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Literaturhinweise Ingenieurwesen

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Joachim Schmid

unread,
Dec 12, 2002, 7:20:09 AM12/12/02
to
Hallo Kollegen,

ich soll an unserer Hochschule eine Vorlesung "Enführung in das
Ingenieurwesen" für Maschinenbauer halten. Das Ganze soll den Charakter
einer motivierenden, orientierenden Einführungsveranstaltung für
Erstsemester haben. Es geht also darum, einen Überblick zu geben, mit
welchen Arbeitsfeldern man als Maschinenbau-Ingenieur konfrontiert
werden kann, und wie ingenieurmäßiges Arbeiten aussieht. Mein Problem
hierbei ist: Ich finde trotz Durchforstens aller erreichbaren
Bibliotheken keine brauchbare Literatur hierzu. Fachbücher über alle
Aspekte der Technik gibt es massenhaft. Aber wer kennt Bücher, die man
als kompakten Überblick entweder über die Technik und den Maschinenbau
insgesamt empfehlen könnte, oder über die Strukturierung der
Ingenieurwissenschaften (auch Abgrenzung zu Geisteswissenschaften und
anderen Naturwissenschaften), oder sonst was in der angedeuteten
Richtung. Allzu populär-technisch sollte es nicht sein (das
Kinder-Lexikon meines Sohnes ist sicher nicht das Richtige ;-) ), aber
auch keine harte Kost. Was Motivierendes für Studienanfänger eben.

Was haltet ihr da für geeignet? Bitte keine Scheu auch vor vermeintlich
Abseitigem, ich bin für jeden Tipp und Vorschlag dankbar.

Joachim

Michael Dahms

unread,
Dec 12, 2002, 8:28:04 AM12/12/02
to
Joachim Schmid wrote:
>
> Aber wer kennt Bücher, die man
> als kompakten Überblick entweder über die Technik und den Maschinenbau
> insgesamt empfehlen könnte, oder über die Strukturierung der
> Ingenieurwissenschaften (auch Abgrenzung zu Geisteswissenschaften und
> anderen Naturwissenschaften), oder sonst was in der angedeuteten
> Richtung.

Nicht ironisch gemeint: Nimm Dir den Dubbel als Gliederungsbasis. Er
erfüllt die Anforderungen: Überblick über den Maschinenbau und ist strukturiert.

Michael Dahms

Joachim Schmid

unread,
Dec 12, 2002, 8:40:27 AM12/12/02
to
Michael Dahms schrieb:

>
> Nicht ironisch gemeint: Nimm Dir den Dubbel als Gliederungsbasis. Er
> erfüllt die Anforderungen: Überblick über den Maschinenbau und ist strukturiert.

Interessanter Gedanke. Leider ist der Dubbel nicht gerade eine
sonderlich motivierende Lektüre - schon gar nicht für Erstsemester. Aber
ich nehm ds mal in die Ideensammlung auf. Danke.

Joachim

Martin Spieck

unread,
Dec 12, 2002, 8:44:49 AM12/12/02
to
Joachim Schmid wrote:
>
[...] Strukturierung der

> Ingenieurwissenschaften (auch Abgrenzung zu Geisteswissenschaften und
> anderen Naturwissenschaften), oder sonst was in der angedeuteten
> Richtung.[...]

> Was haltet ihr da für geeignet? Bitte keine Scheu auch vor vermeintlich
> Abseitigem, ich bin für jeden Tipp und Vorschlag dankbar.

Als Schnittstelle zur Geisteswissenschaft fand ich (vor Jahren, deshalb
sind die Kenntnisse recht eingerostet) einen Teil der Arbeiten von Sir
Karl Popper interessant; Stichwort: Induktions- vs. Deduktionsbeweis.
Dabei war nicht so sehr sein Gedankengebaeude das Spannende, das jedem
(ingenieurs-)wissenschaftlich arbeitendem als recht selbstverstaendlich
erscheinen duerfte, sondern seine Schwierigkeiten, diesen Arbeitsansatz
in der Philosophie zu verankern. Mir hat's jedenfalls geholfen, in
Projekten auch die Standpunkte von Nicht-Ing.s besser verstehen und
einbringen zu koennen... :o)

HTH,
Martin

Michael Hemmer

unread,
Dec 12, 2002, 10:31:43 AM12/12/02
to

Dubbel, Hütte und ähnliche ehrwürdige Werke in Ehren, aber sie spiegeln
eben großteils die klassischen Ausbildungsinhalte wider. Insofern mögen
sie für das Studium ganz repräsentativ sein (das ist allerdings der
Studienplan auch...), für das spätere Berufsleben (das eigentliche
Ingenieursdasein sozusagen) hingegen nur bedingt: sei es, dass man
vertiefte Kenntnisse in Bereichen der Technik benötigt, die Dubbel und
Studium nicht mal ansatzweise ansprechen (können), oder dass man ganz im
Gegenteil sogar von den Grundlagen kaum noch was braucht.

Je nach Veranlagung mag man die eine oder die andere Vorstellung
erschreckend finden - und gerade dann ist es wichtig, zu wissen, dass es
beides gibt. Deshalb sollte man den Leuten ruhig sagen, dass sie z.B. im
Verkauf unter Umständen mehr mit PowerPoint als mit dem Taschenrechner
oder anderen ingenieurstypischen Utensilien umgehen und die Resultate
dann auch noch vor fremden Menschen präsentieren müssen (was weiß Gott
nicht jedem liegt). Es soll durchaus auch Ingenieurjobs geben, für die
der Duden ein wichtigeres Hilfsmittel als der Dubbel ist...

Diese "Streuung" schon zu Beginn des Studiums zu kennen, ist sicher eine
gute Sache - damit bliebe vielleicht manch einer bei der Stange, dem das
Studium sonst im Laufe der Zeit zu einseitig technisch oder was auch
immer würde. Außerdem könnte es ein Ansporn sein, sich schon frühzeitig
seitab vom Studien-Mainstream nach eigener Neigung eine kleine Nische
aufzubauen, beispielsweise durch Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen
oder den Besuch fachfremder Vorlesungen. Gerade in diesem Zusammenhang
neige ich eher Martins Hinweis auf die "Schnittstellen" zu als der in
Deinem ursprünglichen Posting gebrauchten Formulierung der "Abgrenzung"
zu anderen Disziplinen (auch wenn ich das Modewort "interdisziplinär"
bewusst vermeide).

Wie wäre es übrigens, wenn Du versuchen würdest, für einige Termine der
Vorlesung Ingenieure aus verschiedensten Tätigkeitsfeldern zu gewinnen,
die einfach mal eine halbe oder dreiviertel Stunde aus dem Nähkästchen
(und zwar nicht aus dem technischen!) plaudern?

Eine Literaturempfehlung kann ich Dir zu all dem leider nicht geben,
aber es geht dabei ja auch gerade nicht um "nachschlagbares" Wissen.
Vielleicht hilft's Dir trotzdem ein wenig weiter.

Gruß,

Michael

Michael Dahms

unread,
Dec 12, 2002, 10:55:13 AM12/12/02
to
Joachim Schmid wrote:
>
> Leider ist der Dubbel nicht gerade eine
> sonderlich motivierende Lektüre - schon gar nicht für Erstsemester.

Ich dachte eher an die Gliederung des Dubbel, damit Du nichts vergißt.
Und Erstis den Dubbel zu empfehlen, ist doch eigentlich auch nicht blöd,
oder? Hat doch was, wenn sie ihn in jedem Fach von Anfang an als
Nachschlagewerk (nicht lehrbuh) verwenden. Dann kennen sie sich am Ende
des Studiums richtig gut in ihm aus.

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 12, 2002, 10:58:15 AM12/12/02
to
Michael Hemmer wrote:
>
> Deshalb sollte man den Leuten ruhig sagen, dass sie z.B. im
> Verkauf unter Umständen mehr mit PowerPoint als mit dem Taschenrechner
> oder anderen ingenieurstypischen Utensilien umgehen und die Resultate
> dann auch noch vor fremden Menschen präsentieren müssen (was weiß Gott
> nicht jedem liegt).

Powerpoint ist wichtiger als der Taschenrechner! Insbesondere in der
FuE. Ich 'kämpfe' jedes Semester mit Kollegen, die den Studenten
sündhaft teure programmierbare Taschenrechner aufschwatzen wollen.

> Es soll durchaus auch Ingenieurjobs geben, für die
> der Duden ein wichtigeres Hilfsmittel als der Dubbel ist...

Meine Rede in jeder Erstsemestereinführung: Das wichtigste, was ihr
braucht, ist Deutsch.

Michael Dahms

Georg Matejko

unread,
Dec 12, 2002, 11:45:42 AM12/12/02
to
Joachim Schmid wrote:
> ich soll an unserer Hochschule eine Vorlesung "Enführung in das
> Ingenieurwesen" für Maschinenbauer halten. Das Ganze soll den Charakter
> einer motivierenden, orientierenden Einführungsveranstaltung für
> Erstsemester haben. ...

Schön, dass man hier im Usenet mal die Gelegenheit erhält, einen
Professor zu duzen.

Den meisten von uns wird das schöne Zitat von Camille Saint-Exupery
bekannt sein:

"Wenn Du ein Schiff bauen willst,
so trommle nicht Leute zusammen,
um Holz zu sammeln,
sondern wecke in ihnen die Sehnsucht
nach dem weiten endlosen Meer."

So änlich stelle ich mir die gestellte Aufgabe vor.

> ...Es geht also darum, einen Überblick zu geben, mit


> welchen Arbeitsfeldern man als Maschinenbau-Ingenieur konfrontiert

> werden kann, und wie ingenieurmäßiges Arbeiten aussieht. ...

Leider kann ich als Bauingenieur nichts zu deinem speziellen Fach
beitragen. Ich stelle mir gerade die Frage, was die Gemeinsamkeit des
ingenieurmäßigen Arbeitens von Architekten, Bauingenieuren,
Chemietechnikingenieuren, Elektrotechnikingenieuren,
Informatikingenieuren, Maschinenbauingenieuren, Wirtschaftsingenieuren
etc. denn ist.

Leider habe ich hier kein Latein-Wörterbuch und auch kein etymologisches
Wörterbuch zur Hand und kann nur meine Begriffsvorstellung von
"ingenium" erläutern. Wir setzen unseren Geist schöpferisch ein, um
unsere Umwelt zu gestalten.

Ingeniöse Charaktere, die eher Handwerker als Wissenschaftler waren,
benutzten die Mechanik, um mittels Maschinen ihre militärische Stärke zu
erhöhen wie auch die Infrastruktur in ihrem Lebensraum zu verbessern.
Soweit ich weiß, stammen die Begriffe Mechanik und Maschine vom
altgriechischen Wort für List ab. Habe gerade einen link hierzu
gefunden: http://www.merz-akademie.de/projekte/antology/flusser2.htm

Die Mechanik verbindet zumindest einige Ingenieurdisziplinen recht eng.
Doch wir Bauigenieure wenden Teilgebiete wie Kinematik und Dynamik in
verhältnismäßig geringem Umfang an. Viele Gemeinsamkeiten mit
Elektrotechnikern oder Informatikern kann ich nicht erkennen, was diese
betreiben, betrifft ganz andere Maßstäblichkeiten bzw. ist für mich
wörtlich "nicht greifbar". Uns verbindet vor allem der Schweiß der
Mathematikausbildung im Studium. Und was ist mit den Architekten?
Wirtschaftsingenieuren? Hier sehe ich noch weniger methodische
Gemeinsamkeiten.

Vielleicht kann man das Gemeinsame aller Ingenieurdisziplinen an
Beispielen ehrgeiziger Projekte wie Transrapid, Stadien/Arenen mit
beweglichen Dächern und Böden, Kraftwerken darstellen, in die mehrere
Ingenieurdisziplinen eingebunden sind.

> ... Aber wer kennt Bücher, die man


> als kompakten Überblick entweder über die Technik und den Maschinenbau
> insgesamt empfehlen könnte, oder über die Strukturierung der
> Ingenieurwissenschaften (auch Abgrenzung zu Geisteswissenschaften und
> anderen Naturwissenschaften), oder sonst was in der angedeuteten

> Richtung. Allzu populär-technisch sollte es nicht sein ...

Leider kann ich nur sonst was - suboptimale Litaraturquellen - angeben.

Ich meine, folgende Bücher wecken die Sehnsucht nach einem
Bauingenieurstudium und werden auch von fertigen Bauingenieuren und
Architekten als fantasieangegend verstanden.

Isler, Heinz: Schalen
http://www.buecher.de/artikel.asp?Publica_ID=KNO-22222441301200148395&Artikelnummer=000001278475&rub=buch&site=artikel.asp
(Habe dass Glück gehabt, den Verfasser anlässlich eines Vortrags mit
Ehefrau vom Hotel abholen zu dürfen. Würde auch gerne an meinem
Lebensabend so befriedigt auf mein Werk zurückschauen können.)

Lang, Karl?: Bridges
http://www.buecher.de/artikel.asp?Publica_ID=KNO-22222441301200148395&Artikelnummer=000001278694&rub=buch&site=artikel.asp
(Bin nicht 100%-ig sicher, ob ich dieses meinte.)

Wells, Mathew: 30 Brücken
http://www.buecher.de/artikel.asp?Publica_ID=KNO-22222441301200148395&Artikelnummer=000001206707&rub=buch&site=artikel.asp
(Etwas kleiner und preiswerte, aber auch ganz schön)

Dietrich, Richard J.: Faszination Brücken
http://www.buecher.de/artikel.asp?Publica_ID=KNO-22222441301200148395&Artikelnummer=000000191349&rub=buch&site=artikel.asp

Heinle, Erwin; Leonhardt, Fritz: Türme aller Zeiten, aller Kulturen
http://www.buecher.de/artikel.asp?Publica_ID=KNO-22222441301200148395&Artikelnummer=000000277991&rub=buch&site=artikel.asp
(Fritz Leonhardt, deutscher Betonpapst des 20. Jahrhunderts)

Heinle, Erwin; Schlaich, Jörg: Kuppeln aller Zeiten, aller Kulturen
http://www.buecher.de/artikel.asp?Publica_ID=KNO-22222441301200148395&Artikelnummer=000000277992&rub=buch&site=artikel.asp
(Jörg Schlaich, auch eine Art Papst. Viel Verbindung zum Maschinenbau ->
Aufwindkraftwerke)


Hoffentlich hast du Glück und hier wird noch die optimale, das
Ingenieurwesen umfassende, Literatur empfohlen.


Viele Grüße

--
Georg Matejko

Email: ge...@matejko.de
URL: www.matejko.de

Joachim Schmid

unread,
Dec 12, 2002, 12:29:58 PM12/12/02
to
Michael Hemmer schrieb:

>
> Dubbel, Hütte und ähnliche ehrwürdige Werke in Ehren, aber sie spiegeln
> eben großteils die klassischen Ausbildungsinhalte wider. [...]

>
> Je nach Veranlagung mag man die eine oder die andere Vorstellung
> erschreckend finden - und gerade dann ist es wichtig, zu wissen, dass es
> beides gibt. [...]

Genau darum geht es mir. Du hast das gut ausgedrückt.

> Es soll durchaus auch Ingenieurjobs geben, für die
> der Duden ein wichtigeres Hilfsmittel als der Dubbel ist...

*unterschreib*

> Diese "Streuung" schon zu Beginn des Studiums zu kennen, ist sicher eine
> gute Sache - damit bliebe vielleicht manch einer bei der Stange, dem das
> Studium sonst im Laufe der Zeit zu einseitig technisch oder was auch
> immer würde.

Das ist eines meiner wesentlichen Ziele. Und deswegen suche ich ja
andere Literatur als die klassischen Fachbücher.

> Gerade in diesem Zusammenhang
> neige ich eher Martins Hinweis auf die "Schnittstellen" zu als der in
> Deinem ursprünglichen Posting gebrauchten Formulierung der "Abgrenzung"
> zu anderen Disziplinen (auch wenn ich das Modewort "interdisziplinär"
> bewusst vermeide).

Guter Hinweis. Da ist mir wieder der Systematiker durch gegangen. Ich
sehe das eigentlich ähnlich wie du. Ich mag das Wort "interdisziplinär"
auch nicht, aber diese Art von Denken ist es, das ich wecken möchte.
Aber man muss m.E. schon wissen, wo der Ingenieur in der Wissenschaft
einzuordnen ist - und wo man sinnvollerweise doch andere Leute einsetzt.



