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defekten transistor erkennen?

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Frank Reuchlein

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to
Hallo,

ich versuche mich darin, seit etwa zwei Wochen eine kleine Schaltung
aufzubauen. Vorher war ich sehr sehr unbelastet in Sachen Elektronik,
aber zumindest habe ich ein paar Informationen sammel können, die mit
ein bißchen Restwissen aus meiner Schulzeit ausreichen *sollten*, so
eine einfache Schaltung zu realisieren. Da meine Schaltung, ein Monoflop
(mit BC107) nicht funktionieren will, wäre ganz interessant, ob die
Transistoren noch in Ordnung sind. Diese sind nähmlich schon älter.
Außerdem habe ich auch mal aus Verzweiflung (nicht schlagen #-)
testweise Plus und Minus an der Stromversorgung vertauscht!
Auch ist es schwierig für einen Laien herauszufinden, um welchen
Transistor (PNP, NPN) es sich handelt. Einzige Info war der
ConradKatalog. (BC107B = NPN). Noch viel schwieriger, wie sind die
Dinger belegt? Ich schien fast zu verweifeln, niemand scheint
dokumentiert zu haben, wo an so einem Transistor, harwaremäßig Basis,
Emitter oder Collektor zu finden ist! Jeder Suchtreffer in WWW, ja sogar
die Datenblätter zu den Einzelnen Transistoren schweigen sich darüber
aus! Ist das so banal, daß es jeder weiß, der damit zu tun hat?? 8-(
Letztlich fand ich die Info in einer uralt Kopie eines längst
verblichenen Conradkatalogs (man erinnert sich: *Fachttip*).

Da ich glücklicherweise (oder auch nicht?) Zugang zu einem digitalen
Voltmeter habe, mit dem man auch irgendwas an Transistoren messen kann,
lag es nahe dieses Feature auch zu nutzen. Aber ich weiß nicht wie, und
vor allem was gemessen wird? Wie also stellt man fest, ob ein Transistor
(BC107B) noch intakt ist? Die Anleitung zu Digimeter zeigt zwar welchen
Bereich man einstellen und wo man einstecken muß, aber was und wie die
angezeigten Werte zu deuten sind, darüber schweigt sie sich aus.

So sieht...
http://www.augsburg.netsurf.de/reuchfra/temp/tcheck.jpg
...die Schnittstelle am Multimeter aus.

Stecke ich den Transi in die vorgesehenen Slots (ich hoffe auch
richtig!) und stelle den Wählschalter auf hFE, dann wird beim BC107B der
Wert 193,0 angezeigt (Läßt man das so stehen, nimmt der Wert ganz
langsam hinter dem Komma ab!?). Was sagt mir das?

Kann man einen Transi auch anders testen?
Kann man einen Transi auch dann testen, denn er schon in einer Schaltung
eingebaut ist?
(Habe nur dieses Multimeter, kein Oszi o.Ä.)

Für eine kleine Hilfestellung wäre ich euch dankbar!

ciao
Frank

Rolf Sauter

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to
Hallo Frank

>Hallo


>ich versuche mich darin, seit etwa zwei Wochen eine kleine
>Schaltung aufzubauen. Vorher war ich sehr sehr unbelastet in
>Sachen Elektronik, aber zumindest habe ich ein paar
>Informationen sammel können, die mit ein bißchen Restwissen aus
>meiner Schulzeit ausreichen *sollten*, so eine einfache
>Schaltung zu realisieren. Da meine Schaltung, ein Monoflop (mit
>BC107) nicht funktionieren will, wäre ganz interessant, ob die
>Transistoren noch in Ordnung sind.

