Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

SOT23 von Hand löten

196 views
Skip to first unread message

Leo Baumann

unread,
Apr 4, 2017, 3:22:53 PM4/4/17
to
:( Hallo,

ich habe hier eine Platine als Einzelstück zu bestücken und zum Laufen
zu bringen. -

Dadrauf sind 5 Stück BF862 JFETS im SOT23 Gehäuse.

Ich habe einen guten, alten Weller 80 w Kolben, Magnastat oder wie der
sich nennt. Super feine Spitze.

Heute habe ich mir erstmal eine neue Lesebrille mit 2.5 statt 2
Dioptrien zugelegt als ich die Transistoren auf dem Tisch liegen hatte. -

Ich sehe schwarz für die erfolgreiche Bestückung von Hand.

Wer kann mir Tips geben? Transistoren vorher aufkleben mit Sekundenkleber?

Danke für Tipps.

Leo

Joerg

unread,
Apr 4, 2017, 3:47:42 PM4/4/17
to
On 2017-04-04 12:22, Leo Baumann wrote:
> :( Hallo,
>
> ich habe hier eine Platine als Einzelstück zu bestücken und zum Laufen
> zu bringen. -
>
> Dadrauf sind 5 Stück BF862 JFETS im SOT23 Gehäuse.
>

SOT23 gilt heute als mittlerer Felsbrocken. Im HF-Bereich ist oft 0201
und SC75 angesagt oder beinlose Kaefer der Groesse eines Salzkorns. Ganz
toll sind Sampling-Dioden, weil es dabei auf jeden Bruchteil eines nH
und pF ankommt.


> Ich habe einen guten, alten Weller 80 w Kolben, Magnastat oder wie der
> sich nennt. Super feine Spitze.
>

Urgs. Geht, aber ich wuerde mir mindestens eine WES51 mit einstellbarer
Temperatur besorgen, besonders wegen dem bleifreien Mist. Die kosten
etwa einen Hunderter.


> Heute habe ich mir erstmal eine neue Lesebrille mit 2.5 statt 2
> Dioptrien zugelegt als ich die Transistoren auf dem Tisch liegen hatte. -
>
> Ich sehe schwarz für die erfolgreiche Bestückung von Hand.
>
> Wer kann mir Tips geben? Transistoren vorher aufkleben mit Sekundenkleber?
>

Nimm eine Kopflupe. Meine ist von Donovan, allerdings ein Sondermodell
mit 5x:

http://www.doneganoptical.com/products/optivisor

Wegen 0201 und solchen Scherzen brauche ich inzwischen 5x, aber fuer
grossen Brocken wie SOT-23 reicht 2.5x locker. Nun Pad 3 auf der Platine
ganz leicht vorzinnen mit der Pinzette den BF862 aufnehmen, Pin 3
antacken. Pins 2 und 3 verloeten, dann Pin 3 ordentlich loeten.

Wenn erlaubt, loete verbleit.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

horejsi

unread,
Apr 4, 2017, 3:52:19 PM4/4/17
to
Am 04.04.2017 um 21:22 schrieb Leo Baumann:
> :( Hallo,
>
> ich habe hier eine Platine als Einzelstück zu bestücken und zum Laufen
> zu bringen. -
>
> Dadrauf sind 5 Stück BF862 JFETS im SOT23 Gehäuse.
>
> Ich habe einen guten, alten Weller 80 w Kolben, Magnastat oder wie der
> sich nennt. Super feine Spitze.


Simulier lieber.

Im Ernst, Magnastat arbeitet mit Magnet. Leider kleben dann manchmal
Bauteile an der megnetischen Spitze. Kauf dir einen Lötkolben ohne Magnet.

Karl Sauer

unread,
Apr 4, 2017, 3:53:16 PM4/4/17
to
Am 04.04.2017 um 21:22 schrieb Leo Baumann:
> :( Hallo,
>
> ich habe hier eine Platine als Einzelstück zu bestücken und zum Laufen
> zu bringen. -
>
> Dadrauf sind 5 Stück BF862 JFETS im SOT23 Gehäuse.
>
> Ich habe einen guten, alten Weller 80 w Kolben, Magnastat oder wie der
> sich nennt. Super feine Spitze.
>
> Heute habe ich mir erstmal eine neue Lesebrille mit 2.5 statt 2
> Dioptrien zugelegt als ich die Transistoren auf dem Tisch liegen hatte. -
>
> Ich sehe schwarz für die erfolgreiche Bestückung von Hand.

Wann hast du deine letzte Flasche Wodka niedergemacht? sncr

> Wer kann mir Tips geben? Transistoren vorher aufkleben mit Sekundenkleber?

Ist halt die Frage, was der Sekundenkleber macht, wenn er heiß wird.

Kolophonium?

Das Problem ist nichtmal so sehr das platzieren, sondern daß er am
Lötkolben festklebt und dann in den Teppich fällt...


Gruß Karl

Rolf Mennekes

unread,
Apr 4, 2017, 3:56:09 PM4/4/17
to
Am 04.04.2017 um 21:22 schrieb Leo Baumann:
Bei einem alten Magnastat auf jeden Fall Bleihaltiges Lot verwenden.
Ein Pad großzügig verzinnen, dann mit einer Pinzette das SOT-23 Bauteil
fassen. Das Lötzinn schmelzen und das Bauteil in richtiger Position auf
die Platine aufsetzen. Kurz warten und dann Lötkolben weg. Warten, bist
das Lötzinn erstarrt ist. Dann die restlichen Pins verlöten.
SOT-23 sollte eigentlich noch kein Problem darstellen. Aber die ganze
Löterei wird immer beschwerlicher. Früher war alles besser, besonders
meine Augen :-)

Gruß
Rolf

Joerg

unread,
Apr 4, 2017, 4:13:22 PM4/4/17
to
On 2017-04-04 12:55, Rolf Mennekes wrote:
> Am 04.04.2017 um 21:22 schrieb Leo Baumann:
>> :( Hallo,
>>
>> ich habe hier eine Platine als Einzelstück zu bestücken und zum Laufen
>> zu bringen. -
>>
>> Dadrauf sind 5 Stück BF862 JFETS im SOT23 Gehäuse.
>>
>> Ich habe einen guten, alten Weller 80 w Kolben, Magnastat oder wie der
>> sich nennt. Super feine Spitze.
>>
>> Heute habe ich mir erstmal eine neue Lesebrille mit 2.5 statt 2
>> Dioptrien zugelegt als ich die Transistoren auf dem Tisch liegen hatte. -
>>
>> Ich sehe schwarz für die erfolgreiche Bestückung von Hand.
>>
>> Wer kann mir Tips geben? Transistoren vorher aufkleben mit
>> Sekundenkleber?
>>
>> Danke für Tipps.
>>
>> Leo
> Bei einem alten Magnastat auf jeden Fall Bleihaltiges Lot verwenden.
> Ein Pad großzügig verzinnen, dann mit einer Pinzette das SOT-23 Bauteil
> fassen. Das Lötzinn schmelzen und das Bauteil in richtiger Position auf
> die Platine aufsetzen. Kurz warten und dann Lötkolben weg. Warten, bist
> das Lötzinn erstarrt ist. Dann die restlichen Pins verlöten.


Ganz wenig Zinn, nur genug dass es "klebt" und als letztes den
erstgeloeteten Pin nachloeten sieht nachher sauberer aus.


> SOT-23 sollte eigentlich noch kein Problem darstellen. Aber die ganze
> Löterei wird immer beschwerlicher. Früher war alles besser, besonders
> meine Augen :-)
>

Das ist eines der Gebiete, wo die gute alte Zeit heute ist.
Fahrradelektronik und aehnliches bekaeme man in bedrahtet kaum klein
genug gedrungen. Manche HF-Tricks wie letztens die Entwicklng eines
Puls-Echo Geraetes im 5GHz Bereich waere ohne winzigste SMT Gehaeuse
ueberhaupt nicht machbar. Schon gar nicht fuer Stueckkosten im unteren
einstelligen Dollarbereich.

Daher war ich SMT Early Adopter und habe seit 1986 nur selten und nur
auf Kundenwunsch in bedrahtet entwickelt.

Christian Zietz

unread,
Apr 4, 2017, 4:44:41 PM4/4/17
to
Leo Baumann schrieb:

> ich habe hier eine Platine als Einzelstück zu bestücken und zum Laufen
> zu bringen. -
>
> Dadrauf sind 5 Stück BF862 JFETS im SOT23 Gehäuse.
> [...]
> Ich sehe schwarz für die erfolgreiche Bestückung von Hand.
>
> Wer kann mir Tips geben? Transistoren vorher aufkleben mit Sekundenkleber?

Boah, bei so einem riesigen Bauteil wie dem o.g. Transistor -- die Pins
sind 1,9(!) mm auseinander -- ist das Löten wahrlich noch kein Problem.
Wie bei jedem SMD-Bauteil: Ein Pad verzinnen, Bauteil ausrichten und
herunterdrücken (feine Pinzette oder notfalls Zahnstocher), dann das
vorverzinnte Pad verlöten. Keine Sorgen, wenn's keine perfekte Lötstelle
wird, das Bauteil muss erstmal nur mechanisch halten. Die übrigen Pins
anlöten, zum Schluss die erste Lötstelle nochmal nachlöten. Je nach
Oberfläche der Platine ist Flussmittel hilfreich.

So habe ich kürzlich erfolgreich einen 5-Beiner mit 0,65 mm Pitch
verbaut, wobei ich mir höchstens feineres Lötzinn gewünscht hätte:
<http://forum.atari-home.de/index.php?action=dlattach;topic=13085.0;attach=12066;image>

Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.de/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x52CB97F66DA025CA / 0x6DA025CA

Leo Baumann

unread,
Apr 4, 2017, 4:50:22 PM4/4/17
to
Am 04.04.2017 um 21:48 schrieb Joerg:
> Nimm eine Kopflupe. Meine ist von Donovan, allerdings ein Sondermodell
> mit 5x:
>
> http://www.doneganoptical.com/products/optivisor
>
> Wegen 0201 und solchen Scherzen brauche ich inzwischen 5x, aber fuer
> grossen Brocken wie SOT-23 reicht 2.5x locker. Nun Pad 3 auf der Platine
> ganz leicht vorzinnen mit der Pinzette den BF862 aufnehmen, Pin 3
> antacken. Pins 2 und 3 verloeten, dann Pin 3 ordentlich loeten.
>
> Wenn erlaubt, loete verbleit.
>

Ja, ich loete verbleit. Ist ja eh nur ein Prototyp, Hauptsache der
funktioniert. -

Bist Du ganz sicher ein Optivisor mit 2.5x reicht für meine Anwendung,
dann bestelle ich mir einen.

danke

Karl Sauer

unread,
Apr 4, 2017, 5:22:27 PM4/4/17
to
Ähmmm, jetzt kommts mir ja erst. Du hast mir doch damals den BF862
empfohlen. Hast du bisher noch nie einen von denen verlötet?


Gruß Karl

Joerg

unread,
Apr 4, 2017, 5:28:04 PM4/4/17
to
On 2017-04-04 13:50, Leo Baumann wrote:
> Am 04.04.2017 um 21:48 schrieb Joerg:
>> Nimm eine Kopflupe. Meine ist von Donovan, allerdings ein Sondermodell
>> mit 5x:
>>
>> http://www.doneganoptical.com/products/optivisor
>>
>> Wegen 0201 und solchen Scherzen brauche ich inzwischen 5x, aber fuer
>> grossen Brocken wie SOT-23 reicht 2.5x locker. Nun Pad 3 auf der Platine
>> ganz leicht vorzinnen mit der Pinzette den BF862 aufnehmen, Pin 3
>> antacken. Pins 2 und 3 verloeten, dann Pin 3 ordentlich loeten.
>>
>> Wenn erlaubt, loete verbleit.
>>
>
> Ja, ich loete verbleit. Ist ja eh nur ein Prototyp, Hauptsache der
> funktioniert. -
>

Wichtig ist auch sehr feines Loetzin. Ich nehme fuer so etwas Kester
No-Clean mit 0.3mm Durchmesser. Digikey hat das.