> Wie wäre es übrigens, wenn Du versuchen würdest, für einige Termine der
> Vorlesung Ingenieure aus verschiedensten Tätigkeitsfeldern zu gewinnen,
> die einfach mal eine halbe oder dreiviertel Stunde aus dem Nähkästchen
> (und zwar nicht aus dem technischen!) plaudern?

*g* Das mache ich in dieser Veranstaltung selber... Fast schon zu oft.
12 Jahre Berufstätigkeit in der Industrie geben da schon was her.

Vergangenes Jahr hatten wir übrigens diese Gastvortragenden - was
erstaunlicherweise bei den Studierenden gar nicht gut ankam. Kritik:
Laufender Wechsel der Dozenten, keine klare Linie, jeder erzähle nur was
aus seinem Gebiet, es fehle der Gesamtzusammenhang.

> Eine Literaturempfehlung kann ich Dir zu all dem leider nicht geben,
> aber es geht dabei ja auch gerade nicht um "nachschlagbares" Wissen.

Das Problem ist: Die Inhalte sind da - aber zu einer anständigen
akademischen Veranstaltung gehört nun mal eine Literaturliste. Allein
schon wegen der Auditoren ...

Joachim

Joachim Schmid

unread,
Dec 12, 2002, 12:32:33 PM12/12/02
to
Martin Spieck schrieb:

>
> Als Schnittstelle zur Geisteswissenschaft fand ich (vor Jahren, deshalb
> sind die Kenntnisse recht eingerostet) einen Teil der Arbeiten von Sir
> Karl Popper interessant; ...

Prima Anregung als Inhalt fürs nächste Jahr, vielen Dank!

Joachim

Joachim Schmid

unread,
Dec 12, 2002, 12:31:35 PM12/12/02
to
Michael Dahms schrieb:

>
> Und Erstis den Dubbel zu empfehlen, ist doch eigentlich auch nicht blöd,
> oder?

Das sehe ich als Konstrukteur genau so. Aber Dubbel & Co. bekommen meine
Hörer in den Fachvorlesungen ohnehin aufgebrummt, das kann ich mir in
diesem Zusammenhang sparen.

Joachim

Ralf Pfeifer

unread,
Dec 12, 2002, 6:57:58 PM12/12/02
to
Joachim Schmid wrote:
> Hallo Kollegen,

Sorry, Prof bin ich nicht. Aber vielleicht darf ich hier doch 'was
schreiben ...

> Aber wer kennt Bücher, die man
> als kompakten Überblick entweder über die Technik und den Maschinenbau
> insgesamt empfehlen könnte, oder über die Strukturierung der
> Ingenieurwissenschaften (auch Abgrenzung zu Geisteswissenschaften und
> anderen Naturwissenschaften), oder sonst was in der angedeuteten
> Richtung.

> ...

Ich weiß nicht, ob das Deine Zielgruppe noch interessiert, denn
eigentlich sollte sie den Prozeß der Berufswahl abgeschlossen haben
und sich ihrer Sache einigermaßen sicher sein ...

> Bitte keine Scheu auch vor vermeintlich
> Abseitigem, ich bin für jeden Tipp und Vorschlag dankbar.

... na gut.

Hintergrund ist der, das ich auf die Frage 'Was soll ich werden ?' den
Fragern immer ein Rechteck aufmale auf dem ich verschiedene akademische
Studiengänge eintrage:

1. Auf der einen Seite Studiengänge wie Germanistik, Philosophie, Musik

2. In der Mitte Studiengänge wie Design, vielleicht auch BWL (im Hinblick
auf Vertriebstätigkeiten) und Informatik (im Hinblick auf Programmierung)

3. Auf der anderen Seite Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, Jura,
Medizin, Naturwissenschaften, Mathematik

Dann sage ich ihnen, dass man mit einem Germanistik-Studium nicht
unbedingt gute Bücher schreiben kann und das in der Musik das meiste Geld
von 'Musikern' verdient wird, die keine akademische Ausbildung hinter sich
gebracht haben.

Kurzum: In diesen Studiengängen konkurriert der Akademiker mit
Naturtalenten, die genauso erfolgreich oder besser sein können.

Bei Studiengänge, die auf dem abstrakten Denken beruhen, gibt es keine
konkurrierenden Naturtalente. Wer Arzt, Ingenieur oder Chemiker werden
will, muss das Studium durchlaufen, sonst wird er kein guter Fachmann
werden.

Die Berufsgruppen aus 3. legen daher nach dem Studium ihr Zeugnis vor
und werden (hoffentlich) angestellt und adäquat bezahlt.

Die Berufsgruppen aus 1. legen auch Arbeitsproben vor, weil der zukünftige
Arbeitgeber der akademischen Qualifikation nicht ganz traut.


Das nur so als Vorschlag, um Deinen Studenten den Unterschied zu anderen
Studienganggruppen und den langfristigen Berufsaussichten zu zeigen.

Zum Schluß empfehle ich dann immer, diese Gliederung Empfehlung nur dann
zu beachten, wenn man geraden noch zwischen zwei oder drei Studienrichtungen
unentschieden ist - wer weiß was er will, soll das auch studieren.


Gruß, Ralf

Daniela Lopez

unread,
Dec 13, 2002, 2:09:41 AM12/13/02
to
Joachim Schmid schrieb:

Aber wer kennt Bücher, die man
> als kompakten Überblick entweder über die Technik und den Maschinenbau
> insgesamt empfehlen könnte, oder über die Strukturierung der
> Ingenieurwissenschaften (auch Abgrenzung zu Geisteswissenschaften und
> anderen Naturwissenschaften), oder sonst was in der angedeuteten
> Richtung. Allzu populär-technisch sollte es nicht sein (das
> Kinder-Lexikon meines Sohnes ist sicher nicht das Richtige ;-) ), aber
> auch keine harte Kost. Was Motivierendes für Studienanfänger eben.
>

Vielleicht versuchst du mal die beiden:

1. Projekt Zukunft - die Megatrends in Wissenschaft und Technik,
Hrsg.: H. J. Warnecke, VGS Verlag, ISBN 3-8025-1411-4

Der Titel klingt vielleicht bisschen reißerisch, aber es ist
sinnvoll gegliedert (wenn du möchtest, tipp ich mal das
Inhaltsverzeichnis ab) und beschäftigt sich mit fast allen
Bereichen, die einen MB-Ingenieur heute abseits vom klassischen MB
betreffen können- von Kommunikation bis zur Werkstoffentwicklung.

2. Kunststück Innovation - Praxisbeispiele aus der
Fraunhofer-Gesellschaft, Hrsg.: H.-J. Warnecke, H. J. Bullinger,
Springer Verlag, ISBN 3-540-43987-0

In diesem Buch schildern Institutsleiter der FhG an ganz konkreten
Beispielen, auf welchen Um- und Irrwegen neue Produkte entstanden
sind - von MP3 bis zum Metallschaum, vom Diodenlaser bis zum
Niedrigenergiehaus. (Dieses Buch ist noch ganz neu, wenn du Probleme
bei der Beschaffung hast, schick mal ´ne PM.)

Daniela

Nils Christoph Peters

unread,
Dec 13, 2002, 4:47:56 AM12/13/02
to
Joachim Schmid wrote:

> ich soll an unserer Hochschule eine Vorlesung "Enführung in das
> Ingenieurwesen" für Maschinenbauer halten. Das Ganze soll den
> Charakter einer motivierenden, orientierenden
> Einführungsveranstaltung für Erstsemester haben.

Hol doch ein "jungen" Absolventen des Fachbereiches dazu, dh. jemanden,
der erst vor wenigen Jahren sein Diplom bei euch gemacht hat.
Der kann nicht nur zur Berufspraxis etwas erzählen, sondern auch über
die üblichen Hürden im Studium und wie man sie umgeht.

Als Schüler hab ich mal in der 12.Klasse eine Exkursion zu VW Hannover
gemacht, der Lehrer hatte zusätzlich noch ein Gespräch mit zwei jungen
Maschbau-Ings von VW organisiert. Deren Aussage war damals "Studium ist
verdammt hart, aber der Job ist geil und völlig anders"

;)

Ciao!
Nils Christoph


Uwe Hercksen

unread,
Dec 13, 2002, 4:51:47 AM12/13/02
to

Michael Dahms schrieb:

>
> Meine Rede in jeder Erstsemestereinführung: Das wichtigste, was ihr
> braucht, ist Deutsch.

Hallo,

nun ja, die Bücher und Zeitschriften in Englisch sollte man
bei Elektrotechnik und Informatik schon auch lesen können.

Bye

Uwe Hercksen

unread,
Dec 13, 2002, 4:57:56 AM12/13/02
to

Ralf Pfeifer schrieb:

>
> 2. In der Mitte Studiengänge wie Design, vielleicht auch BWL (im Hinblick
> auf Vertriebstätigkeiten) und Informatik (im Hinblick auf Programmierung)

Hallo,

warum Du diese Studiengänge alle in einen Topf wirfst kann
ich nicht recht nachvollziehen.

In der Informatik gibts noch wesentlich mehr als
Programmieren.

Könntest Du das noch etwas erläutern?

Bye

Michael Dahms

unread,
Dec 13, 2002, 5:09:32 AM12/13/02
to
Uwe Hercksen wrote:
>
> Michael Dahms schrieb:
> >
> > Meine Rede in jeder Erstsemestereinführung: Das wichtigste, was ihr
> > braucht, ist Deutsch.
>
> nun ja, die Bücher und Zeitschriften in Englisch sollte man
> bei Elektrotechnik und Informatik schon auch lesen können.

Ja. Wenn Du aber schon einen deutschen Text nicht verstehst, wird's bei
einem englischen heftig.

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 13, 2002, 5:10:24 AM12/13/02
to
Ralf Pfeifer wrote:
>
> 3. Auf der anderen Seite Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, Jura,
> Medizin, Naturwissenschaften, Mathematik

Was hat da Jura und Medizin zu suchen?

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 13, 2002, 5:11:47 AM12/13/02
to

Aber vielleicht nur in Deinen. Das würde den Studierenden ein schiefes
Bild geben.

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 13, 2002, 5:13:26 AM12/13/02
to
Joachim Schmid wrote:
>
> ich soll an unserer Hochschule eine Vorlesung "Enführung in das
> Ingenieurwesen" für Maschinenbauer halten.

Wieso eigentlich "ich soll". Entweder es steht in Deiner
Berufungsurkunde, dann mußt Du es machen, oder es steht nicht drin, dann
willst Du, oder Du willst nicht.

Michael Dahms

Thomas Koenig

unread,
Dec 13, 2002, 7:23:00 AM12/13/02
to
Michael Dahms wrote:

> Powerpoint ist wichtiger als der Taschenrechner!

Das muss man aber nicht an der Uni lernen, das lernt man
früh genug (und "on the job").

Ansonsten ziehe ich mittlerweile MathCad jedem Taschenrechner vor.

Thomas Koenig

unread,
Dec 13, 2002, 7:28:51 AM12/13/02
to
Georg Matejko wrote:

> Ich stelle mir gerade die Frage, was die Gemeinsamkeit des
> ingenieurmäßigen Arbeitens von Architekten, Bauingenieuren,
> Chemietechnikingenieuren, Elektrotechnikingenieuren,
> Informatikingenieuren, Maschinenbauingenieuren, Wirtschaftsingenieuren
> etc. denn ist.

Gemeinsam ist allen die Anwendung der Naturgesetze zum Wohle
des Menschen.

> Doch wir Bauigenieure wenden Teilgebiete wie Kinematik und Dynamik in
> verhältnismäßig geringem Umfang an.

Wenn aus der Statik eines Balkens plötzlich Dynamik wird, bedeutet
das meist ein Problem :-)

Michael Dahms

unread,
Dec 13, 2002, 7:38:45 AM12/13/02
to
Thomas Koenig wrote:
>
> Michael Dahms wrote:
> >
> > Powerpoint ist wichtiger als der Taschenrechner!
>
> Das muss man aber nicht an der Uni lernen, das lernt man
> früh genug (und "on the job").

Der Aussage würde ich zustimmen, wenn ich nicht soviele grausame
PP-Päsentationen im Bereich der technik gesehen hätte. Ein eigenes Fach
PP an der Hochschule halte ich für überflüssig, aber ein Seminarvortrag
oder eine Projektpräsentation eines Ingeieurstudenten sollte heute von
Anfang an mit Präsentationstools (PP ist wohl am verbreitetsten) geübt werden.

Ich mache es so: Die Note gibt's nur für den Inhalt, aber 1 Woche vor
der offiziellen Präsentation haben wir einen Vortermin, wo's nur um die
Form geht. Bis dahin muß also ein erster Entwurf stehen. Danach haben
die Leute noch eine Woche zum feilen. Nach dem Vortrag gibt's noch eine
ausführliche Manöverkritik unter 4-6 Augen. I.d.R. ist bereits der 2.
Vortrag mindestens Industriestandard.

Michael Dahms

Nicolas Trapp

unread,
Dec 13, 2002, 7:45:10 AM12/13/02
to
Michael Dahms schrieb:

>
> Der Aussage würde ich zustimmen, wenn ich nicht soviele grausame
> PP-Päsentationen im Bereich der technik gesehen hätte. Ein eigenes Fach
> PP an der Hochschule halte ich für überflüssig, aber ein Seminarvortrag
> oder eine Projektpräsentation eines Ingeieurstudenten sollte heute von
> Anfang an mit Präsentationstools (PP ist wohl am verbreitetsten) geübt werden.

Die Reduzierung auf eine Software halte ich ebenfalls für wenig hilfreich.

An unserer Uni gibt es Vorlesungen, in denen man lernt, komplexe
technische Sachverhalte einfach darzustellen. Dazu gehört z.B. das
Schreiben von Diplomarbeiten oder Berichten aber auch das Erstellen von
Präsentationen oder Webseiten.

Es geht aber weniger um die technische Umsetzung, als vielmehr um klare
Gliederung, Verhalten und Auftreten während einer Präsentation usw.

Sollte, meiner Meinung nach, für jeden Ingenieur Pflichtfach sein.

Michael Hemmer

unread,
Dec 13, 2002, 8:30:08 AM12/13/02
to
Thomas Koenig wrote:
> Michael Dahms wrote:
>
>>Powerpoint ist wichtiger als der Taschenrechner!

> Das muss man aber nicht an der Uni lernen, das lernt man
> früh genug (und "on the job").

PowerPoint-Schulungen an der Uni waren auch nicht gemeint - jedenfalls
nicht von mir. Ganz im Gegenteil bezweifle ich sogar, dass für den
üblicherweise genutzten (meist zu intensiv genutzten, wie ich im
Hinblick auf Folienübergänge und Animationen hinzufügen möchte)
Funktionsumfang dieses Programms überhaupt eine Schulung vonnöten ist.

Das Präsentieren an sich - sei es nun frei, mit Folien, an der Tafel
oder eben per PC - könnte man allerdings schon an der Uni ein wenig
einüben, finde ich. In meinem Diplomstudium war zwar der Vortrag über
eine Studienarbeit Pflicht, aber eine Vorbereitung darauf war nicht
vorgesehen. Lediglich ein Prof hat mal eine Doppelstunde seiner
Vorlesung dafür abgezwackt, uns wenigstens ansatzweise mit
Präsentationstechniken vertraut zu machen.

Und dafür besteht ein ganz enormer Bedarf - wenn den die Betroffenen
auch nicht unbedingt einsehen: Als ich einmal einen Kollegen auf eine
umfangreiche Tabelle in seiner PowerPoint-Show ansprach, die weder von
der Schriftgröße noch von der Informationsmenge her dem Betrachter eine
Chance ließ, bekam ich zur Antwort, dass die darin enthaltenen Daten ja
ohnehin nicht so wichtig seien...

Mehr noch als derlei handwerkliche und didaktische Aspekte wäre die
Gewöhnung an die Situation ein Argument für die Einbindung ins Studium.
Zwar wird kaum jemand, der sich vor Publikum unwohl fühlt (das bezieht
sich beileibe nicht nur auf den entrückt-spinnerten Erfindertyp!),
ausgerechnet eine Tätigkeit im Schulungsbereich anstreben, aber auch in
anderen Feldern (ich nannte den Verkauf, Michael Dahms die FuE) kommt
man oft nicht drumherum - und das ist vielen eben vorher nicht klar.
Da kann eine frühzeitige Desensibilisierung nicht schaden.

> Ansonsten ziehe ich mittlerweile MathCad jedem Taschenrechner vor.

MathCad und derlei habe ich unter die "ingenieurstypischen Werkzeuge"
subsumiert, als Taschenrechner großer Nennweite sozusagen.

