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Erde für Kartoffeln vom Fass?

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Volker Wollny

unread,
Mar 6, 2004, 1:43:57 PM3/6/04
to
Hallo zusammen!

Kartoffeln sind ja recht billig und so lohnt es sich bei begrenzter
Gartenfläche eigentlich nicht welche anzubauen, man nutzt die Fläche
lieber für die teueren Gemüsearten.

Allerdings gibt es ja diesen Trick mit dem Fass, den John Seymour in
seinem tollen Gartenbuch empfiehlt. Das habe ich dieses Jahr auch vor.
Und da man die Erde ja sowieso in das Fass schaufeln muss, kann man sie
doch auch gleich optimal passend für Kartoffeln mischen. Meine Frage
nun: Was soll ich für eine gute Kartoffelerde alles nehmen?

Das hängt ja wohl auch von der Kartoffelsorte ab. Und weil wir da schon
mal dabei sind: Gibt es irgenwelche Sorten, die sich für diese
Kulturform besonders gut eigenen und auch welche, die man dafür besser
nicht nimmt?

Grüßle

Volker
--
Des Jägers Ursprung liegt entfernt, dem Paradiese nah: Da war kein Arzt,
kein Advokat, kein Kaufmann, Pfaff und kein Soldat, doch Jäger waren
da...
Jagdvermittlung Volker Wollny http://www.ostalb-jagd.de

Dieter Lehmann

unread,
Mar 7, 2004, 4:21:44 AM3/7/04
to

"Volker Wollny" <v.wo...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:404A1BED...@t-online.de...
> Hallo zusammen!

> Allerdings gibt es ja diesen Trick mit dem Fass, den John Seymour in
> seinem tollen Gartenbuch empfiehlt. Das habe ich dieses Jahr auch vor.
> Und da man die Erde ja sowieso in das Fass schaufeln muss, kann man sie
> doch auch gleich optimal passend für Kartoffeln mischen. Meine Frage
> nun: Was soll ich für eine gute Kartoffelerde alles nehmen?

Hallo Volker, ich habe viele Jahre Kartoffeln angebaut. Aber das mit dem Faß
ist für mich zu hoch. Warum muß ich Erde sowieso in das Faß schaufeln und
diese optimal mischen? Baust du deine Kartoffeln im Wohnzimmer an?

Gruß Dieter


Volker Wollny

unread,
Mar 7, 2004, 4:52:01 AM3/7/04
to
Hi Dieter!

Dieter Lehmann schrieb:

> Warum muß ich Erde sowieso in das Faß schaufeln und

Es ist ganz einfach: Man tut zuerst nur wenig Erde in das Fass und
pflanzt dahinein die Kartoffeln. Mit der Zeit gibt man immer mehr Erde
dazu, so dass die Kartoffelplanzen immer weiter nach oben wachsen. Bis
zum Herbst soll man oben angelangt sein und das ganze Fass ist voll mit
Kartoffeln.

> diese optimal mischen?

Bei uns ist kein ausgesprochener Kartoffelboden und bei einem oder zwei
Fässern voll Erde ist das kein so großer Aufwand, sie speziell zu
mischen um eine optimale Erde für die Kartofeln zu haben.

> Baust du deine Kartoffeln im Wohnzimmer an?

Nein, auch wenn das auf diese Weise möglich wäre. ;-) Eher geeignet ist
ein Platz im Gatren oder auf dem Hof.


Also: Was muss in einer anständigen Erde für Kartoffeln alles drin sein?

Bernhard Albert

unread,
Mar 7, 2004, 5:03:59 AM3/7/04
to
> Hallo Volker, ich habe viele Jahre Kartoffeln angebaut. Aber das mit
dem Faß
> ist für mich zu hoch. Warum muß ich Erde sowieso in das Faß schaufeln
und
> diese optimal mischen? Baust du deine Kartoffeln im Wohnzimmer an?

Es gibt eine Methode Kartoffeln auf der eigenen Terasse oder dem
eigenen Balkon anzubauen, in einem Fass oder besser noch in alten
Reifen oder stapelbaren Holzrahmen. Erst kommt eine Schicht Erde, dann
die Kartoffeln, die werden dann mit Erde bedeckt und statt sie zu
häufeln füllt man immer wieder Erde nach, so dass die
Kartoffelpflanzen, die willig auch in dem Bereich Wurzeln bilden, wo
schon Blätter sind, immer höher wachsen. Es müssen aber immer noch
Blätter oben herausschauen, weil sie natürlich Licht als
Energielieferanten ebenfalls dringend benötigen. Besser Licht als in
einem Fass bekommen sie in einer Konstruktion mit Autoreifen, die
kommen dann immer mit der neuen Schicht Erde drauf - oder ästhetisch
wertvoller mit einem Holzrahmen. Bei regelmäßigem Wässern und
hinreichend nährstoffreicher Erde soll man damit auf kleinster Fläche
größen Ertrag erreichen.

Der Anbau im Wohnzimmer ist wegen der Lichtverhältnisse nicht möglich
oder zumindest nicht sehr ertragversprechend, wenn man nicht für
optimale Lichtversorgung sorgt.

