Meine Freundin hat den Wasserkocher durch einen Sturz auf den Boden
'erledigt'. Der Deckel ist am Scharnier abgebrochen.
Da dieser Wasserkocher ein sehr formschönes Exemplar ist, was sich
noch dazu ausgezeichnet hantieren läßt, möchte ich den Deckel lieber
reparieren, als einen neuen Kocher zu kaufen.
Das Material ist PP, also Poly-Irgendwas-Kunststoff. Erste Versuche
mit 'Henkel Pattex Plasic' sind gescheitert, der Kleber läßt sich
einfach wieder abkratzen...
PP scheint auch gegen Universalverdünnung und Aceton völlig
unempfindlich zu sein.
Hat jemand einen Tipp, womit ich den Deckel kleben kann?
N.
--
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>Das Material ist PP, also Poly-Irgendwas-Kunststoff. Erste Versuche
>mit 'Henkel Pattex Plasic' sind gescheitert, der Kleber läßt sich
>einfach wieder abkratzen...
>PP scheint auch gegen Universalverdünnung und Aceton völlig
>unempfindlich zu sein.
>
>Hat jemand einen Tipp, womit ich den Deckel kleben kann?
PP ist "Polypropylen". Ist mit nix von dem klebbar, was es im Baumarkt
gibt. Das Zeug, mit dem sich's Kleben ließe, ist so richtig teuer, und
ob's dann noch 100 Grad aushält, weiß ich auch nicht. Aber die
Klebe-Fachleute kommen sicher gleich...
Kann man da irgendwas mit einer mechanischer Verbindung machen?
Schrauben, Stifte, Nieten: ein Metallscharnier anschrauben, sowas?
Dann geht noch anschmelzen und zusammendrücken (also "Schweißen"). Damit
das dauerhaft hält, muß es richtig gut warm sein. Bei so einem Scharnier
würde ich das als allerletzten Versuch unmittelbar vor der Mülltonne
probieren, sonst nicht.
Thomas Prufer
>
> Das Material ist PP, also Poly-Irgendwas-Kunststoff. Erste
> Versuche mit 'Henkel Pattex Plasic' sind gescheitert, der Kleber
> läßt sich einfach wieder abkratzen...
> PP scheint auch gegen Universalverdünnung und Aceton völlig
> unempfindlich zu sein.
>
> Hat jemand einen Tipp, womit ich den Deckel kleben kann?
Keine Ahnung, aber in der Motorradszene kursieren für das Kleben
von unklebbaren Kunststoffen die Tipps, Kleber für Verkleidungen
zu nehmen (so um 50 Ocken für 'ne kleine Tube oder einen Set...)
oder den wohl auf gleichen Prinzipen beruhenden Kunststoff, der
beim Zahnarzt mit ultravioletter Bestrahlung aushärtet.
Also wenn bei Dir um die Ecke Reklame für die Instandsetzung von
Motorradverkleidungen gemacht wird, kannst Du ja mal hoffnungsvoll
dort fragen gehen.
--
Das einzigartige Zeitdokument eines Berliners
(noch in Bearbeitung):
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(Wird staendig ausgebaut)
hth
Rolf
--
Sent from a box like a tipi:
no windows, no gates and an apache inside
> Meine Freundin hat den Wasserkocher durch einen Sturz auf den Boden
> 'erledigt'. Der Deckel ist am Scharnier abgebrochen.
Ist mir kürzlich ähnlich passiert - ebenfalls am
Wasserkocherdeckelscharnier. Ich habs nicht geklebt, sondern lege den
Deckel halt einfach nur auf - geht auch.
> Da dieser Wasserkocher ein sehr formschönes Exemplar ist, was sich
> noch dazu ausgezeichnet hantieren läßt, möchte ich den Deckel lieber
> reparieren, als einen neuen Kocher zu kaufen.
>
> Das Material ist PP, also Poly-Irgendwas-Kunststoff.
Polypropylen
> Erste Versuche
> mit 'Henkel Pattex Plasic' sind gescheitert, der Kleber läßt sich
> einfach wieder abkratzen...
Das liegt daran, dass PP ein unpolarer Kunststoff ist, der nur sehr
schlecht benetzt werden kann. Für belastbare Klebungen ist eine
Oberflächenvorbehandlung notwendig. Plasma- oder Coronabehandlung bzw.
Fluorierung kommt für den Privatmann allerdings nicht in Frage. Dann
gibt es da noch ein paar Spezialklebstoffe, die zwar keine spezielle
Oberflächenbehandlung brauchen, dafür aber teurer sind als ein neuer
Wasserkocher (für Produktnamen siehe frühere Beiträge zum Thema Kleben
von PP oder PE).
Kleben kannst Du demnach vergessen
> PP scheint auch gegen Universalverdünnung und Aceton völlig
> unempfindlich zu sein.