Gruß,

Michael

Georg Matejko

unread,
Dec 13, 2002, 9:00:09 AM12/13/02
to
Ich glaube, folgender link passt auch zum Thema:

http://www.think-ing.de/

Michael Dahms

unread,
Dec 13, 2002, 9:01:58 AM12/13/02
to
Nicolas Trapp wrote:
>
> An unserer Uni gibt es Vorlesungen, in denen man lernt, komplexe
> technische Sachverhalte einfach darzustellen. Dazu gehört z.B. das
> Schreiben von Diplomarbeiten oder Berichten aber auch das Erstellen von
> Präsentationen oder Webseiten.

Das lernt man IMHO am besten on-the-study, also durch tun. Vorlesungen
über Präsentationstechniken & Co. finde ich grausam.

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 13, 2002, 9:03:59 AM12/13/02
to
Michael Hemmer wrote:
>
> Das Präsentieren an sich - sei es nun frei, mit Folien, an der Tafel
> oder eben per PC - könnte man allerdings schon an der Uni ein wenig
> einüben, finde ich.

s/ein wenig//

> In meinem Diplomstudium war zwar der Vortrag über
> eine Studienarbeit Pflicht, aber eine Vorbereitung darauf war nicht
> vorgesehen.

Das ist Schlecht[TM].

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 13, 2002, 9:08:07 AM12/13/02
to
Georg Matejko wrote:
>
> Doch wir Bauigenieure wenden Teilgebiete wie Kinematik und Dynamik in
> verhältnismäßig geringem Umfang an.

Wie ist es im Grundbau (Rammen)? Oder im Wasserbau (Fluidmechanik)?
Erdbebensichere Konstruktion (Schwingungslehre)?

Ja, Du hast recht, das sind eher Randgebiete.

Michael Dahms

Nicolas Trapp

unread,
Dec 13, 2002, 9:05:15 AM12/13/02
to
Michael Dahms schrieb:

Wenn sie mit genug Übung und praktischen Beispielen in kleinen Gruppen
durchgeführt werden?? Bei uns waren alle Studenten begeistert.

Michael Dahms

unread,
Dec 13, 2002, 9:18:20 AM12/13/02
to
Nicolas Trapp wrote:
>
> Michael Dahms schrieb:
> >
> > [Präsentieren]

> > Das lernt man IMHO am besten on-the-study, also durch tun. Vorlesungen
> > über Präsentationstechniken & Co. finde ich grausam.
>
> Wenn sie mit genug Übung und praktischen Beispielen in kleinen Gruppen
> durchgeführt werden?? Bei uns waren alle Studenten begeistert.

Ach so. 'Vorlesung' und 'Übungebn in kleinen Gruppen' sind bei mir zwei
verschiedene Schubladen.

Warum nicht gekoppelt an eine technische Veranstaltung? Form und Inhalt
zu koppeln, ist für beide Seiten gut.

Michael Dahms

Michael Hemmer

unread,
Dec 13, 2002, 9:59:01 AM12/13/02
to
Michael Dahms wrote:
> Michael Hemmer wrote:
>>Das Präsentieren an sich - sei es nun frei, mit Folien, an der Tafel
>>oder eben per PC - könnte man allerdings schon an der Uni ein wenig
>>einüben, finde ich.
>
> s/ein wenig//

Na ja, im Rahmen des Möglichen eben - und das dürfte immer noch recht
wenig sein, wenn sich nicht seit meinem Studium einiges verändert hat.

>>In meinem Diplomstudium war zwar der Vortrag über
>>eine Studienarbeit Pflicht, aber eine Vorbereitung darauf war nicht
>>vorgesehen.
>
> Das ist Schlecht[TM].

Dafür verlangte man mir wohl auch keine perfekte Vorstellung ab -
nicht dass sie nun sooo schlecht gewesen wäre, m.M.n. :-)
Wobei diese Kombination aus fehlender Vorbereitung und entsprechender
Nachsicht fürs Berufsleben halt auch nichts bringt...

Gruß,

Michael

Uwe Hercksen

unread,
Dec 13, 2002, 9:57:56 AM12/13/02
to

Georg Matejko schrieb:

>
> Die Mechanik verbindet zumindest einige Ingenieurdisziplinen recht eng.
> Doch wir Bauigenieure wenden Teilgebiete wie Kinematik und Dynamik in
> verhältnismäßig geringem Umfang an. Viele Gemeinsamkeiten mit

Hallo,

wie schön das ohne Dynamik schiefgehen kan sieht man an der
Tacoma Narows Bridge:

http://www.enm.bris.ac.uk/research/nonlinear/tacoma/tacoma.html
http://www.vibrationdata.com/Tacoma.htm

Bye

Anselm Proschniewski

unread,
Dec 13, 2002, 10:05:03 AM12/13/02
to
Michael Dahms wrote:

...

> Ich mache es so: Die Note gibt's nur für den Inhalt, aber 1 Woche vor
> der offiziellen Präsentation haben wir einen Vortermin, wo's nur um die
> Form geht. Bis dahin muß also ein erster Entwurf stehen. Danach haben
> die Leute noch eine Woche zum feilen. Nach dem Vortrag gibt's noch eine
> ausführliche Manöverkritik unter 4-6 Augen. I.d.R. ist bereits der 2.
> Vortrag mindestens Industriestandard.

Wobei "Industriestandard" nicht sehr viel ist. Mir sträuben sich
regelmäßig die Haare, wenn Ingenieure ihre Arbeit präsentieren. Andere
Fachdisziplinen (z.B. BWL) gehen da sehr viel professioneller vor.
Wer seine Erfüllung als Konstrukteur oder einfacher Versuchsingenieur
findet, für den reciht das auch. Wer aber mehr aus sich machen will, der
sollte sich auf diesem Gebiet mehr Mühe als der Durchschnitt seiner
Zeitgenossen geben ;-)

Anselm aus Stuttgart/Esslingen

Michael Hemmer, SAMSON AG

unread,
Dec 13, 2002, 10:21:26 AM12/13/02
to
Joachim Schmid wrote:
>>Es soll durchaus auch Ingenieurjobs geben, für die
>>der Duden ein wichtigeres Hilfsmittel als der Dubbel ist...
>
> *unterschreib*

Aber selbst wenn die Sprache, mit der der Ingenieur seine Umwelt
beaufschlagt, innerhalb der grammatischen und orthographischen
Spezifikationen liegt, weist die Kommunikation trotzdem oft einen
unzureichenden Wirkungsgrad auf... Wo liegt die Grenze zwischen
sprachlicher Präzision, wie sie mit normalsprachlichen Mitteln nicht zu
erreichen ist, und gedankenlosem oder gar absichtlichem Sich-Absetzen
vom allgemeinen Sprachgebrauch? Wenn sowas ein Thema ist, hätte ich
einen Literatur-Link anzubieten: "Fachsprachen" von Hans-R. Fluck. Zwar
ist der Ingenieurs-Techspeak dort nur ein Punkt unter etlichen, aber ein
paar Anstöße (und vor allem eine umfängliche Bibliographie) kann man auf
jeden Fall dort mitnehmen.

> Ich mag das Wort "interdisziplinär"
> auch nicht, aber diese Art von Denken ist es, das ich wecken möchte.

Das Problem dieses Wortes ist es, zu sehr von solchen Leuten abgenutzt
worden zu sein, die "neu" und "modern" grundsätzlich für Synonyme von
"besser" halten. Dasselbe ist es mit den "Schlüsselqualifikationen": Am
Anfang steht die Überzeugung, dass sie unbedingt zu vermitteln seien;
erst dann macht man sich Gedanken, was genau man eigentlich darunter
verstehen und damit bezwecken will (wenn überhaupt). Um nicht falsch
verstanden zu werden: Beide halte ich für eine gute Sache, solange sie
nicht zum Selbstzweck ausarten, und beide spiegeln sich auch in meinem
Job wider.

> Aber man muss m.E. schon wissen, wo der Ingenieur in der Wissenschaft
> einzuordnen ist - und wo man sinnvollerweise doch andere Leute einsetzt.

Na ja... In vielen Fällen ist die richtige Wahl offenkundig: keine
Ingenieure an den OP-Tisch! Wo hingegen von vornherein Unsicherheit über
die richtige Besetzung besteht, hat nach meinem Dafürhalten wieder die
Frage nach den Schnittstellen zu anderen Disziplinen ihre Berechtigung:
Was müsste ein Ingenieur von einem Xyz haben, um diese Stelle besser
ausfüllen zu können? (Und vor allem: Wie kommt er zu diesen Kenntnissen oder
Eigenschaften?) Die Frage der Abgrenzung relativiert sich für mich sehr
stark, wenn ich mir überlege, wie viele meiner früheren Kommilitonen
weitab vom Maschinenbau in der IT-Branche arbeiten, obwohl sie seinerzeit
nicht einmal besonders viel mit Computern am Hut hatten. (Freilich kann
es nicht Sinn und Zweck der Einführungsvorlesung sein, Maschinenbau-
Erstsemester gleich mal in Richtung IT zu schubsen...)

>>Wie wäre es übrigens, wenn Du versuchen würdest, für einige Termine der
>>Vorlesung Ingenieure aus verschiedensten Tätigkeitsfeldern zu gewinnen,
>>die einfach mal eine halbe oder dreiviertel Stunde aus dem Nähkästchen
>>(und zwar nicht aus dem technischen!) plaudern?
>
> *g* Das mache ich in dieser Veranstaltung selber... Fast schon zu oft.
> 12 Jahre Berufstätigkeit in der Industrie geben da schon was her.

Das ist ja okay, wenn es um *Erfahrungen* geht (auch wenn die natürlich
immer subjektiv gefärbt sind). Bei einem meiner Profs mit einer gewissen
Neigung zum Plaudern glitt das aber manchmal ins Weltanschauliche ab.
Sein durchaus hehres Ziel war es, uns über den Tellerrand nicht nur
seines Faches, sondern des Ingenieurwesens insgesamt blicken zu lassen -
aber z.B. seine Empfehlung bestimmter Tageszeitungen hatte für mein
Empfinden dann schon etwas beinahe Missionarisches an sich...

> Vergangenes Jahr hatten wir übrigens diese Gastvortragenden - was
> erstaunlicherweise bei den Studierenden gar nicht gut ankam. Kritik:
> Laufender Wechsel der Dozenten, keine klare Linie, jeder erzähle nur was
> aus seinem Gebiet, es fehle der Gesamtzusammenhang.

Diese Gefahr besteht natürlich besonders dann, wenn die Leute eine ganze
Doppelstunde alleine bestreiten; daher mein Zusatz "halbe oder
dreiviertel Stunde", damit noch Zeit für ein gewisses "Rahmenprogramm"
bleibt. (Dass eine solche zeitliche Beschränkung die Sache für den Gast
nicht gerade attraktiver macht, liegt allerdings auf der Hand.) Aber
vielleicht habt Ihr's ja genau so schon probiert... :-/

>>Eine Literaturempfehlung kann ich Dir zu all dem leider nicht geben,
>>aber es geht dabei ja auch gerade nicht um "nachschlagbares" Wissen.
>
> Das Problem ist: Die Inhalte sind da - aber zu einer anständigen
> akademischen Veranstaltung gehört nun mal eine Literaturliste. Allein
> schon wegen der Auditoren ...

Das ist natürlich auch wieder ein Argument... Allerdings meine ich
beobachten zu können, dass sich Literatur über "das Ingenieursein an
sich" großteils in Binsenweis- oder Narrheiten ŕ la
"Interdisziplinarität" ergeht.

Gruß,

Michael

Michael Hemmer

unread,
Dec 13, 2002, 10:33:02 AM12/13/02
to
[Sorry, wenn dieser Beitrag zweimal auftauchen sollte. Aus mir
unerfindlichen Gründen hat mein Mozilla den ersten - inzwischen
stornierten - mit einer Identität losgeschickt, die im Usenet nichts
verloren hat.]

Maschinenbau-Erstsemester gleich mal in Richtung IT zu schubsen...)

Joachim Schmid

unread,
Dec 13, 2002, 10:36:23 AM12/13/02
to
Georg Matejko schrieb:
>
> Schön, dass man hier im Usenet mal die Gelegenheit erhält, einen
> Professor zu duzen.

LOL! Kein Problem, sogar meine Frau duzt mich. ;-)

> Den meisten von uns wird das schöne Zitat von Camille Saint-Exupery
> bekannt sein:
>
> "Wenn Du ein Schiff bauen willst,
> so trommle nicht Leute zusammen,
> um Holz zu sammeln,
> sondern wecke in ihnen die Sehnsucht
> nach dem weiten endlosen Meer."
>
> So änlich stelle ich mir die gestellte Aufgabe vor.

Wunderbar formuliert - und völlig richtig erkannt.

> Leider habe ich hier kein Latein-Wörterbuch und auch kein etymologisches
> Wörterbuch zur Hand und kann nur meine Begriffsvorstellung von
> "ingenium" erläutern. Wir setzen unseren Geist schöpferisch ein, um
> unsere Umwelt zu gestalten.

Gut gesagt. Leider schien sich von meinen Hörern kaum jemand fürs
ingenium zu interessieren. Die haben in der Zeit, als ich die Herkunft
des Worts "Ingenieur" darstellte, lieber versucht, die
Anwensenheitsliste zu fälschen. Studis eben ...

> Die Mechanik verbindet zumindest einige Ingenieurdisziplinen recht eng.
> Doch wir Bauigenieure wenden Teilgebiete wie Kinematik und Dynamik in
> verhältnismäßig geringem Umfang an. Viele Gemeinsamkeiten mit

> Elektrotechnikern oder Informatikern kann ich nicht erkennen, ...

Das ist bei uns Maschinenbauern anders. Wir sind längst von Mechanikern
(aller Art) zu Systemtechnikern geworden, mit einem ordentlichen Schwung
Elektronen und Bits.

Aber bei euch ist doch die Verkehrs- oder Gebäudeleittechnik auch ganz
schön elektronisch, dachte ich.

> Vielleicht kann man das Gemeinsame aller Ingenieurdisziplinen an
> Beispielen ehrgeiziger Projekte wie Transrapid, Stadien/Arenen mit
> beweglichen Dächern und Böden, Kraftwerken darstellen, in die mehrere
> Ingenieurdisziplinen eingebunden sind.

Man könnte ... wenn diese Art von Projekten nicht so umstritten wäre.
Nach meiner Erfahrung (ver)enden Vorlesungen, in denen es um solche Ding
geht, regelmäßig in Übungen in angewandter Technikkritik.

[tolle Literaturliste]

Zumindest hat der Bauinteressierte in mir wieder einen schönen Schwung
Bettlektüre.

Joachim

Joachim Schmid

unread,
Dec 13, 2002, 10:53:03 AM12/13/02
to
Ralf Pfeifer schrieb:
>
> > Hallo Kollegen,
>
> Sorry, Prof bin ich nicht. Aber vielleicht darf ich hier doch 'was
> schreiben ...

Aber klar doch. Mit "Kollegen" meinte ich uns Ingenieure.

> Ich weiß nicht, ob das Deine Zielgruppe noch interessiert, denn
> eigentlich sollte sie den Prozeß der Berufswahl abgeschlossen haben
> und sich ihrer Sache einigermaßen sicher sein ...

Tja, sollte man meinen. Aber es ist erschütternd, wie ahnungslos viele
Erstsemester sind. Und wie viele Wechsler (rein und raus) wir zu
verdauen haben. Dass die Berufsberatung nichts taugt, ist ein alter Hut.
Nach welch seltsamen Kriterien die Schulabgänger ihre Wahl treffen, kann
einen nur wundern. Aber dass viele Schulen völlig desinteressiert bis
ablehnend allen Angeboten gegenüber stehen, einmal im Unterricht über
den Ingenieurberuf zu berichten (die modische Technikfeindlichkeit der
Mehrzahl der Herrschaften Pädagogen tropft da aus allen Ritzen), war
eine entsetzende Erfahrung.

> Hintergrund ist der, das ich auf die Frage 'Was soll ich werden ?' den
> Fragern immer ein Rechteck aufmale auf dem ich verschiedene akademische
> Studiengänge eintrage:
>
> 1. Auf der einen Seite Studiengänge wie Germanistik, Philosophie, Musik


>
> 2. In der Mitte Studiengänge wie Design, vielleicht auch BWL (im Hinblick
> auf Vertriebstätigkeiten) und Informatik (im Hinblick auf Programmierung)

*hust hust* (Gute) Designer sind keine reinen Formgestaltungskünstler,
sondern müssen auch die Herstell- und Nutzbarkeit im Auge behalten
(deswegen habe ich für Typen wie Colani nur Verachtung übrig).
Informatik ist (zum Entsetzen der Programmier-Freaks unter den
Informatik-Erstsemestern) angewandte Theorie und Systematik reinsten
Wassers. Da gibt es keinen Freiraum für Genie.