(snip)

Ein Transistor lässt sich ganz schnell funktionsmässig prüfen,
indem man eine Widerstandsmessung durchführt. Hierbei kann man
den Transistor als eine Reihenschaltung "gegenläufiger" Dioden
betrachten. Beim npn-Transistor liegen die Anoden an der Basis
und die Katoden an Emiter und Kollektor, beim pnp-Transistor ist
es umgekehrt.
Stelle an deinem Ohm-Messgerät einen Bereich von ca. 1kOhm ein
und Du wirst je nach Polung der Messklemmen an Basis-Emitter oder
Basis Kollektor einen hochohmigen oder einen niederohmigen Wert
messen. Der Messwert an Emitter-Kollektor ist bei jeder Polung
immer hochohmig. Das funktioniert je nach "Umgebung" auch bei
eingelöteten Transistoren und bedingt auch bei FETs, vor allem,
wenn die Transistoren "durchgeschossen" sind. Bei unbekannten
Transistoren sieht man, ob es ein pnp- oder npn-Transistor ist.
Gruss
Rolf

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Manfred Winterhoff

unread,
Mar 2, 2000, 3:00:00 AM3/2/00
to
Frank Reuchlein <FR-M...@gmx.de> schrieb im Beitrag <38bd9...@195.179.54.5>...

> Stecke ich den Transi in die vorgesehenen Slots (ich hoffe auch
> richtig!) und stelle den Wählschalter auf hFE, dann wird beim BC107B der
> Wert 193,0 angezeigt. Was sagt mir das?
Gut, geht (lt. Datenblatt 200-450 - na ja egal),
und die Anschluesse und NPN waren auch richtig...
--
Manfred Winterhoff
mawin at gmx.net
remove NOSPAM if replying

Michael Eggert

unread,
Mar 2, 2000, 3:00:00 AM3/2/00
to
BC 107:
Da, wo die kleine Nase am Gehäuse sitzt, ist der Emitter, längs
gegenüber der Collector und in der Mitte die Basis.

Bye, Michael.


Olaf Kaluza

unread,
Mar 2, 2000, 3:00:00 AM3/2/00
to
Frank Reuchlein <FR-M...@gmx.de> wrote:

>Stecke ich den Transi in die vorgesehenen Slots (ich hoffe auch
>richtig!) und stelle den Wählschalter auf hFE, dann wird beim BC107B der

>Wert 193,0 angezeigt (Läßt man das so stehen, nimmt der Wert ganz
>langsam hinter dem Komma ab!?). Was sagt mir das?

Das sagt dir erstens das du den Transi richtig eingesteckt hast und
das er noch funktioniert. Bei hfe handelt es sich um den
Stromverstaerkungsfaktor, wird auch gerne Beta genannt und sollte auch
irgendwo in deinen Datenblaettern auftauchen.
Die Abnahme koennte z.B Temperaturabhaengig sein.

>Kann man einen Transi auch anders testen?

Es gibt da noch die Moeglichkeit die Diodenstrecken einzeln
durchzumessen. Dazu wird dein Messgeraet vermutlich einen eigenen
Bereich neben der Widerstandsmessung haben. Theoretisch handelt es
sich dabei um eine art Widerstandsmessung allerdings indem man eine
hoehere Spannung (meist 2V) anstatt die normalerweise ueblichen 0.2V
drueber schickt. Wenn du das mal mit einer Diode ausprobierst dann
wirst du in einer Richtung unendlich, sehen, also die Sperrrichtung
und in der anderen die Durchlassspannung. (0.3 bis 0.7V)
Und wenn du dir dann mal einen Transistor als zwei in invers in Reihe
geschaltete Dioden vorstellst...

>Kann man einen Transi auch dann testen, denn er schon in einer Schaltung
>eingebaut ist?
>(Habe nur dieses Multimeter, kein Oszi o.Ä.)


Eher nein. Wenn man verstanden hat was eine Schaltung macht dann kann
man vielleicht ein paar grobe Naeherungen feststellen z.B in dem man
kuckt wie der Arbeitspunkt liegt. Aber das gilt natuerlich nur fuer
sehr langsame Schaltungen.

>Für eine kleine Hilfestellung wäre ich euch dankbar!