Eine entsprechende Kiste für die Kartoffelanzucht gibt es meines
Wissens sogar bei Pötschke zu kaufen, alternative Anbieter sind mir
nicht bekannt, aber sicher durch entsprechende Recherchen aufzutreiben.
Der Selbstbau ist ebenfalls unproblematisch. Falls man ein Fass nimmt,
sollte man Löcher reinbohren, sonst produziert man einen Sumpf

Gruß
Bernhard
--
Ihr erreicht mich privat und persönlich
schneller und zuverlässiger unter
b <punkt> albert <at-Zeichen> link-f <punkt> org

Dieter Lehmann

unread,
Mar 7, 2004, 5:12:51 AM3/7/04
to

"Volker Wollny" <v.wo...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:404AF0C1...@t-online.de...

>
> Also: Was muss in einer anständigen Erde für Kartoffeln alles drin sein?
>
> Grüßle
>
> Volker
Hallo Volker,
Laß mal das Faß wenn du einen Garten hast und wenn auch der Boden nicht gut
ist.
1. Furche ziehen.
2. Voll mit Mist packen.
3. Kartoffel in den Mist legen . Abstand ca 30 cm.
3. Das Ganze zudecken und einebnen.
4.Wenn die ersten Blätter durchkommen anhäufeln.
5. Wenn die Kartoffeln größer sind, nochmals anhäufeln und damit
gleichzeitig das Unkraut vernichten.

Du sollst mal sehen, was du für schöne Kartoffeln erntest. Die Kartoffel
wird auch zur Bodenverbesserung angebaut.

Viel Erfolg
Dieter


Ralf Gutzki

unread,
Mar 7, 2004, 5:10:34 AM3/7/04
to
Bernhard Albert schrieb:

>...>


> Der Anbau im Wohnzimmer ist wegen der Lichtverhältnisse nicht möglich
> oder zumindest nicht sehr ertragversprechend, wenn man nicht für
> optimale Lichtversorgung sorgt.

Hi Bernhard,

jo, es sei, es ist ein Wohnzimmer mit Südfenster und man hat, dank
modernster Flachbildsirmtechnick, genügent Platz eingespart und
den alten Röhrenfernseher entsorgt. Deutschland macht Platz im
Wohnzimmer.... :)

tschüss...ralf

--
FAQ - Garten: http://home.t-online.de/home/r.gutzki/
Teilspiegelung: http://www.planten.de/gartenfaq/

Volker Wollny

unread,
Mar 7, 2004, 9:02:07 AM3/7/04
to
Hi Bernhard!

Bernhard Albert schrieb:

> eigenen Balkon anzubauen, in einem Fass oder besser noch in alten
> Reifen oder stapelbaren Holzrahmen.

Du bringst mich hier auf eine gute Idee: Stapelbare Holzrahmen... Da
müsste sich doch so diese zusammenteckbaren Bretter eignen, mit denen
man Komposthaufen einfasst, oder?

Aber eine Frage bleibt: Wie soll die Erde zusammengesetzt sein? Wie
bereits erwähnt ist bei uns kein eigentlicher "Kartoffelboden" und da
würde ich gerne ein wenig nachhelfen. Ich denke mal, Sand sollte auf
jeden Fall rein - aber was noch?

Bernhard Albert

unread,
Mar 7, 2004, 9:46:14 AM3/7/04
to
Lieber Volker

> Du bringst mich hier auf eine gute Idee: Stapelbare Holzrahmen... Da
> müsste sich doch so diese zusammenteckbaren Bretter eignen, mit denen
> man Komposthaufen einfasst, oder?

Das kommt darauf an, wie diese Bretter behandelt wurden - ist es
unbehandeltes Holz ist es unproblematisch.

> Aber eine Frage bleibt: Wie soll die Erde zusammengesetzt sein? Wie
> bereits erwähnt ist bei uns kein eigentlicher "Kartoffelboden"

Ich weiß nicht, was eigentlicher Kartoffelboden ist und ich weiß nicht,
was für einen Boden Du hast. Warum verätst Du das nicht mal?

Kartoffeln brauchen einen nährstoffreichen, wasserhaltigen Boden, also
einen Boden mit ausreichendem Lehmanteil, der aber nicht zu schwer sein
sollte. Ich würde Kompost vom Kompostwerk mit schwerem Lehmboden und
Sand mischen. Je nach Schwere des Bodens sollte das Verhältnis von Erde
zu Sand zwischen 50/50 und 80/20 liegen. Du musst immer bedenken, dass
Lehmboden das Wasser besser hält und das die in Kiste oder Fass
gezogenen Kartoffeln viel eher zum Austrocknen neigen - zumal
Kartoffeln im Freiland ordentlich tief wurzeln und deshalb selbst in
Sandböden noch Erträge bringen, weil sie Wasser auch aus der Tiefe
ziehen können, was in Deinem Kasten ja ausgeschlossen ist.

Es ist darauf zu achten, dass der Kompost so wie bei uns in Frankfurt
stickstoffhaltig ist, sonst muss Stickstoff zugedüngt werden - z.B. bei
reifem Kompost aus dem Garten. Frischen Mist und in dem Fall Pferdemist
würde ich allenfalls als unterste Lage verwenden, um das Ganze etwas
von unten anzuheizen, dann kannst Du die Kartoffeln getrost schon im
März legen - sonst erst im April. Falls Mist muss eine ordentliche
Trennschicht aus der Erdmischung drüber, bevor die Kartoffeln drauf
kommen. Vor Frost musst Du die Kartoffeln natürlich schützen - z.B. mit
einer Strohschütte in frostigen Nächten.