> 3. Auf der anderen Seite Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, Jura,
> Medizin, Naturwissenschaften, Mathematik
>

> Dann sage ich ihnen, dass man mit einem Germanistik-Studium nicht
> unbedingt gute Bücher schreiben kann und das in der Musik das meiste Geld
> von 'Musikern' verdient wird, die keine akademische Ausbildung hinter sich
> gebracht haben.

Aber Germanisten sind in der Lage, die Sprache und die damit hervor
gebrachten Werke zu analysieren. Philosophen brauchen sogar unbedingt
die theoretische Bildung - sonst sind es höchstens Herumphilosophierer.

Und ein Musik-Dilettant wird fast immer schlechter spielen als ein
ausgebildeter Musiker.

> Kurzum: In diesen Studiengängen konkurriert der Akademiker mit
> Naturtalenten, die genauso erfolgreich oder besser sein können.

Widerspruch. Deutschlehrer, Lektor u.ä. kann man nicht ohne Ausbildung
werden. Und die Mehrzahl der Berufsmusiker (sogar in der
Unterhaltungsmusik) hat eine Ausbildung. Erst Talent + Ausbildung führt
zur Leistungsspitze. Und das ist auch in der nachfolgenden Gruppe so:

> Bei Studiengänge, die auf dem abstrakten Denken beruhen, gibt es keine
> konkurrierenden Naturtalente. Wer Arzt, Ingenieur oder Chemiker werden
> will, muss das Studium durchlaufen, sonst wird er kein guter Fachmann
> werden.

Dem letzten Satz stimme ich zu. Insofern ist deine Unterteilung doch
eine interessante Beobachtung.

> wer weiß was er will, soll das auch studieren.

Das ist in anderer Form auch mein Rat an Unentschlossene: Studiert das,
was euch interessiert und wo ihr eure Begabungen seht. Unabhängig von
allem Arbeitsmarktgedöns. Gute Leute kommen immer unter. Wer sich nur
wegen sekundärer Aspekte abschrecken lässt, wird woanders in der Regel
immer nur Durchschnitt sein und in der Masse mittreiben (derzeit in den
BWL-Hörsälen zu beobachten).

Joachim

Joachim Schmid

unread,
Dec 13, 2002, 10:55:28 AM12/13/02
to
Nils Christoph Peters schrieb:

>
> Hol doch ein "jungen" Absolventen des Fachbereiches dazu, dh. jemanden,
> der erst vor wenigen Jahren sein Diplom bei euch gemacht hat.
> Der kann nicht nur zur Berufspraxis etwas erzählen, sondern auch über
> die üblichen Hürden im Studium und wie man sie umgeht.

In gewisser Hinsicht machen das bei uns die Tutoren - Studenten höherer
Semester, die zur Beratung und Unterstützung der Anfänger angestellt
werden.

> "Studium ist
> verdammt hart, aber der Job ist geil und völlig anders"

*unterschreib*

Joachim

Joachim Schmid

unread,
Dec 13, 2002, 10:56:47 AM12/13/02
to
Daniela Lopez schrieb:
>
> Vielleicht versuchst du mal die beiden:

Danke, werde ich mir doch mal kommen lassen. Die Titel hatten mich bei
der Recherche in der Tat abgeschreckt. Bücher dieser Art werden von
gewissen Professores immer wieder auf den Markt geworfen - in sehr
unterschiedlicher Qualität.

Joachim

Joachim Schmid

unread,
Dec 13, 2002, 11:02:46 AM12/13/02
to
Michael Dahms schrieb:

>
> > ich soll an unserer Hochschule eine Vorlesung "Enführung in das
> > Ingenieurwesen" für Maschinenbauer halten.
>
> Wieso eigentlich "ich soll". Entweder es steht in Deiner
> Berufungsurkunde, dann mußt Du es machen, oder es steht nicht drin, dann
> willst Du, oder Du willst nicht.

In meiner Ernennungsurkunde stehen Fächer, die das Ministerium in seiner
göttlichen Weisheit gewaltsam dicht gemacht hat.

Ich kam zu og. Aufgabenstellung, weil mich unser Dekan gebeten hat, das
zu machen, nachdem der erste Durchlauf in Form einer Ringvorlesung mit
Gastrednern bei den Studierenden eine sehr schlechte Kritik bekam und
also wieder ein "Prof(i)" ran sollte (und zwar einer, der gut ankommt
und nicht die Säle leerredet). Das Ganze natürlich kurzfristig und ohne
Vorbereitungszeit. Ich habe zugesagt - ja, auch aus Interesse an der
Aufgabe - und jetzt den Salat.

Joachim

Anselm Proschniewski

unread,
Dec 13, 2002, 11:05:51 AM12/13/02
to
Georg Matejko wrote:

> Den meisten von uns wird das schöne Zitat von Camille Saint-Exupery
> bekannt sein:

Antoine de Saint-Exupéry ist der richtige Name.

> "Wenn Du ein Schiff bauen willst,
> so trommle nicht Leute zusammen,
> um Holz zu sammeln,
> sondern wecke in ihnen die Sehnsucht
> nach dem weiten endlosen Meer."

Das liest man gerne.

Anselm aus Stuttgart/Esslingen

Georg Matejko

unread,
Dec 13, 2002, 11:25:00 AM12/13/02
to
Uwe Hercksen wrote:
> wie schön das ohne Dynamik schiefgehen kan sieht man an der
> Tacoma Narows Bridge:
>
> http://www.enm.bris.ac.uk/research/nonlinear/tacoma/tacoma.html
> http://www.vibrationdata.com/Tacoma.htm

"Alter Hut".

Georg Matejko

unread,
Dec 13, 2002, 11:27:26 AM12/13/02
to
Anselm Proschniewski wrote:
> Antoine de Saint-Exupéry ist der richtige Name.

Natürlich. Ach, wie peinlich. ;)

Uwe Hercksen

unread,
Dec 13, 2002, 11:26:28 AM12/13/02
to

Joachim Schmid schrieb:

>
> Informatik ist (zum Entsetzen der Programmier-Freaks unter den
> Informatik-Erstsemestern) angewandte Theorie und Systematik reinsten
> Wassers. Da gibt es keinen Freiraum für Genie.

Hallo,

sehr schön gesagt.

Bye

Uwe Hercksen

unread,
Dec 13, 2002, 11:31:45 AM12/13/02
to

Georg Matejko schrieb:
>
> "Alter Hut".

Hallo,

hast Du zufällig das Video von der Hochzeitsfeier in Tel
Aviv mit dem einbrechenden Saalfußboden während des Tanzes
gesehen?

Sehr tragischer Fall von Baudynamik und noch nicht lange
her.

Bye

Michael Erwerle

unread,
Dec 13, 2002, 11:50:43 AM12/13/02
to
>> nun ja, die Bücher und Zeitschriften in Englisch sollte man
>> bei Elektrotechnik und Informatik schon auch lesen können.
>
>Ja. Wenn Du aber schon einen deutschen Text nicht verstehst, wird's bei
>einem englischen heftig.

manche leiden aber auch furschtbar unter Übersetzungen...

ich bevorzuge mittlerweile bei Amigeräten die englische Anleitung...

auch wenn ich schon wegen der Verwendung von colour statt color angeranzt
worden bin ;-)

Michael
I am not a bug I am a undocumented feature

Michael Erwerle

unread,
Dec 13, 2002, 12:11:57 PM12/13/02
to
>Ich kam zu og. Aufgabenstellung, weil mich unser Dekan gebeten hat, das
>zu machen, nachdem der erste Durchlauf in Form einer Ringvorlesung mit
>Gastrednern bei den Studierenden eine sehr schlechte Kritik bekam

Genau an der Stelle setzte bei mir gestern etwas unverständnis ein...
Die Sache war also Ursprünglich als eine Art Kollog durchgeführt; Notizen aus
der Praxis sozusagen...

Und die Studis wundern sich, das der rote Faden fehlt...
Der kann in solch einer Vernstalltung doch gar nicht aufkommen...

Wenn man beim Maschbau nur mal überall etwas an der Oberfläche kratzen will da
sind dan 4 SWS doch weg und man hat immer noch nicht mal die Hälfte gezeigt...

In einem Gebiet, dessen Reichweite vom Werkzeugbau über Fahrzeugtechnik,
Aerospace bis hin zu Bürostühlen geht... (uvm) da bringt man doch locker 30
Leute aus absolut verschiedenen Gebieten zusammen...

Also kann es so etwas wie einen roten Faden nicht geben, dann sind das alles
Leute, die allenfalls noch gewohnt sind Ergebnisse Kunden zu präsentieren, das
sind ander Vorträge als Vorlesungen (auch das ist lernenswert für Studis aller
Fachrichtungen...)

Somit warf sich für mich gestern schon mal eine Qualitätsfrage bei den
Studenten auf...

Wollen die nicht wissen was sie später alles mit ihrem Studium anfangen können?
und wer kann ihnen das besser erklären als die die im Job tätig sind? oder
denken Sie es wird ihnen alles vorgekaut serviert? dann taugen sie wohl nicht
als Ingenieure sprich Problemlöser...

Aber egal....

>also wieder ein "Prof(i)" ran sollte (und zwar einer, der gut ankommt
>und nicht die Säle leerredet). Das Ganze natürlich kurzfristig und ohne
>Vorbereitungszeit. Ich habe zugesagt - ja, auch aus Interesse an der
>Aufgabe - und jetzt den Salat.

Du hast also einen Sprachfehler... "Nein, so einfach geht das nicht...!" hört
sich bei Dir nach
"kein Problem, mache ich..." an?

Also wenn die Studis wirklich einen roten Faden erwarten und Du zeigen sollst
was alles Ingenieurskunst ist...

Greif docheinfach ein Teil raus und zeig die Zusammenhänge...

Also was haben wir da, eine Schraube, mit Feingewinde, was hat sich der Kollege
gedacht als er das Teil ausgesucht hat? Das Teil sitzt auf einer Radnabe....

Oder

Hier haben wir einen Backring, der sitzt hinter einer Dichtung, ....
bis Du irgendwann über einen Schließzylinder sagen wir zu einer
Spritzgußmaschine kommst, mit der dann ursprünglich die Dichtung hergestellt
wurde... (was dann die Frage aufwirft was war zuerst da, Dichtung oder
Spritzgußmaschine???)

Sprich eine Auwahl von in sich schlüssigen Stories, die quer durch das
Ingeniörsdasein führt

Ansonsten wünsche ich Dir viel Erfolg, schade, das bei uns das Kollog erst im
Hauptstudium richtig sinn machte und keine solche Veranstalltung angeboten
wurde ....

Michael Erwerle

unread,
Dec 13, 2002, 12:27:34 PM12/13/02
to
>Das Präsentieren an sich - sei es nun frei, mit Folien, an der Tafel
>oder eben per PC - könnte man allerdings schon an der Uni ein wenig
>einüben, finde ich.

Unterschreib....

ich durfte mal einen Vortrag an einer anderen Uni halten (im Rahmen eines
Vorstellungsgespräches) das frustrierende war: ich bekam den Job nicht, weil
ich in meinem Vortrag zu "profiliersüchtig" gewesen sei, mein Heidelberger Prof
hatte Wert auf gute Präsentation gelegt, entsprechend war der Vortrag auch
ausgearbeitet... Inhaltlich war sein Kollege schon zufrieden, aber ein Vortrag
nicht Handgeschrieben, mit Folien mit wenigen Zeilen (<7) und fast ohen
Ganzseitige Tabellen? Diagramme mit weniger als 4 Kurven und mit nur einer
Skalierung, dafür vielleicht doppelt im Vortrag vorkommend? das war andernorts
anscheined undenkbar...
(so gesehen bin ich heute dankbar, das das nicht geklappt hat)

>In meinem Diplomstudium war zwar der Vortrag über
>eine Studienarbeit Pflicht, aber eine Vorbereitung darauf war nicht
>vorgesehen. Lediglich ein Prof hat mal eine Doppelstunde seiner
>Vorlesung dafür abgezwackt, uns wenigstens ansatzweise mit
>Präsentationstechniken vertraut zu machen.

also bis zum Diplom mußte ich 5 Vorträge halten... mit Manöverkritik...
einer war unter aller Kanone, bei einem war ein Diagramm für den Prof zu
verwirrend... sonst waren sie im allgemeinen i.O.
später kam noch einer, bei dem nicht klar war welches Niveau angestrebt war
dazu...
also alles in allem, learnig the hard way, heute geht es im großen und
ganzen...

>Und dafür besteht ein ganz enormer Bedarf - wenn den die Betroffenen
>auch nicht unbedingt einsehen:

ACK

>Als ich einmal einen Kollegen auf eine
>umfangreiche Tabelle in seiner PowerPoint-Show ansprach, die weder von
>der Schriftgröße noch von der Informationsmenge her dem Betrachter eine
>Chance ließ, bekam ich zur Antwort, dass die darin enthaltenen Daten ja
>ohnehin nicht so wichtig seien...

grins...

>Zwar wird kaum jemand, der sich vor Publikum unwohl fühlt (das bezieht
>sich beileibe nicht nur auf den entrückt-spinnerten Erfindertyp!),
>ausgerechnet eine Tätigkeit im Schulungsbereich anstreben, aber auch in
>anderen Feldern (ich nannte den Verkauf, Michael Dahms die FuE) kommt
>man oft nicht drumherum - und das ist vielen eben vorher nicht klar.

es sollte eigentlich klar sein, bevor man ein Studium beginnt, das Ergebnisse
präsentieren zum Handwerk gehören wird, beim Germansiten so sehr wie beim
Ing...

>> Ansonsten ziehe ich mittlerweile MathCad jedem Taschenrechner vor.
>
>MathCad und derlei habe ich unter die "ingenieurstypischen Werkzeuge"
>subsumiert, als Taschenrechner großer Nennweite sozusagen.

zeitweise kehre ich auch zum Rechenschieber zurück...

Michael Erwerle

unread,
Dec 13, 2002, 12:29:40 PM12/13/02
to
>Wobei "Industriestandard" nicht sehr viel ist. Mir str=E4uben sich
>regelm=E4=DFig die Haare, wenn Ingenieure ihre Arbeit pr=E4sentieren. And=

>ere
>Fachdisziplinen (z.B. BWL) gehen da sehr viel professioneller vor.

irgendwas müßen die Betriebswirte ja auch können....

Thomas Budich

unread,
Dec 13, 2002, 2:44:41 PM12/13/02
to
Hallo,

Michael Dahms schrieb:
> > Michael Dahms wrote:
> > > Powerpoint ist wichtiger als der Taschenrechner!
...
> oder eine Projektpräsentation eines Ingeieurstudenten sollte heute von
> Anfang an mit Präsentationstools (PP ist wohl am verbreitetsten) geübt

warum fördert ihr immer diese schreckliche und schädliche MS
Monokultur?

Es gibt auch andere Programme und andere Firmen.

--
Mit freundlichen Gruessen Dipl.-Ing.(FH) Thomas Budich
[ E-Mail Antworten hierauf werden automatisch gelöscht ]

Joachim Schmid

unread,
Dec 13, 2002, 2:54:16 PM12/13/02
to
Michael Erwerle schrieb:

>
> Genau an der Stelle setzte bei mir gestern etwas unverständnis ein...
> Die Sache war also Ursprünglich als eine Art Kollog durchgeführt; Notizen aus
> der Praxis sozusagen...
>
> Und die Studis wundern sich, das der rote Faden fehlt...
> Der kann in solch einer Vernstalltung doch gar nicht aufkommen...

Yep. Allerdings hatten wir erwartet, dass die Studenten einen
Querschnitt durch ihr künftiges Fachgebiet auch ohne einheitliche Linie
interessant finden würden.

Der Hauptkritikpunkt war allerdings durchaus nicht unberechtigt: Die
Vortragenden hatten mehrheitlich eine (neudeutsch) Promotion-Show für
ihr spezielles Fach- oder Aufgabengebiet veranstaltet. Da kam das
Ingenieur-Sein als Solches zu kurz.

> Wollen die [Studenten] nicht wissen was sie später alles mit ihrem Studium anfangen
> können?

