Hallo,
Christian Wolf wrote:
>
> Was ich schon versucht habe:
>
> 1. Lackieren mit wasserbasiertem Lack und Walze
> Wenn ich den Lack nicht verdünnt habe: Das Ergebnis war oft streifig. Es
sah
> fast so aus, als ob ich mit der Walze bereits oberflächlich angetrockneten
> Lack wieder mechanisch aufgerissen habe. Wenn ich dicker aufgetragen habe,
> bildete sich eine Oberfläche ähnlich einer Zitrone. Eben Berg und Tal im
> kleinen Maßstab.
> Wenn ich den Lack verdünnt habe: Entweder hat er fast nicht gedeckt (dünne
> Schicht) oder er ist mir im wahrsten Sinne des Wortes davon gelaufen und
hat
> unten Nasen gebildet.
Für Wasserlack brauchst du eine kurzflorige Walze. Es gibt dafür spezielle
nur für Wasserlacke.
Da Wasserlack von außen nach innen trocknen, darfst du nach dem auftragen
die Trocknung nicht mehr stören. Also auftragen, verteilen und wenn möglich
dann die Oberfläche nicht mehr überwalzen. Wenn du zu dünn aufträgst, kann
der Lack sich nicht entspannen und bekommt eine Orangenhaut. Ganz glatt wird
es mit einer Walze eher nicht werden.
>
> 2. Lackierung mit dem wasserbasiertem Lack und Pinsel
> Prinzipiell ähnlich wie bei der Walze aber die Zitronen-ähnliche Haut
tritt
> sehr selten auf. Statt dessen sieht man die Pinselstriche im Lack.
Das Gleiche wie mit der Walze, wenn der Lack schon angefangen hat
abzubinden, darfst du die Trocknung nicht mehr stören. Allerdings wird das
bei einer Kiste recht schwer werden, da du in den Ecken immer auch die
angrenzenden Flächen in Mitleidenschaft ziehen wirst.
>
> 3. Lackieren mit lösungsmittelbasiertem Lack und Walze
> Unverdünnt: Etwas bessere Lackierungsergebnisse (weniger Zitronen-Haut
oder
> Streifen) dafür weiß ich nicht, wie ich die Werkzeuge am Besten reinigen
> soll. Bei einem Pinsel ist das ja noch ok, aber wenn's mehr wird (Walze)
> gibt's ne ziemliche Sauerei.
> Verdünnt hab ich das nicht ausprobiert.
Lösemittellacke trocknen von unten nach oben, dadurch können sie noch glatt
verlaufen wenn der Lack schon angefangen hat zu trocknen. Du musst aber wie
bei allen Lacken (auch wasserbasiert) herausfinden, ob oder wie stark du ihn
verdünnen musst. Da sie meist schneller trocknen als Wasserbasierte musst du
da trotzdem zügig arbeiten.
>
> 4. Airless mit einer Heimwerker Pistole und wasserbasiertem Lack
> Ich hab da so eine Lackierpisole als Angebot gefunden. Das ist eine kleine
> Pumpe die den Lack mit Druck durch eine Düse drückt und so zerstäubt. Man
> kann (begrenzt) die Menge/den Druck einstellen. Also KEIN professionelles
> airless Spritzgerät! Hier habe ich den Lack recht stark verdünnen müssen,
um
> die vom Gerät gewünschte Viskosität zu erhalten. Ich habe nur die kleine
> Düse (0.6mm) getestet. Wenn ich da mit geringer Menge versuche zu
spritzen,
> bekomme ich keinen Nebel sondern eher einen Springbrunnen (wie wenn man
eine
> Spritze mit Kanüle ausdrückt). Damit kann man dann nicht lackieren. Erhöhe
> ich den Durchsatz, erhalte ich zwar eine Art Nebel, aber die Farbmenge
> scheint mir viel zu hoch. Ich hatte nach einfachem Überstreichen der
> (senkrechten) Fläche bereits erste Tropfen an der Wand.
> Ergebnis sind dann
> natürlich Nasen und ähnliches. Zu allem Überfluss bildeten sich auch
> Luftbläschen in der Lackschicht, die allerdings nach dem trocknen
großteils
> geplatzt waren.
Mit einer Spritzpistole wirst du, wenn du es ersteinmal kannst, fast immer
eine besser Oberfläche hinbekommen als mit Pinsel oder Walze. Du wirst auch
sehr viel schneller arbeiten können.
Du musst den Lack soweit verdünnen, dass er einen gleichmäßigen Spritznebel
bildet. Dadurch musst du aber evtl. mehrere Schichten auftragen bis es
deckt. Wenn du einen Grundlack oder Füller vorlackierst, geht das evtl.
schneller, viele Lacke heute können aber als Grund und Decklack verwendet
werden.
Wasserlack eher neblig auftragen, damit unter der Lackschicht keine Gase
(Sauerstoff, Lösemittel) eingeschlossen werden. Das hat bei dir zu der
Blasenbildung geführt. Allerdings muss die Endschichtdicke so dick sein,
dass der Lack sich glatt ziehen kann, verläuft.
Den Lack mit zügigen Bewegungen dünn auf die Flächen spritzen, eher nebeln,
in den Ecken anfangen. Mehrfach dünn auftragen, aber nicht zu langsam
arbeiten, sonst beginnt der Lack abzubinden. Wenn die lackiert sind, dürften
die Flächen auch schon fast fertig sein. Den Rest zügig, aber vorsichtig
fertigspritzen und die Flächen dann durchtrocknen lassen. Nach
durchtrocknung, schleifen und solang Schichten auftragen bis es gut deckt.
Zwei bis drei sollten normalerweise reichen.
Lösemittellacke habe ich hier nicht angesprochen, da ist der Vorgang
ähnlich, nur etwas unkritischer. Allerdings sind die Reinigungsarbeiten
aufwendiger.
MfG Jo