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OSB-Platten verspachteln womit?

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Ralph Altmann

unread,
Jan 22, 2001, 4:26:50 PM1/22/01
to
Hallo Leute,

ich hab jetzt eine Zwischenwand mit OSB-Platten verkleidet (Reste vom Fußboden)
und möchte die ebenso glatt und weiß streichen wie die Gipskartonplatten, die an
den anderen Wänden sind. Kann ich dafür auch die gleiche Spachtelmasse wie für
Rigips nehmen (also in meinem Fall Knauff Füllspachtel leicht oder Uniflott)? Das
hab ich noch und Erfahrung in der Verarbeitung inzwischen auch. Oder hält das
weniger gut auf OSB? Was sollte man stattdessen nehmen?
Als Endbeschichtung ist (wie sonst auch) Sylitol Bio Innenfarbe (eine
Silikatfarbe) geplant, vorher kommt noch Haftgrund drauf.

Danke für alle Tipps,
Ralph

--
Bildbearbeitung und vieles mehr:
www.RalphAltmann.de

Abteilungsuser AnW W5530

unread,
Jan 25, 2001, 11:00:42 PM1/25/01
to
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das halten soll, wenn
du die Holzporen mit Gipsspachtel zuschmieren willst?
Kauf einfach ein paar 12,5mm Rigipsplatten und schraub die drüber. Schmier
deine übrige Spachtelmasse in die Stöße und du hast die Gewissheit, daß es
auch hält.

Gruß vom Arbeiter

Ralph Altmann schrieb in Nachricht <94i8st$rn8$02$1...@news.t-online.com>...

Ralph Altmann

unread,
Jan 27, 2001, 5:43:57 AM1/27/01
to
Am 26 Jan 2001 schrieb Abteilungsuser AnW W5530 in de.rec.heimwerken:

>Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das halten soll,
>wenn du die Holzporen mit Gipsspachtel zuschmieren willst?
>Kauf einfach ein paar 12,5mm Rigipsplatten und schraub die drüber.
>Schmier deine übrige Spachtelmasse in die Stöße und du hast die
>Gewissheit, daß es auch hält.
>

geht leider nicht - Aufbau wird dann zu dick.
Deshalb meine Frage. Ich könnte ja dem Gipsspachtel noch ein Bindemittel
zusetzen. Das sollte aber wohl auch schon drin sein.
Warum soll es eigentlich nicht halten? OSB, auch wenns unbehandelt ist,
arbeitet doch sicher nicht so wie richtiges Holz.

Gruß,
Ralph

Horst Kalevar

unread,
Jan 27, 2001, 9:07:44 AM1/27/01
to

Ralph Altmann <ne...@RalphAltmann.de> schrieb in im Newsbeitrag:
Xns9036773E0CE22n...@62.153.159.134...

> Deshalb meine Frage. Ich könnte ja dem Gipsspachtel noch ein Bindemittel
> zusetzen. Das sollte aber wohl auch schon drin sein.
> Warum soll es eigentlich nicht halten? OSB, auch wenns unbehandelt ist,
> arbeitet doch sicher nicht so wie richtiges Holz.

Rot-Weiss von VG hält auch da, wo es eigentlich nicht halten soll.
Spätestens bei angespachtelten Holzzargen, die der Azubi nicht abgeklebt
hat, hält es mehr als man will. Zur Sicherheit würde ich die Platten mit
Putzgrund vorstreichen. Wenn Du ganz sicher gehen willst, tackere doch ein
grobes Gewebe auf die OSB-Platten. Darüber kannst Du dann spachteln.

Aber Vorsicht, o. a. ist kein Stand der Technik.

Gruß
Horst


Andrea Glatthor

unread,
Jan 27, 2001, 2:41:19 PM1/27/01
to
"Horst Kalevar" <Kal...@t-online.de> schrieb:
> Ralph Altmann <ne...@RalphAltmann.de> schrieb

>> Deshalb meine Frage. Ich könnte ja dem Gipsspachtel noch ein Bindemittel
>> zusetzen. Das sollte aber wohl auch schon drin sein.
>> Warum soll es eigentlich nicht halten? OSB, auch wenns unbehandelt ist,
>> arbeitet doch sicher nicht so wie richtiges Holz.
>
> Rot-Weiss von VG hält auch da, wo es eigentlich nicht halten soll.

er heisst doch auch _Haft_putz. :-)

> [...] Zur Sicherheit würde ich die Platten mit Putzgrund vorstreichen.

