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Anfänger-Klavier/Keyboard

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Jan Biel

unread,
Oct 14, 2002, 2:47:19 PM10/14/02
to
Hallo zusammen!

Ich bräuchte mal ein paar Tips und hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen (wer
wäre wohl besser geeignet?) :)

Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken, endlich mal Klavier zu
lernen. Dieser Wunsch schlummert schon länger in mir, doch konnte ich mich
nie dazu aufraffen, mich mal nach Unterricht umzuhören.

Ich hatte mir vor einer Weile mal ein gebrauchtes Keyboard zugelegt, aber
bei eBay nicht richtig hingeschaut und so erwischte ich ein Kinderkeyboard
mit kleinen Tasten. Das war der Preis, den ich zu zahlen hatte dafür, dass
ich mich an der 100 DM-Grenze festgebissen hatte. Diesen Fehler möchte ich
ungern wiederholen und so suche ich euren Rat.

Ich möchte nun natürlich nicht Unmengen von Geld ausgeben um dann ein
Profigerät zu besitzen, das für meine Ansprüche völlig übertrieben ist. Auf
der anderen Seite denke ich, Anschlagdynamik und ein anständiger Klang
sollte das Gerät schon bieten.

Auf keinen Fall möchte ich mir ein Klavier zulegen, da das um einiges zu
teuer und zu groß für meine Studentenbude ist. Auch denke ich, ein E-Piano
kommt aus denselben Gründen nicht in Frage. Daher dachte ich, dass ein
halbwegs vernünftiges Keyboard die bessere Wahl wäre. Vor allem, weil ich
damit klanglich auch nicht so gebunden wäre und etwas herumprobieren könnte.
Gibt es schwerwiegende Gründe die dagegen sprechen, an einem Keyboard
Klavierspielen zu lernen (mal abgesehen von den Pedalen)?

Mir hat mal jemand empfohlen, mich nach einem Kawai K1 umzusehen, das doch
noch recht günstig gebraucht zu bekommen sein soll. Ist das immer noch der
Stand der Dinge? Wieviel sollte ich denn maximal dafür hinblättern? Oder
gibt es vielleicht besser geeignete Geräte? Auf jeden Fall sollte es eine
MIDI-Schnittstelle haben. Und dann stellt sich natürlich die Frage, woher
ich am besten solch ein Gerät beziehe. Wenn neu aus preislichen Gründen
nicht in Frage kommt, kann mir dann jemand vielleicht einen
Online-gebraucht-Musikladen empfehlen? Und wenn nicht online, dann halt
offline im Bereich zwischen Clausthal und Lüneburg? Denn ich glaube kaum,
dass ich bei eBay besondere Schnäppchen erwarten kann oder?

Jetzt noch allgemein: Der Wunsch, jetzt doch endlich mit dem Klavierspielen
anzufangen, entsprang aus einem Treffen mit einem Bekannten, der schon seit
einigen Jahren spielt und auch selbst Unterricht gibt. Als ich ihn bat, mir
die groben Grundlagen beizubringen, stellte ich fest, dass er mir
musiktheoretisch nur wenig beibringen konnte (obwohl mein Wissen hier auch
nicht der Überhammer ist). Er sagte mir dann, dass ich alles Wichtige
bereits beherrschen würde und es mir nur an Übung mangelt (von der ich quasi
gar keine habe).

Wie seht ihr die Chance, dass ich ohne Unterricht auskomme und mir das
Notenlesen und -spielen selbst beibringen kann? Denn bevor ich Geld für
Klavierunterricht ausgebe, würde ich eher Gesangsunterricht nehmen oder
meine Gitarrenfähigkeiten verbessern.

Ich hoffe, ich bekomme hier einige hilfreiche Anregungen.

Vielen Dank,
Janbiel


Clericusio

unread,
Oct 14, 2002, 3:33:08 PM10/14/02
to
Hallo Jan!

Also, Du lieferst grad mal ne ganze Menge Infos auf einmal :-) Und es ist
tatsächlich recht kompliziert, bei den grossen Wünschen Dir diese für einen
kleinen Preis zu erfüllen!
Auch in dem Erlernen eines Musikinstrumentes kommst Du, wie in allen anderen
Dingen auch, nicht umhin zu investieren. Die Frage ist nur, welche
Kompromisse Du eingehen willst.
Ein Keyboard mit einem Klavier zu vergleichen, das kannst Du nicht. Es sind
völlig unterschiedliche Instrumente. Klar, Du kannst einen
"klavierähnlichen" Klang mit einem Keyboard erzeugen, doch um annähernd
klangecht zu werden, benötigst Du schon einen Sampler. Dann hast Du keine
gewuchteten Tasten am Keyb., in der Regel zu wenig Oktaven uvm. Du solltest
Dich entscheiden, ob Du nun Klavier ODER Keyboard lernen möchtest!

Um an gebrauchte Instrumente zu kommen, so kannst Du in den einschlägigen
Suchmaschinen Begriffe wie "Musikinstrumente, Musikhandel, " usw. eingeben.
Du solltest Treffer erhalten.

Wenn Du diese Entscheidung getroffen hast, dann ist es wichtig zu erfahren,
wieviel Geld Du max. ausgeben möchtest.
Für Anfänger bieten die einschlägigen Firmen (Casio, Yamaha u.ä.) auch
günstige Einsteigermodelle an. Tipp: Gehe in ein Musikgeschäft vor Ort und
informiere Dich doch einfach einmal. So kannst Du das Gerät auch direkt
sehen und bewerten. Doch solltest Du, selbst gebraucht, mindestens 200 Euro
aufwärts ausgeben.

Noten lernen ist keine Pflicht, solltest Du aber direkt mitlernen.
Eigenstudium im Bereich Tastaturinstrumente ist aus meiner Sicht nicht
ratsam. Du kannst auf privater Initiative auch günstige Privatlehrer finden,
die einmal pro Woche Dir Unterricht geben. Hast Du ernsthaftes Interesse am
Erlernen des Instrumentes, ist das Pflicht..

Insbesondere Dein letzter Absatz:

"Wie seht ihr die Chance, dass ich ohne Unterricht auskomme und mir das
Notenlesen und -spielen selbst beibringen kann? Denn bevor ich Geld für
Klavierunterricht ausgebe, würde ich eher Gesangsunterricht nehmen oder
meine Gitarrenfähigkeiten verbessern."

........sollte Dir zu denken geben. Was möchtest Du denn nun tatsächlich??
Wenn Du Dir dann sicher bist und dann noch fundierte Infos bringst, dann
kann ich Dir bestimmt auch weiterhelfen.


Gruss,
Luigi
-Keyboarder, Organist, Pianist-


"Jan Biel" <b0n...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:aof3r8$ud4$00$1...@news.t-online.com...
> Hallo zusammen!
..........


Harald Schollmeyer

unread,
Oct 14, 2002, 3:38:52 PM10/14/02
to
Jan Biel schrieb:

> Auch denke ich, ein E-Piano kommt aus denselben Gründen nicht in Frage.
> [zu groß und teuer]

Das würde ich noch mal überdenken. E-Pianos sind genau für solche
Anwendungszwecke gebaut. Gerade wenn man Nachbarn hat, ist es gut, auch
über Kopfhörer spielen zu können und trotzdem noch eine gewichtete
Tastatur unter den Fingern zu haben - denn das ist der entscheidende
Unterschied zum Keyboard:

> Gibt es schwerwiegende Gründe die dagegen sprechen, an einem Keyboard
> Klavierspielen zu lernen (mal abgesehen von den Pedalen)?

Ja, eben die Tastatur. Keyboard und Klavier sind ähnliche, aber
unterschiedliche Instrumente mit unterschiedlichen musikalischen
Einsatzmöglichkeiten und Spieltechniken. Wenn du Klavier spielen willst,
brauchst du unbedingt eine gewichtete Tastatur. Wenn du Keyboard spielen
willst, wäre sie eher hinderlich, da viele keyboardtypische
Spieltechniken eine ungewichtete Tastatur voraussetzen oder erleichtern.

Ein guter Mittelweg zwischen guter Qualität und niedrigem Preis ist das
Yamaha P-80. Allerdings hat's keine Lautsprecher, mußt du also über die
Stereoanlange oder Kopfhörer betreiben. Ich würde kein Instrument
ungetestet übers Netz kaufen, Anspielen vor dem Kauf ist unbedingt
notwendig.

> Wie seht ihr die Chance, dass ich ohne Unterricht auskomme und mir das
> Notenlesen und -spielen selbst beibringen kann?