Ein Ossi ist fuer das Verstaendnis der Dinge in einer Schaltung die
Offenbahrung schlechthin, und sei er noch so alt und gurkig.


Olaf


--
D.i.e.s.S. (K.)

Klaus Kelbert

unread,
Mar 2, 2000, 3:00:00 AM3/2/00
to
On Thu, 2 Mar 2000 09:04:44 GMT, Olaf Kaluza <ol...@criseis.ruhr.de>
wrote:

Hi Olaf !

>Ein Ossi ist fuer das Verstaendnis der Dinge in einer Schaltung die
>Offenbahrung schlechthin, und sei er noch so alt und gurkig.
>

Meinst Du Ossi oder Oszi ? ;-)

ROTFLMAO

Gruesse
Klaus


Patrick Schäfer

unread,
Mar 2, 2000, 3:00:00 AM3/2/00
to
Olaf Kaluza schrieb:

> >Kann man einen Transi auch dann testen, denn er schon in einer Schaltung
> >eingebaut ist?
>

> Eher nein. Wenn man verstanden hat was eine Schaltung macht dann kann
> man vielleicht ein paar grobe Naeherungen feststellen z.B in dem man
> kuckt wie der Arbeitspunkt liegt. Aber das gilt natuerlich nur fuer
> sehr langsame Schaltungen.

Man kann zumindest die Grundfunktion testen. Bei ausgeschalteter
Schaltung mit der Diodentestfunktion vom Multimeter Basis-Emitter und
Basis-Kollektor in beide Richtungen durchmessen. In beiden Faellen
sollte in einer Richtung etwa 0.7V, in der anderen Richung eher kein
Durchgang herauskommen.

Wenn die Schaltung laeuft und der Transistor verstaerkt, sind zwischen
Basis und Emitter 0.7V zu messen. 0V oder 12V deuten auf ein defektes
Teil hin.


Patrick

Andreas Grube

unread,
Mar 2, 2000, 3:00:00 AM3/2/00
to
Hi,

da ich eine ganze Weile als Job damit beschaeftigt war, u.a. defekte
Transitoren zu finden, erzaehl ich mal wie mir das damals beigebracht
wurde:

Sicher hast Du Dich auch schon gefragt, fuer was das Dioden-Symbol auf
Deinem Multimeter ist.
Na fuer Service-Techniker, die moeglichst schnell defekte Transistoren
finden muessen.

In diesem Messbereich wird wenig Strom eingespeisst und der Spannungsabfall
gemessen und angezeigt.

Mann haelt einen Pol auf die Basis (das weiss man natuerlich nach kurzem
aus dem ff), den ersten uebrigen anschluss, den anderen (beide Male offen?
umpolen) so misst man dann 2 mal ~~0,7V. Als Kontrolle noch, ob nicht ein
Kurzschluss EC vorliegt, und naechster...

Natuerlich kann man Transistoren auch ausloeten....soll der
Servicetechniker hinten oder vorne bei Deinem Hifi-Amp anfangen? ;o)
(-zu129.-/h und er muss 8 Stunden als Reparaturzeit nachweisen also ist die
Kaffee-Pause mit drin)

Ciao

Frank Reuchlein

unread,
Mar 5, 2000, 3:00:00 AM3/5/00
to
Danke für Eure zahlreichen Anworten!
Die haben mich ein ganzen Stück weitergebracht. :-)

Wie´s scheint, sind die Transistoren in Ordnung. Werde vielleicht mal
den kleinen Schaltplan hier Posten (link darauf!), könnte ja sein, daß
irgendein kapitaler Bock drin ist. (Könnte aber auch am katastrophalem
Aufbau liegen!?)

