Wie macht man aus einem Acker eine Weide?
Katje Binder
das Subject sagt schon alles. Wie geht das? Wie lange dauert das, und
was muss man pro ha an Kosten rechnen?
Gruss,
Katje
Bernd Illig
> Hallo,
>
> das Subject sagt schon alles. Wie geht das? Wie lange dauert das, und was
> muss man pro ha an Kosten rechnen?
>
Hab´ nur eine ziemlich pauschale Antwort: Da gibts ziemlich viel zu
beachten. Nicht nur, was die eigentliche Neuanlage, sondern auch den
Umgang mit Altlasten im Acker (wieder aufkommende Reste von ehemals
angebauten Ackerpflanzen) betrifft. Im Praxishandbuch Pferdeweide (Ingolf
Bender) wird das Thema recht gut behandelt. Gibts AFAIR auch in der
Stadtbücherei Münster; oder nach Absprache zur Kurzausleihe auch bei uns ;)
(25 km nordwestlich von MS).
Gruß,
Bernd Illig
Münster(land)
Manfred Jantz
news:6c7g12todjb0sgdcl...@4ax.com...
Hallo Katje,
wir standen vor 5 Jahren vor derselben Aufgabe. Es handelte sich um ein
ehemaliges Maisfeld. Das wurde von einem Lohnunternehmer mit einer Fräse
bearbeitet, so dass die Pflanzenreste alle in die Erde eingearbeitet wurden.
Ein Umpflügen der Fläche war nicht erforderlich. Es entstand eine schöne
ebene Fläche, in die dann direkt der Grassamen (auch vom Lohnunternehmer)
eingesät wurde. Die Kosten für den Lohnunternehmer muss ich nochmal
nachschauen, wenn ich zu Hause bin.
Wir haben damals 40 kg/ha Grassamen und zusätzlich 1,5 kg/ha Kräutermischung
dazugegeben. Die verwendeten Samensorten waren von den DSV-Saaten
http://www.dsv-saaten.de Country Horse 2117 Pferdegreen, ca. 25 ?/10kg und
Country Horse 2122 Kräutermenü ca. 40 ?/1,5 kg. Die Saat erfolgte Anfang
Mai, die erste Heuernte Mitte August, da war das Gras schon ca. 80-90 cm
hoch. Unsere Pferde sind dann Anfang Oktober eingezogen. Die Grasnarbe war
dann natürlich noch nicht sehr belastbar. Wir haben sie anfangs nur auf
einem Teil der Wiese laufen lassen, so dass der Rest erst einmal etwas
geschont wurde. Im nächsten Frühjahr haben sie dann die gesamte Wiese in
Beschlag genommen. Es hat insgesamt ca. 3-4 Jahre gedauert, bis die
Grasnarbe so dicht war, dass man die Reihen vom Säen nicht mehr erkennen
konnte.
Viele Grüße
Manfred
FdB
> "Katje Binder" <notv...@uni-muenster.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:6c7g12todjb0sgdcl...@4ax.com..
Hallo Katje u. Manfred,
> Es hat insgesamt ca. 3-4 Jahre gedauert, bis die
> Grasnarbe so dicht war, dass man die Reihen vom Säen nicht mehr
> erkennen konnte.
Das aber kann man wesentlich beschleunigen indem man, wenn das Gras
15 bis 20 Cm hoch ist erst mal die Fläche von einer kleinen Schafsherde
abweiden zu lassen.
Wenn die Köpfe des Grases abgefressen sind, verdichtet (verbreitet)
sich die Narbe, und auch nicht unwichtig, die Schafshufe treten den Boden
fester und glatter (im Gegensatz zu Pferdehufen)
Grüße
Fons
Manfred Jantz
"FdB" <nonon...@hetnet.nl> schrieb im Newsbeitrag
news:4419bec8$1$2022$ba62...@text.nova.planet.nl...
Hallo Fons,
prinzipiell stimmt das schon. Wenn man aber, wie wir z.B. hier, nur 3 Pferde
auf ca. 5 ha. hält, für die man allerdings gerne sein eigenes Heu hat, hilft
das nicht weiter.
Viele liebe Grüße
Manfred
Manfred Jantz
Hallo Katje,
ich habe nochmal nachgeschaut. Pro Arbeitsgang und ha haben wir etwa 65 EUR
bezahlt.
Viele liebe Grüße
Manfred
FdB
Hallo Manfred,
> prinzipiell stimmt das schon. Wenn man aber, wie wir z.B. hier, nur 3
> Pferde auf ca. 5 ha. hält, für die man allerdings gerne sein eigenes
> Heu hat, hilft das nicht weiter.
Es kann in sofern helfen indem man sich die Schafen aus der Umgebung
für einigen Wochen "borgt", ich habe nicht gemeint man sollte die selber
besitzen.
Hätte ich eine Weide mit junge Narbe wüsste ich bei wem ich sie haben
könnte, die paar Wochen Verzögerung hätte ich gerne dafür übrig.
Und bei 3 Pferde auf 5 ha kann man von mindestens 3 ha das Heu verkaufen
denn wenn das Weidemanagement stimmt.