W.Herrmann

unread,
Mar 7, 2004, 10:10:06 AM3/7/04
to

"Bernhard Albert" <albe...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:c2fcgt$s6$00$1...@news.t-online.com...

> Lieber Volker
>
> > Du bringst mich hier auf eine gute Idee: Stapelbare Holzrahmen... Da
> > müsste sich doch so diese zusammenteckbaren Bretter eignen, mit denen
> > man Komposthaufen einfasst, oder?
>
> Das kommt darauf an, wie diese Bretter behandelt wurden - ist es
> unbehandeltes Holz ist es unproblematisch.

Alte Holzpaletten. Holz ist unbehandelt.

Gruß Walter

Bernhard Albert

unread,
Mar 7, 2004, 10:46:03 AM3/7/04
to
Hallo Walter,

> Alte Holzpaletten. Holz ist unbehandelt.

Klar kann man alte Holzpaletten stapeln, aber die Erde fällt mit
Sicherheit seitlich raus und ob die Kartoffeln es so gut durch die
Spalten der Bretterlage schaffen?

W.Herrmann

unread,
Mar 7, 2004, 10:59:20 AM3/7/04
to

"Bernhard Albert" <albe...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:c2fg11$idg$01$1...@news.t-online.com...

> Hallo Walter,
>
> > Alte Holzpaletten. Holz ist unbehandelt.
>
> Klar kann man alte Holzpaletten stapeln, aber die Erde fällt mit
> Sicherheit seitlich raus und ob die Kartoffeln es so gut durch die
> Spalten der Bretterlage schaffen?

Hallo Bernhard,
ich hatte eher daran gedacht, das Material der Paletten zu verwenden,
nicht die Palette, so wie sie ist ;)

Gruß Walter

Volker Wollny

unread,
Mar 7, 2004, 2:08:12 PM3/7/04
to
Hallo Walter!

"W.Herrmann" schrieb:

> ich hatte eher daran gedacht, das Material der Paletten zu verwenden,
> nicht die Palette, so wie sie ist ;)

LOL So hätte ich es natürlich auch aufgefasst. Das ist eine gute Idee,
man könnte die Bretter verwenden wie sie sind, und so Rahmen 1,2m x 1,2m
erhalten ohne dass man ablängen muss. Aus den "Innereien" der Paletten
ließen sich wohl Verstärkungen machen, die man in die Ecken nagelt.

Allerdings muss man darauf achten, dass auf den Paletten nicht vorher
sabbernde Fässer mit irgendwelchen chemischen Schweinereien gestanden
sind. Aber ich denke mal, dass da heutztage einigermaßen drauf geachtet
wird, denn siffgetränkte Paletten möchte ja wohl kaum ein Spediteur in
seinen LKWs haben.

Die Komposthaufenbretter sollten in dieser Hinsicht auch eigentlich
unbedenklich, da auch unbehandelt sein oder, denn sonst hätte man das
Zeug ja auch wieder im Gartenboden....

Bernhard Albert

unread,
Mar 7, 2004, 2:19:42 PM3/7/04
to
Lieber Walter,

> ich hatte eher daran gedacht, das Material der Paletten zu verwenden,
> nicht die Palette, so wie sie ist ;)

Sorry Walter, da habe ich heftig auf dem Schlauch gestanden.

Ich habe als Student mal viel Zeit damit verbracht Paletten zu stapeln.
Drum dachte ich wohl, dass Du daran denkst die Paletten zu stappeln.
Aber mal so angemerkt, die Nägel in Euro-Paletten sind umgeschlagen. Es
ist schon eine heftige und lärmige Arbeit, die zu zerlegen.

Bernhard Albert

unread,
Mar 7, 2004, 2:21:13 PM3/7/04
to
Hallo Volker,

> Die Komposthaufenbretter sollten in dieser Hinsicht auch eigentlich
> unbedenklich, da auch unbehandelt sein oder, denn sonst hätte man das
> Zeug ja auch wieder im Gartenboden....

Leider scheint das so manchen Hersteller einen feuchten Kehrricht zu
interessieren - es scheint hier keine Auflagen zu geben.

Volker Wollny

unread,
Mar 7, 2004, 2:24:18 PM3/7/04
to
Hi Bernhard!

Bernhard Albert schrieb:

> Das kommt darauf an, wie diese Bretter behandelt wurden - ist es


> unbehandeltes Holz ist es unproblematisch.

Sollte es eigentlich sein, denn anders würde man das Zeug ja mit dem
Kompost auch im Garten verteilen...



> Ich weiß nicht, was eigentlicher Kartoffelboden ist und ich weiß nicht,
> was für einen Boden Du hast. Warum verätst Du das nicht mal?

Bei uns hier ist Lehmboden und mein Vater schimpfte immer auf die
Kartoffeln aus unserer Gegend und meinte die brauchen Sandboden,
deswegen würden die Schwaben auch Spätzle essen und keine Kartoffeln...



> Kartoffeln brauchen einen nährstoffreichen, wasserhaltigen Boden, also
> einen Boden mit ausreichendem Lehmanteil, der aber nicht zu schwer sein
> sollte. Ich würde Kompost vom Kompostwerk mit schwerem Lehmboden und
> Sand mischen. Je nach Schwere des Bodens sollte das Verhältnis von Erde
> zu Sand zwischen 50/50 und 80/20 liegen.