Beto-Kontakt? Müsste eigentlich am besten funktionieren.
Haften tut die Knauf-Spachtelmasse sicher auch ohne Grundierung (kann
man ja an Reststücken ausprobieren) und vielleicht lässt man es dann
am einfachsten mal darauf ankommen? Probleme sehe ich im total
verschiedenen Verhalten von OSB und Gipsspachtel bei Luftfeuchte- und
Temperaturänderungen. Im schlimmsten Fall gibt es irgendwann kleine
Risse.

> Wenn Du ganz sicher gehen willst, tackere doch ein
> grobes Gewebe auf die OSB-Platten. Darüber kannst Du dann spachteln.

ACK

> Aber Vorsicht, o. a. ist kein Stand der Technik.

*g* Hauptsache, es hält.


Andrea

Ralph Altmann

unread,
Jan 27, 2001, 4:15:45 PM1/27/01
to
Am 27 Jan 2001 schrieb Andrea Glatthor in de.rec.heimwerken:

>> [...] Zur Sicherheit würde ich die Platten mit Putzgrund vorstreichen.
>
>Beto-Kontakt? Müsste eigentlich am besten funktionieren.
>Haften tut die Knauf-Spachtelmasse sicher auch ohne Grundierung (kann
>man ja an Reststücken ausprobieren) und vielleicht lässt man es dann
>am einfachsten mal darauf ankommen? Probleme sehe ich im total
>verschiedenen Verhalten von OSB und Gipsspachtel bei Luftfeuchte- und
>Temperaturänderungen. Im schlimmsten Fall gibt es irgendwann kleine
>Risse.
>

Hallo Andrea,

was ist Beto-Kontakt? Kannst Du mir evtl. den Hersteller und vielleicht
auch noch ein Alternativprodukt nennen?

Danke,

Ralph

Andrea Glatthor

unread,
Jan 27, 2001, 5:19:42 PM1/27/01
to
Hi Ralph,

ne...@RalphAltmann.de (Ralph Altmann) schrieb:

> Am 27 Jan 2001 schrieb Andrea Glatthor in de.rec.heimwerken:

>>> [...] Zur Sicherheit würde ich die Platten mit Putzgrund vorstreichen.
>>

>> Beto-Kontakt? [...]

> was ist Beto-Kontakt? Kannst Du mir evtl. den Hersteller und vielleicht
> auch noch ein Alternativprodukt nennen?

"Beto-Kontakt" ist von Knauf.
"Kontaktgrund" heisst es bei Turmgips (Lafarge),
"Rikombi Kontakt" bei Rigips,
"VG-Betonkontakt" bei den Vereinigten Gipswerken,
"Quarzgrund" bei Heidelberger-maxit und
"Hagalith Kontaktgrund" bei Quick-Mix.

Es sind alles Haftbrücken für schwachsaugende Untergründe wie Beton,
aber auch Dämmstoffplatten ... eigentlich als Grundierung für
Gipsputze gedacht, nicht für Spachtelmassen. Sie enthalten Quarzsand
o.ä. und bilden eine rauhe Kontaktfläche für die Deckschicht. Wenn
irgendwo der Gipsputz von der Betondecke mit lautem Knall
herunterkommt, ist nicht selten genau diese Haftbrücke die Ursache
dafür. :-))

Ich habe an diese Art der Grundierung gedacht, weil auch bei Gipsputz
auf Betonuntregrund eine ähnliche Sachlage vorliegt, wie bei Dir:
Stark unterschiedliches thermisches Ausdehnungsverhalten und ebenso
verschiedener Feuchtehaushalt.


Andrea

Andrea Glatthor

unread,
Jan 27, 2001, 5:41:00 PM1/27/01
to
Hi Ralph,

ne...@RalphAltmann.de (Ralph Altmann) schrieb:

> Am 27 Jan 2001 schrieb Andrea Glatthor in de.rec.heimwerken:

>>> [...] Zur Sicherheit würde ich die Platten mit Putzgrund vorstreichen.
>>

>> Beto-Kontakt? [...]