Neu einsähen würde ich übrigens in September machen und vor Wintereinbruch
von Schafen abgrasen lassen. Bei einem für hier normalen Winter und Boden
(Sand)
hätte ich dann Ende April/Anfang Mei eine Pferdeweide.
Grüße
Fons
Frank Mechelhoff
> Hallo,
>
> das Subject sagt schon alles. Wie geht das? Wie lange dauert das, und
> was muss man pro ha an Kosten rechnen?
Kommt drauf an!
Wenn Du 10 Jahre Zeit hast, geht das von selbst und ohne Kosten.
Zumindest hier im Mittelgebirge. Die ältesten Einwohner Schmittens von
denen ich meine Weiden pachtete, sprachen noch 40 Jahre später von
"Äckern". Sie hatten in der Nachkriegszeit dort tatsächlich
Kartoffeln angebaut. An vielen Stellen, besonders nach leichtem
Schneefall, erkennt man noch heute die Ackergrenzen. Einige sind bloß
5m breit.
Ich habe nur eine einzige meiner Koppeln jemals mit der Hand
nachgedüngt, an einer Stelle wo das Moos überhand nahm. Ich habe viel
Schiefer, und dieser Boden ist - glaube ich - eher leicht sauer. Es ist
tendenziell mager, aber wie ich glaube, sehr gut für Pferde. Ich kenne
auch keine Probleme mit dem Angrasen im Frühjahr. Allerdings waren die
Weiden in diesem Winter erstmals 3 Monate ununterbrochen schneebedeckt
und sind es bis jetzt... wird nicht bloß von den Heiz- sondern auch
von den Heukosten ein teurer Winter... ;-)
Gruss Frank
Katje Binder
Danke fuer die Info! Das ist doch mal ne Hausnummer, da muss ich jetzt
nur noch die Besitzerin der Weide um einen Zaun bitten :o)
Gruss,
Katje, die sich seelisch bereits auf Heufuetterung im Sommer
eingestellt hat
Katje Binder
<ib4...@googlemail.com> wrote:
>Hab´ nur eine ziemlich pauschale Antwort: Da gibts ziemlich viel zu
>beachten. Nicht nur, was die eigentliche Neuanlage, sondern auch den
>Umgang mit Altlasten im Acker (wieder aufkommende Reste von ehemals
>angebauten Ackerpflanzen) betrifft.
Da seh ich nicht das Riesenproblem, weil der Acker bis vor einem Jahr
eine Weide war, dann verpachtet wurde und jetzt wieder rueckgepachtet
und wieder eingesaet wird. Warum einfach, wenns auch umstaendlich geht
;-)
> Im Praxishandbuch Pferdeweide (Ingolf
>Bender) wird das Thema recht gut behandelt. Gibts AFAIR auch in der
>Stadtbücherei Münster; oder nach Absprache zur Kurzausleihe auch bei uns ;)
>(25 km nordwestlich von MS).
Eigentlich ein Drama, dass wir uns noch nicht gesehen haben. Lass mich
raten: Altenberge? Die Ecke?
Gruss,
Katje
Bernd Illig
> (schnipp, Anlegen einer neuen Weide)
> Eigentlich ein Drama, dass wir uns noch nicht gesehen haben. Lass mich
> raten: Altenberge? Die Ecke?
Fast!
1 Ortschaft weiter Richtung Holland :)
Wir wohnen in Laer, der Stall ist etwas ausserhalb in Richtung Steinfurt.
Viele Grüße,
Bernd
>
> Gruss,
>
> Katje
Katje Binder
<ib4...@googlemail.com> wrote:
>Am Fri, 24 Mar 2006 19:42:55 +0100 schrieb Katje Binder:
>
>
>> (schnipp, Anlegen einer neuen Weide)
>> Eigentlich ein Drama, dass wir uns noch nicht gesehen haben. Lass mich
>> raten: Altenberge? Die Ecke?
>
>Fast!
>1 Ortschaft weiter Richtung Holland :)
>
>Wir wohnen in Laer, der Stall ist etwas ausserhalb in Richtung Steinfurt.
hehe, gut geraten :-)
Luna kommt uebrigens aus Altenberge...
Gruss,
Katje
Bernd Illig
> (schnipp)
> Luna kommt uebrigens aus Altenberge...
wußte gar nicht, daß es in A-Berge Pferdeleute gibt, die Luna fast
verhungern liessen...
Jetzt sieht sie ja schon wieder recht fit aus! Viel Erfolg weiterhin mit
ihr!
Grüße zurück nach ?
:)
Bernd
Katje Binder
<ib4...@googlemail.com> wrote:
>Am Sun, 26 Mar 2006 20:08:28 +0200 schrieb Katje Binder:
>
>> (schnipp)
>> Luna kommt uebrigens aus Altenberge...
>
>wußte gar nicht, daß es in A-Berge Pferdeleute gibt, die Luna fast
>verhungern liessen...
Arschloecher gibts ja nun leider ueberall :-(
>Jetzt sieht sie ja schon wieder recht fit aus! Viel Erfolg weiterhin mit
>ihr!
Danke!
>Grüße zurück nach ?
Münster-Handorf, bald wieder inner Pampa zwischen Telgte und Greven
(Fuestrup)
Gruss,
Katje