> Bist Du ganz sicher ein Optivisor mit 2.5x reicht für meine Anwendung,
> dann bestelle ich mir einen.
>

Suche lieber nach einer Kopflupe mit mehr. 3.5x geht, 5x wie meine waere
besser. Denn Du schriebst ja, dass Du bereits zum Lesen 2.0x brauchst.
Fuer die Tageszeitung bin ich erst bei 1.5x und dennoch ist die 5x
Kopflupe fuer SMT Arbeiten inzwischen eine Wohltat. Teils weil die Augen
langsam schlechter im Fokus werden, teilweise weil die Bauteile immer
kleiner werden. Z.B. entwickle ich nur noch selten in 0805.

Wenn Du HF-Kram machst, kommen noch deutlich kleinere Sachen. Dann kommt
Dir 0603 wie ein Ziegelstein vor.

Leo Baumann

unread,
Apr 4, 2017, 5:30:02 PM4/4/17
to
Am 04.04.2017 um 23:22 schrieb Karl Sauer:
> Ähmmm, jetzt kommts mir ja erst. Du hast mir doch damals den BF862
> empfohlen. Hast du bisher noch nie einen von denen verlötet?

Den Versuchsaufbau mit den beiden BF862 hat mein Praktikant damals
gemacht. Ich kann nicht mehr gut sehen.

Jetzt habe ich Platinen machen lassen und muss selber löten, der
Praktikant ist wieder im Studium an der Uni.

Sowas wie SOT23 habe ich das letzte Mal vor 13 Jahren gelötet. Meine
Augen haben sich seitdem verschlechtert.


Leo Baumann

unread,
Apr 4, 2017, 5:32:12 PM4/4/17
to
Am 04.04.2017 um 23:28 schrieb Joerg:
>> Bist Du ganz sicher ein Optivisor mit 2.5x reicht für meine Anwendung,
>> dann bestelle ich mir einen.
>>
>
> Suche lieber nach einer Kopflupe mit mehr. 3.5x geht, 5x wie meine waere
> besser. Denn Du schriebst ja, dass Du bereits zum Lesen 2.0x brauchst.
> Fuer die Tageszeitung bin ich erst bei 1.5x und dennoch ist die 5x
> Kopflupe fuer SMT Arbeiten inzwischen eine Wohltat. Teils weil die Augen
> langsam schlechter im Fokus werden, teilweise weil die Bauteile immer
> kleiner werden. Z.B. entwickle ich nur noch selten in 0805.
>
> Wenn Du HF-Kram machst, kommen noch deutlich kleinere Sachen. Dann kommt
> Dir 0603 wie ein Ziegelstein vor.
>

o.k. - ich bestelle mir eine Kopflupe mit 3.5 x

danke Dir

Leo Baumann

unread,
Apr 4, 2017, 6:15:13 PM4/4/17
to
Am 04.04.2017 um 21:52 schrieb horejsi:
> Simulier lieber.
>
> Im Ernst, Magnastat arbeitet mit Magnet. Leider kleben dann manchmal
> Bauteile an der megnetischen Spitze. Kauf dir einen Lötkolben ohne Magnet.
>

Die Weller Spitze ist absolut nicht magnetisch. Das alte Ding mit der
superfeinen Spitze ist perfekt für verbleites Lot und Elektronik.

Ich will seit 36 Jahren keinen anderen Kolben haben. Amerikanische
Wertarbeit.

Joerg

unread,
Apr 4, 2017, 6:51:07 PM4/4/17
to
Notfalls kannst Du Deine normale Lesebrille darunter tragen und damit
naeher ran gehen. Fuer SOT23 reicht 3.5x jedoch locker, selbst wenn man
2.0x zum Lesen braucht.

Joerg

unread,
Apr 4, 2017, 6:55:56 PM4/4/17
to
Dann waere noch ein Tip angesagt: Sorge fuer richtig gutes Licht. LED
kann ok sein, fuer mich funktioniert klassisches Halogen am Labortisch
jedoch am besten. Ausprobieren. Ich habe links und rechts zwei 35W
Halogenleuchten, die in allen Richtungen verstellbar sind. Um die Ecke
wo die Messgeraete sind eine weitere (ist ein Labor-Ecktisch). Damit
gibt es keine grosse Schattenbildung und ich kann mir das Licht immer
passend hinknetern. Bei grossem SMT sind sie jedoch auf reduzierte
Leistung geschaltet.

Leo Baumann

unread,
Apr 4, 2017, 7:36:40 PM4/4/17
to
Am 05.04.2017 um 00:51 schrieb Joerg:
> Notfalls kannst Du Deine normale Lesebrille darunter tragen und damit
> naeher ran gehen. Fuer SOT23 reicht 3.5x jedoch locker, selbst wenn man
> 2.0x zum Lesen braucht.

Danke für die Hinweise. -
Ich habe mir eben diese KLopflupe bestellt:
https://www.amazon.de/gp/product/B006BU0INW/ref=od_aui_detailpages00?ie=UTF8&psc=1

Gruß Leo

Joerg

unread,
Apr 4, 2017, 7:52:06 PM4/4/17
to
Autsch, sind die bei Euch teuer.

Leo Baumann

unread,
Apr 4, 2017, 7:57:12 PM4/4/17
to
Am 05.04.2017 um 01:52 schrieb Joerg:
> Autsch, sind die bei Euch teuer.

Nun ja, das war mir Deine Empfehlung wert. Ich glaube das Ding kommt aus
USA.

Peter Heitzer

unread,
Apr 5, 2017, 3:59:46 AM4/5/17
to
Joerg <ne...@analogconsultants.com> wrote:
>On 2017-04-04 12:55, Rolf Mennekes wrote:
>> Am 04.04.2017 um 21:22 schrieb Leo Baumann:
>>> :( Hallo,
>>>
>>> ich habe hier eine Platine als Einzelstück zu bestücken und zum Laufen
>>> zu bringen. -
>>>
>>> Dadrauf sind 5 Stück BF862 JFETS im SOT23 Gehäuse.
>>>
>>> Ich habe einen guten, alten Weller 80 w Kolben, Magnastat oder wie der
>>> sich nennt. Super feine Spitze.
>>>
>>> Heute habe ich mir erstmal eine neue Lesebrille mit 2.5 statt 2
>>> Dioptrien zugelegt als ich die Transistoren auf dem Tisch liegen hatte. -
>>>
>>> Ich sehe schwarz für die erfolgreiche Bestückung von Hand.
>>>
>>> Wer kann mir Tips geben? Transistoren vorher aufkleben mit
>>> Sekundenkleber?
>>>
>>> Danke für Tipps.
>>>
>>> Leo
>> Bei einem alten Magnastat auf jeden Fall Bleihaltiges Lot verwenden.
>> Ein Pad großzügig verzinnen, dann mit einer Pinzette das SOT-23 Bauteil
>> fassen. Das Lötzinn schmelzen und das Bauteil in richtiger Position auf
>> die Platine aufsetzen. Kurz warten und dann Lötkolben weg. Warten, bist
>> das Lötzinn erstarrt ist. Dann die restlichen Pins verlöten.


>Ganz wenig Zinn, nur genug dass es "klebt" und als letztes den
>erstgeloeteten Pin nachloeten sieht nachher sauberer aus.

Mit dem Flussmittel nicht sparen. Ich nehme Kolophonium in Spiritus gelöst, das ich mit einem
Nagellackpinselchen auftrage. Das hat auch den netten Nebeneffekt, daß es etwas klebrig ist.

--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter....@rz.uni-regensburg.de

Michael Bäuerle

unread,
Apr 5, 2017, 4:08:06 AM4/5/17
to
Leo Baumann wrote:
> Am 04.04.2017 um 21:52 schrieb horejsi:
> >
> > [...]
> > Im Ernst, Magnastat arbeitet mit Magnet. Leider kleben dann manchmal
> > Bauteile an der megnetischen Spitze. Kauf dir einen Lötkolben ohne Magnet.
>
> Die Weller Spitze ist absolut nicht magnetisch. Das alte Ding mit der
> superfeinen Spitze ist perfekt für verbleites Lot und Elektronik.
>
> Ich will seit 36 Jahren keinen anderen Kolben haben. Amerikanische
> Wertarbeit.

Ich bestücke regelmäßig SOT23 auf Protoytpen mit einem WTCP-S, das
geht völlig ohne Probleme.

BTW:
Auch bei den Magnastat-Lötkolben kann man die Temperatur einstellen.
Man braucht dazu eine passende Spitze, z.B. eine 7er (für 370°C) oder
eine 8er (für 425°C). Die Nummer ist hinten eingeprägt (in dem für den
Curie-Effekt verantwortlichen Einsatz).

Hanno Foest

unread,
Apr 5, 2017, 7:09:53 AM4/5/17
to
Am 05.04.2017 09:59 schrieb Peter Heitzer:

> Mit dem Flussmittel nicht sparen. Ich nehme Kolophonium in Spiritus gelöst, das ich mit einem
> Nagellackpinselchen auftrage. Das hat auch den netten Nebeneffekt, daß es etwas klebrig ist.

Ich nehme dafür gerne seit > 20 Jahren

https://www.conrad.de/de/loethonig-loethonig-inhalt-7-g-811114.html

Hanno

Peter Heitzer

unread,
Apr 5, 2017, 7:40:39 AM4/5/17
to
Und das besteht laut Sicherheitsdatenblatt aus Kolophonium und Ethanol.

Joerg

unread,
Apr 5, 2017, 10:48:11 AM4/5/17
to
On 2017-04-05 04:40, Peter Heitzer wrote:
> Hanno Foest <hurga...@tigress.com> wrote:
>> Am 05.04.2017 09:59 schrieb Peter Heitzer:
>
>>> Mit dem Flussmittel nicht sparen. Ich nehme Kolophonium in Spiritus gelöst, das ich mit einem
>>> Nagellackpinselchen auftrage. Das hat auch den netten Nebeneffekt, daß es etwas klebrig ist.
>

Ein wenig muss man bei Flussmittel aufpassen, dass es hinterher auch
alles runtergewaschen wird. Bei flach aufliegenden SMT Gehaeusen nicht
trivial.


>> Ich nehme dafür gerne seit > 20 Jahren
>
>> https://www.conrad.de/de/loethonig-loethonig-inhalt-7-g-811114.html
>

Fuer das Geld bekomme ich ein ganzes Pfund Honig von der Petersen Farm
in Minnesota. Das ist allerdings Kleehonig und der geht ins Honey Porter :-)


> Und das besteht laut Sicherheitsdatenblatt aus Kolophonium und Ethanol.
>

Frueher konnten wir Kolophonium in der Drogerei kaufen. Heute hat das
bei Euch Amazon, falls dieses hier das richtige ist:

https://www.amazon.de/Balsamharz-Kolophonium-100g-250g-1000g/dp/B00XZA4ULM

Ich bin in einem Anfall von Dekadenz fuer Loetarbeiten, wo man das noch
braucht, auf einen Flussmittelstift uebergegangen (Kester #186).