Habe im WWW nach einer Software gesucht, mit der man so ne kleine
Schaltung mit elementarsten Bauteilen prüfen/simulieren kann. Das ist ja
schrecklich. Es gibt scheint´s nur Poriflösungen für Firmen.
Testversionen kann man nicht einfach downloaden, sondern man muß sie
meist anfordern. Habe aber letzlich eine Software gefunden, die nennt
sich *Target 2001*. Die Demoversion ist voll funktionsfähig, aber auf
kleinem Rahmen beschränkt. Habe sie zwar noch nicht ausprobiert, aber
nach der Anleitung bzw. der Multimediaeinweisung hört/ließt sich das
ganz interessant an!

ciao
Frank

Heiko Nocon

unread,
Mar 5, 2000, 3:00:00 AM3/5/00
to
On Sun, 5 Mar 2000 01:11:45 +0100, "Frank Reuchlein"
<FR-M...@gmx.de> wrote:

>Habe aber letzlich eine Software gefunden, die nennt
>sich *Target 2001*. Die Demoversion ist voll funktionsfähig, aber auf
>kleinem Rahmen beschränkt.

Das Proggie ist ganz ordentlich, wenn auch noch nicht ganz ausgereift.
Ich habe mehrere Stellen gefunden, wo ich es reproduzierbar in's
Nirvana schicken kann.

Die Möglichkeiten der Demoversion sind IMHO etwas zu sehr beschränkt.
Die Simulation streikt schon bei einem simplen invertierenden
Verstärker, weil das Modell des verwendeten OV's zusammen mit der
(wirklich geringen) Außenbeschaltung schon die Grenzen der Demoversion
sprengt.->Selbst für reine Hobbyisten unbenutzbar.

Bestenfalls kann man das Teil für Lehrzwecke mit Einfachstschaltungen
verwenden. Fortgeschrittene Hobbybastler simulieren Schaltungen der
mit der Demoversion möglichen Komplexität im Kopf. (Naja, zwar nicht
mit exakten Werten, aber was die prinzipielle Funktion angeht)

Wenn das IB Friedrich eine weite Verbreitung seines Proggies wünscht,
dann sollten sie dem Demo ein paar Freiheiten mehr einräumen. Sonst
haben sie gegen die etablierten Produkte von Microsim oder Cadsoft
kein Chance.

MfG Heiko


Frank Reuchlein

unread,
Mar 5, 2000, 3:00:00 AM3/5/00
to

Frank Reuchlein schrieb in Nachricht <38c1a...@195.179.54.5>...

>meist anfordern. Habe aber letztlich eine Software gefunden, die nennt


>sich *Target 2001*. Die Demoversion ist voll funktionsfähig, aber auf

>kleinem Rahmen beschränkt. Habe sie zwar noch nicht ausprobiert, aber
>nach der Anleitung bzw. der Multimediaeinweisung hört/ließt sich das
>ganz interessant an!


Ich geb´s auf. Hab den ganzen Sonntag mit Target2001 rumgemacht, aber
irgendwo in meiner Schaltung ist der Bock drin. Hab auch eine Weile
gebraucht, bis ich in Target überhaupt was zu stande bekam. Eine kleine
Testschaltung läßt sich aber simulieren!
Aber bei meiner bringt er alle möglichen Fehler.
Unter anderem ...
http://www.augsburg.netsurf.de/reuchfra/temp/error.txt (1k)
In *Target* sieht die Schaltung so aus.
http://www.augsburg.netsurf.de/reuchfra/temp/schaltplan_target.jpg (41k)
Leider waren die BC107 aus, auch keine LED waren in der BIB (mit
Moduldaten zum Simulieren). Habe einfach eine andere Diode genommen
(1N4002). Beim Transi hab ich im Conrad Katalog auch den BC140 als NPN
gefunden und für´s Simulieren ausgewählt. Die Funktion sollte doch die
gleiche Bleiben?


Die *richtige* Schaltung sieht so aus.
Vielleicht könnte mal ein *Profi* einen Blick hierauf...
http://www.augsburg.netsurf.de/reuchfra/temp/schaltplan.jpg (86k)
werfen?

verlötet ist alles so...
http://www.augsburg.netsurf.de/reuchfra/temp/platine1.jpg (20k)

(oh, graus!)