So lala. Ich hab's getan, kann es aber niemandem sonst weiterempfehlen.
Ich habe viele unnötige Fehler und Umwege gemacht, die ich später bitter
bereut habe und durch Übung ausgleichen mußte. Ein Lehrer ist sehr zu
empfehlen. Der kann dich auch viel besser in deinen Fragen beraten,
weil er deine Ausgangslage und deine Ziele besser einschätzen kann.

> Denn bevor ich Geld für
> Klavierunterricht ausgebe, würde ich eher Gesangsunterricht nehmen

Bring dich doch nicht selbst in die Zwickmühle, daß das eine das andere
ausschließt. Gehe doch mal in einen Chor, wo Stimmbildung betrieben
wird und schau dir erst mal an, ob das dein Ding ist. Kostet nicht viel
(hoffentlich gar nichts) und gibt dir einen Vorgeschmack auf
Gesangsunterricht.

Viel Erfolg,
Harald

Horst Moser

unread,
Oct 14, 2002, 4:27:31 PM10/14/02
to
Am 14.10.2002 20:47 Uhr schrieb "Jan Biel" unter <b0n...@web.de> in
aof3r8$ud4$00$1...@news.t-online.com:

> Hallo zusammen!

Auch Hallo!

> Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken, endlich mal Klavier zu
> lernen. Dieser Wunsch schlummert schon länger in mir, doch konnte ich mich
> nie dazu aufraffen, mich mal nach Unterricht umzuhören.

So ist es mir auch ergangen. Habe es dann im Selbststudium versucht und bin
nach einem Jahr doch zu einer Klavierlehrerin gegangen.

> Ich hatte mir vor einer Weile mal ein gebrauchtes Keyboard zugelegt, ...

Mein erstes digitales Piano ist ein Vorführinstrument (Yamaha CLP 123) und
mein Zweitgerät ist ein Roland ep85 aus dem Second-Hand-Laden.

>
> Ich möchte nun natürlich nicht Unmengen von Geld ausgeben...

Das Roland kostete 310 Euro...

> um dann ein Profigerät zu besitzen, das für meine Ansprüche völlig übertrieben
ist.

DAS kommt eher selten vor.

> Auf der anderen Seite denke ich, Anschlagdynamik und ein anständiger Klang
> sollte das Gerät schon bieten.

Es gibt mW keine Keyboards mit Anschlagdynamik.



>Auch denke ich, ein E-Piano kommt aus denselben Gründen nicht in Frage.

Ist aber kaum größer als ein Keyboard ;-)

> ...und etwas herumprobieren könnte.

Ein Piano hängt am Mac aus eben diesen Gründen.

> Gibt es schwerwiegende Gründe die dagegen sprechen, an einem Keyboard
> Klavierspielen zu lernen (mal abgesehen von den Pedalen)?

Ja. Ein Keyboard spielt man tatsächlich anders als ein Klavier. Umsteigen
vom Klavier auf's Keyboard ist idR leichter als umgekehrt.

> ... beizubringen, stellte ich fest, dass er mir


> musiktheoretisch nur wenig beibringen konnte (obwohl mein Wissen hier auch
> nicht der Überhammer ist).

Auch hier kann ich Dich verstehen. Allerdings glaubt man das eben nur. ;-)

> Wie seht ihr die Chance, dass ich ohne Unterricht auskomme und mir das
> Notenlesen und -spielen selbst beibringen kann?

Ich habe es nicht geschafft. War einfach nicht genügend motiviert dazu.

> Denn bevor ich Geld für Klavierunterricht ausgebe, würde ich eher

> Gesangsunterricht nehmen ...

Warum schließt sich das aus? Ich wäre froh wenn ich mich selbst am Klavier
beim Singen begleiten könnte... ;-)

> Ich hoffe, ich bekomme hier einige hilfreiche Anregungen.

Hoffe Dir damit als Neuling helfen zu können. (habe übrigens erst vorigen
Herbst im Alter von 39 Jahren Klavier zu spielen begonnen.)

> Vielen Dank,
> Janbiel
>
>

Gerne
Horst

Niels Ott

unread,
Oct 14, 2002, 4:47:47 PM10/14/02
to
Jan Biel wrote:
> Auf keinen Fall möchte ich mir ein Klavier zulegen, da das um einiges zu
> teuer und zu groß für meine Studentenbude ist. Auch denke ich, ein E-Piano
> kommt aus denselben Gründen nicht in Frage. Daher dachte ich, dass ein

Tjaa, dann hast Du aber ein Problem! Ich kann auch erst halbwegs spielen
seit ich ein E-Piano habe. Für unseren Pianomann haben wir vor einiger Zeit
ein GEM RealPiao PRO2 erstanden und ich muß sagen: Sehr gutes
Preis-Leistungsverhältnis. (800 Fragezeichen mit Versand bei den
Thomännern.)

Jetzt kommt gleich der Aufschrei: Sooo teuer...

> halbwegs vernünftiges Keyboard die bessere Wahl wäre. Vor allem, weil ich
> damit klanglich auch nicht so gebunden wäre und etwas herumprobieren
> könnte. Gibt es schwerwiegende Gründe die dagegen sprechen, an einem
> Keyboard Klavierspielen zu lernen (mal abgesehen von den Pedalen)?

Du willst Klavierspielen lernen. Nicht Keyboardspielen. Pedale? Gibts für
Keyboards auch. Das ist ja nicht das Problem. Aber stell Dir vor, Du hast
Dich nun halbwegs eingelebt auf den leichtfüssigen Plastiktasten und dann
sitzt Du auf einmal vor einem dieser herrlichen Flügel und willst was
spielen und du scheiterst kollosal.

Der kleine Finger deiner linken Hand haut auf einmal unkontrolliert laut
rum, vielleicht der Daumen ebenso, und sobald Du n bissel schneller zur
Sache gehen willst setzt die Hälfte der TÖne aus, oder Du triffst irgendwie
alles nur nicht das, was Du willst, und dann denkst Du: Mift, hätte ich
doch daheim auch so ne Klaviatur.

> Wie seht ihr die Chance, dass ich ohne Unterricht auskomme und mir das
> Notenlesen und -spielen selbst beibringen kann? Denn bevor ich Geld für

Ich würde sagen, mit Unterricht geht's (ziel)sicherer und schneller.
Zumindest bis Du mal richtig drauf hast, wo die Finger überhaupt hinmüssen
und wie und was...

Ich hatte Keyboard-Unterricht, war auch n Fehler. Hätte Klavier sein
sollen... Nunja. Jetzt weiß ich es auch.

> Klavierunterricht ausgebe, würde ich eher Gesangsunterricht nehmen oder
> meine Gitarrenfähigkeiten verbessern.

Dann entscheide, was Du willst.

Niels

--
Macht den Reichtum billiger!
-> http://tomixyz.de/niels
-> http://band.quexilver.de/

Niels Ott

unread,
Oct 14, 2002, 4:52:10 PM10/14/02
to
Horst Moser wrote:
> Es gibt mW keine Keyboards mit Anschlagdynamik.

*hüstelVERSCHLUCK*

Wenn ich da so an meine ex-M1 denke, Anschlagdynamik und Aftertouch...
selbst meine PSRs hatten das. (Naja Aftertouch nicht.)

Gleich wird Andi Dir hier auch nochmal bestätigen, daß es das gibt, und daß
man damit (mit Übung) auch spielen kann. ;-)

> Ja. Ein Keyboard spielt man tatsächlich anders als ein Klavier. Umsteigen
> vom Klavier auf's Keyboard ist idR leichter als umgekehrt.

Zumindest, wenn man die Anschlagsdynamik ausschaltet, aka Orgel. ;-)

Ni

Stefan Jaskulla

unread,
Oct 14, 2002, 4:24:36 PM10/14/02
to
Hallo Jan,

Jan Biel schrieb:



> Ich hatte mir vor einer Weile mal ein gebrauchtes Keyboard zugelegt, aber
> bei eBay nicht richtig hingeschaut und so erwischte ich ein Kinderkeyboard
> mit kleinen Tasten. Das war der Preis, den ich zu zahlen hatte dafür, dass
> ich mich an der 100 DM-Grenze festgebissen hatte. Diesen Fehler möchte ich
> ungern wiederholen und so suche ich euren Rat.
>
> Ich möchte nun natürlich nicht Unmengen von Geld ausgeben um dann ein
> Profigerät zu besitzen, das für meine Ansprüche völlig übertrieben ist. Auf
> der anderen Seite denke ich, Anschlagdynamik und ein anständiger Klang
> sollte das Gerät schon bieten.

Zwischen 100 DM und _Unmengen_ gibt's ja zum Glück ein paar Zwischen-
schritte ;-)
Der erste und IMHO wichtigste Rat lautet wie immer: Die Tastatur muß
gut sein, alles andere (Klangvielfalt, wenn gewünscht) kannst Du
mit entsprechenden MIDI-Geräten später aufrüsten. Aber ohne eine ge-
scheite Tastatur mit Hammermechanik tust Du Dir keinen Gefallen, wenn
Du mal an einem richtigen[tm] Klavier sitzt.