Peter Heitzer

unread,
Apr 5, 2017, 11:09:48 AM4/5/17
to
Joerg <ne...@analogconsultants.com> wrote:
>On 2017-04-05 04:40, Peter Heitzer wrote:
>> Hanno Foest <hurga...@tigress.com> wrote:
>>> Am 05.04.2017 09:59 schrieb Peter Heitzer:
>>
>>>> Mit dem Flussmittel nicht sparen. Ich nehme Kolophonium in Spiritus gelöst, das ich mit einem
>>>> Nagellackpinselchen auftrage. Das hat auch den netten Nebeneffekt, daß es etwas klebrig ist.
>>

>Ein wenig muss man bei Flussmittel aufpassen, dass es hinterher auch
>alles runtergewaschen wird. Bei flach aufliegenden SMT Gehaeusen nicht
>trivial.


>>> Ich nehme dafür gerne seit > 20 Jahren
>>
>>> https://www.conrad.de/de/loethonig-loethonig-inhalt-7-g-811114.html
>>

>Fuer das Geld bekomme ich ein ganzes Pfund Honig von der Petersen Farm
>in Minnesota. Das ist allerdings Kleehonig und der geht ins Honey Porter :-)


>> Und das besteht laut Sicherheitsdatenblatt aus Kolophonium und Ethanol.
>>

>Frueher konnten wir Kolophonium in der Drogerei kaufen. Heute hat das
>bei Euch Amazon, falls dieses hier das richtige ist:

>https://www.amazon.de/Balsamharz-Kolophonium-100g-250g-1000g/dp/B00XZA4ULM

Meine 20g Dose habe ich vor etlichen Jahren bei Pollin erworben und die ist immer noch
halb voll. Kolophonium sollte auch jeder gut sortierte Musikinstrumentehändler führen,
denn damit werden die Bögen der Streichinstrumente behandelt.
Vermutlich ginge zur Not auch Weihrauch, aber wahrscheinlich ergeben dessen aromatischen
Bestandteile unerwünschte Rückstände.

Gerrit Heitsch

unread,
Apr 5, 2017, 11:22:57 AM4/5/17
to
Pollin hat den Kram inzwischen auch und das billiger: 840 179

Gerrit


Hanno Foest

unread,
Apr 5, 2017, 11:25:04 AM4/5/17
to
Am 05.04.2017 16:48 schrieb Joerg:

> Ein wenig muss man bei Flussmittel aufpassen, dass es hinterher auch
> alles runtergewaschen wird. Bei flach aufliegenden SMT Gehaeusen nicht
> trivial.

Es kommt bei Flußmitteln darauf an, was drin ist. Kolophonium ohne
(säurehaltige) Zusätze sollte recht neutral sein, so daß man sich das
Runterwaschen sparen kann, wenn man nicht gerade erhöhte Anforderungen
hat (warm und feucht oder so). Weggefault sind mir jedenfalls nur meine
allerersten Platinen mit säurehaltigem Schlosserlot...

Ich wasch inzwischen trotzdem meine Platinen mit Alkohol oder Kontakt
WL. Sieht einfach besser aus.

>> Und das besteht laut Sicherheitsdatenblatt aus Kolophonium und Ethanol.
>
> Frueher konnten wir Kolophonium in der Drogerei kaufen. Heute hat das
> bei Euch Amazon, falls dieses hier das richtige ist:
>
> https://www.amazon.de/Balsamharz-Kolophonium-100g-250g-1000g/dp/B00XZA4ULM

Die Tube ist halt bequem... man spart sich das Rumkleistern mit dem Pinsel.

> Ich bin in einem Anfall von Dekadenz fuer Loetarbeiten, wo man das noch
> braucht, auf einen Flussmittelstift uebergegangen (Kester #186).

Irgendwann probier ich das auch noch mal. Hält sich das?

Hanno

horejsi

unread,
Apr 5, 2017, 1:25:41 PM4/5/17
to
Am 04.04.2017 um 22:50 schrieb Leo Baumann:
Sehr hilfreich ist ein Mikroskop mit GERINGER Vergrößerung. Das alte
Schulmikroskop geht nur um die Bakterien auf den Transistorbeinen zu
erkunden, aber ein USB-Mikroskop kann funktionieren. Ich benutze ein
Stereomikroskop mit 8fach Vergrößerung.

horejsi

unread,
Apr 5, 2017, 1:25:42 PM4/5/17
to
Die Spitze nicht, aber der Thermostat hinter der Spitze.

Joerg

unread,
Apr 5, 2017, 1:28:23 PM4/5/17
to
On 2017-04-05 08:25, Hanno Foest wrote:
> Am 05.04.2017 16:48 schrieb Joerg:
>
>> Ein wenig muss man bei Flussmittel aufpassen, dass es hinterher auch
>> alles runtergewaschen wird. Bei flach aufliegenden SMT Gehaeusen nicht
>> trivial.
>
> Es kommt bei Flußmitteln darauf an, was drin ist. Kolophonium ohne
> (säurehaltige) Zusätze sollte recht neutral sein, so daß man sich das
> Runterwaschen sparen kann, wenn man nicht gerade erhöhte Anforderungen
> hat (warm und feucht oder so). Weggefault sind mir jedenfalls nur meine
> allerersten Platinen mit säurehaltigem Schlosserlot...
>
> Ich wasch inzwischen trotzdem meine Platinen mit Alkohol oder Kontakt
> WL. Sieht einfach besser aus.
>

Wegfaulen ist nicht immer das Problem. Doch es koennen Kriechstroeme
entstehen, wenn das Zeug ueber die Zeit Siff aufnimmt. Das gibt bei
Schaltungen im Ultra-low Power Bereich wegen hoher Widerstaende in
Schaltkreisen Aerger.


>>> Und das besteht laut Sicherheitsdatenblatt aus Kolophonium und Ethanol.
>>
>> Frueher konnten wir Kolophonium in der Drogerei kaufen. Heute hat das
>> bei Euch Amazon, falls dieses hier das richtige ist:
>>
>> https://www.amazon.de/Balsamharz-Kolophonium-100g-250g-1000g/dp/B00XZA4ULM
>>
>
> Die Tube ist halt bequem... man spart sich das Rumkleistern mit dem Pinsel.
>

Das ist wahr. Noch besser ist ein Stift. Meiner sieht an der Spitze wie
ein Filzstift aus, sodass man das Flussmittel fein dosiert dort
"aufmalen" kann, wo man es braucht.


>> Ich bin in einem Anfall von Dekadenz fuer Loetarbeiten, wo man das noch
>> braucht, auf einen Flussmittelstift uebergegangen (Kester #186).
>
> Irgendwann probier ich das auch noch mal. Hält sich das?
>

Bei mir schon einige Jahre. Ich brauche sehr selten Flussmittel, meist
nur zum Ausloeten von engbeinigen Kaefern. Auch ist nichts in der
Schublade ausgelaufen, obwohl es hier im Sommer schonmal 35C im Buero sind.

Lutz Schulze

unread,
Apr 5, 2017, 1:42:53 PM4/5/17
to
Am Wed, 05 Apr 2017 10:28:45 -0700 schrieb Joerg:

>> Es kommt bei Flußmitteln darauf an, was drin ist. Kolophonium ohne
>> (säurehaltige) Zusätze sollte recht neutral sein, so daß man sich das
>> Runterwaschen sparen kann, wenn man nicht gerade erhöhte Anforderungen
>> hat (warm und feucht oder so). Weggefault sind mir jedenfalls nur meine
>> allerersten Platinen mit säurehaltigem Schlosserlot...
>>
>> Ich wasch inzwischen trotzdem meine Platinen mit Alkohol oder Kontakt
>> WL. Sieht einfach besser aus.
>>
>
> Wegfaulen ist nicht immer das Problem. Doch es koennen Kriechstroeme
> entstehen, wenn das Zeug ueber die Zeit Siff aufnimmt. Das gibt bei
> Schaltungen im Ultra-low Power Bereich wegen hoher Widerstaende in
> Schaltkreisen Aerger.

Hm. Wir haben in den 80ern (mangels Alternativen) Platinen nach dem Löten
mit Spiritus saubergewaschen und am Ende noch mal mit
Kolophonium-Spiritus-Lösung überpinselt, als so eine Art Schutzlack. Danach
wurden die im Wärmeschrank getrocknet, sonst klebte das ja ewig.

Mag falsch gewesen sein, Probleme gab es aber (auch bei hochohmigeren
Sachen) eigentlich nie.

Lutz

--
Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im
Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin
auch für Nagios - Nachricht per e-mail,SMS und SNMP: http://www.messpc.de
Messwerte nachträgliche Wärmedämmung http://www.messpc.de/waermedaemmung.php

Hartmut Kraus

unread,
Apr 5, 2017, 1:51:56 PM4/5/17
to
Am 05.04.2017 um 16:48 schrieb Joerg:
> Frueher konnten wir Kolophonium in der Drogerei kaufen.

Au ja. Und zwar das Kilo für 30 Pfennige (der DDR). Das waren noch
Zeiten. ;)

> Heute hat das
> bei Euch Amazon, falls dieses hier das richtige ist:
>
> https://www.amazon.de/Balsamharz-Kolophonium-100g-250g-1000g/dp/B00XZA4ULM

Nicht ganz. Diese Brocken lösen sich schlecht. Ich bevorzuge sowas in
der Art:

http://www.ebay.de/itm/Colophonium-Harz-Rosin-Kolophonium-Pulver-fein-gemahlen-Kolophoniumpulver-/261329123045

Aber aus dem Musikalienhandel - wenn du da im Laden sagst "ich brauch's
zum Löten" wissen die schon Bescheid. Da gibt's so 'ne Tüte Pulver auch
etwas günstiger.

--
http://www.hkraus.eu/

Marte Schwarz

unread,
Apr 5, 2017, 2:11:41 PM4/5/17
to
Hallo zusammen,
>>>>> Mit dem Flussmittel nicht sparen. Ich nehme Kolophonium in Spiritus gelöst, das ich mit einem
>>>>> Nagellackpinselchen auftrage. Das hat auch den netten Nebeneffekt, daß es etwas klebrig ist.

Ich hab ein altes Pipettenfläschen von Nasentrofen dafür in Verwendung

>> Ein wenig muss man bei Flussmittel aufpassen, dass es hinterher auch
>> alles runtergewaschen wird. Bei flach aufliegenden SMT Gehaeusen nicht
>> trivial.

Wozu? Hab ich nie gemacht, wenns optisch nicht sein musste.

>> Frueher konnten wir Kolophonium in der Drogerei kaufen. Heute hat das
>> https://www.amazon.de/Balsamharz-Kolophonium-100g-250g-1000g/dp/B00XZA4ULM

Ich hatte das vor sicher 25 Jahren in der Apotheke gekauft, war
spottbillig und ein Marmeladenglas voll, das bis zu meinem Lebensende
sicher nicht leer wird. Ich hatte ca 1 cm³ in ein Schnapsglas voll
Spiritus gelöst. Ein Tropfen Eddingtinte dazu und das Ganze in einen
Tuschestift im Stift-Plotter verwendet, u Platinen zu malen. Getrocknet
ist das Ätzfest und danach eine gute Grundlage zum Löten. Einziges
Problem war eigentlich, dass bereits angetrocknete Stellen, die der
Stift dann noch einmal überfuhr gelegentlich zum Verstopfen des
Tuschekanals führten. Lange her...

Marte

Marte

Leo Baumann

unread,
Apr 5, 2017, 3:00:18 PM4/5/17
to
[...]

...danke für Hinweise ...