Das ist einer der frustrierendsten Punkte am Dasein als Hochschullehrer,
zumindest außerhalb der Wahlfächer: Die Mehrheit der Hörer zeigt kaum
bis gar klein Interesse daran, im Berufsleben verwertbare Informationen
vermittelt zu bekommen. Es findet reine Klausurstoffsammlung statt.
Minimalismus als Lebensprinzip. Betrugsversuch statt Ehrgeiz.
Abwesenheit von Lehrveranstaltungen kompensiert durch Nichtannahme der
angebotenen Sprechstunden. Aber im Wiederholerseminar zu Semesterende
sind sie dann plötzlich alle da.

> ... oder denken Sie es wird ihnen alles vorgekaut serviert?

Das sowieso. "Wo ist das Lösungsblatt?" - "Geben Sie kein Manuskript
heraus?" - "Darüber habe ich nichts herausgefunden, Google hatte
nichts."

> dann taugen sie wohl nicht als Ingenieure sprich Problemlöser...

Tja, das ist mein Job, zumindest doch noch möglichst viele dazu zu
machen. Gott sei Dank gibt es immer noch auch die andere Sorte: Junge
Leute, die _gerne_ In_genie_ure werden wollen. Meine Erfahrungen in der
Industrie mit Jungingenieuren waren entsprechend: Ich hatte wirklich
gute, tatendurstige und entwicklungsfähige Leute neben totalen Nulpen,
die nur am CAD Knöpfchen drücken konnten und nur an den Urlaubskalender
dachten.

> Du hast also einen Sprachfehler... "Nein, so einfach geht das nicht...!" hört
> sich bei Dir nach "kein Problem, mache ich..." an?

1. Du redest doch selber dem Ingenieur als Problemlöser das Wort
2. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die schreieb: "Ich habs doch gleich
gesagt, dass das nicht gut gehen kann!" und sich dann schnell
verdünnisieren
3. Inhaltlich habe ich die Sache ja durchaus im Griff (denke ich
zumindest). Was mir fehlt und wonach ich suchte (siehe Betreff) ist
Brauchbares als Literaturhinweis für den Überblick.

Joachim

Ralf Pfeifer

unread,
Dec 13, 2002, 8:22:24 AM12/13/02
to
Michael Dahms wrote:

> Ralf Pfeifer wrote:
>
>>3. Auf der anderen Seite Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, Jura,
>> Medizin, Naturwissenschaften, Mathematik
>
>
> Was hat da Jura und Medizin zu suchen?

Aufgrund meiner Gliederung gehören die dahin. Basis dieser Gliederung
ist die Frage des Arbeitgebers 'Wie erkenne ich, ob der Bewerber
geeignet ist'. Bei den genannten Studiengängen erkennt er die fachliche
Qualifikation an einem Zertifikat - z.B. einer Diplomurkunde Deiner
Hochschule.

Das krasse Gegenteil sind die Pop-Star Ausscheidungen, bei denen
Bands wie 'No Angeles' und 'BroSis' herauskommen - da ist eine
akademische Ausbildung eher schädlich :-))


Speziell zu Medizin und Jura:
Hobby-Therapeuthen gibt es viele, aber um richtig behandeln zu können,
Verständnis für Krankheitsbilder und die Kenntnis der richtigen Therapie-
und Medikamentenwahl braucht man ein Studium.

Das gilt m.E. auch für die Jursiterei. Ohne die Logik der Juristen
verstanden zu haben, dürfte es schwer sein, qualifizierte Verträge
zu formulieren oder die Interessen eines Mandanten vor Gericht zu
vertreten.


Gruß, Ralf.

Ralf Pfeifer

unread,
Dec 13, 2002, 8:15:26 AM12/13/02
to
Uwe Hercksen wrote:
> Ralf Pfeifer schrieb:

>
>>2. In der Mitte Studiengänge wie Design, vielleicht auch BWL (im Hinblick
>> auf Vertriebstätigkeiten) und Informatik (im Hinblick auf Programmierung)
>
>
> Hallo,
>
> warum Du diese Studiengänge alle in einen Topf wirfst kann
> ich nicht recht nachvollziehen.
>
> In der Informatik gibts noch wesentlich mehr als
> Programmieren.

Das sehe ich genauso. Aber wenn Du einen Programmierer suchst, muss es
kein studierter Informatiker sein. Ich habe auf dem Gebiet auch schon
Bäckermeister in Programmierteams gesehen ...

Im Prinzip ist es bei allen anderen Studienrichtungen genauso. Es gibt
Positionen, wo der Arbeitgeber nach einem Studierten ausschau hält.


Gruß Ralf.


Ralf Pfeifer

unread,
Dec 13, 2002, 8:24:18 AM12/13/02
to
Uwe Hercksen wrote:
> Michael Dahms schrieb:
>
>>Meine Rede in jeder Erstsemestereinführung: Das wichtigste, was ihr
>>braucht, ist Deutsch.
>
>
> Hallo,

>
> nun ja, die Bücher und Zeitschriften in Englisch sollte man
> bei Elektrotechnik und Informatik schon auch lesen können.

ROTFL ...

Ralf Pfeifer

unread,
Dec 13, 2002, 8:50:34 AM12/13/02
to
Michael Dahms wrote:

> Thomas Koenig wrote:
>
>>Michael Dahms wrote:
>>
>>>Powerpoint ist wichtiger als der Taschenrechner!
>>
>>Das muss man aber nicht an der Uni lernen, das lernt man
>>früh genug (und "on the job").
>
>
> Der Aussage würde ich zustimmen, wenn ich nicht soviele grausame
> PP-Päsentationen im Bereich der technik gesehen hätte. Ein eigenes Fach
> PP an der Hochschule halte ich für überflüssig, aber ein Seminarvortrag

> oder eine Projektpräsentation eines Ingeieurstudenten sollte heute von
> Anfang an mit Präsentationstools (PP ist wohl am verbreitetsten) geübt werden.


Dazu kommt, dass PowerPoint ein Idioten-Programm ist, mit dem man
neben sinnlosen Effekten nicht viel mehr machen kann, als auf jeder
Folie den Inhalt so hinschieben, wie man es braucht.

Ich mache meine Präsentationen lieber in Word, da kann man nicht nur
den Inhalt darstellen sondern auch die Struktur des Dokuments z.B. in
Formatvorlagen abbilden. Strukturierungshelfer wie Gliederungen und
darauf basierende Inhaltsverzeichnisse gibt es in jedem
Textverarbeitungsprogramm gleich dazu.
Das Dokument bekommt daher eine optisch und inhaltlich klarere
Gliederung und das Layout läßt sich für gleiche Elemente in einem
Arbeitsschritt anpassen.

Wer mit einer Textverarbeitung Präsentationen erstellt, macht dadurch
nicht automatisch bessere Präsentationen, aber wer mit PowerPoint
arbeitet KANN gar keine guten Präsentationen erstellen.

Gruß Ralf.

Joachim Schmid

unread,
Dec 14, 2002, 6:15:00 AM12/14/02
to
Ralf Pfeifer schrieb:

>
> Aber wenn Du einen Programmierer suchst, muss es
> kein studierter Informatiker sein. Ich habe auf dem Gebiet auch schon
> Bäckermeister in Programmierteams gesehen ...

Entsprechend sehen 80% der gelieferten Programme auch aus. :-(
Keine Struktur, stümperhafte Implementierung, instabil, mangelhafte
Behandlung von Fehlern und ungewöhnlichen Betriebszuständen,
unverständlicher Code, kaum wartbar, Fehlermeldungen meist nichtssagend
oder irreführend. Verglichen mit dem, was üblicherweise als
projektbezogene Software für Maschinen geliefert wird, ist Microsoft
sogar Qualitätsstufe AA+.

Dummerweise programmieren "echte" Informatiker wiederum gerne an den
parktischen bedürfnissen des Anwenders vorbei. Resultat: Ingenieure mit
guten Informatik-Kenntnissen werden dringend gesucht.

Joachim

Michael Erwerle

unread,
Dec 14, 2002, 7:27:57 AM12/14/02
to
>Subject: Re: Literaturhinweise Ingenieurwesen
>From: Joachim Schmid prof_joac...@yahoo.de
>Date: 13.12.2002 20:54 (MEZ) Mitteleuropäische Zeit
>Message-id: <3DFA3AE8...@yahoo.de>

>
>Michael Erwerle schrieb:
>>
>> Genau an der Stelle setzte bei mir gestern etwas unverständnis ein...
>> Die Sache war also Ursprünglich als eine Art Kollog durchgeführt; Notizen
>aus
>> der Praxis sozusagen...
>>
>> Und die Studis wundern sich, das der rote Faden fehlt...
>> Der kann in solch einer Vernstalltung doch gar nicht aufkommen...
>

>Yep. Allerdings hatten wir erwartet, dass die Studenten einen
>Querschnitt durch ihr künftiges Fachgebiet auch ohne einheitliche Linie
>interessant finden würden.
>
>Der Hauptkritikpunkt war allerdings durchaus nicht unberechtigt: Die
>Vortragenden hatten mehrheitlich eine (neudeutsch) Promotion-Show für
>ihr spezielles Fach- oder Aufgabengebiet veranstaltet. Da kam das
>Ingenieur-Sein als Solches zu kurz.

aha, es werde Licht, tja dann wurde wohl falsch eingeladen:
erzähl mal was Du als Ing so alles machst...
Und jeder stellt sein Fachgebiet natürrlich als das tollste heraus, wäre es das
nicht würde er sich wohl als Versager vorkommen...
Also lag es wohl hauptsächlich daran, die falschen Leute eingeladen zu haben
oder ihenn die falsche Aufgabe gestellt zu haben!

>> Wollen die [Studenten] nicht wissen was sie später alles mit ihrem Studium
>anfangen
>> können?
>
>Das ist einer der frustrierendsten Punkte am Dasein als Hochschullehrer,
>zumindest außerhalb der Wahlfächer: Die Mehrheit der Hörer zeigt kaum
>bis gar klein Interesse daran, im Berufsleben verwertbare Informationen
>vermittelt zu bekommen.

also nun würden einige Bekannte aus der Fachschftsszene aufschreine: das ist
das Resultat der Verschulung!

>Es findet reine Klausurstoffsammlung statt.

Natürlich: warn wird das Produkt Ingenieur gemessen wenn es die Fertigungshale
Hochschule verläßt? an den Noten! also gilt als Studienziel möglichts gute
Noten zu erreichne; da zusätzlich immer wieder behauptet wird, das der Ing die
Hochschule unfertig verläßt (siehe etwa den Ansatz Trainee....) muß die Meinung
vorherrschen, das das Zeug aus den Grundlagenfächenr eh niemand interessiert...

>Minimalismus als Lebensprinzip. Betrugsversuch statt Ehrgeiz.

wie war es: es gibt zwei ökonomische Grundprinzipien... leider setzt sich dank
der Amerikanisierung immer mehr das Minimalprinzip durch...

>> ... oder denken Sie es wird ihnen alles vorgekaut serviert?
>
>Das sowieso. "Wo ist das Lösungsblatt?" - "Geben Sie kein Manuskript
>heraus?" - "Darüber habe ich nichts herausgefunden, Google hatte
>nichts."

Böhse Welttttt das wäre dann wohl der Punkt an dem man mich hindern müßte
handgreiflich zu werden und die Studis in die Bib zu prügeln...

>> dann taugen sie wohl nicht als Ingenieure sprich Problemlöser...
>
>Tja, das ist mein Job, zumindest doch noch möglichst viele dazu zu
>machen. Gott sei Dank gibt es immer noch auch die andere Sorte: Junge
>Leute, die _gerne_ In_genie_ure werden

Dem Naturwissenschaftler sei gestattet, das es auch Genies auserhalb der
Technikerkaste gibt ;-)

>wollen.

das betrübt mich, das du das wollen nicht in klammer gesetzt hast....

>Meine Erfahrungen in der
>Industrie mit Jungingenieuren waren entsprechend: Ich hatte wirklich
>gute, tatendurstige und entwicklungsfähige Leute neben totalen Nulpen,
>die nur am CAD Knöpfchen drücken konnten und nur an den Urlaubskalender
>dachten.
>

kann ich so bestätigen.. auch wenn ich mich noch eher zu den Jungen Wilden
zähle...

>> Du hast also einen Sprachfehler... "Nein, so einfach geht das nicht...!"
>hört
>> sich bei Dir nach "kein Problem, mache ich..." an?
>
>1. Du redest doch selber dem Ingenieur als Problemlöser das Wort

auch wenn ich Ingenieure als Problemlöser sehe und selbst eher als Ing denn als
Physiker tätig bin, bin ich der Meinung: wenn man ein Problem als zu schwierig
ansieht oder als unlösbar oder als mit zu hohem Aufwand behaftet sollte man es
zurückgeben oder seinem Kunde vorher reinen Wein einschenken,
das nennt man Risikobewertung und sollte ebenfalls von Ing´s beherrscht werden
;-)

>2. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die schreieb: "Ich habs doch gleich
>gesagt, dass das nicht gut gehen kann!" und sich dann schnell
>verdünnisieren

mag sein... sollte sogar so sein, was sollschon aus Schülern werden, deren
Lehrer kein Biss hat...

>3. Inhaltlich habe ich die Sache ja durchaus im Griff (denke ich
>zumindest). Was mir fehlt und wonach ich suchte (siehe Betreff) ist
>Brauchbares als Literaturhinweis für den Überblick.

tja, was ich persönlich als durchaus geeignet empfindsen würde wären die
Selbstbeweihräucherungsprospekte der Industrie...
Da wird oft genug die Arbeit der Ing´s oder was rauskommt nett dargestellt,
allerdings muß man das eben kritisch hinterfragen und da Du ja
Industrieerfahrung hast knnst Du ja die Differenzen zwischen Theorie und
Praxis...

Michael

Martin Rudolf Schmidt

unread,
Dec 14, 2002, 9:14:41 AM12/14/02
to
Ralf Pfeifer <SeeMyH...@ArsTechnica.de> writes:

> Michael Dahms wrote:
> > Thomas Koenig wrote:
> >
>
> >>Michael Dahms wrote:
> >>
> >>>Powerpoint ist wichtiger als der Taschenrechner!
> >>
> >>Das muss man aber nicht an der Uni lernen, das lernt man
> >>früh genug (und "on the job").
> > Der Aussage würde ich zustimmen, wenn ich nicht soviele grausame

schnipp


> Ich mache meine Präsentationen lieber in Word, da kann man nicht nur

schnapp

> Wer mit einer Textverarbeitung Präsentationen erstellt, macht dadurch
> nicht automatisch bessere Präsentationen, aber wer mit PowerPoint
> arbeitet KANN gar keine guten Präsentationen erstellen.
>
>
>
> Gruß Ralf.

Hallo Ralf,

\begin{flame}
Pah! Word & Co. ist bestenfalls dazu geeignet, Toner ungleichmäßig auf
Papier zu verteilen, wenn schon, dann mit LaTex und entsprechenden
Paketen als Pdf-Präsentation.
\end{flame}

Meiner Meinung nach am unwichtigsten ist das Werkzeug, mit dem die
Präsentation erstellt wurde, von mir aus per Hand mit Filzstift am
OHP. Sie muß _aufnehmbar_ sein für denjenigen, für den sie gedacht
ist. Wenn dies nicht gegeben ist, ist es keine Präsentation, sondern
Zeitdiebstahl. Die Aufnehmbarkeit kann man schon stark verhindern,
indem man eine Schriftgröße wählt, die nur in der ersten Reihe lesen
kann, aber auch durch Benutzung einer Sprache, die der Zuhörer nicht
versteht oder durch ein Verhalten des Vortragenden, das den Zuhörer so
"sperrt", daß er dem Vortrag nicht mehr folgen kann (leiernder
Tonfall, komplizierter Satzbau, im Extremfall ein schlüpfriger Witz).

Naturwissenschaftler sind gewohnt, darauf zu achten, was sie
"ausstrahlen", nicht, was "empfangen" wird. Von der Sache und vor
Fachpublikum mag das richtig sein, es ist sogar notwendige
Vorraussetzung, daß der Inhalt stimmt, sonst ist es nur
Schwachlaberei, für die "Öffentlichkeitsarbeit" ist das jedoch eher
negativ. Es ist sehr wichtig geworden, Technik zu kommunizieren,
ansonsten fehlt als erstes die politische Aktzeptanz und als zweites
der Nachwuchs.

Vorletzte Woche in der Fachkonferenz für Physik an der Schule meiner
Kinder wurde von den Lehrern beklagt, daß Mathematik und Physik bei
den Schülern nur eine geringe Attraktivität besitzt. Sie gelten als
schwierig. Daß ein Mensch mit rudimentären Kenntnissen in
Physik und Mathematik die Welt, in der er lebt, kaum begreifen kann,
war schon bewußt. Daß es aber auch Fächer sind, die im wahrsten Sinne
des Wortes zu *begreifen* sind, Mathematik kann man anfassen, ganz im
Gegensatz zu Sprachen (intransitive Verben, Partizipialkonstruktionen
........), war nicht allen so klar (theoretisch schon, aber der
Unterricht..).