> Auf keinen Fall möchte ich mir ein Klavier zulegen, da das um einiges zu
> teuer und zu groß für meine Studentenbude ist. Auch denke ich, ein E-Piano
> kommt aus denselben Gründen nicht in Frage. Daher dachte ich, dass ein
> halbwegs vernünftiges Keyboard die bessere Wahl wäre.

E-Piano muss weder groß noch teuer sein. Um die 1000 EUR (neu) fängt
die Einsteigerklasse der Stage-Pianos (also ohne Verstärkung) an. Für
ein "halbwegs vernünftiges" Keyboard gibst Du auch nicht viel weniger
aus.

> Vor allem, weil ich damit klanglich auch nicht so gebunden wäre und
> etwas herumprobieren könnte. Gibt es schwerwiegende Gründe die
> dagegen sprechen, an einem Keyboard Klavierspielen zu lernen (mal
> abgesehen von den Pedalen)?

Die Pedale sind so ziemlich das einzige, das _für_ das Klavierlernen
am Keyboard sprechen würde ;-) Der schwerwiegendste Grund ist (s.o.)
die Tastatur.
An Deiner Stelle würde ich mich nach einem (ggf.) gebrauchten Master-
keyboard mit einer 88er Hammermechaniktastatur umsehen. Soundmäßig
bist Du dann völlig ungebunden und kannst Dir z.B. (mein Favorit)
einen Roland JV1010 dazustellen, der eine riesige Soundauswahl hat.



> Und dann stellt sich natürlich die Frage, woher
> ich am besten solch ein Gerät beziehe. Wenn neu aus preislichen Gründen
> nicht in Frage kommt, kann mir dann jemand vielleicht einen
> Online-gebraucht-Musikladen empfehlen? Und wenn nicht online, dann halt
> offline im Bereich zwischen Clausthal und Lüneburg? Denn ich glaube kaum,
> dass ich bei eBay besondere Schnäppchen erwarten kann oder?

Gibt's bei Euch kostenlose Anzeigenblättchen?



> Wie seht ihr die Chance, dass ich ohne Unterricht auskomme und mir das
> Notenlesen und -spielen selbst beibringen kann?

Diese Frage ist hier schon oft diskutiert worden. Bedenke, dass Du
keinen hast, der Deine Fehler korrigert oder ein sonstiges Feedback
gibt. Außerdem wage ich es mal zu bezweifeln, dass Du ohne einen
Lehrer so Sachen wie Tonleitern, Skalen, Fingerübungen durchziehst.

HTH+Gruß
Stefan


Erik Hüther

unread,
Oct 14, 2002, 7:44:09 PM10/14/02
to
Niels Ott <niels...@tomix.de> schrieb:

>> Es gibt mW keine Keyboards mit Anschlagdynamik.
>
> *hüstelVERSCHLUCK*
>
> Wenn ich da so an meine ex-M1 denke, Anschlagdynamik und
> Aftertouch... selbst meine PSRs hatten das. (Naja Aftertouch
> nicht.)

Ich glaube, die hier gemeinte "Anschlagsdynamik" sollte eigentlich
"gewichtete Tasten" genannt werden.

Gruß Erik

--
Es gibt keine alten Witze, nur alte Leute.
http://www.Ostertaler.de
http://www.AntrumNequam.de -- The wörst bänd in the wörld

Andreas Kilgus

unread,
Oct 14, 2002, 8:56:44 PM10/14/02
to
Harald Schollmeyer schrieb:

> Jan Biel schrieb:


>
>> Gibt es schwerwiegende Gründe die dagegen sprechen, an einem Keyboard
>> Klavierspielen zu lernen (mal abgesehen von den Pedalen)?
>
> Ja, eben die Tastatur. Keyboard und Klavier sind ähnliche, aber
> unterschiedliche Instrumente mit unterschiedlichen musikalischen
> Einsatzmöglichkeiten und Spieltechniken. Wenn du Klavier spielen
> willst, brauchst du unbedingt eine gewichtete Tastatur. Wenn du
> Keyboard spielen willst, wäre sie eher hinderlich, da viele
> keyboardtypische Spieltechniken eine ungewichtete Tastatur
> voraussetzen oder erleichtern.

Danke. Es gibt also auch tendenziell gewichtet Orientierte (wenn ich
Deinen Klaviereinsatz bei KiMuI als repräsentativ betrachten darf), die
diese Streitfrage pragmatisch betrachten können. Ein schöner Tag. :-)

Gruß
Andi

Andreas Kilgus

unread,
Oct 14, 2002, 8:52:14 PM10/14/02
to
Niels Ott schrieb:

> Horst Moser wrote:
>> Es gibt mW keine Keyboards mit Anschlagdynamik.
>
> *hüstelVERSCHLUCK*

[...]


> Gleich wird Andi Dir hier auch nochmal bestätigen, daß es das gibt,
> und daß man damit (mit Übung) auch spielen kann. ;-)

Warum sollte ich hier noch einmal erhellend eingreifen, wenn _Du_ doch
bereits den Fred um die entscheidende Info ergänzt hast? *g*

>> Ja. Ein Keyboard spielt man tatsächlich anders als ein Klavier.
>> Umsteigen vom Klavier auf's Keyboard ist idR leichter als umgekehrt.

Wenn ich mir anschaue, wie so mancher "hauptberuflich Gewichtete" bei
Gelegenheit und auf seinen Wunsch hin einen meiner Synths probeweise
bedient, habe ich da durchaus so meine Zweifel. Denn oft hätte
derjenige die Anfrage "darf ich den mal spielen?" wahrheitsgetreu wohl
besser als "darf ich den mal unter Einsatz von fff-Motorik
zusammenschlagen?" formuliert... ;-)

Gruß
Andi

Niels Ott

unread,
Oct 14, 2002, 9:30:46 PM10/14/02
to
Andreas Kilgus wrote:
> derjenige die Anfrage "darf ich den mal spielen?" wahrheitsgetreu wohl
> besser als "darf ich den mal unter Einsatz von fff-Motorik
> zusammenschlagen?" formuliert... ;-)

Eheheh. Ja so mancher kriegt womöglich Angst, wenn er mich meine Orgel
verdrschen sieht, da klapperts schon öfter mal lärmend aus der Klaviatur.
Aber weil die Kiste ja keine Anschlagsdynamik hat wirkt sich das aufs
eigentliche Ergebnis nicht aus. öhöhö.

Aber die Klaviatur wirkt recht robust.

Niels

Andreas Kilgus

unread,
Oct 14, 2002, 9:48:07 PM10/14/02
to
Niels Ott schrieb:

> Andreas Kilgus wrote:
>> derjenige die Anfrage "darf ich den mal spielen?" wahrheitsgetreu
>> wohl besser als "darf ich den mal unter Einsatz von fff-Motorik
>> zusammenschlagen?" formuliert... ;-)
>
> Eheheh. Ja so mancher kriegt womöglich Angst, wenn er mich meine Orgel
> verdrschen sieht, da klapperts schon öfter mal lärmend aus der
> Klaviatur. Aber weil die Kiste ja keine Anschlagsdynamik hat wirkt
> sich das aufs eigentliche Ergebnis nicht aus. öhöhö.
>
> Aber die Klaviatur wirkt recht robust.

Mal ganz vorsichtig formuliert: Vom ein oder anderen konnte man schon
lesen oder im Direktkontakt berichtet bekommen, daß bei den verwendeten
Synths bereits ein- oder mehrfach Tasten ausgetauscht werden mußten.
Ok, Fabrikationsfehler sind natürlich immer möglich, aber bei den von
mir in den letzten 18 Jahren verwendeten Synths war noch nie ein
Tastentausch notwendig (und viele davon kamen wirklich nicht nur
kurzfristig zum Einsatz)... ;-)

Gruß
Andi

Niels Ott

unread,
Oct 15, 2002, 4:09:12 AM10/15/02
to
Andreas Kilgus wrote:
> Mal ganz vorsichtig formuliert: Vom ein oder anderen konnte man schon
> lesen oder im Direktkontakt berichtet bekommen, daß bei den verwendeten
> Synths bereits ein- oder mehrfach Tasten ausgetauscht werden mußten.

Jo, das Yamaha PSR 310 war so ein Kandidat, da ging nach einiger Zeit
Benutzung von meiner Seite... nunja es ging halt jede Taste unterschiedlich
schwer bzw. hat mehr oder weniger geklemmt.

Sonst hab ich das aber bei noch keinem Gerät erlebt.