Werner Holtfreter

unread,
Apr 5, 2017, 4:40:13 PM4/5/17
to
Lutz Schulze wrote:

> Hm. Wir haben in den 80ern (mangels Alternativen) Platinen nach
> dem Löten mit Spiritus saubergewaschen und am Ende noch mal mit
> Kolophonium-Spiritus-Lösung überpinselt, als so eine Art
> Schutzlack. Danach wurden die im Wärmeschrank getrocknet, sonst
> klebte das ja ewig.
>
> Mag falsch gewesen sein, Probleme gab es aber (auch bei
> hochohmigeren Sachen) eigentlich nie.

Reines Kolophonium macht nur Probleme bei häufiger Betauung. Feuchte
Wärme ist generell ein Problem und setzt auch ungeeigneten Lacken
zu. Habe mal eine Leiterplatte im Kesternich-Testschrank ohne
Schadstoffe gelagert: Der Klarlack war dann milchig weiß geworden.
--
Gruß Werner

http://vera-lengsfeld.de/2017/03/12/viele-viele-bunte-einzelfaelle

Falk Duebbert

unread,
Apr 5, 2017, 5:05:54 PM4/5/17
to
Leo Baumann:
> ich habe hier eine Platine als Einzelstück zu bestücken und zum Laufen
> zu bringen. -
>
> Dadrauf sind 5 Stück BF862 JFETS im SOT23 Gehäuse.
>
> Ich habe einen guten, alten Weller 80 w Kolben, Magnastat oder wie der
> sich nennt. Super feine Spitze.

Ja! Leg los. Es gibt nicht "zu heiß" nur "zu langsam".

> Heute habe ich mir erstmal eine neue Lesebrille mit 2.5 statt 2
> Dioptrien zugelegt als ich die Transistoren auf dem Tisch liegen hatte. -
>
> Ich sehe schwarz für die erfolgreiche Bestückung von Hand.
>
> Wer kann mir Tips geben? Transistoren vorher aufkleben mit Sekundenkleber?

Wenn die Augen das Problem sind, versuch bei ebay ein Mantis Vision
aufzutreiben. Allerdings ist SOT23 nicht wirklich klein. Das löte ich
mit dem LS50-Brateisen.

Falk D.

Patrick Schaefer

unread,
Apr 5, 2017, 5:58:02 PM4/5/17
to
Am 04.04.2017 21:22 schrieb Leo Baumann:

> Ich habe einen guten, alten Weller 80 w Kolben, Magnastat oder wie der
> sich nennt. Super feine Spitze.

Habe ich auch, geht einwandfrei. Keine zu dünne Spitze nehmen, die
sollte ungefähr so breit sein wie der pitch des Bauteils, d.h. ein
Beinchen plus Lücke. Zu dünne Spitzen übertragen keine Wärme.

> Wer kann mir Tips geben? Transistoren vorher aufkleben mit Sekundenkleber?

Das mittlere Pad verzinnen. Warmmachen, den Käfer reinschieben, abkühlen
lassen. Dann die anderen beiden Pins anlöten.


Patrick

Leo Baumann

unread,
Apr 5, 2017, 6:38:45 PM4/5/17
to
Am 05.04.2017 um 23:58 schrieb Patrick Schaefer:
> Das mittlere Pad verzinnen. Warmmachen, den Käfer reinschieben, abkühlen
> lassen. Dann die anderen beiden Pins anlöten.

Freitag bekomme ich die Kopfbandlupe. Ich hoffe die funktioniert gut mit
der neuen Brille zusammen.

Die Platine bekomme ich erst in 8 Tagen, da habe ich noch Zeit
Kolophonium/Spiritus aus der Werkstatt zu holen.

Die Augen machen echt Probleme. Vor 14 Jahren konnte ich SOT23 noch nur
mit Brille löten :(


Waldemar

unread,
Apr 6, 2017, 9:41:50 AM4/6/17
to
Ich habe ein Stereomikroskop mit 20x Vergrößerung. Weniger wäre besser,
aber habichnich. Bei 0201 ist das 20x allerdings schon nicht schlecht.
Dazu habe ich mitr eine LED-Auflichtlampe gebastelt, rund ums Objektiv
platziert, mit einstellbarer Helligkeit.
USB-Mikroskop finde ich sch***, d.h. nicht so gut. Die Latenzzeit ist so
groß, dass man mit dem Zielen schon Probleme hat. Habe unseren in die
Ecke gekachelt.

Waldemar

Joerg

unread,
Apr 6, 2017, 10:57:48 AM4/6/17
to
On 2017-04-05 13:40, Werner Holtfreter wrote:
> Lutz Schulze wrote:
>
>> Hm. Wir haben in den 80ern (mangels Alternativen) Platinen nach
>> dem Löten mit Spiritus saubergewaschen und am Ende noch mal mit
>> Kolophonium-Spiritus-Lösung überpinselt, als so eine Art
>> Schutzlack. Danach wurden die im Wärmeschrank getrocknet, sonst
>> klebte das ja ewig.
>>
>> Mag falsch gewesen sein, Probleme gab es aber (auch bei
>> hochohmigeren Sachen) eigentlich nie.
>
> Reines Kolophonium macht nur Probleme bei häufiger Betauung. Feuchte
> Wärme ist generell ein Problem und setzt auch ungeeigneten Lacken
> zu. Habe mal eine Leiterplatte im Kesternich-Testschrank ohne
> Schadstoffe gelagert: Der Klarlack war dann milchig weiß geworden.
>

Das kannst Du nie ausschliessen. Schlimm wird es z.B., wenn Geraete in
die Tropen oder auch nur in den Suedosten der USA oder in die Karibik
ausgeliefert werden. Ich hatte hier schon Geraete auf dem Tisch und
heute kommen wieder welche, wo das so sein koennte, da lief nach dem
Loesen der ersten Schrauben Bruehe raus. Da lege ich beim Oeffnen
inzwischen ein altes Handtuch unter, weil im Labor Teppich liegt. Das
muss von der Elektronik ausgehalten werden.

Joerg

unread,
Apr 6, 2017, 1:43:39 PM4/6/17
to
Das kann ich nicht bestaetigen. Ich habe ein Veho 20x. Das geht
wunderbar, mehr als 10cm Werkstueckabstand laesst Platz fuer den
Loeterich, ohne dass was zischt und stinkt. Nur die Aufloesung ist mit
640*480 etwas gering. Kann sein, dass neuere dort mehr koennen.

Die Kopflupe habe ich, weil ich inzwischen auch winzigen mechanischen
Kram habe sowie Elektronik uber den ganze Tisch verteilt, wo das
Mikroskop weniger praktisch ist.

--
Gruesse, Joerg (mit aufgesetzter Kopflupe schreibend)

http://www.analogconsultants.com/

Leo Baumann

unread,
Apr 6, 2017, 1:49:40 PM4/6/17
to
Am 06.04.2017 um 19:44 schrieb Joerg:
[...]
> Die Kopflupe habe ich, weil ich inzwischen auch winzigen mechanischen
> Kram habe sowie Elektronik uber den ganze Tisch verteilt, wo das
> Mikroskop weniger praktisch ist.
>

Jörg, nutzt Du Kolophonium/Spiritus-Gemisch beim Bestücken und Löten von
sagen wir 'mal SOT23 oder soll ich das lieber sein lassen?

Ich hab' noch was von dem Zeug in der Werkstatt.

Ich will wirklich keinen Error beim Bestücken dieses Prototypen.

Ich hoffe mit Kopflupe und neuer Brille bekomme ich das nochmal hin.

Gruß Leo

Joerg

unread,
Apr 6, 2017, 1:50:18 PM4/6/17
to
Ich weiss nicht mehr, welche Serie es war, aber ein Techniker
schleuderte das Handstueck am Kabel mal in einem Kreis und zuendete sich
danach damit eine Fluppe an. Das geht inzwischen nicht mehr, da in
Betriebsgebaeuden ueberall Rauchverbot herrscht.

Marc Santhoff

unread,
Apr 6, 2017, 3:12:57 PM4/6/17
to
Rolf Mennekes <r...@estec.de> schrieb:

> Bei einem alten Magnastat auf jeden Fall Bleihaltiges Lot verwenden.

Oder SN100+, geht mit 7er Spitze einwandfrei.

Marc

Joerg

unread,
Apr 6, 2017, 3:49:38 PM4/6/17
to
On 2017-04-06 10:49, Leo Baumann wrote:
> Am 06.04.2017 um 19:44 schrieb Joerg:
> [...]
>> Die Kopflupe habe ich, weil ich inzwischen auch winzigen mechanischen
>> Kram habe sowie Elektronik uber den ganze Tisch verteilt, wo das
>> Mikroskop weniger praktisch ist.
>>
>
> Jörg, nutzt Du Kolophonium/Spiritus-Gemisch beim Bestücken und Löten von
> sagen wir 'mal SOT23 oder soll ich das lieber sein lassen?
>

Das mache ich bei "Grob-SMT" wie SOT23 nie. Wie schon beschrieben, gebe
ich eine moeglichst geringe Dosis Kester No-Clean Loetzinn auf Pad 3.
Hoechstens soviel, dass nur das halbe Pad benetzt wird. Dann den SOT23
drauf, kurz mit dem Loeterich angetatzt, sodass der Pin 3 gerade so
halt. Dann die beiden anderen sauber verloeten und am Ende Pin 3. Gibt
man zu Anfang zuviel auf Pin 3, dann ergibt das nachher eine haessliche
Loetstelle dort.

Wenn Deine Boards bereits fuer Reflow "vorpastiert" sind, kannst Du Pin
3 ohne Loetzinn vortackern und dann spaeter mit duennem Zinn nachloeten.


> Ich hab' noch was von dem Zeug in der Werkstatt.
>
> Ich will wirklich keinen Error beim Bestücken dieses Prototypen.
>
> Ich hoffe mit Kopflupe und neuer Brille bekomme ich das nochmal hin.
>

Klar geht das. Probiere am besten erstmal mit billigen BAV99 oder so auf
Pertiknacks Experimentier-Board. Einfach schraeg auf die Leiterbahnen
drauf, bis Du die Loettechnik dafuer drauf hast. Das Board aber vorher
mit 600er Schmirgelpapier leicht aufklaren, falls das schon Jahre
rumlagund das Kupfer nicht mehr spiegelt.

RL

unread,
Apr 7, 2017, 3:46:38 AM4/7/17
to
----
> ----- Das Board aber vorher mit 600er Schmirgelpapier leicht
> aufklaren, falls das schon Jahre rumlagund das Kupfer nicht mehr
> spiegelt.

Da geht auch der klassische Radiergummi (eine Seite rot, die andere
blau) sehr gut. Die Stellen, die ich wirklich brauche/löte werden
exzellent blank, der Rest interessiert ja nicht.
Und: in die Jahre gekommene axial bedrahtete R's/C's etc. werden damit
auch wieder lötbar.

Gruß, Rolf

Joerg

unread,
Apr 7, 2017, 10:41:33 AM4/7/17
to
Meine Radiergummis sind schon die High-Tech Version und weniger als 50
Jahre alt (allerdings aelter als 40). Bernsteinfarben halb durchsichtig,
ich glaube, die nannte man damals Speckgummis. Eines davon hat noch
einen blauen Teil fuer Tinte, mit dem man ein Loch ins Papier radieren kann.

