welchen Aerzten Du
> warst und wann und Du weisst doch auch, bei welcher KK Du bist.
>
> Nur musst Du bedenken, dass die Abrechnung oft bis zu 1 Jahr
> hinterherhinkt. :-( Nicht von Seiten des Arztes, sondern von der
> Bearbeitung der KK her.
>
> Der Arzt rechnet puenktlich jedes Quartal ab. Aber bis die KK aus dem
> Quark kommt, das kann dauern. :-( Mahnungen oder Bemaengelungen koennen
> noch bis zu 3 Jahren spaeter eintreffen! Da weiss man oft nicht mehr,
> welcher Pat das eigentlich war, bzw hat sich die Gesetzeslage in der
> Zwischenzeit geaendert. :-( Damals galt eine andere Gestzeslage, beurteilt
> wurde aber nach der aktuellen. Und schon haste nur noch Aerger und
> Schreibkram.

Richtig, allerdings macht dies nicht jede Kasse, hier müßte ein Gesetz
geschaffen werden was es bisher nicht gibt und zudem fordern wir SHG
schon seit Jahrzehnten eine Gegenzeichnungspflicht des Patienten unter
die ärztliche Dokumentation. Sieh Dir doch mal die Arzthaftungsprozeße
an. Patient: Leben ruiniert, Gesundheit kaputt, der Arzt: "Patient
wurde aufgeklärt" - naja, nur wenn der Patient hiervon nichts weiß????

> >Das geht anderen Selbststaendigen ebenso!
>
> Nein, das geht keinem Selbstaendigen so!
> Als Gewerbetreibender brauchst Du nur Belege, die Du gut in einer
> Bilanzbuchhaltung fuehren kannst. Finanzamt prueft. Oder besser: setzt der
> Steuerberater seinen Stempel drunter, ist das OK.
>
> Bei Arzt gehen die Scheine vorwaerte und rueckwaerts. Nachfragen nach
> Nachfragen. :-( Heute kann man es auch die Positivseite setzen, im
> naechsten Monat bekommt man den gleichen Betrag wieder abgezogen. Und man
> weiss nicht warum? :-( Die Leistung ist ja erbraucht worden!
>
> Jetzt stell Dir mal einen Kfz-Mechaniker vor, der fuer seine 3 Stunden
> Reparatur (ohne Materialkosten) auch noch die 1000 Euro zahlen soll statt
> sie dem Kunden in Rechnung zu stellen! Der wird Dir erst einmal
> kaufmaennisches Denken anraten. :-)

Nun ja, als Selbstständiger kommt es ebenfalls vor daß man teilweise
über Monate lang abmahnen muß bis ein Kunde bezahlt. Zwischenzeitlich
jedoch muß man die Steuergelder aus eigener Tasche bezahlen, denn das
Finanzamt interessiert sich nicht dafür ob ein Kunde auf eine Rechnung
hin seine Schulden bezahlt hat oder nicht. Für den Fiskus zählt nur
daß die Rechnung ausgestellt wurde und der Selbstständige nun dafür
Steuern bezahlen muß. Aus diesem Grund mußt Du auch heutzutage bei
großen Aufträgen (so ab 10.000 € ca.) eine Vorauszahlung leisten -
logisch, denn das kann heute keiner mehr machen.
>
> .. und Tschuess

See you
Eberhard

Lutz Zöller

unread,
Jan 17, 2003, 7:11:53 PM1/17/03
to
Hallo ihr "Streithähne" ;-)) !!!

ihr redet ein wenig aneinander vorbei!! Vielleicht kann ich ein wenig Licht
ins Dunkel bringen... dann könnt ihr mal ein virtuelles Bier zusammen
trinken, falls euch die zeit neben dem Taxifahren und Bereitschaftsdienst
machen reicht ;-))

Zunächst einmal:

IHR HABT BEIDE RECHT!!!

allerdings jeder nur in seinem Bereich (räumlich gesehen)

"Eberhard S." <irland...@yahoo.co.uk> schrieb

> Herr Harald Uhl schrieb am 17.01.2003 um 19.33 Uhr:
>
>
>
> Ich nenne Herrn S. auch die Telefonnummer, wo er diesen Dienst
> erreicht.
> "Heute ab 18 Uhr die 01805191212 anrufen."

Diese Nummer gilt seit letzten Montag (AFAIK 13/01/03) im gesammten
Bundesland Bayern. Davor wurden die ÄBD´s Regional unterschiedlich
disponiert,z.T. über die Rettungsleitstellen, z.T. über eigene
Telefonzentralen oder Mitteilungen in den Gemeindeblättern, welcher Arzt
Dienst hat.
Nun laufen alle Anrufe zentral in Callcentern auf, die dann an den im
jeweilig betreffenden Gebiet diensthabenden Arzt vermitteln.
D.h.wenn ich aus Südbayern die 01805-Nummer wähle, kann es sein, das
ichirgendwo beiNürnberg in einem Call-Center anrufe und von dortden für
meinen Bereich zuständigen Arztvermittelt bekomme.

Ob dies nun Vor- oder Nachteilhaft, darüber möchte ich nicht diskutieren. Zu
diesem Thema läuft auch gerade ein Thread in der NG: de.etc.notfallrettung

>
>
> Doch Herr S. zweifelt:
>
>
>
> "Und welcher Ort ist das?
> Sollen die Patienten vielleicht 500km zu diesem Ort fahren oder wie
> ist das zu verstehen?!"

Nein, sie bekommen _in Bayern_ den für sie zuständigen Arzt genannt, bzw.
vermittelt.

>
> Er behauptet statt dessen die Existenz einer Phantasienummer:
> "Im Ort hier gilt die Rufnummer 19292."

Diese Nummer war davor auch in Bayern in weiten Teilen gültig, wurde aber
seit letzten Montag (?) _in Bayern_ eingestellt. In Baden-Württemberg ist
diese Nummer (19292) ebenfalls weit verbreitet.es gibt aber (leider) noch
weitere "(Pseudo-)Notrufnummern", z.T. weisen aber die diensthabenden Ärzte
in den Amtsblättern auf die Nummer hin (Privatnummer oder Praxistelefon)
unter der sie zu erreichen sind.
Leider gibt es keine Vereinheitlichung der Dienstnummern, so dass es riesige
regionale Unterschiede gibt. Da können Bürger schonmal in Schwierigkeiten
geraten welche Nummer sie anrufen sollen.
Hinzu kommt noch in Ba-Wü die Begriffsverwirrung.
Hier nennt sichder arztl. Bereitschaftsdienst (im Auftrag der KV Nordbaden):
"Ärztl. Notdienst", obwohl diese Ärzte nicht immer ausreichend/selten (aus
eigewner Rettungsdiensterfahrung) für wirkliche (lebensbedrohliche) Notfälle
vorbereitet sind (personell und materiell). Eigentlich sollten sie den
Hausarzt ersetzen/vertreten und sind für Notfälle wie z.B. Grippe, Husten
kleine Wundversorgung etc.gut gerüstet, aber wenn es um Minuten geht, wie
bei Herzinfarkten, lebensgefährdende Schlaganfälle, Reanimationen oder
schweren (häuslichen) Unfällen, so muss der _NOTARZT_ angerufen werden.
Welcher Bürger soll sich das merken können, welche der "Notrufnummern" er
wann anzurufen hat. Wie sollman esden Leuten beibringen,dass ihr Angehöriger
evtl. noch leben könnten/weniger Spätschäden haben könnte, wenn sie nicht
den "ärztl. Notdienst", sondern den "Notarzt/Rettungsdienst" angerufen
hätten
Oft bezeichnen sich sogar die Diensthabenden Ärzte als "Notarzt". Aber woher
sollen sie dass denn wissen, wenn sie nicht selbst etwas mit dem
Rettungsdienst zu tun haben? Selbst an der Uni Heidelberg bekommt man doch
nocht gelehrt: "Stellen Sie sich vor, Sie sind Arzt im Praktikum in der
Ambulanz und bekommen vom "Notarzt" (gemeint ärztl. BD) einen Patient mit
einem Hörsturz überwiesen...".
Aber ich schweife ab vom eigentlichen Thema, deshalb stopp ich jetzt mal,
sonst bekomm ich in zehn Jahren keinen Vertrag mit der KV, wenn ichso über
die Sessel... herziehe.
(und bitte es sollen sich hier keine Ärzte in ihrer Kompetenz angegriffen
fühlen, aber oft ist es halt so, dass erst mal der Doc mit seinem
Privatautohinfährt und nachschaut. Dann stellt er festes ist eine Rea und
fordert einen Notarztwagen nach. Bis dieser dann da ist einen evtl.
lebensrettenden Defi-Schock abgeben kann vergehen wertvolle Minuten. Und
alleine reanimiert es sich auchschlecht.)

>
>
> Herr Harald Uhl behauptet somit fälschlicherweise über meine Person,
> ich hätte eine "Phantasienummer" behauptet.
>
> Diese nicht zutreffende Unterstellung weise ich nachdrücklich und auf
> das schärfste zurück!
>
> Jeder kann sich von der Richtigkeit meiner Aussagen überzeugen, indem
> er folgenden Link anklickt und auf der Website die Telefonnummer für
> den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die da lautet:
>
> 19292
>
> ansieht.
>
> http://www.frsw.de/littenweiler/notdienste.htm

Diese Nummer gilt im Bereich Freiburg und weiten Teilen des Bundesgebietes,
darf und kann man aber nicht mit anderen Regionen (z.B. Bayern)
vergleichen!!

Also vertragt euch und schüttelt euch die Hände ;-))

Grüße
Lutz


Ingrid Benerts

unread,
Jan 17, 2003, 3:37:00 PM1/17/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Eberhard,

>Kein Problem, eine befreundete SHG meinerseits mit Sitz in Stockholm

>hat mir bereits berichtet, dass in Schweden auch die
>Dokumentationspraxis geaendert werden soll, naemlich in Richtung auf
>eine Gegenzeichnungspflicht des Patienten.

Ist doch OK. Ich denke, da hat auch hier kein Arzt etwas gegen
einzuwenden.

>Waere hierzulande auch
>dringend erforderlich, insbesondere da kein Patient Einfluss auf die
>aerztlichen Dokumentationen hat, siehe Arzthaftungsprozess und die
>damit verbundenen Unstimmigkeiten vor den Gerichten, wenn ploetzlich,
>ohne dass der Patient etwas davon weiss, in den Dokumentationen
>behauptet wird der Patient waere aufgeklaert worden, dieser jedoch
>davon ueberhaupt nichts weiss.

Du weisst, dass Dokumentationen immer subjektiv sind und nur in
Stichpunkten aufgeschrieben werden muessen?
Ganz einmal abgesehen davon, dass man mache Handschriften absolut nicht
lesen kann. :-(

>Und in Deutschland bezahlt der Patient

>seine Behandlungen und Zahnersatz in voller Hoehe selbst im Falle er


>eine dementsprechende Indikation hat, welche von der sog.
>Schulmedizin als "wissenschaftlich nicht allgemein anerkannt"
>bezeichnet zu werden pflegt bzw. wenn der Patient ein anderes

>Zahnfuellmaterial wuenscht als das ach so "harmlose" Amalgam bzw. wenn
>er sich nicht der durch die Aerzteverbaende und GKV's
>zwangsverordneten Verstuemmerlung hinsichtlich Erstellung einer
>Zahnprothese anstatt Erhaltung von 5 Zaehnen hingeben will.

und das ist in Schweden anders?

Also es wuerde doch wirklich reichen, wenn der Pat nur den Termin
quittiert. Wenn die Abrechnungsstelle auf Zack ist, dann faellt das auf,
wenn ein Arzt 60 Stunden am Tag arbeitet. :-)
Wie lange in etwa welche Behandlung dauert/dauenrn kann, das ist auch
bekannt, sonst gaebe es ja die Fallpauschalen nicht.

Ueberhaupt Fallpauschalen. Bis jetzt (noch) gilt das nur fuer die KH's.
Und bis jetzt nur fuer die, die das freiwillig mitmachen. ich denke aber,
dass es in Zukuft fuer jeden Arzt Gueltigkeit haben wird. Und damit wird
sich das Problem erledigt haben.

Nur wird dann der Pat vielleicht wissen, an wieviel Krankheiten er leidet
und welche behandlungsbeduerftig sind, bzw nicht behandelt werden.
Nachteil oder Vorteil?

.. und Tschuess

Eberhard S.

unread,
Jan 18, 2003, 5:56:44 AM1/18/03
to

"Ingrid Benerts" <Ingrid....@veronika.ftn.de> schrieb im
Newsbeitrag news:0046...@ftn.de...
> from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)
>
> Hallo Eberhard,

Hallo Ingrid,


>
> >Kein Problem, eine befreundete SHG meinerseits mit Sitz in
Stockholm
> >hat mir bereits berichtet, dass in Schweden auch die
> >Dokumentationspraxis geaendert werden soll, naemlich in Richtung
auf
> >eine Gegenzeichnungspflicht des Patienten.
>
> Ist doch OK. Ich denke, da hat auch hier kein Arzt etwas gegen
> einzuwenden.
>
> >Waere hierzulande auch
> >dringend erforderlich, insbesondere da kein Patient Einfluss auf
die
> >aerztlichen Dokumentationen hat, siehe Arzthaftungsprozess und die
> >damit verbundenen Unstimmigkeiten vor den Gerichten, wenn
ploetzlich,
> >ohne dass der Patient etwas davon weiss, in den Dokumentationen
> >behauptet wird der Patient waere aufgeklaert worden, dieser jedoch
> >davon ueberhaupt nichts weiss.
>
> Du weisst, dass Dokumentationen immer subjektiv sind und nur in
> Stichpunkten aufgeschrieben werden muessen?
> Ganz einmal abgesehen davon, dass man mache Handschriften absolut
nicht
> lesen kann. :-(

Das stimmt schon, jedoch könnte man mit der Gegenzeichnungspflicht der
Patienten von vornherein Probleme vermeiden.


> >Und in Deutschland bezahlt der Patient
> >seine Behandlungen und Zahnersatz in voller Hoehe selbst im Falle
er
> >eine dementsprechende Indikation hat, welche von der sog.
> >Schulmedizin als "wissenschaftlich nicht allgemein anerkannt"
> >bezeichnet zu werden pflegt bzw. wenn der Patient ein anderes
> >Zahnfuellmaterial wuenscht als das ach so "harmlose" Amalgam bzw.
wenn
> >er sich nicht der durch die Aerzteverbaende und GKV's
> >zwangsverordneten Verstuemmerlung hinsichtlich Erstellung einer
> >Zahnprothese anstatt Erhaltung von 5 Zaehnen hingeben will.
>
> und das ist in Schweden anders?

In Schweden hat der Patient zumindest freie Wahl unter den
Füllmaterialien, in Deutschland leider nicht, hierzulande muß sich der
Patient ein Füllmaterial legen lassen, sonst muß er die gesamte
Behandlung selbst bezahlen. Es gibt jedoch genügend Patienten, die
sich lieber den betreffenden Zahn ziehen lassen würden als sich mit
einer Wurzelkanalfülltherapie zusätzlich zu belasten.

>
> Also es wuerde doch wirklich reichen, wenn der Pat nur den Termin
> quittiert. Wenn die Abrechnungsstelle auf Zack ist, dann faellt das
auf,
> wenn ein Arzt 60 Stunden am Tag arbeitet. :-)
> Wie lange in etwa welche Behandlung dauert/dauenrn kann, das ist
auch
> bekannt, sonst gaebe es ja die Fallpauschalen nicht.

richtig, aber es geht ja um die Probleme vor Gericht hinsichtlich der
ärztlichen Dokumentation.

>
> Ueberhaupt Fallpauschalen. Bis jetzt (noch) gilt das nur fuer die
KH's.
> Und bis jetzt nur fuer die, die das freiwillig mitmachen. ich denke
aber,
> dass es in Zukuft fuer jeden Arzt Gueltigkeit haben wird. Und damit
wird
> sich das Problem erledigt haben.

Das können wir erwarten, ist auch nicht mehr anders möglich in unserem
System, sonst kommt noch mehr auf uns zu und das gilt es zu
verhindern.

>
> Nur wird dann der Pat vielleicht wissen, an wieviel Krankheiten er
leidet
> und welche behandlungsbeduerftig sind, bzw nicht behandelt werden.
> Nachteil oder Vorteil?

Der Patient hat doch schließlich und endlich ein Recht darauf zu
erfahren, welche Erkrankungen er hat bzw. der Arzt festgestellt hat
und wie, wie lange und ob überhaupt behandelt werden kann (soll).
Zudem hat der Patient ja schon seit 1984 (Urteil des BHG) ein
Einsichtsrecht in die ärztliche Dokumentation hinsichtlich der
festgestellten Diagnosen und Laborwerte, jedoch welcher Patient
verlangt das schon. Die meisten interessieren sich doch gar nicht für
ihre Krankheit. Ich kenne das aus meiner SHG, es wird immer
argumentiert "da sind die Ärzte für zuständig". Mein Internist z.B.
geht schon auf die Palme wenn er Patienten hat die in die Praxis
kommen mit den Worten "ja Herr Doktor, ist Recht Herr Doktor, gut,
Herr Doktor, das nehme ich schon ein, Herr Doktor", anstatt mit dem
Arzt ein klares Wort über die bestehenden Krankheiten zu reden und in
Erfahrung zu bringen was man selber tun kann. Aber das scheint ein
typisches Problem zu sein.
>
>
>
> .. und Tschuess

bye
Eberhard

Ingrid Benerts

unread,
Jan 18, 2003, 12:16:00 AM1/18/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Eberhard,

>Da muss ich zustimmen, deshalb ja auch die Nullrunde unserer
>Gesundheitsministerin.

Nein. Das Sparprogramm fing mit Seehofer bereits an. Bereits da war es so,
dass man erkannt hatte, dass die Kosten zu sehr steigen, schneller und
hoeher, als die Einnahmen.

>Die Zweiklassenmedizin entsteht jedoch nicht
>nur auf diesem boden, sondern auch in der Problematik, dass die sog.
>Schulmedizin erfolgversprechende Therapien und nachgewiesene
>Heilungschancen von vornherein als unwissenschaftlich bezeichnet und
>dadurch das Gesundheitssystem unnoetig verteuert.

Nicht unbedingt. Bereits damals hat Seehofer alle Ausgaben gestrichen, die
man so global als "Alternative Behandlungsmethoden" zusammenfassen kann.
Das ging bereits 1993 los. Und wenn ich mich recht erinnere, dann noch 5
Jahre mit der Eigenbeteiligung eher.

1980 brauchte man keine Zuzahlung fuer ein Rezept zu leisten. Danach
kostete es 0,50 DM und wurde dann auf 1.- DM erhoeht. Jetzt darf man 15%
draufzahlen.

>In der
>WHO-Statistik, im World-Health-Report, steht Deutschland
>hinsichtlich der Effizienz im Gesundheitswesen im internationalen
>Vergleich an Stelle 41!

Ich glaube, Du siehst das nicht recht objektiv.
Zwar haben alle Laender eine hohe Arbeitslosigkeit, aber kein anderes Land
hat eine so grosse Zuwanderung von Leuten, wie medizinisch betreut werden
muessen. Diese Menschen verbrauchen Ruecklagen, die die arbeitende
Bevoelkerung erbringen muss.
Die Aerzte wuerden ja gerne verschreiben, duerfen aber nicht! Der Etat ist
da und was auf der einen Seite ausgegeben wird, das muss ja wieder
irgendwo eingespart werden.

>Und wenn der Angestellte dann auf Arbeitssuche gehen muss, muss er
>feststellen dass es keine solche mehr gibt. Und im uebrigen hat
>dieses Problem jeder, aber auch wirklich jeder Selbststaendige, denn
>jeder Selbststaendige haftet auch mit seinem Privatvermoegen, denn die
>Aerzte sind nicht alleine auf der Welt mit ihrer Selbststaendigkeit.

Stimmt. Ich war auch einmal eine Angestellte. Nun bin ich selbstaendig,
mit allen Konsequenzen. Ich muss sagen: nie wieder ins
Angestelltenverhaeltnis!
Nur als Selbstaendiger muss man auch Marktluecken erkennen und etwas
anbieten, was andere nicht koennen. Das ist oft die Schwierigkeit.
In der Ich-AG sehe ich da sehr wohl eine gute Chance. :-)

>Was ist mit den Arbeitslosen, den Sozialempfaengern und den
>Erwerbsunfaehigen, Fruehrentnern usw. usf., die nicht mal das Geld
>haben sich etwas neues zum Anziehen kaufen zu koennen - diese
>Argumente entbehren sich doch - mit Verlaub ausgedrueckt - jeder
>Realitaet.

Und nicht jeder Mensch hat einen Fuehrerschein, jedenfalls nicht jeder
aeltere. Aber auch von der Stuetze gibt es Kleidergeld. Und wenn man fuer
seinen Beruf ein Auto braucht, dann darf man das durchaus auch behalten.
Ich kenne Arbeitslose, die fahren einen dicken BMW.

>Ein Handwerker verdient durchschnittlich zwischen 5,50 und 9,20 €
>pro Stunde, hat den ganzen Tag schmutzige Haende und steht bei Wind
>und Wetter im Freien, und Menschen mit langer Ausbildung gibt es im
>Beruf der Rechtsanwaelte, der Theologen, Soziologen,
>Sozialwissenschaftler, Paedagogen usw., da sind die Aerzte nicht die
>Einzigen.

Meinst Du, das sieht bei Aerzten anders auss? Du musst mal genau hinsehen,
wie es aussieht, wenn sie Unfallverletzte versorgt haben. Das ist auch
richtige Knochenarbeit, blutet und man saut sich auch ein. Dabei hat man
auch noch das Infektionsrisiko (Hepatitis/HIV). Nur im Freien arbeiten sie
nicht immer.

Die Materialkosten kann der Handwerker jedem Kunden in Rechnung stellen.
Die Materialkosten des Arztes, Verbandszeug, das muss er von seinem
Praxisetat bezahlen. Den Stundenlohn eines Handwerkers kannst Du klar
definieren. Er ist auch ueber die Lohneckdaten festgelegt. Also
kalkulierbar.
Den Verdienst eines Arztes kann man leider nicht berechnen. :-( Die
Abrechnungen werden ja Quartalsweise abgegeben und kommen dann meist erst
2 bis 3 Quartale spaeter. Manche Krankenkassen sind in der Beziehung etwas
- naja, sagen wir mal - ueberlastet und nicht so schnell.
Was dieses Quartal noch mit 11 Euro bezahlt wurde, kann im naechsten
Quartal durchaus nur noch mit 2 Euro bezahlt werden. Man weiss es ja
vorher nie.
Wenn ein Handwerker in Arbeit erstickt, dann kann er neue Kraefte
einstellen. Ein Arzt kann das aber nicht. :-( Die KV hat einen Schluessel,
nachdem sie berechnet, wieviel Aerzte pro Einwohner notwendig sind. Mehr
werden nicht zugelassen.
So, und wenn sich vor der Praxis noch 20 Leute die Fuesse platt treten, er
kann sich nicht noch einen Kollegen zur Hilfe holen. :-( Wuerde er gerne,
geht aber nicht. Er muss es allein schaffen und wenn er bis weit in die
Nacht arbeitet.

Du darfst Dich nicht nach den Prommi-Aerzten richten, wie z.B. Mueller-
Wohlfahrt oder Wessinghage. Das die mehr verdienen ist klar, denn die
haben fast ausschliesslich nur Privatpatienten und einen anderen
Abrechnungssatz.
Du muss Dich an den Aerzten orientieren, die nur von AOK-Patienten leben
muessen.
Die fahren keinen Ferrari, sondern einen Kombi, damit sie auch die
Notfallsachen im Kofferraum unter bekommen. Ein Haus haben sie, das
stimmt. Unten ist die Praxis und direkt drueber dann die Wohnung.
Jederzeit erreichbar.
In der Freizeit werden dann noch Vortraege gehalten bei Selbsthilfegruppen
oder er faehrt zu Seminaren.

Anders gesagt: wenn ich meinem Steuerberater meine Abrechnung als Wust in
einer Plastiktuete bringe, dann macht der sich nichts daraus. Der sortiert
das und stellt mir die Zeit in Rechnung.
Wenn ich aber zum Arzt gehe und mir tut es in allen Ecken weh, dann faengt
der an zu suchen, weil ich es nicht konkretisieren kann. Nur das kann er
mir leider nicht in Rechnung stellen. :-( Ob der fuer die Ursachenfindung
eine Stunde braucht oder nur 3 Minuten - die Bezahlung ist gleich und
vorher nicht kalkulierbar, weil sie je Quartal unterschiedlich ist.

Fachaerzte koennen sehr wohl sagen, dass sie nur noch Privatpatienten
annehmen. Sie koennen auch sagen, dass sie keine neuen Patienten mehr
annehmen. Allgemeinaerzte duerfen das aber leider nicht.

.. und Tschuess

Franjo Shephard

unread,
Jan 18, 2003, 8:28:14 AM1/18/03
to

"Ingrid Benerts" <Ingrid....@veronika.ftn.de> schrieb im Newsbeitrag
news:0046...@ftn.de...
> from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)
>

> >In der


> >WHO-Statistik, im World-Health-Report, steht Deutschland
> >hinsichtlich der Effizienz im Gesundheitswesen im internationalen
> >Vergleich an Stelle 41!
>
> Ich glaube, Du siehst das nicht recht objektiv.
> Zwar haben alle Laender eine hohe Arbeitslosigkeit, aber kein anderes Land
> hat eine so grosse Zuwanderung von Leuten, wie medizinisch betreut werden
> muessen. Diese Menschen verbrauchen Ruecklagen, die die arbeitende
> Bevoelkerung erbringen muss.

Jetzt liegen die zu hohen Kosten im Gesundheitswesen schon bei der grossen
Zuwanderung von Leuten die medizinisch betreut werden müssen.
Witz komm raus, du bist umzingelt.
Als nächstes schiebt man es vielleicht auf die Klimaveränderung in Europa
oder die immer noch vorhandene Umstellung der Uhren (Sommer- und
Winterzeit).
Das Problem muss bei der Wurzel gepackt werden. Die fetten Jahre im
Gesundheitswesen wo sich alle Leute, Pharmafirmen, Ärzte und Apotheker eine
goldene Nase verdient haben sind endgültig vorbei.
Man hätte heute genügend Möglichkeiten Kosten einzusparen, es wird nur nicht
gemacht. Doppelspurigkeiten in Untersuchungen müssen abgeschafft werden,
Abrechnungssysteme müssen durchleuchtet werden, Gesundheitsvorsorge muss
betrieben werden, nachdenken sollte man über ein Bonus- und Malussystem.


> Die Aerzte wuerden ja gerne verschreiben, duerfen aber nicht! Der Etat ist
> da und was auf der einen Seite ausgegeben wird, das muss ja wieder
> irgendwo eingespart werden.
>
> >Und wenn der Angestellte dann auf Arbeitssuche gehen muss, muss er
> >feststellen dass es keine solche mehr gibt. Und im uebrigen hat
> >dieses Problem jeder, aber auch wirklich jeder Selbststaendige, denn
> >jeder Selbststaendige haftet auch mit seinem Privatvermoegen, denn die
> >Aerzte sind nicht alleine auf der Welt mit ihrer Selbststaendigkeit.

Richtig, und deswegen verstehe ich nicht das ganze Gejammere.

> Stimmt. Ich war auch einmal eine Angestellte. Nun bin ich selbstaendig,
> mit allen Konsequenzen. Ich muss sagen: nie wieder ins
> Angestelltenverhaeltnis!
> Nur als Selbstaendiger muss man auch Marktluecken erkennen und etwas
> anbieten, was andere nicht koennen. Das ist oft die Schwierigkeit.
> In der Ich-AG sehe ich da sehr wohl eine gute Chance. :-)

Die sehe ich auch, allerdings ist hier auch Kreativität und Willen
notwendig.


> >Was ist mit den Arbeitslosen, den Sozialempfaengern und den
> >Erwerbsunfaehigen, Fruehrentnern usw. usf., die nicht mal das Geld
> >haben sich etwas neues zum Anziehen kaufen zu koennen - diese
> >Argumente entbehren sich doch - mit Verlaub ausgedrueckt - jeder
> >Realitaet.
>
> Und nicht jeder Mensch hat einen Fuehrerschein, jedenfalls nicht jeder
> aeltere. Aber auch von der Stuetze gibt es Kleidergeld. Und wenn man fuer
> seinen Beruf ein Auto braucht, dann darf man das durchaus auch behalten.
> Ich kenne Arbeitslose, die fahren einen dicken BMW.

Typisch kleinkariertes Denken: Warum muss ein BMW immer DICK sein. Leider
Gottes kosten die sogenannten dicken BMW oftmals als Gebrauchte etliches
weniger als ein 3 Liter Wagen. Nur können sich die Leute mit der Stütze kein
neues Auto leisten. So müssen sie halt einen, wie Du ihn bezeichnest
"dicken" BMW fahren, die Unterhaltskosten hierfür sind sekundär. Wenn so'n
Ding halt zu viel frisst wird es weniger bewegt, so einfach ist das.


> >Ein Handwerker verdient durchschnittlich zwischen 5,50 und 9,20 ?


> >pro Stunde, hat den ganzen Tag schmutzige Haende und steht bei Wind
> >und Wetter im Freien, und Menschen mit langer Ausbildung gibt es im
> >Beruf der Rechtsanwaelte, der Theologen, Soziologen,
> >Sozialwissenschaftler, Paedagogen usw., da sind die Aerzte nicht die
> >Einzigen.
>
> Meinst Du, das sieht bei Aerzten anders auss? Du musst mal genau hinsehen,
> wie es aussieht, wenn sie Unfallverletzte versorgt haben. Das ist auch
> richtige Knochenarbeit, blutet und man saut sich auch ein. Dabei hat man
> auch noch das Infektionsrisiko (Hepatitis/HIV).

Und was ist mit Tetanus bei den Handwerkern??? Wohl weniger schlimm oder.
Ich kann mich aber gleichwohl gegen Hepatitis wie Tetanus impfen lassen.


> Die Materialkosten kann der Handwerker jedem Kunden in Rechnung stellen.
> Die Materialkosten des Arztes, Verbandszeug, das muss er von seinem
> Praxisetat bezahlen. Den Stundenlohn eines Handwerkers kannst Du klar
> definieren. Er ist auch ueber die Lohneckdaten festgelegt. Also
> kalkulierbar.

Und die Zahlungsmoral der Bürger mit entsprechenden Privatinsolvenzen hat
auch zugenommen. Ein Arzt bekommt sein Geld von der Krankenkasse, auf jeden
Fall.


> Wenn ein Handwerker in Arbeit erstickt, dann kann er neue Kraefte
> einstellen. Ein Arzt kann das aber nicht. :-( Die KV hat einen Schluessel,
> nachdem sie berechnet, wieviel Aerzte pro Einwohner notwendig sind. Mehr
> werden nicht zugelassen.

Viele Ärzte wollen es auch gar nicht. Ein Beispiel: ich habe in einem Ort
mit rund 8'000 Einwohnern gelebt. Damals sollte nach Schlüssel der KV pro
5'000 Einwohnern ein Zahnarzt zur Verfügung stehen. Wir wollten einen
zweiten Zahnarzt in diesen Ort holen, hatten Praxisräumlichkeiten die er
beziehen konnte. Der Zahnarzt vor Ort bekam davon Wind, stellte ganz schnell
einen Zahnarzt in seiner Praxis ein und zog sich auf sein Altenteil, mit 48
Jahren, zurück.
Und so sieht es, wenn man einmal hinter die Kulissen schaut, an
verschiedensten Orten aus.


> So, und wenn sich vor der Praxis noch 20 Leute die Fuesse platt treten, er
> kann sich nicht noch einen Kollegen zur Hilfe holen. :-( Wuerde er gerne,
> geht aber nicht. Er muss es allein schaffen und wenn er bis weit in die
> Nacht arbeitet.

Er kann den Leuten aber ohne weiteres sagen dass sie evtl. zu einem Kollegen
gehen sollten. Dies ist ihm nicht verboten.


> Du darfst Dich nicht nach den Prommi-Aerzten richten, wie z.B. Mueller-
> Wohlfahrt oder Wessinghage. Das die mehr verdienen ist klar, denn die
> haben fast ausschliesslich nur Privatpatienten und einen anderen
> Abrechnungssatz.

Über die spricht auch keiner.


> Du muss Dich an den Aerzten orientieren, die nur von AOK-Patienten leben
> muessen.
> Die fahren keinen Ferrari, sondern einen Kombi, damit sie auch die
> Notfallsachen im Kofferraum unter bekommen.