Genau das wollte ich wissen. Danke! Jetzt ärgere ich mich aber doch,
dass ich erst neulich von der Anlage eines Mistbeetes abgesehen habe. Da
wäre beim Ausheben nämlich Lehm angefallen und ich wusste nicht wohin
damit...

> Sandböden noch Erträge bringen, weil sie Wasser auch aus der Tiefe
> ziehen können, was in Deinem Kasten ja ausgeschlossen ist.

Das ist also noch ein Pluspunkt für stapelbare Holzrahmen statt Fass:
Damit ist der Konstrukt nach unten offen und ich kann ihn ja auch ohne
weiteres auf natürlichen Untergrund stellen, so dass die Kartoffeln
Verbindung zum Erdreich haben.


> Es ist darauf zu achten, dass der Kompost so wie bei uns in Frankfurt
> stickstoffhaltig ist, sonst muss Stickstoff zugedüngt werden - z.B. bei
> reifem Kompost aus dem Garten.

Hmmmmmm... Den reifen Mist muss ich dann wohl bei einem Bauern
schnorren...

> Frischen Mist und in dem Fall Pferdemist

[...]


> einer Strohschütte in frostigen Nächten.

Vielleicht so: Grundfläche für den "vertikalen Kartoffelacker" einen
Spatenstich tief ausheben und bündig mit Pferdemist füllen. Darauf dann
den untersten Rahmen und in den Erde, darauf dann den zweiten Rahmen und
da dann die Erde mit den Saatkartoffeln, oder?

W.Herrmann

unread,
Mar 7, 2004, 2:28:52 PM3/7/04
to

"Volker Wollny" <v.wo...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:404B731C...@t-online.de...

> Hallo Walter!
>
> "W.Herrmann" schrieb:
>
> > ich hatte eher daran gedacht, das Material der Paletten zu verwenden,
> > nicht die Palette, so wie sie ist ;)
>
> LOL So hätte ich es natürlich auch aufgefasst. Das ist eine gute Idee,
> man könnte die Bretter verwenden wie sie sind, und so Rahmen 1,2m x 1,2m ...

> Allerdings muss man darauf achten, dass auf den Paletten nicht vorher
> sabbernde Fässer mit irgendwelchen chemischen Schweinereien gestanden
> sind.

Aus dem Baustoffhandel sollte man die unbedenklich verwenden können.
In D ist das Recycling der Paletten noch nicht so verbreitet wie in
Frankreich - hab mal in Arte darüber einen Bericht gesehen. Seitdem
decke ich mich immer ein, wenn in der Gegend gebaut wird.

> Die Komposthaufenbretter sollten in dieser Hinsicht auch eigentlich
> unbedenklich, da auch unbehandelt sein oder, denn sonst hätte man das
> Zeug ja auch wieder im Gartenboden....

Da bin ich mir nicht so sicher. Aber wenn kesseldruckimpregniert,
schreibts der Hersteller sicher "werbend" drauf ;) Billiger ist es mit
den Paletten allemal - auch als Kompostumrandung.

Gruß Walter

Bernhard Albert

unread,
Mar 7, 2004, 2:47:46 PM3/7/04
to
Hallo Volker,

> Bei uns hier ist Lehmboden und mein Vater schimpfte immer auf die
> Kartoffeln aus unserer Gegend und meinte die brauchen Sandboden,
> deswegen würden die Schwaben auch Spätzle essen und keine
> Kartoffeln...

Sandbodenkartoffeln sollen einen besseren Geschmack haben als
Lehmbodenkartoffeln. Doch gerade die vielgerühmten Pfälzer Kartoffeln
kommen oft aus Lehm-Lößböden. Die Kartoffeln aus unserem Lehmboden sind
im übrigen immer hervorragend und ich würde sie den meisten gekauften
Kartoffeln vorziehn.

>> Es ist darauf zu achten, dass der Kompost so wie bei uns in
Frankfurt
>> stickstoffhaltig ist, sonst muss Stickstoff zugedüngt werden - z.B.
>> bei reifem Kompost aus dem Garten.
>
> Hmmmmmm... Den reifen Mist muss ich dann wohl bei einem Bauern
> schnorren...

Reifer Mist soll es ja nicht sein. In meiner Beschreibung ging es um
hitzigen Pferdemist, der Wärme in den Boden bringt und das Bodenleben
ankurbelt. Den bekommt man also eher beim Reiterhof als beim Bauern.

> Vielleicht so: Grundfläche für den "vertikalen Kartoffelacker" einen
> Spatenstich tief ausheben und bündig mit Pferdemist füllen. Darauf
> dann den untersten Rahmen und in den Erde, darauf dann den zweiten
> Rahmen und da dann die Erde mit den Saatkartoffeln, oder?

So etwa - ich würde den Pferdemist mit etwas Erde mischen, um einen
bündigen Bodenschluss zu haben und zwei handbreit Erde dürften genügen.
Ist der Mist sehr strohig oder trocken, dann muss er unbedingt
gewässert werden, bevor die Erde drauf kommt, sonst hast Du erstmal
eine Sperre, die nur zögerlich Wasser durchlässt.

Bernhard Albert

unread,
Mar 7, 2004, 2:52:28 PM3/7/04
to
Lieber Bernhard,

> zwei handbreit Erde

über dem Mist

> dürften genügen.