> was ist Beto-Kontakt? Kannst Du mir evtl. den Hersteller und vielleicht
> auch noch ein Alternativprodukt nennen?

"Beto-Kontakt" ist von Knauf.


"Kontaktgrund" heisst es bei Turmgips (Lafarge),
"Rikombi Kontakt" bei Rigips,
"VG-Betonkontakt" bei den Vereinigten Gipswerken,
"Quarzgrund" bei Heidelberger-maxit und
"Hagalith Kontaktgrund" bei Quick-Mix.

Es sind alles Haftbrücken für schwachsaugende Untergründe wie Beton,
aber auch Dämmstoffplatten ... eigentlich als Grundierung für

Gipsputze gedacht, nicht für Spachtelmassen. Sie enthalten einen Sand
mit 1 mm Maximalkorn (Quarz oder Kalkstein) und bilden eine sehr gute,


rauhe Kontaktfläche für die Deckschicht.
Wenn irgendwo der Gipsputz von der Betondecke mit lautem Knall

herunterkommt, ist nicht selten die mangelhafte Qualität genau dieser


Haftbrücke die Ursache dafür. :-))

Ich habe an diese Art der Grundierung für Dich gedacht, weil auch bei


Gipsputz auf Betonuntregrund eine ähnliche Sachlage vorliegt, wie bei
Dir: Stark unterschiedliches thermisches Ausdehnungsverhalten und

ebenso verschiedener Feuchtehaushalt zwischen Gipsdeckschicht und
Untergrund. Haften tun die Haftbrücken wie der Teufel auch auf Holz,
da habe ich keine Bedenken.

Die Bespannung mit Gewebe kannst Du Dir ersparen, wenn Du eine
Haftbrücke nimmst.
Das Gewebe wäre sinnvoll, wenn Du einfach so verspachtelst, weil es
dann nicht zu einer flächigen Ablösung in qm-Ausmaß kommt, sondern die
Spachtelmasse eben "nur" in Stücke reisst (aber nicht abfällt).


Andrea

Ralph Altmann

unread,
Jan 29, 2001, 3:54:11 PM1/29/01
to
Am 27 Jan 2001 schrieb Andrea Glatthor in de.rec.heimwerken:

>(zum Thema Haftbrücken)

Danke, Andrea, das war erschöpfend und läßt keine Frage offen. Da es nur
relativ kleine Flächen sind (die größte ca. 2,5 x 1,1 m) dürfte es mit
Spannungen auch nicht so schlimm werden, hoffe ich.

Gruß,
Ralph

Ralph Altmann

unread,
Jan 30, 2001, 11:49:25 AM1/30/01
to
Am 27 Jan 2001 schrieb Andrea Glatthor in de.rec.heimwerken:

>> was ist Beto-Kontakt? Kannst Du mir evtl. den Hersteller und vielleicht
>> auch noch ein Alternativprodukt nennen?
>
>"Beto-Kontakt" ist von Knauf.
>"Kontaktgrund" heisst es bei Turmgips (Lafarge),
>"Rikombi Kontakt" bei Rigips,
>"VG-Betonkontakt" bei den Vereinigten Gipswerken,
>"Quarzgrund" bei Heidelberger-maxit und
>"Hagalith Kontaktgrund" bei Quick-Mix.

Hallo Andrea,

noch eine Nachfrage: Ich hab im Keller noch einen Kanister "Dyckerhoff
Haftemulsion" (für Putz- und Mörteluntergründe) gefunden. Kann ich das auch
nehmen?

Gruß,
Ralph

Andrea Glatthor

unread,
Jan 30, 2001, 1:19:36 PM1/30/01
to
ne...@RalphAltmann.de (Ralph Altmann) schrieb:

> Hallo Andrea,

Hallo Ralph, :-)

> noch eine Nachfrage: Ich hab im Keller noch einen Kanister "Dyckerhoff
> Haftemulsion" (für Putz- und Mörteluntergründe) gefunden. Kann ich das auch
> nehmen?

Ja, sofern Du das Zeug meinst: http://www.dyckerhoff-sopro.de/449.htm
(und wenn die Emulsion noch nicht gammelig riecht :-)

Anwendung lt. Merkblatt: "Haftbrücke auf glatten, nicht saugfähigen
Unterkonstruktionen: unverdünnter Auftrag; ca. 150 g/qm"

Es handelt sich bei dem Zeug um einen Betonkontaktgrund ohne den
Quarzsand drin. Für Deine Spachtelarbeit ist das auch ohne Sand
verwendbar.

