Am 19.01.2014 09:08, schrieb Burkart Venzke:
> Du versuchst es also. ohne dass der Satz verstanden wird,
> richtig? Das würde unsere Systeme unterscheiden.
Ich habe das Gefühl, daß ich es hinkriege, das
Programm (NatLan) Sätze verstehen zu lassen. Aber in
einem ersten Schritt möchte ich nur den Aufbau des
Satzes in einer Datenstruktur haben. Also: was ist
das Subjekt, was das Objekt, was das Verb usw.
> Also wohl wirklich alles sehr syntaktisch.
> Würde dann etwas wie "Hans hasst Äpfel" und "Hans zählt
> Äpfel" alle genauso angesehen werden (also wie "Hand
> isst Äpfel")?
Deine drei Beispielsätze haben denselben grammatischen
Aufbau. Ein Parser erkennt jeweils ein bestimmtes
Schema Subjekt-Verb-Object. Das Ergebnis des Parsens
könnte ein Objekt (im Sinne von OOP) sein mit drei
Propertys Subjekt, Verb und Objekt.
Bis jetzt ist noch nicht viel von Verstehen zu sehen.
Nun kommen Konzepte ins Spiel. Am einfachsten stelle
man sich Konzepte vor als Funktionen, die Wörtern,
vorzugweise Verben, zugeordnet sind. Ein Konzept wird
z.B. durch das Lesen eines Satzes aktiviert und
löst dann selber eine Reihe von Aktionen im KI-System
aus, die spezifisch für das Konzept sind.
Zum Beispiel das Konzept "zählen". Wenn das Konzept
durch einen Satz ausgelöst wurde, haben wir ja die
Struktur des Satzes als Objekt. Jetzt könnte man
fragen: Wer zählt? Was wird gezählt? Warum? Wann?
Die Anworten kriegt man aus der Satz-Datenstruktur:
man kann sie einfach ablesen. Weitere Tests, die
sprzifisch fürs Zählen sind, sind denkbar: ist das
Objekt überhaupt etwas, das gezählt werden kann?
Zu dem Zeitpunkt, zu dem ein Konzept aktiv ist,
kann im KI-System weiteres Verhalten ausgelöst werden,
das dem Verhalten einer Person entspricht, die den
Satz verstanden hat. Und das heißt, das KI-System
hat den Satz verstanden.
Grüße,
Joachim