"Detlef Müller" schrieb im Newsbeitrag
news:o4h7jt$et8$1...@gwaiyur.mb-net.net...
>>>> Gibt es eine eigene Definition, wann man eine Abbildung der Gestalt f:
>>>> K --> K^2, x |--> (f_1(x), f_2(x)) ("zweiwertige" Funktion) algebraisch
>>>> nennt?
>>>> Ich hätte jetzt vermutet, daß f einer Algebraischen Gleichung genügt in
>>>> dem Sinne, daß es ein irreduzibles Polynom P in K[x_1,x_2,x_3] gibt, so
>>>> daß P(f_1(x), f_2(x), x) die Null-Abbildung ergibt.
>>> Der Begriff "zweiwertige Funktion" ist definiert, und der Begriff
>>> "Algebraische Funktion" auch.
>> In der Tat, allerdings habe ich nur Definitionen für "algebraisch"
>> gefunden, die inhärent benutzen, daß die Werte gegebene Funktion für eine
>> Variable in einem Polynom substituiert werden können.
>> Diese Definition funktioniert für mehrwertige bzw. vektorwertige
>> Funktionen nicht, da man Vektoren nicht in Polynome einsetzen kann, also
>> P(f(x),x)=0 keinen Sinn ergibt.
Bei Ritt und bei Ritts Thematik geht es nirgendwo um mehrwertige
algebraische Funktionen. Solche Funktionen wären die Umkehrfunktionen von
mehrstelligen algebraischen Funktionen. Ist aber in der
Verkettungsdarstellung einer Elementaren Funktion (beides nach Ritt) eine
Komponentenfunktion mehrstellig, dann existiert nach Ritts Satz die
Umkehrfunktion der Verkettung nicht als Elementare Funktion, wird in Ritts
Satz also gar nicht betrachtet.
Von daher braucht auch nicht definiert werden, was eine mehrwertige
algebraische Funktion sei.
Ich denke folgendes.
Algebraische Funktion y, y: x \mapsto y(x): auch in Ritts Artikel so
definiert: gehorcht einer irreduziblen algebraischen Gleichung p0 +
p1(x)*y(x) + p2(x)*y(x)^2 + ... + pn(x)*y(x)^n = 0.
Algebraische Funktion y, y: x \mapsto (f1(x),f2(x)): ergibt ein
Gleichungssystem p0 + p1(x)*f1(x) + p2(x)*f1(x)^2 + ... + pn(x)*f1(x)^n = 0,
q0 + q1(x)*f2(x) + q2(x)*f2(x)^2 + ... + qn(x)*f2(x)^n = 0.
Wir hatten das hier in einem anderen Thread schon mal. Eine zweiwertige
Funktion sind praktisch zwei "parallele" Funktionen. Damals hattet Ihr
erklärt, daß solch eine zweiwertige Funktion algebraisch ist, weil ja jede
der beiden Teilfunktionen algebraisch ist.
Wo liege ich falsch?
> Alternativ könnte ja auch f(x)=(f_1(x),f_2(x)) als algebraisch definiert
> sein dadurch, daß die Funktionen f_1 und f_2 für sich algebraisch sind,
> evtl. ist das auch gleichwertig, könnte man sich überlegen.
Aha, da hast Du ja diese Interpretation auch.
> Genau solche Feinheiten entscheiden dann darüber, welche Sätze aus anderen
> Werken man dann verwenden darf oder wo man ins Fettnäpfchen greift.
Wie gesagt, solche Funktionen werden hier eigentlich gar nicht benötigt.
>> Ritts Satz beginnt folgendermaßen: "If F(z) and its inverse are both
>> elementary, there ...". Es wird also vorausgesetzt, daß die Funktion F
>> eine Umkehrfunktion hat.
> Zumindest lokal, ja.
Oder mit der entsprechenden Einschränkung des Definitionsbereiches von F.
>> Man geht also davon aus, daß der Definitionsbereich entsprechend sei. Man
>> kann ihn vorgeben, muß es aber nicht.
> Es scheint hier um Funktionen C-->C zu gehen, die "fast überall" definiert
> sind. Dabei scheinen Überlagerungen und das "Tragen" von Urbildern entlang
> von Pfaden eine Rolle zu spielen.
Wo in Ritts Artikel steht, daß es bei F um eine Funktion C --> C geht?
Ich denke mal, es geht um F: D \subseteq C --> Z \subseteq C. Das wird an
mehreren Stellen deutlich. Ritt schränkt sowohl die Monome (= äußere
Funktion ist exp oder ln) als auch die algebraischen Funktionen auf Gebiete,
auf denen sie definiert und analytisch sind, ein. Und damit trifft das dann
auch für D zu.
Wo liege ich falsch?
Wären die algebraischen Funktionen, die Ritt meint, über ganz C definiert,
dann dürften ja nur die linearen Funktionen gemeint sein. Weil doch nur
diese bijektiv sind. Zu den Elementaren Funktionen, auch in Ritts Definition
gleich zu Anfang des Artikels, gehören aber natürlich auch die nichtlinearen
algebraischen Funktionen, und solche Funktionen, die in ihrer
Verkettungsdarstellung solche nichtlinearen algebraischen
Komponentenfunktionen haben.
Wo liege ich falsch?
>> Meine Beobachtung ist, daß sich Ritts Satz einfach dadurch ergibt, daß >
>> eine mehr w e r t i g e Funktion, die eine Umkehrfunktion hat, eine mehr
>> s t e l l i g e Umkehrfunktion hat. Eine mehrstellige Umkehrfunktion ist
>> aber nicht elementar. Eine bijektive Verkettung, die eine mehrstellige
>> (nicht "ersetzbare"(?)) Komponentenfunktion enthält, kann also keine
>> elementare Funktion als Umkehrfunktion haben.
> Da bei Ritt nirgends mehrstellige Funktionen auftauchen, wäre das ein ganz
> anderer Ansatz. Im einleitenden "We prove that if F(z) and its inverse are
> both elementary, there exist n functions ... such that ..." sehe ich
> nichts dergleichen.
Ja, es ist ein ganz anderer Ansatz. Ich denke mal, es ist ein algebraischer
Ansatz.
> Im einleitenden "We prove that if F(z) and its inverse are both
> elementary, there exist n functions ... such that ..." ...
> Hier tauchen nur Funktionen der Sorte C --> C auf.
Auch D \subseteq C --> Z \subseteq C ist zugelassen, oder? Siehe oben.
>> Dieser Beweis dürfte sehr einfach und kurz sein. (Ich frage mich
>> allerdings, warum Ritt dafür die komplexe Analysis strapaziert und für
>> seinen Beweis 23 Seiten benötigt.)
> Ja, das sollte einem zu denken geben.
Dieser Beweis dürfte sehr einfach und kurz sein.
Das sollte einem zu denken geben.