Wichtig ist die Beachtung dieses Satzes aus dem Technischen Merkblatt:

box2:

Der Auftrag von Mörtel, Estrichen, Schlämmen oder Spachtelmassen muß
frisch in frisch vor Abtrocknung bzw. vor Filmbildung erfolgen.

#


Andrea

Joerg Kummetz

unread,
Jan 31, 2001, 6:41:32 AM1/31/01
to
Andrea Glatthor <a...@andrea-glatthor.de> wrote:
>ne...@RalphAltmann.de (Ralph Altmann) schrieb:

>> noch eine Nachfrage: Ich hab im Keller noch einen Kanister "Dyckerhoff
>> Haftemulsion" (für Putz- und Mörteluntergründe) gefunden. Kann ich das auch
>> nehmen?
>[...]

>Wichtig ist die Beachtung dieses Satzes aus dem Technischen Merkblatt:
>
>box2:
>
>Der Auftrag von Mörtel, Estrichen, Schlämmen oder Spachtelmassen muß
>frisch in frisch vor Abtrocknung bzw. vor Filmbildung erfolgen.
>
>#


Da wär ich aber extrem vorsichtig! Wenn Du auf einen Holzuntergrund mit
Dispersion grundierst, quillt es in der Oberfläche etwas auf (das geht verdammt
schnell, auch bei OSB). Wenn dann nass in nass gespachtelt wird, dürfte zwischen
Holz und Spachtel eine nicht unerhebliche Schwundspannung entstehen, die im
ungünstigsten Fall zur Ablösung des Spachtels führen kann.


Jörg
--
_____________________________________________________________
NewsGroups Suchen, lesen, schreiben mit http://netnews.web.de

Ralph Altmann

unread,
Feb 1, 2001, 1:57:48 PM2/1/01
to
Am 31 Jan 2001 schrieb Joerg Kummetz in de.rec.heimwerken:

>Da wär ich aber extrem vorsichtig! Wenn Du auf einen Holzuntergrund mit
>Dispersion grundierst, quillt es in der Oberfläche etwas auf (das geht
>verdammt schnell, auch bei OSB). Wenn dann nass in nass gespachtelt
>wird, dürfte zwischen Holz und Spachtel eine nicht unerhebliche
>Schwundspannung entstehen, die im ungünstigsten Fall zur Ablösung des
>Spachtels führen kann.
>

Jetzt bin ich aber doch etwas verwirrt. Die Spachtelmasse ist doch auch
feucht - macht es da noch etwas aus, wenn man kurz davor feucht grundiert?
Sicher wäre besser: Grundieren > Trocknen > Spachteln, vor allem, wenn die
Grundierung "wasserdicht" wäre.
Andrea, werden die anderen von Dir genannten Haftgründe nicht nass-in-nass
verarbeitet?

Aber ich denke, ich werde es mit dem Dyckerhoff Haftgrund versuchen.

Gruß,
Ralph

Andrea Glatthor

unread,
Feb 1, 2001, 3:03:42 PM2/1/01
to
Hallo Ralph,

sorry, aber das Posting von Jörg habe ich gestern nicht gleich
beantwortet ... und dann vergessen.

ne...@RalphAltmann.de (Ralph Altmann) schrieb:

> Am 31 Jan 2001 schrieb Joerg Kummetz in de.rec.heimwerken:

>> Da wär ich aber extrem vorsichtig! Wenn Du auf einen Holzuntergrund mit
>> Dispersion grundierst, quillt es in der Oberfläche etwas auf (das geht
>> verdammt schnell, auch bei OSB). Wenn dann nass in nass gespachtelt
>> wird, dürfte zwischen Holz und Spachtel eine nicht unerhebliche
>> Schwundspannung entstehen, die im ungünstigsten Fall zur Ablösung des
>> Spachtels führen kann.

> Jetzt bin ich aber doch etwas verwirrt. Die Spachtelmasse ist doch auch
> feucht - macht es da noch etwas aus, wenn man kurz davor feucht grundiert?