> Ein Haus haben sie, das stimmt. Unten ist die Praxis und direkt drueber
dann die Wohnung.

Sicherlich auch aus praktischen Gründen


> Jederzeit erreichbar.
> In der Freizeit werden dann noch Vortraege gehalten bei Selbsthilfegruppen
> oder er faehrt zu Seminaren.

Und ein Handwerker oder Angestellter einer Firma bildet sich nicht fort???


> Anders gesagt: wenn ich meinem Steuerberater meine Abrechnung als Wust in
> einer Plastiktuete bringe, dann macht der sich nichts daraus. Der sortiert
> das und stellt mir die Zeit in Rechnung.

Dir den Zeitaufwand in Rechnung zu stellen ist doch auch sein gutes Recht


> Fachaerzte koennen sehr wohl sagen, dass sie nur noch Privatpatienten
> annehmen. Sie koennen auch sagen, dass sie keine neuen Patienten mehr
> annehmen. Allgemeinaerzte duerfen das aber leider nicht.

Wo steht das dass es Ihnen verboten ist?

Gruss
Franjo


Harald Uhl

unread,
Jan 18, 2003, 9:07:23 AM1/18/03
to
Eberhard S. schrieb:

>
>
>
>
> Er behauptet statt dessen die Existenz einer Phantasienummer:
> "Im Ort hier gilt die Rufnummer 19292."
>
>
> Herr Harald Uhl behauptet somit fälschlicherweise über meine Person,
> ich hätte eine "Phantasienummer" behauptet.
>
> Diese nicht zutreffende Unterstellung weise ich nachdrücklich und auf
> das schärfste zurück!
>
> Jeder kann sich von der Richtigkeit meiner Aussagen überzeugen, indem
> er folgenden Link anklickt und auf der Website die Telefonnummer für
> den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die da lautet:
>
> 19292
>
> ansieht.
>
> http://www.frsw.de/littenweiler/notdienste.htm
>
>

Lieber Herr S.,

das ist aber nun Freiburg. Wir hatten aber doch die ganze Zeit über
Bayern gesprochen? oder habe ich da was versäumt?

Eberhard S. 17.01. 13:52: "
In welcher Stadt denn bitte schön, gehen Sie mal nach Bayern in einen


kleineren Ort, da finden Sie keinen einzigen Allgemeinarzt der Dienst
tut!"

Ich habe Ihnen die Nummer für Bayern genannt, ich habe Ihnen auch die
Bereitschaftsdienstordnung von Bayern zitiert, das stand da auch drauf,
sie hatte nach kleineren Orten in Bayern gefragt um sich dann großen
Städten mit 20 Orthopäden zu zu wenden.
Dann haben Sie gestern nachmittag angeblich bei der Bayrischen
Vermittlungszentrale (01805...) angerufen. Aber wenn sie in Freiburg
sind, dann können die Ihnen wirklich niemanden vermitteln. Aber auch in
Freiburg gibt es mit Sicherheit einen Notdienst, sonst bräuchte es ja
auch die Nummer (0761/19292) nicht.

Also was nun? Bayern? / Baden-Württemberg?
Meine Aussagen gelten für Bayern, wonach Sie anfangs fragten.

Harald Uhl

unread,
Jan 18, 2003, 9:18:26 AM1/18/03
to
Lutz Zöller schrieb:

> Hallo ihr "Streithähne" ;-)) !!!
>

Hallo Lutz,
bitte den Thread ganz lesen, vielleicht kann man Ihn dann besser verstehen.


>
>>Er behauptet statt dessen die Existenz einer Phantasienummer:
>>"Im Ort hier gilt die Rufnummer 19292."
>
>
> Diese Nummer war davor auch in Bayern in weiten Teilen gültig, wurde aber
> seit letzten Montag (?) _in Bayern_ eingestellt.

Nicht ganz Lutz. Es gibt in Bayern die 19222 für die
Rettungsleitstellen, die gilt auch weiterhin. Bis vor kurzem wurden dort
auch die Bereitschaftsärzte vermittelt, das macht jetzt die andere
Nummer. Die 19292 galt in Bayern nie.

Es geht aber hier nicht darum, wer die richtige Nummer kennt, da bin ich
jetzt nur stur geblieben. Es geht um Äußerungen von Herrn S. wie:
"Allgemeinärzte machen keinen Bereitschaftsdienst, das weiß doch jedes
Kind" oder " Dann muß man noch utnerschieden zwischen einem Eigenheim,
einer Villa und einem sozusagen "Palast". Mir sind Ärzte bekannt,
deren Vilen es auf einen Wert von 2 Millionen € bringen! Kein Witz!
Wie soll sich denn ein Normalbürger so etwas zusammensparen?!" oder


"Allerdings hätte dies für niedergelassene Ärzte dann die Umstellung
zur Folge daß es Arbeitszeiten Mo., Die., Do. u. Fr. von 9 - 12 und
von 15 - 18 Uhr = 21 Stunden-Woche (!!!) nicht mehr gibt!!"

Das ist die Diktion von Herrn S. und daher gehört ihm widersprochen.


Tschüss!

Harald

Harald Uhl

unread,
Jan 18, 2003, 9:33:25 AM1/18/03
to
Eberhard S. schrieb:

> Das ist doch das Problem. Was soll der Augenarzt mit Bauchschmerzen
> aufgrund einer Candidiasis anfangen, womöglich schickt er nach dem
> Sanka und läßt den Pat. wegen V.a. Blinddarmreizung in die Klinik
> bringen - Fazit: die Klinik wird zusätzlich belastet und der Pat. dann
> wieder nach Hause geschickt. Ein Internist hätte im o.g. Fall die

> Candidiasis durch Inspektion der Mucosa .......festgestellt.

Ah, das interessiert mich! Vielleicht kann ich noch was lernen!
Wie macht der Internist das beim Hausbesuch??


>
> Hier am Ort kommt erst der Sanka und der Notarzt kommt seperat. Zudem:
> lange Anfahrtszeiten weil die Stadtväter kein Geld für eine
> zusätzliche Rettungswache haben. Da lobe ich mir die USA, Notarzt vor
> Ort innerhalb aller Großstädte nachweislich innerhalb von 3 Minuten -
> das ist international unerreicht!

Bekanntlich kennen die USA ein Notarztsytem wie bei uns nicht, sie
arbeiten mit sogenannten "Paramedics", das sind speziell geschulte
Sanitäter, allenfalls in großen Städten geht man inzwischen dazu über
auch Notärzte einzusetzen. Und drei Minuten dürfte für die Paramedics
wohl auch allenfalls in Zentren gelten, in den großen Flächenstaaten der
USA ist das völlig undenkbar. So wie bei uns halt auch. In der Regel
haben Sie den Sanka in München schneller vor Ort, als im Bayrischen Wald.

Eberhard S.

unread,
Jan 18, 2003, 10:49:04 AM1/18/03
to

"Harald Uhl" <Eul...@compuserve.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3E2965B...@compuserve.de...

> Eberhard S. schrieb:
>
> > Das ist doch das Problem. Was soll der Augenarzt mit
Bauchschmerzen
> > aufgrund einer Candidiasis anfangen, womöglich schickt er nach dem
> > Sanka und läßt den Pat. wegen V.a. Blinddarmreizung in die Klinik
> > bringen - Fazit: die Klinik wird zusätzlich belastet und der Pat.
dann
> > wieder nach Hause geschickt. Ein Internist hätte im o.g. Fall die
> > Candidiasis durch Inspektion der Mucosa .......festgestellt.
>
> Ah, das interessiert mich! Vielleicht kann ich noch was lernen!
> Wie macht der Internist das beim Hausbesuch??

Er braucht nur den Zungenbelag abstreifen und einen
Candidiasis-Schnelltest (Candic-Score) durchzuführen, welchen man in
jeder Hosentasche mitführen kann, schon hat er ein Ergebnis.
Allerdings gebe ich zu, daß es äußerst schwierig ist, einen Arzt zu
finden der sich mit der Symptomatik der Candidiasis auskennt, zumal
Candida-Erkrankungen immer mit Aspergillus einhergehen. Nachdem diese
Erkenntnis jedoch in der Schulmedizin nicht zur Kenntnis genommen
werden, müssen die Patienten weiterhin hoffen.

>
>
>
>
> >
> > Hier am Ort kommt erst der Sanka und der Notarzt kommt seperat.
Zudem:
> > lange Anfahrtszeiten weil die Stadtväter kein Geld für eine
> > zusätzliche Rettungswache haben. Da lobe ich mir die USA, Notarzt
vor
> > Ort innerhalb aller Großstädte nachweislich innerhalb von 3
Minuten -
> > das ist international unerreicht!
>
> Bekanntlich kennen die USA ein Notarztsytem wie bei uns nicht, sie
> arbeiten mit sogenannten "Paramedics", das sind speziell geschulte
> Sanitäter, allenfalls in großen Städten geht man inzwischen dazu
über
> auch Notärzte einzusetzen. Und drei Minuten dürfte für die
Paramedics
> wohl auch allenfalls in Zentren gelten, in den großen Flächenstaaten
der
> USA ist das völlig undenkbar. So wie bei uns halt auch. In der Regel
> haben Sie den Sanka in München schneller vor Ort, als im Bayrischen
Wald.

Wie ich bereits geschrieben hatte, 3 Minuten innerhalb der Großstädte.
Wenn Sie natürlich z.B. jetzt auf die Wüste von Nevada od. sonst. aus
sind, hinkt dieser Vergleich.


Eberhard S.

unread,
Jan 18, 2003, 12:43:46 PM1/18/03
to

"Ingrid Benerts" <Ingrid....@veronika.ftn.de> schrieb im
Newsbeitrag news:0046...@ftn.de...
> from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)
>
> Hallo Eberhard,

Hallo Ingrid,


>
> >Da muss ich zustimmen, deshalb ja auch die Nullrunde unserer
> >Gesundheitsministerin.
>
> Nein. Das Sparprogramm fing mit Seehofer bereits an. Bereits da war
es so,
> dass man erkannt hatte, dass die Kosten zu sehr steigen, schneller
und
> hoeher, als die Einnahmen.
>
> >Die Zweiklassenmedizin entsteht jedoch nicht
> >nur auf diesem boden, sondern auch in der Problematik, dass die
sog.
> >Schulmedizin erfolgversprechende Therapien und nachgewiesene
> >Heilungschancen von vornherein als unwissenschaftlich bezeichnet
und
> >dadurch das Gesundheitssystem unnoetig verteuert.
>
> Nicht unbedingt. Bereits damals hat Seehofer alle Ausgaben
gestrichen, die
> man so global als "Alternative Behandlungsmethoden" zusammenfassen
kann.
> Das ging bereits 1993 los. Und wenn ich mich recht erinnere, dann
noch 5
> Jahre mit der Eigenbeteiligung eher.

die besonderen Therapierichtungen sind heute noch im SGB verankert,
jedoch kein Schulmediziner betreibt sie. Da müssen die Pat. ja zum
Alternativ-Mediziner gehen.

>
> 1980 brauchte man keine Zuzahlung fuer ein Rezept zu leisten. Danach
> kostete es 0,50 DM und wurde dann auf 1.- DM erhoeht. Jetzt darf man
15%
> draufzahlen.
>
> >In der
> >WHO-Statistik, im World-Health-Report, steht Deutschland
> >hinsichtlich der Effizienz im Gesundheitswesen im internationalen
> >Vergleich an Stelle 41!
>
> Ich glaube, Du siehst das nicht recht objektiv.
> Zwar haben alle Laender eine hohe Arbeitslosigkeit, aber kein
anderes Land
> hat eine so grosse Zuwanderung von Leuten, wie medizinisch betreut
werden
> muessen. Diese Menschen verbrauchen Ruecklagen, die die arbeitende
> Bevoelkerung erbringen muss.
> Die Aerzte wuerden ja gerne verschreiben, duerfen aber nicht! Der
Etat ist
> da und was auf der einen Seite ausgegeben wird, das muss ja wieder
> irgendwo eingespart werden.

Nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums dürfen Ärzte alles
verschreiben was erforderlich ist. Frankreich und auch Spanien haben
nachweislich mehr Zuwanderung als Deutschland.. Im Gegenteil,
Deutschland hat im EU-Vergleich die wenigsten Ausländer im Land als
alle andern Mitgliedsstaaten - Tatsache, kannst Du in der EU-statistik
nachlesen. In der WHO-Statistik schneidet jedoch Frankreich an erster
Stelle ab!

Kleidergeld wird mit der Sozialhifle verrechnet, derzeitiger Satz für
Sozialempfänger in Deutschland: 288 €, einschließlich Kleidergeld und
sonst. Arbeitslose die einen "dicken BMW" fahren gibt es freilich,
weil sie sich kein anderes Auto leisten können. Ein neuer Smart kostet
doch heute doppelt soviel wie ein gebrauchter 520er.

> >Ein Handwerker verdient durchschnittlich zwischen 5,50 und 9,20 €
> >pro Stunde, hat den ganzen Tag schmutzige Haende und steht bei Wind
> >und Wetter im Freien, und Menschen mit langer Ausbildung gibt es im
> >Beruf der Rechtsanwaelte, der Theologen, Soziologen,
> >Sozialwissenschaftler, Paedagogen usw., da sind die Aerzte nicht
die
> >Einzigen.
>
> Meinst Du, das sieht bei Aerzten anders auss? Du musst mal genau
hinsehen,
> wie es aussieht, wenn sie Unfallverletzte versorgt haben. Das ist
auch
> richtige Knochenarbeit, blutet und man saut sich auch ein. Dabei hat
man
> auch noch das Infektionsrisiko (Hepatitis/HIV). Nur im Freien
arbeiten sie
> nicht immer.

Als ehem. Sanitäter kenne ich Blut und den Geruch davon bei Unfällen
kenne ich auch. Aber was ist mit den Bandscheibenschäden bei
Handwerkern, Kraftfahrern, den Allergien bei Bäckern, der MCS bei
Kfz.-Mechanikern, der Berufsakne usw. - und anstecken kann man sich
als Handwerker mit ständig offenen Händen ebenso leicht, nur der
Handwerker kann keine Handschuhe tragen. Straßenbauarbeiter, die den
ganzen Tag mit dem Rüttler arbeiten ruinieren sich mit spätestens 35
alle Knochen, stehen bei minus 20 Grad ebenso im Freien wie bei plus
40.

Er kann eine Gemeinschaftspraxis eröffnen, einen zusätzlichen Arzt
einstellen, den er dann bezahlt.

>
> Du darfst Dich nicht nach den Prommi-Aerzten richten, wie z.B.
Mueller-
> Wohlfahrt oder Wessinghage. Das die mehr verdienen ist klar, denn
die
> haben fast ausschliesslich nur Privatpatienten und einen anderen
> Abrechnungssatz.
> Du muss Dich an den Aerzten orientieren, die nur von AOK-Patienten
leben
> muessen.
> Die fahren keinen Ferrari, sondern einen Kombi, damit sie auch die
> Notfallsachen im Kofferraum unter bekommen. Ein Haus haben sie, das
> stimmt. Unten ist die Praxis und direkt drueber dann die Wohnung.
> Jederzeit erreichbar.
> In der Freizeit werden dann noch Vortraege gehalten bei
Selbsthilfegruppen
> oder er faehrt zu Seminaren.

Prommi-Ärzte weisen allerdings auch meist mehr Behandlungserfolge auf
als die sog. Schulmedizin, das darf man nicht verkennen. Und die
Praxis im selben Haus wie die Wohnräume geschieht meist aus
finanziellen, konkret ausgedrückt aus Abschreibungsgründen. Kombi ist
in Ordnung, aber welcher Handwerker kann sich heute einen neuen Kombi
leisten? Handwerksbetriebe fahren meist einen alten gebrauchten den
sie sich noch mit anderen Kollegen teilen müssen.


>
> Anders gesagt: wenn ich meinem Steuerberater meine Abrechnung als
Wust in
> einer Plastiktuete bringe, dann macht der sich nichts daraus. Der
sortiert
> das und stellt mir die Zeit in Rechnung.
> Wenn ich aber zum Arzt gehe und mir tut es in allen Ecken weh, dann
faengt
> der an zu suchen, weil ich es nicht konkretisieren kann. Nur das
kann er
> mir leider nicht in Rechnung stellen. :-( Ob der fuer die
Ursachenfindung
> eine Stunde braucht oder nur 3 Minuten - die Bezahlung ist gleich
und
> vorher nicht kalkulierbar, weil sie je Quartal unterschiedlich ist.

Das ist halt Berufsrisiko, so ist das nun mal, dieses Risiko hat aber
jeder Selbstständige.


>
> Fachaerzte koennen sehr wohl sagen, dass sie nur noch
Privatpatienten
> annehmen. Sie koennen auch sagen, dass sie keine neuen Patienten
mehr
> annehmen. Allgemeinaerzte duerfen das aber leider nicht.

Allgemeinärzte können das auch, dann müssen sie aus den Kassen
austreten und nur noch privat schaffen. In meinem Umkreis könnte ich
Dir mehrere Allgemeinärzte nennen, die aus allen Kassen und
Berufsorganisationen ausgetreten sind und nur noch priavt arbeiten -
sie verdienen mehr, allerdings haben sie auch mehr Behandlungserfolge
vorzuweisen als wenn siem it schulmedizinischen Methoden arbeiten
würden.

Chiao

Harald Uhl

unread,
Jan 18, 2003, 1:29:21 PM1/18/03
to
Eberhard S. schrieb:

> "Harald Uhl" <Eul...@compuserve.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:3E2965B...@compuserve.de...
>
>>Eberhard S. schrieb:
>>
>>
>>>Das ist doch das Problem. Was soll der Augenarzt mit
>>
> Bauchschmerzen
>
>>>aufgrund einer Candidiasis anfangen, womöglich schickt er nach dem
>>>Sanka und läßt den Pat. wegen V.a. Blinddarmreizung in die Klinik
>>>bringen - Fazit: die Klinik wird zusätzlich belastet und der Pat.
>>
> dann
>
>>>wieder nach Hause geschickt. Ein Internist hätte im o.g. Fall die
>>>Candidiasis durch Inspektion der Mucosa .......festgestellt.
>>
>>Ah, das interessiert mich! Vielleicht kann ich noch was lernen!
>>Wie macht der Internist das beim Hausbesuch??
>
>
> Er braucht nur den Zungenbelag abstreifen und einen
> Candidiasis-Schnelltest (Candic-Score) durchzuführen, welchen man in
> jeder Hosentasche mitführen kann, schon hat er ein Ergebnis.
> Allerdings gebe ich zu, daß es äußerst schwierig ist, einen Arzt zu
> finden der sich mit der Symptomatik der Candidiasis auskennt, zumal
> Candida-Erkrankungen immer mit Aspergillus einhergehen. Nachdem diese
> Erkenntnis jedoch in der Schulmedizin nicht zur Kenntnis genommen
> werden, müssen die Patienten weiterhin hoffen.
>
>


Ah, so einfach ist das. Und dann weiß man das das Bauchweh von den
Candida-Pilzen kommt, die man /vorausgesetzt der Test funktioniert/ im
Mund nachgewiesen hat. Komisch, dass kein Kollege den ich kenne den Test
in der Hosentaschen hat.

Eine recht schöne allgemeinverständliche Darstellung zum Thema Pilze
findet sich hier:

http://www.quarks.de/reise_magen_darm/reise_magen_darm.pdf ab Seite 22.

Eberhard S.

unread,
Jan 18, 2003, 4:56:50 PM1/18/03
to
Harald Uhl schrieb:


Schön und gut, dies spiegelt lediglich die Situation wieder, daß die
sog. Schulmedizin derzeit und hierzulande leider nicht umfassend auf
die Patienten einzugehen versteht, denn dieser Artikel bezeugt die
Fakten: Mykosen werden immer noch nicht richtig erkannt und vielmals
auf die leichte Schulter genommen.

Eine verständliche und auf Erfahrung aufbauende Erklärung hinsichtlich
Mykosen findet sich z.B. hier:

http://kunden.www-pool.de/cfs+mcs-berlin/

Zudem wird hier ein wahres Wort gesprochen:

http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/10/18/188a0601.asp

Ingrid Benerts

unread,
Jan 18, 2003, 5:28:00 PM1/18/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Eberhard,


>die besonderen Therapierichtungen sind heute noch im SGB verankert,

>jedoch kein Schulmediziner betreibt sie. Da muessen die Pat. ja zum
>Alternativ-Mediziner gehen.

Moment! Die Therapieeinrichtungen? Oder die Therapieformen?
jeder Therapeut bekommt nach Kassenbverhandlungen eine Liste zugeschieckt,
was nun gerade aktuell ist, also bezahlt wird. Jedes Jahr wird eine
bewaehrte Behandlungsform gestrichen. :-( Gelegentlich alledings auch mal
wieder eine hinzugenommen - zu meinem Erstaunen. :-)

>Nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums duerfen Aerzte alles
>verschreiben was erforderlich ist.

Sicherlich. Die Frage ist nur, ob es die Kasse auch bezahlt!

>Frankreich und auch Spanien haben
>nachweislich mehr Zuwanderung als Deutschland.

Ich kann und mag das nicht ueberpruefen. Aber, wohlgemerkt, ich meinte:
behandlungsbeduerftige Zuwanderer! Trifft es in den Laendern auch zu, dass
alle Zuwanderer kostenlos sofort saemtliche medizinische Versorgung
bekommen? Nicht verwechseln mit Notversorgung. Die meine ich nicht!
Nein, ich meine wirklich die med. Versorgung bei jeglichem Zipperlein, was
halt nur laestig ist, aber nicht lebensgefaehrdend.

>Kleidergeld wird mit der Sozialhifle verrechnet, derzeitiger Satz

>fuer Sozialempfaenger in Deutschland: 288 €, einschliesslich
>Kleidergeld und sonst.

Wovon soll dann da noch die Miete bezahlt werden? Ganz kann das nicht
stimmen.

>Arbeitslose die einen "dicken BMW" fahren

>gibt es freilich, weil sie sich kein anderes Auto leisten koennen.


>Ein neuer Smart kostet doch heute doppelt soviel wie ein gebrauchter
>520er.

OK, ich habe nicht gesagt, dass sie sich einen neuen BMW gekauft haben.
Der Vergleich hinkt. Nur ein BMW verbraucht mehr Sprit, als z.B. ein Lupo,
der auch zum gleichen Preis auf dem Bebrauchtmerkt zu haben ist.
Ich habe nicht an den Anschaffungspreis gedacht, sondern an den
Unterhaltungspreis. Sprit, Steuern, Wartung....

>Als ehem. Sanitaeter kenne ich Blut und den Geruch davon bei Unfaellen
>kenne ich auch.

Und dann Deine so negative Einstellung?

>Aber was ist mit den Bandscheibenschaeden bei
>Handwerkern, Kraftfahrern, den Allergien bei Baeckern, der MCS bei


>Kfz.-Mechanikern, der Berufsakne usw. - und anstecken kann man sich

>als Handwerker mit staendig offenen Haenden ebenso leicht, nur der


>Handwerker kann keine Handschuhe tragen.

Ich kenne keinen Krankenpfleger, der es nicht im Ruecken hat. Kaum ein
Arzt hat keine Probleme mit seiner Halswirbelsaeule.
Allergien gibt es auch bei Friseuren.

Das man sich in jedem Beruf eine Infektion holen kann, das ist klar. Nur
das Risiko ist in einem med. Beruf ungleich hoeher.

>Strassenbauarbeiter, die den
>ganzen Tag mit dem Ruettler arbeiten ruinieren sich mit spaetestens 35


>alle Knochen, stehen bei minus 20 Grad ebenso im Freien wie bei plus
>40.

Dafuer gehen sie auch wesentlich frueher in die Rente. Einige Erkrankungen
sind ja auch als Berufserkrankungen anerkennt und es gibt eine ganz schoen
hohe Entschaedigung dafuer. Nutzt zwar nichts, wenn man fertig ist, aber
das wusste man ja vorher.

>Er kann eine Gemeinschaftspraxis eroeffnen, einen zusaetzlichen Arzt


>einstellen, den er dann bezahlt.

Nein, leider nicht! Man braucht eine Kassenzulassung. Wenn die
Kassenzulassung nicht erteilt wird, dann haste gelitten. :-(

>Prommi-Aerzte weisen allerdings auch meist mehr Behandlungserfolge


>auf als die sog. Schulmedizin, das darf man nicht verkennen.

Jetzt sage aber nicht, dass Mueller-Wohlfahrt keine Schulmedizin betreibt!
Dann falle ich vom Glauben ab! :-)
Sage nicht, dass Wessighage in seiner Sportklinik im Saarland keine
Schulmedizin betreibt! Dann lasse ich mich begraben. :-)

>Und die
>Praxis im selben Haus wie die Wohnraeume geschieht meist aus
>finanziellen, konkret ausgedrueckt aus Abschreibungsgruenden.

Hast Du auch mal ueberlegt, dass finanzielle Gruende zwingend sind? Man
verdient naemlich nicht soviel, dass man sich mehr leisten kann. Wenn man
beides vereinen kann, dann ist das doch OK - zumal dann auch noch die
elenden Fahrten Arbeitsplatz<->Wohnort wegfallen.

>Kombi
>ist in Ordnung, aber welcher Handwerker kann sich heute einen neuen
>Kombi leisten?

Einen? Einen? Mehere! Mit dicken Logo! Werbung ist alles!
Hast Du schon mal einen Arzt in der Stadt rumfahren sehen, der sein dickes
Logo auf dem Auto hat?

>Handwerksbetriebe fahren meist einen alten

>gebrauchten den sie sich noch mit anderen Kollegen teilen muessen.

Ob sie den nun gebraucht oder neu kaufen, das spielt eigentlich keine
Rolle.
Ich denke nicht, dass je ein Handwerksbetrieb sich mit einem anderen das
Auto teilen wird. Es ist ganz einfach von der versicherungsrechtlichen
Seite nicht moeglich. Eine Versicherung zahlt nur fuer Schaeden, die durch
den eigenen Betrieb entstanden sind. Ein zweiter Betrieb scheidet somit
aus.

>Das ist halt Berufsrisiko, so ist das nun mal, dieses Risiko hat

>aber jeder Selbststaendige.

Nein. Das ist ist eben *nicht* das Risiko *jedes* Selbstaendigen! Das
Berufsrisiko lasse ich gelten. Da kann ich nur sagen: man hat sich das
anders vorgestellt, aber es ist anders gekommen. OK.
Aber wenn ich die Moeglichkeiten haette, die mein Aotohaus hat, das faengt
bei Werbung an und hoert bei Finanzkalkulation auf, dann wuerde ich jetzt
im sonnigen Sueden in Saus und Braus wohnen! :-)) Zwar ist das auch 'ne
Menge Arbeit, aber nicht mehr, als ich jetzt auch habe. Die Arbeit
verlagert sich nur von aktiv=selbst machen=kontrollieren zu passiv=machen
lassen.

Nur kann man seine Meinung auch waehrend des Lebens aendern. Als ich 30
war sagte ich mal, dass ich hoffe, dass ich mit 50 die Fuesse auf den
Tisch legen kann. Genau das Gegenteil habe ich dann getan. :-)

>Allgemeinaerzte koennen das auch, dann muessen sie aus den Kassen


>austreten und nur noch privat schaffen.

Stimmt! Das ist aber der Unterschied: welcher Allgemeinarzt kann von nur
Privatpatienten leben? Die 5, die pro Quartal kommen?
Die anderen Privatpatienten gehen doch gleich zu einem Facharzt und nehmen
nicht erst den Umweg ueber den HA.

>In meinem Umkreis koennte ich
>Dir mehrere Allgemeinaerzte nennen, die aus allen Kassen und


>Berufsorganisationen ausgetreten sind und nur noch priavt arbeiten -

Dann wohnst Du in einer Grossstadt! Hier wuerde keiner von
Kassenkapatienten leben koennen. Alle fluchen ueber die AOK, weil die die
groessten Schwierigkeiten bei der Abrechnung macht. Dazu noch unendlich
langsam ist! Zeiten von 12 Monaten sind bei denen keine Seltenheit. Aber
es ist eine Versicherung, bei denen die meisten Menschen versichert sind.
Allein um der Menschen zu helfen, laesst man es.

>sie verdienen mehr, allerdings haben sie auch mehr
>Behandlungserfolge vorzuweisen als wenn siem it schulmedizinischen

>Methoden arbeiten wuerden.

Das wage ich zu gezweifeln! Jedenfalls, so, wie Du das darstellt. Wenn
ein Arzt sich Zeit lassen kann und nicht auf die Uhr im Blick haben muss,
trotzdem sein Geld bekommt, dann sind auch ganz andere Dinge moeglich.
Ganz klar!
Allerdings ist natuerlich die Schulter von Steffi Graf etwas
spektakutaeterer als die von Lieschen Mueller, das Knie etwas Lothar
Matheus publikumswirksamer als von Wolfgang Meyer.

Eine Reaktion kann man nur an einer Gegenreaktion erkennen und daraus
Schluesse ziehen.

Eberhard S.

unread,
Jan 19, 2003, 7:05:37 AM1/19/03
to
Ingrid Benerts schrieb:

>
> from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)
>
> Hallo Eberhard,

Hallo Ingrid,


>
> >die besonderen Therapierichtungen sind heute noch im SGB verankert,
> >jedoch kein Schulmediziner betreibt sie. Da muessen die Pat. ja zum
> >Alternativ-Mediziner gehen.
>
> Moment! Die Therapieeinrichtungen? Oder die Therapieformen?
> jeder Therapeut bekommt nach Kassenbverhandlungen eine Liste zugeschieckt,
> was nun gerade aktuell ist, also bezahlt wird. Jedes Jahr wird eine
> bewaehrte Behandlungsform gestrichen. :-( Gelegentlich alledings auch mal
> wieder eine hinzugenommen - zu meinem Erstaunen. :-)


Meine Kasse argumentiert immer damit: "wenn Ihnen Ihr Arzt eine
Bescheinigung ausstellt, daß dies und jenes erforderlich ist, bezahlen
wir das auch".
Das dies nicht zutrifft weiß ich auch, allerdings ist dies
offensichtlich Kassenpolitik, denn was nicht bezahlt werden muß
bezahlen die auch nicht, aber wie Du oben beschreibst, stimmt schon,
was das für einen Sinn machen soll weiß ich nicht. Allerdings muß man
auch dazusagen, daß die Schulmedizin, also die Berufsverbände der
Ärzte und Krankenkassen ja gemeinsam die Kataloge erstellen, was die
dann als "wissenschaftlich allgemein anerkannt" bezeichnen (wollen)
oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Wenn die Schulmedizin die
eine oder andere Therapie als "wissenschaftlich nicht allgemein
anerkannt" bezeichnet, bezahlen die Kassen diese auch nicht, egal, ob
der Patient eine Besserung dabei verspürt oder nicht. Siehe Beispiel
Krebsbehandlung! Welche schulmedizinische Therapie kann Krebs
zumindest aufhalten oder zurückdrängen?! Alternative Therapien können
das sehr wohl bewirken, werden aber nicht bezahlt, weil die
Schulmedizin diese als nicht anerkannt bezeichnet - hat der Patient
nicht das Geld dafür........


>
> >Nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums duerfen Aerzte alles
> >verschreiben was erforderlich ist.
>
> Sicherlich. Die Frage ist nur, ob es die Kasse auch bezahlt!


Nein, das war anders gemeint. Laut Auskunft des o.g. dürfen Ärzte
alles notwendige verschreiben was im Leistungskatalog der GKV
verzeichnet ist. Eine Einschränkung hinsichtlich des Notwendigen bzw.
dessen Verordnung/Verschreibung durch Budgetierung dürfte es ja somit
nicht geben. Die Realität sieht leider anders aus.

>
> >Frankreich und auch Spanien haben
> >nachweislich mehr Zuwanderung als Deutschland.
>
> Ich kann und mag das nicht ueberpruefen. Aber, wohlgemerkt, ich meinte:
> behandlungsbeduerftige Zuwanderer! Trifft es in den Laendern auch zu, dass
> alle Zuwanderer kostenlos sofort saemtliche medizinische Versorgung
> bekommen? Nicht verwechseln mit Notversorgung. Die meine ich nicht!
> Nein, ich meine wirklich die med. Versorgung bei jeglichem Zipperlein, was
> halt nur laestig ist, aber nicht lebensgefaehrdend.

Ja!
Dies ergibt sich nach EU-Gemeinschaftsrecht, da ist kein Unterschied
zu D.