Ni

--
Erfahrung ist eine gute Sache. Leider macht man sie erst kurz nachdem man
sie gebraucht hätte.

Horst Moser

unread,
Oct 15, 2002, 11:21:15 AM10/15/02
to
Am 14.10.2002 22:52 Uhr schrieb "Niels Ott" unter <niels...@tomix.de> in
aofap1$lks10$1...@ID-37885.news.dfncis.de:

> Horst Moser wrote:
>> Es gibt mW keine Keyboards mit Anschlagdynamik.
>
> *hüstelVERSCHLUCK*
>
> Wenn ich da so an meine ex-M1 denke, Anschlagdynamik und Aftertouch...
> selbst meine PSRs hatten das. (Naja Aftertouch nicht.)

Oops... Anschlagdynamik mit gewichteter Tastatur gleichgesetzt...
Natürlich haben die Anschlagdynamik... aber keine gewichtete Tastatur... und
die ist für das Spielen lernen schon sinnvoll

Horst

Matthias Warkus

unread,
Oct 14, 2002, 6:14:13 PM10/14/02
to
Mon, 14 Oct 2002 20:47:19 +0200, message by
Jan Biel <b0n...@web.de>:

> Wie seht ihr die Chance, dass ich ohne Unterricht auskomme und mir das
> Notenlesen und -spielen selbst beibringen kann?

Gleich null. Mach dir keine Illusionen.

mawa
--
Recently on #linux...
<PAULUS> Do I Find something about that in manual of adduser ???
<Barfie> paulus: That is easy to check, isn't it?

Matthias Warkus

unread,
Oct 15, 2002, 7:14:10 PM10/15/02
to
Tue, 15 Oct 2002 03:48:07 +0200, message by
Andreas Kilgus <use...@spielzeugkeyboarder.de>:

> Niels Ott schrieb:
>
> > Andreas Kilgus wrote:
> >> derjenige die Anfrage "darf ich den mal spielen?" wahrheitsgetreu
> >> wohl besser als "darf ich den mal unter Einsatz von fff-Motorik
> >> zusammenschlagen?" formuliert... ;-)
> >
> > Eheheh. Ja so mancher kriegt womöglich Angst, wenn er mich meine Orgel
> > verdrschen sieht, da klapperts schon öfter mal lärmend aus der
> > Klaviatur. Aber weil die Kiste ja keine Anschlagsdynamik hat wirkt
> > sich das aufs eigentliche Ergebnis nicht aus. öhöhö.
> >
> > Aber die Klaviatur wirkt recht robust.
>
> Mal ganz vorsichtig formuliert: Vom ein oder anderen konnte man schon
> lesen oder im Direktkontakt berichtet bekommen, daß bei den verwendeten
> Synths bereits ein- oder mehrfach Tasten ausgetauscht werden mußten.

Um welche Geräte ging's da?

Wenn's der Anschlag echt macht, müsste ich bei meinem Roland schon
etliche Tasten gekillt haben.

mawa, Klavierist und kilgustechnisch betrachtet angeblicher "Grobmotoriker"
--
Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen
trennen. Und die Spreu senden sie dann.
-- Dieter Hallervorden

Achim Goebel

unread,
Oct 16, 2002, 2:03:57 AM10/16/02
to

"Matthias Warkus" schrieb

> > Wie seht ihr die Chance, dass ich ohne Unterricht auskomme und
mir das
> > Notenlesen und -spielen selbst beibringen kann?
>
> Gleich null. Mach dir keine Illusionen.

Halt-Stop-Retour, lieber Markus!
Wenn man mit deinen Ansprüchen misst hast du sicher Recht, stellt
man Robin[1] dagegen relativiert sich das Ganze, nicht wahr?

Nun gut, der Vergleich hinkt etwas, allein wegen des
Altersunterschiedes, aber ich denke, daß man erkennen kann wo die
Unterschiede liegen:

Du (als Klassiker) kannst etwas das Robin nur mit Lehrer lernen
kann, allein der Kontrolle halber. Robin (als Rock'n'Roller) kann
etwas, was anscheinend von den "klassischen" Lehrern nur schwer
vermittelt werden (und nur durch stundenlanges Probieren, Hören,
Variieren, Hören, nochmal probieren etc.gelernt werden) kann.

Es scheint also "auch" eine Frage der Prioritäten zu sein. Die
technischen Mängel und falschen Angewohnheiten bei den Autodidakten
darf man natürlich auch nicht vergessen.

Im genannten Falle möchte der Mensch der etwas lernen will eh'
lieber singen oder klampfen möchte, sich mit den Tasten nur
"interessehalber" beschäftigen (so habe ich es jedenfalls
verstanden). Ich denke, daß er sich in diesem Falle ein
autodidaktisches Nebenfach leisten kann. Zusätzlich empfehle ich
sehr viel nach der Sesamstraßenmethode[2] zu lernen, IMO eine der
effizientesten Methoden überhaupt.

Sollte jedoch eine Entscheidung zwischen den 3 Disziplinen gefragt
sein ist mein Tipp das Klavier, vom Klavier aus man am besten auf
die anderen Instrumente übertragen.

Grüße
Achim, 60/40 pro Unterricht


[1]Für (noch)Nicht-Kirchenmugger: Robin ist 12 und Abdreher in
Sachen (Blues)Harp und -Piano, der weitestgehend autodidaktisch bzw.
durch dumme Fragen lernt.

[2]Wieso, weshalb, warum-wer nicht fragt bleibt dumm!

Wolfgang Krietsch

unread,
Oct 16, 2002, 7:20:15 AM10/16/02
to
On Wed, 16 Oct 2002 08:03:57 +0200, Achim Goebel wrote:

>
>"Matthias Warkus" schrieb
>
>> > Wie seht ihr die Chance, dass ich ohne Unterricht auskomme und
>mir das
>> > Notenlesen und -spielen selbst beibringen kann?
>>
>> Gleich null. Mach dir keine Illusionen.
>
>Halt-Stop-Retour, lieber Markus!
>Wenn man mit deinen Ansprüchen misst hast du sicher Recht, stellt
>man Robin[1] dagegen relativiert sich das Ganze, nicht wahr?

Robin kann vom Blatt spielen? Denn das war ja schließlich das Ziel des OP.


Bye

woffi

--
I am not as think as you drunk I am!

Jan Biel

unread,
Oct 16, 2002, 7:50:49 AM10/16/02
to
"Achim Goebel" <in...@infotaxi.de> schrieb im Newsbeitrag
news:aoivv2$i1l$01$1...@news.t-online.com...

> Im genannten Falle möchte der Mensch der etwas lernen will eh'
> lieber singen oder klampfen möchte, sich mit den Tasten nur
> "interessehalber" beschäftigen (so habe ich es jedenfalls
> verstanden). Ich denke, daß er sich in diesem Falle ein
> autodidaktisches Nebenfach leisten kann. Zusätzlich empfehle ich
> sehr viel nach der Sesamstraßenmethode[2] zu lernen, IMO eine der
> effizientesten Methoden überhaupt.

Vielen Dank, Achim.

Genau auf diese Sache wollte ich noch eingehen. Du hast den Nagel nämlich
auf den Punkt getroffen.

Ich habe allgemein das Problem, wenn ich hier poste, dass ich es
größtenteils mit Profis (oder solchen, die welche werden wollen) zu tun
habe. Und sicherlich haben Profis auch feste Vorstellungen, wieviel man
minimal für ein Gerät ausgeben sollte, das dann ihre persönlichen
Minimalanforderungen erfüllt.

Als Beispiel: Wenn mich jemand fragt, wieviel er für eine Gitarre ausgeben
soll, mit der er anfangen kann, das Intrument zu lernen, aber keine
Profi/Band-Allüren hat. Dann sage ich ihm klipp und klar: Kauf dir ne
Akustik-Schrampfe bei PPC für knapp über 100 DM, das reicht für Deine
geringen Ansprüche völlig aus. Dagegen würde ich vermuten, er würde hier den
Tip bekommen, bloß nicht weniger als 300 Euro auszugeben, weil alles
darunter eh nur Schrott oder Spielzeug ist. Doch hier steht er dann
tatsächlich zwischen den Entscheidungen "ins Instrument reinschnuppern" (100
DM) oder es ganz sein zu lassen (300 Euro sparen). Ich persönlich fänd es
aber wichtiger, jemanden zu motivieren, überhaupt anzufangen und wenn es nur
unprofessionelles Geklimper ist. Später kann er dann immer noch zu
professionelleren (und teureren) Geräten wechseln.