Nö, auch Spachtelmasse direkt auf die Platte wäre noch verkehrter. Die
Schwind- und sonstigen Spannungen soll die Grundierung ja gerade
auffangen. Dass diese Arbeitsweise insgesamt nicht den "allgemein
anerkannten Regeln der Baukunst" entspricht, ... nun ja.
<schulterzuck> :-)

> Sicher wäre besser: Grundieren > Trocknen > Spachteln, vor allem, wenn die
> Grundierung "wasserdicht" wäre.

Aber wenn die Spachtelmasse dann nicht darauf hält, hast Du nichts
gewonnen.

> Andrea, werden die anderen von Dir genannten Haftgründe nicht nass-in-nass
> verarbeitet?

Nein, normalerweise nicht. Unter anderem wegen dem Quarzkörnung darin
ist das auch kein Problem. Wenn der Hersteller aber explizit
nass-in-nass vorschreibt, sollte man sich daran halten. Die kennen
ihre Grundierung und scheinen genau zu wissen, dass auf dem
angetrockneten Film die nächste Schicht nicht mehr richtig haftet:

Dyckerhoff schreibt (den zweiten Satz hate ich beim ersten Posting
nicht mitzitiert):

,----------------------------------------------------------------------.
! !
! Der Auftrag von Mörtel, Estrichen, Schlämmen oder Spachtelmassen muß !
! frisch in frisch vor Abtrocknung bzw. vor Filmbildung erfolgen. !
! Getrocknete Filme müssen entfernt werden. !
! ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ !
`----------------------------------------------------------------------´

> Aber ich denke, ich werde es mit dem Dyckerhoff Haftgrund versuchen.

Im Zweifelsfall würde ich immer erst eine kleine Testfläche auf einem
OSB-Plattenrest machen. Die Platte kann man auch so richtig schön
biegen, um zu gucken, wann die Spachtelmasse reisst und abplatzt.


Andrea

Andrea Glatthor

unread,
Feb 1, 2001, 3:25:24 PM2/1/01
to
Hallo Ralph, Hallo Jörg,

sorry, aber Jörgs Posting habe ich gestern nicht gleich beantwortet
... und dann vergessen.

ne...@RalphAltmann.de (Ralph Altmann) schrieb:

> Am 31 Jan 2001 schrieb Joerg Kummetz in de.rec.heimwerken:

>> Da wär ich aber extrem vorsichtig! Wenn Du auf einen Holzuntergrund mit
>> Dispersion grundierst, quillt es in der Oberfläche etwas auf (das geht
>> verdammt schnell, auch bei OSB). Wenn dann nass in nass gespachtelt
>> wird, dürfte zwischen Holz und Spachtel eine nicht unerhebliche
>> Schwundspannung entstehen, die im ungünstigsten Fall zur Ablösung des
>> Spachtels führen kann.

> Jetzt bin ich aber doch etwas verwirrt. Die Spachtelmasse ist doch auch
> feucht - macht es da noch etwas aus, wenn man kurz davor feucht grundiert?

Nö, auch Spachtelmasse direkt auf die Platte wäre noch verkehrter. Die


Schwind- und sonstigen Spannungen soll die Grundierung ja gerade
auffangen. Dass diese Arbeitsweise insgesamt nicht den "allgemein
anerkannten Regeln der Baukunst" entspricht, ... nun ja.
<schulterzuck> :-)

> Sicher wäre besser: Grundieren > Trocknen > Spachteln, vor allem, wenn die
> Grundierung "wasserdicht" wäre.

Aber wenn die Spachtelmasse dann nicht darauf hält, hast Du nichts
gewonnen.

> Andrea, werden die anderen von Dir genannten Haftgründe nicht nass-in-nass
> verarbeitet?

Nein, normalerweise nicht. Unter anderem wegen dem Quarzkörnung darin


ist das auch kein Problem. Wenn der Hersteller aber explizit
nass-in-nass vorschreibt, sollte man sich daran halten. Die kennen
ihre Grundierung und scheinen genau zu wissen, dass auf dem
angetrockneten Film die nächste Schicht nicht mehr richtig haftet:

Dyckerhoff schreibt (den zweiten Satz hate ich beim ersten Posting
nicht mitzitiert):

,----------------------------------------------------------------------.
!
! Der Auftrag von Mörtel, Estrichen, Schlämmen oder Spachtelmassen muß
! frisch in frisch vor Abtrocknung bzw. vor Filmbildung erfolgen.