>
> >Kleidergeld wird mit der Sozialhifle verrechnet, derzeitiger Satz
> >fuer Sozialempfaenger in Deutschland: 288 €, einschliesslich
> >Kleidergeld und sonst.
>
> Wovon soll dann da noch die Miete bezahlt werden? Ganz kann das nicht
> stimmen.

Doch!
Die Sozialämter bezahlen Miete, Strom (nur Pauschale!), Heizkosten
(nur Pauschale), Krankenkassenbeiträge. Zum leben erhält der
Sozialempfänger dann die o.g. Summe welche beinhaltet (laut
Empfehlungen im BSHG): Essen, Trinken, Kleidung, Genußmittel,
Reperatur von Schuhen und deren Anschaffung, Gegenstände des täglichen
Gebrauchs. Sozialempfänger haben Anspruch auf menschenwürdige
Wohneinrichtung, darunter verstehen die Sozialämter aber nur
_gebrauchte Möbel und Elektrogeräte. Nun kannst Du Dir ausrechnen, daß
man von der o.g. Summe kein "menschenwürdiges Dasein" führen kann.

>
> >Arbeitslose die einen "dicken BMW" fahren
> >gibt es freilich, weil sie sich kein anderes Auto leisten koennen.
> >Ein neuer Smart kostet doch heute doppelt soviel wie ein gebrauchter
> >520er.
>
> OK, ich habe nicht gesagt, dass sie sich einen neuen BMW gekauft haben.
> Der Vergleich hinkt. Nur ein BMW verbraucht mehr Sprit, als z.B. ein Lupo,
> der auch zum gleichen Preis auf dem Bebrauchtmerkt zu haben ist.
> Ich habe nicht an den Anschaffungspreis gedacht, sondern an den
> Unterhaltungspreis. Sprit, Steuern, Wartung....


Ist schon klar, aber wenn Du für einen BMW (nur als Vergleich) mit
100.000km auf dem Buckel Ersatzteile brauchst, kannst Du Dir diese bei
jedem Autoschrotthändler, Ausschlächter u.sonst. billigst besorgen.
Für einen Lupo Ersatzteile beim Ausschlächter zu bekommen ist die Zeit
noch zu früh, denn so lange ist dieses Fahrzeug ja noch nicht auf dem
Markt. Desto älter das Kfz. und desto mehr PS, desto billiger sind die
Ersatzteile beim Ausschlächter, weil keiner, der das Geld für ein
neues Auto hat mehr einen "Schlitten" mit 12 Liter Verbrauch fahren
will. Dann wird eben nicht so viel gefahren, wenn man arbeitslos ist,
dafür hat man aber dann auch ein in der Unterhaltung billiges Auto.
Ebenso ist es mit dem Anschaffungspreis. Schau Dir doch mal die 520er,
250er DB und weitere solcher Marken an, da bekommst Du heute teilweise
schon einen Karren für unter 1.500 €. Einen Lupo für unter diesem
Preis: Fehlanzeige.


>
> >Als ehem. Sanitaeter kenne ich Blut und den Geruch davon bei Unfaellen
> >kenne ich auch.
>
> Und dann Deine so negative Einstellung?


Tja, als Medizingeschädigter wird man eben so, insbesondere wenn es
sich - juristisch nachgewiesen - nicht um einen "ärztlichen
Kunstfehler" gehandelt hat, sondern um Nachlässigkeit und Schlamperei.
Juristen nennen dies "schwerer Behandlungsfehler", ich nenne es
Pfusch.


>
> >Aber was ist mit den Bandscheibenschaeden bei
> >Handwerkern, Kraftfahrern, den Allergien bei Baeckern, der MCS bei
> >Kfz.-Mechanikern, der Berufsakne usw. - und anstecken kann man sich
> >als Handwerker mit staendig offenen Haenden ebenso leicht, nur der
> >Handwerker kann keine Handschuhe tragen.
>
> Ich kenne keinen Krankenpfleger, der es nicht im Ruecken hat. Kaum ein
> Arzt hat keine Probleme mit seiner Halswirbelsaeule.
> Allergien gibt es auch bei Friseuren.

Und insbesondere bei letzteren.

>
> Das man sich in jedem Beruf eine Infektion holen kann, das ist klar. Nur
> das Risiko ist in einem med. Beruf ungleich hoeher.

Der Risikofaktor ist natürlich da, aber das ist halt nun mal so und
man muß, hat man einen solchen Beruf gewählt, damit Leben.

>
> >Strassenbauarbeiter, die den
> >ganzen Tag mit dem Ruettler arbeiten ruinieren sich mit spaetestens 35
> >alle Knochen, stehen bei minus 20 Grad ebenso im Freien wie bei plus
> >40.
>
> Dafuer gehen sie auch wesentlich frueher in die Rente. Einige Erkrankungen
> sind ja auch als Berufserkrankungen anerkennt und es gibt eine ganz schoen
> hohe Entschaedigung dafuer. Nutzt zwar nichts, wenn man fertig ist, aber
> das wusste man ja vorher.

Also das mit der Anerkennung hinsichtlich Berufserkrankung, kann
erstens teilweise bis zu 15 Jahren dauern, wenn es überhaupt anerkannt
wird, weiterhin ist die Entschädigung meist geradezu lachhaft. Hierzu
empfehle ich Dir das Informationsblatt der Bündnis90/Die Grünen aus
dem Jahr 1996 mit dem Titel: "Gutachter(un)wesen im
Berufkrankheitenrecht". Aus diesem wird deutlich, mit welchen Methoden
stets versucht wird die dementsprechend Geschädigten um ihre Ansprüche
zu bringen. Die diversen Gutachter tun ihres noch dazu. Bereits im
Bundestag wurde schon mehrfach eine Neuregelung des Gutachterwesens
gefordert - nein, so einfach ist das nicht.
Mit Frührente ist auch nicht viel los, ein Arbeiter, der mit 50 in
Rente geht, wieviel bekommt der denn!? Das reicht doch nicht mal zum
Leben, da muß dann wieder die Sozialhilfe herhalten.

>
> >Er kann eine Gemeinschaftspraxis eroeffnen, einen zusaetzlichen Arzt
> >einstellen, den er dann bezahlt.
>
> Nein, leider nicht! Man braucht eine Kassenzulassung. Wenn die
> Kassenzulassung nicht erteilt wird, dann haste gelitten. :-(

Selbstständige als nicht-Ärzte haben ebenfalls dieses Problem,
allerdings nennt man es da die sog. "Wettbewerbsbeschränkung". Das
kann dann auch massive Probleme geben, also nicht nur im Arztberuf.

>
> >Prommi-Aerzte weisen allerdings auch meist mehr Behandlungserfolge
> >auf als die sog. Schulmedizin, das darf man nicht verkennen.
>
> Jetzt sage aber nicht, dass Mueller-Wohlfahrt keine Schulmedizin betreibt!
> Dann falle ich vom Glauben ab! :-)
> Sage nicht, dass Wessighage in seiner Sportklinik im Saarland keine
> Schulmedizin betreibt! Dann lasse ich mich begraben. :-)


Ich meinte hier auch nicht nur die, ich meinte Ärzte wie Windstosser
(schon verstorben), Hackethal (auch schon gestorben) Issels und
ähnliche, von denen es noch genügend gibt. Ärzte bei denen der
Behandlungserfolg, insbesondere bei Patienten, die von der
Schulmedizin aufgegeben bzw.. austherapiert wurden, das Klientel
ausmacht. Siehe Pap-IMI.

>
> >Und die
> >Praxis im selben Haus wie die Wohnraeume geschieht meist aus
> >finanziellen, konkret ausgedrueckt aus Abschreibungsgruenden.
>
> Hast Du auch mal ueberlegt, dass finanzielle Gruende zwingend sind? Man
> verdient naemlich nicht soviel, dass man sich mehr leisten kann. Wenn man
> beides vereinen kann, dann ist das doch OK - zumal dann auch noch die
> elenden Fahrten Arbeitsplatz<->Wohnort wegfallen.

Die der Normalbürger aus eigener Tasche bezahlen muß. Sicherlich, wer
es sich leisten kann - wäre ja dumm wenn er es sich nicht leisten
würde.


>
> >Kombi
> >ist in Ordnung, aber welcher Handwerker kann sich heute einen neuen
> >Kombi leisten?
>
> Einen? Einen? Mehere! Mit dicken Logo! Werbung ist alles!
> Hast Du schon mal einen Arzt in der Stadt rumfahren sehen, der sein dickes
> Logo auf dem Auto hat?


Das oder die Autos von Handwerkern gehören jedoch auch nicht denen
selbst, sondern den Leasingfirmen - und wehe wenn eine Rate nicht
bezahlt wird! Und ohne Werbung kann man es ohnehin nicht mehr
finanzieren als Handwerker, das ist klar.

>
> >Handwerksbetriebe fahren meist einen alten
> >gebrauchten den sie sich noch mit anderen Kollegen teilen muessen.
>
> Ob sie den nun gebraucht oder neu kaufen, das spielt eigentlich keine
> Rolle.
> Ich denke nicht, dass je ein Handwerksbetrieb sich mit einem anderen das
> Auto teilen wird. Es ist ganz einfach von der versicherungsrechtlichen
> Seite nicht moeglich. Eine Versicherung zahlt nur fuer Schaeden, die durch
> den eigenen Betrieb entstanden sind. Ein zweiter Betrieb scheidet somit
> aus.

Sieh Dir mal die Kfz.-Versicherungsbedingungen für Handwerksbetriebe
an, es
geht schon. Bei GmbH´s war es schon immer möglich, für mehrere Partner
seit 1999 Neureglung möglich. Die jeweiligen Betriebe müssen jedoch
standesrechtlich organisiert sein.

>
> >Das ist halt Berufsrisiko, so ist das nun mal, dieses Risiko hat
> >aber jeder Selbststaendige.
>
> Nein. Das ist ist eben *nicht* das Risiko *jedes* Selbstaendigen! Das
> Berufsrisiko lasse ich gelten. Da kann ich nur sagen: man hat sich das
> anders vorgestellt, aber es ist anders gekommen. OK.
> Aber wenn ich die Moeglichkeiten haette, die mein Aotohaus hat, das faengt
> bei Werbung an und hoert bei Finanzkalkulation auf, dann wuerde ich jetzt
> im sonnigen Sueden in Saus und Braus wohnen! :-)) Zwar ist das auch 'ne
> Menge Arbeit, aber nicht mehr, als ich jetzt auch habe. Die Arbeit
> verlagert sich nur von aktiv=selbst machen=kontrollieren zu passiv=machen
> lassen.

Wo bitte siehst Du denn hier Passivität?!
Die Betreiber von Autohäusern fahren meist Werkswägen, Vorführwagen
etc., weil sie sich keinen eigenen leisten können. Überlege Dir einmal
was in einem Autohaus die Löhne und Gehälter für nur 10 Leute kosten,
wo soll denn das herkommen?! Hinzu kommen Heizungs,- Strom,-
Reinigungskosten, die vorerst vorgestreckt werden müssen. Hypotheken
für Werkstätten und Gebäude. Viele Kfz-Häuser machen in letzter Zeit
dicht, weil sie die Kosten nicht mehr halten können, uralte Betriebe.
Vor einigen Wochen hatte ich erst einen Filmbericht verfolgt, da hat
sich ein Schönheitschirurg vor Brasilien eine eigene Insel gekauft -
Kosten: 10.Millionen US Dollar. Sicherlich die Ausnahme, aber so
einfach ist es im Handwerk nicht mehr. Auch Speditionen und
Transportunternehmen schließen sich mehr und mehr zusammen, weil es
alleine nicht mehr geht.

>
> Nur kann man seine Meinung auch waehrend des Lebens aendern. Als ich 30
> war sagte ich mal, dass ich hoffe, dass ich mit 50 die Fuesse auf den
> Tisch legen kann. Genau das Gegenteil habe ich dann getan. :-)

Jeder ist für sich selbst verantwortlich und irgendwo "juckt" es ja
auch weiter zu machen, das ist in jedem Beruf so.

>
> >Allgemeinaerzte koennen das auch, dann muessen sie aus den Kassen
> >austreten und nur noch privat schaffen.
>
> Stimmt! Das ist aber der Unterschied: welcher Allgemeinarzt kann von nur
> Privatpatienten leben? Die 5, die pro Quartal kommen?
> Die anderen Privatpatienten gehen doch gleich zu einem Facharzt und nehmen
> nicht erst den Umweg ueber den HA.
>
> >In meinem Umkreis koennte ich
> >Dir mehrere Allgemeinaerzte nennen, die aus allen Kassen und
> >Berufsorganisationen ausgetreten sind und nur noch priavt arbeiten -
>
> Dann wohnst Du in einer Grossstadt! Hier wuerde keiner von
> Kassenkapatienten leben koennen. Alle fluchen ueber die AOK, weil die die
> groessten Schwierigkeiten bei der Abrechnung macht. Dazu noch unendlich
> langsam ist! Zeiten von 12 Monaten sind bei denen keine Seltenheit. Aber
> es ist eine Versicherung, bei denen die meisten Menschen versichert sind.
> Allein um der Menschen zu helfen, laesst man es.

Das mit der AOK gebe ich Dir in vollem Umfang Recht, die Probleme
haben auch wir Patienten mit denen, glaub mir. Deshalb haben auch in
letzter Zeit GKV´s wie die Securvita und TKK mehr Zulauf als je. Was
deren Leistungen angeht, will ich hier nichts dazu bemerken, erübrigt
sich. Natürlich beziehe ich
mich auf die Großstadt, in einem kleinen Dorf würde das sicherlich
nicht funktionieren - klar.

>
> >sie verdienen mehr, allerdings haben sie auch mehr
> >Behandlungserfolge vorzuweisen als wenn siem it schulmedizinischen
> >Methoden arbeiten wuerden.
>
> Das wage ich zu gezweifeln! Jedenfalls, so, wie Du das darstellt. Wenn
> ein Arzt sich Zeit lassen kann und nicht auf die Uhr im Blick haben muss,
> trotzdem sein Geld bekommt, dann sind auch ganz andere Dinge moeglich.
> Ganz klar!
> Allerdings ist natuerlich die Schulter von Steffi Graf etwas
> spektakutaeterer als die von Lieschen Mueller, das Knie etwas Lothar
> Matheus publikumswirksamer als von Wolfgang Meyer.
>
> Eine Reaktion kann man nur an einer Gegenreaktion erkennen und daraus
> Schluesse ziehen.

Ich könnte dir Ärzte benennen, reine Privatärzte, die täglich
Otto-Normalbürger behandeln, Patienten, die von der Schulmdeizin
austherapiert worden sind und keine hilfe mehr fanden. Plötzlich sind
Gehbehinderte nicht mehr auf den Rollstuhl angewiesen sondern können
wieder mit den Stöcken laufen, was ja schon ein Erfolg ist. Da kommen
Erkrankungen wie Hypoglykämien ohne DM zum Vorschein, die man
jahrzehntelang nicht erkennen konnte, Psoriasis verschwindet zu 90%,
Lichen r.pl.Mucosa-Patienten haben plötzlich keine Probleme mehr mit
Schmerzen im befallenen Bereich - das sind Erfolge die man sehen und
anerkennen muß, allerdings mit Kassenmedizin ist das nicht zu machen.
Hier fehlt ein Zusammenschluß von Ärzten, die auf diese Problematik
hinweisen.

>
> .. und Tschuess

Bye
Eberhard

Harald Uhl

unread,
Jan 19, 2003, 7:56:52 AM1/19/03
to
Eberhard S. schrieb:


.......................


> Welche schulmedizinische Therapie kann Krebs
> zumindest aufhalten oder zurückdrängen?!

Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Immunochemotherapie........

> Alternative Therapien können
> das sehr wohl bewirken

Welche?

Beweise?!


..............


> Die Betreiber von Autohäusern fahren meist Werkswägen, Vorführwagen
> etc., weil sie sich keinen eigenen leisten können.


Mir kommen die Tränen.


> Überlege Dir einmal
> was in einem Autohaus die Löhne und Gehälter für nur 10 Leute kosten,
> wo soll denn das herkommen?!

Überleg Dir einmal was in einer Arztpraxis die Löhne und Gehälter für
nur 5 Leute kosten, wo soll denn das herkommen?

> Hinzu kommen Heizungs,- Strom,-
> Reinigungskosten, die vorerst vorgestreckt werden müssen.

Hinzu kommen Mietkosten und Kosten für Heizung, Strom und Reinigung......

> Hypotheken
> für Werkstätten und Gebäude. Viele Kfz-Häuser machen in letzter Zeit
> dicht, weil sie die Kosten nicht mehr halten können, uralte Betriebe.

.......

Eberhard S.

unread,
Jan 19, 2003, 10:27:09 AM1/19/03
to
Harald Uhl schrieb:

>
> Eberhard S. schrieb:
>
> .......................
> > Welche schulmedizinische Therapie kann Krebs
> > zumindest aufhalten oder zurückdrängen?!
>
> Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Immunochemotherapie........

Wo sind die Beweise?!
Krebs schreitet trotzdem fort.
Patienten sterben auch!

>
> > Alternative Therapien können
> > das sehr wohl bewirken
>
> Welche?
>
> Beweise?!

www.windstosser.ch/

> ..............
>
> > Die Betreiber von Autohäusern fahren meist Werkswägen, Vorführwagen
> > etc., weil sie sich keinen eigenen leisten können.
>
> Mir kommen die Tränen.

Glaub ich nicht!


>
> > Überlege Dir einmal
> > was in einem Autohaus die Löhne und Gehälter für nur 10 Leute kosten,
> > wo soll denn das herkommen?!
>
> Überleg Dir einmal was in einer Arztpraxis die Löhne und Gehälter für
> nur 5 Leute kosten, wo soll denn das herkommen?

Überleg Dir mal weshalb in Arztpraxen die Versichertenkarten der
Patienten verlangt werden und Ärzte zudem noch zusätzlich von den
Patienten die Kosten für anderweitige Untersuchungen verlangen!

>
> > Hinzu kommen Heizungs,- Strom,-
> > Reinigungskosten, die vorerst vorgestreckt werden müssen.
>
> Hinzu kommen Mietkosten und Kosten für Heizung, Strom und Reinigung......

Ach, mir kommen auch gleich die Tränen, darum ging es nämlich auch
wieder nicht!

Hans Mike Sönnecken

unread,
Jan 19, 2003, 10:23:33 AM1/19/03
to
Gunter Kuhnle schrieb:

> Hallo,
>
> als ich ueber Weihnachten nach langer Zeit mal wieder in Deutschland bei
> einem Arzt war (ich lebe und arbeite in England, bin daher ueber NHS
> versichert und dadurch in Deutschland via Sozialversicherungsabkommen bei
> der AOK), war ich ziemlich entsetzt.
> [...]
> Mich wuerde mal interessieren, ob so etwas irgendein Trend ist, den ich
> verpasst habe ... steht es um das Gesundheitssystem in Deutschland
> wirklich so schlecht? Bisher war ich naemlich eigentlich immer sehr
> zufrieden, und ich hoffe, dass das wirklich nur eine Ausnahme war.

Nein, nein. Man ist hier nur derzeit dabei, dieselben Fehler zu machen, die
man in England schon hinter sich hat. Also: Zuversicht! Irgendwann ist die
Zitrone ausgepreßt und dann muß es auch hierzulande anders weiter gehen.

Gruß,
Mike

Eberhard S.

unread,
Jan 19, 2003, 10:53:48 AM1/19/03
to

"Hans Mike Sönnecken" <soenn...@wtal.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3E2AC2F5...@wtal.de...

Hast Du da tatsächlich noch Hoffnung bei unseren hier, also ich hab
das längst aufgegeben, hier regiert doch Sturheit wie es nicht anders
möglich ist.

Gruß
Eberhard


>
>
>


Achim Roessler

unread,
Jan 19, 2003, 11:40:57 AM1/19/03
to

"Eberhard S." schrieb:


>
> Harald Uhl schrieb:
> >
> > Eberhard S. schrieb:
> >
> > .......................
> > > Welche schulmedizinische Therapie kann Krebs
> > > zumindest aufhalten oder zurückdrängen?!
> >
> > Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Immunochemotherapie........
>
> Wo sind die Beweise?!

Die laufen auf der Straße rum, oder lassen sich bei Bedarf aus den
jeweiligen Zahlen der Gesundheitsbehörden ablesen.

> Krebs schreitet trotzdem fort.

Aha, Du kennst aber schon -wenn Du das mal einfach hier so als
Tatsachenbehauptung einwirfst- die Zahlen (z.b.
10-Jahres-Überlebensraten) bei (nur als Beispiele) Seminomen vor >20
Jahren bzw. danach (vor/nach Einführung der Bestrahlung als
Standardtherapie) oder Non-Hodgkin-Lymphomen etc.

> Patienten sterben auch!

ähm, ja, _den_ Gegenbeweis zu führen ist allerdings -meinetwegen von
einem einzelnen historischen Fall absehend- bisher keinem gelungen.

naja, ich glaube, das hier führt zu nix.

greetinx
Achim

Harald Uhl

unread,
Jan 19, 2003, 12:14:44 PM1/19/03
to
Eberhard S. schrieb:

> Harald Uhl schrieb:
>
>>Eberhard S. schrieb:
>>
>>.......................
>>
>>>Welche schulmedizinische Therapie kann Krebs
>>>zumindest aufhalten oder zurückdrängen?!
>>
>>Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Immunochemotherapie........
>
>
> Wo sind die Beweise?!

Wenn Du Dir die Mühe machen möchtest aktuelle Literatur zu lesen , dann
wüßtest Du's.

http://www.krebsregister.saarland.de/
http://www.krebsregister-sh.de/
http://www.rki.de/GBE/KREBS/KREBS.HTM
http://www.krebsinformation.de/body_krebsregister.html
http://trm.web.med.uni-muenchen.de/homepage.html

>
>
>>>Alternative Therapien können
>>>das sehr wohl bewirken
>>
>>Welche?
>>
>>Beweise?!
>
>
> www.windstosser.ch/
>


?? Da geht's um ein Museum, von Wissenschaft oder medizinischen Daten
sehe ich da nichts.

>>
>>>was in einem Autohaus die Löhne und Gehälter für nur 10 Leute kosten,
>>>wo soll denn das herkommen?!
>>
>>Überleg Dir einmal was in einer Arztpraxis die Löhne und Gehälter für
>>nur 5 Leute kosten, wo soll denn das herkommen?
>
>
> Überleg Dir mal weshalb in Arztpraxen die Versichertenkarten der
> Patienten verlangt werden und Ärzte zudem noch zusätzlich von den
> Patienten die Kosten für anderweitige Untersuchungen verlangen!

Weil die anderweitigen Untersuchungen von der Kasse nicht bezahlt
werden. Ist das so schwer zu verstehen?

Eberhard S.

unread,
Jan 19, 2003, 12:39:15 PM1/19/03
to

"Harald Uhl" <Eul...@compuserve.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3E2ADD04...@compuserve.de...

> Eberhard S. schrieb:
> > Harald Uhl schrieb:
> >
> >>Eberhard S. schrieb:
> >>
> >>.......................
> >>
> >>>Welche schulmedizinische Therapie kann Krebs
> >>>zumindest aufhalten oder zurückdrängen?!
> >>
> >>Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Immunochemotherapie........
> >
> >
> > Wo sind die Beweise?!
>
> Wenn Du Dir die Mühe machen möchtest aktuelle Literatur zu lesen ,
dann
> wüßtest Du's.
>
> http://www.krebsregister.saarland.de/
> http://www.krebsregister-sh.de/
> http://www.rki.de/GBE/KREBS/KREBS.HTM
> http://www.krebsinformation.de/body_krebsregister.html
> http://trm.web.med.uni-muenchen.de/homepage.html

Hab ich alles gelesen, keine Sorge!
Und was ist mit der Lebensqualität!?
Ist es vielleicht aufbauend mit Chemo behandelt zu werden, die
Nebenwirkungen zu ertragen, die Haare zu verlieren usw.?!

Homöopathie, PAP-IMI, und andere Verfahren, die das ganze schonend und
für den Patienten _human gestalten, Erfolge zeigen und diese auch
nachvollziehbar sind werden doch in Abrede gestellt, nicht zur
Kenntnis genommen oder unter den Tisch gekehrt, das ist doch das
Traurige an unserer Schulmedizin. Zu diesem Thema sage ich nur:
Beispiel Issels! Dürfte ja jedem bekannt sein - nicht!

>
> >
> >
> >>>Alternative Therapien können
> >>>das sehr wohl bewirken
> >>
> >>Welche?
> >>
> >>Beweise?!
> >
> >
> > www.windstosser.ch/
> >
>
>
> ?? Da geht's um ein Museum, von Wissenschaft oder medizinischen
Daten
> sehe ich da nichts.
>
> >>
> >>>was in einem Autohaus die Löhne und Gehälter für nur 10 Leute
kosten,
> >>>wo soll denn das herkommen?!
> >>
> >>Überleg Dir einmal was in einer Arztpraxis die Löhne und Gehälter
für
> >>nur 5 Leute kosten, wo soll denn das herkommen?
> >
> >
> > Überleg Dir mal weshalb in Arztpraxen die Versichertenkarten der
> > Patienten verlangt werden und Ärzte zudem noch zusätzlich von den
> > Patienten die Kosten für anderweitige Untersuchungen verlangen!
>
> Weil die anderweitigen Untersuchungen von der Kasse nicht bezahlt
> werden. Ist das so schwer zu verstehen?

Ne, absolut nicht, ich weiß, jedoch wenn Kassen damit argumentieren
daß Vorsorgeuntersuchungen hinsichtlich Glaucom-Früherkennung
jederzeit übernommen würden wenn der behandelnde Arzt eine
dementsprechende Bescheinigung über die Notwendigkeit derselben für
den Patienten zur Vorlage bei der Kasse ausstellt, dann ist zu
erfragen, weshalb die Ärzte dies nicht tun - wenn doch diese Unters.
angeblich so dringend erforderlich sind. Wo soll denn bitte die alte
Großmutter mit 85 Jahren und einer beschämenden Rente, wo soll denn
ein Sozialempfänger, eine Frau mit 3 Kindern usw. usf. diese Kosten
alle noch berappen - ist doch unmöglich!


>


Stefan Fritze

unread,
Jan 19, 2003, 3:12:28 PM1/19/03
to
Gunter Kuhnle schrieb:
>Das schon, aber es ist nicht so, dass die Ursachen niemanden
>interessieren und man sich damit zufrieden gibt, nur an den Symptomen zu
>spielen.

Zustimmung. Ich fürchte nur, es wird der Medizin gehen, wie früher
den Wetterinstituten mit ihren Vorhersagen: mangels Computerleistung
war das Wetter meist schneller als die Prognose.
Übertragen heißt das, daß die Krankheiten uns schneller einholen, als
die Forschung an ihren Ursachen voranschreitet.

>Wenn der Arzt keine 'armen' Patienten haben moechte, hindert
>ihn sicher niemand daran, eine reine Privatpraxis zu eroeffnen und nur
>noch die Patienten zu behandeln, die er will.

Das wäre wohl der konsequente Weg.

>Nein, er hat einfach nichts gemacht ;) Das Philosophieren ueber das
>Gesundheitswesen ist ja schoen und gut, aber wenn das etwa 90% der
>Beratung ausmacht, dann finde ich das schon etwas viel (zumal er das ja
>sicher auch als eine Beratung abrechnen wird ...).

Ja, man müßte das von der Beratungszeit abziehen.

>>Sofern die Ursache ein Keim ist: ja. Sonst nicht.
>
>Aber hier ist doch z.B. ein Beispiel vorhanden, bei dem eben die Ursache
>gefunden wurde und behandelt wird, oder nicht?

Fast. Mich würde interessieren, warum der Keim sich einnisten konnte
und vom Immunsystem nicht weggeräumt wurde. Ursachenforschung ist eine
knifflige Angelegenheit.

>>Zustimmung. Die Frage ist nur, ob der Weg zur Gesundheit in immer neuen
>>Behandlungsmethoden zu finden ist, oder ob er mit ganz einfachen uralten
>>Methoden erreichbar ist. Ich tippe auf letzteres.
>
>Nicht vielleicht beides zusammen?

Das wäre schön, setzt aber eine Kooperation von Menschen äußerst ver-
schiedener Standpunkte voraus. Wir werden sehen, ob daraus etwas wird.

Gruß

Stefan

Gunter Kuhnle

unread,
Jan 19, 2003, 5:12:21 PM1/19/03
to
* Hans Mike Sönnecken <soenn...@wtal.de> wrote:
> Nein, nein. Man ist hier nur derzeit dabei, dieselben Fehler zu machen, die
> man in England schon hinter sich hat. Also: Zuversicht! Irgendwann ist die
> Zitrone ausgepreßt und dann muß es auch hierzulande anders weiter gehen.

Du meinst, Fehler bringen nur dann etwas, wenn man sie selbst macht? Na
gut, dann bin ich ja froh, dass ich das nur von der Ferne miterleben
muss ;)

Gruss Gunter

Gunter Kuhnle

unread,
Jan 19, 2003, 5:15:04 PM1/19/03
to
* Stefan Fritze <spam...@arcor.de> wrote:
>>Das schon, aber es ist nicht so, dass die Ursachen niemanden
>>interessieren und man sich damit zufrieden gibt, nur an den Symptomen zu
>>spielen.
> Zustimmung. Ich fürchte nur, es wird der Medizin gehen, wie früher
> den Wetterinstituten mit ihren Vorhersagen: mangels Computerleistung
> war das Wetter meist schneller als die Prognose.
> Übertragen heißt das, daß die Krankheiten uns schneller einholen, als
> die Forschung an ihren Ursachen voranschreitet.

Ja, das kann fuer manche Krankheiten sicher so sein, aber wenn man so
denkt, kann man ja eigentlich auch gleich aufhoeren, sich zu bemuehen
(und das faende ich aus verschiedenen Gruenden sehr unschoen ...). Man
kann ja z.B. in der Forschung auch Wert auf Prophylaxe wenden, das
wuerde sicherlich auch vielen etwas bringen.

>>Nein, er hat einfach nichts gemacht ;) Das Philosophieren ueber das
>>Gesundheitswesen ist ja schoen und gut, aber wenn das etwa 90% der
>>Beratung ausmacht, dann finde ich das schon etwas viel (zumal er das ja
>>sicher auch als eine Beratung abrechnen wird ...).
> Ja, man müßte das von der Beratungszeit abziehen.

Leider sieht man ja nicht, was genau abgerechnet wurde - irgendwie
wuerde mich das schon interessieren.

>>>Sofern die Ursache ein Keim ist: ja. Sonst nicht.
>>Aber hier ist doch z.B. ein Beispiel vorhanden, bei dem eben die Ursache
>>gefunden wurde und behandelt wird, oder nicht?
> Fast. Mich würde interessieren, warum der Keim sich einnisten konnte
> und vom Immunsystem nicht weggeräumt wurde. Ursachenforschung ist eine
> knifflige Angelegenheit.

Deswegen ist sie ja auch oft interessant und spannend, braucht dafuer
aber meistens auch die richtigen Leute.

Gruss Gunter

Harald Uhl

unread,
Jan 20, 2003, 1:22:53 PM1/20/03
to
Eberhard S. schrieb:
> "Harald Uhl" <Eul...@compuserve.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:3E2ADD04...@compuserve.de...
>
>>Eberhard S. schrieb:
>>
>>>Harald Uhl schrieb:
>>>
>>>
>>>>Eberhard S. schrieb:
>>>>
>>>>.......................
>>>>
>>>>
>>>>>Welche schulmedizinische Therapie kann Krebs
>>>>>zumindest aufhalten oder zurückdrängen?!
>>>>
>>>>Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Immunochemotherapie........
>>>
>>>
>>>Wo sind die Beweise?!
>>
>>Wenn Du Dir die Mühe machen möchtest aktuelle Literatur zu lesen ,
>
> dann
>
>>wüßtest Du's.
>>
>>http://www.krebsregister.saarland.de/
>>http://www.krebsregister-sh.de/
>>http://www.rki.de/GBE/KREBS/KREBS.HTM
>>http://www.krebsinformation.de/body_krebsregister.html
>>http://trm.web.med.uni-muenchen.de/homepage.html
>
>
> Hab ich alles gelesen, keine Sorge!

Warum stellst Du dann Deine Eingangsfrage?


>>>>>Welche schulmedizinische Therapie kann Krebs
>>>>>zumindest aufhalten oder zurückdrängen?!