Ähnlich geht es mir jetzt: Da höre ich, ab 1000 Euro bekommt man schon ganz
anständige E-Pianos und überhaupt wären Keyboards auch nicht wesentlich
billiger. Na schön, wenn ich mal Profi werden will und irgendwann mal
auftreten will ist das sicher ein guter Tip, aber wie ich mich kenne, werde
ich das Intrument sowieso nicht exzessiv nutzen sondern eher mein
Notenwissen/Gefühl verbessern um vielleicht irgendwann mal einfachere Stücke
vom Blatt spielen zu können oder private/amateurhafte Aufnahmen auf
öffentlichen Klavieren zu machen.

Und so sehe ich das auch mit dem Unterricht. Es wäre wohl vergebene
Liebesmüh, Unsummen an Geld für Gerät und Unterricht auszugeben, nur um mir
für meine Zwecke übertriebene Fähigkeiten anzueignen. Und auch die Sache mit
der Entscheidung, ob ich denn nun Gitarre, Klavier oder Gesangsunterricht
nehmen sollte, passt mir eigentlich nicht so recht, denn ich möchte schon
die Möglichkeit haben, mich auf mehreren Instrumenten fortzubilden, ohne für
jedes Unterricht zu nehmen.

Ich möchte meine Eingangsfragen nun nochmal umformulieren:

1) Unter der Voraussetzung dessen, was ich gerade eben geschrieben habe,
fällt ein Klavier oder E-Piano aus Preisgründen aus, ich wäre also mit einem
Keyboard wahrscheinlich besser bedient. Wie groß seht ihr die Chance, dass
ich mit etwas Übung irgendwann mal den Bogen zur Klaviatur bekomme (und
wiederum nicht vergessen, ich werde kein Profi!). Ich kenne diverse Leute,
die Klavier spielen und mir auf meinem autodidaktischen Weg ein paar Tips
geben können, so dass auch einige Hinweise in Richtung Spieltechnik bekommen
kann. Und die Sesamstrassenmethode wäre somit auch möglich.

2) Könnt ihr mir Einsteigerkeyboards empfehlen, die meinen Ansprüchen
gerecht werden (also nicht wie das Yamaha PSS, das ich mal ersteigert hatte
ohne zu wissen, dass es für Kinder ist), mit Anschlagdynamik und
MIDI-Schnittstelle, nicht unbedingt gewichteten Tasten, so um die 100 bis
150 Euro (gebraucht). Und falls ihr euch bei dieser Frage nicht schon mit
Abscheu abwendet, weil ich "gar kein richtiger Musiker werden will", wäre es
nett, wenn Ihr mir zu euren Tips noch angeben könntet, wieviel ich für das
vorgeschlagene Gerät maximal ausgeben sollte.

Tja, ich hoffe, ich habe mit diesen Fragen nicht eure Musikerehre verletzt
und würde mich freuen, wenn noch ein paar konstruktive Ideen kommen. Vielen
Dank übrigens für die vielen Kommentare, die ihr bereits geschrieben habt.

Danke
Janbiel


Achim Goebel

unread,
Oct 16, 2002, 8:08:39 AM10/16/02
to

"Wolfgang Krietsch" <xwo...@gmx.de> schrieb

> >
> >Halt-Stop-Retour, lieber Markus!
> >Wenn man mit deinen Ansprüchen misst hast du sicher Recht, stellt
> >man Robin[1] dagegen relativiert sich das Ganze, nicht wahr?
>
> Robin kann vom Blatt spielen? Denn das war ja schließlich das Ziel
des OP.
>

Notenlesen können und Blattspiel sind für mich ein großer, sehr
großer Unterschied;-)

Grüße
Achim

Niels Ott

unread,
Oct 16, 2002, 8:30:51 AM10/16/02
to
Jan Biel wrote:
> Ähnlich geht es mir jetzt: Da höre ich, ab 1000 Euro bekommt man schon
> ganz anständige E-Pianos und überhaupt wären Keyboards auch nicht
> wesentlich billiger. Na schön, wenn ich mal Profi werden will und

Also ein professionelles Stage-Piano kriegste wenn Du einen guten Deal
machst um 2000 Euro, von dem her war das schon die preisliche Unterklasse,
bei einem Konzertflügel würde ich mal bei 20000 Euro anfangen. ;-))))

> Und so sehe ich das auch mit dem Unterricht. Es wäre wohl vergebene
> Liebesmüh, Unsummen an Geld für Gerät und Unterricht auszugeben, nur um
> mir für meine Zwecke übertriebene Fähigkeiten anzueignen. Und auch die

Du hast nicht unrecht. Aber: Die Basisfähigkeiten solltest Du IMHO über
einen Lehrer erlernen. Da gehts ja nicht um irgendwelche renommierten
Oma-Begeisterungssturm-Stücke sondern einfach mal z.B. darum, wie man
effizient seine Finger wo hin tut und was man tun kann, wenn das nicht so
richtig funktionieren will.

Ich hab auch schon lange keinen Unterricht mehr - schaden würde es mir
sicher nicht, aber ich bring's gerade nicht unter in meinem Dasein. ;-)
Trotzdem würde ich behaupten, daß ich mich selbständig ganz gut verbessern
konnte - Was ich aber ohne irgendwelche Formen vom Unterricht am Anfang
wahrscheinlich nicht gemacht hätte, da hätt ich die Sache wohl aus Unlust
und Mangel von Erfolgserlebnissen an den Nagel gehängt.

> Sache mit der Entscheidung, ob ich denn nun Gitarre, Klavier oder
> Gesangsunterricht nehmen sollte, passt mir eigentlich nicht so recht, denn
> ich möchte schon die Möglichkeit haben, mich auf mehreren Instrumenten
> fortzubilden, ohne für jedes Unterricht zu nehmen.

Wenn das (zeitliche OR[1] monetäre) Budget begrenzt ist, mußt Du aber wohl
entscheiden, wo Du Deine Schwerpunkte setzt.

> 1) Unter der Voraussetzung dessen, was ich gerade eben geschrieben habe,
> fällt ein Klavier oder E-Piano aus Preisgründen aus, ich wäre also mit
> einem Keyboard wahrscheinlich besser bedient. Wie groß seht ihr die
> Chance, dass ich mit etwas Übung irgendwann mal den Bogen zur Klaviatur
> bekomme (und wiederum nicht vergessen, ich werde kein Profi!). Ich kenne

Vielleicht solltest Du Rock-Orgel spielen, da braucht's keine so edle
Klaviatur. (Waterfall-Fetischisten: Bitte nicht schlagen! ;-)

;-)

Zu gebrauchten Stage-Pianos o.ä. kann ich nur sagen: Schlecht zu kriegen!
Ich habs 3 Wochen lang versucht mit allen Mitteln (inkl. Kleinanzeigen in
RealLife-Blättern)... nichts vernünftiges zu kriegen! (Vor allem nicht zu
einem vernünftigen Preis.)

> 2) Könnt ihr mir Einsteigerkeyboards empfehlen, die meinen Ansprüchen
> gerecht werden (also nicht wie das Yamaha PSS, das ich mal ersteigert
> hatte ohne zu wissen, dass es für Kinder ist), mit Anschlagdynamik und
> MIDI-Schnittstelle, nicht unbedingt gewichteten Tasten, so um die 100 bis
> 150 Euro (gebraucht). Und falls ihr euch bei dieser Frage nicht schon mit

Nimm keine Tischhupe (Yamaha PSR). Die Dinger haben schon durchaus ihre
Vorzüge, aber die schöne Oma-kompatible Begleitautmatik hält einen nur vom
spielen ab.

Nicht schlecht könnte die alte quasi-Legende Korg M1 sein, die mit gut
Glück um 250 Euro gehandelt wird. Die kann schon Eier legen, Wolle is auch,
nur die Sau fehlt. Die Sounds sind relativ miserabel, aber der Rest ist top.

(Es gibt hier sicher noch bessere Empfehlungen, aber es ist das einzige
wirkliche "Keyboard"[2] in dem Sinne, das ich längere Zeit gespielt hab,
auch wenn's sowas wie ein Digitalsynth ist.)

Bei Ebay rate ich zur Vorsicht, da geht fast alles viel zu teuer weg.
http://www.musiker-flohmarkt.de ist einen Besuch wert.

Grüße,

Niels

[1]: mathematisches Oder im sinne von sprachlich und/oder
[2]: Yamaha PSR sind keine Keyboards sondern Tischhupen
und meine Orgel seh ich als Orgel an und das Stage Piano
als sowas wie Klavier und Synths sind eh die einzig
wahren Instrumente (Beweis anderswo ;-)

--
Für das große Chaos haben wir Computer. Den Rest erledigen wir von Hand.