Es ist erstaunlich, wie lange die Dinger halten und vor allem flexibel
bleiben. Chemieingenieure von heute kriegen das oft nicht gebacken und
bei Sachen wie meiner Microsoft Maus loeste sich eklig klebrige Materie
schon wenige Jahre nach Kauf aus der Griffauflagen. Andere Kunststoffe
wie die Teile an unserer (teuren) Kettler Tischtennisplatte
versproedeten in weniger als 10 Jahren und viele brachen dann.

Stefan

unread,
Apr 7, 2017, 11:20:17 AM4/7/17
to
Am 05.04.2017 um 01:57 schrieb Leo Baumann:
> Am 05.04.2017 um 01:52 schrieb Joerg:
>> Autsch, sind die bei Euch teuer.
>
> Nun ja, das war mir Deine Empfehlung wert. Ich glaube das Ding kommt aus
> USA.
>

Ich verwende Augenlupen 10x, gibts auch billig mit LED Beleuchtung.

Aber SOT23 löte ich einfach so. Die Lupe ist dann für die Kontrolle.

Wolfgang Allinger

unread,
Apr 7, 2017, 11:42:02 AM4/7/17
to

On 07 Apr 17 at group /de/sci/electronics in article ekpmor...@mid.individual.net
<ne...@analogconsultants.com> (Joerg) wrote:


> Meine Radiergummis sind schon die High-Tech Version und weniger als 50
> Jahre alt (allerdings aelter als 40). Bernsteinfarben halb durchsichtig,
> ich glaube, die nannte man damals Speckgummis. Eines davon hat noch
> einen blauen Teil fuer Tinte, mit dem man ein Loch ins Papier radieren kann.

Meine Razzefummel sind auch steinalt. Selbst der 1., den ich etwa 1965
fürs techn. Zeichnen erstanden habe (Pelikan 20 'Speck+Blau') funzt noch,
gerade probiert. Selbst die blaue Plastikhülle als Griffschutz ist ok.

> Es ist erstaunlich, wie lange die Dinger halten und vor allem flexibel
> bleiben.

Full ACK.

> Chemieingenieure von heute kriegen das oft nicht gebacken und
> bei Sachen wie meiner Microsoft Maus loeste sich eklig klebrige Materie
> schon wenige Jahre nach Kauf aus der Griffauflagen. Andere Kunststoffe
> wie die Teile an unserer (teuren) Kettler Tischtennisplatte
> versproedeten in weniger als 10 Jahren und viele brachen dann.

Ich hab hier 4 Garten Klapp Sessel von Kurz. Die sind mindestens 40a in
Gebrauch, davon die letzten 10a in PY und der Kunststoff von Armlehnen und
Beschlägen ist noch wie am 1. Tag (von Kratzern abgesehen). Auch die
Pulver beschichteten Stahlrohre sind völlig rostfrei. Die Rückenlehnen mit
Kunststoff Netz sind einwandfrei und federn immer noch 1a. Wir haben jetzt
den 3. Satz Polster drauf, da kann noch bei unserem Leichenschmaus
reingbläht werden :)

Selbst die Plastik Anhänger mit "Kurz Qualität weltweit" sind ok, nur die
Fa. gibst wohl schon länger nicht mehr.

Also Plastik, Gummi und Pulverbeschichtung, sowie verzinkte Stahldrähte
als Haken funzen einwandfrei, wenn man will und kann!

Ansonsten habe ich bei vielen (PC) Teilen die Gummipest... Scheisse hoch 3



Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot

Axel Berger

unread,
Apr 7, 2017, 1:21:50 PM4/7/17
to
Stefan wrote:
> Aber SOT23 löte ich einfach so.

Ich war auch mal jung. Ist länger her.

--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --

Stefan

unread,
Apr 7, 2017, 2:14:40 PM4/7/17
to
Am 07.04.2017 um 19:21 schrieb Axel Berger:
> Stefan wrote:
>> Aber SOT23 löte ich einfach so.
>
> Ich war auch mal jung. Ist länger her.
>

Ich bin 56, aber kurzsichtig, d.h. zum Löten nehm ich die Brille ab.

Leo Baumann

unread,
Apr 7, 2017, 2:51:44 PM4/7/17
to
Am 05.04.2017 um 01:52 schrieb Joerg:
>
> Autsch, sind die bei Euch teuer.
>

Ich habe heute Morgen die Kopfbandlupe mit x 3.5 geliefert bekommen. -
Jetzt muss ich mich daran gewöhnen und etwas SMD-Löten üben.

Gruß Leo

Joerg

unread,
Apr 7, 2017, 3:10:29 PM4/7/17
to
Man gewoehnt sich schnell daran und muss aufpassen, dass man nicht
versehentlich mit der Lupe auf dem Kopf die Haustuer aufmacht. Dabei
wuerden kleine Kinder schreiend wegrennen.

Christian Zietz

unread,
Apr 7, 2017, 3:15:26 PM4/7/17
to
Joerg schrieb:

> On 2017-04-07 11:51, Leo Baumann wrote:

>> Ich habe heute Morgen die Kopfbandlupe mit x 3.5 geliefert bekommen. -
>> Jetzt muss ich mich daran gewöhnen und etwas SMD-Löten üben.

> Man gewoehnt sich schnell daran

Bis in welche Entfernung sieht man mit so einer Lupe eigentlich scharf?
Ich würde beim Löten meinen Kopf ungern z.B. 20 cm vor die Platine
halten müssen, um überhaupt etwas durch die Lupe sehen zu können.

Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.de/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x52CB97F66DA025CA / 0x6DA025CA

Michael Schwingen

unread,
Apr 7, 2017, 3:58:50 PM4/7/17
to
On 2017-04-05, Joerg <ne...@analogconsultants.com> wrote:
> Das ist wahr. Noch besser ist ein Stift. Meiner sieht an der Spitze wie
> ein Filzstift aus, sodass man das Flussmittel fein dosiert dort
> "aufmalen" kann, wo man es braucht.

Ich bevorzuge die Pinselvariante, damit kommt man besser zwischen die
Beinchen, wenn das Bauteil schon auf der Platine sitzt - Fluxpen FP-1,
inzwischen laufen die wohl unter der Bezeichnung BON-102:

http://en.bonkote.co.jp/product/bonpen

Ich habe allerdings dünnflüssiges, nicht-klebriges Flussmittel von unserem
Bestücker 'drin - angeblich no-clean, ich empfehle aber, das abzuwaschen.

cu
Michael

Joerg

unread,
Apr 7, 2017, 4:01:43 PM4/7/17
to
On 2017-04-07 12:15, Christian Zietz wrote:
> Joerg schrieb:
>
>> On 2017-04-07 11:51, Leo Baumann wrote:
>
>>> Ich habe heute Morgen die Kopfbandlupe mit x 3.5 geliefert bekommen. -
>>> Jetzt muss ich mich daran gewöhnen und etwas SMD-Löten üben.
>
>> Man gewoehnt sich schnell daran
>
> Bis in welche Entfernung sieht man mit so einer Lupe eigentlich scharf?
> Ich würde beim Löten meinen Kopf ungern z.B. 20 cm vor die Platine
> halten müssen, um überhaupt etwas durch die Lupe sehen zu können.
>

Mit meiner 5x Kopflupe sind es recht genau 20cm. Nicht sehr angenehm
fuer die Nackenhaltung, doch das USB Mikroskop ist z.B. bei meiner
heutigen Taetigkeit unguenstig, wo ich staendig was aendern oder messen
muss auf vielen ueber den Tisch verteilten Modulen. Die enthalten
einiges an TSSOP, castellated joints und so, geht selbst mit der 2.75x
Brille nicht. Vor 10 Jahren schon, aber jetzt nicht mehr.

Die einzige Alternative fuer solche Jobs wie heute und vermutlich die
halbe naechste Woche waere, das USB Mikroskop mit einer Verlaengerung zu
versehen und auf einen in alle Richtungen verstellbaren Schwenkarm zu
montieren. Wo man dann vermutlich staendig mit der Birne gegenbollert.
Oder eine Super-Kamera der Geheimdienstklasse unter der Decke montiert,
mit Joy-Stick Zoom.

Volker Borchert

unread,
Apr 7, 2017, 5:04:31 PM4/7/17
to
Wolfgang Allinger wrote:
>
> Ich hab hier 4 Garten Klapp Sessel von Kurz. Die sind mindestens 40a in
> Gebrauch, davon die letzten 10a in PY und der Kunststoff von Armlehnen und
> Beschlägen ist noch wie am 1. Tag (von Kratzern abgesehen). Auch die
> Pulver beschichteten Stahlrohre sind völlig rostfrei. Die Rückenlehnen mit
> Kunststoff Netz sind einwandfrei und federn immer noch 1a. Wir haben jetzt
> den 3. Satz Polster drauf, da kann noch bei unserem Leichenschmaus
> reingbläht werden :)
>
> Selbst die Plastik Anhänger mit "Kurz Qualität weltweit" sind ok, nur die
> Fa. gibst wohl schon länger nicht mehr.

Eben. Die Dinger sind _zu_ gut. Da wird pro Garten ein Satz Möbel
pro Jahrhundert verkauft statt pro Saison. Davon kann kein Hersteller
länger leben als bis alle Gärten einmal erstausgestattet sind.

Und doch bin ich sehr für langlebige Produkte. Mein Radio etwa ist
von 1954. Auch dessen deutscher Hersteller existiert natürlich schon
lange nicht mehr.

--

"I'm a doctor, not a mechanic." Dr Leonard McCoy <mc...@ncc1701.starfleet.fed>
"I'm a mechanic, not a doctor." Volker Borchert <v_bor...@despammed.com>

Volker Borchert

unread,
Apr 7, 2017, 5:04:32 PM4/7/17
to
Joerg wrote:

> Meine Radiergummis sind schon die High-Tech Version und weniger als 50
> Jahre alt (allerdings aelter als 40). Bernsteinfarben halb durchsichtig,
> ich glaube, die nannte man damals Speckgummis. Eines davon hat noch
> einen blauen Teil fuer Tinte, mit dem man ein Loch ins Papier radieren kann.
>
> Es ist erstaunlich, wie lange die Dinger halten und vor allem flexibel
> bleiben. Chemieingenieure von heute kriegen das oft nicht gebacken und
> bei Sachen wie meiner Microsoft Maus loeste sich eklig klebrige Materie
> schon wenige Jahre nach Kauf aus der Griffauflagen. Andere Kunststoffe
> wie die Teile an unserer (teuren) Kettler Tischtennisplatte
> versproedeten in weniger als 10 Jahren und viele brachen dann.

Die Chemieingenieure von heute würden das genauso gebacken kriegen,
aber die Kaufleute von heute hindern sie daran.

Joerg

unread,
Apr 7, 2017, 5:12:09 PM4/7/17
to
On 2017-04-07 13:05, Volker Borchert wrote:
> Joerg wrote:
>
>> Meine Radiergummis sind schon die High-Tech Version und weniger als 50
>> Jahre alt (allerdings aelter als 40). Bernsteinfarben halb durchsichtig,
>> ich glaube, die nannte man damals Speckgummis. Eines davon hat noch
>> einen blauen Teil fuer Tinte, mit dem man ein Loch ins Papier radieren kann.
>>
>> Es ist erstaunlich, wie lange die Dinger halten und vor allem flexibel
>> bleiben. Chemieingenieure von heute kriegen das oft nicht gebacken und
>> bei Sachen wie meiner Microsoft Maus loeste sich eklig klebrige Materie
>> schon wenige Jahre nach Kauf aus der Griffauflagen. Andere Kunststoffe
>> wie die Teile an unserer (teuren) Kettler Tischtennisplatte
>> versproedeten in weniger als 10 Jahren und viele brachen dann.
>
> Die Chemieingenieure von heute würden das genauso gebacken kriegen,
> aber die Kaufleute von heute hindern sie daran.
>

Wenn mich jemand zu so etwas zwingen wollte, wuerde ich kuendigen. Mir
waere mein Ruf zu schade, Murks per ECO abzuzeichnen. Es ist zwar
selten, aber ich habe Auftraege in dieser Richtung schonmal abgelehnt.