Dieses primitive Ding ist meine Schaltung. Im Ruhezustand soll nur LED
D1 leuchten. Dann nach betätigen von Schalter/Taster S1
soll das Relais für eine an Poti (10k) eingestellte Zeit durchschalten.
Bis zum nächsten betätigen von S1. Mehr is´s nich.
Leider zeigt meine gebaute Schaltung ganz andere *Aktivitäten*

-Das Relais zieht IMMER an, egal ob das Monoflop schaltet oder nicht.
Mal abgesehen davon, daß es auf dem Datenblatt-Schaltplan anders gepolt
ist als es
wirklich schaltet. Obwohl ich nicht kapier, warum man an der
Anschlußspule nicht Plus/Minus beliebig vertauschen kann? Geht aber
definitiv nur, wenn an der einen Seite der Plus- und an der
anderen Seite der Minus-Pol anliegt. Habe es direkt an einem Netzgerät
und an der Batterie ausprobiert! ????

-Dann leuchtet die LED immer nur dann nicht, wenn ich S1
(Betätigungsschalter) betätige. (öffne ich wieder, dann geht sie gleich
wieder an) Ich hab mir allerdings eingebildet, daß
anfangs das Monoflop funktioniert hat. Bleibt S1 geschlossen, dann ist
die LED unterschiedlich lang
erloschen, je nach Poti-Stellung. Allerdings kann es auch sein, daß das
Kurzschließen an S1 (habe keinen Schalter sondern nur die Kontakte
verbunden!) nicht 100% war?!
Jedenfalls jetzt geht es definitiv nicht, ein Verstellen des Potis führt
lediglich zu einem augenblicklichen oder einem sanften Aufleuchten der
LED, wenn S1 wieder geöffnet wird.
-war eiskalt und habe mal die Batterie andersherum angeschlossen. Jetzt
brennt die LED nicht mehr. Dafür Schaltet das Relais immer dann wenn man
S1 schließt. Allerdings nur für 1Sekunde, dann schaltet es automatisch
ab. Egal wie ich am Poti drehe! Drehen am Poti hat lediglich den Effekt,
daß die Schaltung entweder sofort oder mit ewig langer (man kann es
nicht erwarten) Verzögerung wieder freischaltet. Also einmal kann man
sofort das Relais wiederschalten lassen, das anderemal muß man eine
Ewigkeit warten.

Kann die Schaltung nach meinem Schaltplan überhaupt funktionieren?

Für eine kleine Hilfestellung wäre ich Euch dankbar!
Besten Dank im Voraus!

ciao
Frank

Michael Eggert

unread,
Mar 5, 2000, 3:00:00 AM3/5/00
to
Moin !

Welche Schaltung hast Du nun aufgebaut ? Die Bleistiftzeichnung oder
das Target-Bild ? Ich nehme mal an, die Bleistiftzeichnung.

Daß das Relais nur in einer Richtung funzt, hat einen einfachen Grund:
Ein Relais ist eine Spule, und in der Spule baut sich ein Magnetfeld
auf, wenn Strom fließt. Wird der Strom abgeschaltet, bricht das
Magnetfeld zusammen, dadurch wird eine sehr hohe Spannung induziert
(der Strom würde gerne weiterfließen wie bisher, das ist der Effekt
einer Induktivität). Tja, und das würde Dir Deinen Transistor
schießen, wenn nicht im Relais schon eine Diode parallel zur Spule
eingebaut wäre, und zwar entgegengesetzt der Betriebsspannung. Legst
Du als eine Betriebsspannung an, fließt der Strom nur durch die Spule
(die Diode ist in Sperrrichtung) und schaltest Du die Betriebsspannung
ab, so kann der Strom der Spule durch die Diode "im Kreis" fließen,
bis die Energie des Magnetfeldes abgebaut ist.
Schließt Du das Relais falsch herum an, dann schließt die Diode die
Betriebsspannung kurz - und nix passiert. Klar ?
Wenn Dein Relais nicht eine solche Diode drin hätte, müßtest Du eine
solche zusätzlich in die Schaltung einbauen, sonst schießt es Dir den
Transistor - ist aber scheinbar vorhanden.