Dieses Jahr ist noch ein Physik-Leistungskurs entstanden, aber auch
nur, weil sich drei Gymnasien zusammengetan haben, um ihn zu bilden.

Grüße, Martin


Michael Dahms

unread,
Dec 15, 2002, 7:06:46 AM12/15/02
to
Ralf Pfeifer wrote:
>
> Wer mit einer Textverarbeitung Präsentationen erstellt, macht dadurch
> nicht automatisch bessere Präsentationen, aber wer mit PowerPoint
> arbeitet KANN gar keine guten Präsentationen erstellen.

Du faselst.

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 15, 2002, 7:08:47 AM12/15/02
to
Anselm Proschniewski wrote:
>
> Wobei "Industriestandard" nicht sehr viel ist. Mir sträuben sich
> regelmäßig die Haare, wenn Ingenieure ihre Arbeit präsentieren.

ACK

> Andere


> Fachdisziplinen (z.B. BWL) gehen da sehr viel professioneller vor.

Kann ich nicht bestätigen. Unsere BWL-Kollegen machen z.B. grundsätzlich
Folien mit vielzu viel Text.

> Wer aber mehr aus sich machen will, der
> sollte sich auf diesem Gebiet mehr Mühe als der Durchschnitt seiner
> Zeitgenossen geben

Deswegen kritisiere ich meine Studenten ja auch noch nach dem 2. Vortrag.

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 15, 2002, 7:10:25 AM12/15/02
to
Thomas Budich wrote:
>
> Michael Dahms schrieb:

> >
> > (PP ist wohl am verbreitetsten)
>
> warum fördert ihr immer diese schreckliche und schädliche MS
> Monokultur?

Mir ist es egal, mit welchem Tool unsere Studenten ihre Präsentationen
machen. PP haben die meisten. man Kosten

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 15, 2002, 7:13:05 AM12/15/02
to
Michael Hemmer wrote:
>
> Michael Dahms wrote:

> >
> > Michael Hemmer wrote:
> > >
> > > Das Präsentieren an sich - sei es nun frei, mit Folien, an der Tafel
> > > oder eben per PC - könnte man allerdings schon an der Uni ein wenig
> > > einüben, finde ich.
> >
> > s/ein wenig//
>
> Na ja, im Rahmen des Möglichen eben - und das dürfte immer noch recht
> wenig sein, wenn sich nicht seit meinem Studium einiges verändert hat.

Zumindest bei uns an der FH Flensburg hat sich in den letzten 7 Jahren
einiges verändert. Es gibt viele Möglichkeiten, den Studenten Gutes
Präsentieren[TM] beizubringen. Die werden immer mehr genutzt, und die
Studenten sind sehr interessiert.

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 15, 2002, 7:17:32 AM12/15/02
to
Joachim Schmid wrote:
>
> In meiner Ernennungsurkunde stehen Fächer, die das Ministerium in seiner
> göttlichen Weisheit gewaltsam dicht gemacht hat.

Hihi. AFAIK brauchst Du nur das zu lehren, was in Deiner
Ernennungsurkunde steht. Aber wenn Du Dich darauf berufst, kann Dich das
Ministerium überallhin versetzen.



> Ich habe zugesagt - ja, auch aus Interesse an der
> Aufgabe - und jetzt den Salat.

Wohl bekomm's! ;-)

Michael Dahms

Frank Feger

unread,
Dec 15, 2002, 6:01:28 PM12/15/02
to
On Fri, 13 Dec 2002, Thomas Koenig wrote:

>Wenn aus der Statik eines Balkens plötzlich Dynamik wird, bedeutet
>das meist ein Problem :-)

Sigverdächtig!


Grüße,

F^2

Frank Feger

unread,
Dec 15, 2002, 6:02:14 PM12/15/02
to
On Fri, 13 Dec 2002, Uwe Hercksen wrote:

>hast Du zufällig das Video von der Hochzeitsfeier in Tel
>Aviv mit dem einbrechenden Saalfußboden während des Tanzes
>gesehen?
>
>Sehr tragischer Fall von Baudynamik und noch nicht lange
>her.


Auch wenn´s tragisch ist: LOL - die Formulierung ist klasse!


Grüße,

F^2

Michael Dahms

unread,
Dec 16, 2002, 1:58:56 AM12/16/02
to

Nur mal so als Anmerkung: Wer nur die Subjects überfliegt und wg.
Desinteresse das Posting nicht anschaut, kriegt die Formulierung gar
nicht mit. Könnten wir nicht auch hier in dsim das Subject ändern, wenn
der Thread driftet?

Michael Dahms

Ralf Pfeifer

unread,
Dec 16, 2002, 2:39:16 AM12/16/02
to
Martin Rudolf Schmidt wrote:
> Ralf Pfeifer <SeeMyH...@ArsTechnica.de> writes:
>
>
>
> Hallo Ralf,

>
> Meiner Meinung nach am unwichtigsten ist das Werkzeug, mit dem die
> Präsentation erstellt wurde, von mir aus per Hand mit Filzstift am
> OHP. Sie muß _aufnehmbar_ sein für denjenigen, für den sie gedacht
> ist.

Alles richtig. Das Werkzeug ist ein Glied in der Kette einer Präsentation
und wie in jeder Kette kommt es auf das schwächste Glied an. PowerPoint
ist ein schwaches Glied dieser Kette. Es ist sch...aaaade um die Zeit,
die man damit zubringt.


Gruß Ralf.

Ralf Pfeifer

unread,
Dec 16, 2002, 2:59:00 AM12/16/02
to

Vielen Dank für Deine außerordentlich knappe und prägnante Analyse.

Ein schlechtes Gewissen habe ich trotzdem nicht, denn ich erspare
dieser NG eine Menge an Download-Zeit, weil ich von der Niederschrift
inhaltsarmer Besserwisserei absehe. In sofern kann ist die durch mich
verursachte Belastung der NG doch deutlich geringer, als die von
anderen hier - oder was meinst Du, Michael ?


Gruß Ralf.

Ralf Pfeifer

unread,
Dec 15, 2002, 6:40:34 PM12/15/02
to
Joachim Schmid wrote:
> Ralf Pfeifer schrieb:

>>Ich weiß nicht, ob das Deine Zielgruppe noch interessiert, denn
>>eigentlich sollte sie den Prozeß der Berufswahl abgeschlossen haben
>>und sich ihrer Sache einigermaßen sicher sein ...
>
>
> Tja, sollte man meinen. Aber es ist erschütternd, wie ahnungslos viele
> Erstsemester sind. Und wie viele Wechsler (rein und raus) wir zu
> verdauen haben. Dass die Berufsberatung nichts taugt, ist ein alter Hut.
> Nach welch seltsamen Kriterien die Schulabgänger ihre Wahl treffen, kann
> einen nur wundern. Aber dass viele Schulen völlig desinteressiert bis
> ablehnend allen Angeboten gegenüber stehen, einmal im Unterricht über
> den Ingenieurberuf zu berichten (die modische Technikfeindlichkeit der
> Mehrzahl der Herrschaften Pädagogen tropft da aus allen Ritzen), war
> eine entsetzende Erfahrung.

als ich Abi gemacht habe, wußte ich nicht, was ich machen sollte. Ich war
im Gymnasium doch recht abgeschottet von der realen Welt und glaubte, dass
die Ausbildung nicht wichtig sei - wenn man gut ist, kann man alles werden.

Tendenziell wollte ich studieren, weil es doch angenehmer schien, als gleich
zu arbeiten. Während der zweijährigen Dienstzeit bei Y-Reisen ("Wir buchen
- Sie fluchen") pendelte ich dann gedanklich zwischen 3 Zielen hin und her:
Mathematik, BWL und Maschinenbau. Letzteres habe ich eigentlich nur in die
Wahl gezogen, weil jemand aus meinem Mathe-Leistungskurs, dem ich immer wieder
ein wenig Nachhilfe gegeben habe, meinte "Für Dich wäre doch Ingenieur das
richtige".

Mit Mathematik habe ich mich dann nicht weiter befasst, denn außer
Versicherungsmathematiker fiel mir kein Betätigungsfeld ein und das war mir
nicht interessant genug.

BWL habe ich glücklicherweise nicht gemacht, ich hatte später das Glück,
einer befreundeten BWLerin bei zwei Referaten und einer Diplomarbeit zu
helfen ... das Fetshalten an Formalien war grauenhaft und es schien mir,
das diese Formalien die wenig wissenschaftlich fundierte Thematik der
Aufgabenstellungen kompensieren sollte.

Aber der Rat mit dem Ingenieur war goldrichtig - da fühle ich mich heute
pudelwohl.


> *hust hust* (Gute) Designer sind keine reinen Formgestaltungskünstler,
> sondern müssen auch die Herstell- und Nutzbarkeit im Auge behalten
> ...


> Informatik ist (zum Entsetzen der Programmier-Freaks unter den
> Informatik-Erstsemestern) angewandte Theorie und Systematik reinsten
> Wassers. Da gibt es keinen Freiraum für Genie.

> ...

> Aber Germanisten sind in der Lage, die Sprache und die damit hervor
> gebrachten Werke zu analysieren. Philosophen brauchen sogar unbedingt
> die theoretische Bildung - sonst sind es höchstens Herumphilosophierer.
>
> Und ein Musik-Dilettant wird fast immer schlechter spielen als ein
> ausgebildeter Musiker.

> ... Deutschlehrer, Lektor u.ä. kann man nicht ohne Ausbildung
> werden. Und die Mehrzahl der Berufsmusiker (sogar in der
> Unterhaltungsmusik) hat eine Ausbildung. Erst Talent + Ausbildung führt
> zur Leistungsspitze. Und das ist auch in der nachfolgenden Gruppe so:

Du hast in Deinen Punkten völlig Recht und die Informatiker habe ich
ein wenig zu sehr mit Programmierern gleichgesetzt.

Was ich aber meine, sind folgende Fragen:
- Verdiene ich nach dem Abschluß einer akademischen Ausbildung entsprechend
mehr als diejenigen, die eine solche Ausbildung nicht durchlaufen haben ?
- Verbessert die Ausbildung die Chance auf überhaupt einen bzw. einen
sicheren Arbeitsplatz ?

Das der Absolvent einer Muskihochschule besser ist, als eine vom Fernsehen
zusemmengeklickte Meute von Popstarts, die mehr nach einer Bande als nach
einer Band aussehen, ist unzweifelhaft.
Aber wer bekommt mehr Anerkennung ?
Wenn man vom tollen Musikerberuf redet, woran denken dann die meisten ?
Eher an Julio Iglesias oder an Franz Lambert und seine Heimorgel ?
Und wer muss sich mehr Sorgen um sein Einkommen machen ?

In Anbetracht dieser Gesichtspunkte glaube ich, dass meine Einteilung
richtig bleibt.


> Das ist in anderer Form auch mein Rat an Unentschlossene: Studiert das,
> was euch interessiert und wo ihr eure Begabungen seht. Unabhängig von
> allem Arbeitsmarktgedöns.


Die Prognosen für den Arbeitsmarkt ändern sich stets schneller, als
eine vernünftige Ausbildung dauert.


> Gute Leute kommen immer unter. Wer sich nur
> wegen sekundärer Aspekte abschrecken lässt, wird woanders in der Regel
> immer nur Durchschnitt sein und in der Masse mittreiben (derzeit in den
> BWL-Hörsälen zu beobachten).

Sehe ich auch so.


Gruß, Ralf.

Ralf Pfeifer

unread,
Dec 15, 2002, 6:15:49 PM12/15/02
to
Joachim Schmid wrote:
> Ralf Pfeifer schrieb:
>
>>Aber wenn Du einen Programmierer suchst, muss es
>>kein studierter Informatiker sein. Ich habe auf dem Gebiet auch schon
>>Bäckermeister in Programmierteams gesehen ...
>
>
> Entsprechend sehen 80% der gelieferten Programme auch aus. :-(
> Keine Struktur, stümperhafte Implementierung, instabil, mangelhafte
> Behandlung von Fehlern und ungewöhnlichen Betriebszuständen,
> unverständlicher Code, kaum wartbar, Fehlermeldungen meist nichtssagend
> oder irreführend.

Oh, oh. Woher kenne ich das ....

> Verglichen mit dem, was üblicherweise als
> projektbezogene Software für Maschinen geliefert wird, ist Microsoft
> sogar Qualitätsstufe AA+.

Es geht noch schlimmer, als wir es von MS gewohnt sind ?


> Dummerweise programmieren "echte" Informatiker wiederum gerne an den
> parktischen bedürfnissen des Anwenders vorbei. Resultat: Ingenieure mit
> guten Informatik-Kenntnissen werden dringend gesucht.


Neulich habe ich mich mit einem Briten unterhalten, der direkt aus der
Zentrale in England kam. Er meine, das es in der Firma viele Leute gäbe,
die sich in irgend welchen Gremien, Meetings ... (und was es sonst noch
gibt) über IT unterhalten ... aber wenig Ahnung davon haben.

Deshalb wollte er mich für ein Projekt an Bord holen. Er hat mir aber
nicht gesagt, ob er mich dabei haben will, weil ich a) so gut zu den
anderen passe oder weil er mir b) mehr zutraut ....


Gruß Ralf.

Michael Dahms

unread,
Dec 16, 2002, 3:11:20 AM12/16/02
to
Ralf Pfeifer wrote:
>
> Michael Dahms wrote:
> >
> > Ralf Pfeifer wrote:
> > >
> > > Wer mit einer Textverarbeitung Präsentationen erstellt, macht dadurch
> > > nicht automatisch bessere Präsentationen, aber wer mit PowerPoint
> > > arbeitet KANN gar keine guten Präsentationen erstellen.
> >
> > Du faselst.
>
> Vielen Dank für Deine außerordentlich knappe und prägnante Analyse.

Die Behauptung, daß wer mit PowerPoint arbeitet, keine guten
Präsentationen erstellen kann, ist Faselei. Ich kenne genügend Leute,
die mit PowerPoint gute Präsentationen erstellt haben.

Ich habe noch keine gute Präsentation mit Word gesehen, i.d.R. wird dort
eine viel zu kleine Schrift gewählt und es wird in Hochformat
präsentiert. Man kann vermutlich auch mit Word gute Präsentationen machen.

Präsentation und Textverarbeitung sind zwei völlig verschiedene Sachen.

Michael Dahms

Anselm Proschniewski

unread,
Dec 16, 2002, 7:47:11 AM12/16/02
to
Ralf Pfeifer wrote:

> Ich mache meine Präsentationen lieber in Word ...

In der Praxis sagt aber mein Chef: "Machen Sie für mich eine
Powerpoint-Präsentation und verwenden Sie die Konzern-Vorlage 08-15" ...

Anselm aus Stuttgart/Esslingen

Joachim Schmid

unread,
Dec 16, 2002, 10:29:13 AM12/16/02
to
Ralf Pfeifer schrieb:
>
> [schöne private Erzählung zur Berufswahl]

> Aber der Rat mit dem Ingenieur war goldrichtig - da fühle ich mich heute
> pudelwohl.

Ja, so gehts mir auch. Mein ehem. Deutschlehrer meinte zwar zu meiner
Berufswahl, das sei "Perlen vor die Säue geworfen", und meine Frau
(Volljuristin) sinniert ab und zu, ich wäre doch ein prima Anwalt
geworden - aber ich würde nie tauschen wollen.

> Das der Absolvent einer Muskihochschule besser ist, als eine vom Fernsehen
> zusemmengeklickte Meute von Popstarts, die mehr nach einer Bande als nach
> einer Band aussehen, ist unzweifelhaft.

LOL

> Aber wer bekommt mehr Anerkennung ?

OK, ein Cellist bei den Philharmonikern oder ein Trompeter in einer
Bigband wird nicht von schmachtenden Frauen verfolgt ... ;-)

> Wenn man vom tollen Musikerberuf redet, woran denken dann die meisten ?
> Eher an Julio Iglesias oder an Franz Lambert und seine Heimorgel ?

LOL

> Und wer muss sich mehr Sorgen um sein Einkommen machen ?

90 % der Möchtegern-Popmusiker dudeln fast zum Nulltarif. Andererseits:
So manche Feierabend-Unterhaltungskapelle ist eher ein Fall für
Schmerzensgeld als für das Feuilleton, und dennoch nehmen die ein recht
erkleckliches Zubrot ein. Aber allein davon leben könnten die nicht.