Dann die Kartoffeln. Die Saatkartoffeln also schon im ersten Rahmen,
wenn der Mist im Boden ist. Eventuell ist in Hochbeeten - so eines hast
Du nämlich, wenn Du die Rahmen auf gewachsenen Boden stellst - an einen
Wühlmausschutz zu denken. Ein Hasendraht unter dem Mist.

michael paap

unread,
Mar 7, 2004, 7:25:31 PM3/7/04
to
Volker Wollny wrote:

> Allerdings muss man darauf achten, dass auf den Paletten nicht vorher
> sabbernde Fässer mit irgendwelchen chemischen Schweinereien gestanden
> sind. Aber ich denke mal, dass da heutztage einigermaßen drauf geachtet
> wird, denn siffgetränkte Paletten möchte ja wohl kaum ein Spediteur in
> seinen LKWs haben.

Bei normalen Europaletten würde ich mich darauf nicht verlassen wollen.
Die Dinger laufen fleissig im Kreis, und so lange die gut aussehen,
interessiert es kein Schwein, was da vorher drauf war. Das ist zumindest
der Stand der Dinge aus der Praxis von vor 8 Jahren. Aber es sollte mich
wundern, wenn sich da was Wesentliches verändert hat.

Gruß,
Michael

--
Die Adresse im From existiert, wird aber nicht gelesen. Daher:
Sollte ausnahmsweise eine Mail-Antwort auf ein Posting vonnöten sein,
bitte folgende Adresse verwenden: newsreply@<Absender-Domain>.

Eva Schumann

unread,
Mar 8, 2004, 1:22:28 AM3/8/04
to
Hi Volker,

Ernst Niller - der frühere Betriebsleiter des Instituts für Gemüsebau/FH
Weihenstephan - propagierte für den Hobbygärtner den Frühkartoffel-Anbau
in einfachen schwarzen 10-12 l Kübeln. Das funktionierte sehr gut. So
gehts: Wasserabzugslöcher unten rein, Gartenerde rein bis 3/4 voll,
etwas Dünger dazu mischen (z. B. 50 g Hornoska Spezial oder Engelharts.
Je Gefäß eine Kartoffel etwa 10 cm tief legen. Wenn die Pflanzen 10 bis
15 cm hoch sind, wird der Eimer mit Erde aufgefüllt. Gedüngt hat er dann
weiter mit wasserlöslichem Volldünger. Als Sorten für Frühkartoffeln
verwendete er damals laut seinem leider vergriffenen Buch die Sorten
Christa, Gloria, Margit und Ukama - alle vorwiegend festkochend.

Da er für den Anbau humusreichen Boden empfiehlt, würde ich gut
verrotteten Stallmist zum Gartenboden mischen.

Viel Erfolg

Eva
--
http://www.gartensaison.de http://www.kleingewaechshaus.de
http://www.gartenprobleme.de http://www.hobbygarten.de/tomaten

Ulrike Pasching

unread,
Mar 8, 2004, 9:29:38 AM3/8/04
to
Jetzt mal allgemein: Hat das eigentlich schon jemand hier gemacht? Wir
haben es einmal probiert (genau nach Anleitung), aber im Endeffekt
waren auch nicht mehr Kartoffeln in der Kiste als beim Anbau im
Garten.

Gruß Ulli

Gerhard Zahn

unread,
Mar 8, 2004, 10:56:13 AM3/8/04
to
Am Sun, 7 Mar 2004 11:12:51 +0100 schrieb Dieter Lehmann:

Hallo,

>Laß mal das Faß wenn du einen Garten hast und wenn auch der Boden nicht gut
>ist.
>1. Furche ziehen.
>2. Voll mit Mist packen.
>3. Kartoffel in den Mist legen . Abstand ca 30 cm.

pfui Deibel, diese Stickstoffbomben kannst du selber essen.

Schon eigenartig, kaum schreibt einer was von Mist, dann gilt hier
"viel hilft viel" und kein Grünling sagt etwas zu solchen Düngeorgien.

Aber wehe, es fällt einem ein Blaukorn in die Kartoffelfurche...

Beste Grüße G e r h a r d

Bernhard Albert

unread,
Mar 8, 2004, 11:55:22 AM3/8/04
to
Lieber Gerhard,

>> 1. Furche ziehen.
>> 2. Voll mit Mist packen.

> pfui Deibel, diese Stickstoffbomben kannst du selber essen.


>
> Schon eigenartig, kaum schreibt einer was von Mist, dann gilt hier
> "viel hilft viel" und kein Grünling sagt etwas zu solchen
Düngeorgien.

Wenn ich eine Furche ziehe, dann mache ich das mit der Hacke. Mit der
Spitzen - soll ja eine Saatfurche werden. Wenn ich die nun voll mit
Mist packe und dann noch die Kartoffeln reinlegen und das ganze
hinterher auch noch zu ziehen will. Dann passt dach auch voll gepackt
nur ein Eimer auf den Quadratmeter. Das gibt keine Stickstoffbomben
zumal der Stickstoff schon bei der Zersetzung des Mistes zu einem
deutlichen Anteil verbraucht wird.

Bernhard Albert

unread,
Mar 8, 2004, 11:58:46 AM3/8/04
to
Hallo Ulrike,

Ja habe ich schon - das Ergebnis war schon ganz ordentlich - aber es
war auch nicht soviel besser als im Garten - was möglicherweise daran
lag, dass ich weder nachgedüngt noch gründlicher als auf den Beeten
gewässert habe. War damals mehr ein Spass für die lieben Kleinen auf
einem Kindergartengelände. Kenne aber Gärtner, die mit Kartoffeln in
Hochbeeten sehr gute Erfahrungen gemacht haben, was vor allem an der
bessern Bodenerwärmung gelegen haben könnte.