! Getrocknete Filme müssen entfernt werden.

! ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
`----------------------------------------------------------------------´

> Aber ich denke, ich werde es mit dem Dyckerhoff Haftgrund versuchen.

Mach das. Hier geht probieren über studieren. :-/

Joerg Kummetz

unread,
Feb 1, 2001, 4:01:35 PM2/1/01
to
Hallo Andrea, Hallo Ralph,


Andrea Glatthor <a...@andrea-glatthor.de> wrote:
>Nö, auch Spachtelmasse direkt auf die Platte wäre noch verkehrter. Die
>Schwind- und sonstigen Spannungen soll die Grundierung ja gerade
>auffangen.


ACK


>Dass diese Arbeitsweise insgesamt nicht den "allgemein
>anerkannten Regeln der Baukunst" entspricht, ... nun ja.
><schulterzuck> :-)


Aber nass in nass mit einer Grundierung die explizit nur für mineralische
Untergründe ausgelobt ist? Du hast Dein Versuchslabor wohl nach drh ausgelagert?
;-)


>> Sicher wäre besser: Grundieren > Trocknen > Spachteln, vor allem, wenn die
>> Grundierung "wasserdicht" wäre.
>
>Aber wenn die Spachtelmasse dann nicht darauf hält, hast Du nichts
>gewonnen.


Darum mein Tipp: nicht am falschen Ende sparen. Was nützen die paar Pfennig, die
man an der Grundierung spart, wenns hinterher in die Uhr geht? Es gibt doch auch
Grundierungen, die für Holzuntergründe gedacht sind.


>> Aber ich denke, ich werde es mit dem Dyckerhoff Haftgrund versuchen.
>
>Mach das. Hier geht probieren über studieren. :-/
>Im Zweifelsfall würde ich immer erst eine kleine Testfläche auf einem
>OSB-Plattenrest machen. Die Platte kann man auch so richtig schön
>biegen, um zu gucken, wann die Spachtelmasse reisst und abplatzt.


Gib mal Bescheid wie es ausgegangen ist. Wahrscheinlich ist es genauso wie es
mir immer dienstlich ergeht: jeder möglicher Sch*** den die Handwerker verzapfen
geht gut, aber wehe ich wage mal eine riskante Empfehlung, dann gehts schief.

Andrea Glatthor

unread,
Feb 1, 2001, 5:36:22 PM2/1/01
to
Hallo Jörg,

"Joerg Kummetz" <jo...@kummetz.org> schrieb:
> Andrea Glatthor <a...@andrea-glatthor.de> wrote:

>> Dass diese Arbeitsweise insgesamt nicht den "allgemein
>> anerkannten Regeln der Baukunst" entspricht, ... nun ja.
>> <schulterzuck> :-)

> Du hast Dein Versuchslabor wohl nach drh ausgelagert?
> ;-)

Oooops. Ertappt. *g*
Um so was mit zahlenden Kunden im RL zu machen, ist mir meine Haft-
pflichtversicherung zu teuer ... 10% Eigenbeteiligung. ;-)

[haftet die Spachtelmasse oder haftet sie nicht]


> Darum mein Tipp: nicht am falschen Ende sparen. Was nützen die paar Pfennig, die
> man an der Grundierung spart, wenns hinterher in die Uhr geht? Es gibt doch auch
> Grundierungen, die für Holzuntergründe gedacht sind.

Dann schreib ihm doch, welches Produkt Du nehmen würdest, bzw. nach
welchen Kriterien er im Baumarkt auswählen kann. Um es ganz richtig zu
machen, kann dann auch nicht die Knauf-Spachtelmasse drauf, sondern es
muss was anderes her, oder? Das kommt eben, wenn man mit Restmengen
arbeiten will ... ich würde es in meinen eigenen vier Wänden aber auch
so machen. Warum Reste im Keller vergammeln lassen und andere Produkte
kaufen, wenn es mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit klappt?

>>> Aber ich denke, ich werde es mit dem Dyckerhoff Haftgrund versuchen.