Joachim

Ralf Pfeifer

unread,
Dec 16, 2002, 11:35:40 AM12/16/02
to
Mark Henning wrote:
>
>>Ich mache meine Präsentationen lieber in Word,
>
>
> Ein interessanter Gedanke. Und wie präsentierst Du die dann? Mit dem
> Cursor während des Vortrags immer schön weiterscrollen?

90% meiner Präsentationen werden via eMail weitergeleitet und ggf.
ausgedruckt.

Für den Rest gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Menü 'Datei' -> 'Seitenansicht'
Menü 'Snsicht' -> Ganzer Bildschirm'
Dann kanst Du wie üblich mit der Bild-Taste arbeiten.

2. Wenn die Präsentationen gezeigt werden, sitzt auf der anderen
Seite der Kunde. Der erhält das Ganze per PDF und im Acrobat
kann man auch schön Präsentationen zeigen.

Gruß, Ralf.

Ralf Pfeifer

unread,
Dec 16, 2002, 11:37:01 AM12/16/02
to
Anselm Proschniewski wrote:
> Ralf Pfeifer wrote:
>
>
>>Ich mache meine Präsentationen lieber in Word ...
>
>
> In der Praxis sagt aber mein Chef: "Machen Sie für mich eine
> Powerpoint-Präsentation und verwenden Sie die Konzern-Vorlage 08-15" ...

Tja, das kenne ich auch von meinem Chef-Chef ....


Gruß, Ralf.

Frank Feger

unread,
Dec 16, 2002, 7:21:16 PM12/16/02
to
On Mon, 16 Dec 2002, Michael Dahms wrote:

>Nur mal so als Anmerkung: Wer nur die Subjects überfliegt und wg.
>Desinteresse das Posting nicht anschaut, kriegt die Formulierung gar
>nicht mit. Könnten wir nicht auch hier in dsim das Subject ändern, wenn
>der Thread driftet?

Dann kriegen das die Leute nicht mehr mit, die den Thread verfolgt
haben. ;-)

Im Ernst: für meine kurze Anmerkung lohnt sich ein Subjectwechsel
nicht, und den Leuten, die den Thread von Literatur zu Diskussionen
über Statik und Dynamik umgebogen haben, pfusche ich nicht rein.


Grüße

F^2

Michael Dahms

unread,
Dec 17, 2002, 2:09:05 AM12/17/02
to
Frank Feger wrote:
>
> On Mon, 16 Dec 2002, Michael Dahms wrote:
> >
> > Nur mal so als Anmerkung: Wer nur die Subjects überfliegt und wg.
> > Desinteresse das Posting nicht anschaut, kriegt die Formulierung gar
> > nicht mit. Könnten wir nicht auch hier in dsim das Subject ändern, wenn
> > der Thread driftet?
>
> Dann kriegen das die Leute nicht mehr mit, die den Thread verfolgt
> haben. ;-)

Hä?

> Im Ernst: für meine kurze Anmerkung lohnt sich ein Subjectwechsel
> nicht, und den Leuten, die den Thread von Literatur zu Diskussionen
> über Statik und Dynamik umgebogen haben, pfusche ich nicht rein.

Der Subjectwechsel war bei <3DF9F574...@mew.uni-erlangen.de> angesagt.

Nach meiner Erfgahrung ist dann ein Subjectwechsel sinnvoll, wenn das
ganze Posting nichts mehr mit dem alten Subject zu tun hat.

Michael Dahms

Peter Tückmantel

unread,
Dec 18, 2002, 8:47:52 AM12/18/02
to

"Joachim Schmid" <joachim...@fh-duesseldorf.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3DF87EF9...@fh-duesseldorf.de...
> Hallo Kollegen,
>
> ich soll an unserer Hochschule eine Vorlesung "Enführung in das
> Ingenieurwesen" für Maschinenbauer halten. Das Ganze soll den Charakter
> einer motivierenden, orientierenden Einführungsveranstaltung für
> Erstsemester haben.
wie ingenieurmäßiges Arbeiten aussieht.
die Strukturierung der
> Ingenieurwissenschaften (auch Abgrenzung zu Geisteswissenschaften und
> anderen Naturwissenschaften),
Allzu populär-technisch sollte es nicht sein
> Joachim


Hallo,

zwar eher für Bauingenieure, aber in anbetracht der Tatsache, dass die
Wurzeln von Bauingenieuren, Maschinenbauern, Architekten usw. in der Antike
(oder von mir aus auch früher) im BAUMEISTER liegen denke ich, dass diese
schon interessant sind:

Hans Straub, "Die Geschichte der Bauingenieurkunst" Antike bis Neuzeit, 4
Auflage 1992 ISBN 3-7643 2441-4
Istvan Szabo "Geschichte der mechanischen Prinzipien" 3 Auflage 1987 ISBN
3-7643- 1735-3

Allgemeiner, populärer:
Bertrand Gille: Ingenieure der Renaissance:Econ Verlag 1968
L. Sprague de Camp: Ingenieure der Antike 1960-1966, Stichwort Maschinenbau
im Sachregister, insbesondere Kapitel 1: erste Anfänge der Technik.

Da schon Popper erwähnt wurde als Ergänzung:
Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung,Versuch einer Ethik für die
technologische Zivilisation

Abtrennung der verschiedenen Wissenschaften ergibt sich u.a. aus der
Geschichte, wobei selbst Newton alchemistich tätig war und auch die
Atomphysiker als "Alchemisten" schon bezeichnet wurden. Die Überschneidungen
verschiedener Gebiete sind also weiterhin bei den führenden Köpfen da.
Hawkings Ideen haben für mich durchaus philosophischen Charakter und er
bedauert ja auch, dass die Philosophen heute so wenig Ahnung von dem
aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik haben. Popper übrigens z.B. ist
eine Ausnahme, als Mathematiker oder Wittgenstein als Ingenieur.

Die Naturphilosophen vereinigten noch diese ganzen Bereiche bzw. begründeten
das wissenschaftliche Denken. Wenn man also diese Entwicklung, dann die
Renaissance, den Aufstieg der Technik im 19 Jahrhundert kurz abhandelt und
die Unterschiede & Gemeinsamkeiten Wissenschaft / Technik / Ingenieur
herausarbeitet so hat man einen sicher interessanten Einstieg.
Auch wenn es sehr interessant ist verschieden im Beruf stehende Vortragende
zu höhren so können doch auch Beispiele von Ingenieuren mit starkem
unternehmerischen Denken sinnvoll sein. Edison z.B. oder Herr Fischer -
Dübel, um bei letzterem zu zeigen dass auch in scheinbar unergiebigen
Gebieten (Was sind schon Dübel?) interessante Aufgaben auf Ingenieure
warten, die natürlich auch produziert und verkauft sein wollen.

Hoffe,habe mit diesem Brainstorm einige Anregungen gegeben, die nicht zu
stark vom Thema abweichen


Peter Tückmantel


Michael Dahms

unread,
Dec 18, 2002, 9:21:49 AM12/18/02
to
"Peter Tückmantel" wrote:
>
> in anbetracht der Tatsache, dass die
> Wurzeln von Bauingenieuren, Maschinenbauern, Architekten usw. in der Antike
> (oder von mir aus auch früher) im BAUMEISTER liegen

Die Wurzeln der Maschinenbauer liegen AFAIS im Schmied.

Michael Dahms

Joachim Schmid

unread,
Dec 18, 2002, 9:43:26 AM12/18/02
to
Michael Dahms schrieb:

>
> > in anbetracht der Tatsache, dass die
> > Wurzeln von Bauingenieuren, Maschinenbauern, Architekten usw. in der Antike
> > (oder von mir aus auch früher) im BAUMEISTER liegen
>
> Die Wurzeln der Maschinenbauer liegen AFAIS im Schmied.

Ich sehe mehrere Wurzeln, z.B.:
* in den Handwerksberufen der angewandten Mechanik wie Wagner, Schmied,
Mühlenbauer, Uhrmacher usw.
* im "ingeniator", dem antiken Schöpfer von Kriegsmaschinen und
Mechanismen
* im Bauwesen (Baumaschinen, aber auch gemeinsame theoretisch-empirische
Grundlagen mit den Baumeistern) - Stichwort "Zivilingenieur"
* im Textilwesen (erste groß angelegte Anwendung mechanisierter
Einrichtungen)
* im Bergbau (Kraftmaschinen, Pumpen, Förderanlagen)
* in der Seefahrt (Schiffe als frühe komplexe mechanische Systeme)
* in der Physik (theoretische Grundlagen, wissenschaftliche Methodik)

Sicher gibt es noch mehr Einflüsse. Die Beantwortung dieser Frage hängt
wohl auch davon ab, ob man den "Maschinenbauer" als Ingenieur im
heutigen Sinne sieht, oder auch Bastler und Handwerker dazu rechnet.

Joachim

Peter Tückmantel

unread,
Dec 18, 2002, 9:56:39 AM12/18/02
to

"Michael Dahms" <michae...@gkss.de> schrieb im Newsbeitrag
news:atq007$1i3mp$1...@ID-65464.news.dfncis.de...


OK, aber wie siehst du z.B. die Maschienen im Mitelalter zur Errichtung der
Kirchen (Baukräne usw.)
vergl. auch schon entsprechende Kapitel bei Vitruv.

Die Hebezeuge bei den Ägyptern und Schöpfwerke im Wasserbau? Interessant ist
für mich auch die Militärtechnik: Katapullte usw.
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Tätigkeiten, die ja teilweise schon vor
der Eisenzeit ausgeführt wurden, zu dem engeren Bereich Maschienenbauer
gehören, aber sicher zum Ingenieurwesen. Daher kann man meiner Meinung nach
die Tätigkeit des Maschienenbauers im weiteren Sinne durchaus auch vor dem
Schmied beginnen lassen.
Als Nebenliene sollten auch die oben aufgeführten Richtungen und darüber
hinaus ingeniöse Wissenschaftler (Archimedes / Galilei / Leonardo) bzw.
wissenschaftliche Ingenieure beachtet werden.

Diese Verbindung Bau-Maschienenbau (Hilfsmittel für den Bau) besteht noch
heute, dies wurde mir erst richtig klar als bei der Besichtigung einer
Tiefbaubaustelle (U-Bahn-Dortmund) mir der Bauleiter erklärte, dass man für
die Bauleitung des Vortriebes eher Maschienenbauer als Bauingenieure
benötigt. Hier ist also eine Kombination Maschienenbauer, Geologe,
Grundbauingenieur, Baustatiker, und natürlich wegen Terminen / Kosten ein
Manager/Kaufmann /Jurist / Sicherheitsfachmann usw. nötig.


Peter Tückmantel

unread,
Dec 18, 2002, 10:00:20 AM12/18/02
to

"Joachim Schmid" <joachim...@fh-duesseldorf.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3E00898E...@fh-duesseldorf.de...

> Ich sehe mehrere Wurzeln, z.B.:
> * in den Handwerksberufen der angewandten Mechanik wie Wagner, Schmied,

> Sicher gibt es noch mehr Einflüsse. Die Beantwortung dieser Frage hängt


> wohl auch davon ab, ob man den "Maschinenbauer" als Ingenieur im
> heutigen Sinne sieht, oder auch Bastler und Handwerker dazu rechnet.
>
> Joachim


Dem stimme ich zu.


Peter


Peter Tückmantel

unread,
Dec 18, 2002, 10:02:01 AM12/18/02
to

"Peter Tückmantel" <p_t...@yahoo.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3e008c55$0$13020$9b4e...@newsread2.arcor-online.net...
Schuldigung,


ich vergass:


"Peter"


Michael Dahms

unread,
Dec 18, 2002, 11:04:13 AM12/18/02
to
Joachim Schmid wrote:
>
> Michael Dahms schrieb:

> >
> > Die Wurzeln der Maschinenbauer liegen AFAIS im Schmied.
>
> Ich sehe mehrere Wurzeln, z.B.:
> * in den Handwerksberufen der angewandten Mechanik wie Wagner, Schmied,
> Mühlenbauer, Uhrmacher usw.

Wagner, Mühlenbauer, Uhrmacher kamen nach dem Schmied, oder?

> * im "ingeniator", dem antiken Schöpfer von Kriegsmaschinen und
> Mechanismen

Tatsächlich. Das ist eine andere Wurzel.

Michael Dahms

Michael Dahms

unread,
Dec 18, 2002, 11:06:50 AM12/18/02
to
"Peter Tückmantel" wrote:
>
> "Michael Dahms" <michae...@gkss.de> schrieb:

> >
> > Die Wurzeln der Maschinenbauer liegen AFAIS im Schmied.
>
> OK, aber wie siehst du z.B. die Maschienen im Mitelalter zur Errichtung der
> Kirchen (Baukräne usw.)
> vergl. auch schon entsprechende Kapitel bei Vitruv.
>
> Die Hebezeuge bei den Ägyptern und Schöpfwerke im Wasserbau?

Den Schmied gab es schon in der Bronzezeit.

Aber ich habe natürlich grob vereinfacht.

Michael Dahms

BTW: Bitte unbedinge http://www.oe-faq.de, Punkt 4.01 beachten.

Anselm Proschniewski

unread,
Dec 18, 2002, 11:19:36 AM12/18/02
to

Aber auch schon zur Steinzeit war die Kunst des Feuersteinschlagens hoch
entwickelt. Der Beruf "Werkzeugmacher" hat sich bis heute erhalten ;-)

Anselm aus Stuttgart/Esslingen

Joachim Schmid

unread,
Dec 18, 2002, 11:36:08 AM12/18/02
to
Michael Dahms schrieb:

>
> > Ich sehe mehrere Wurzeln, z.B.:
> > * in den Handwerksberufen der angewandten Mechanik wie Wagner, Schmied,
> > Mühlenbauer, Uhrmacher usw.
>
> Wagner, Mühlenbauer, Uhrmacher kamen nach dem Schmied, oder?

Ich sehe diese Berufe unabhängig voneinander. Wagner und Mühlenbauer
verarbeiteten fast ausschließlich Holz, stammen also von den
Zimmerleuten ab. Schmiede arbeiten durch Umformen mit groben Toleranzen,
sind also die Vorläufer der Schwerindustrie, Uhrmacher arbeiten als
Abkömmlinge der (von mir vergessenen) Schlosser zu einem großen Teil mit
trennender Formgebung und kleinen Toleranzen. Die Schlosser kamen
entwicklungsgeschichtlich sicherlich nach den Schmieden, sind aber zum
Zeitpunkt der Entstehung des Ingenieurwesens bereits vorhanden gewesen.

Joachim

Uwe Hercksen

unread,
Dec 18, 2002, 11:43:48 AM12/18/02
to

Joachim Schmid schrieb:

>
> * im Bergbau (Kraftmaschinen, Pumpen, Förderanlagen)
> * in der Seefahrt (Schiffe als frühe komplexe mechanische Systeme)

Hallo,

die Seefahrt brauchte auch schon sehr bald Pumpen, die
Holzschiffe waren nie ganz dicht.

Bye

Uwe Hercksen

unread,
Dec 18, 2002, 11:49:54 AM12/18/02
to

Michael Dahms schrieb:

>
> Den Schmied gab es schon in der Bronzezeit.

Hallo,

vermutlich sogar schon beim Übergang von der Steinzeit in
die Kupferzeit. Ötzi hatte doch ein Kupferbeil dabei.
Bergbau hat man auch schon zur Feuersteingewinnung
betrieben, es wurden schon Feuersteinbergwerke ausgegraben,
zumindest etliche Meter tiefe Löcher im Boden.

Bye

Michael Dahms

unread,
Dec 18, 2002, 12:26:35 PM12/18/02
to
Anselm Proschniewski wrote:

>
> Michael Dahms wrote:
> >
> > Die Wurzeln der Maschinenbauer liegen AFAIS im Schmied.
>
> Aber auch schon zur Steinzeit war die Kunst des Feuersteinschlagens hoch
> entwickelt. Der Beruf "Werkzeugmacher" hat sich bis heute erhalten ;-)

Klasse!

Michael Dahms

Frank Feger

unread,
Dec 18, 2002, 6:10:58 PM12/18/02
to
On Tue, 17 Dec 2002, Michael Dahms wrote:

>Der Subjectwechsel war bei <3DF9F574...@mew.uni-erlangen.de> angesagt.

Möglich (habe das Posting gerade nicht zur Hand).