Richtig. Auch die anderen typischen organische Lösungsmittel lösen es
nicht an. Diffusionsklebungen (auch Kaltschweißen genannt) sind bei PP
ebenso wie bei PE nicht mögich.
> Hat jemand einen Tipp, womit ich den Deckel kleben kann?
Vergiss in diesem Fall das Kleben. Eine Chance zum Verbinden hast du
z.B. durch Verschweißen. PP ist ein Thermoplast und lässt sich daher
anschmelzen. Inwiefern Du das mit Deinen Bruchstücken hinbekommst, ist
dir selbst überlassen.
Frag doch außerdem mal direkt beim Hersteller in einer freundlichen Mail
nach, ob Du den Deckel nicht als Ersatzteil bekommen kannst.
Viel Erfolg!
Volker
mein Tipp: Büroklammern
erst aufbiegen, dann im zigzack knicken, daß ne Wellenlinie entsteht,
und die dann per Lötkolben in die Bruchstelle hineindrücken
(hineinschmelzen), noch etwas "verspachteln" und es sollte halten
(so wie man Holz vor dem Reißen schützt.)
-------------------- -------------
\ \
/ /
/\/\/\|/\|/\/\/\Büroklammer
| |
--------------------- --------------
^Bruch
Natürlich von Unten, damit man es nicht sieht..
PS: der Bruch muß natürlich ganz zusammen sein, nicht so wie auf der
Zeichnung
davon 2 - ?? nebeneinander (je nach Breite des Bruches), sollte schon
mal recht stabil werden.
Das aber nur als letzte Möglichkeit, wenn kein Kleber hält...
wobei solche Brüche wegen Ihrer kleinen Fläche eh nicht gut kleben,
wirst du wohl auch beim Kleben eine Versteifung mit ankleben müssen
(wenn Platz dafür ist)
T.Kramer
> Meine Freundin hat den Wasserkocher durch einen Sturz auf den Boden
> 'erledigt'. Der Deckel ist am Scharnier abgebrochen.
>
> Da dieser Wasserkocher ein sehr formschönes Exemplar ist, was sich
> noch dazu ausgezeichnet hantieren läßt, möchte ich den Deckel lieber
> reparieren, als einen neuen Kocher zu kaufen.
>
> Das Material ist PP, also Poly-Irgendwas-Kunststoff.
Wirklich PolyPropylen? Bei einem Wasserkocher? Wird der nicht weich sobald
der Kocher heiss wird?
In meiner Erfahrung werden bei Kochtoepfen usw. doch eher Duroplaste fuer
die Griffe verwendet. Falls es ein Duroplast ist, dann versuch es mal mit
JB-Weld. Ist ein Zwei-Komponenten-Kleber aus Auto-/Motorrad-Scene.
Damit habe ich vor Jahren den Griff an einem Simmertopf repariert. Haelt
heute noch hervorragend, trotz Hitze, kleiner Klebeflaeche, und ziemlicher
Gewichtsbelastung.
jue
Nicht bei 100°C. PP gehört schon zu den technischen Kunststoffen und
weist schon eine relativ gute Wärmebeständigkeit (kurzzeitig auch bis
140°C) auf.
> In meiner Erfahrung werden bei Kochtoepfen usw. doch eher Duroplaste fuer
> die Griffe verwendet.
Wegen der einfacheren Verarbeitung (z.B. Spritzgießen) werden auch hier
oft Thermoplaste eingesetzt, allerdings hochtemperaturbeständige. Zum
Beispiel Polysulfone. Nicht totzukriegen sind hier auch die Phenolharze
(Verwandte des Bakelit). Dies sind dann allerdings tatsächlich Duroplaste.
Volker
>Das Material ist PP, also Poly-Irgendwas-Kunststoff.
Polypropylen. ;-)
>Erste Versuche mit 'Henkel Pattex Plasic' sind gescheitert,
>der Kleber läßt sich einfach wieder abkratzen...
Klar, der ist dafuer naemlich nicht geeignet. Steht aber auch auf der
Packung ;-)
>PP scheint auch gegen Universalverdünnung und Aceton völlig
>unempfindlich zu sein.
Es scheint nicht nur, es ist ;-)
>Hat jemand einen Tipp, womit ich den Deckel kleben kann?
Einen Loctite-Sekundenkleber plus Loctite Polyolefin-Primer.
Gibt auch einen Komplettset, da ist der Kleber dann schon dabei.
Ist aber nicht wirklich billich, und wieweit das hitzebestaendig ist,
weiss ich auch nicht.
Volker
--
Im uebrigen bin ich der Meinung, das TCPA verhindert werden muss.
PE-Folien kann man ohne Probleme mit Klebeband verkleben.
z. B. Klöber Tacto als doppelseitiges Produkt, oder Klöber Flecto
oder Siga Rissan als einseitige Alternative.