Joerg

unread,
Apr 7, 2017, 5:17:21 PM4/7/17
to
On 2017-04-07 13:14, Volker Borchert wrote:
> Wolfgang Allinger wrote:
>>
>> Ich hab hier 4 Garten Klapp Sessel von Kurz. Die sind mindestens 40a in
>> Gebrauch, davon die letzten 10a in PY und der Kunststoff von Armlehnen und
>> Beschlägen ist noch wie am 1. Tag (von Kratzern abgesehen). Auch die
>> Pulver beschichteten Stahlrohre sind völlig rostfrei. Die Rückenlehnen mit
>> Kunststoff Netz sind einwandfrei und federn immer noch 1a. Wir haben jetzt
>> den 3. Satz Polster drauf, da kann noch bei unserem Leichenschmaus
>> reingbläht werden :)
>>
>> Selbst die Plastik Anhänger mit "Kurz Qualität weltweit" sind ok, nur die
>> Fa. gibst wohl schon länger nicht mehr.
>
> Eben. Die Dinger sind _zu_ gut. Da wird pro Garten ein Satz Möbel
> pro Jahrhundert verkauft statt pro Saison. Davon kann kein Hersteller
> länger leben als bis alle Gärten einmal erstausgestattet sind.
>
> Und doch bin ich sehr für langlebige Produkte. Mein Radio etwa ist
> von 1954. Auch dessen deutscher Hersteller existiert natürlich schon
> lange nicht mehr.
>

Der Trick ist, dass ein Hersteller mehrere Linien anbietet. Beispiele:
Unser Bosch Kuehlschrank von 1956 funktioniert immer noch. Das Resultat
ist, dass ich ein hohes Vertrauen in diese Firma habe und daher
entschlussfreudig Werkzeuge wie Bosch Bulldog Bohrhammer und aehnliches
gekauft habe. Von Mitsubishi hatten wir frueher eine Waermepumpe, die
sich gusseisern robust benahm. Als ich einen soliden Gelaedenwagen
brauchte und sah, dass Mitsubishi so etwas anbietet, habe ich daher
nicht lange gefackelt und einen gekauft.

Firmen, deren Produkte nach wenigen Jahren auseinanderfallen, kommen
hingegen auf unsere schwarze Liste.

Dieter Wiedmann

unread,
Apr 7, 2017, 5:44:28 PM4/7/17
to
Am 07.04.2017 um 22:05 schrieb Volker Borchert:


> Die Chemieingenieure von heute würden das genauso gebacken kriegen,

Die sind dafür gar nicht zuständig.


> aber die Kaufleute von heute hindern sie daran.

Wer hätte das gedacht. ;-)



Gruß Dieter

gunther nanonüm

unread,
Apr 7, 2017, 6:31:25 PM4/7/17
to
"Volker Borchert" schrieb im Newsbeitrag
news:oc8reh$hq2$3...@Gaia.teknon.de...


> Die Chemieingenieure von heute würden das genauso gebacken kriegen,
> aber die Kaufleute von heute hindern sie daran.

Hi,
nö, das ist gewollte Obsolenz. Kostete viel Geld. Speckgummi läßt sich
nicht kleben, diese Maus käme dann nur mit Nieten daher. Und nichtbröselndes
Plastik splittert scharfkantig spitz, am Vorgänger gabs so manchen
Tetanus-Unfall. Und bei Überlast spießte sich Lenchen eine geknickte Spiere
durchs Gekröse, anstatt auf nem Stapel Platten zu liegen. Aber klar, wer
Tischtennisplatten nur unter Aufsicht nutzt, fährt mit Stahlgelenken
besser. Ist ja kein Spielzeug.

--
mfg,
guntHer

Patrick Schaefer

unread,
Apr 7, 2017, 7:00:03 PM4/7/17
to
Am 07.04.2017 16:42 schrieb Joerg:

> Es ist erstaunlich, wie lange die Dinger halten und vor allem flexibel
> bleiben. Chemieingenieure von heute kriegen das oft nicht gebacken und
> bei Sachen wie meiner Microsoft Maus loeste sich eklig klebrige Materie
> schon wenige Jahre nach Kauf aus der Griffauflagen.

Die besten Kunststoffe enthalten Chlorverbindungen. Und sind deshalb
heutzutage in der EU verboten. Ersatzstoffe sind vorhanden, taugen aber
deutlich weniger.


Patrick

Joerg

unread,
Apr 7, 2017, 7:03:45 PM4/7/17
to
Ich habe hier zwei No-Name "Kraftschraubendreher", wo man diese
Sechskanteinsaetze reinsteckt. Vor etwa 30 Jahren in einem deutschen
Grossmarkt fuer wenige Mark fuffzig vom Sonderangebotstisch gekauft.
Solide Gummigriffe auf Stahl geklebt. Haelt alles bombig, hat
Brachialbenutzung aller Art durchgemacht, vom Dach runtergeplumst, in
der Sonne gelegen, nass geworden, und so weiter. Da habe ich sogar mal
den Riemen fuer den Oelfilter drumgezurrt, um eine unzugaengliche und
besonders widerspenstige Inbusschraube loszudrehen. Ist da jemals was
gebroeselt oder schmierig geworden? Nein, nix, nicht die Bohne. Es gibt
(gab?) also offenbar Leute, die das koennen.

Joerg

unread,
Apr 7, 2017, 7:24:11 PM4/7/17
to
Ist das wieder ein Sesselfurzergesetz aus Bruessel? Meine Handflaechen
haben sich durch staendige Benutzung von Werkzeugen mit
Anti-Rutsch-Griffen jedenfalls bisher nicht aufgeloest. Wohingegen das
mit dem Waschpulver fuer die Bierbrauutensilien ganz anders aussieht und
das scheint auch bei Euch (noch) genehmigt zu sein.

Wolfgang Allinger

unread,
Apr 7, 2017, 8:41:37 PM4/7/17
to

On 07 Apr 17 at group /de/sci/electronics in article ekq6h2...@mid.individual.net
<ne...@analogconsultants.com> (Joerg) wrote:

> Man gewoehnt sich schnell daran und muss aufpassen, dass man nicht
> versehentlich mit der Lupe auf dem Kopf die Haustuer aufmacht. Dabei
> wuerden kleine Kinder schreiend wegrennen.

Och, bist Du denn so häßlich? Die Kiddies lieben doch Shrek, Hulk,
Pokemons, Transformer und wie der ganze Zoo heißt.

Dieter Wiedmann

unread,
Apr 7, 2017, 10:02:16 PM4/7/17
to
Am 08.04.2017 um 01:00 schrieb Patrick Schaefer:

> Die besten Kunststoffe enthalten Chlorverbindungen.

Nö.


> Und sind deshalb
> heutzutage in der EU verboten.

Was soll verboten sein?


> Ersatzstoffe sind vorhanden, taugen aber
> deutlich weniger.

Was für Ersatzstoffe?



Gruß Dieter

gunther nanonüm

unread,
Apr 7, 2017, 11:52:08 PM4/7/17
to
"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:ekqk6f...@mid.individual.net...


> besonders widerspenstige Inbusschraube loszudrehen. Ist da jemals was
> gebroeselt oder schmierig geworden? Nein, nix, nicht die Bohne. Es gibt
> (gab?) also offenbar Leute, die das koennen.


Hi,
klaro. Damals mit krebserregenden Weichmachern und reihum sinkender
Sp***qualität....sicher ein feines Gefühl.
Ist immer beruhigend, wenn Werkstoffe länger leben als ihre User. Man
erkennt Gottes Wille. Warum hast Du keinen Kugelgrill aus Uran? Rostfrei und
wertig...

Ach ich vergaß, damals produzierte DuPont noch in Bhopal. Das kann ein Ami
natürlich nur beneiden. Hoffentlich befiehlt Trump demnächst, DDT gegen
Mücken zu spritzen. Dann sterben endlich mal die wahren Schuldigen, anstatt
Pinguine.


--
mfg,
guntHer

Axel Berger

unread,
Apr 8, 2017, 2:59:56 AM4/8/17
to
Volker Borchert wrote:
> aber die Kaufleute von heute hindern sie daran.

Nicht erst von heute. Aus dem Nähkästchen meines Vaters z"l aus den
Sechzigern oder ganz frühen Siebzigern:
Bayer Leverkusen hatte einen neuen Kunstoff. Er ließ sich hervorragend
spritzgießen und bearbeiten und hatte gute mechanische Eigenschaften. In
weiteren Tests stellte sich allerdings heraus, daß er einige Jahre
hielt, um dann recht plötzlich zu zerbröseln. Also verschwand er als
unbrauchbar und unverkäuflich in der Schublade. Einige Zeit später kam
die Autoindustrie: Ihr hattet doch da mal was, das ganz ideal wäre für
unsere Armaturenbretter ...

Seitdem hatte mein Vater ein offenes Auge für diese Eigenschaft an den
verschiedensten Stellen.

Axel Berger

unread,
Apr 8, 2017, 3:09:13 AM4/8/17
to
Patrick Schaefer wrote:
> Chlorverbindungen. Und sind deshalb heutzutage in der EU verboten.

Beim Verbrennen in der Blechtonne hinerm Haus ist das sinnvoll. Heute
landet der Müll in dafür gebauten Verbrennungsanlagen mit der richtigen
Temperaturführung und nicht passiert mehr.

Das ist wie bei den Phosphaten in Waschmitteln. Man hat exakt so lange
gewartet, bis auch die letzte Kläranlage dafür ausgerüstet war und sie
dann verboten. Stattdessen kamen die Zeolithe und remobilisierten alles
Schermetalle aus den Flußsedimenten. Der gelbe Sack kam exakt dann, als
das Sortieren vor der Verbrennung wirklich flächendeckend zu
funktionieren begann.

Klaus Butzmann

unread,
Apr 8, 2017, 8:02:30 AM4/8/17
to
Am 08.04.2017 um 01:24 schrieb Joerg:

> Ist das wieder ein Sesselfurzergesetz aus Bruessel?
In den seltensten Fällen, eher erfolgreicher Lobbyismus gepaart mit
rot-grüner Wohlfühldemokratie, Deutschland live.

Schön dargestellt in der letzten Sendung der Anstalt vom ZDF,
anfangs etwas zäh, aber die Erklärung triffts genau.

https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt
vom 4.April 2017 ab Minute 29:40


Butzo

Dieter Wiedmann

unread,
Apr 8, 2017, 8:15:13 AM4/8/17
to

> Am 08.04.2017 um 01:24 schrieb Joerg:
>
>> Ist das wieder ein Sesselfurzergesetz aus Bruessel?

Nö, aber das ist Schwachmatengeschreibsel aus Kugelgrillistan.

Joerg

unread,
Apr 8, 2017, 10:57:48 AM4/8/17
to
On 2017-04-08 05:02, Klaus Butzmann wrote:
> Am 08.04.2017 um 01:24 schrieb Joerg:
>
>> Ist das wieder ein Sesselfurzergesetz aus Bruessel?
> In den seltensten Fällen, eher erfolgreicher Lobbyismus gepaart mit
> rot-grüner Wohlfühldemokratie, Deutschland live.
>

Lobbyismus ist fast immer dabei. Oder noch schlimmer Stimmenkauf, wie
ihn die Linken gerade in Kalifornien fuer eine Steuererhoehung benutzt
haben.