>Nach meiner Erfgahrung ist dann ein Subjectwechsel sinnvoll, wenn das
>ganze Posting nichts mehr mit dem alten Subject zu tun hat.

Das ist zwar so üblich, sinnvoll und vorgesehen, kann aber bei einigen
Newsreadern zu Verwirrung bei den Querverweisen führen. Bei Leuten,
die nur die Anfänge der Subjectzeile lesen, kann es ebenfalls zu Ver-
wirrung führen. ;-)


Grüße,

F^2

Michael Dahms

unread,
Dec 19, 2002, 3:00:23 AM12/19/02
to
Frank Feger wrote:
>
> On Tue, 17 Dec 2002, Michael Dahms wrote:
> >
> > Der Subjectwechsel war bei <3DF9F574...@mew.uni-erlangen.de> angesagt.
>
> Möglich (habe das Posting gerade nicht zur Hand).

Was hast Du denn für einen Newsreader, daß Du auf das Posting nicht
zugreifen kannst? Es sthet doch in den References.

> >Nach meiner Erfgahrung ist dann ein Subjectwechsel sinnvoll, wenn das
> >ganze Posting nichts mehr mit dem alten Subject zu tun hat.
>
> Das ist zwar so üblich, sinnvoll und vorgesehen, kann aber bei einigen
> Newsreadern zu Verwirrung bei den Querverweisen führen.

Bei welchen denn? Können die Threading-by-References nicht?

Michael Dahms

x'f'up2 dcsn

Anselm Proschniewski

unread,
Dec 19, 2002, 4:09:29 AM12/19/02
to
Michael Dahms wrote:

...

> > Das ist zwar so üblich, sinnvoll und vorgesehen, kann aber bei einigen
> > Newsreadern zu Verwirrung bei den Querverweisen führen.
>
> Bei welchen denn? Können die Threading-by-References nicht?

Netscape kriegt beim Subjectwechsel Probleme mit dem Thread, wenn das
erste Posting [1] nicht mehr auf dem Server liegt (zu alt). Schade, es
ist sonst eigentlich ein guter Reader.

Anselm aus Stuttgart/Esslingen

Thomas Koenig

unread,
Dec 19, 2002, 6:01:24 AM12/19/02
to
Michael Dahms wrote:

> Präsentation und Textverarbeitung sind zwei völlig verschiedene Sachen.

AOL.

An der Uni habe ich meine Präsentationen noch mit LaTeX gemacht -
das war im Rückblick doch recht viel Arbeit :-)

Thomas Koenig

unread,
Dec 19, 2002, 6:02:40 AM12/19/02
to
Peter Tückmantel wrote:

> L. Sprague de Camp: Ingenieure der Antike 1960-1966, Stichwort Maschinenbau

Das Buch ist wirklich ausserordentlich empfehlenswert.

Frank Feger

unread,
Dec 19, 2002, 3:07:39 PM12/19/02
to
On Thu, 19 Dec 2002, Michael Dahms wrote:

>> > Der Subjectwechsel war bei <3DF9F574...@mew.uni-erlangen.de> angesagt.
>>
>> Möglich (habe das Posting gerade nicht zur Hand).
>
>Was hast Du denn für einen Newsreader, daß Du auf das Posting nicht
>zugreifen kannst? Es sthet doch in den References.

Der alte krn leidet unter der frühen Versionsnummer, dafür ist er
offline zu benutzen.

>> Das ist zwar so üblich, sinnvoll und vorgesehen, kann aber bei einigen
>> Newsreadern zu Verwirrung bei den Querverweisen führen.
>
>Bei welchen denn? Können die Threading-by-References nicht?

Mein alter krn hat Probleme, und einen neuen werde ich erst nach dem
Kauf einer neuen Platte im Zuge einer Neuinstallation zum Einsatz
bringen. Der Plattenkauf wird aber noch dauern, da dafür auch ein
neuer Controller fällig wird. Also bleibt 0.4.8 drauf.

>x'f'up2 dcsn

Wegen umständlichen und unzuverlässigen Procederes beim Abonnieren
neuer Newsgroups ignoriert.


Grüße,

F^2

Harald Maedl

unread,
Dec 20, 2002, 4:13:36 AM12/20/02
to

"Uwe Hercksen" schrieb:
> [Zurück in die Steinzeit]

Hallo,

eine der für mich genialsten Menschen war wohl der Erfinder des Rades.
Ich glaube nicht, daß man den Ursprung des Maschinenbauers auf eine
Sparte festlegen kann.
Eine Einengung des Begriffs, im Sinne der Konstruktion industrieller
Maschinen, würde ich in etwa zu der Zeit der industriellen Revolution
suchen.
Der _Beruf_ an sich ergab sich imo durch die Spezialisierung im Rahmen
der Bildung von sozialen Gemeinschaften.
Sehr überzeugend, zumindest emotional, empfand ich den Triumph des
ersten Werkzeugmachers in Kubricks Film "2001-Odysee im Weltraum". Es
war der Moment , in dem der Menschenaffe zum ersten Mal die Keule
schwang. Natürlich war das kein Maschinenbauer im heutigen Sinn, aber um
die Wurzeln zu suchen, muß man wahrscheinlich so weit in der Zeit
zurückgehen.


Grüße
Harald

Peter Tückmantel

unread,
Dec 26, 2002, 8:10:00 AM12/26/02
to

"Michael Dahms" <michae...@gkss.de> schrieb im Newsbeitrag
news:atq654$1kguc$2...@ID-65464.news.dfncis.de...

> > > Die Wurzeln der Maschinenbauer liegen AFAIS im Schmied.
> >
> Den Schmied gab es schon in der Bronzezeit.


Und ich dachte immer, der Schmied sei der Vorläufer unseres Zahnarztes
gewesen. :-)


Worauf ich übrigens nur hinaus wollte, ursprünglich, ist, dass man
meiner Meinung nach eine einführende Vorlesung doch dazu nutzen könnte
etwas fächerübergreifender (nicht interdiziplinär) zu arbeiten.
Tatsache ist, dass am Anfang durch unser Schul/Hochschulsystem viele
Studenten in die Vorlesung gehen, die nicht wissen, was Sie erwartet,
was Sie damit (dem Abschluss) später tun können und die auch keinen
tiefen, schon seit dem Sandkasten gehegten Traumberuf entgegengehen.
Sie kommen durch Freunde, durch Berufsaussichten, Väter, usw. zu
diesem Studium.

Diesen Studenten sollte man einen Leckerbissen verabreichen, der als
Wegzehrung über die Tiefen des Studiums hinweghilft. Wir sollten nicht
davon ausgehen, dass im Hörsaal die Masse der Sehnsüchtigen (nach dem
Meer) allzu groß ist.
Das ist aber auch gar nicht notwendig. Ich habe mich ursprünglich erst
für Geschichte, dann für Archäologie, darüber für Architektur
interessiert. So kam ich zum Bauingenieurwesen. Die Reise ging weiter:
im Studium lockte der Baubetrieb (Wirtschaft, Baurecht) und nun baue
ich keine den Pyramiden vergleichbaren, Zeiten überdauernden Bauwerke,
ich beschäftige mich mit einem kleinen Teilgebiet, dem Glasbau, und
habe, wie schon von vielen oben erwähnt wurde, natürlich mehr mit
allgemein-menschlichen Problemen zu kämpfen als mit rein
Ingenieurspezifischen. (Welche genau das sein sollten, kann ich nicht
sagen). Also: eigene Leistung verkaufen, gegen Mitarbeiter
durchsetzen. Ergebnisse Kunden (inkl. Kunde Arbeitgeber)
präsentieren. Mitarbeiter motivieren, mit Bauherren verhandeln,
Probleme anhören, beschwichtigen, Problem erkennen, lösen. usw.

Daher ist es richtig, dass natürlich die Soft Skills notwendig sind.
Das Deutsch, Fremdsprachen, usw. beherrscht werden müssen. Das diese
Aussagen im Prinzip Binsenweisheiten sind.

Das Problem liegt u.a. daran, dass in Dt. das Renommee des Ingenieurs
recht gering ist. Leider. Im Ausland ist dies größtenteils ganz
anders. Dort landet der Ingenieur nicht auf den mittleren Plätzen der
Annerkennungs-Skala.
Daher die unnötige Anstrengungen des VDI schon in der Schule die
Technik-Ausbildung zu verstärken (lasst uns doch Technik-Untericht für
den Kindergarten fordern) und so Werbung für das Berufsfeld Ingenieur
zu betreiben. Ganz davon abgesehen, dass es eben nicht damit getan
ist, x -Stunden Chemie und Physik, und Soft Skills, usw. im Unterricht
zu verankern. Wir benötigen für Juristen, Mediziner und Ingenieure die
gleiche breite Allgemeinbildung mit guter technischer Ausstattung der
Schule und die allg. Erkenntniss, dass Ingenieure überall sind, in
allen Berufsfeldern, und dass wir kein Geheimbund und kein Orden sind.

Der Leckerbissen ist nun (kein Widerspruch) eine Vision:
das schon angeführte Bild (Harald Maedl) des Menschenaffen im Film
2001, und damit meine ich den zivilisatorischen Prozess, nicht den
leider in Dt. überwiegenden zivilisationskritschen Aspekt (Technik -
Zerstörung, Vortschritt durch Gewalt, ohne Aggression keine
Reaktion:-) ). Also das Woher- Wohin. Woher: Entstehung einiger
Berufsbilder, natürlich vereinfacht, idealiesiert. Wohin: die von
Daniela Lopez angeführten Megatrends usw.


Wir sollten aber in einer solchen Einführung, die dieses Wollen und
Können des Erschaffens behandelt dann auch die Ethik solchen Handels
abhandeln, damit wir diese Studenten eben nicht an technik-feindliche
Kritiker verlieren. (etwas übertrieben pathetisch)

Schlisslich sollten wir den Studenten sagen, dass
mit dem Ingenieurwissen man alles und - sehr erfreulich- auch nichts
machen kann. Wieviel Wissen des Studiums benötigen wir später? Mein
Gott, als ob wir (Achtung. Binsenweisheit) für die Prüfung lernen
würden.Mann kann doch froh sein, dass wir später nicht alles ständig
parat haben müssen.
Das Ingenieurstudium ist ein recht verschultes, vorgekautes, positiv
ausgedrückt gut strukturiertes Studium. Es hat die empiristische
Methode und die Logig als Grundlage, hier kann also keiner ungerecht
benotet werden, es gibt keinen unnötigen Streit. Die Berufsaussichten
sind relativ berechenbar (siehe Beitrag Ralf Pfeifer) und wem dies
nicht genug ist, der kann dann eben doch sich in neue Gebiete vorwagen
und selbst im z.B. Glasbau darüber Streiten, wie nun das Glas genau zu
berechnen ist.

Ich würde mich daher freuen, wenn eine solche einführende
Veranstaltung als Literaturverzeichnis eine Ansammlung scheinbar
unpassender Bücher aufführt: von dem vorgeschlagenen Wörterbuch bis zu
einem Lehrbuch über PowerPoint, von einem Buch Poppers bis zu
Brückenbau, von Saint-Exupéry, den Megatrends und der Emfehlung
sämtlicher guter Science-Fiction (auch Filme) bis zu "Der Ingenieur in
der Gesellschaft" oder so (ich meine, so etwas gibt es im VDI).Alles,
was Raum läßt zum träumen, interessieren, entdecken, auch auf die
Gefahr hin, dass der Umfang verschreckt (was soll ich nun lesen?). Nur
bitte keinen Dubbel.


Peter

P.S
Fröhliche Weihnacht

Michael Erwerle

unread,
Dec 26, 2002, 11:10:06 AM12/26/02
to
>> Den Schmied gab es schon in der Bronzezeit.
>
>
>Und ich dachte immer, der Schmied sei der Vorläufer unseres Zahnarztes

Du verwechselst da was... vorläfer des Zahnarztes war der Bader... oder
neusprech Frisör..

>Tatsache ist, dass am Anfang durch unser Schul/Hochschulsystem viele
>Studenten in die Vorlesung gehen, die nicht wissen, was Sie erwartet,
>was Sie damit (dem Abschluss) später tun können

das trifft auf fast alle akademischen Berufe zu...

>Sie kommen durch Freunde, durch Berufsaussichten, Väter, usw. zu
>diesem Studium.
>

ja ich wäre stark dafür die "Berufsberatung" durch die Arbeitsämter zu
verbieten...
ich habe mir vor der Mittleren Reife erlaubt die Fragebogen einmal am Schulort
(Enzkreis) und einmal am Wohnort (Kreis Ludwigsburg) identisch abzugeben

im ersten Fall sollte ich Goldschmied oder Herrenschneider werden... im zweiten
Fall Kunststoffformgeber oder Industriekaufmann...
seltsamer weise waren das exakt die Ausbildungsberufe die in den lokalen
Zeitungen stark gesucht worden waren...
und meine Nebensitzer erhielten seltsamer weise trotz anderer Datengrundlage
dieslben ergebnisse...
...wir wären wohl alle drei Unglücklich geworden wenn wir den empfehlungen
gefolgt wären...

>Daher ist es richtig, dass natürlich die Soft Skills notwendig sind.
>Das Deutsch, Fremdsprachen, usw. beherrscht werden müssen. Das diese
>Aussagen im Prinzip Binsenweisheiten sind.

naja.. es ist Karrierefördernd... allerdings werden meine Berichte immer
gegegelesen... ist für Legastheniker besser so und da hilft auch kein
Rechtschreibprogramm...

Dafür wird dann das Problemlösungspotential geschätzt..

.>Das Problem liegt u.a. daran, dass in Dt. das Renommee des Ingenieurs
>recht gering ist.

"Anwendung ist etwas für Sklaven..." soll es im antiken Griechenland geheissen
haben

>Wir benötigen für Juristen, Mediziner und Ingenieure die
>gleiche breite Allgemeinbildung mit guter technischer Ausstattung der
>Schule und die allg. Erkenntniss, dass Ingenieure überall sind, in
>allen Berufsfeldern, und dass wir kein Geheimbund und kein Orden sind.

und wir Physiker und Chemiker dürfen technische analfabeten bleiben? ....
*beleidigt*

Um das zu erreichen müßtest Du das erst mal den Lehrern klar machen und viele
von denen halten Ingenieure und Naturwissenschaftler für Emotionale Krüppel..
emotional gesunde Leute arbeiten lieber mit Kindern als mit Stahl... (hat
tatsächlich ein Lehrer mal so zu mir gesagt..)
und vor solch einem Schicksal gilt es doch sicher die Kinder zu bewahren

>Schlisslich sollten wir den Studenten sagen, dass
>mit dem Ingenieurwissen man alles und - sehr erfreulich- auch nichts
>machen kann. Wieviel Wissen des Studiums benötigen wir später?

wozu sich dann also mit dem unnützen Wissen vollstopfen? nein, weil Du nicht
weisst was Du nach dem Studium genau machst studierts du 90% di Du hinterher
nicht brauchst...

>Das Ingenieurstudium ist ein recht verschultes, vorgekautes, positiv
>ausgedrückt gut strukturiertes Studium.

ein Grund warukm ich nur Diplom ohne Ing habe ;-)

>Es hat die empiristische
>Methode und die Logig als Grundlage, hier kann also keiner ungerecht
>benotet werden, es gibt keinen unnötigen Streit.

unnötigen Streit? gibt es nicht?
klar, weder gibt es ingenieure, die den Atomausstieg für den größten
politischen Fehler seit der Wiedervereinigung halten, noch gibt es die die
meinen die Solarzelle sei die Lösung aller Probleme...
allerdings wird kultivierter gestritten als in anderen Bereichen...

>Ich würde mich daher freuen, wenn eine solche einführende
>Veranstaltung als Literaturverzeichnis eine Ansammlung scheinbar
>unpassender Bücher aufführt: von dem vorgeschlagenen Wörterbuch bis zu
>einem Lehrbuch über PowerPoint, von einem Buch Poppers bis zu
>Brückenbau, von Saint-Exupéry, den Megatrends und der Emfehlung
>sämtlicher guter Science-Fiction (auch Filme) bis zu "Der Ingenieur in
>der Gesellschaft"

also gut "Die Pfeile des Herkules" als Beispiel, das Ingeniöre es zu allen
Zeiten schwer hatten mit ignornten
die Roboter/Androiden Literatur Asimovs um klar zu machen, das die Technik den
Menschen und nicht umgekehrt zu dienen hat...
und dann gibt es noch ein nettes Buch "Wasserbau in der Antike" aus der EX DDR
und eine Diss über Fachwerkbau in Deutschland, England und Frankreich vom
Anfang des 20. Jahrhunderts

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