So, nun zur Schaltung:
Schließt Du den Schalter, sperrt T1, dadurch wird die Basis von T2
nicht mehr kurzgeschlossen, T2 geht auf Durchgang, das Relais zieht
an, und der Kondensator zieht die Basis von T1 auf niedrige Spannung
und übernimmt dadurch die Funktion des Schalters - bis er soweit
aufgeladen ist, daß T1 wieder durchschaltet und T2 die Spannung von
der Basis abzieht. Soviel zur Theorie.
Der Widerstand, mit dem T1 an der Basis von T2 zieht, ist mit 100k
viel zu groß ! Gegen die 4,7k, die die Basis von T2 auf
Betriebsspannung ziehen, haben die 100k überhaupt keine Chance.
Überhaupt sind die 4,7k ziemlich unnütz, denn am Kollektor von T1
steht ja bereits eine genügend hohe Spannung, die auch T2 schalten
kann.

Fazit:
4,7k rausnehmen (nicht überbrücken, offen lassen).
100k evtl auf 10k reduzieren, damit der Transistor auch vollständig
durchschalten kann.
Dann sollte es funzen.

Bye, Michael.

Manfred Winterhoff

unread,
Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
to
Frank Reuchlein <FR-M...@gmx.de> schrieb im Beitrag <38c2b...@195.179.54.5>...

> Ich geb´s auf. Hab den ganzen Sonntag mit Target2001 rumgemacht, aber
> irgendwo in meiner Schaltung ist der Bock drin. Hab auch eine Weile
> gebraucht, bis ich in Target überhaupt was zu stande bekam. Eine kleine
> Testschaltung läßt sich aber simulieren!

Oh Frank, du hast noch viel zu lernen.

1. Das Relais koennte ein Relais mit eingebauter Freilaufdiode sein,
d.h. es ist eine Diode parallel zur Spule im Relais drin. Daher
funktioniert es nur 'in einer Richtung'. In der anderen Polaritaet
angeschlossen, fuehrt es allerdings zu einem Fast-Kurzschluss am
Netzgeraet/Batterie und geht dabei ggf. kaputt. Also Vorsicht.
Lies nach, was fuer ein Relais es ist, und probiere es RICHTIGRUM
aus. Wenn das Relais nicht zuverlaessig beim Anschliessen an die
Batterie angeht, und beim abtrennen ausgeht, ist es defekt.
2. Man schliesst nicht 'einfach mal so' die Batterie verpolt an
seine Schaltung an, darunter leiden die Teile und gehen eventuell
kaputt. Insbesondere der Elko. Also teste deinen Elko: Ausbauen,
Voltmeter anschliessen, Enlade ihn (kurzschliessen), klemme - an
Batterie - und + an einen 100k Widerstand der mit der anderen Seite
an + der Batterie geht. Der Kondensator sollte sich sichtbar
aufladen (Voltmeter), nach dem Abtrennen kaum von selbst entladen
(hoffentlich hast du ein Digitalvoltmeter und nicht eines von den
alten 2k/V-Innenwiderstand Zeigerinstrumenten) wenn aber die 100k
statt an + der Batterie auch an - (des Elkos/der Batterie)
angeschlossen wird) sollte er sich sichtbar entladen. (man koennte
noch ausrechnen wie schnell: R*C=0.00047*100000=47 sec bis 2/3
umgeladen)
3. Simulationsprogramme haben immer ihre Schwierigkeiten mit
astabilen/monostabilen/bistabilen Schaltungen, also wundere dich
nicht, was Target so erzaehlt. Selbst PSpice schafft diese Form
der Schaltung nicht ohne das man ihm unter die Arme greift.
Aber mit Target tut man sich natuerlich das groesstmoegliche
Leiden an, hol' dir PSpice Demo von www.Simtel.net oder sonstwem
und als Schaltungseditor Eagle von www.cadsoft.de.
4. Auch zum WWW kannst du noch was hinzulernen: Bilder packt man
in JPG, ja, aber Strichzeichnungen, und das gilt fuer alle deine
Schaltplaene, in GIF.
5. Wer findet den Unterschied in schaltplan_target und schaltplan ?
Kleine Raetselaufgabe, aber ich nehme an, du hast dich nur 'ver-
zeichnet' und dennoch nach schaltplan.jpg aufgebaut.
--
Manfred Winterhoff, mawin at gmx.net, remove NOSPAM if replying
homepage: http://www.geocities.com/ResearchTriangle/Forum/8070/
linklist: http://stud4.tuwien.ac.at/~e9325329/elt/mawin.htm