Gerhard Zahn

unread,
Mar 8, 2004, 4:40:49 PM3/8/04
to
Am Mon, 8 Mar 2004 17:55:22 +0100 schrieb Bernhard Albert:

Hallo Bernhard,

>>> 1. Furche ziehen.
>>> 2. Voll mit Mist packen.
>
>> pfui Deibel, diese Stickstoffbomben kannst du selber essen.
>>
>> Schon eigenartig, kaum schreibt einer was von Mist, dann gilt hier
>> "viel hilft viel" und kein Grünling sagt etwas zu solchen
>Düngeorgien.
>
>Wenn ich eine Furche ziehe, dann mache ich das mit der Hacke. Mit der
>Spitzen - soll ja eine Saatfurche werden. Wenn ich die nun voll mit
>Mist packe und dann noch die Kartoffeln reinlegen und das ganze
>hinterher auch noch zu ziehen will. Dann passt dach auch voll gepackt
>nur ein Eimer auf den Quadratmeter.

hm, ich trau' dir schon zu, dass du das richtig machst mit deinen
Fürcheleinchen..:-)

Nur ist eine "Furche" für Kartoffeln bei manchen Leuten meist deutlich
größer.
Und dann sind da bei Hobbygärtnerns üblicherweise 2 Furchen auf den
Meter.
Und der Mist der dann in die zwei Furchen auf zwei Meter Länge rein
passt, füllt halt dann eher schnell mehr als einen 10-Liter-Eimer.

>Das gibt keine Stickstoffbomben
>zumal der Stickstoff schon bei der Zersetzung des Mistes zu einem
>deutlichen Anteil verbraucht wird.

Ich weiß nicht, ob schon einer gemessen hat, wie viel N bei der
Zersetzung verbraucht wird, wie viel N pflanzenverfügbar frei gesetzt
wird, ist einigermaßen bekannt.
Auf schwerem Boden spricht Nixdorf von einem N-Bedarf der Kartoffel
von 6 - 8 g/qm.
Aber 10 l Mist pro qm im Frühjahr ausgebracht, setzt angeblich ca. 15
g N frei (im ersten Jahr).

Damit wäre man dann bereits ohne die übliche Kompostgabe schon bei
2- bis 2,5-facher N-Versorgung angekommen.
Wenn das einer mit mineralischem Dünger empfehlen würde, hätte er hier
zuverlässig alle Anwürfe vom Grundwasservergifter bis zur Umweltsau am
Hals, d. h. das kann ihm hier auch schon bei richtig dosierter Menge
passieren... :-)

Ich habe nur eingehakt, weil es mir gegen den Strich geht, dass hier
wiederholt unwidersprochen gepostet wird, dass man "organisch nach
Gefühl" drauf los gärtnern kann und soll, dass man "gar nicht genug
Kompost ausbringen kann", "halt so viel einarbeiten, bis einem die
Erde gefällt" usw.

Bei einigen Merkbefreiten ist nämlich noch immer nicht angekommen,
dass auch Kompost oder Mist zumindest über den Daumen richtig dosiert
werden soll, wie selbstverständlich organische Dünger schlechthin.

Und auch bei noch so schlechten Pisa-Ergebnissen sollte man von jedem
erwarten können, dass er in der Lage ist, 5 l Mist oder 2 oder 4 oder
6 l Kompost auf den qm einigermaßen genau zu dosieren.
Das ist dann immer noch überaus genauer als nach Gefühl.

Also: ich empfehle 5 l Mist je qm für die Kartoffeln.
Wer bietet mehr? :-)

Monika Cisch

unread,
Mar 9, 2004, 3:31:59 AM3/9/04
to
Hi Gerhard

> Bei einigen Merkbefreiten ist nämlich noch immer nicht angekommen,
> dass auch Kompost oder Mist zumindest über den Daumen richtig dosiert
> werden soll, wie selbstverständlich organische Dünger schlechthin.

Desch isch aba schlecht. N ist N, egal, ob es aus Mist oder Kugeln
kommt. Sollte doch inzwischen bekannt sein, dass das uebermaessige
Duengen von Guelle wegen zu vielen Kuehen auf zuwenig Grund (aehm, ja,
ich weiss, ist kein Mist, aber derselbe Grundstoff <g>) zu Auswaschungen
gefuehrt hat, die Bauern wurden hinreichend schlecht gemacht dafuer (und
nach schoener deutscher Art mal wieder alle ;-/)

> Und auch bei noch so schlechten Pisa-Ergebnissen sollte man von jedem
> erwarten können, dass er in der Lage ist, 5 l Mist oder 2 oder 4 oder
> 6 l Kompost auf den qm einigermaßen genau zu dosieren.

No, nu erwart mal nicht zuviel ;-) <ebg>

> Das ist dann immer noch überaus genauer als nach Gefühl.

Das wieder kommt auf's Gefuehl drauf an.