>> Mach das. Hier geht probieren über studieren. :-/

> Gib mal Bescheid wie es ausgegangen ist. Wahrscheinlich ist es genauso wie es

> mir immer dienstlich ergeht: jeder möglicher Sch*** den die Handwerker verzapfen
> geht gut, aber wehe ich wage mal eine riskante Empfehlung, dann gehts schief.

das kenn ich irgendwo her ... :-)


Andrea

Joerg Kummetz

unread,
Feb 2, 2001, 3:08:49 AM2/2/01
to
Andrea Glatthor <a...@andrea-glatthor.de> wrote:


>Warum Reste im Keller vergammeln lassen und andere Produkte
>kaufen, wenn es mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit klappt?


Weil die Bauchemie auch von irgendwas leben muss :-)


Apropos, geht jemand auf die *Coatings* nach Nürnberg, da könnte man ja abends
irgendwo einen drh Stammtisch machen?

Horst Kalevar

unread,
Feb 2, 2001, 4:10:31 PM2/2/01
to
Joerg Kummetz <jo...@kummetz.org> schrieb in im Newsbeitrag:
3a79d985$1...@netnews.web.de...

> >Dass diese Arbeitsweise insgesamt nicht den "allgemein
> >anerkannten Regeln der Baukunst" entspricht, ... nun ja.
> ><schulterzuck> :-)

Anerkannt wäre dann ja nur Holzspachtelmasse oder 2-K-Spachtelmasse. Aber
damit eine ganze Wand zu begehen ist wohl zu teuer?!?

> >> Sicher wäre besser: Grundieren > Trocknen > Spachteln, vor allem, wenn
die
> >> Grundierung "wasserdicht" wäre.

Eben, z.B. von STO (ich hab gerade den Test gemacht). Ich hab StoPrep
Contact auf eine OSB-Platte gerollt. Nach der Trocknung hab ich dann eine
Hälfte mit Putzgewebe betackert und dann die ganze Platte mit Rot-Weiß
geputzt. Auch beim Biegeversuch platzen keine Stellen ab. Es gab einige
kleine Risse, in der Fläche ohne Gewebe viel weniger als auf der anderen
Seite. Die Platte wurde aber auch auf 2 m Länge ca 15 cm durchgebogen. Wenn
die Wand solche Bewegungen hat, würde ich mir mehr über die
Unterkonstruktion sorgen machen, als um die Spachtelmasse.

Wenn man jetzt den Raum gut heizt, wandert die Feuchtigkeit aus der
Spachtelmasse nach außen und nicht ins Holz.

> Gib mal Bescheid wie es ausgegangen ist. Wahrscheinlich ist es genauso wie
es
> mir immer dienstlich ergeht: jeder möglicher Sch*** den die Handwerker
verzapfen
> geht gut, aber wehe ich wage mal eine riskante Empfehlung, dann gehts
schief.

Ich hab andere Erfahrungen gemacht, z.B. tapezieren wir eine zig-mal
tapezierte Küche, bei uns gibt´s unter der Tapete Beulen und Blasen.

HTH
Horst


Andrea Glatthor

unread,
Feb 2, 2001, 6:37:40 PM2/2/01
to
Hallo Jörg,

"Joerg Kummetz" <jo...@kummetz.org> schrieb:
> Andrea Glatthor <a...@andrea-glatthor.de> wrote:

>> Warum Reste im Keller vergammeln lassen und andere Produkte
>> kaufen, wenn es mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit klappt?

> Weil die Bauchemie auch von irgendwas leben muss :-)

<schnief>
Und was mach *ich*, wenn "die Bauchemie" keine Bauschäden
mehr produziert?

> Apropos, geht jemand auf die *Coatings* nach Nürnberg, da könnte man ja abends
> irgendwo einen drh Stammtisch machen?

drh-Stammtisch und die "Coatings"-Messe? <krause_Stirn_krieg> :-)

Außerdem: Die Coatings ist doch erst Anfang April ... so weit in die
Zukunft kann ich gar nicht planen. Wenn ich das mit anderen Terminen
koordinieren kann, habe ich geplant mir eine Tageskarte zu holen und
mal reinzugucken (genug Ex-Kollegen werden wohl dort sein) ... aber
dort dann übernachten? Nee, bei deren Apotheker-Hotelpreisen
eigentlich lieber nicht. :-/


Andrea

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