Michael Eggert

unread,
Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
to
Moin !

>5. Wer findet den Unterschied in schaltplan_target und schaltplan ?
>Kleine Raetselaufgabe, aber ich nehme an, du hast dich nur 'ver-
>zeichnet' und dennoch nach schaltplan.jpg aufgebaut.

Klar, die target ist astabil, die Bleistiftzeichnung soll monostabil
sein. Da aber von einem Schalter gesprochen wird und dieser in target
nicht drin ist, sollte eigentlich klar sein, was gemeint war.
"Soll monostabil sein" heißt "ist stabil", wenn Du Dir mal die
Widerstandswerte (besonders 4k7/100k) anschaust - drum funktionierts
auch nicht wie es soll.

Bye, Michael

Manfred Winterhoff

unread,
Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
to
Michael Eggert <m.eg...@tu-bs.de> schrieb im Beitrag
<kqe7csce6g50gj7ua...@4ax.com>...
> Wenn Du Dir mal die

> Widerstandswerte (besonders 4k7/100k) anschaust - drum funktionierts
> auch nicht wie es soll.
Yo.

Frank Reuchlein

unread,
Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
to

Michael Eggert schrieb in Nachricht
<7ph5cs8hv4lvqeqfr...@4ax.com>...

>Welche Schaltung hast Du nun aufgebaut ? Die Bleistiftzeichnung oder
>das Target-Bild ? Ich nehme mal an, die Bleistiftzeichnung.


Natürlich die Bleistiftzeichnung ;-)

>... wenn nicht im Relais schon eine Diode parallel zur Spule


>eingebaut wäre, und zwar entgegengesetzt der Betriebsspannung.

>...Klar ?

Achso!


>So, nun zur Schaltung:


>Der Widerstand, mit dem T1 an der Basis von T2 zieht, ist mit 100k
>viel zu groß ! Gegen die 4,7k, die die Basis von T2 auf
>Betriebsspannung ziehen, haben die 100k überhaupt keine Chance.
>Überhaupt sind die 4,7k ziemlich unnütz, denn am Kollektor von T1
>steht ja bereits eine genügend hohe Spannung, die auch T2 schalten
>kann.
>
>Fazit:
>4,7k rausnehmen (nicht überbrücken, offen lassen).
>100k evtl auf 10k reduzieren, damit der Transistor auch vollständig
>durchschalten kann.
>Dann sollte es funzen.
>
>Bye, Michael.

Hey danke, jetzt bewegt sich was!

Mmmm, aber irgendwie habe ich so daß Gefühl, daß meine Schaltung
vielleicht grundsätzlich falsch ist?

Eigendlich sollte nach betätigen *und halten* von S1, nach eingestellter
Zeit das Relais wieder loslassen. Momentan ist es so, daß erst nach
wieder-öffnen von S1, die eingestellte Zeit abläuft. Auch ist die
Zeitspanne noch etwas kurz. Hatte Zeiten von 0 bis 8-10Sec berechnet.