> Und was ist mit der Lebensqualität!?

Ja, die kann unter einer Chemotherapie reduziert sein. Aber wenn man
hinterher geheilt ist oder einige Monate oder Jahre gewonnen hat, dann
kann es das schon wert sein.


>
> Homöopathie, PAP-IMI, und andere Verfahren, die das ganze schonend und
> für den Patienten _human gestalten,

Human gestaltetes Ableben. Leg Zahlen auf den Tisch, Studien, nicht
Gewäsch, "Erfahrungsberichte" oder ähnliches.

Ingrid Benerts

unread,
Jan 20, 2003, 10:42:00 PM1/20/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Eberhard,


>Meine Kasse argumentiert immer damit: "wenn Ihnen Ihr Arzt eine

>Bescheinigung ausstellt, dass dies und jenes erforderlich ist,


>bezahlen wir das auch".

Das ist auch voellig korrekt. Nur ist es die Frage, was der Arzt als
erforderlich haelt und wie sein Budget aussieht. Ich moechte auch nicht 16
Stunden am Tag arbeiten und zum Schluss noch draufzahlen muessen.

>Allerdings muss
>man auch dazusagen, dass die Schulmedizin, also die Berufsverbaende
>der Aerzte und Krankenkassen ja gemeinsam die Kataloge erstellen, was


>die dann als "wissenschaftlich allgemein anerkannt" bezeichnen
>(wollen) oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.

Richtig. Aber es sind nicht nur die Berufsverbaende der Aerzte beteiligt,
sondern die Berufsverbaende aller med. Fachberufe. Und, ich kann Dir
sagen, dabei geht es hoch her. Da wird gefeilscht, wie es schlimmer im
Bazar nicht sein kann. :-(

>Welche schulmedizinische
>Therapie kann Krebs zumindest aufhalten oder zurueckdraengen?!

Wenn es rechtzeitig entdeckt wird, stehen die Chancen sehr gut. Das
Problem ist die fruehzeitige Entdeckung. Nicht jeder geht ganz
termingerecht zu Vorsorgeuntersuchungen.

>Alternative Therapien koennen das sehr wohl bewirken, werden aber


>nicht bezahlt, weil die Schulmedizin diese als nicht anerkannt

>bezeichnet - hat der Patient nicht das Geld dafuer........

Die alternativen Therapien koennen das genauso wie die Schulmedizin,
entweder es wirkt oder es wirkt nicht. Die alternativen Therapien haben
nur den Vorteil, dass sie mehr auf die Psyche des Menschen eingehen, bzw
beeinflussen. Ist aber auch nicht jedermanns Sache.

>Nein, das war anders gemeint. Laut Auskunft des o.g. duerfen Aerzte


>alles notwendige verschreiben was im Leistungskatalog der GKV

>verzeichnet ist. Eine Einschraenkung hinsichtlich des Notwendigen
>bzw. dessen Verordnung/Verschreibung durch Budgetierung duerfte es ja
>somit nicht geben. Die Realitaet sieht leider anders aus.

Jein. Es kommt auf den Arzt drauf an. Ich habe einen HA, der schert sich
um das Budget einen Teufel. Er verordnet, was gebraucht wird, ohne
jegliche Ruecksicht. Er sagt: "vor 10 Jahren haben die Pat es gebraucht,
da habe ich es verordnet. Jetzt soll ich das nicht mehr? Wieso? Brauchen
die Pat das jetzt ploetzlich nicht mehr? Ich mache mich doch nicht
unglaubwuerdig!"
Es gibt aber auch HA's, die haben nicht diese Einstellung. Die streichen
knochenhart alles zusammen, auch notwendige Untersuchungen.

>Die Sozialaemter bezahlen Miete, Strom (nur Pauschale!), Heizkosten
>(nur Pauschale), Krankenkassenbeitraege. Zum leben erhaelt der
>Sozialempfaenger dann die o.g. Summe welche beinhaltet (laut
>Empfehlungen im BSHG): Essen, Trinken, Kleidung, Genussmittel,
>Reperatur von Schuhen und deren Anschaffung, Gegenstaende des
>taeglichen Gebrauchs.

OK, 288 Euro ist etwas mager, das stimmt. Wahrscheinlich ist die Groesse
der Wohnung bzw deren Kosten auch vorgeschrieben. Nur, wenn ich mal so
mein zur Verfuegung stehendes Geld betrachte: mit 500 Euro bin ich im
Monat dabei. Das bei 14 bis 16 Stunden Arbeit pro Tag (ohne Wochenenden).
Ich muss sagen, es reicht mir. Davon zahle ich noch gelegentlich eine
Putzfrau, die mir die Fenster macht, weil ich nicht auf eine Leiter
steigen kann. :-)

>Sozialempfaenger haben Anspruch auf
>menschenwuerdige Wohneinrichtung, darunter verstehen die Sozialaemter
>aber nur _gebrauchte Moebel und Elektrogeraete. Nun kannst Du Dir
>ausrechnen, dass man von der o.g. Summe kein "menschenwuerdiges
>Dasein" fuehren kann.

Mal im Ernst: wie oft kaufst Du Dir neue Moebel? Sicherlich gibt es
Menschen, die muessen alle 2 Jahre eine neue Einrichtung haben. Ich habe
etwa 3 Jahre gebraucht, um mir meine Einrichtung zusammenzukaufen. OK, ist
sehr haltbar: Ikea, massiv Kifer. :-) Mir gefaellt es.
Das mal ein E-Geraet den Geist aufgibt, das ist klar. Nur so teuer sind
die auch nicht. Was denkst Du, welche E-Geraete man braucht?
ich denke, dass eine Waschmaschine und ein Trockner nicht dazugehoeren.

>Ist schon klar, aber wenn Du fuer einen BMW (nur als Vergleich) mit


>100.000km auf dem Buckel Ersatzteile brauchst, kannst Du Dir diese

>bei jedem Autoschrotthaendler, Ausschlaechter u.sonst. billigst
>besorgen. Fuer einen Lupo Ersatzteile beim Ausschlaechter zu bekommen
>ist die Zeit noch zu frueh, denn so lange ist dieses Fahrzeug ja noch
>nicht auf dem Markt.

Gut, aber der Lupo faellt auch nicht schon in der naechsten Kurve
auseinander. Beim altersschwachen BMW waere ich mir da nicht so sicher.
Wenn Du oft unterwegs bist, achte einmal, welche Autos mit Panne am
Strassenrand stehen.
Abgesehen mal davon, gibt es heute Autos, die man nur mit dem
Motorradfuehrerschein fahren darf. Mehr als 40 km/h bringen sie nicht.
Reicht doch. Und die machen einen unabhaengig und kosten nicht ein
Vermoegen. :-)

>Desto aelter das Kfz. und desto mehr PS, desto
>billiger sind die Ersatzteile beim Ausschlaechter, weil keiner, der
>das Geld fuer ein neues Auto hat mehr einen "Schlitten" mit 12 Liter
>Verbrauch fahren will.

Eigentlich sollten diese Karren laengst in der Presse gelandet sein. :-)

>Dann wird eben nicht so viel gefahren, wenn

>man arbeitslos ist, dafuer hat man aber dann auch ein in der
>Unterhaltung billiges Auto.

OK, dann: womit faehrst Du zu Vorstellungsgespaechen? Wer sich wirklich
Muehe gibt, der ist sehr viel unterwegs. Mit oeffentlichen Verkehrsmitteln
ist das einfach nicht zu schaffen.
Nur, der Unterhalt! Also, so eine Bleischleuder ist von der steuerlichen
Seite her lausig teuer! Der Benzinpreis steigt auch jaehrlich - also von
Einsparung kann man da echt nicht reden.
Man kann allerdings auch nicht jeden 2. Tag sein Auto zum Arbeitgabe
schieben. :-(

>Schau Dir doch mal die 520er, 250er DB und weitere solcher Marken

>an, da bekommst Du heute teilweise schon einen Karren fuer unter
>1.500 €. Einen Lupo fuer unter diesem Preis: Fehlanzeige.

Weisse, ich habe grundsaetzlich etwas gegen den BMW. Ist ein Vorurteil,
ich weiss. Aber ich brauche ein Auto, das man ueberstreift und nicht
eines, in das man einsteigt. :-)
Wer halt eine kraeftige Zugmaschine fuer einen Wohnwagen oder ein Boot
braucht, das ist klar, kein Thema. Welcher Sozialhilfeempfaenger kat einen
Wohnwagen oder ein Boot?
Das man in einer Limosine bequemer sitzt, als in einem
Schlaglochsuchgeraet, das ist auch mir klar. Es geht aber nicht um die
Bequemlichkeit, sondern um die Mobilitaet. OK, Notfalls tut es auch ein
Fahrrad oder eine Vespa. Nur nicht im Winter und nicht bei jedem Wetter.

>Tja, als Medizingeschaedigter wird man eben so, insbesondere wenn es
>sich - juristisch nachgewiesen - nicht um einen "aerztlichen
>Kunstfehler" gehandelt hat, sondern um Nachlaessigkeit und


>Schlamperei. Juristen nennen dies "schwerer Behandlungsfehler", ich
>nenne es Pfusch.

Da hast Du ein echtes Trauma! :-( Nicht jeder Arzt ist ein Pfuscher! Ich
aergere mich hier auch ueber Diagnosen, die ganz einfach nicht sein
koennen! Ich weiss aber auch Aerzte, die das auseinanderdividieren
koennen. Mich nervt auch, dass ich oft hier nur verteile: Du geh bitte da
hin und Du da....
Nur ganz allgemein sind Aerzte wirklich nicht nachlaessig. Wenn, dann sind
sie restlos uebermuedet und ueberfordert. Oder, das habe ich auch erlebt,
haben ein gewissen fachliches Defizit.
Fehler passieren jedem. Das ist menschlich. Absichtlich macht keiner
etwas. Wenn, dann hat er es besser nicht gewusst. :-(

>> Das man sich in jedem Beruf eine Infektion holen kann, das ist
>> klar. Nur das Risiko ist in einem med. Beruf ungleich hoeher.
>

>Der Risikofaktor ist natuerlich da, aber das ist halt nun mal so und
>man muss, hat man einen solchen Beruf gewaehlt, damit Leben.

Es mault ja auch keiner.

>Also das mit der Anerkennung hinsichtlich Berufserkrankung, kann

>erstens teilweise bis zu 15 Jahren dauern, wenn es ueberhaupt
>anerkannt wird, weiterhin ist die Entschaedigung meist geradezu
>lachhaft.

Naja, wenn Du etwas anerkannt haben moechtest, was noch nicht im Katalog
ist, dann wird es schwierig. Ansonsten ist das Thema spaetestens nach 8
Monaten duch.
Es ist schon klar, dass man zuerst einmal einen Gutachtermarathon hinter
sich bringen muss. Umsonst ist nicht mal der Tod, er kostet das Leben. :-(
Nur wer etwas haben will, der muss auch etwas dafuer tun.

>Mit Fruehrente ist auch nicht viel


>los, ein Arbeiter, der mit 50 in Rente geht, wieviel bekommt der

>denn!? Das reicht doch nicht mal zum Leben, da muss dann wieder die
>Sozialhilfe herhalten.

Ich denke, Du hast eine ganz schlechte Meinung. :-(
Ich habe heute einen blinden Kollegen eingestellt. Fruehrentner. Er darf
325 Euro dazuverdienen. 1 Jahr habe ich gewartet, dann war die Rente
durch. Und mit Rente und seinem Zuverdienst hat er nicht weniger als wenn
er voll malochen wuerde. Wohlgemerkt. die Steuern fallen weg!

>Selbststaendige als nicht-Aerzte haben ebenfalls dieses Problem,
>allerdings nennt man es da die sog. "Wettbewerbsbeschraenkung". Das


>kann dann auch massive Probleme geben, also nicht nur im Arztberuf.

Stimmt nicht. Da liegst Du falsch. Es koennen sich auf einem 500-Seelen-
Dorf jederzeit 50 Logos, 50 Ergos, 50 Physios niederlassen. Gar kein
Thema. Sie muessen nur die Kassenzulassung erfuellen.
Aber ich merke, worueber Du stolperst: es gibt freie Berufe und es gibt
Berufe, die sind gewerbesteuerpflichtig.
Alle freien Berufe sind von der Gewerbesteuer befreit. Wir duerfen
allerdings auch nicht werben.
Heilpraktiker z.B. duerfen werben und ihre Dienste anpreisen. Aerzte
duerfen das nicht.

>Ich meinte hier auch nicht nur die, ich meinte Aerzte wie Windstosser


>(schon verstorben), Hackethal (auch schon gestorben) Issels und

>aehnliche, von denen es noch genuegend gibt. Aerzte bei denen der


>Behandlungserfolg, insbesondere bei Patienten, die von der
>Schulmedizin aufgegeben bzw.. austherapiert wurden, das Klientel
>ausmacht. Siehe Pap-IMI.

Auch Hackethal und Co konnten keine Wunder vollbringen. Sie hatten nur den
Vorteil, dass sie den Pat zugehoert haben. Der Glaube kann auch Berge
versetzen.

>> Hast Du auch mal ueberlegt, dass finanzielle Gruende zwingend
>> sind? Man verdient naemlich nicht soviel, dass man sich mehr
>> leisten kann. Wenn man beides vereinen kann, dann ist das doch OK
>> - zumal dann auch noch die elenden Fahrten Arbeitsplatz<->Wohnort
>> wegfallen.
>

>Die der Normalbuerger aus eigener Tasche bezahlen muss. Sicherlich,
>wer es sich leisten kann - waere ja dumm wenn er es sich nicht
>leisten wuerde.

Du wirst ungerecht. Auch jeder Arbeitnehmer, der einen Anfahrtsweg zur
Abeitsstelle hat, bekommt die Fahrten verguetet. Entweder vom Arbeitgeber
direkt oder er kann sie bei der Steuer geltend machen. Nein, das ist nicht
das Problem. Sondern die Zeit und der Stress. Ich muss jeden Morgen 30 km
fahren. Ist auf der Strecke ein Unfall, dann habe ich gelitten. :-( Mir
ist es schon ein paar mal passiert, dass deswegen meine Arbeitszeit nicht
eingehalten werden konnte. Nur, wenn man unter Zeitdruck faehrt, dann
faehrt man auch riskanter. Nicht gut. :-( Wenn mir etwas dazwischen kommt,
dann ist da noch mein Kollege, der einspringt. Ein Arzt hat aber nicht
immer einen Kollegen.

>Das oder die Autos von Handwerkern gehoeren jedoch auch nicht denen


>selbst, sondern den Leasingfirmen - und wehe wenn eine Rate nicht
>bezahlt wird! Und ohne Werbung kann man es ohnehin nicht mehr
>finanzieren als Handwerker, das ist klar.

Irgendwie hast Du den Blick fuer das Wesentliche verloren. Das Leasen ist
immer teurer, als wenn man ein Auto kauft. Nur es hat auch Vorteile. So
z.B. gehoeren Wartung und Reparatur mit zum Vertrag und muessen nicht
extra bezahlt werden. Es ist halt eine Kalkulationsfrage.
Meine Bank hat mir angeboten, dass sie mir die komplette Einrichtung
bezahlt und ich die von ihr leasen kann. Das haette den Vorteil gehabt,
dass, wenn ich aufhoere, mir keine Sorgen machen muss, wo ich den Krempel
lasse. Ich habe trotzdem dankend darauf verzichtet.
Aber ich kenne keinen Handwerker, der nicht eigene Wagen hat. Selbst die
Jungunternehmer bereits. Und ich kenne einige!
Ein Unternehmen amortisiert sich erst nach 5 Jahren. Man muss halt vorher
gut planen. Wer das nicht vorher tut, der erleidet Schiffbruch.

>Sieh Dir mal die Kfz.-Versicherungsbedingungen fuer Handwerksbetriebe
>an, es
>geht schon. Bei GmbH's war es schon immer moeglich, fuer mehrere
>Partner seit 1999 Neureglung moeglich. Die jeweiligen Betriebe muessen
>jedoch standesrechtlich organisiert sein.

Sicherlich geht das. Es ist nur nicht immer kostensparend. Nicht nur bei
einer GmbH geht das, sondern auch bei einer anderen Geschaeftsverbindung
des oeffentlichen Rechts. Aber, jeder haftet mit seinem Privatvermoegen.
Wehe, ein Geschaeftspartner ist dabei, der eine Niete ist. Schon hat man
ein Problem. :-(

>Wo bitte siehst Du denn hier Passivitaet?!
>Die Betreiber von Autohaeusern fahren meist Werkswaegen, Vorfuehrwagen
>etc., weil sie sich keinen eigenen leisten koennen.

Das ist nicht ganz richtig, glaube ich. Autohaeuser wollen gar kein
anderes Auto fahren, weil auf den Werkswagen ja die Werbung ist.

>Ueberlege Dir
>einmal was in einem Autohaus die Loehne und Gehaelter fuer nur 10 Leute


>kosten, wo soll denn das herkommen?!

Ueberlege Dir einmal, welche Loehne ein Arzt zahlen muss! Also da stehen
sie sich in nichts nach. Auch alle anderen Nebenkosten sind gleich.

>Viele Kfz-Haeuser machen in letzter Zeit
>dicht, weil sie die Kosten nicht mehr halten koennen, uralte
>Betriebe.

Gut, der Absatz an Neuwagen geht zurueck, das ist klar. Dafuer steigt dann
der Markt an Reimporten und der Gebrauchtwagenmarkt. Das ist freie
Marktwirtschaft. Wer sich da nicht rechtzeitig um- und einstellt, der hat
halt Pech und geht unter.

>Vor einigen Wochen hatte ich erst einen Filmbericht

>verfolgt, da hat sich ein Schoenheitschirurg vor Brasilien eine


>eigene Insel gekauft - Kosten: 10.Millionen US Dollar. Sicherlich
>die Ausnahme, aber so einfach ist es im Handwerk nicht mehr.

Ein Schoenheitschirurg wird aber nicht von der GKV bezahlt. Da gehen dann
nur die bekloppten Millionaerinnen hin, die auch das noetige Kleingeld
haben. Oberweite auf 100-und-etwas vergroessern, weil sie das schoen
finden. Ob es nun wirklich schoen ist, das sei dahingestellt. :-(
Da bin ich dann doch der Meinung, dass von der GKV die med. Gruende eng
gesetzt werden muessen.
Wer durch 2 Zwillingsgeburten hintereinander total ausgelatschte
Bauchdecken hat, der darf sie sich selbstverstaendlich raffen lassen. Es
hat sich ja auch herausgestellt, dass ein Bauchmuskeltraining nie etwas
gebracht haette, weil die Muskulatur dermassen zerrissen war, dass eine
Funktion gar nicht mehr zu erlangen gewesen waere. Nur da ging es auch
nicht um die Schoenheit, sondern einfach auch darum, Folgeerkrankungen/
Spaetschaeden zu vermeiden.
Ist doch in Ordnung. Das faellt aber bei mir nicht mehr unter
"Schoenheitschirurgie" sondern unter "plastische Chirurgie". Obwohl es das
Gleiche ist, mache ich da doch einen grossen Unterschied.

>Ich koennte dir Aerzte benennen, reine Privataerzte, die taeglich
>Otto-Normalbuerger behandeln, Patienten, die von der Schulmdeizin
>austherapiert worden sind und keine hilfe mehr fanden. Ploetzlich


>sind Gehbehinderte nicht mehr auf den Rollstuhl angewiesen sondern

>koennen wieder mit den Stoecken laufen, was ja schon ein Erfolg ist.

Um zu einem Therapieerfolg zu kommen, gehoeren immer 2 dazu: der Therapeut
und der Patient. Sperrt sich der Patient kann der Therapeut sich auf den
Kopf stellen und mit den Fuessen Hurra schreien. Ist der Patient
kooperativ, hat fast jede Behandlungsform einen Erfolg.
Das Geheimnis von vielen Aerzten besteht halt auch darin, den Patienten so
zu motivieren, dass er selsbt viel mitarbeitet, auch fuer sich
Verantwortung uebernimmt.

>Da kommen Erkrankungen wie Hypoglykaemien ohne DM zum Vorschein, die


>man jahrzehntelang nicht erkennen konnte, Psoriasis verschwindet zu
>90%,

Also das ist Bloedsinn, was Du da sagt. Ein Nicht-Diabetiker kann keine
Hypoglycaemie bekommen. Das ist ganz einfach nicht moeglich. Also wenn das
ein Alternativ-Arzt behauptet, dann ist das ein Pfuscher. Das sind dann
die echten Pfuscher.
Ich bin kein Diabetiker. ich habe aber einmal aus Interesse meinen BZ alle
Stunde gemessen. Unter 60 sank der nie. Aber das, obwohl ich ein ganzes
Wochenende nichts gegessen habe. Fett und Muskelmasse habe ich abgebaut,
das ist wahr. :-(
Geh mir fort mit Psoriasis. Das ist eine Erbkranheit. Man hat sie oder man
hat sie nicht. Sie kommt und geht, je nach Jahreszeit und psychischer
Stimmungslage. Ich habe nun leider eine Psoriasis und auch eine Arthritis
psoriatica. Im Moment bluehe ich nicht. Eigentlich voellig untypisch, denn
die Sonne scheint ja nicht. Aber im vergangenen Sommer, als es wirklich
schoen war, da sah ich aus wie ein Streuselkuchen. :-(
Wer also behauptet, er kann die Psoriasis heilen, das ist ein Schautermann
und gehoert hinter Gitter! Genetische Erkrankungen kann man nur in der
Besserung unterstuetzen, aber nicht heilen.

Das grosse Problem ist aber leider die Ignoranz der Leute. Ich kann nun
leider nichts dazu, dass meine Haut wie eine Handkarte aussieht. Ich
schwimme gerne. Habe aber Schwimmbadverbot. Was mir bleibt ist der lange
Weg zum naechsten Baggersee. :-(
Irgendwann muss ich ja auch mal meine Haare in Form bringen lassen.
Erklaere mal einem Friseur, er moege nicht so fest rubbeln, weil es dann
blutet! :-( Ist schon ein Erlebnis, wenn das Waschbecken total rot ist!
:-) Tut ja nicht weh. Ist halt so. Ja na und?

Weisste, Eberhard, die Hauterscheinungen, die steckt man mit links weg.
Was echt Mist ist, das sind die Gelenke. Da steht man morgens vor einer
Treppenstufe und weiss nicht, wie man runter kommen soll, weil das Gelenk
nicht nachgibt. :-( Versuche mal eine Scheibe Brot abzuschneiden, wenn Du
kein Messer halten kannst. :-( OK, man kann alles kompensieren, aber es
tut nicht nur weh, es ist auch erbaermlich laestig. :-(
Vor allem: gestern ging es noch. Es kommt ploetzlich, ganz unvermittelt
und jeden Tag anders. :-( Das ist das Gemeine daran.
Ich bin damit schon geplagt. nur wenn mir da einer sagt, er wuerde da
heilen, den wuerde ich dermassen in den Suedpol treten, dass er kostenlos
bis zum Jupiter fliegt. Dort darf er dann vergluehen. Was anderes hat er
naemlich nicht verdient. :-)

.. und Tschuess

Stefan Rueckwald

unread,
Jan 18, 2003, 6:51:23 PM1/18/03
to
Harald Uhl <Eul...@compuserve.de> schrob:
HU> Nein, nur formal. Real ist er ein "Scheinselbstaendiger", weil er zu
HU> 80-90% von Krankenkassen bezahlt wird, und damit faktisch "Angestellter"
HU> der KKs ist. Der selbstaendige Unternehmer kann seine Preise selbst
HU> kalkulieren, der Arzt bekommt sie diktiert.
Wenn dem so ist, dann handelt es sich bei dem bei uns
gueltigen System der Freiheit von Niederlassung und
freien Arztwahl doch wohl um eine teure Lebensluege.
Vielleicht dann doch gleich:
Keine Niederlassungsfreiheit, das Land wird in Bezirke
eingeteilt, fuer die bestimmte Aerzte zustaendig sind.
Wer der Solidarversicherung angehoert hat diese Aerzte
aufzusuchen und fertig. Alle ueberfluessigen Medikamente
werden nicht mehr bezahlt und die notwendigen durch
Apotheken vertrieben, die durch gleichsame Aufhebung der
Niederlassungsfreiheit ebenfalls wieder vom Kommerzbetrieb
entfernt werden.
Die Einsparungen durch Verzicht auf ueberfluessige Mediziner,
Medizin und Geraete und Rationalisierung waeren enorm.
Die Qualitaet muss dadurch keinesfalls sinken!
Die Einkommenssituation bestimmter Berufsgruppen darf dabei
keine Rolle spielen. Da scheint wohl einiges in den letzten
Jahren ausgeufert zu sein.

MfG S.R.

Stefan Rueckwald

unread,
Jan 18, 2003, 6:46:49 PM1/18/03
to
"Franjo Shephard" <franj...@netscape.net> schrob:

>> Zwar haben alle Laender eine hohe Arbeitslosigkeit, aber kein anderes Land
>> hat eine so grosse Zuwanderung von Leuten, wie medizinisch betreut werden
>> muessen. Diese Menschen verbrauchen Ruecklagen, die die arbeitende
>> Bevoelkerung erbringen muss.

FS> Jetzt liegen die zu hohen Kosten im Gesundheitswesen schon bei der
grossen
FS> Zuwanderung von Leuten die medizinisch betreut werden muessen.
FS> Witz komm raus, du bist umzingelt.
Ich empfehle, den Witz in den Privatstationen und Abteilungen
der Krankenhaeuser zu besichtigen, die, landauf, landab,
ausgebaut werden, weil kein Mensch mehr ein Einzelzimmer bekommt.
Die sind alle von Multikultis belegt, die privat vom Sozialamt
abgerechnet werden, und zum Beispiel, weil ihnen nicht zugemutet
wird, sich "Unglaeubigen" zu zeigen, in Einzelzimmern oder
in Zweibettraeumen mit einem Bett untergebracht werden.
Da muss der eine oder andere einheimische Rentner schon
zurueckstehen und bei Quartalsende wieder nach Hause
gehen, wenn kein Geld mehr da ist, weil die Krankenhaeuser
in diesem Schlaraffenland zwar ziemlich leer, aber alle belegt sind.

MfG S.R.

Harald Uhl

unread,
Jan 21, 2003, 2:24:21 AM1/21/03
to
Stefan Rueckwald schrieb:

> Harald Uhl <Eul...@compuserve.de> schrob:
> HU> Nein, nur formal. Real ist er ein "Scheinselbstaendiger", weil er zu
> HU> 80-90% von Krankenkassen bezahlt wird, und damit faktisch "Angestellter"
> HU> der KKs ist. Der selbstaendige Unternehmer kann seine Preise selbst
> HU> kalkulieren, der Arzt bekommt sie diktiert.
> Wenn dem so ist, dann handelt es sich bei dem bei uns
> gueltigen System der Freiheit von Niederlassung und
> freien Arztwahl doch wohl um eine teure Lebensluege.
> Vielleicht dann doch gleich:
> Keine Niederlassungsfreiheit, das Land wird in Bezirke
> eingeteilt, fuer die bestimmte Aerzte zustaendig sind.

Das Land ist seit Seehofer (anno 1993) in Bezirke eingeteilt und wenn in
einem Bezirk eine bestimmte Fachgruppe von Ärzten ausreichend vertreten
ist, dann darf sich kein weiterer niederlassen. Der Bezirk ist gesperrt.
Die gesperrten Bezirke werden allerdings in letzter Zeit immer weniger,
da das aktuelle Thema eigentlich Ärztemangel heißt.

Gruß!

Harald

Eberhard S.

unread,
Jan 21, 2003, 8:30:37 AM1/21/03
to
On Mon, 21 Jan 2003 04:42:00 +0100, "Ingrid Benerts"
<Ingrid....@veronika.ftn.de> wrote:

>from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)
>
>Hallo Eberhard,

Hallo Ingrid,


>
>
>>Meine Kasse argumentiert immer damit: "wenn Ihnen Ihr Arzt eine
>>Bescheinigung ausstellt, dass dies und jenes erforderlich ist,
>>bezahlen wir das auch".
>
>Das ist auch voellig korrekt. Nur ist es die Frage, was der Arzt als
>erforderlich haelt und wie sein Budget aussieht. Ich moechte auch nicht 16
>Stunden am Tag arbeiten und zum Schluss noch draufzahlen muessen.

Stimmt allerdings. Aber wenn ich die Praxis ansehe sieht es doch so
aus, daß wenn ich heute - angenommen - zu 10 Augenärzten gehe, sagt
mir einer daß eine Glaucom-Vorsorgeunters. notwendig ist, von den
Kassen aber nicht mehr bezahlt wird, der andere meint es wäre
erforderlich, er könne es aber nicht mehr abrechnen ohne in Regreß
genommen zu werden, ein weiterer argumentiert damit er könne die
Bescheinigung der Erforderlichkeit der o.g. nicht erstellen ohne daß
dementsprechende anhaltspunkte vorliegen, diese allerdings dann beim
Erkennen schon zu weit fortgeschritten wären um noch rechtzeitig der
Erblindung entgegen zu wirken. Verstehst du, es ist die Verunsicherung
der Pat. durch die ungemein unterschiedlichen Auskünfte Seitens der
Ärzte selbst, daß ist das Problem. Wenn du dir die Aussagen der Pat.
in unseren SHG anhörst, dann kann man hier keine klare Schiene
hinsichtlich der Argumentationen Seitens der Ärzteschaft mehr sehen.

>
>>Allerdings muss
>>man auch dazusagen, dass die Schulmedizin, also die Berufsverbaende
>>der Aerzte und Krankenkassen ja gemeinsam die Kataloge erstellen, was
>>die dann als "wissenschaftlich allgemein anerkannt" bezeichnen
>>(wollen) oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.
>
>Richtig. Aber es sind nicht nur die Berufsverbaende der Aerzte beteiligt,
>sondern die Berufsverbaende aller med. Fachberufe. Und, ich kann Dir
>sagen, dabei geht es hoch her. Da wird gefeilscht, wie es schlimmer im
>Bazar nicht sein kann. :-(

Und genau das ist ja das Problem, jeder will Recht haben und jeder
will die beste Therapie vorweisen können - das ist Schade, daß man
sich hier nicht einigen kann, denn die "Zeche" zahlen wir Pat.

>
>>Welche schulmedizinische
>>Therapie kann Krebs zumindest aufhalten oder zurueckdraengen?!
>
>Wenn es rechtzeitig entdeckt wird, stehen die Chancen sehr gut. Das
>Problem ist die fruehzeitige Entdeckung. Nicht jeder geht ganz
>termingerecht zu Vorsorgeuntersuchungen.

Das ist richtig und dasselbe wirst Du auch in den SHG hören, denn wir
schimpfen nicht nur auf Ärzte sondern versuchen auf einen gemeinsamen
Nenner zu kommen, was leider manchmal nicht möglich ist.

>
>>Alternative Therapien koennen das sehr wohl bewirken, werden aber
>>nicht bezahlt, weil die Schulmedizin diese als nicht anerkannt
>>bezeichnet - hat der Patient nicht das Geld dafuer........
>
>Die alternativen Therapien koennen das genauso wie die Schulmedizin,
>entweder es wirkt oder es wirkt nicht. Die alternativen Therapien haben
>nur den Vorteil, dass sie mehr auf die Psyche des Menschen eingehen, bzw
>beeinflussen. Ist aber auch nicht jedermanns Sache.

Das ist halt das Problem daß jeder Mensch unterschiedlich empfänglich
für die Sache mit der "Psyche" ist, das muß man aber akzeptieren.

>
>>Nein, das war anders gemeint. Laut Auskunft des o.g. duerfen Aerzte
>>alles notwendige verschreiben was im Leistungskatalog der GKV
>>verzeichnet ist. Eine Einschraenkung hinsichtlich des Notwendigen
>>bzw. dessen Verordnung/Verschreibung durch Budgetierung duerfte es ja
>>somit nicht geben. Die Realitaet sieht leider anders aus.
>
>Jein. Es kommt auf den Arzt drauf an. Ich habe einen HA, der schert sich
>um das Budget einen Teufel. Er verordnet, was gebraucht wird, ohne
>jegliche Ruecksicht. Er sagt: "vor 10 Jahren haben die Pat es gebraucht,
>da habe ich es verordnet. Jetzt soll ich das nicht mehr? Wieso? Brauchen
>die Pat das jetzt ploetzlich nicht mehr? Ich mache mich doch nicht
>unglaubwuerdig!"
>Es gibt aber auch HA's, die haben nicht diese Einstellung. Die streichen
>knochenhart alles zusammen, auch notwendige Untersuchungen.