Achim Goebel

unread,
Oct 16, 2002, 8:52:34 AM10/16/02
to

"Jan Biel" <b0n...@web.de> schrieb

> Vielen Dank, Achim.
>
> Genau auf diese Sache wollte ich noch eingehen. Du hast den Nagel
nämlich
> auf den Punkt getroffen.

Danke ;-)

[...]


> Als Beispiel: Wenn mich jemand fragt, wieviel er für eine Gitarre
ausgeben
> soll, mit der er anfangen kann, das Intrument zu lernen, aber
keine
> Profi/Band-Allüren hat. Dann sage ich ihm klipp und klar: Kauf dir
ne
> Akustik-Schrampfe bei PPC für knapp über 100 DM, das reicht für
Deine
> geringen Ansprüche völlig aus.

Mhh, das würde ich aber nicht sagen. Ich gehe davon aus, das ein
Instrument nicht unbedingt teuer sein braucht, aber trotzdem o.k.
sein muss! Ich würde ihm Raten eine von meinen zu pumpen/kaufen.
Sind nicht unbedingt gut, aber spiel- und stimmbar, ist nicht jede
Kaufhausgitarrefür um die 100 Mark;-).
Kaufe übrigens keine Gitarren über 200 DM bzw. 100 Euro und verkaufe
sie auch nicht teurer. Wenn man nicht grade nicht so einen Kumpel
zur Hand hat sollte man evtl. ein paar Talers mehr locker machen um
diese Standards zu sichern.

Kollegen die sich aus Stimm- und Spielbarkeit eines Instrumentes
machen rate ich übrigens zwei Schaufeln Kies in die (leere)
Biotonne zu geben und die Selbige einen Berg runter zu rollen. Das
macht auch Geräusche und ist an der frischen Luft;-).

[...]

> Und so sehe ich das auch mit dem Unterricht. Es wäre wohl
vergebene
> Liebesmüh, Unsummen an Geld für Gerät und Unterricht auszugeben,
nur um mir
> für meine Zwecke übertriebene Fähigkeiten anzueignen. Und auch die
Sache mit
> der Entscheidung, ob ich denn nun Gitarre, Klavier oder
Gesangsunterricht
> nehmen sollte, passt mir eigentlich nicht so recht, denn ich
möchte schon
> die Möglichkeit haben, mich auf mehreren Instrumenten
fortzubilden, ohne für
> jedes Unterricht zu nehmen.

Wenn du aber ernsthaft musizieren möchtetst (ob für dich allein oder
mit anderen) solltest du dich für ein "Hauptfach" entscheiden und es
auch so vernünftig als möglich angehen. Das "Selbstangeeignete" von
den anderen Instrumenten wird deine Fähigkieten im "Hauptfach"
ergänzen, 3 Instrumente die nichts vernünftiges können führen nie
zur Musik.

> 1) Unter der Voraussetzung dessen, was ich gerade eben geschrieben
habe,
> fällt ein Klavier oder E-Piano aus Preisgründen aus, ich wäre also
mit einem
> Keyboard wahrscheinlich besser bedient. Wie groß seht ihr die
Chance, dass

Und noch mal Einspruch:

Bei Ebay gibt es ständig Klaviere für unter 50 Euro, habe bereits 3
von der Sorte gekauft, alle sind besser als jedes
Plastikkeyboard;-).

> ich mit etwas Übung irgendwann mal den Bogen zur Klaviatur bekomme
(und
> wiederum nicht vergessen, ich werde kein Profi!).

umgekehrt ist es IMO besser...

Grüße
Achim


Stefan Jaskulla

unread,
Oct 16, 2002, 10:03:50 AM10/16/02
to
Jan Biel wrote

> Ich habe allgemein das Problem, wenn ich hier poste, dass ich es
> größtenteils mit Profis (oder solchen, die welche werden wollen) zu tun
> habe. Und sicherlich haben Profis auch feste Vorstellungen, wieviel man
> minimal für ein Gerät ausgeben sollte, das dann ihre persönlichen
> Minimalanforderungen erfüllt.

Da Du weiter unten auf mein Reply eingehst: Nein, ich bin weder Profi,
noch möchte ich es werden (aus dem Alter bin ich raus *g*). Aber auch
als Hobbymusiker habe ich eben gewisse Ansprüche an die Instrumente.

> Als Beispiel: Wenn mich jemand fragt, wieviel er für eine Gitarre ausgeben
> soll, mit der er anfangen kann, das Intrument zu lernen, aber keine
> Profi/Band-Allüren hat. Dann sage ich ihm klipp und klar: Kauf dir ne
> Akustik-Schrampfe bei PPC für knapp über 100 DM, das reicht für Deine
> geringen Ansprüche völlig aus.

Da gibst Du ihm IMHO den falschen Tip! Ich bin wahrlich kein Vertreter
der je-teurer-desto-besser-Fraktion, aber an ein Musikinstrument
stelle ich gewisse Mindestanforderungen in punkto Bedienbarkeit und
Haltbarkeit. Gerade jemand, der ein Instrument neu erlernen will,
verliert bald den Spass, wenn bei der Billigklampfe nach dem ersten
Stimmen der Hals verzogen ist, o.ä.

> Dagegen würde ich vermuten, er würde hier den
> Tip bekommen, bloß nicht weniger als 300 Euro auszugeben, weil alles
> darunter eh nur Schrott oder Spielzeug ist. Doch hier steht er dann
> tatsächlich zwischen den Entscheidungen "ins Instrument reinschnuppern" (100
> DM) oder es ganz sein zu lassen (300 Euro sparen).

Zum "Reinschnuppern" würde ich ihm raten, eine Ketarre auszuleihen, bei
Bekannten oder im Laden. Merkt er, dass er Spass dran hat, sollte er
sich eine kaufen, die zu mehr taugt, als zum effektvollen Zertrümmern
auf der Bühne. Und zwischen 100 DM und 300 EUR gibt's ja noch ein paar
Abstufungen und den Gebrauchtmarkt.

> Ähnlich geht es mir jetzt: Da höre ich, ab 1000 Euro bekommt man schon ganz
> anständige E-Pianos und überhaupt wären Keyboards auch nicht wesentlich
> billiger. Na schön, wenn ich mal Profi werden will und irgendwann mal
> auftreten will ist das sicher ein guter Tip, aber wie ich mich kenne, werde
> ich das Intrument sowieso nicht exzessiv nutzen sondern eher mein
> Notenwissen/Gefühl verbessern um vielleicht irgendwann mal einfachere Stücke
> vom Blatt spielen zu können oder private/amateurhafte Aufnahmen auf
> öffentlichen Klavieren zu machen.

Ich gab Dir diesen Tip, weil Du im Ursprungsposting explizit vom
_Klavier_ lernen schriebst. Hättest Du das nicht so betont, hätte
ich Dir weder zu einem Stage-Piano noch zu einem Masterkeyboard
plus Expander geraten. Und ich bleibe dabei: Auf einer ungewichteten
Plastiktastatur kannst Du nicht vernünftig _Klavier_ spielen.



> Und so sehe ich das auch mit dem Unterricht. Es wäre wohl vergebene
> Liebesmüh, Unsummen an Geld für Gerät und Unterricht auszugeben, nur um mir
> für meine Zwecke übertriebene Fähigkeiten anzueignen.

Du musst doch nicht eine 20-jährige Ausbildung zum Konzertpianisten
machen. Unterricht könnte ja auch heissen, mal ein Jahr zu investieren,
danach hast Du bestimmt soviel "Grundsubstanz", dass Du darauf auto-
didaktisch aufbauen kannst.

> Ich möchte meine Eingangsfragen nun nochmal umformulieren:
>
> 1) Unter der Voraussetzung dessen, was ich gerade eben geschrieben habe,
> fällt ein Klavier oder E-Piano aus Preisgründen aus, ich wäre also mit einem
> Keyboard wahrscheinlich besser bedient. Wie groß seht ihr die Chance, dass
> ich mit etwas Übung irgendwann mal den Bogen zur Klaviatur bekomme

Nochmal: Zum _Klavier_ lernen gehört eine entsprechende Tastatur.
Alles andere ist Keyboard lernen mit Klavierklang ;-)

Aber...

> Ich kenne diverse Leute,
> die Klavier spielen und mir auf meinem autodidaktischen Weg ein paar Tips
> geben können, so dass auch einige Hinweise in Richtung Spieltechnik bekommen
> kann.

... frage doch diese Leute mal, was Sie von Deinen Ideen halten (sowohl
was die Wahl des Instruments als auch des Unterrichts angeht.

> Tja, ich hoffe, ich habe mit diesen Fragen nicht eure Musikerehre verletzt
> und würde mich freuen, wenn noch ein paar konstruktive Ideen kommen. Vielen
> Dank übrigens für die vielen Kommentare, die ihr bereits geschrieben habt.