Ist jetzt immer noch ein *Hund* in meiner Schaltung oder ist sie nach
meiner Vermutung vielleicht *technisch* richtig, aber die Logik falsch?

ciao
Frank

PS: Danke für die Fachkundige Antwort!

Frank Reuchlein

unread,
Mar 7, 2000, 3:00:00 AM3/7/00
to
>5. Wer findet den Unterschied in schaltplan_target und schaltplan ?

Ihr habt ja recht!

>Kleine Raetselaufgabe, aber ich nehme an, du hast dich nur 'ver-
>zeichnet' und dennoch nach schaltplan.jpg aufgebaut.

Verzeichnet nicht, hab nur den falschen auf meine Homepage gestellt. Der
ist nach den den ersten erfolglosen Versuchen beim *Rumbasteln*
entstanden und dabei immer fälscher und fälscher geworden. Und später
beim Bildschirm-snap hab ich nicht mehr genau hingesehen! (Ooops)
Man soll eben die Finger von Zeugs lassen, von dem man keine Ahnung hat
;-)


ciao
Frank

Michael Eggert

unread,
Mar 8, 2000, 3:00:00 AM3/8/00
to
Moin !

>Eigendlich sollte nach betätigen *und halten* von S1, nach eingestellter
>Zeit das Relais wieder loslassen. Momentan ist es so, daß erst nach
>wieder-öffnen von S1, die eingestellte Zeit abläuft

So, wie die Schaltung jetzt ist (4k7 raus, 100k verringert) ist das
das Verhalten, das ich erwartet hatte. Dachte, das wäre das, was Du
wolltest... werd beizeiten mal eine andere Schaltung (bzw Änderung
dieser) raussuchen, wenn ich soll.

>Auch ist die
>Zeitspanne noch etwas kurz. Hatte Zeiten von 0 bis 8-10Sec berechnet.

Dann brauchst Du einen größeren Kondensator und/oder einen größeren
Widerstand am Kondensator.

>Ist jetzt immer noch ein *Hund* in meiner Schaltung oder ist sie nach
>meiner Vermutung vielleicht *technisch* richtig, aber die Logik falsch?

Technisch richtig, falsche Erwartung :-))

Bye, Michael.

Frank Reuchlein

unread,
Mar 8, 2000, 3:00:00 AM3/8/00
to
Hallo Michael

>das Verhalten, das ich erwartet hatte. Dachte, das wäre das, was Du
>wolltest...

Es war nicht dein Fehler! Ich hab mich leider etwas unglücklich
ausgedrückt, bzw. erst selber zu spät gemerkt, daß ich falsch liege!

>werd beizeiten mal eine andere Schaltung (bzw Änderung
>dieser) raussuchen, wenn ich soll.


Ich bitte darum :-) Danke!

>>Auch ist die
>>Zeitspanne noch etwas kurz. Hatte Zeiten von 0 bis 8-10Sec berechnet.

>Dann brauchst Du einen größeren Kondensator und/oder einen größeren
>Widerstand am Kondensator.

Sorry!

Schon wieder eine Falschinfo von mir! (schäm)

Zwischen **0 und 4 Sec** ist der gewünschte Wert (das ergibt dann ca. *8
bis 10* Aufnahmen bei meiner Kamera, die von der Schaltung ausgelöst
wird.)

Ich steh Abends nach der Arbeit scheint´s irgendwie neben mir? #-(

Momentan ist die Verzögerung jedenfalls 1,07Sek bei 11kOhm und 0,83Sek
bei 1kOhm.

Gerechnet hatte ich mit 470ľ und 1kOhm bis 11kOhm (Poti).
=> 0,7*470ľ*1000Ohm/1000000 = 0,33 Sek
=> 0,7*470ľ*11000Ohm/1000000 = 3,62 Sek
?

>Technisch richtig, falsche Erwartung :-))


Späte Erkenntnis (meinerseits)? ;-)

ciao
Frank

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