Ich bin überzeugt davon, daß sich unser Gesundheitssystem mit den
Pflichtkassen ohnehin nicht mehr lang ehalten können wird, im Rest der
EU ist es ja auch anders geworden, ob dies dann hierzulande allerdings
zum vorteil oder Nachteil wird - eine Änderung - wir werden´s erleben.

>
>>Die Sozialaemter bezahlen Miete, Strom (nur Pauschale!), Heizkosten
>>(nur Pauschale), Krankenkassenbeitraege. Zum leben erhaelt der
>>Sozialempfaenger dann die o.g. Summe welche beinhaltet (laut
>>Empfehlungen im BSHG): Essen, Trinken, Kleidung, Genussmittel,
>>Reperatur von Schuhen und deren Anschaffung, Gegenstaende des
>>taeglichen Gebrauchs.
>
>OK, 288 Euro ist etwas mager, das stimmt. Wahrscheinlich ist die Groesse
>der Wohnung bzw deren Kosten auch vorgeschrieben. Nur, wenn ich mal so
>mein zur Verfuegung stehendes Geld betrachte: mit 500 Euro bin ich im
>Monat dabei. Das bei 14 bis 16 Stunden Arbeit pro Tag (ohne Wochenenden).
>Ich muss sagen, es reicht mir. Davon zahle ich noch gelegentlich eine
>Putzfrau, die mir die Fenster macht, weil ich nicht auf eine Leiter
>steigen kann. :-)

Ich kann es nachvollziehen, wenn jemand sage er hat die ...... voll!

>
>>Sozialempfaenger haben Anspruch auf
>>menschenwuerdige Wohneinrichtung, darunter verstehen die Sozialaemter
>>aber nur _gebrauchte Moebel und Elektrogeraete. Nun kannst Du Dir
>>ausrechnen, dass man von der o.g. Summe kein "menschenwuerdiges
>>Dasein" fuehren kann.
>
>Mal im Ernst: wie oft kaufst Du Dir neue Moebel? Sicherlich gibt es
>Menschen, die muessen alle 2 Jahre eine neue Einrichtung haben. Ich habe
>etwa 3 Jahre gebraucht, um mir meine Einrichtung zusammenzukaufen. OK, ist
>sehr haltbar: Ikea, massiv Kifer. :-) Mir gefaellt es.
>Das mal ein E-Geraet den Geist aufgibt, das ist klar. Nur so teuer sind
>die auch nicht. Was denkst Du, welche E-Geraete man braucht?
>ich denke, dass eine Waschmaschine und ein Trockner nicht dazugehoeren.

Waschmaschine, Radio und Fernsehgerät gehören laut BSHG zum
notwendigen Lebensunterhalt und werden vom Sozialamt bezahlt, ebenso
die Reperaturen für dieselben. Fernseher gibt´s nur in
Schwarz/Weiß-Ausführung und gebraucht, Radio bekommt man neu und
Waschmaschine auch. Es wäre ja auch nicht möglich diese Großgeräte als
Sozialempfänger zu bezahlen, da reicht es nicht mehr. Möbel gibt es
auch nur gebraucht wie gesagt und da haben wir schon das Problem.
Viele Patienten mit MCS leben in Wohnungen mit nur einer Decke auf dem
Boden weil sie die Ausfünstungen der Möbel nicht vertragen. Hier ist
in unserem Staat noch Aufholbedarf und zwar ganz gewaltig.

>
>>Ist schon klar, aber wenn Du fuer einen BMW (nur als Vergleich) mit
>>100.000km auf dem Buckel Ersatzteile brauchst, kannst Du Dir diese
>>bei jedem Autoschrotthaendler, Ausschlaechter u.sonst. billigst
>>besorgen. Fuer einen Lupo Ersatzteile beim Ausschlaechter zu bekommen
>>ist die Zeit noch zu frueh, denn so lange ist dieses Fahrzeug ja noch
>>nicht auf dem Markt.
>
>Gut, aber der Lupo faellt auch nicht schon in der naechsten Kurve
>auseinander. Beim altersschwachen BMW waere ich mir da nicht so sicher.
>Wenn Du oft unterwegs bist, achte einmal, welche Autos mit Panne am
>Strassenrand stehen.
>Abgesehen mal davon, gibt es heute Autos, die man nur mit dem
>Motorradfuehrerschein fahren darf. Mehr als 40 km/h bringen sie nicht.
>Reicht doch. Und die machen einen unabhaengig und kosten nicht ein
>Vermoegen. :-)

Ja, die kleinen Dinger kenn ich schon. Aber wenn Du was transportieren
willst, Komode, Tisch, Stuhl od. sonst., wohin damit?
Dann läuft das Ding ja nur noch Schrittempo.

>
>>Desto aelter das Kfz. und desto mehr PS, desto
>>billiger sind die Ersatzteile beim Ausschlaechter, weil keiner, der
>>das Geld fuer ein neues Auto hat mehr einen "Schlitten" mit 12 Liter
>>Verbrauch fahren will.
>
>Eigentlich sollten diese Karren laengst in der Presse gelandet sein. :-)

Warum? Solange sie TÜV haben und verkehrssicher sind ist doch nichts
dagegen einzuwenden.


>
>>Dann wird eben nicht so viel gefahren, wenn
>>man arbeitslos ist, dafuer hat man aber dann auch ein in der
>>Unterhaltung billiges Auto.
>
>OK, dann: womit faehrst Du zu Vorstellungsgespaechen? Wer sich wirklich
>Muehe gibt, der ist sehr viel unterwegs. Mit oeffentlichen Verkehrsmitteln
>ist das einfach nicht zu schaffen.
>Nur, der Unterhalt! Also, so eine Bleischleuder ist von der steuerlichen
>Seite her lausig teuer! Der Benzinpreis steigt auch jaehrlich - also von
>Einsparung kann man da echt nicht reden.
>Man kann allerdings auch nicht jeden 2. Tag sein Auto zum Arbeitgabe
>schieben. :-(

Sicherlich, aber betrachte Dir die Menschen, die außerhalb wohnen und
15 Minuten oder länger zum Bus laufen müssen, dann kann man verstehen
daß die auf ein Auto umsteigen müssen. Zudem kann ein Arbeitnehmer für
die Unterhaltskosten für den PKW Zuschüsse bekommen im Falle er auf
den PKW angewiesen ist, so zum Beispiel im Falle einer GdB. Wer keine
Behinderung hat muß natürlich aus eigener Tasche berappen - klar.

>
>>Schau Dir doch mal die 520er, 250er DB und weitere solcher Marken
>>an, da bekommst Du heute teilweise schon einen Karren fuer unter
>>1.500 €. Einen Lupo fuer unter diesem Preis: Fehlanzeige.
>
>Weisse, ich habe grundsaetzlich etwas gegen den BMW. Ist ein Vorurteil,
>ich weiss. Aber ich brauche ein Auto, das man ueberstreift und nicht
>eines, in das man einsteigt. :-)
>Wer halt eine kraeftige Zugmaschine fuer einen Wohnwagen oder ein Boot
>braucht, das ist klar, kein Thema. Welcher Sozialhilfeempfaenger kat einen
>Wohnwagen oder ein Boot?
>Das man in einer Limosine bequemer sitzt, als in einem
>Schlaglochsuchgeraet, das ist auch mir klar. Es geht aber nicht um die
>Bequemlichkeit, sondern um die Mobilitaet. OK, Notfalls tut es auch ein
>Fahrrad oder eine Vespa. Nur nicht im Winter und nicht bei jedem Wetter.

Sozialempfänger mit Boot oder Wohnwagen sind auch mir nicht bekannt,
die Vespa stinkt ihre Zweitakt-Gemische raus und Fahrrad im Winter -
richtig! Es geht halt auch immer um die passive Sicherheit. Da ist
Smart natürlich mit der Nase vorn, aber wenn du Dir die Crash-Tests
von Lupo & Co. anschaust, wenn es da richtig kracht, kommt doch keiner
mehr raus aus dem Mickey-Mouse-Auto.

>
>>Tja, als Medizingeschaedigter wird man eben so, insbesondere wenn es
>>sich - juristisch nachgewiesen - nicht um einen "aerztlichen
>>Kunstfehler" gehandelt hat, sondern um Nachlaessigkeit und
>>Schlamperei. Juristen nennen dies "schwerer Behandlungsfehler", ich
>>nenne es Pfusch.
>
>Da hast Du ein echtes Trauma! :-( Nicht jeder Arzt ist ein Pfuscher! Ich
>aergere mich hier auch ueber Diagnosen, die ganz einfach nicht sein
>koennen! Ich weiss aber auch Aerzte, die das auseinanderdividieren
>koennen. Mich nervt auch, dass ich oft hier nur verteile: Du geh bitte da
>hin und Du da....
>Nur ganz allgemein sind Aerzte wirklich nicht nachlaessig. Wenn, dann sind
>sie restlos uebermuedet und ueberfordert. Oder, das habe ich auch erlebt,
>haben ein gewissen fachliches Defizit.
>Fehler passieren jedem. Das ist menschlich. Absichtlich macht keiner
>etwas. Wenn, dann hat er es besser nicht gewusst. :-(

In meinem Fall nicht ganz. Da wurden Behandlungen vorgenommen, die
nicht einmal schulmed. gesichert bzw. zulässig waren, deshalb wurde
die ärztliche Person dann auch von der Kasse in Regreß genommen. Die
Überlastung der Ärzte könnte man natürlich dadurch bekämpfen daß man
ein Gesetz einführt wie für LkW-Fahrer, so und so viele Stunden und
dann wirds empfindlich teuer für den der den Arzt solange hat arbeiten
lassen. Ist nicht realitätsbezogen, ich weiß, dann wäre die versorgung
der Pat. nicht mehr gewährleistet wobei wir wieder einmal bei der
Strukturierung des Gesundheitssystems wären. Fachliches Defizit, ja,
das sehe ich auch so, insbesondere wenn es um Krankheiten wie MCS/CFS
geht, bei denen international schon seit über 30 Jahren Studien die
Ursachen belegen und hierzulande muß man als Pat. manchmal 500km
fahren um einen versierten Mediziner für die o.g. zu finden.

>
>>> Das man sich in jedem Beruf eine Infektion holen kann, das ist
>>> klar. Nur das Risiko ist in einem med. Beruf ungleich hoeher.
>>
>>Der Risikofaktor ist natuerlich da, aber das ist halt nun mal so und
>>man muss, hat man einen solchen Beruf gewaehlt, damit Leben.
>
>Es mault ja auch keiner.
>
>>Also das mit der Anerkennung hinsichtlich Berufserkrankung, kann
>>erstens teilweise bis zu 15 Jahren dauern, wenn es ueberhaupt
>>anerkannt wird, weiterhin ist die Entschaedigung meist geradezu
>>lachhaft.
>
>Naja, wenn Du etwas anerkannt haben moechtest, was noch nicht im Katalog
>ist, dann wird es schwierig. Ansonsten ist das Thema spaetestens nach 8
>Monaten duch.
>Es ist schon klar, dass man zuerst einmal einen Gutachtermarathon hinter
>sich bringen muss. Umsonst ist nicht mal der Tod, er kostet das Leben. :-(
>Nur wer etwas haben will, der muss auch etwas dafuer tun.

Schon klar, nur im Falle ein Gutachten eindeutig auf Ablehnung
ausgelegt ist, und das erkennen auch zunehmend die Juristen, kommen
einem schon manchmal die Zweifel.

>
>>Mit Fruehrente ist auch nicht viel
>>los, ein Arbeiter, der mit 50 in Rente geht, wieviel bekommt der
>>denn!? Das reicht doch nicht mal zum Leben, da muss dann wieder die
>>Sozialhilfe herhalten.
>
>Ich denke, Du hast eine ganz schlechte Meinung. :-(
>Ich habe heute einen blinden Kollegen eingestellt. Fruehrentner. Er darf
>325 Euro dazuverdienen. 1 Jahr habe ich gewartet, dann war die Rente
>durch. Und mit Rente und seinem Zuverdienst hat er nicht weniger als wenn
>er voll malochen wuerde. Wohlgemerkt. die Steuern fallen weg!

Naja, das kommt halt auch auf die Ausbildung und den Beruf an, den
jemand vorher hatte. Dazuverdienen und Steuern weg ist ja auch OK.
Schlecht sieht es dann für Menschen aus wenn sie eine Erkrankung haben
die hierzulande nicht "wissenschaftlich allgemein anerkannt" ist. Bei
Erkrankungen, die hierzulande unter das o.g. Argument fallen, jedoch
in anderen EU-Mitgliedsstaaten offiziell anerkannt sind, frage ich
mich weshalb - haben wir hier eine geteilte Wissenschaft oder ist das
ganze nur wegen der Kosten?!

>
>>Selbststaendige als nicht-Aerzte haben ebenfalls dieses Problem,
>>allerdings nennt man es da die sog. "Wettbewerbsbeschraenkung". Das
>>kann dann auch massive Probleme geben, also nicht nur im Arztberuf.
>
>Stimmt nicht. Da liegst Du falsch. Es koennen sich auf einem 500-Seelen-
>Dorf jederzeit 50 Logos, 50 Ergos, 50 Physios niederlassen. Gar kein
>Thema. Sie muessen nur die Kassenzulassung erfuellen.
>Aber ich merke, worueber Du stolperst: es gibt freie Berufe und es gibt
>Berufe, die sind gewerbesteuerpflichtig.
>Alle freien Berufe sind von der Gewerbesteuer befreit. Wir duerfen
>allerdings auch nicht werben.
>Heilpraktiker z.B. duerfen werben und ihre Dienste anpreisen. Aerzte
>duerfen das nicht.

Das stimmt auch wieder, ja, Du hast Recht, ich meinte die freien
Berufe, denn in einem solchen war ich ja auch tätig. Das mit der
Werbung ist auch so eine Sache, wobei ich nicht verstehen kann,
weshalb ein Arzt nicht für eine von ihm durchgeführte Therapie
"werben" darf, denn dann hätten Pat., die eine bestimmte Therapie
benötigen wesentlich schneller einen dementsprechenden Arzt gefunden.
Allerdings sieht unser Gesetzgeber die Bezeichnung "Werbung" halt ein
bißchen anders als das z.B. in USA so ist.

>
>>Ich meinte hier auch nicht nur die, ich meinte Aerzte wie Windstosser
>>(schon verstorben), Hackethal (auch schon gestorben) Issels und
>>aehnliche, von denen es noch genuegend gibt. Aerzte bei denen der
>>Behandlungserfolg, insbesondere bei Patienten, die von der
>>Schulmedizin aufgegeben bzw.. austherapiert wurden, das Klientel
>>ausmacht. Siehe Pap-IMI.
>
>Auch Hackethal und Co konnten keine Wunder vollbringen. Sie hatten nur den
>Vorteil, dass sie den Pat zugehoert haben. Der Glaube kann auch Berge
>versetzen.

Stimmt schon, aber man sollte tatsächlich - denke ich mal - auf die
gewissen Therapeuten etwas mehr eingehen und auch deren Therapien
einmal anerkennen. Warum soll eine PAP-IMI nicht durchgeführt werden
und grundsätzlich als "Hokuspokus" bezeichnet werden, wenn bei Pat.
damit schon der Krebs aufgehalten werden konnte. Akupunktur kann ja
mittlerweile auch bei chronischer Hepatitis angewandt werden und
erfolge zeigen und muß laut einem Gerichtsurteil eines SG ja auch von
den Kassen bei dieser Erkrankung übernommen werden. Vor 10 Jahren noch
hatte man die Akup. nur bei Schmerzen als wirksam angesehen. In 100
Jahren werden wir wahrscheinlich Therapien zur Verfügung haben, bzgl.
derer man heute u.U. noch die Scharlatanerie unterstellt.

>
>>> Hast Du auch mal ueberlegt, dass finanzielle Gruende zwingend
>>> sind? Man verdient naemlich nicht soviel, dass man sich mehr
>>> leisten kann. Wenn man beides vereinen kann, dann ist das doch OK
>>> - zumal dann auch noch die elenden Fahrten Arbeitsplatz<->Wohnort
>>> wegfallen.
>>
>>Die der Normalbuerger aus eigener Tasche bezahlen muss. Sicherlich,
>>wer es sich leisten kann - waere ja dumm wenn er es sich nicht
>>leisten wuerde.
>
>Du wirst ungerecht. Auch jeder Arbeitnehmer, der einen Anfahrtsweg zur
>Abeitsstelle hat, bekommt die Fahrten verguetet. Entweder vom Arbeitgeber
>direkt oder er kann sie bei der Steuer geltend machen. Nein, das ist nicht
>das Problem. Sondern die Zeit und der Stress. Ich muss jeden Morgen 30 km
>fahren. Ist auf der Strecke ein Unfall, dann habe ich gelitten. :-( Mir
>ist es schon ein paar mal passiert, dass deswegen meine Arbeitszeit nicht
>eingehalten werden konnte. Nur, wenn man unter Zeitdruck faehrt, dann
>faehrt man auch riskanter. Nicht gut. :-( Wenn mir etwas dazwischen kommt,
>dann ist da noch mein Kollege, der einspringt. Ein Arzt hat aber nicht
>immer einen Kollegen.

Da sage ich nichts dagegen, traurig nur, daß sich nicht jeder ein Haus
leisten kann. vor allem diejenigen nicht, die es aus gesundheitlichen
Gründen dringend bräuchten.

>
>>Das oder die Autos von Handwerkern gehoeren jedoch auch nicht denen
>>selbst, sondern den Leasingfirmen - und wehe wenn eine Rate nicht
>>bezahlt wird! Und ohne Werbung kann man es ohnehin nicht mehr
>>finanzieren als Handwerker, das ist klar.
>
>Irgendwie hast Du den Blick fuer das Wesentliche verloren. Das Leasen ist
>immer teurer, als wenn man ein Auto kauft. Nur es hat auch Vorteile. So
>z.B. gehoeren Wartung und Reparatur mit zum Vertrag und muessen nicht
>extra bezahlt werden. Es ist halt eine Kalkulationsfrage.
>Meine Bank hat mir angeboten, dass sie mir die komplette Einrichtung
>bezahlt und ich die von ihr leasen kann. Das haette den Vorteil gehabt,
>dass, wenn ich aufhoere, mir keine Sorgen machen muss, wo ich den Krempel
>lasse. Ich habe trotzdem dankend darauf verzichtet.
>Aber ich kenne keinen Handwerker, der nicht eigene Wagen hat. Selbst die
>Jungunternehmer bereits. Und ich kenne einige!
>Ein Unternehmen amortisiert sich erst nach 5 Jahren. Man muss halt vorher
>gut planen. Wer das nicht vorher tut, der erleidet Schiffbruch.

Ja, die liebe Planung haut halt manchmal nicht so hin wie man sich das
vorstellt, vor allem bei denjenigen nicht, die sich dabei übernehmen -
da gibt es unzählige Beispiele. Aber wenn ich mir überlege, als ich
früher noch selbstst. war, das Auto das ich benötigte um meine ganzen
Kisten und Kartons reinzubringen, hätte ich nicht anders als auf
Leasing finanzieren können - ich konnte halt die 80.000.-DM für die
große Kiste nicht aus der Tasche so einfach rausholen. Da mußte dann
die Leasing-Firma her.

>
>>Sieh Dir mal die Kfz.-Versicherungsbedingungen fuer Handwerksbetriebe
>>an, es
>>geht schon. Bei GmbH's war es schon immer moeglich, fuer mehrere
>>Partner seit 1999 Neureglung moeglich. Die jeweiligen Betriebe muessen
>>jedoch standesrechtlich organisiert sein.
>
>Sicherlich geht das. Es ist nur nicht immer kostensparend. Nicht nur bei
>einer GmbH geht das, sondern auch bei einer anderen Geschaeftsverbindung
>des oeffentlichen Rechts. Aber, jeder haftet mit seinem Privatvermoegen.
>Wehe, ein Geschaeftspartner ist dabei, der eine Niete ist. Schon hat man
>ein Problem. :-(
>
>>Wo bitte siehst Du denn hier Passivitaet?!
>>Die Betreiber von Autohaeusern fahren meist Werkswaegen, Vorfuehrwagen
>>etc., weil sie sich keinen eigenen leisten koennen.
>
>Das ist nicht ganz richtig, glaube ich. Autohaeuser wollen gar kein
>anderes Auto fahren, weil auf den Werkswagen ja die Werbung ist.


>
>>Ueberlege Dir
>>einmal was in einem Autohaus die Loehne und Gehaelter fuer nur 10 Leute
>>kosten, wo soll denn das herkommen?!
>
>Ueberlege Dir einmal, welche Loehne ein Arzt zahlen muss! Also da stehen
>sie sich in nichts nach. Auch alle anderen Nebenkosten sind gleich.

Na dann sind wir doch beim Thema.

Ich allerdings auch. Nur, wenn eine Frau darunter leidet, vor allem in
psychischer Hinsicht, das sie einen (angeblich) zu kleinen busen hat,
bin ich der Ansicht, daß soll die GKV bezahlen. Meist jedoch werden
die dementsprechenden Patientinnen zu einem Gutachter des MDK
geschickt, welcher dann natürlich keine dementsprechende
Erforderlichkeit erkennen kann. Der Haus,- u. Facharzt oder
Psychotherapeut der Pat. wird doch gar nicht angehört bzw. gar nicht
zur Kenntnis genommen - das ist das Problem. Und zu den fachlichen
Qualifikationen des MDK möchte ich mich an dieser Stelle bestimmt
nicht aüßern.


>>Ich koennte dir Aerzte benennen, reine Privataerzte, die taeglich
>>Otto-Normalbuerger behandeln, Patienten, die von der Schulmdeizin
>>austherapiert worden sind und keine hilfe mehr fanden. Ploetzlich
>>sind Gehbehinderte nicht mehr auf den Rollstuhl angewiesen sondern
>>koennen wieder mit den Stoecken laufen, was ja schon ein Erfolg ist.
>
>Um zu einem Therapieerfolg zu kommen, gehoeren immer 2 dazu: der Therapeut
>und der Patient. Sperrt sich der Patient kann der Therapeut sich auf den
>Kopf stellen und mit den Fuessen Hurra schreien. Ist der Patient
>kooperativ, hat fast jede Behandlungsform einen Erfolg.
>Das Geheimnis von vielen Aerzten besteht halt auch darin, den Patienten so
>zu motivieren, dass er selsbt viel mitarbeitet, auch fuer sich
>Verantwortung uebernimmt.

Gut, allerdings bräuchte da der Arzt mehr Zeit und in manchen Fällen
ist das o.g. halt nich tmöglich, da gibt es nur bestimmte Therapien -
auf Privat.

>
>>Da kommen Erkrankungen wie Hypoglykaemien ohne DM zum Vorschein, die
>>man jahrzehntelang nicht erkennen konnte, Psoriasis verschwindet zu
>>90%,
>
>Also das ist Bloedsinn, was Du da sagt. Ein Nicht-Diabetiker kann keine
>Hypoglycaemie bekommen. Das ist ganz einfach nicht moeglich. Also wenn das
>ein Alternativ-Arzt behauptet, dann ist das ein Pfuscher. Das sind dann
>die echten Pfuscher.
>Ich bin kein Diabetiker. ich habe aber einmal aus Interesse meinen BZ alle
>Stunde gemessen. Unter 60 sank der nie. Aber das, obwohl ich ein ganzes
>Wochenende nichts gegessen habe. Fett und Muskelmasse habe ich abgebaut,
>das ist wahr. :-(
>Geh mir fort mit Psoriasis. Das ist eine Erbkranheit. Man hat sie oder man
>hat sie nicht. Sie kommt und geht, je nach Jahreszeit und psychischer
>Stimmungslage. Ich habe nun leider eine Psoriasis und auch eine Arthritis
>psoriatica. Im Moment bluehe ich nicht. Eigentlich voellig untypisch, denn
>die Sonne scheint ja nicht. Aber im vergangenen Sommer, als es wirklich
>schoen war, da sah ich aus wie ein Streuselkuchen. :-(
>Wer also behauptet, er kann die Psoriasis heilen, das ist ein Schautermann
>und gehoert hinter Gitter! Genetische Erkrankungen kann man nur in der
>Besserung unterstuetzen, aber nicht heilen.

Also ich kenne Pat. die haben Psoriasis, aber in der Familie fanden
sich keine solchen Erkrankungen. Und hinsichtlich der Hypoglykämie
ohne DM, empfehle ich das Lesen der unten aufgelisteten Seiten. Ich
selbst leide seit über 14 Jahren an Hypos. durch Allergien. Das
Problem ist, daß sich hierzulande derzeit nur Umweltmediziner mit
dieser ernsthaften Sache befassen, alle anderen führen nicht einmal
die notwendigen GTT durch um die se festzustellen. In Rom wurde vor
einigen Jahren eine UNI-Klinik errichtet, die sich mit dem Problem der
Hypo befasst - ohne DM. Und was ist mit den Hypoglykämien aufgrund
NNR-Insuff.?!

http://www.behinderten-ratgeber.net/hoppe/

http://www.Hypoglykämie-Bayern.de/


>
>Das grosse Problem ist aber leider die Ignoranz der Leute. Ich kann nun
>leider nichts dazu, dass meine Haut wie eine Handkarte aussieht. Ich
>schwimme gerne. Habe aber Schwimmbadverbot. Was mir bleibt ist der lange
>Weg zum naechsten Baggersee. :-(
>Irgendwann muss ich ja auch mal meine Haare in Form bringen lassen.
>Erklaere mal einem Friseur, er moege nicht so fest rubbeln, weil es dann
>blutet! :-( Ist schon ein Erlebnis, wenn das Waschbecken total rot ist!
>:-) Tut ja nicht weh. Ist halt so. Ja na und?
>
>Weisste, Eberhard, die Hauterscheinungen, die steckt man mit links weg.
>Was echt Mist ist, das sind die Gelenke. Da steht man morgens vor einer
>Treppenstufe und weiss nicht, wie man runter kommen soll, weil das Gelenk
>nicht nachgibt. :-( Versuche mal eine Scheibe Brot abzuschneiden, wenn Du
>kein Messer halten kannst. :-( OK, man kann alles kompensieren, aber es
>tut nicht nur weh, es ist auch erbaermlich laestig. :-(
>Vor allem: gestern ging es noch. Es kommt ploetzlich, ganz unvermittelt
>und jeden Tag anders. :-( Das ist das Gemeine daran.
>Ich bin damit schon geplagt. nur wenn mir da einer sagt, er wuerde da
>heilen, den wuerde ich dermassen in den Suedpol treten, dass er kostenlos
>bis zum Jupiter fliegt. Dort darf er dann vergluehen. Was anderes hat er
>naemlich nicht verdient. :-)

Was kaputt ist ist kaputt, ist klar, aber es geht auch irgendwo um die
Ursachen der ganzen Sache.

Bye.

Ingrid Benerts

unread,
Jan 21, 2003, 3:14:00 PM1/21/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Helge,


>50 Euro fuer *alle* Arten von Behandlung oder nur fuer die Beratung?

Fuer alle Heilmittel des Pat pro Quartal!

Ein Orthopaede uebrigens bekommt fuer Heilmittel (nicht Hilfsmittel)
ueppige 7 Euro im Quartal zugestanden. :-(

Geh mal im Sommer ein Eis kaufen!

Helge Rebhan

unread,
Jan 22, 2003, 7:49:04 AM1/22/03
to
In article <5m7m2vcvu4n695d15...@4ax.com>,
Arno Wirdemann <arnou...@gmx.de> wrote:

> Helge Rebhan <Vorname....@gmx.net> schrieb:

> >50 Euro für *alle* Arten von Behandlung oder nur für die Beratung?

Nun habe ich zwei Antworten: Der eine sagt 50 Euro für alles, der andere
50 Euro nur für Medikamente. Was stimmt denn nun?

>
> >Servus, Helge (gerade 60 Euro gelöhnt für 10min Behandlung beim HNO-Arzt)
> Vermutlich aber nicht GKV versichert, sondern Abrechnung nach GOÄ. Das
> ist eine vollkommen andere Gebührenordnung.

Ja, der berühmte Faktor 2,3. Wo hat der eigentlich seinen historischen
Ursprung?

Servus, Helge

Ingrid Benerts

unread,
Jan 22, 2003, 7:57:00 AM1/22/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Franjo,

>Das Problem muss bei der Wurzel gepackt werden. Die fetten Jahre im
>Gesundheitswesen wo sich alle Leute, Pharmafirmen, Aerzte und
>Apotheker eine goldene Nase verdient haben sind endgueltig vorbei.

Aerzte und Apotheker haben sich noch nie eine goldene Nase verdient. Auch
nicht, wenn sie bis spaet in die Nacht hinein gearbeitet haben.

>Man haette heute genuegend Moeglichkeiten Kosten einzusparen, es wird
>nur nicht gemacht. Doppelspurigkeiten in Untersuchungen muessen
>abgeschafft werden, Abrechnungssysteme muessen durchleuchtet werden,
>Gesundheitsvorsorge muss betrieben werden, nachdenken sollte man
>ueber ein Bonus- und Malussystem.

OK, dann komm bitte mal zu mir und Du kannst meine naechste Abrechnung
machen. :-(
Ich habe jahrelang meinen Kollegen Roe-bilder erklaert: "hier sehen Sie,
dass sie nichts sehen". :-( Was man manchmal geboten bekommt ist eine
Zumutung. Das, worauf es ankommt ist oft nicht zu sehen. Es kostet
Material und Zeit. Statt es gleich richtig zu machen, wird erst einmal
etwas irgendwas hingelegt, was man allerhoechstens noch als Ausweishuelle
verwenden kann. :-(
Gut, nicht jeder kann gute Aufnahmen machen. Aber jeder kann es lernen,
wenn er will.

z.B. Laborkosten. Normalerweise darf Blut nicht 24 Stunden in irgendeiner
Ecke warten. Die Werte sind dann nicht mehr anwendbar. Also alles nochmals
von vorne.

Das Pannen passieren, kann vorkommen (blut gerinnt oder das Roehrchen
faellt mal runter). Nur es ist ein Unterschied, ob ich den Pat nochmals
stechen muss, oder ob ich aus dem Regal nur eine Schraube nehme. ;-)

Dieses Bolus-Malus-System hat so seine Tuecken. Wo willste da Grenzen
setzen? Wem schiebst Du da die Kontrolle zu?

OK, mir geht es gut und ich neige eher zu Unter- als zu Uebergewicht,
mache keinen Risikosport, fahre aber Auto.
Was ist mit den Menschen, die eine Erbkrankheit haben? Die, die jeden
Monat auf teure Medikamente angewiesen sind?
Was ich nicht verbrauche, das kommt den anderen Pat zugute - denke ich.

Und eben kam im Radio, dass in NRW die Aerzte ihre Praxen geschlossen
haben - aus Protest. Notversorgung garantiert.

>Richtig, und deswegen verstehe ich nicht das ganze Gejammere.

Ich bin mir nicht sicher, ob Du je verstanden hast, warum ein Arzt
jammert. Also:
da lernt man waehrend seines Studiums die ausgefeiltesten Diagnostik- und
Therapiemethoden kennen. Ist man dann in der Praxis, kann/darf man alles
nicht anwenden.
Da geht man zu Fortbildungen und lernt Dinge kennen, die man nie anwenden
wird duerfen. Das frustriert. :-(

Hinter jeder KK-Karte steckt auch ein Mensch, der einem ein gewisses
Vertrauen entgegen bringt, was man dann jaemmerlich enttaeuschen muss,
obwohl man genau weiss, dass es sehr wohl Moeglichkeiten der Hilfe gaebe,
wenn man freie Hand haette.

>> In der Ich-AG sehe ich da sehr wohl eine gute Chance. :-)
>

>Die sehe ich auch, allerdings ist hier auch Kreativitaet und Willen
>notwendig.

Natuerlich. Warten, dass einem andere die Broeckel zutragen, das
funktioniert nicht.

>Typisch kleinkariertes Denken: Warum muss ein BMW immer DICK sein.
>Leider Gottes kosten die sogenannten dicken BMW oftmals als
>Gebrauchte etliches weniger als ein 3 Liter Wagen. Nur koennen sich
>die Leute mit der Stuetze kein neues Auto leisten. So muessen sie halt
>einen, wie Du ihn bezeichnest "dicken" BMW fahren, die
>Unterhaltskosten hierfuer sind sekundaer. Wenn so'n Ding halt zu viel
>frisst wird es weniger bewegt, so einfach ist das.

nein, so einfach ist das nicht. Wenn schon ein limitiertes Einkommen, dann
tut es auch ein Kleinwagen, gebraucht.