> Also: ich empfehle 5 l Mist je qm für die Kartoffeln.
> Wer bietet mehr? :-)

Hmm, eine Handvoll Hornspaene? :-)

--
cu
Monika ã|ã
die keinen Mist baut ;-)

Gerhard Zahn

unread,
Mar 9, 2004, 10:40:26 AM3/9/04
to
Am Tue, 09 Mar 2004 09:31:59 +0100 schrieb Monika Cisch:

Hallo Monika,

>> Also: ich empfehle 5 l Mist je qm für die Kartoffeln.
>> Wer bietet mehr? :-)
>
>Hmm, eine Handvoll Hornspaene? :-)
>
>--
>cu
>Monika ã|ã
>die keinen Mist baut ;-)

von wegen: soeben frisch dabei erwischt. :-)

5 l Mist im Frühjahr eingearbeitet bringen in etwa 7,5 g N.

100 g Hornspäne müssten so um die 14 g N bringen, also sollte man von
ca. 55 g Hornspänen ausgehen. Jetzt wird's aber genau...

Hornspäne sind aber sehr leicht (1 kg = ca. 1900 ml), so dass die 55 g
mit ca. 100 ml abgemessen werden können. Ein Messgefäß hat ja wohl
jeder im Garten, eine Feinwaage schon weniger.

Also wäre es gut, sich anzugewöhnen, die 100 ml Hornspäne x qm
Kartoffelbeet auszulitern.

Lt. Nixdorf liegt der Hauptbedarf mit 70 - 80 % des N in der Zeit bis
zur Blüte. Bei Frühkartoffeln könnten die Hornspäne deshalb bereits
bei der Pflanzung verabreicht werden.

Bei Spätkartoffeln soll die Hälfte bei der Pflanzung und die zweite
Hälfte erst nach dem Durchstoßen der Kartoffeln nach dem letzten
Häufeln gegeben werden.

Trotzdem wären 5 l Mist besser: die Kartoffeln haben nämlich hohe
Ansprüche an Kali und Magnesium, was der Mist mit bringt.

In der Praxis wird man normaler Weise Kompost ausbringen und da wären
dann 6 l/qm Kompost (ca. 4 g N) plus ca. 4 g N aus 30 g = 55 ml
Hornspänen über den Daumen gepeilt richtig.

Sicher wird es hier Leute geben, die schon ganz nach Gefühl nichts
anderes als genau 6 l Kompost und genau 55 ml Hornspäne ausbringen.

Aber ich brauche nach fast 30 Jahren Gärtnern immer noch einen
Pflanzplan und ein paar Notizen zu den einzelnen Kulturen und einen
Messbecher sowieso... :-)

Übrigens: wer statt der 55 ml Hornspäne lieber deutlich mehr
ausbringt, ist damit auch nicht alleine. Kommt halt immer drauf an,
auf welche Quellen man sich stützt und wie groß die Kartoffeln werden
sollen. :-)

Monika Cisch

unread,
Mar 9, 2004, 3:02:37 PM3/9/04
to
Hi Gerhard

>>Hmm, eine Handvoll Hornspaene? :-)

> 5 l Mist im Frühjahr eingearbeitet bringen in etwa 7,5 g N.


>
> 100 g Hornspäne müssten so um die 14 g N bringen, also sollte man von
> ca. 55 g Hornspänen ausgehen. Jetzt wird's aber genau...
>
> Hornspäne sind aber sehr leicht (1 kg = ca. 1900 ml), so dass die 55 g
> mit ca. 100 ml abgemessen werden können. Ein Messgefäß hat ja wohl
> jeder im Garten, eine Feinwaage schon weniger.

Also, jetzt guck ich grad die ganze Zeit gruebelnd mein (Senf)glas neben
mir an, ein gefuelltes mit Etikett ist noch im Kuehlschrank und besagt
250 ml. Das krieg ich mit einer Handvoll mit viel Glueck gerade mal eben
1/4 voll, wenn ueberhaupt. What the hack hast Du fuer Bratpfannenhaende?
;-)

Praktisch mach ich es im Garten uebrigens so, dass ich das ganze einmal
abwieg und mir merke, nur ueber den Winter haelt das nicht ;-)

> Übrigens: wer statt der 55 ml Hornspäne lieber deutlich mehr
> ausbringt, ist damit auch nicht alleine. Kommt halt immer drauf an,
> auf welche Quellen man sich stützt und wie groß die Kartoffeln werden
> sollen. :-)

Die sollen nicht gross sein sondern nahrhaft und schmecken :-)

Robert Gummi

unread,
Mar 9, 2004, 6:20:53 PM3/9/04
to
Gerhard Zahn wrote:
[...]

> Übrigens: wer statt der 55 ml Hornspäne lieber deutlich mehr
> ausbringt, ist damit auch nicht alleine. Kommt halt immer drauf an,
> auf welche Quellen man sich stützt und wie groß die Kartoffeln werden
> sollen. :-)

Aha, das erklärt die Redensart von den dümmsten Bauern, die die dicksten
Kartoffeln ernten... (SCNR)

Bye,
Robert

Lutz Bojasch

unread,
Mar 10, 2004, 2:26:29 AM3/10/04
to
Gerhard Zahn schrieb:

> pfui Deibel, diese Stickstoffbomben kannst du selber essen.

Hallo
verlieren Kartoffeln nicht die Lagerfähigkeit wenn man es "zu gut" mit
Dünger meint!?
Gruß Lutz

Bernhard Albert

unread,
Mar 10, 2004, 3:25:31 AM3/10/04
to
Hallo Lutz,

> verlieren Kartoffeln nicht die Lagerfähigkeit wenn man es "zu gut"
> mit Dünger meint!?