> Schön dargestellt in der letzten Sendung der Anstalt vom ZDF,
> anfangs etwas zäh, aber die Erklärung triffts genau.
>
> https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt
> vom 4.April 2017 ab Minute 29:40
>

Leider funktioniert das "Vorspueln" nicht, danach startet das Video bei
mir nicht mehr.

Klaus Butzmann

unread,
Apr 8, 2017, 11:27:20 AM4/8/17
to
Am 08.04.2017 um 16:58 schrieb Joerg:

> Leider funktioniert das "Vorspueln" nicht, danach startet das Video bei
> mir nicht mehr.
Geht Mediathekview über'm grossen Teich?

Ich sichere mir interessante Sendungen auf der Platte.

--> https://mediathekview.de/
Runterladen, starten und sich wohlfühlen.


Butzo

Joerg

unread,
Apr 8, 2017, 2:44:59 PM4/8/17
to
Danke, lade ich gerade, werde es bei Gelegenheit probieren. Mit
deutschen Filmen und Sendungen sieht es diesseits des Atlantik duester
aus. Der beste Service ist in dieser Richtung Youtube. Da gibt es sogar
"Dinner for One" auf Hessisch.

Leo Baumann

unread,
Apr 8, 2017, 7:54:48 PM4/8/17
to
Am 07.04.2017 um 21:10 schrieb Joerg:
> Man gewoehnt sich schnell daran und muss aufpassen, dass man nicht
> versehentlich mit der Lupe auf dem Kopf die Haustuer aufmacht. Dabei
> wuerden kleine Kinder schreiend wegrennen.

www.leobaumann.de/newsgroups/Magny.jpg


Hanno Foest

unread,
Apr 8, 2017, 9:59:38 PM4/8/17
to
Am 08.04.2017 um 01:04 schrieb Joerg:

> Ich habe hier zwei No-Name "Kraftschraubendreher", wo man diese
> Sechskanteinsaetze reinsteckt. Vor etwa 30 Jahren in einem deutschen
> Grossmarkt fuer wenige Mark fuffzig vom Sonderangebotstisch gekauft.
> Solide Gummigriffe auf Stahl geklebt. Haelt alles bombig, hat
> Brachialbenutzung aller Art durchgemacht, vom Dach runtergeplumst, in
> der Sonne gelegen, nass geworden, und so weiter. Da habe ich sogar mal
> den Riemen fuer den Oelfilter drumgezurrt, um eine unzugaengliche und
> besonders widerspenstige Inbusschraube loszudrehen. Ist da jemals was
> gebroeselt oder schmierig geworden? Nein, nix, nicht die Bohne. Es gibt
> (gab?) also offenbar Leute, die das koennen.

Das Kunststück ist es, beim Kauf zu erkennen, welches Gerät von den -zig
angebotenen die Jahrzehnte überstehen wird. Im Nachhinein ist das
einfach zu sagen. Wenn man die 30 Jahre alten Geräte in seinem Fundus
bewundert, dann heißt das nicht, daß die Geräte vor 30 Jahren besser
hielten, sondern daß man alle Geräte, die nicht solange hielten, längst
weggeworfen hat.

So einfach ist es nämlich nicht, vorauszusagen, welche Kombination von
Klebstoff, Kunststoff und Weichmachern langzeitstabil sein wird. Vgl.
auch die Gummifüße mancher Geräte - einige verflüssigen sich, und einige
nicht. Und manchmal verflüssigen sich nicht alle der gleichartigen
Gehäusefüße, was auf externe Faktoren hinweist.

Hanno

Hanno Foest

unread,
Apr 8, 2017, 10:02:12 PM4/8/17
to
Am 08.04.2017 um 08:59 schrieb Axel Berger:

> Bayer Leverkusen hatte einen neuen Kunstoff. Er ließ sich hervorragend
> spritzgießen und bearbeiten und hatte gute mechanische Eigenschaften. In
> weiteren Tests stellte sich allerdings heraus, daß er einige Jahre
> hielt, um dann recht plötzlich zu zerbröseln. Also verschwand er als
> unbrauchbar und unverkäuflich in der Schublade. Einige Zeit später kam
> die Autoindustrie: Ihr hattet doch da mal was, das ganz ideal wäre für
> unsere Armaturenbretter ...

Allerdings ist mir nie bei irgendeinem Fahrzeug, egal wie alt, ein
bröselndes Armaturenbrett untergekommen.

Hanno

Volker Borchert

unread,
Apr 9, 2017, 2:24:34 AM4/9/17
to
Hanno Foest wrote:

> So einfach ist es nämlich nicht, vorauszusagen, welche Kombination von
> Klebstoff, Kunststoff und Weichmachern langzeitstabil sein wird. Vgl.
> auch die Gummifüße mancher Geräte - einige verflüssigen sich, und einige
> nicht. Und manchmal verflüssigen sich nicht alle der gleichartigen
> Gehäusefüße, was auf externe Faktoren hinweist.

Z.B. einen Kaufmann, der den Einsatz billigerer Stabilisatoren in
auf Kante genähter Dosierung durchsetzt, weil man so an einem 1000 DM
Gerät mindestens 0,03 Pfennig Materialkosten sparen kann.

Gerhard Hoffmann

unread,
Apr 9, 2017, 3:24:38 AM4/9/17
to
Am 09.04.2017 um 03:59 schrieb Hanno Foest:

> So einfach ist es nämlich nicht, vorauszusagen, welche Kombination von
> Klebstoff, Kunststoff und Weichmachern langzeitstabil sein wird. Vgl.
> auch die Gummifüße mancher Geräte - einige verflüssigen sich, und einige
> nicht. Und manchmal verflüssigen sich nicht alle der gleichartigen
> Gehäusefüße, was auf externe Faktoren hinweist.

In meinem HP 8910B noise figure meter waren Gummi-Abstandshalter, die
das Platinen-Origami am Klappern hindern sollten. Die haben sich
verflüssigt, *DAS* war eine Sauerei!

Gruß, Gerhard

horst.d.winzler

unread,
Apr 9, 2017, 3:55:18 AM4/9/17
to
Unter Anderen hat ein bedeutender Mikrofonhersteller Deutschlands seine
Produkte in Kästen mit Schaumstoffauskleidung ausgeliefert. Nach etwa 30
Jahren mutierte der Schaumstoff zu "Klebstoff".
Vermutlich glaubten die Hersteller solcher, keineswegs billigen
Produkte, selbst nicht daran das ihr verwendeter Schaumstoff solange
inbetrieb bleibt?

--
---hdw---

Olaf Kaluza

unread,
Apr 9, 2017, 4:14:36 AM4/9/17
to
horst.d.winzler <horst.d...@web.de> wrote:

>Unter Anderen hat ein bedeutender Mikrofonhersteller Deutschlands seine
>Produkte in Kästen mit Schaumstoffauskleidung ausgeliefert. Nach etwa 30
>Jahren mutierte der Schaumstoff zu "Klebstoff".
>Vermutlich glaubten die Hersteller solcher, keineswegs billigen
>Produkte, selbst nicht daran das ihr verwendeter Schaumstoff solange
>inbetrieb bleibt?

Stell dir vor du bist Hersteller und Geld und Zeit spielt
ausnahmsweise mal keine Rolle. Wie willst du das sicherstellen?

Um mal wieder das Topic dieser Newsgroup zu erreichen, wie stellt ihr
sicher das Elkos mit 95%iger Wahrscheinlichkeit >10Jahre halten?

Olaf

horst.d.winzler

unread,
Apr 9, 2017, 4:51:51 AM4/9/17
to
Indem ich mal das ernst nehmen, was die Firma Siemens vor lange Zeit
empfahl. Geräte mit Elkos, die lange Zeit unbenutzt sind, alle Jahre
min. eine Stunde inbetrieb zu nehmen. Dann halten Elkos auch länger als
30_Jahre. ;-)

--
---hdw---

Olaf Schultz

unread,
Apr 9, 2017, 5:00:16 AM4/9/17
to
IIRC ist bei den älteren Micromastern auch eine Anleitung bei, die Elkos
erst langsam auf Nennspannung hochzufahren...

Olaf

Christian Zietz

unread,
Apr 9, 2017, 5:02:16 AM4/9/17
to
horst.d.winzler schrieb:

> Indem ich mal das ernst nehmen, was die Firma Siemens vor lange Zeit
> empfahl. Geräte mit Elkos, die lange Zeit unbenutzt sind, alle Jahre
> min. eine Stunde inbetrieb zu nehmen. Dann halten Elkos auch länger als
> 30_Jahre. ;-)

Oh, oh. Kontroverses Thema. Ich wurde gerade in einem Webforum ziemlich
angegangen, weil ich es gewagt hatte, der dort vorherrschenden These zu
widersprechen, dass Elkos nach 20 Jahren mit 100%-iger Sicherheit kaputt
seien und daher alle Elkos in einem 20 Jahren alten Gerät *zwingend*
getauscht werden müssten. Es gibt da eine ganze "Industrie", die naiven
Besitzern alter Computer oder Hifi-Geräte Angst macht, dass ihre Geräte
sterben werden, wenn sie nicht jetzt sofort alle Elkos tauschen. Die
verdienen dann gut Geld damit, das als Dienstleistung anzubieten oder
passenden Elko-Kits zu verkaufen.
Die sind natürlich gar nicht glücklich, wenn jetzt jemand kommt und
behauptet, dass Elkos im Einzelfall sogar länger als 30 Jahre halten
können. ;-)

Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.de/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x52CB97F66DA025CA / 0x6DA025CA

Christian Zietz

unread,
Apr 9, 2017, 5:11:38 AM4/9/17
to
Olaf Schultz schrieb:

> IIRC ist bei den älteren Micromastern auch eine Anleitung bei, die Elkos
> erst langsam auf Nennspannung hochzufahren...

Nichicon schreibt:

| A voltage treatment is recommended when using
| a capacitor stored for a long period of time. The treatment
| for an individual capacitor is accomplished by charging
| up to its rated voltage through a resistance of about 1 kΩ
| and applying the voltage for approximately 30 minutes.
| When a capacitor is already built into an appliance, [...]
| [i]f the voltage is not adjustable, turn on the switch and let it
| run for about thirty minutes while confirming if the device
| complies with the specifications. Then turn off the switch
| before using the capacitor for practical applications.

Gerrit Heitsch

unread,
Apr 9, 2017, 5:20:25 AM4/9/17
to
On 04/09/2017 11:02 AM, Christian Zietz wrote:
> horst.d.winzler schrieb:
>
>> Indem ich mal das ernst nehmen, was die Firma Siemens vor lange Zeit
>> empfahl. Geräte mit Elkos, die lange Zeit unbenutzt sind, alle Jahre
>> min. eine Stunde inbetrieb zu nehmen. Dann halten Elkos auch länger als
>> 30_Jahre. ;-)
>
> Oh, oh. Kontroverses Thema. Ich wurde gerade in einem Webforum ziemlich
> angegangen, weil ich es gewagt hatte, der dort vorherrschenden These zu
> widersprechen, dass Elkos nach 20 Jahren mit 100%-iger Sicherheit kaputt
> seien und daher alle Elkos in einem 20 Jahren alten Gerät *zwingend*
> getauscht werden müssten. Es gibt da eine ganze "Industrie", die naiven
> Besitzern alter Computer oder Hifi-Geräte Angst macht, dass ihre Geräte
> sterben werden, wenn sie nicht jetzt sofort alle Elkos tauschen. Die
> verdienen dann gut Geld damit, das als Dienstleistung anzubieten oder
> passenden Elko-Kits zu verkaufen.
> Die sind natürlich gar nicht glücklich, wenn jetzt jemand kommt und
> behauptet, dass Elkos im Einzelfall sogar länger als 30 Jahre halten
> können. ;-)

Ich brauch das nicht behaupten, ich habe hier entsprechend alte Geräte
mit Originalelkos. Die Geräte funktionieren noch woraus folgt, daß die
Elkos es auch noch tun.