>Und was ist mit Tetanus bei den Handwerkern??? Wohl weniger schlimm
>oder. Ich kann mich aber gleichwohl gegen Hepatitis wie Tetanus
>impfen lassen.

Gegen Tetanus und Hepatitis ist wohl jeder Arzt geimpft. Gegen Tetanus
baut man eine Immunitaet auf. Gegen Hepatitis nicht immer. Ich, z.B. bin
nicht gegen Hepatistis geimpft. Aber der Test hat ergeben, dass ich
bereits von selbst (durch staendigen Kontakt) eine Immunitaet besitze und
eine Impfung Unsinn waere. Aber eine Impfung gegen Aids ist halt nicht
moeglich. Und jeder weiss, dass er einem bewusstlosen Pat erst einmal das
Gebiss aus dem Mund nehmen soll und danach die Zunge.

>Und die Zahlungsmoral der Buerger mit entsprechenden
>Privatinsolvenzen hat auch zugenommen. Ein Arzt bekommt sein Geld
>von der Krankenkasse, auf jeden Fall.

Du unterliegst einem Irrtum. Wenn ich einem Handwerker einen Scheck
ausstelle, dann bekommt er das Geld in jedem Fall. die Bank setzt sich
dann mit mir auseinander. Ein Arzt arbeitet zu 1/3 des Jahres umsonst. Ob
er etwas bekommt oder ob ihm sogar etwas abgezogen wird, das weiss er erst
nach 6 Monaten. :-( So kann man ganz einfach keine Bilanz-Buchhaltung
machen. :-(
Es gibt Aerzte, die haben die Faxen dicke. Sie arbeiten in einem Quartal
genau 6 Wochen und machen den Rest Urlaub. Dann kommen sie mit ihrem
Budget hin. Man nennt das dann auch Resignation.

>Viele Aerzte wollen es auch gar nicht. Ein Beispiel: ich habe in
>einem Ort mit rund 8'000 Einwohnern gelebt. Damals sollte nach
>Schluessel der KV pro 5'000 Einwohnern ein Zahnarzt zur Verfuegung
>stehen. Wir wollten einen zweiten Zahnarzt in diesen Ort holen,
>hatten Praxisraeumlichkeiten die er beziehen konnte. Der Zahnarzt vor
>Ort bekam davon Wind, stellte ganz schnell einen Zahnarzt in seiner
>Praxis ein und zog sich auf sein Altenteil, mit 48 Jahren, zurueck.

Dann haettet ihr doch den anderen ZA holen koennen. Warum denn nicht?
Wenn der Alteingesessene sich zur Ruhe gesetzt hat, dann fehlt doch
trotzdem noch jemand am Ort.
Nur - und das musst Du sehen: wenn der Neue zuerst da ist, dann bekommt
ein Co keine Kassenzulassung. Wenn der Alteingesessene dann seine Praxis
weitergeben moechte, darf er nicht. Also zuerst der Co, dann ab aufs
Altenteil und dann kann sich ein Neuling niederlassen. Ist doch in Ordnung
und gut durchdacht. :-)

>Er kann den Leuten aber ohne weiteres sagen dass sie evtl. zu einem
>Kollegen gehen sollten. Dies ist ihm nicht verboten.

.. und dieser Kollege wohnt dann etwa 50 km entfernt. Jawohlja. Der Bus
faehrt morgens um 7:00 Uhr und dann mittags um 14:00 Uhr zurueck. Sehr
komfortabel, das stimmt. :-(
Du unterschaetzt Menschen. Viele aeltere Pat moechten von ihrem vertrauten
Arzt behandelt werden. Es ist auch nicht immer die Gewohnheit von den
aelteren Damen, sich vor jedem Mann/Frau auszuziehen. Manchen macht es
nichts aus, aber viele moegen das nicht.
Und oben hast Du bemaengelt, dass es keine Doppeluntersuchungen geben
soll. Stell Dir einmal vor, ein Pat geht zu einem anderen Arzt. Der hoert
sich alles an, dann ist eine neue Blutuntersuchung faellig, dann evtl
nochmals neue Roe-Bilder oder ein CT. Ach?
Es traegt ja nicht jeder Pat seine Befunde mit sich herum. Dann kommt es
noch darauf an, wie gut der Arzt den Pat kennt oder seine
Lebensgewohnheiten. Also etwas Dedektivarbeit ist anfaenglich schon noetig
und die kostet Zeit.

>> Du darfst Dich nicht nach den Prommi-Aerzten richten, wie z.B.
>> Mueller- Wohlfahrt oder Wessinghage. Das die mehr verdienen ist
>> klar, denn die haben fast ausschliesslich nur Privatpatienten und
>> einen anderen Abrechnungssatz.
>

>Ueber die spricht auch keiner.

Ja, OK. Dann einigen wir uns, dass wir nur von den Feld-Wald-Wiesen-
Aerzten einer Kleinstadt sprechen. Ist das in Ordnung?

>> Ein Haus haben sie, das stimmt. Unten ist die Praxis und direkt
>> drueber dann die Wohnung.
>

>Sicherlich auch aus praktischen Gruenden

Na klar! Aber in einem, wahrscheinlich, anderen Sinn, als Du es verstehst.
Wer erst um 2:00 Uhr ins Bett kommt, der hat morgens um 6:00 Uhr so seine
Schwierigkeiten, die Augendeckel hochzuklappen. ;-) Mir geht es jedenfalls
so. Spaetestens nach der 3. Nacht fahre ich dann so mehr oder weniger wie
ferngesteuert. :-( Also jeden Meter, den ich dann nicht mein Auto bewegen
muss, den vermeide ich.

>Und ein Handwerker oder Angestellter einer Firma bildet sich nicht
>fort???

hast Du schon einmal einen Handwerker gesehen, der kostenlos Vortraege in
einer Selbsthilfegruppe haelt oder einen Erste-Hilfe-Kurs (kann ja auch
Radwechsel, 24 Stunden, sein)?
Klar bildet sich jeder Handwerker auch fort. Nur kosten da 200 Stunden
gleich 5000 Euro?
Vor allem: in welcher Zeit amortisiert sich das?
Ich habe jetzt ein Angebot bekommen: ein Wochenende fuer 700 Euro. Nicht
inbegriffen sind Unterkunft und Verpflegung. Gut, wenn ich in 5 Jahren
einen Pat dieser Sorte habe.... kann ich mit 9 Euro abrechnen.
ich habe dankend darauf verzichtet. Da stimmt dann das Preis-
Leistungsverhaeltnis nicht mehr.

>> Anders gesagt: wenn ich meinem Steuerberater meine Abrechnung als
>> Wust in einer Plastiktuete bringe, dann macht der sich nichts
>> daraus. Der sortiert das und stellt mir die Zeit in Rechnung.
>

>Dir den Zeitaufwand in Rechnung zu stellen ist doch auch sein gutes
>Recht

Na klar! Dagegen sage ich ja auch nichts. Nur, was glaubst Du, wieviel
Zeit drauf geht, eine Diagnose bei einem Pat zu finden?
Den Zettelkram kippt man mal kurz auf dem Schreibtisch aus, notfalls nimmt
man den Boden noch mit dazu. Kein Thema. Ist in 3 Tagen erledigt.
Beim Pat muss man Blut abnehmen und einige Male stechen (Kontrolle oder
Vergleichswerte). Hat der Pat entsprechende Venen, dann hat man
Albtraeume. :-( Den Pat muss man quer durch die Gemeinde schicken, weil
man die Untersuchungsergebnisse der Kollegen braucht. Anmeldefristen so um
die 4 Monate. Klartext, eine Diagnose kann man dann erst in 6 bis 7
Monaten stellen, wenn der Pat alle Termine auch wahrnehmen konnte und
nicht durch eine Infektion oder Trauerfall verhindert war. Aber
therapieren soll man ja sofort, oder? :-( Findest Du das richtig?

OK, es ist schon richtig, dass man Schmerzen sofort behandeln soll. Nur
das ist wieder nur die Symptombekaempfung, aber nicht die
Ursachenbehandlung.
Aber was glaubst Du, wie lange es dauert, bis man bei einer Frau den M.
Bechterew verifiziert? ich sage es Dir: bei einer woechentlichen
Behandlung etwa 3 Jahre - mit viel Glueck! :-(

>> Fachaerzte koennen sehr wohl sagen, dass sie nur noch
>> Privatpatienten annehmen. Sie koennen auch sagen, dass sie keine
>> neuen Patienten mehr annehmen. Allgemeinaerzte duerfen das aber
>> leider nicht.
>

>Wo steht das dass es Ihnen verboten ist?

Er kann es machen, nur dann verliert er die Kassenzulassung.
Allgemeinaerzte sollen die Versorgung der Bevoelkerung sicherstellen.
In dem Moment, wo sie nur eine ausgewaehlte Menschengruppe behandeln,
stellen sie nicht mehr die Sicherung der gesamten Bevoelkerung sicher.
Mach einen Haken dran. :-( Ich kann Dir mal die Merkblaetter der RVO und
VdAK zuschicken. Nur abtippen tue ich den Wust nicht. :-( Null Bock fuer
so einen buerokratischen Kleinkram. Suche im Netz unter
Zulassungsbeschraenkungen und Krankenkasse.

Harald Uhl

unread,
Jan 22, 2003, 12:56:20 PM1/22/03
to
Hallo,

Helge Rebhan schrieb:


> In article <5m7m2vcvu4n695d15...@4ax.com>,
> Arno Wirdemann <arnou...@gmx.de> wrote:
>
>
>>Helge Rebhan <Vorname....@gmx.net> schrieb:
>
>
>>>50 Euro für *alle* Arten von Behandlung oder nur für die Beratung?
>>
>
> Nun habe ich zwei Antworten: Der eine sagt 50 Euro für alles, der andere
> 50 Euro nur für Medikamente. Was stimmt denn nun?

Weder noch, weil alles viel komplizierter ist. Im ärztlichen Honorar
gibt's überhaupt keine Euros, sondern nur Punkte. Was es dafür in Euro
gibt differiert von Quartal zu Quartal etwas und von KV zu KV erheblich.
Für Bayern und für Hausärzte gilt : Nichtrentern im Quartal ca. 20- 25
Euro ärztliches Honorar, Rentner ca. 70 bis 80 Euro. Arzneimittel grob:
Nichtrentner ca. 35 Euro, Rentner ca. 100 Euro. Die Zahlen können in
Berlin ganz anders sein und in Hamburg auch und für andere Arztgruppen
sowieso. Aber ich denke, allein schon die Größenordnungen sind doch ganz
beeindruckend.

>
> Ja, der berühmte Faktor 2,3. Wo hat der eigentlich seinen historischen
> Ursprung?
>

Historisch ist da nichts. Der hat sich einfach als Standard
eingebürgert, weil begründet werden muss, wenn er überschritten wird.
Das sagt die aktuelle GOÄ, die wenn ich es noch recht weiß, seit 1983
gilt. Davor gabs bis zum 6 fachen Satz (allerdings von einer niedrigeren
Basis).

Servus

Harald

Franjo Shephard

unread,
Jan 22, 2003, 6:30:44 PM1/22/03
to

"Ingrid Benerts" <Ingrid....@veronika.ftn.de> schrieb im Newsbeitrag
news:0046...@ftn.de...
> from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)
>
Hallo Ingrid,

> >Das Problem muss bei der Wurzel gepackt werden. Die fetten Jahre im
> >Gesundheitswesen wo sich alle Leute, Pharmafirmen, Aerzte und
> >Apotheker eine goldene Nase verdient haben sind endgueltig vorbei.

> Aerzte und Apotheker haben sich noch nie eine goldene Nase verdient. Auch
> nicht, wenn sie bis spaet in die Nacht hinein gearbeitet haben.

Entweder bist Du noch nicht so alt oder stehst noch nicht so lange im
Berufsleben. Ich gebe Dir recht das es in der heutigen Zeit im Allgemeinen
Gott sei Dank nicht mehr so einfach ist, von Ausnahmen
(kosmetisch-ästhetische Chirurgie) selbstverständlich abgesehen. In früheren
Jahren war es aber an der Tagesordnung. Die Herren Ärzte (Niedergelassene)
wurden hofiert. Und die Apotheker hatten auch keine Probleme ihr Geld z.B.
in Bauherrenmodellen anzulegen.


> >Man haette heute genuegend Moeglichkeiten Kosten einzusparen, es wird
> >nur nicht gemacht. Doppelspurigkeiten in Untersuchungen muessen
> >abgeschafft werden, Abrechnungssysteme muessen durchleuchtet werden,
> >Gesundheitsvorsorge muss betrieben werden, nachdenken sollte man
> >ueber ein Bonus- und Malussystem.
>
> OK, dann komm bitte mal zu mir und Du kannst meine naechste Abrechnung
> machen. :-(

Ich habe längere Zeit Abrechnungen für Ärzte gemacht und dort einen gewissen
Durchblick bekommen.


> Ich habe jahrelang meinen Kollegen Roe-bilder erklaert: "hier sehen Sie,
> dass sie nichts sehen". :-( Was man manchmal geboten bekommt ist eine
> Zumutung. Das, worauf es ankommt ist oft nicht zu sehen. Es kostet
> Material und Zeit. Statt es gleich richtig zu machen, wird erst einmal
> etwas irgendwas hingelegt, was man allerhoechstens noch als Ausweishuelle
> verwenden kann. :-(
> Gut, nicht jeder kann gute Aufnahmen machen. Aber jeder kann es lernen,
> wenn er will.

So, und genau hier sollte den Ärzten mehr auf die Finger geschaut werden.
Wenn ein Arzt meint alles machen zu können nur damit seinen teure
Einrichtung rentiert ist er fehl am Platze.


> z.B. Laborkosten. Normalerweise darf Blut nicht 24 Stunden in irgendeiner
> Ecke warten. Die Werte sind dann nicht mehr anwendbar. Also alles nochmals
> von vorne.

Es müsste halt nur in die Zentrifuge!


> Das Pannen passieren, kann vorkommen (blut gerinnt oder das Roehrchen
> faellt mal runter). Nur es ist ein Unterschied, ob ich den Pat nochmals
> stechen muss, oder ob ich aus dem Regal nur eine Schraube nehme. ;-)
>
> Dieses Bolus-Malus-System hat so seine Tuecken. Wo willste da Grenzen
> setzen? Wem schiebst Du da die Kontrolle zu?

Nicht_ich_will_Grenzen_setzen. Wir haben dafür sicherlich erfahren Leute in
der Republik.

> OK, mir geht es gut und ich neige eher zu Unter- als zu Uebergewicht,
> mache keinen Risikosport, fahre aber Auto.
> Was ist mit den Menschen, die eine Erbkrankheit haben? Die, die jeden
> Monat auf teure Medikamente angewiesen sind?
> Was ich nicht verbrauche, das kommt den anderen Pat zugute - denke ich.

Das ist Deine Denke. Viele denken aber: ich hole mir das wieder was ich
eingezahlt habe. Ausserdem kann es in dem Bereich des Gesundheitswesen ja
nicht teuer genug sein.


> Und eben kam im Radio, dass in NRW die Aerzte ihre Praxen geschlossen
> haben - aus Protest. Notversorgung garantiert.

Und wenn auch. Passieren wird nichts. Der Notdienst ist garantiert.


> >Richtig, und deswegen verstehe ich nicht das ganze Gejammere.
>
> Ich bin mir nicht sicher, ob Du je verstanden hast, warum ein Arzt
> jammert. Also:
> da lernt man waehrend seines Studiums die ausgefeiltesten Diagnostik- und
> Therapiemethoden kennen. Ist man dann in der Praxis, kann/darf man alles
> nicht anwenden.
> Da geht man zu Fortbildungen und lernt Dinge kennen, die man nie anwenden
> wird duerfen. Das frustriert. :-(

Die Geldbörse des Arztes jammert!


> Hinter jeder KK-Karte steckt auch ein Mensch, der einem ein gewisses
> Vertrauen entgegen bringt, was man dann jaemmerlich enttaeuschen muss,
> obwohl man genau weiss, dass es sehr wohl Moeglichkeiten der Hilfe gaebe,
> wenn man freie Hand haette.

Das sind die Altlasten mit denen wir heute leider Gottes leben müssen. Es
ist in der Vergangenheit zu viel Geld aus dem Fenster geworfen worden. Wir,
auch ich zähle mich dazu, sind verwöhnt worden, nach allen Regeln der Kunst.


> >> In der Ich-AG sehe ich da sehr wohl eine gute Chance. :-)
> >
> >Die sehe ich auch, allerdings ist hier auch Kreativitaet und Willen
> >notwendig.
>
> Natuerlich. Warten, dass einem andere die Broeckel zutragen, das
> funktioniert nicht.

Was hat Kreativität und Willen mit Warten zu tun. Dann hast Du meine Aussage
nicht verstanden.


> >Typisch kleinkariertes Denken: Warum muss ein BMW immer DICK sein.
> >Leider Gottes kosten die sogenannten dicken BMW oftmals als
> >Gebrauchte etliches weniger als ein 3 Liter Wagen. Nur koennen sich
> >die Leute mit der Stuetze kein neues Auto leisten. So muessen sie halt
> >einen, wie Du ihn bezeichnest "dicken" BMW fahren, die
> >Unterhaltskosten hierfuer sind sekundaer. Wenn so'n Ding halt zu viel
> >frisst wird es weniger bewegt, so einfach ist das.
>
> nein, so einfach ist das nicht. Wenn schon ein limitiertes Einkommen, dann
> tut es auch ein Kleinwagen, gebraucht.

> >Und was ist mit Tetanus bei den Handwerkern??? Wohl weniger schlimm
> >oder. Ich kann mich aber gleichwohl gegen Hepatitis wie Tetanus
> >impfen lassen.
>
> Gegen Tetanus und Hepatitis ist wohl jeder Arzt geimpft. Gegen Tetanus
> baut man eine Immunitaet auf. Gegen Hepatitis nicht immer. Ich, z.B. bin
> nicht gegen Hepatistis geimpft. Aber der Test hat ergeben, dass ich
> bereits von selbst (durch staendigen Kontakt) eine Immunitaet besitze und
> eine Impfung Unsinn waere. Aber eine Impfung gegen Aids ist halt nicht
> moeglich. Und jeder weiss, dass er einem bewusstlosen Pat erst einmal das
> Gebiss aus dem Mund nehmen soll und danach die Zunge.

Glaube mir, 12 Jahre Anästhesie haben mich geprägt.


> >Und die Zahlungsmoral der Buerger mit entsprechenden
> >Privatinsolvenzen hat auch zugenommen. Ein Arzt bekommt sein Geld
> >von der Krankenkasse, auf jeden Fall.
>
> Du unterliegst einem Irrtum. Wenn ich einem Handwerker einen Scheck
> ausstelle, dann bekommt er das Geld in jedem Fall. die Bank setzt sich
> dann mit mir auseinander.

Wie denn? Wenn der Scheck nicht gedeckt ist kann ihn der Handwerker nicht
einlösen. Er ist dann am Zug und muss sich an Dir schadlos halten, nicht die
Bank.


> Ein Arzt arbeitet zu 1/3 des Jahres umsonst.

Da hat er es aber gut. Der normale Bundesbürger arbeitet mittlerweile 1/2
Jahr umsonst.

> Ob
> er etwas bekommt oder ob ihm sogar etwas abgezogen wird, das weiss er erst
> nach 6 Monaten. :-( So kann man ganz einfach keine Bilanz-Buchhaltung
> machen. :-(
> Es gibt Aerzte, die haben die Faxen dicke. Sie arbeiten in einem Quartal
> genau 6 Wochen und machen den Rest Urlaub. Dann kommen sie mit ihrem
> Budget hin. Man nennt das dann auch Resignation.

Das können sie sich nur erlauben weil sie in den 6 Wochen??? genug verdient
haben, ich denke allerdings Du meinst 6 Monate. Der Tippfehler ist Dir
verziehen.


> >Viele Aerzte wollen es auch gar nicht. Ein Beispiel: ich habe in
> >einem Ort mit rund 8'000 Einwohnern gelebt. Damals sollte nach
> >Schluessel der KV pro 5'000 Einwohnern ein Zahnarzt zur Verfuegung
> >stehen. Wir wollten einen zweiten Zahnarzt in diesen Ort holen,
> >hatten Praxisraeumlichkeiten die er beziehen konnte. Der Zahnarzt vor
> >Ort bekam davon Wind, stellte ganz schnell einen Zahnarzt in seiner
> >Praxis ein und zog sich auf sein Altenteil, mit 48 Jahren, zurueck.
>
> Dann haettet ihr doch den anderen ZA holen koennen. Warum denn nicht?

Weil der Alteingesessene noch als ZA angemeldet war, defakto aber nicht mehr
in der Praxis arbeitete. Es waren also für die KV zwei ZA in dem Dorf
vorhanden. Habe mich nicht deutlich genug ausgedrückt, sorry.


> Wenn der Alteingesessene sich zur Ruhe gesetzt hat, dann fehlt doch
> trotzdem noch jemand am Ort.

siehe oben.


> Nur - und das musst Du sehen: wenn der Neue zuerst da ist, dann bekommt
> ein Co keine Kassenzulassung. Wenn der Alteingesessene dann seine Praxis
> weitergeben moechte, darf er nicht. Also zuerst der Co, dann ab aufs
> Altenteil und dann kann sich ein Neuling niederlassen. Ist doch in Ordnung
> und gut durchdacht. :-)

Klar, damit man seine Pfründe behalten kann. Freie Marktwirtschaft??? Wohl
kaum.


> >Er kann den Leuten aber ohne weiteres sagen dass sie evtl. zu einem
> >Kollegen gehen sollten. Dies ist ihm nicht verboten.
>
> .. und dieser Kollege wohnt dann etwa 50 km entfernt. Jawohlja. Der Bus
> faehrt morgens um 7:00 Uhr und dann mittags um 14:00 Uhr zurueck. Sehr
> komfortabel, das stimmt. :-(

Wo lebst Du? Ich möchte die Region in Deutschland sehen wo ein nächster
Arzt, der für die Allgemeinversorgung zuständig ist 50 km entfernt ist. Wir
sind hier in Mitteleuropa, nicht im Busch.


> Du unterschaetzt Menschen. Viele aeltere Pat moechten von ihrem vertrauten
> Arzt behandelt werden. Es ist auch nicht immer die Gewohnheit von den
> aelteren Damen, sich vor jedem Mann/Frau auszuziehen. Manchen macht es
> nichts aus, aber viele moegen das nicht.
> Und oben hast Du bemaengelt, dass es keine Doppeluntersuchungen geben
> soll. Stell Dir einmal vor, ein Pat geht zu einem anderen Arzt. Der hoert
> sich alles an, dann ist eine neue Blutuntersuchung faellig, dann evtl
> nochmals neue Roe-Bilder oder ein CT. Ach?

Welches Problem besteht hier? Kann der 1. behandelnde Arzt seinen 2.
Kollegen nicht informieren oder informieren lassen. Auch
Sprechstundengehilfinnen können ein Faxgerät bedienen.


> >> Du darfst Dich nicht nach den Prommi-Aerzten richten, wie z.B.
> >> Mueller- Wohlfahrt oder Wessinghage. Das die mehr verdienen ist
> >> klar, denn die haben fast ausschliesslich nur Privatpatienten und
> >> einen anderen Abrechnungssatz.
> >
> >Ueber die spricht auch keiner.
>
> Ja, OK. Dann einigen wir uns, dass wir nur von den Feld-Wald-Wiesen-
> Aerzten einer Kleinstadt sprechen. Ist das in Ordnung?

Richtig, aber wo ist dann der nächste Arzt 50 km entfernt?


> >> Ein Haus haben sie, das stimmt. Unten ist die Praxis und direkt
> >> drueber dann die Wohnung.
> >
> >Sicherlich auch aus praktischen Gruenden
>
> Na klar! Aber in einem, wahrscheinlich, anderen Sinn, als Du es verstehst.
> Wer erst um 2:00 Uhr ins Bett kommt, der hat morgens um 6:00 Uhr so seine
> Schwierigkeiten, die Augendeckel hochzuklappen. ;-) Mir geht es jedenfalls
> so. Spaetestens nach der 3. Nacht fahre ich dann so mehr oder weniger wie
> ferngesteuert. :-( Also jeden Meter, den ich dann nicht mein Auto bewegen
> muss, den vermeide ich.

Verstehe ich sehr gut, nach 72 Stunden Dienst in der Anästhesie (von
Freitags bis Montags) mit vielleicht einmal 2 Stunden zusammenhängendem
Schlaf wäre ich auch nicht mehr von x Kilometer gefahren. Ich habe in dem
Ort gewohnt wo auch das Krankenhaus war.


> >Und ein Handwerker oder Angestellter einer Firma bildet sich nicht
> >fort???
>
> hast Du schon einmal einen Handwerker gesehen, der kostenlos Vortraege in
> einer Selbsthilfegruppe haelt oder einen Erste-Hilfe-Kurs (kann ja auch
> Radwechsel, 24 Stunden, sein)?
> Klar bildet sich jeder Handwerker auch fort. Nur kosten da 200 Stunden
> gleich 5000 Euro?

Und wieviel wird davon von Sponsoren übernommen? Ein angestellter Chirurg im
Krankenhaus bekam alle 2 Jahre einen neuen Mercedes von der Gipsfirma. Wenn
Kongresse anstanden kamen entweder die Bettelbriefe von den Ärzten (habe
nach meiner Krankenhauszeit in der Pharmaindustrie gearbeitet) an die Firma
oder die Firmen stellten von alleine entsprechende Unterstützung in
Aussicht.


> Vor allem: in welcher Zeit amortisiert sich das?
> Ich habe jetzt ein Angebot bekommen: ein Wochenende fuer 700 Euro. Nicht
> inbegriffen sind Unterkunft und Verpflegung. Gut, wenn ich in 5 Jahren
> einen Pat dieser Sorte habe.... kann ich mit 9 Euro abrechnen.
> ich habe dankend darauf verzichtet. Da stimmt dann das Preis-
> Leistungsverhaeltnis nicht mehr.

Wenn Dich_etwas_wirklich_interessiert bist Du auch bereit Geld dafür zu
bezahlen, verglichen z.B. mit einem teuren Hobby. Wenn ich allerdings davon
wenig bis keinen Nutzen habe sehe ich auch nicht ein warum dafür Geld
auszugeben wäre.


> >> Anders gesagt: wenn ich meinem Steuerberater meine Abrechnung als
> >> Wust in einer Plastiktuete bringe, dann macht der sich nichts
> >> daraus. Der sortiert das und stellt mir die Zeit in Rechnung.
> >
> >Dir den Zeitaufwand in Rechnung zu stellen ist doch auch sein gutes
> >Recht
>
> Na klar! Dagegen sage ich ja auch nichts. Nur, was glaubst Du, wieviel
> Zeit drauf geht, eine Diagnose bei einem Pat zu finden?

Musst Du mir nicht erzählen. Kenne ich, siehe oben.


> Den Zettelkram kippt man mal kurz auf dem Schreibtisch aus, notfalls nimmt
> man den Boden noch mit dazu. Kein Thema. Ist in 3 Tagen erledigt.
> Beim Pat muss man Blut abnehmen und einige Male stechen (Kontrolle oder
> Vergleichswerte). Hat der Pat entsprechende Venen, dann hat man
> Albtraeume. :-( Den Pat muss man quer durch die Gemeinde schicken, weil
> man die Untersuchungsergebnisse der Kollegen braucht. Anmeldefristen so um
> die 4 Monate. Klartext, eine Diagnose kann man dann erst in 6 bis 7
> Monaten stellen, wenn der Pat alle Termine auch wahrnehmen konnte und
> nicht durch eine Infektion oder Trauerfall verhindert war. Aber
> therapieren soll man ja sofort, oder? :-( Findest Du das richtig?

Das ist doch nicht die Regel. Genau so wenig wie die Multimillionäre, da
sind wir uns doch einig. Das Kernproblem ist ein ganz anderes (siehe oben)


> >> Fachaerzte koennen sehr wohl sagen, dass sie nur noch
> >> Privatpatienten annehmen. Sie koennen auch sagen, dass sie keine
> >> neuen Patienten mehr annehmen. Allgemeinaerzte duerfen das aber
> >> leider nicht.
> >
> >Wo steht das dass es Ihnen verboten ist?
>
> Er kann es machen, nur dann verliert er die Kassenzulassung.
> Allgemeinaerzte sollen die Versorgung der Bevoelkerung sicherstellen.
> In dem Moment, wo sie nur eine ausgewaehlte Menschengruppe behandeln,
> stellen sie nicht mehr die Sicherung der gesamten Bevoelkerung sicher.
> Mach einen Haken dran. :-( Ich kann Dir mal die Merkblaetter der RVO und
> VdAK zuschicken. Nur abtippen tue ich den Wust nicht. :-( Null Bock fuer
> so einen buerokratischen Kleinkram. Suche im Netz unter
> Zulassungsbeschraenkungen und Krankenkasse.


Gruss
Franjo


Ingrid Benerts

unread,
Jan 22, 2003, 3:02:00 PM1/22/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Eberhard,


>> Du weisst, dass Dokumentationen immer subjektiv sind und nur in
>> Stichpunkten aufgeschrieben werden muessen?
>> Ganz einmal abgesehen davon, dass man mache Handschriften absolut
>> nicht lesen kann. :-(
>
>Das stimmt schon, jedoch koennte man mit der Gegenzeichnungspflicht
>der Patienten von vornherein Probleme vermeiden.

Gut, wenn man das Datum gegenzeichnen laesst, ist das doch OK. Fuer mich
ist das z.B. Pflicht, sonst zahlt die Kasse nicht. Nur was ich dann
dokumentiere kann kein Mensch lesen. Ich habe so eine Sauklaue, das ist
nach ein paar Monaten selbst fuer mich schwierig. :-) Allerdings habe ich
so meine Abkuerzungen. Ausserdem die Abrechnungsnummern im Kopf.
Zeigt mir ein Kollege die Karte, dann kann ich ihm einen perfekten Verlauf
erklaeren.

>In Schweden hat der Patient zumindest freie Wahl unter den
>Fuellmaterialien, in Deutschland leider nicht, hierzulande muss sich
>der Patient ein Fuellmaterial legen lassen, sonst muss er die gesamte
>Behandlung selbst bezahlen.

Oder sich einem Gutachter stellen, das stimmt.

>Es gibt jedoch genuegend Patienten, die
>sich lieber den betreffenden Zahn ziehen lassen wuerden als sich mit
>einer Wurzelkanalfuelltherapie zusaetzlich zu belasten.

Naja, eine Wurzelkanalfuellung ist nicht die Welt. <ueberleg> Das wurde
bei mir bereits 1971 gemacht. <ueberleg> Dieser Zahn ist dann 1985
abgebrochen und es wurde ein Stiftzahn. <ueberleg> 1993 hat dann ein ZA
entschieden, dass er ueberkront werden sollte. Nun haelt die Krone immer
noch, aber ein befreundeter Kieferchirurg hat mir angekuendigt, dass, wenn
der Zahn mal raus muss, ich Spass bekomme. Eine OP waere unumgaenglich,
weil man den Zahn nicht mehr ziehen kann, sondern der muss rausgefraest
werden. Er ist fest mit dem Knochen verwachsen. Also bleibt der Kamerad
drin, er stoert ja nicht. :-)

>richtig, aber es geht ja um die Probleme vor Gericht hinsichtlich
>der aerztlichen Dokumentation.

Das wird ein Problem auch bleiben. Kein Mensch schreibt haarklein alles
auf, was er gesagt/gemacht hat. Also dann muss man schon Tonbandaufnahmen
mitlaufen lassen.
Ganz mal davon abgesehen: wenn ich schnell eine Information haben moechte
und muss mich erst einmal durch einen Wust von "getrunken - abgefuehrt -
gebettet" kaempfen, wenn ich nur den aktuellen BZ wissen will, dann nervt
das. Soviel Zeit habe ich nun auch nicht und ich moechte nicht einen Roman
lesen, sondern Fakten, die zur Therapie notwendig sind.

Ich weiss, aus "formaljuristischen Gruenden" ist das erforderlich. Und
genaz diese "formaljurischen Gruende" blockieren unser komplettes
Gesundheitssystem und treiben die Kosten in die Hoehe. :-(

[Fallpauschalen]
>Das koennen wir erwarten, ist auch nicht mehr anders moeglich in
>unserem System, sonst kommt noch mehr auf uns zu und das gilt es zu
>verhindern.

