Am 23.01.2017 um 09:44 schrieb Holger:
> Dann diese schreiende Unfähigkeit, die Amplitude eines NF-Signals mit
> einer Diode zu modulieren, damit der sogenannte "Röhrensound" entsteht,
> spricht Bände.
Nee, nur deine schreiende Unfähigkeit zum Lesen. Also kopiere ich noch
mal mal exclusiv für dich, was einer mal dazu geschrieben hat (gilt immer):
"Noch ein kleiner Nachtrag zur Diskussion 'Gitarren-Röhrenverstärker vs.
Digitale Simulationen' (in ersteren wohne ich, quasi):
Abgesehen von den speziellen dynamischen Eigenheiten der Röhren selbst
und Dingen wie dem Ausgangsübertrager etc. ist eigentlich das
Schaltungskonzept viel entscheidender für wesentliche Teile des
Charakters eines Röhrenamps, der in leichtem (Endstufen-) Overdrive
fährt, speziell das der Versorgung, der Koppelglieder, des
Phasensplitters, der Gainstruktur etc.
Bei schlechten Verstärkern ist das alles halt "irgendwie", bei guten ist
es durchdacht, bei göttlichen wurde per Zufall oder langwierige
Optimierungen die Abstimmung so getroffen, dass die unzähligen
Dreckeffekte sich optimal ergänzen und eben ein sattes, punchiges, ideal
komprimiertes Klangbild ergeben. In der Hinsicht - und das ist kaum
bekannt - kann man mit topologisch ähnlichen Transistor-Schaltungen
(FETs) durchaus eine ähnliche Qualität erreichen.
Was hingegen gar nichts bringt, ist allein die Kennlinien der Röhren
digital zu simulieren, deswegen sind die ersten dieser Modeling-Amps
oder PlugIns so kläglich gescheitert und tun das grossteils immer noch,
m.E. Solange man das Netzteil-Endstufe-Trafo-Speaker - Interface nicht
ebenso exakt (und eben nach wie vor am besten analog) nachbildet, wird
es nicht zu einem druckvollen Sound kommen, also ich kenne (noch) keinen
Modeling-Amp (an einer normalen Gitarren-Box), der nicht durch eine
gewisse Lustlosigkeit, trotz aller Rundheit, des Sounds auffiele.
Fazit: die exakte, dynamische Klirrverteilung eines Röhrenverstärkers
ist ein derart komplexe Angelegenheit, das statische Klirrverhalten
einer Röhre ist da nur das Tüpfelchen auf dem i."
Nichts hinzuzufügen, außer: Das mit den FETs stimmt nur bedingt.
So, nun mach' das mal mit einer "Amplitudenmodulation mit einer Diode" -
der nächste Nobelpreis ist dir gewiss. ;)
Weiteres s. der Link in meiner Sigantur (anklicken kannst du den doch
schon)?
--
http://www.hkraus.eu/