Gerrit


Axel Berger

unread,
Apr 9, 2017, 5:31:46 AM4/9/17
to
Volker Borchert wrote:
> weil man so an einem 1000 DM
> Gerät mindestens 0,03 Pfennig Materialkosten sparen kann.

Bei einem Zulieferer, der nur Gummiteile herstellt, macht es mehr aus
und bis die Kunden seiner Kunden das merken dauert es eine Weile. Wie
hieß der Spanier noch mal, den die Autoindustrie unter sich
durchgereicht hat?

Gerrit Heitsch

unread,
Apr 9, 2017, 5:33:56 AM4/9/17
to
On 04/09/2017 11:31 AM, Axel Berger wrote:
> Volker Borchert wrote:
>> weil man so an einem 1000 DM
>> Gerät mindestens 0,03 Pfennig Materialkosten sparen kann.
>
> Bei einem Zulieferer, der nur Gummiteile herstellt, macht es mehr aus
> und bis die Kunden seiner Kunden das merken dauert es eine Weile. Wie
> hieß der Spanier noch mal, den die Autoindustrie unter sich
> durchgereicht hat?

Lopez... Aber das kam einige von ihnen sehr teuer zu stehen.

Gerrit


Christian Zietz

unread,
Apr 9, 2017, 6:17:22 AM4/9/17
to
Gerrit Heitsch schrieb:

> Ich brauch das nicht behaupten, ich habe hier entsprechend alte Geräte
> mit Originalelkos. Die Geräte funktionieren noch woraus folgt, daß die
> Elkos es auch noch tun.

Das wird von der ihre Argumente doch sehr offensiv vortragenden "die
Elkos *MÜSSEN* aber getauscht werden"-Fraktion abgetan mit Argumenten
wie: die Elkos sind mit Sicherheit defekt, bloß Du merkst es nicht. Ich
war schon versucht, ein paar entsprechend alte Elkos aus meinen Geräten
auszulöten und in der Firma mit professionellem
Kapazitäts-/ESR-Messgerät zu prüfen, aber vermutlich hätten die
entsprechenden Leute selbst dann noch eine Meinung, warum die Elkos
trotzdem defekt sind. Das würde ihnen ja sonst das Geschäftsmodell
ruinieren...

Letztlich habe ich aber beschlossen, diese Diskussionen sind meine Zeit
nicht wert.

Gerrit Heitsch

unread,
Apr 9, 2017, 6:38:30 AM4/9/17
to
On 04/09/2017 12:17 PM, Christian Zietz wrote:
> Gerrit Heitsch schrieb:
>
>> Ich brauch das nicht behaupten, ich habe hier entsprechend alte Geräte
>> mit Originalelkos. Die Geräte funktionieren noch woraus folgt, daß die
>> Elkos es auch noch tun.
>
> Das wird von der ihre Argumente doch sehr offensiv vortragenden "die
> Elkos *MÜSSEN* aber getauscht werden"-Fraktion abgetan mit Argumenten
> wie: die Elkos sind mit Sicherheit defekt, bloß Du merkst es nicht.

Wenn das Gerät funktioniert und ich keine Probleme bemerke reicht mir
das. Repariert wird wenn Fehler auftreten.

Gerrit



Christian Zietz

unread,
Apr 9, 2017, 6:51:55 AM4/9/17
to
Gerrit Heitsch schrieb:

> Wenn das Gerät funktioniert und ich keine Probleme bemerke reicht mir
> das. Repariert wird wenn Fehler auftreten.

Ja, mein Reden...

horst.d.winzler

unread,
Apr 9, 2017, 7:40:23 AM4/9/17
to
Am 09.04.2017 um 12:51 schrieb Christian Zietz:
> Gerrit Heitsch schrieb:
>
>> Wenn das Gerät funktioniert und ich keine Probleme bemerke reicht mir
>> das. Repariert wird wenn Fehler auftreten.
>
> Ja, mein Reden...

Den ältesten Elko den ich aus einem Radionetzteil ausgebaut habe, besaß
mehrere ineinander greifende durchlöcherte Zylinder. Dazwischen
schwappte das Elektrolyt. Die Einbaulage war vorgeschrieben, was auch
nachvollziehbar war. Vermutlich gehörte diese Naßelko zu den ersten,
serienmäßig überhaupt eingesetzten Cs? Die Röhren besaßen noch den
Europasockel.
Ich vermute das der Elko beim Ausbau min. 50_Jahre alt war?
--
---hdw---

Patrick Schaefer

unread,
Apr 9, 2017, 8:40:33 AM4/9/17
to
Am 09.04.2017 10:11 schrieb Olaf Kaluza:

> Um mal wieder das Topic dieser Newsgroup zu erreichen, wie stellt ihr
> sicher das Elkos mit 95%iger Wahrscheinlichkeit >10Jahre halten?

So wie immer: mission profile aufstellen, d.h. eine Tabelle mit den
geforderten Betriebsstunden pro Temperaturstufe und Ripplestrom. Dann
mit dem Rechenblatt des Elkoherstellers die für jeden Arbeitsbereich
anteilig verbrauchte Lebensdauer berechnen.

Und dann einen Elko nehmen, wo der Wert nicht genau der spezifizierten
Lebensdauer entspricht, sondern um den Faktor 2-3 darunter liegt. Dafür
wird man Dir in jeder Firma eine Abmahnung schicken, aber wenn's halten
soll hilft's.

Schwierig ist es halt, als Privatmann an die Excelformulare
dranzukommen. Die unterliegen eigentlich immer einem non-disclosure
agreement.


Die einfache Arrhenius-Formel mit konstanter Aktivierungsenergie ("zehn
Grad weniger hält doppelt so lange") lässt leider die Rippleströme
unberücksichtigt, taugt daher nur für eine eher grobe Abschätzung.



Patrick

Christian Zietz

unread,
Apr 9, 2017, 8:56:20 AM4/9/17
to
Patrick Schaefer schrieb:

> Schwierig ist es halt, als Privatmann an die Excelformulare
> dranzukommen. Die unterliegen eigentlich immer einem non-disclosure
> agreement.

Ist das nicht im Prinzip genau diese Rechnung (inkl. Ripple-Strom), die
hier online steht:
<http://www.nichicon.co.jp/english/products/lifetime/dc.html?sr=UZT>?

Werner Holtfreter

unread,
Apr 9, 2017, 9:35:52 AM4/9/17
to
Hanno Foest wrote:

> Das Kunststück ist es, beim Kauf zu erkennen, welches Gerät von
> den -zig angebotenen die Jahrzehnte überstehen wird. Im Nachhinein
> ist das einfach zu sagen. Wenn man die 30 Jahre alten Geräte in
> seinem Fundus bewundert, dann heißt das nicht, daß die Geräte vor
> 30 Jahren besser hielten, sondern daß man alle Geräte, die nicht
> solange hielten, längst weggeworfen hat.

Diese zutreffende Bemerkung findet ihre Entsprechung bei dem
Versuch, die Entwicklung von Aktienindizes über ihren Startpunkt
hinaus rückwärts zu erweitern. Man darf sich dann bei der
Berechnung nicht auf die noch existierenden Aktiengesellschaften
beschränken sondern muss auch mit einbeziehen, was verlustreich
gescheitert ist.
--
Gruß Werner

http://vera-lengsfeld.de/2017/03/12/viele-viele-bunte-einzelfaelle

Werner Holtfreter

unread,
Apr 9, 2017, 9:57:52 AM4/9/17
to
Christian Zietz wrote:

> Es gibt da eine ganze "Industrie", die naiven Besitzern alter
> Computer oder Hifi-Geräte Angst macht, dass ihre Geräte sterben
> werden, wenn sie nicht jetzt sofort alle Elkos tauschen.

Was hingegen tatsächlich ein Problem ist, ist das weglaufen des
Abgleichs der Empfänger, wie ich hier an mehren Geräten sehe. Nach
ca. 30 Jahren regelt die AFC *neben* die korrekte Empfangsfrequenz
und/oder Stereo geht auch dann nicht mehr, wenn das Antennensignal
dank Kabelnetz ausreichenden Pegel hat.

Mir ist nur nicht klar, welche Bauelemente da in erster Linie
weglaufen.

Gerrit Heitsch

unread,
Apr 9, 2017, 10:06:04 AM4/9/17
to
On 04/09/2017 11:02 AM, Christian Zietz wrote:
> Es gibt da eine ganze "Industrie", die naiven
> Besitzern alter Computer oder Hifi-Geräte Angst macht, dass ihre Geräte
> sterben werden, wenn sie nicht jetzt sofort alle Elkos tauschen. Die
> verdienen dann gut Geld damit, das als Dienstleistung anzubieten oder
> passenden Elko-Kits zu verkaufen.

Wobei man hier einen kleinen Krümel Wahrheit drin hat... Manche Elkos
fangen irgendwann an auszulaufen und dann kann es sein, daß die Platine
leidet. Es gibt z.B. einen ziemlich bekannten Homecomputer aus den
80ern, wenn dort auf C107 ein kleines, schwarzes Tönnchen (10µF/25V) von
Matsuhita zu finden ist, dann sollte das umgehend raus. Tut man das
nicht ist irgendwann die Leiterbahn unter diesem Elko durch und der VCO
im IC nebendran bekommt keine Versorgung mehr. Ohne Versorgung kein
Takt. Ist aber schnell repariert wenn es passiert und kein Fehler, der
den Computer final beschädigt.

Gerrit


Joerg

unread,
Apr 9, 2017, 10:19:51 AM4/9/17
to
Ja, so aehnlich :-)

Noch haerter sieht das aus, wenn man die Brille darunter traegt und das
Visier hochklappt.

Bei meiner Lupe ist die Doppellinse mit Steckstiften festgemacht, da
haben sie inzwischen wohl Schrauben spendiert. Es sei denn, Deine ist
nicht von Donoval Optical.

horejsi

unread,
Apr 9, 2017, 10:25:39 AM4/9/17
to
Am 09.04.2017 um 14:40 schrieb Patrick Schaefer:

>
> Die einfache Arrhenius-Formel mit konstanter Aktivierungsenergie ("zehn
> Grad weniger hält doppelt so lange") lässt leider die Rippleströme
> unberücksichtigt, taugt daher nur für eine eher grobe Abschätzung.

und ich dachte, die hohen Rippleströme erzeugen gerade die Erwärmung,
die dann letztlich zum Ausfall es Elkos führt.

Leo Baumann

unread,
Apr 9, 2017, 10:26:11 AM4/9/17
to
Am 09.04.2017 um 16:20 schrieb Joerg:
> Ja, so aehnlich :-)
>
> Noch haerter sieht das aus, wenn man die Brille darunter traegt und das
> Visier hochklappt.
>
> Bei meiner Lupe ist die Doppellinse mit Steckstiften festgemacht, da
> haben sie inzwischen wohl Schrauben spendiert. Es sei denn, Deine ist
> nicht von Donoval Optical.

Doch, orischinal Donoval Optical USA :-)
Darum ist die auch so teuer hier in Germania.


It is loading more messages.
0 new messages