Ich sehe das auch so. Nur denke ich, dass es die Initiative voll
ausbremst. Konkret: die Behandlung wird schlechter.

>Der Patient hat doch schliesslich und endlich ein Recht darauf zu
>erfahren, welche Erkrankungen er hat bzw. der Arzt festgestellt hat
>und wie, wie lange und ob ueberhaupt behandelt werden kann (soll).

Das ist richtig. Hat er auch ein Recht darauf zu wissen, welche
Krankheiten er nicht hat? ;-)

Mein rechtes Knie tut weh. OK, ich weiss, dass ich gerade im Schub bin.
Also eine Psoriasisarthitis. Mein linkes Knie tat vor 2 Jahren weh. Aber
da ist wohl der Meniskus hin (2. Diagnose). Mein rechtes Sprunggelenk
steht nicht achsengerecht. Letzes Jahr hatte ich da mal einen Baenderriss
(3. Diagnose). Bei einem Zeh hatte ich einmal eine Fraktur (4. Diagnose)
und der Mittelfuss war auch einmal gebrochen (5. Diagnose). Wenn ich noch
weiter in der Vergangenheit grabe, dann kann ich noch mit 5
Bandscheibenvorfaellen dienen und mit etlichen Frakturen und
Kinderkrankheiten. Der Blutdruck ist auch erhoeht und einen
Herzklappenfehler habe ich auch noch. Also auf so 12 bis 14 verschiedene
Diagnosen komme ich schon. Momentan ist nicht eine einzige Diagnose
behandlungsbeduerftig. Aber es wuerde alles zaehlen. Findest Du das
richtig?

Und wenn ich mir Muehe gebe und morgens widerwillig 2 Tafeln Schukolade
futtere, dann ist mein BZ auch noch erhoeht und man kann daraus einen
Diabetes machen. Meine Leberwerte werden auch erhoeht sein, wenn ich
direkt nach einer Partynacht zur Blutentnahme gehe. Also was soll dieser
Unfug?

>Zudem hat der Patient ja schon seit 1984 (Urteil des BHG) ein
>Einsichtsrecht in die aerztliche Dokumentation hinsichtlich der
>festgestellten Diagnosen und Laborwerte, jedoch welcher Patient
>verlangt das schon.

Mein HA kopiert sogar saemtliche Befunde und gibt sie den Pat auf
Verlangen mit - kein Thema. Nur automatisch macht er das nicht. Es kostet
einfach Zeit und Geld und es ist zu schade, fuer den Papierkorb. :-(

>Mein Internist z.B.
>geht schon auf die Palme wenn er Patienten hat die in die Praxis
>kommen mit den Worten "ja Herr Doktor, ist Recht Herr Doktor, gut,
>Herr Doktor, das nehme ich schon ein, Herr Doktor", anstatt mit dem
>Arzt ein klares Wort ueber die bestehenden Krankheiten zu reden und
>in Erfahrung zu bringen was man selber tun kann. Aber das scheint
>ein typisches Problem zu sein.

Naja, die Leute sind es nicht gewohnt. Das muss man ihnen nachsehen.
Dann gibt es ein anderes Phaenomen: "es betrifft mich ja nicht". Da
kannste Info-Material verteilen, gleich im Kilopack. Das geht alle anderen
an, nur nicht mich. :-(
Morgen, Donnerstag, ist Treffen der Diabetes-SHG. Der Termin passt mir gar
nicht, die Uhrzeit erst recht nicht. Ich gehe aber hin. Zwar bin ich kein
Diabetiker, aber ich finde solche SHG recht wichtig. Allein schon
deswegen, was wer wann sagt und wie weit die Aufklaerung in der
Bevoelkerung ist.

Mit "Was kann ich selbst machen" haben es die Leute nicht so. Aber mit
"die Tante meiner Grossmutter, deren Freundin" .... Solchen Leuten kann
man nur noch einen Psyrembel schenken (19,50 Euro im Weltbild-Verlag!),
damit sie noch mehr Diagnosen kennenlernen. :-( Es koennte ja schliesslich
sein, dass irgendwo in der Familie irgendwer irgendeine Erkrankung haben
koennte, die noch nie entdeckt wurde.

Ingrid Benerts

unread,
Jan 22, 2003, 4:25:00 PM1/22/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Eberhard,


>Stimmt allerdings. Aber wenn ich die Praxis ansehe sieht es doch so

>aus, dass wenn ich heute - angenommen - zu 10 Augenaerzten gehe, sagt
>mir einer dass eine Glaucom-Vorsorgeunters. notwendig ist, von den
>Kassen aber nicht mehr bezahlt wird, der andere meint es waere
>erforderlich, er koenne es aber nicht mehr abrechnen ohne in Regress
>genommen zu werden, ein weiterer argumentiert damit er koenne die
>Bescheinigung der Erforderlichkeit der o.g. nicht erstellen ohne dass


>dementsprechende anhaltspunkte vorliegen, diese allerdings dann beim

>Erkennen schon zu weit fortgeschritten waeren um noch rechtzeitig der
>Erblindung entgegen zu wirken.

Da gebe ich Dir uneingeschraenkt Recht, diese Regelung ist wirklich etwas
fuer den A....
Wir haben in D ein Problem und das heisst Prophylaxe. Lieber gaben wir
Milliarden fuer die Therapie aus, als ein paar Tausend fuer die
Prophylaxe. :-( Kapieren werde ich das wohl in diesem Leben nie, aber es
ist leider so.
Ich habe schon einmal vorgeschlagen, dass der Pat, der nicht zur Vorsorge
geht, 20% der Behandlungskosten selbst tragen muss. Wie bei Zahnaerzten.

>Verstehst du, es ist die
>Verunsicherung der Pat. durch die ungemein unterschiedlichen

>Auskuenfte Seitens der Aerzte selbst, dass ist das Problem.

Ich will nicht soweit gehen, dass ich sage, die Pat wollen verunsichern
oder tun das. Denn Deine Aussagen, besser die der Aerzte, stimmen alle.
Nur jeder Mensch hat seine eigene Meinung, auch der Arzt.
Was diverse Behandlungen angeht, so habe ich auch meine eigene Meinung.
Davon lasse ich mich so schnell auch nicht abbringen, wenn ich damit eine
gewisse Erfahrung habe.

>Wenn du dir
>die Aussagen der Pat. in unseren SHG anhoerst, dann kann man hier


>keine klare Schiene hinsichtlich der Argumentationen Seitens der

>Aerzteschaft mehr sehen.

100 Aerzte, 100 Meinungen. Es kann keine Einheitliche geben. Jeder hat ja
seine eigenen Erfahrungen und was man selbst gut kann.
Techniken aendern sich so hin und wieder. ich habe einmal versucht, die
Grifftechik zu aendern. Kollegen kamen von einer Fortbildung zurueck und
hatten ein Referat gehalten. Es hat ums Verplatzen nicht geklappt. :-(
Wenn ich sehr darauf achte, dann geht es, nur wenn ich unter Zeitdruck
stehe oder in Sachen Notfall, dann wende ich das an, was sich bis jetzt
immer bewaehrt hat - Griffe, die automatisiert sind, wo ich nicht mehr
denken muss. Somit habe ich den Kopf frei fuer andere Dinge.
Es ist praktisch so, dass die Haende etwas machen, was nicht mehr bewusst
wahrgenommen wird und meist rechts und links unterschiedlich. Wenn Du
verstehst, was ich meine. Ich brauche mich nicht mehr auf die Sache
intensiv zu konzentrieren.

>Und genau das ist ja das Problem, jeder will Recht haben und jeder

>will die beste Therapie vorweisen koennen - das ist Schade, dass man


>sich hier nicht einigen kann, denn die "Zeche" zahlen wir Pat.

Da denke ich, dass es nicht darumm geht, Recht zu haben, sondern es geht
um Bedenken. Sagen wir einmal so: wenn es bekannt ist, dass 80% aller
dist. Radiusfrakturen im gewissen Alter bei Frauen einen M. Sudeck nach
sich zieht, warum wird Therapie und Diagnostik nicht standardisiert?
Gott sei Dank, es gibt nur in den seltensten Faellen Aerzte, die eine
Aussenbandruptur vom Fusssprunggelenk noch eingipsen oder operieren. Das
hat sich also mittlerweile doch rumgesprochen, das das Quatsch ist.

Was ganz merkwuerdig ist: der Sehtest, alle 2 Jahre beim Optiker, kostet
mich nicht einen mueden Cent. Das, obwohl es u.U. recht lange dauert. Die
Glaukomuntersuchung beim Augenarzt dauert dagegen Minuten, aber der will
gleich richtig Euros sehen.
Ich kann mir das nur so erklaeren, dass der Optiker ja etwas verkaufen
kann - naemlich eine Brille, bei schlechtem Ergebnis.
Der Arzt kann nichts verkaufen. :-(

>Ich bin ueberzeugt davon, dass sich unser Gesundheitssystem mit den
>Pflichtkassen ohnehin nicht mehr lang ehalten koennen wird, im Rest


>der EU ist es ja auch anders geworden, ob dies dann hierzulande

>allerdings zum vorteil oder Nachteil wird - eine Aenderung - wir
>werden's erleben.

Es kann sich, so, wie es jetzt noch gehandhabt wird, gar nicht halten. Ist
unmoeglich.
Jeder Aufschwung und jedes Wirtschatswunder ist irgendwann auch einmal
ausgereizt.
So auch die Medizin. Fuer den Normalbuerger wird es eine
Standardversorgung geben. Aber es wird auch gegen eine Bezahlung eine
Medizin geben, die alle Register der aktuellen Diagnostik/Therapie ziehen
kann. z.B. PC-gesteuerte OP's.

>Waschmaschine, Radio und Fernsehgeraet gehoeren laut BSHG zum


>notwendigen Lebensunterhalt und werden vom Sozialamt bezahlt, ebenso

>die Reperaturen fuer dieselben.

OK, ein Radio habe ich. Stelle es aber in der Freizeit nie an, weil ich
froh bin, wenn dann Ruhe herrscht.
TV habe ich nie gehabt. Will ich auch nicht.
Eine Waschmaschine habe ich auch erst seit 6 Jahren. An jeder 3.
Strassenecke gibt es ja Waschsalons.
Also den fahrbaren Untersatz halte ich da dann schon fuer wichtiger.

>Viele Patienten mit MCS leben in Wohnungen mit nur einer Decke auf

>dem Boden weil sie die Ausfuenstungen der Moebel nicht vertragen. Hier


>ist in unserem Staat noch Aufholbedarf und zwar ganz gewaltig.

Ist MCS nachgewiesen? Also so ganz sicher bin ich mir da absolut nicht.
Weisste, ich habe auch 2 Fusseltiere Zuhause. Und, wie das so ist, es gibt
wirklich nichts, noch nicht einmal die Unterhose, die bei mir nicht ohne
Fusseln ist. :-) Laesst sich nicht vermeiden.
Da gibt es Menschen, die behaupten, sie bekaemen einen Asthmaanfall durch
Katzenhaare. Ich da nur breit laecheln. Aus diesem sog. Anfall bekam ich
die raus, obwohl ich ueberall an meinen Klamotten die Fusseln haengen
hatte - nur die Leute wussten das nicht. :-)

Weisste, wenn man auf einen Stoff reagiert, dann merkt man das recht
schnell und nicht erst nach Jahren. Was glaubst Du, wie einfach es ist,
diese Stoffe zu meiden. Nur, dann bekommt man seinen Inventar halt nicht
beim Discounter.

>Ja, die kleinen Dinger kenn ich schon. Aber wenn Du was
>transportieren willst, Komode, Tisch, Stuhl od. sonst., wohin damit?

>Dann laeuft das Ding ja nur noch Schrittempo.

Gut, ich fahre ein Polo. Da bekommt man auch weder einen Tisch oder eine
Kommode rein. OK, einen Stuhl schon.
Das Schrittempo von 40 km/h, wo ist das Problem? Kommst Du mit einem Benz
in der Stadt schneller vorwaerts? ;-) Mit dem Teil darfst Du lediglich
nicht auf die Autobahn. Nur das willste auch nicht mehr. Ich wollte mit
dem Polo auch nicht mehr auf die Autobahn.
Das Auto wurde fuer Niedersachsen und Schleswig-Hollstein gebaut. Super
geeignet, wenn Windstille herrscht. :-)) In Bayern muesste man dauernd den
Abschleppdienst bemuehen. :-(

>>Eigentlich sollten diese Karren laengst in der Presse gelandet
>>sein. :-)
>

>Warum? Solange sie TUeV haben und verkehrssicher sind ist doch nichts
>dagegen einzuwenden.

Also ich denke da an den Schadstoffausstoss. Vor 6 Jahren lief mal eine
Aktion, dass Autohaeuser bis zu 4000 DM zahlten, wenn man seine alter
Karre gegen einen Kat-Wagen austauschte.

>Sicherlich, aber betrachte Dir die Menschen, die ausserhalb wohnen
>und 15 Minuten oder laenger zum Bus laufen muessen, dann kann man
>verstehen dass die auf ein Auto umsteigen muessen.

Wohne mal auf dem land und verpasse den Bus, der um 8:00 Uhr faehrt nur um
10 Minuten. Kann ja mal vorkommen. Dann darfst Du Dich auf 3 Stunden
Fussmarsch oder auf erhebliche Taxikosten vorbereiten. Der Bus faehrt
naemlich nur 2x am Tag. :-(
Weisste, ich komme aus einer Grossstadt, wo alle 20 Minuten in jede
Richtung eine S-Bahn geht. Da bin ich sehr verwoehnt und musste mich arg
dran gewoehnen, dass das auf dem Land halt anders ist. :-(

>Sozialempfaenger mit Boot oder Wohnwagen sind auch mir nicht bekannt,


>die Vespa stinkt ihre Zweitakt-Gemische raus und Fahrrad im Winter -
>richtig!

Ebend! ;-)

>Es geht halt auch immer um die passive Sicherheit. Da ist

>Smart natuerlich mit der Nase vorn, aber wenn du Dir die Crash-Tests


>von Lupo & Co. anschaust, wenn es da richtig kracht, kommt doch
>keiner mehr raus aus dem Mickey-Mouse-Auto.

OK, ich finde einen Smart optisch absolut haesslich, aber schnell ist das
Teil. Von der passiven Sicherheit ist der wahrscheinlich nicht viel
sicherer als jeder Lupo auch. Nur ist es ein Unterschied, ob ich mit 80 km/
h oder mit 140 km/h vor den Baum fahre.

Eines kann ich Dir versichern: in dem Moment, wo ich meine erste
Rentenabrechnung in den Haenden halte, schaffe ich meine Karre ab und
kaufe mir so ein Senioren-Auto. Spitze 45 km/ha. Reicht vollkommen. Da
passen alle Einkaeufe rein, bei Regen werde ich nicht nass und
kilometerlange Maersche brauche ich auch nicht durchzufuehren. :-) Nach
Sueditalien will ich dann auch nicht mehr reisen, jedenfalls nicht mehr
mit dem Auto. ;-) Und Zeit habe ich dann auch, obwohl man sagt, dass
Rentner nie Zeit haben. ;-)

>In meinem Fall nicht ganz. Da wurden Behandlungen vorgenommen, die

>nicht einmal schulmed. gesichert bzw. zulaessig waren, deshalb wurde
>die aerztliche Person dann auch von der Kasse in Regress genommen.

Aber Du hast doch der Behandlung zugestimmt!

>Die Ueberlastung der Aerzte koennte man natuerlich dadurch bekaempfen dass man
>ein Gesetz einfuehrt wie fuer LkW-Fahrer, so und so viele Stunden und
>dann wirds empfindlich teuer fuer den der den Arzt solange hat
>arbeiten lassen.

Dann muesstest Du in Krankenhaeusern ein Zeiterfassungsgeraet einfuehren.
Dagegen wird sich wahrscheinlich der Personalrat stellen. Aber richtig
waere das.
Nur Dir ist klar, dass dann auf uns eine enorme Kostenexplosion zukommen
wuerde? Denn ich schaetze, dass ein guter Teil aus "ehrenamtlicher"
Leistung besteht, die nieregdwo verzeichnet ist.

ich hatte einmal in einem Monat 129 Ueberstunden! Danach die Schnauze
gestrichen voll! Wohlgemerkt, im Monat, *nicht im Jahr*! Und danach habe
ich knochenhart gestrichen. Es hat zwar derben Aerger gegeben und mir eine
Verwarnung eingebracht, aber ich war die Sache leid, wie dicke
Klossbruehe! Nur ich konnte nichts mehr verlieren, ich war unkuendbar. :-)

>Ist nicht realitaetsbezogen, ich weiss, dann waere die
>versorgung der Pat. nicht mehr gewaehrleistet wobei wir wieder einmal
>bei der Strukturierung des Gesundheitssystems waeren.

Heute haben die Aerzte in NRW protestiert und wahrscheinlich geschieht das
naechste Woche in Hessen. Die Notversorgung ist allerdings gewaehrleistet!

Jetzt schau Dir einmal genau den Tag an! Es ist/war/wird sein: ein
Mittwoch! Der Mittwoch ist eh der Tag, an dem das sog "akademische" frei
ist, d.h. man arbeitet sowieso nur halbtags! d.h. aber auch, der Notdienst
steht schon lange fest. Ob der nun 8, 4 oder 16 Stunden arbeitet, das ist
dann nun wirklich egal. :-)
Also ausser viel Wirbel in der Presse aendert sich fuer den Pat absolut
nichts.

>Fachliches
>Defizit, ja, das sehe ich auch so, insbesondere wenn es um
>Krankheiten wie MCS/CFS geht, bei denen international schon seit

>ueber 30 Jahren Studien die Ursachen belegen und hierzulande muss man
>als Pat. manchmal 500km fahren um einen versierten Mediziner fuer die
>o.g. zu finden.

Naja, es wird sehr schwierig, MCS nachzuweisen. Vor allem, wie willste das
behandeln? Du kannst, im Falle eines Hauses, das Teil doch nur warm
sanieren. Eine andere Therapiemoeglichkeit gibt es bis jetzt ja nicht. :-(

Bei einer Allergie sucht man sich ja schon dumm und dusselig. Nur da kann
man notfalls noch richtige reproduzierbare Symptome ausloesen. Das kannste
aber bei MCS nicht. :-(

Ich hatte mal den Kammerjaeger in der Wohnung. Nach der Giftattacke bekam
ich Magen- und Nasenbluten. Aber vom Feinsten. Bis zu diesem Zeitpunkt nie
gehabt und immer einen Magen, wie eine Abfalltonne. :-( Also Prozess gegen
meinen Vermieter gefuehrt. OK, er hat eingelenkt und auf anderem Weg den
Insektenbefall beseitigt. Nachdem die Ausduenstungen abgeschlossen waren,
hat sich das Problem erledigt. Ich kann jetzt wieder eine Butterbrot mit
Marmelade, saurer Gurke und Senf essen und dazu einen Wein trinken (wenn
es denn nicht so ekelig waere). So hin und wieder habe ich noch
Nasenbluten, aber mein Magen ist ganz friedlich und mit allem
einverstanden, was von oben runtergeschickt wird. :-) Also ganz eindeutig
waren das die Auswirkungen des Insektizids. Nur weise das einmal nach! :-(
Dem Kammerjaeger macht das nichts aus und ihm ist in der Beziehung auch
noch nie etwas zu Ohren gekommen.

>Schon klar, nur im Falle ein Gutachten eindeutig auf Ablehnung
>ausgelegt ist, und das erkennen auch zunehmend die Juristen, kommen
>einem schon manchmal die Zweifel.

Und die Gutacher sind auch bekannt. Ist auch klar.
Weisste, das haengt auch von der Wirtschatslage ab.
Wenn VW sagt, dass sie 200 Arbeitsplaetze streichen muss, dann wird deren
Gutchter angewiesen, 200 Antragstellungen zu bewilligen - klappt. Wenn die
BfA etwas arg knapp bei Kasse ist, dann kannste auf dem Zahnfleisch
kriechen, im Rollstuhl sitzen oder als Pflegefall im Altenheim sein, es
kommt immer noch die Frage nach der Begruendung. Jedenfalls, wenn Du unter
dem Rentenalter bist. :-(

>Naja, das kommt halt auch auf die Ausbildung und den Beruf an, den
>jemand vorher hatte.

Richtig. Und auf die Qualifikation.

>Schlecht sieht es dann fuer Menschen aus wenn sie eine Erkrankung


>haben die hierzulande nicht "wissenschaftlich allgemein anerkannt"
>ist.

Hast Du da Information? Bitte keine WWW-Seiten, denn da komme ich nicht
rein.

>jedoch in anderen EU-Mitgliedsstaaten offiziell anerkannt
>sind, frage ich mich weshalb - haben wir hier eine geteilte
>Wissenschaft oder ist das ganze nur wegen der Kosten?!

Hmmm. Ich denke eher, wir kennen das in dem Masse hier nicht.
Ich habe ja sehr lange im Ausland gearbeitet. Da habe ich Dinge
kennengelernt, von denen wir hier noch nie etwas gehoert hatten. Anders
herum kannten die Dinge, die bei uns voellig normal waren, noch gar nicht.
Das war schon ein Erlebnis.

Als ich bei meinem Arzt ueber Magen- und Nasenbluten klagte, hat der mich
nur etwas kariert angeschaut. Der Kammerjaeger laechelte nur etwas
sparsam. Ich fand das gar nicht spassig. Ich hatte Hunger! Das Wurstbrot
ging rein, kam aber postwendend wieder raus und brachte gleich einen
Schwall Blut mit. Es ist schon ein Erlebnis, wenn man sich ueberlegen
muss, wann man was isst und ob in 4 Schritten das Klo erreichbar ist!
Ansonsten geht es unweigerlich daneben.
Eine ganze Tiefkuehl-Pizza? Vergiss es! In meinen Glanzzeiten habe ich 4
hintereinander geschafft, aber im Lokal! :-) (Ich weiss, ich bin ein
Fresssack!) 1/8 und nach 15 Minuten das Gleiche in etwas veraenderter Form
den Weg rueckwaerts. 30 kg habe ich an Gewicht verloren.

Wie war das: Kommt ein Sklelett zum Arzt: ein Bier und ein Putztuch! :-)
Trifft so in etwas genau den Punkt. :-(

>Das mit der
>Werbung ist auch so eine Sache, wobei ich nicht verstehen kann,

>weshalb ein Arzt nicht fuer eine von ihm durchgefuehrte Therapie
>"werben" darf, denn dann haetten Pat., die eine bestimmte Therapie
>benoetigen wesentlich schneller einen dementsprechenden Arzt
>gefunden.

Was glaubst Du, wie Knurrig Aerzte und Patienten sind! Eine "Werbung" muss
eine "Berufsbezeichnung" sein und selbige "gesetzlich geschuetzt". :-((
Suche mal im Telefonbuch nach der Bezeichnung "Diabetologe". :-/ Das nur
ein Beispiel.
Da macht man nun fuer viel Geld und Einsatz eine Ausbildung und man darf
die Bezaichnung nicht offiziell fuehren. :-(

>Allerdings sieht unser Gesetzgeber die Bezeichnung

>"Werbung" halt ein bisschen anders als das z.B. in USA so ist.

Das ist aber eine andere Sache. jeden Scheiss muss man nun auch nicht
uebernehmen. :-(
ich habe versucht, fuer meine Podologin die Kassenzulassung zu bekommen.
Weisste, woran das gescheitert ist? Halt Dich fest: ich habe keine
Kabinen, die von oben bis unten gekachelt sind!

Ich habe zuerst die Kassenzulassung nicht bekommen, weil mir 3
Kurzzeitwecker fehlten. :-(

Nun habe ich die Waende mit Klarsichtfolie beklebt. Prompt die
Kassenzulassung bekommen.

Mehr sage ich nicht dazu.

>>Auch Hackethal und Co konnten keine Wunder vollbringen. Sie hatten
>>nur den Vorteil, dass sie den Pat zugehoert haben. Der Glaube kann
>>auch Berge versetzen.
>

>Stimmt schon, aber man sollte tatsaechlich - denke ich mal - auf die


>gewissen Therapeuten etwas mehr eingehen und auch deren Therapien

Wer muss auf wen eingehen? Der Pat auf den Therapeuten oder der Therapeut
auf den Pat?
ich sehe eher den Sinn in der letzten Loesung. Aber ich lasse mich gerne
vom Gegenteil ueberzeugen. :-)

Eberhard S.

unread,
Jan 23, 2003, 8:02:25 AM1/23/03
to

"Ingrid Benerts" <Ingrid....@veronika.ftn.de> schrieb im
Newsbeitrag news:0046...@ftn.de...
> from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)
>
> Hallo Eberhard,

Hallo Ingrid,


Gebe ich Dir Recht, leider hat sich dies bisher noch nicht in die
Köpfe unserer Verantwortlichen festsetzen können.

>
> >Verstehst du, es ist die
> >Verunsicherung der Pat. durch die ungemein unterschiedlichen
> >Auskuenfte Seitens der Aerzte selbst, dass ist das Problem.
>
> Ich will nicht soweit gehen, dass ich sage, die Pat wollen
verunsichern
> oder tun das. Denn Deine Aussagen, besser die der Aerzte, stimmen
alle.
> Nur jeder Mensch hat seine eigene Meinung, auch der Arzt.
> Was diverse Behandlungen angeht, so habe ich auch meine eigene
Meinung.
> Davon lasse ich mich so schnell auch nicht abbringen, wenn ich damit
eine
> gewisse Erfahrung habe.


Klar, aber viele Pat. fassen dies eben anders auch und vor allem,
schwierig wird es bei Diagnosen, die mit dementsprechenden Unters.
nachgewiesen werden müßten. Kein Pat. ist erbaut wenn er vom Arzt ein
Diagnose auf "Somatisierungsstörung" bekommt, der Pat. dann zu einem
anderen Facharzt läuft, dieser dann eine ganz andere Diagnose erstellt
oder gar einen Organbefund - dann ist die Verunsicherung natürlich
komplett - und das Vertrauen schwindet.

Darum ging es mir gar nicht. Mir ging es darum, daß es leider viele
Ärzte gibt, die zu schnell eine Diagnose erstellen ohne eine DD
gemacht zu haben - mit den jeweilig erforderl. Unters.

>
> >Und genau das ist ja das Problem, jeder will Recht haben und jeder
> >will die beste Therapie vorweisen koennen - das ist Schade, dass
man
> >sich hier nicht einigen kann, denn die "Zeche" zahlen wir Pat.
>
> Da denke ich, dass es nicht darumm geht, Recht zu haben, sondern es
geht
> um Bedenken. Sagen wir einmal so: wenn es bekannt ist, dass 80%
aller
> dist. Radiusfrakturen im gewissen Alter bei Frauen einen M. Sudeck
nach
> sich zieht, warum wird Therapie und Diagnostik nicht standardisiert?
> Gott sei Dank, es gibt nur in den seltensten Faellen Aerzte, die
eine
> Aussenbandruptur vom Fusssprunggelenk noch eingipsen oder operieren.
Das
> hat sich also mittlerweile doch rumgesprochen, das das Quatsch ist.

Sicherlich, jedoch gibt es eben, wie Du schon beschreibst, immer auch
andere Fälle. Leider.

>
> Was ganz merkwuerdig ist: der Sehtest, alle 2 Jahre beim Optiker,
kostet
> mich nicht einen mueden Cent. Das, obwohl es u.U. recht lange
dauert. Die
> Glaukomuntersuchung beim Augenarzt dauert dagegen Minuten, aber der
will
> gleich richtig Euros sehen.
> Ich kann mir das nur so erklaeren, dass der Optiker ja etwas
verkaufen
> kann - naemlich eine Brille, bei schlechtem Ergebnis.
> Der Arzt kann nichts verkaufen. :-(

Das ist auch richtig, zudem haben die Optiker, zumindest die Ketten
(Namen kann man sich ja sparen :));) mit der Brille auch eine Leistung
in From von Nachkontrollen verkauft. Dies kann sich natürlich die
Optikerkette ....... leisten, ein einzelner Arzt wird das sicherlich
nicht hinbekommen. Wenn ich mir überlege, welche Leistungen,
Kontrollen, Reinigung und weiteres, ich von meinem Optiker bekomme,
auch wenn die Brille schon 5 Jahre und älter ist, kann ich mir das nur
aufgrund der bundesweiten, bei manchen sogar europaweiten
Niederlassungszahlen derselben erklären.

>
> >Ich bin ueberzeugt davon, dass sich unser Gesundheitssystem mit den
> >Pflichtkassen ohnehin nicht mehr lang ehalten koennen wird, im Rest
> >der EU ist es ja auch anders geworden, ob dies dann hierzulande
> >allerdings zum vorteil oder Nachteil wird - eine Aenderung - wir
> >werden's erleben.
>
> Es kann sich, so, wie es jetzt noch gehandhabt wird, gar nicht
halten. Ist
> unmoeglich.
> Jeder Aufschwung und jedes Wirtschatswunder ist irgendwann auch
einmal
> ausgereizt.
> So auch die Medizin. Fuer den Normalbuerger wird es eine
> Standardversorgung geben. Aber es wird auch gegen eine Bezahlung
eine
> Medizin geben, die alle Register der aktuellen Diagnostik/Therapie
ziehen
> kann. z.B. PC-gesteuerte OP's.

So denke ich auch, die private Versicherung wird verstärkt in den
Vordergrund gerückt werden, allerdings hat eine Standardversorgung für
den Otto-Normalverbraucher dann auch die bekannten Nachteile für
finanziell Schwache, siehe die Medizin z.B. in Thailand usw. Da würde
ich nicht mal meinen Hund hinschicken - auch wenn ich keinen habe.

>
> >Waschmaschine, Radio und Fernsehgeraet gehoeren laut BSHG zum
> >notwendigen Lebensunterhalt und werden vom Sozialamt bezahlt,
ebenso
> >die Reperaturen fuer dieselben.
>
> OK, ein Radio habe ich. Stelle es aber in der Freizeit nie an, weil
ich
> froh bin, wenn dann Ruhe herrscht.
> TV habe ich nie gehabt. Will ich auch nicht.
> Eine Waschmaschine habe ich auch erst seit 6 Jahren. An jeder 3.
> Strassenecke gibt es ja Waschsalons.
> Also den fahrbaren Untersatz halte ich da dann schon fuer wichtiger.

Kann ich akzeptieren, aber vergesse bitte nicht, chronisch kranke
Menschen, die dan ganzen Tag zu Hause liegen müssen oder EU-Rentner
sind, womit sollen sich die die Zeit totschlagen, da ist Radio & Co.
noch das einzige.

>
> >Viele Patienten mit MCS leben in Wohnungen mit nur einer Decke auf
> >dem Boden weil sie die Ausfuenstungen der Moebel nicht vertragen.
Hier
> >ist in unserem Staat noch Aufholbedarf und zwar ganz gewaltig.
>
> Ist MCS nachgewiesen? Also so ganz sicher bin ich mir da absolut
nicht.
> Weisste, ich habe auch 2 Fusseltiere Zuhause. Und, wie das so ist,
es gibt
> wirklich nichts, noch nicht einmal die Unterhose, die bei mir nicht
ohne
> Fusseln ist. :-) Laesst sich nicht vermeiden.
> Da gibt es Menschen, die behaupten, sie bekaemen einen Asthmaanfall
durch
> Katzenhaare. Ich da nur breit laecheln. Aus diesem sog. Anfall bekam
ich
> die raus, obwohl ich ueberall an meinen Klamotten die Fusseln
haengen
> hatte - nur die Leute wussten das nicht. :-)

Den Asthmaanfall glaube ich, aber den können sich die Leute auch von
was anderem holen als von Katzenhaaren, ich denke, das Problem besteht
immer darin, daß die meisten Leute die in dieser Richtung Probleme
haben vorschnell eine verantwortliche Quelle ausfindig machen wollen
ohne jedoch selbst mal nachzuforschen - das kann verdammt dumm und
gefährlich ausgehen.

MCS ist in über 300 internationalen Studien als ursächlich bedingt
durch Langzeitbelastung mit Chemikalien im Nono-Bereich oder in From
des Gulf-War-Syndroms wissenschaftlich nachgewiesen, seit 1940 in den
USA bekannt, dort seit 1992 offiziell anerkannt, in England seit 1999
anerkannt. Die einzigen die hier wieder eine Ausnahme machen sind die
Deutschen. Deutsche Patienten haben nur eine Chance wenn sie sich die
Behandlung in einer der Fachkliniken in London, Dallas, Nova Scotia
od. sonstigen in Mexico leisten können, die anderen müssen weiter mit
ihren Organschädigungen leben, die MCS nach sich zieht. Interessante
Informationen hierzu:

http://dip.bundestag.de/btd/13/111/1311125.pdf

http://www.umweltministerium.bayern.de/service/umwberat/umwsyndr.htm

http://www.ra-bohl.de/Home/Die-Rechtsanwaelte/body_umweltkongress_saar
lois.html

Bitteschön.