Es geht doch nicht um Ehrverletzung. Du hast um Meinungen und Tipps
gebeten und einiges bekommen. Und es waren durchaus nicht nur Equipment-
fetischisten und verbohrte Ohne-Lehrer-kein-Lernen-Verfechter dabei :-)

Zieh Dir das aus den Postings, was Dir hilft und nimm zur Kenntnis,
dass es unterschiedliche Meinungen gibt. Wär doch langweilig, wenn
es zu jeder Frage _eine_ allgemeingültige Antwort gäbe-wir könnten
uns das Diskutieren sparen und würden die FAQ immer mehr erweitern ;)

Letztlich wirst Du das machen, was Dir, Deinem Geldbeutel, Deinem
Zeitbudget passt. Und wenn Du mit dem Ergebnis zufrieden bist, hast
Du doch die absolut richtige Entscheidung getroffen.

Gruß
Stefan


--
Posted via Mailgate.ORG Server - http://www.Mailgate.ORG

Niels Ott

unread,
Oct 16, 2002, 10:20:56 AM10/16/02
to
Achim Goebel wrote:
> Notenlesen können und Blattspiel sind für mich ein großer, sehr
> großer Unterschied;-)

Ich war gestern auf einem JazzBluesSonstwas SessionKonzert und die haben
Blues nach Noten gespielt. Ich fand das an Perversion grenzend.

Ni

Message has been deleted

Niels Ott

unread,
Oct 16, 2002, 11:01:59 AM10/16/02
to
Christian Hauschke wrote:
> Noten im Zusammenhang mit
> - Session
> - Jazz
> - Blues
> - Sonstwas
>
> Jetzt sag bloß noch, die hätten auch Gitarren benutzt, dann wirst Du
> aber allmählich unglaubwürdig.

Eine Jazzkettarre mit Aufschrift "Fender" sah ich, getunnelt durch ein sehr
schön tönendes WahWah. Das Piano hatte für seine Optik nen wirklich Klasse
Sound, als Basser waren elektrische wie contraiöse vorhanden. Der Rest hat
geblasen. Achja, und singen konnten auch ein paar - und wie. Hammerhart...

Aber irnkwie echt alle nach Noten. Ich fand das krass[tm]. Gut angehört hat
sich die Sache aber trotzdem. Auch und wie.

Allerdings, einer der Saxtröter fand das mit den Noten nicht so wichtig.
Der war zugleich der jüngste on stage, würde mal so 16,5 bis 18 schätzen...
Achja, der Basser hielt Noten auch nicht für notwendig. Der Gütarrist war
leider meist auf der kleinen Bühne irgendwo versteckt, so daß ich dazu nix
sagen kann. (Hat nur der Hals seiner Gitarre irgendwo vorgelugt, wo Fender
zu lesen war.)

Ni

*pling*

Wolfgang Krietsch

unread,
Oct 16, 2002, 10:38:09 AM10/16/02
to
On Wed, 16 Oct 2002 14:08:39 +0200, Achim Goebel wrote:

>
>Notenlesen können und Blattspiel sind für mich ein großer, sehr
>großer Unterschied;-)

Klar. Aber er schrieb "Notenlesen und -spielen" - darunter habe ich "vom
Blatt spielen" verstanden.


Bye

woffi

--
Melusine: Kraweel, kraweel!
Taub-trüber Ginst am Musenhain,
trüb-tauber Hain am Musenginst: kraweel, kraweel!
- Loriot, Pappa ante Portas

Erik Hüther

unread,
Oct 16, 2002, 11:16:51 AM10/16/02
to
Niels Ott <niels...@tomix.de> schrieb:

>> Notenlesen können und Blattspiel sind für mich ein großer, sehr
>> großer Unterschied;-)
>
> Ich war gestern auf einem JazzBluesSonstwas SessionKonzert und die
> haben Blues nach Noten gespielt. Ich fand das an Perversion
> grenzend.

Richtige Noten oder Leadsheets?

Gruß Erik

--
"Doch der arme arme Sänger, der hat bei Mädchen keinen Stich,
Doch das find ich ziemlich schade, denn der Sänger, der bin ich!"
[Illegal 2001, "Mädchen sind doof"]
http://www.Ostertaler.de `---------+---------- http://www.AntrumNequam.de

Matthias Warkus

unread,
Oct 16, 2002, 10:25:51 AM10/16/02
to
Wed, 16 Oct 2002 16:20:56 +0200, message by
Niels Ott <niels...@tomix.de>:

> Achim Goebel wrote:
> > Notenlesen können und Blattspiel sind für mich ein großer, sehr
> > großer Unterschied;-)
>
> Ich war gestern auf einem JazzBluesSonstwas SessionKonzert und die haben
> Blues nach Noten gespielt. Ich fand das an Perversion grenzend.

Wo ist das Problem? Entscheidend ist wie immer, was hinten rauskommt.

Die Bluese auf den paar Aufnahmen von unserer Jazzcombo hatten dir
doch gefallen, oder? Die waren teilweise auch nach Noten gespielt.

mawa
--
Hatte ich noch ein Jahr zuvor all den wilden Geschichten von Fremden
andächtig gelauscht, war ich auf einmal besser als andere darüber
informiert, wer wer war und wer mit wem zusammen war. Die anderen
hatten sich das Gedächtnis für Solches schon lange weggesoffen.

Jan Biel

unread,
Oct 16, 2002, 3:43:52 PM10/16/02
to
"Stefan Jaskulla" <stefan....@gmx.de> schrieb
> Jan Biel wrote

> Da Du weiter unten auf mein Reply eingehst: Nein, ich bin weder Profi,
> noch möchte ich es werden (aus dem Alter bin ich raus *g*). Aber auch
> als Hobbymusiker habe ich eben gewisse Ansprüche an die Instrumente.

Sorry, wenn das so rüberkam, als hätte ich Dich persönlich angesprochen. Ich
wollte mit meinem Posting mehr die Allgemeinheit ansprechen, weil so viele
Dinge von unterschiedlichen Personen gesagt wurden, dass ich die nicht
auseinandertüdeln wollte. Habe ich eigentlich damit gegen irgendeine
Netiquette-Regel verstoßen?

> Da gibst Du ihm IMHO den falschen Tip! Ich bin wahrlich kein Vertreter
> der je-teurer-desto-besser-Fraktion, aber an ein Musikinstrument
> stelle ich gewisse Mindestanforderungen in punkto Bedienbarkeit und
> Haltbarkeit. Gerade jemand, der ein Instrument neu erlernen will,
> verliert bald den Spass, wenn bei der Billigklampfe nach dem ersten
> Stimmen der Hals verzogen ist, o.ä.

Ich habe nicht gesagt "Kauf dir die erstbeste Billiggitarre die dir über den
Weg läuft". Ich habe einem Bekannten eine knapp über 100 DM Konzertgitarre
(das waren doch die mit den Nylonsaiten oder?) bei PPC Music Hannover zum
Geburtstag geschenkt, und abgesehen davon dass der Lack etwas abfärbt und
sich der Klang natürlich nicht mit teuren Gitarren messen kann, ein
einwandfreies Instrument, das man keinesfalls mit Kaufhaus-Schrott
vergleichen kann. Ich würde mir selber so ein Ding als Reisegitarre kaufen,
und das obwohl ich auch schonmal 800 Euro für eine Akustik-mit Tonabnehmer
hingelegt habe. Ich bin also kein Vertreter der nur-billig-Fraktion.

> Ich gab Dir diesen Tip, weil Du im Ursprungsposting explizit vom
> _Klavier_ lernen schriebst. Hättest Du das nicht so betont, hätte
> ich Dir weder zu einem Stage-Piano noch zu einem Masterkeyboard
> plus Expander geraten. Und ich bleibe dabei: Auf einer ungewichteten
> Plastiktastatur kannst Du nicht vernünftig _Klavier_ spielen.

Ja, mittlerweile bin ich schlauer und weiß dass ein großer Unterschied
zwischen Klavier und Keyboard-lernen besteht. Das war mir vorher nicht so
klar, deshalb habe ich die beiden Fälle als einen betrachtet.

> Du musst doch nicht eine 20-jährige Ausbildung zum Konzertpianisten
> machen. Unterricht könnte ja auch heissen, mal ein Jahr zu investieren,
> danach hast Du bestimmt soviel "Grundsubstanz", dass Du darauf auto-
> didaktisch aufbauen kannst.