>
> Weisste, wenn man auf einen Stoff reagiert, dann merkt man das recht
> schnell und nicht erst nach Jahren. Was glaubst Du, wie einfach es
ist,
> diese Stoffe zu meiden. Nur, dann bekommt man seinen Inventar halt
nicht
> beim Discounter.

Eben und das ist ja das Problem. Massivholzmöbel kosten Geld und dann
ist die zweite Frage ob man das verträgt mit den ätherischen Ölen usw.
und vor allem wie diese Möbel dann behandelt sind. Reines,
unbehandeltes Holz ist doch nur im Baumarkt zu kriegen und das ist
meist nur Nadelholz.

>
> >Ja, die kleinen Dinger kenn ich schon. Aber wenn Du was
> >transportieren willst, Komode, Tisch, Stuhl od. sonst., wohin
damit?
> >Dann laeuft das Ding ja nur noch Schrittempo.
>
> Gut, ich fahre ein Polo. Da bekommt man auch weder einen Tisch oder
eine
> Kommode rein. OK, einen Stuhl schon.
> Das Schrittempo von 40 km/h, wo ist das Problem? Kommst Du mit einem
Benz
> in der Stadt schneller vorwaerts? ;-) Mit dem Teil darfst Du
lediglich
> nicht auf die Autobahn. Nur das willste auch nicht mehr. Ich wollte
mit
> dem Polo auch nicht mehr auf die Autobahn.
> Das Auto wurde fuer Niedersachsen und Schleswig-Hollstein gebaut.
Super
> geeignet, wenn Windstille herrscht. :-)) In Bayern muesste man
dauernd den
> Abschleppdienst bemuehen. :-(

Das ist die Problematik, es gibt Patienten, die sind auf das Auto
angewiesen um ihre Arztbesuche in teilweise weiter Entfernung zu
bewältigen, wie soll das mit einem "Mickey-Mouse" Auto gehen!?

>
> >>Eigentlich sollten diese Karren laengst in der Presse gelandet
> >>sein. :-)
> >
> >Warum? Solange sie TUeV haben und verkehrssicher sind ist doch
nichts
> >dagegen einzuwenden.
>
> Also ich denke da an den Schadstoffausstoss. Vor 6 Jahren lief mal
eine
> Aktion, dass Autohaeuser bis zu 4000 DM zahlten, wenn man seine
alter
> Karre gegen einen Kat-Wagen austauschte.

Wer das geld dazu hatte hat das ja auch gemacht.

>
> >Sicherlich, aber betrachte Dir die Menschen, die ausserhalb wohnen
> >und 15 Minuten oder laenger zum Bus laufen muessen, dann kann man
> >verstehen dass die auf ein Auto umsteigen muessen.
>
> Wohne mal auf dem land und verpasse den Bus, der um 8:00 Uhr faehrt
nur um
> 10 Minuten. Kann ja mal vorkommen. Dann darfst Du Dich auf 3 Stunden
> Fussmarsch oder auf erhebliche Taxikosten vorbereiten. Der Bus
faehrt
> naemlich nur 2x am Tag. :-(
> Weisste, ich komme aus einer Grossstadt, wo alle 20 Minuten in jede
> Richtung eine S-Bahn geht. Da bin ich sehr verwoehnt und musste mich
arg
> dran gewoehnen, dass das auf dem Land halt anders ist. :-(

Auf dem Land möchte ich nicht wohnen, da ziehe ich gar nicht hin.

>
> >Sozialempfaenger mit Boot oder Wohnwagen sind auch mir nicht
bekannt,
> >die Vespa stinkt ihre Zweitakt-Gemische raus und Fahrrad im
Winter -
> >richtig!
>
> Ebend! ;-)
>
> >Es geht halt auch immer um die passive Sicherheit. Da ist
> >Smart natuerlich mit der Nase vorn, aber wenn du Dir die
Crash-Tests
> >von Lupo & Co. anschaust, wenn es da richtig kracht, kommt doch
> >keiner mehr raus aus dem Mickey-Mouse-Auto.
>
> OK, ich finde einen Smart optisch absolut haesslich, aber schnell
ist das
> Teil. Von der passiven Sicherheit ist der wahrscheinlich nicht viel
> sicherer als jeder Lupo auch. Nur ist es ein Unterschied, ob ich mit
80 km/
> h oder mit 140 km/h vor den Baum fahre.

Hast Du den Crash-Test im Auto-TV mit dem Smart nicht gesehen? Smart
frontal gegen DB 600! Bei Tempo 50. Die Smart-Dummies hätten, wären es
Menschen gewesen, nur Verletzungen an Beinen und den Gelenken
davongetragen, die Karrosse blieb voll erhalten und die Türen ließen
sich öffnen. Ich rate hierbei nicht zum Nachmachen mit einem VW!!!
Und einen Crash mit 140 an einen Baum überlebt man auch in einem
Rolls-Royce nicht, das dürfte klar sein, es geht hier nur um die
passive Sicherheit in der Stadt, wo die meisten Unfälle passieren und
da möchte ich keinen VW-Lupo fahren. Smart wird von Mercedes - mit der
dementsprechenden Sicherheitszelle - gebaut - wissen die meisten
nicht.

>
> Eines kann ich Dir versichern: in dem Moment, wo ich meine erste
> Rentenabrechnung in den Haenden halte, schaffe ich meine Karre ab
und
> kaufe mir so ein Senioren-Auto. Spitze 45 km/ha. Reicht vollkommen.
Da
> passen alle Einkaeufe rein, bei Regen werde ich nicht nass und
> kilometerlange Maersche brauche ich auch nicht durchzufuehren. :-)
Nach
> Sueditalien will ich dann auch nicht mehr reisen, jedenfalls nicht
mehr
> mit dem Auto. ;-) Und Zeit habe ich dann auch, obwohl man sagt, dass
> Rentner nie Zeit haben. ;-)

Wenn ich meine erste Rentenzahlung als Frührentner bekomme setze ich
mich in das nächste Transportmittel und verschwinde ins Ausland.

>
> >In meinem Fall nicht ganz. Da wurden Behandlungen vorgenommen, die
> >nicht einmal schulmed. gesichert bzw. zulaessig waren, deshalb
wurde
> >die aerztliche Person dann auch von der Kasse in Regress genommen.
>
> Aber Du hast doch der Behandlung zugestimmt!

Wenn Du heute einen Handwerker kommen läßt um Deine kaputte
Waschmaschine zu reparieren so beauftragst Du diesen ja auch nur das
Teil zu reparieren, von ganz kaputtmachen hast Du doch nichts gesagt
oder?!

Das Gesundheitssystem und diejenigen, die es machen, das ist das
Problem, ständig meine Rede.

>
> >Fachliches
> >Defizit, ja, das sehe ich auch so, insbesondere wenn es um
> >Krankheiten wie MCS/CFS geht, bei denen international schon seit
> >ueber 30 Jahren Studien die Ursachen belegen und hierzulande muss
man
> >als Pat. manchmal 500km fahren um einen versierten Mediziner fuer
die
> >o.g. zu finden.
>
> Naja, es wird sehr schwierig, MCS nachzuweisen. Vor allem, wie
willste das
> behandeln? Du kannst, im Falle eines Hauses, das Teil doch nur warm
> sanieren. Eine andere Therapiemoeglichkeit gibt es bis jetzt ja
nicht. :-(

MCS kann durch verschiedene Diagnoseverfahren nachgewiesen werden, so
u.a. mit SPECT, PET, Lymphozytenproliferation in vivo (richtig: in
_vivo, nicht in vitro (!)), behandeln kann man u.a. mit ALF, jedoch
sind diese Verfahren in Deutschland nicht möglich, das hat die SPD
schon 1996 bemängelt. Siehe Link. Expositionsvermeidung ist natürlich
angesagt, allerdings wie willst Du einen Pat. mit extremer
Schimmelpilzallergie hierzulande eine Expositionsvermeidung anraten,
da müßte der o.g. ja den ganzen Tag zu Hause sitzen, vor allem im
Herbst - und dann kommt die soziale Isolation, hierdurch wird sich das
ganze mit Sicherheit, jedenfalls nach m.E. nur noch wesentlich
verschlimmern. ein, auf jeden Pat. individuell zugeschnittenes
Konzept, wäre wünschenswert. In den USA werden seit über 10 Jahren
Wohnsiedlungen für MCS-Patienten gebaut, in Canada hat man damit
begonnen in öffentlichen Gebäuden die Ausbringung von Duftstoffen zur
"Kaufstimulierung" zu verbieten. Hierzulande hat das UBA auch schon
auf die Gefährlichkeit von Duftstoffen hingewiesen. Aber die
Expos.vermeidung, wie soll das gehen? Das kann nur individuell
geschehen.

http://www.ehcd.com/


>
> Bei einer Allergie sucht man sich ja schon dumm und dusselig. Nur da
kann
> man notfalls noch richtige reproduzierbare Symptome ausloesen. Das
kannste
> aber bei MCS nicht. :-(

Sicherlich. Die Symptome lassen sich durch Exposition reproduzieren.

>
> Ich hatte mal den Kammerjaeger in der Wohnung. Nach der Giftattacke
bekam
> ich Magen- und Nasenbluten. Aber vom Feinsten. Bis zu diesem
Zeitpunkt nie
> gehabt und immer einen Magen, wie eine Abfalltonne. :-( Also Prozess
gegen
> meinen Vermieter gefuehrt. OK, er hat eingelenkt und auf anderem Weg
den
> Insektenbefall beseitigt. Nachdem die Ausduenstungen abgeschlossen
waren,
> hat sich das Problem erledigt. Ich kann jetzt wieder eine Butterbrot
mit
> Marmelade, saurer Gurke und Senf essen und dazu einen Wein trinken
(wenn
> es denn nicht so ekelig waere). So hin und wieder habe ich noch
> Nasenbluten, aber mein Magen ist ganz friedlich und mit allem
> einverstanden, was von oben runtergeschickt wird. :-) Also ganz
eindeutig
> waren das die Auswirkungen des Insektizids. Nur weise das einmal
nach! :-(
> Dem Kammerjaeger macht das nichts aus und ihm ist in der Beziehung
auch
> noch nie etwas zu Ohren gekommen.


Das liegt aber nicht an der Medizin sondern an der Justiz.

>
> >Schon klar, nur im Falle ein Gutachten eindeutig auf Ablehnung
> >ausgelegt ist, und das erkennen auch zunehmend die Juristen, kommen
> >einem schon manchmal die Zweifel.
>
> Und die Gutacher sind auch bekannt. Ist auch klar.
> Weisste, das haengt auch von der Wirtschatslage ab.
> Wenn VW sagt, dass sie 200 Arbeitsplaetze streichen muss, dann wird
deren
> Gutchter angewiesen, 200 Antragstellungen zu bewilligen - klappt.
Wenn die
> BfA etwas arg knapp bei Kasse ist, dann kannste auf dem Zahnfleisch
> kriechen, im Rollstuhl sitzen oder als Pflegefall im Altenheim sein,
es
> kommt immer noch die Frage nach der Begruendung. Jedenfalls, wenn Du
unter
> dem Rentenalter bist. :-(

Du sagst es!

>
> >Naja, das kommt halt auch auf die Ausbildung und den Beruf an, den
> >jemand vorher hatte.
>
> Richtig. Und auf die Qualifikation.
>
> >Schlecht sieht es dann fuer Menschen aus wenn sie eine Erkrankung
> >haben die hierzulande nicht "wissenschaftlich allgemein anerkannt"
> >ist.
>
> Hast Du da Information? Bitte keine WWW-Seiten, denn da komme ich
nicht
> rein.

Das wird ein Problem dann!
Wie kommst du denn in die Newsgroup ohne WWW?

Da sagst Du mir nichts Neues, mit der Zeit verträgt man dann immer
weniger, es liegt aber mit Sicherheit auch an den Zusätzen in den
Lebensmitteln, die immer mehr darauf ausgelegt sind zu konservieren
und die damit entstehenden Verbindungen, die mancher einfach nicht
mehr verträgt!

Man kann in einem solchen System auch nicht mehr dazu erwähnen, denn
dann müßte man sich rund um die Uhr nur noch ärgern - erspare ich mir,
ich frage mich nur nach dem geistigen Niveau des o.g.

>
> >>Auch Hackethal und Co konnten keine Wunder vollbringen. Sie hatten
> >>nur den Vorteil, dass sie den Pat zugehoert haben. Der Glaube kann
> >>auch Berge versetzen.
> >
> >Stimmt schon, aber man sollte tatsaechlich - denke ich mal - auf
die
> >gewissen Therapeuten etwas mehr eingehen und auch deren Therapien
>
> Wer muss auf wen eingehen? Der Pat auf den Therapeuten oder der
Therapeut
> auf den Pat?
> ich sehe eher den Sinn in der letzten Loesung. Aber ich lasse mich
gerne
> vom Gegenteil ueberzeugen. :-)

Natürlich muß der Therapeut mehr auf den Pat. eingehen, klar.

Chiao

Ingrid Benerts

unread,
Jan 23, 2003, 12:22:00 PM1/23/03
to
from: Phy...@veronika.ftn.de (Ingrid Benerts)

Hallo Franjo,


>Entweder bist Du noch nicht so alt oder stehst noch nicht so lange
>im Berufsleben.

35 Jahre oeffentlicher Dienst und jetzt seit 7 Jahren eine eigene Praxis.
Reicht das? ;-)

>Ich gebe Dir recht das es in der heutigen Zeit im
>Allgemeinen Gott sei Dank nicht mehr so einfach ist, von Ausnahmen

>(kosmetisch-aesthetische Chirurgie) selbstverstaendlich abgesehen. In
>frueheren Jahren war es aber an der Tagesordnung. Die Herren Aerzte


>(Niedergelassene) wurden hofiert. Und die Apotheker hatten auch
>keine Probleme ihr Geld z.B. in Bauherrenmodellen anzulegen.

Die Zeiten von "Jawohl Herr Professor", "Selstverstaendlich Herr Doktor"
sind schon lange vorbei. Frueher war es fast Pflicht, dass jeder
promovierte. Heute ist das eher nicht der Fall. Auch die Angst vor dem
"Halbgott in weiss" ist gewichen, bzw hoechstens nur noch bei dem Oldies
vorhanden. Alle anderen Menschen sehen den Arzt eher als Berater und
Partner in Sachen Gesundheit.
Aber auch vor 40 Jahren gab es bereits fuer die Aerzte ein Budget. Auch
damals haben sie nicht die DM hinterher geworfen bekommen.

Ich weiss noch ganz genau, dass ich schon mit 14 auf der Luftmatratze
kampiert habe, damit ich schnell am Telefon war, wenn Nachtdienst angesagt
war. :-(
Frueher hat man die Laboruntersuchungen noch selbst gemacht. Ist heute gar
nicht mehr so moeglich.

>Ich habe laengere Zeit Abrechnungen fuer Aerzte gemacht und dort einen
>gewissen Durchblick bekommen.

Auch jetzt, bei den neuen bescheuerten Bestimmungen?
Diesen Heilmittelkatalog habe ich schon 2x aus Wut quer durch die Bude
geschmissen! :-( Wer sich den ausgedacht hat, den sollte man .....

Auf der einen Seite hat jeder eine (hoffentlich gute) Ausbildung. Es wird
auch von jedem eigenstaendiges Denken verlangt. Und dann kommt der
Heilmittelkatalog, der einen behandelt, als haette man den Verstand
verloren. :-(

>So, und genau hier sollte den Aerzten mehr auf die Finger geschaut
>werden. Wenn ein Arzt meint alles machen zu koennen nur damit seinen


>teure Einrichtung rentiert ist er fehl am Platze.

Ein Arzt macht selten selbst die Roe-Bilder. Nur ich koennte ihn
abschiessen, wenn er Schrott aus seiner Praxis rausgehen laesst.
Gleiches gilt doch fuer das Labor. Wenn ein Wert nicht stimmen kann, dann
ruft man halt mal kurz in der Praxis an.

>> z.B. Laborkosten. Normalerweise darf Blut nicht 24 Stunden in
>> irgendeiner Ecke warten. Die Werte sind dann nicht mehr anwendbar.
>> Also alles nochmals von vorne.
>

>Es muesste halt nur in die Zentrifuge!

Nee, man muss die Leute nur puenktlich bestellen, denn der Kurier kommt um
8:30 Uhr. Wenn man allerdings selbst morgens nicht aus dem Quark kommt,
dann ist das schlecht.

>> Dieses Bolus-Malus-System hat so seine Tuecken. Wo willste da
>> Grenzen setzen? Wem schiebst Du da die Kontrolle zu?
>

>Nicht_ich_will_Grenzen_setzen. Wir haben dafuer sicherlich erfahren
>Leute in der Republik.

Sicherlich - aehnlich wie die Gutachter. :-( Fragebogen nach dem beispiel
des multiple Scheiss. :-( Nur ankreuzen:
Raucher?
Alkohl?
uebergewichtig?
Autofahrer?
Sport?
... Liste laesst sich beliebig fortsetzen und fuer jeden Punkt gibt es
Noten von 1 bis 5. Von Testpsychologen wird dann die Auswertung
vorgenommen? :-(

>Das ist Deine Denke. Viele denken aber: ich hole mir das wieder was
>ich eingezahlt habe. Ausserdem kann es in dem Bereich des
>Gesundheitswesen ja nicht teuer genug sein.

Deswegen ist Aufklaerung auch recht wichtig und auch die Diskussion zu dem
Thema der Zweiklassenmedizin, denke ich.
Es stimmt schon, dass es im Anfang das Fachinger kostenlos in der Apo gab.
Ausgenutzt wurde es auch reichlich. Es wird aber immer weiter ausgenutzt
werden, denn es wird immer Zeitgenossen geben, die es verstehen. Aber es
wird nicht unbedingt die Masse sein.

>> Und eben kam im Radio, dass in NRW die Aerzte ihre Praxen
>> geschlossen haben - aus Protest. Notversorgung garantiert.
>
>Und wenn auch. Passieren wird nichts. Der Notdienst ist garantiert.

Naja, also verrecken lassen kann man die Leute nicht, denn dann geht der
Schuss nach hinten los. :-( Das ist nicht der Sinn der Sache. Aber so
Meldungen, wie von Bad Orb, wo ein Krankenhaus dicht machen musste, weil
es keinen Arzt hatte, das wirkt da schon anders.

>Die Geldboerse des Arztes jammert!

So wuerde ich das nicht sehen. Ein Arzt verdient zwischen 1800 und 2400
Euro im Monat. Vergleiche das einmal mit einem Gehalt eines Managers oder
mit den Eskarpaden, die sich die OB von Hanau, Hertel, geleistet hat.
Vergleiche das einmal mit den Renten und Abfindungen unserer Politiker,
auch wenn sie nur 4 Wochen im Amt waren.

>Das sind die Altlasten mit denen wir heute leider Gottes leben

>muessen. Es ist in der Vergangenheit zu viel Geld aus dem Fenster
>geworfen worden. Wir, auch ich zaehle mich dazu, sind verwoehnt


>worden, nach allen Regeln der Kunst.

Nein, das sind nicht die Altlasten. Das sind Lasten der Neuzeit. Die
Wiedervereinigung, die Zuwanderung und die hohe Arbeitslosigkeit.
Ausserdem die Verschiebung der Gelder von der Kranken- in die
Rentenversicherung.

Jedes Krankenhaus hat ein Budget. Jeder Haushalt hat ein Budget. Wenn ich
doch genau weiss, was ich ausgeben kann, dann kann ich auch kalkulieren.
Nur ich kann nicht zu den Nachbarn gehen und verlangen, dass sie meine
Ausgaben finanzieren.

>Was hat Kreativitaet und Willen mit Warten zu tun. Dann hast Du meine
>Aussage nicht verstanden.

Ich denke doch, dass ich es verstanden habe: man muss auch mal seine Haxen
bewegen und die grauen Zellen aktivieren, damit man ein ansprechendes
Produkt vorweisen kann.

Wenn ich eine Praxis in mausgrau streiche und dann nur alle 4 Wochen
einmal putze, wo man dann sehen kann, wer da war, dann kann ich nicht
erwarten, dass der Pat ein froehliches Gesicht macht.
Wenn ich lindgruene Vorhaenge mit orangenen Gardienen kombiniere und die
Bahandlungsbaenke auf Holzkloetzchen aufpflocke, zeugt das auch nicht
gerade von einem geistigen Potential.

>Glaube mir, 12 Jahre Anaesthesie haben mich gepraegt.

Dann kennst Du das ja. Mit den "Sandmaennchen" habe ich es nicht so. :-(
Denen fehlt der bezug zur Realitaet. :-( Mit denen habe ich mich auf der
Intensiv meist herzhaft gefetzt.

>> Du unterliegst einem Irrtum. Wenn ich einem Handwerker einen
>> Scheck ausstelle, dann bekommt er das Geld in jedem Fall. die Bank
>> setzt sich dann mit mir auseinander.
>
>Wie denn? Wenn der Scheck nicht gedeckt ist kann ihn der Handwerker

>nicht einloesen.

Wenn ich die Schecks nicht sperren lasse, dann ist ein Scheck bis 200 Euro
in jedem fall gedeckt. Von der Bank bekomme ich dann einen netten Brief,
dass ich mein Konto ausgleichen moechte oder die Schecks werden
eingezogen.

>Da hat er es aber gut. Der normale Bundesbuerger arbeitet
>mittlerweile 1/2 Jahr umsonst.

Da waere ich aber arm dran und jeder Handwerker auch. :-( OK, einen
Stundenlohn von 50 Euro habe ich nicht! :-(

>> Es gibt Aerzte, die haben die Faxen dicke. Sie arbeiten in einem
>> Quartal genau 6 Wochen und machen den Rest Urlaub. Dann kommen sie
>> mit ihrem Budget hin. Man nennt das dann auch Resignation.
>

>Das koennen sie sich nur erlauben weil sie in den 6 Wochen??? genug


>verdient haben, ich denke allerdings Du meinst 6 Monate. Der
>Tippfehler ist Dir verziehen.

Nein, es war kein Tippfehler! Sie arbeiten in QUARTAL wirklich nur 6
Wochen.
Sagen wir einmal, sie bekaemen im Jahr ca. 120000 Euro. Die Summe durch 4
geteilt und man weiss, wieviel man im Quartal hat, etwa. Ob man das
bekommt oder nicht erfaehrt man ja erst als "Aha" am Ende des Jahres. Man
bekommt aber garantiert nicht mehr, egal wieviel man arbeitet. Jetzt ziehe
davon die Fixkosten ab (personalkosten, Nebenkosten und Kreditabtrag) und
dann haste das, was Du als "Gehalt" benennen kannst.
Es lohnt sich also nicht, einen Schlag zuzulegen, denn es gibt halt nicht
mehr.

Siehste, da hat es der Tierarzt besser. Da zahlen die Leute Cash auf
Kralle und zwar sofort nach der Behandlung. Was in der Kasse am Abend ist,
damit kann man rechnen.
Der Allgemeinmediziner schaut am Jahresende meist recht sparsam, wenn er
seine KV-Abrechnung sieht. Und deswegen lohnt es sich auch nicht, voll ins
Zeug zu legen, warum auch?

>Weil der Alteingesessene noch als ZA angemeldet war, defakto aber

>nicht mehr in der Praxis arbeitete. Es waren also fuer die KV zwei ZA
>in dem Dorf vorhanden. Habe mich nicht deutlich genug ausgedrueckt,
>sorry.

OK, dann natuerlich nicht, das ist klar.

>Klar, damit man seine Pfruende behalten kann. Freie
>Marktwirtschaft??? Wohl kaum.

Nein, das ist halt die Verlogenheit an der Sache! Werbung duerfen
medizinische Berufe nicht machen - in einer gewissen Hinsicht ist das auch
richtig so. Gewerbesteuer zahlen sie ja nicht. Aber es wird immer betont,
dass wir freie Marktwirtschaft haben. Nur die KV hat
Zulassungsbeschraenkung. Passt irgendwie nicht zusammen, oder? :-(

>> .. und dieser Kollege wohnt dann etwa 50 km entfernt. Jawohlja.
>> Der Bus faehrt morgens um 7:00 Uhr und dann mittags um 14:00 Uhr
>> zurueck. Sehr komfortabel, das stimmt. :-(
>
>Wo lebst Du?

Auf dem Land. Dorf bei Kuh.

>Ich moechte die Region in Deutschland sehen wo ein
>naechster Arzt, der fuer die Allgemeinversorgung zustaendig ist 50 km


>entfernt ist. Wir sind hier in Mitteleuropa, nicht im Busch.

Ich fahre jeden Morgen 30 km zur Praxis und jeden Abend wieder zurueck.
Und ab 11:00 bis 15:00 Uhr bin ich nur in Sachen Hausbesuche unterwegs.
Das sind Superstrassen! Das erste Schlagloch umfaehrt man noch. Das zweite
schafft man so eben gerade. Beim 3. ist der Auspuff ab. :-( Kommt ein
Maehdrescher entgegen, dann hat man die Wahl zwischen Steilhang oder ab in
den Fluss. Ich kann Dir auch sagen, wie das ist, wenn man den Motor
ausstellt, weil einem eine Schafherde entgegen kommt und man nur hofft,
dass sie nicht den direkten Weg ueber das Autodach nehmen. :-( ich kann
Dir auch sagen, wie das ist, wenn man terminlich gebunden ist und die
dusselige Kuh denkt gar nicht daran, sich von der Zufahrtsstrasse zu
erheben. :-(

>Welches Problem besteht hier? Kann der 1. behandelnde Arzt seinen 2.
>Kollegen nicht informieren oder informieren lassen. Auch

>Sprechstundengehilfinnen koennen ein Faxgeraet bedienen.

Die Sprechstundenassi wird auch ausgerechnet die Befunde duchfaxen? Du
beliebst zu scherzen? :-( Weisste, was in so einer Praxis los ist?
Glaubst Du, die Sprechstundenassi ist den Rest des Tages mit "Blumen
giessen" geschaeftigt? Die ist froh, wenn sie ueberhaupt an den
Karteikasten kommt. :-) Der waechst naemlich fast der Telefonhoehrer am
Ohr fest. :-(

>Richtig, aber wo ist dann der naechste Arzt 50 km entfernt?

kein Thema. Im Kohlenpott wahrscheinlich nicht, aber hier normal.

>Wenn Kongresse anstanden kamen entweder die

>Bettelbriefe von den Aerzten (habe nach meiner Krankenhauszeit in der


>Pharmaindustrie gearbeitet) an die Firma oder die Firmen stellten

>von alleine entsprechende Unterstuetzung in Aussicht.

Mich hat noch nie eine Firma gesponsert, im Gegenteil. Ob das das
Blindenhilfswerk, die Behindertenwerkstatt oder sonstwas ist, jeden Monat
kommt mindestens eine Institution und ersucht um eine Spende. Es wird
langsam laestig. :-(

>Wenn Dich_etwas_wirklich_interessiert bist Du auch bereit Geld dafuer


>zu bezahlen, verglichen z.B. mit einem teuren Hobby.

Nein, bin ich nicht. Ich muss erst einmal zusehen, dass ich die Raten vom
Kredit abbezahle. Vorher laeuft in Sachen Bobby rein gar nichts. :-(

>Wenn ich
>allerdings davon wenig bis keinen Nutzen habe sehe ich auch nicht

>ein warum dafuer Geld auszugeben waere.

Nun, wenn solche Kurse wenigstens Sinn machen wuerden. Nur wenn er um 9:00
Uhr anfaengt, dann wird bis mindestens 12:00 Uhr der "Urschleim"
wiederholt. :-( Teilweise kann man auch nur zu einem Kurs, wenn man vorher
an 3 Refresher teilgenommen hat. Sowas ist schlicht Geldschinderei. Also
meine Wochenenden kann ich nutzbringender investieren. :-)

>> Beim Pat muss man Blut abnehmen und einige Male
>> stechen (Kontrolle oder Vergleichswerte). Hat der Pat
>> entsprechende Venen, dann hat man Albtraeume. :-( Den Pat muss man
>> quer durch die Gemeinde schicken, weil man die
>> Untersuchungsergebnisse der Kollegen braucht. Anmeldefristen so um
>> die 4 Monate. Klartext, eine Diagnose kann man dann erst in 6 bis
>> 7 Monaten stellen, wenn der Pat alle Termine auch wahrnehmen
>> konnte und nicht durch eine Infektion oder Trauerfall verhindert
>> war. Aber therapieren soll man ja sofort, oder? :-( Findest Du das
>> richtig?
>
>Das ist doch nicht die Regel. Genau so wenig wie die

>Multimillionaere, da sind wir uns doch einig. Das Kernproblem ist ein
>ganz anderes (siehe oben)

Also fuer diese Region ist das offensichtlich die Regel, habe ich manchmal
den Eindruck. :-( Nimm nur einmal den Verdacht einer
Schilddruesenerkrankung. Termin beim Internisten erst in einem Monat. Zum
Szintigramm: 6 Wochen. Danach zum Kardiologen: Wartezeit 2 Monate. Da
koennte ich einen Hals bekommen! :-(

Was glaubst Du, wie lange es dauert, bis man eine Fibromyalgie
diagnostiziert? Der Internist haelt die Blutwerte fuer pathologisch, der
Rheumatologe fuer voellig normal. :-( Bis der Pat irgendwann mal beim
entsprechenden Arzt landet, das kann dauern. :-(

Hans Mike Sönnecken

unread,
Jan 23, 2003, 3:12:54 PM1/23/03
to
"Eberhard S." schrieb:

> Hast Du da tatsächlich noch Hoffnung bei unseren hier, also ich hab
> das längst aufgegeben, hier regiert doch Sturheit wie es nicht anders
> möglich ist.

Stimmt! "Das haben wir schon immer so gemacht." ist für den dt. Michel
oberste Direktive. Meine Hoffnung beziehe ich nur aus dem hoffentlich bald
zu erwartenden Zusammenbruch dieses maroden Systems, das ebenso
ineffektiv, wie überteuert ist.

Gruß,
Mike

Hans Mike Sönnecken

unread,
Jan 23, 2003, 3:10:16 PM1/23/03
to
Gunter Kuhnle schrieb:

Hi Gunter!

Da hast du mich aber reichlich mißverstanden. Ich bin nur zu der Auffassung
gekommen, daß die Politik in Dtl. gerne alle Fehler anderer wiederholt (nach dem
Motto: "uns passiert sowas schon nicht..."), statt daraus zu lernen, und es z.B.
da abzugucken, wo man erfolgreicher ist (anderes Beispiel: Drogenpolitik: nicht
so wie in Holland - nein, viel zu liberal - scheiß egal ob es dort was bringt.
Dann lieber wie z.B. in Amiland - bringt zwar eher nix, aber die greifen
wenigstens hart durch.).
Ansonsten gilt in keinem anderen Land "Das haben wir immer schon so gemacht."
derart als kategorisches Grundgesetz wie hierzulande. Deshalb gab es hier auch
noch nie eine (echte) Revolution und wird es auch nie eine geben - und in Dtl.
wird sich immer erst dann etwas ändern, wenn das vorherige absolut
zusammengebrochen ist - sei es, daß man einen Krieg verliert, oder das z.B. unser
Sozialversicherungssystem (Rentensystem = Schneeballsystem; Gesundheitssystem =
ein hier oft diskutierter schlechter Witz - egal aus welcher Sicht und mit
welchem Grund, weil die Würmer einfach überall drin sind und somit jeder was
findet) endlich den schon längst überfälligen Exitus erleidet.
Richard Bandler hat mal gesagt: "Die meisten Menschen reagieren auf Mißerfolge
so, daß sie das, was nicht funktioniert hat, immer wieder tun, nur eben mit
verstärktem Einsatz. Ich verstehe nicht, warum sie nicht einfach etwas anderes
probieren, daß funktioniert." Das gilt für das dt. SozVers-Sytem in besonderem
Maße. Es wird noch nicht einmal reichen, daß hier die Fehler selbst gemacht
werden, denn selbst daraus lernen die Dt. nur, wenn sie von diesen Fehlern völlig
zerstört werden - sonst nie.

Gruß,
Mike

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