Ja, ich hatte nur gehofft, dass ich Unterricht vermeiden könnte, denn wenn
schon Geld dafür ausgeben, dann würde ich doch eher zur Stimmbildung
tendieren oder dazu meine autodidaktischen Gitarrenfähigkeiten zu
professionalisieren. :)

> > Tja, ich hoffe, ich habe mit diesen Fragen nicht eure Musikerehre
verletzt
> > und würde mich freuen, wenn noch ein paar konstruktive Ideen kommen.
Vielen
> > Dank übrigens für die vielen Kommentare, die ihr bereits geschrieben
habt.
>
> Es geht doch nicht um Ehrverletzung. Du hast um Meinungen und Tipps
> gebeten und einiges bekommen. Und es waren durchaus nicht nur Equipment-
> fetischisten und verbohrte Ohne-Lehrer-kein-Lernen-Verfechter dabei :-)

Das war auch keinesfalls zu diesen wirklich brauchbaren Postings gedacht,
die ja ein breites Spektrum abdecken. Aber ich erinnere mich noch an damals,
als ich mal explizit nach einem Keyboard für 100 DM gefragt hatte und sich
fast ausschließlich einige Musikprofis naserümpfend zu Wort meldeten, und
mir zu verstehen gaben, dass ich in dieser Preisklasse allenfalls Spielzeug,
nicht aber Musikinstrumente erwarten könnte. Ich kam mir dabei vor wie ein
ziemlicher Idiot, deshalb die Vorsicht :)

> Zieh Dir das aus den Postings, was Dir hilft und nimm zur Kenntnis,
> dass es unterschiedliche Meinungen gibt. Wär doch langweilig, wenn
> es zu jeder Frage _eine_ allgemeingültige Antwort gäbe-wir könnten
> uns das Diskutieren sparen und würden die FAQ immer mehr erweitern ;)

Das tue ich durchaus, und bin froh, dass ich diese unterschiedlichen
Meinungen diesmal auch zu Gesicht bekommen habe und nicht nur die
Musikerelite, die nur mit ihresgleichen zu tun haben möchte.

Vielen Dank,
Janbiel


Niels Ott

unread,
Oct 16, 2002, 5:04:44 PM10/16/02
to
Erik Hüther wrote:
> Richtige Noten oder Leadsheets?

So Bobbele mit Fähnle auf Linien.

Andreas Kilgus

unread,
Oct 20, 2002, 12:52:46 PM10/20/02
to
Matthias Warkus schrieb:

> Andreas Kilgus <use...@spielzeugkeyboarder.de>:
>> Niels Ott schrieb:
>> > Andreas Kilgus wrote:
>>
>> Mal ganz vorsichtig formuliert: Vom ein oder anderen konnte man
>> schon lesen oder im Direktkontakt berichtet bekommen, daß bei den
>> verwendeten Synths bereits ein- oder mehrfach Tasten ausgetauscht
>> werden mußten.
>
> Um welche Geräte ging's da?

Alesis Quadrasynth, M1, DW8000, D50 und noch einige mehr...

Bei manchen Geräten wundert einen aber natürlich nix: Bei 'nem Poly 800
ist's z.B. ja eigentlich sowieso erstaunlich, daß die Tastatur das
Bespielen überhaupt übersteht - egal wie das Bespielen aussieht... *g*

> Wenn's der Anschlag echt macht, müsste ich bei meinem Roland schon
> etliche Tasten gekillt haben.

Wieso? Du bist doch genauso ein Ausnahme-Pianist, wie ich ein
Ausnahme-Spielzeugkeyboarder bin. :-)

> mawa, Klavierist und kilgustechnisch betrachtet angeblicher
> "Grobmotoriker"

Du hast da oben ein Wort zu viel drin. ;-)

Gruß
Andi

Joern Haensch

unread,
Oct 21, 2002, 6:21:38 AM10/21/02
to
Niels Ott schrieb:

>> Ja. Ein Keyboard spielt man tatsächlich anders als ein Klavier. Umsteigen
>> vom Klavier auf's Keyboard ist idR leichter als umgekehrt.

>Zumindest, wenn man die Anschlagsdynamik ausschaltet, aka Orgel. ;-)

Ne echte Orgel hat auch durchaus eine "Anschlagsdynmaik".
Wirkst sich allerdings weniger auf die Laustärke als auf das "Attack"
aus ...

Jörn

--
"Selbstdarstellungsseite": www.dooferorganist.de
Die drmm-FAQ-Seite: www.drm-machen.de
Das dritte drmm-Treffen am 13./14.9.: www.kirchenmugge.de

Joern Haensch

unread,
Oct 21, 2002, 6:27:33 AM10/21/02
to
Andreas Kilgus schrieb:

>>> Ja. Ein Keyboard spielt man tatsächlich anders als ein Klavier.
>>> Umsteigen vom Klavier auf's Keyboard ist idR leichter als umgekehrt.
>Wenn ich mir anschaue, wie so mancher "hauptberuflich Gewichtete" bei
>Gelegenheit und auf seinen Wunsch hin einen meiner Synths probeweise
>bedient, habe ich da durchaus so meine Zweifel. Denn oft hätte
>derjenige die Anfrage "darf ich den mal spielen?" wahrheitsgetreu wohl
>besser als "darf ich den mal unter Einsatz von fff-Motorik
>zusammenschlagen?" formuliert... ;-)

Das Problem ist, daß viele - vor allem die Anfänger - das "fff-Spiel"
= "mit viel Kraft spielen" übersetzen. Das sind aber auch dijenigen,
die sich als erstes irgendwelche Sehnenscheidentzündungen etc. holen
;-)
Das ist garnicht so einfach, denen klarzumachen, daß nicht die Kraft,
sondern in erster Linie die Anschlagsgeschwindigkeit(!) für die
Dynamik entscheidend ist.

Aber ein Tischhupenquäler wird das wohl eh nicht verstehen können.
<duck&run>

Andreas Kilgus

unread,
Oct 21, 2002, 7:48:57 AM10/21/02
to
Joern Haensch schrieb:

> Andreas Kilgus schrieb:
>
> > [Klavieristen hauen friedfertige Synthies kaputt]


>
> Das Problem ist, daß viele - vor allem die Anfänger - das "fff-Spiel"
> = "mit viel Kraft spielen" übersetzen. Das sind aber auch dijenigen,
> die sich als erstes irgendwelche Sehnenscheidentzündungen etc. holen
> ;-)

ACK.

> Das ist garnicht so einfach, denen klarzumachen, daß nicht die Kraft,
> sondern in erster Linie die Anschlagsgeschwindigkeit(!) für die
> Dynamik entscheidend ist.

Eigentlich erstaunlich - im Klavierunterricht dürfte ja wohl vermittelt
werden, daß "Hammermechanik" nicht heißt, daß man auf die Tastatur
einhämmern soll... *g*

> Aber ein Tischhupenquäler wird das wohl eh nicht verstehen können.
> <duck&run>

Ich bitte um "From:"-adäquate Diffamierung - ich hab' mir doch
spielzeugkeyboarder.de nicht reserviert um dann (auch noch sachlich
flachs) als Tischhuper bezeichnet zu werden. ;-)

Gruß
Andi

Joern Haensch

unread,
Oct 26, 2002, 5:12:37 PM10/26/02
to
Andreas Kilgus schrieb:

[Klavieristen hauen friedfertige Synthies kaputt]

>> Das ist garnicht so einfach, denen klarzumachen, daß nicht die Kraft,
>> sondern in erster Linie die Anschlagsgeschwindigkeit(!) für die
>> Dynamik entscheidend ist.
>Eigentlich erstaunlich - im Klavierunterricht dürfte ja wohl vermittelt
>werden, daß "Hammermechanik" nicht heißt, daß man auf die Tastatur
>einhämmern soll... *g*

Das ist wirklich _nicht_ einfach, zumal das - im wahrsten Sinne des
Wortes - auch mit der "Körperhaltung" zu tun hat!
Und wer einfach nicht aufrecht sitzen kann, ohne dabei zu verkrampfen,
der wird auch nie schön Klavier sülten können ;-)

Du glaubst garnicht, wieviele Leute es nicht(!) schaffen, ihre Kräfte
zielgerichtet einzusetzen und nicht in ganzen Körperteilen zu
verkrampfen. Bei den Tastatören ist das zwar noch recht übersichtlich,
bei den Dirigenten oder Sängern wirds richtig kompliziert ...
Das erfordert jahrelanges, konsequentes Training - manche schaffens
einfach auch nie ;-)

>> Aber ein Tischhupenquäler wird das wohl eh nicht verstehen können.
>> <duck&run>
>Ich bitte um "From:"-adäquate Diffamierung - ich hab' mir doch
>spielzeugkeyboarder.de nicht reserviert um dann (auch noch sachlich
>flachs) als Tischhuper bezeichnet zu werden. ;-)

Da fällt mir ein: Ich solle mir mal langsam dooferkantor.de
reservieren - werde ja schließlich bald befördert *bg*

Jörn ;-)

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