Zwar nicht "die" sondern "an" - aber ansonsten stimmt es - vor allem
bei Stickstoffüberdüngung und übertrieben stickstoffbetonter Düngung.
Bei ausgewogener Versorgung mit Nährstoffen und einem hinreichenden
Wassserangebot kann man Kartoffeln aber schon recht weit hochpushen.
Fragt sich jetzt, ab wann man sie Stickstoffbomben nennen sollte, ab
welchen Düngerationen die Qualität der Knolle leidet und ab wann sich
das negativ auf die Gesundheit des Essers auswirkt.

Gerhard Zahn

unread,
Mar 10, 2004, 10:13:17 AM3/10/04
to
Am Tue, 09 Mar 2004 21:02:37 +0100 schrieb Monika Cisch:

Hallo Monika,

>>>Hmm, eine Handvoll Hornspaene? :-)


>
>> 5 l Mist im Frühjahr eingearbeitet bringen in etwa 7,5 g N.
>>
>> 100 g Hornspäne müssten so um die 14 g N bringen, also sollte man von
>> ca. 55 g Hornspänen ausgehen. Jetzt wird's aber genau...
>>
>> Hornspäne sind aber sehr leicht (1 kg = ca. 1900 ml), so dass die 55 g
>> mit ca. 100 ml abgemessen werden können. Ein Messgefäß hat ja wohl
>> jeder im Garten, eine Feinwaage schon weniger.
>
>Also, jetzt guck ich grad die ganze Zeit gruebelnd mein (Senf)glas neben
>mir an, ein gefuelltes mit Etikett ist noch im Kuehlschrank und besagt
>250 ml. Das krieg ich mit einer Handvoll mit viel Glueck gerade mal eben
>1/4 voll, wenn ueberhaupt. What the hack hast Du fuer Bratpfannenhaende?
>;-)

öha, die sind ganz normal. Könnte fast Hebammer spielen. :-)

>Praktisch mach ich es im Garten uebrigens so, dass ich das ganze einmal
>abwieg

Mit dem Abwiegen bist du eine rühmliche Ausnahme, das tun keine zehn
Prozent. Von meinem Umfeld mal abgesehen, die habe ich schon alle
verrückt gemacht und an den Messbecher gewöhnt. :-)

>und mir merke, nur ueber den Winter haelt das nicht ;-)

Es soll schon Papiersorten geben, die sich mehrere Monate halten, samt
dem, was man draufgekritzelt hat. :-)


>
>> Übrigens: wer statt der 55 ml Hornspäne lieber deutlich mehr
>> ausbringt, ist damit auch nicht alleine. Kommt halt immer drauf an,
>> auf welche Quellen man sich stützt und wie groß die Kartoffeln werden
>> sollen. :-)
>
>Die sollen nicht gross sein sondern nahrhaft und schmecken :-)

Das "nahrhaft" kannst du auch noch weglassen, schmecken sollen sie!
Und falls mal einer weniger nahrhafte züchten sollte:
nur her damit! :-)

Gerhard Zahn

unread,
Mar 10, 2004, 10:13:18 AM3/10/04
to
Am Wed, 10 Mar 2004 09:25:31 +0100 schrieb Bernhard Albert:

Hallo Bernhard,

>> verlieren Kartoffeln nicht die Lagerfähigkeit wenn man es "zu gut"
>> mit Dünger meint!?

wenn man es "zu gut" meint, verliert eigentlich jedes Ernteprodukt,
wenn man es auch beim einen mehr, beim anderen weniger merken wird.
Das beschränkt sich dann aber nicht nur auf die Lagerfähigkeit,
sondern auch auf den Geschmack und zB bei Kartoffeln auch auf das
Aussehen.

>Zwar nicht "die" sondern "an" - aber ansonsten stimmt es - vor allem
>bei Stickstoffüberdüngung und übertrieben stickstoffbetonter Düngung.
>Bei ausgewogener Versorgung mit Nährstoffen und einem hinreichenden
>Wassserangebot kann man Kartoffeln aber schon recht weit hochpushen.

Zusätzliche Wassergaben, werden sich kaum negativ auswirken. Soweit
sie bei Trockenheit angebracht sind, wie im vorigen Sommer, verbessern
sie Ertrag und Qualität. Kartoffeln zu gießen leisten sich aber nur
Gärtner und Selbstvermarkter bei einem Teil der Frühkartoffeln, so sie
auf Bewässerung eingerichtet sind.

Interessanter wird's dann schon mit der ausgewogenen
Nährstoffversorgung und der Vermeidung von Stickstoffüberdüngung.

Unter ausgewogen fällt bei Kartoffeln eine gute Kaliversorgung. Man
wird aber schon gewonnen haben, wenn man wenigstens ein Kalidefizit
vermeidet.

Zur Stickstoffversorgung habe ich mich im landwirtschaftlichen Bereich
und aus Quellen für Gärtner schlau gemacht.
Und siehe da, die hiesigen Bauern, die bei begleiteten Versuchen einen
Ertrag von 400 - 450 Doppelzentner je ha erzielten, gehen von einem
Gesamt-N-Bedarf von 8 - 12 g N je qm aus. Darin ist selbstverständlich
der Stickstoff, der aus dem Boden zu erwarten ist, mit enthalten.
Heuer erwarten die übrigens mehr Bodenstickstoff, was auch schon
N-min-Messungen bestätigen. Das liegt daran, dass im vorigen Jahr
durch die Kulturen wegen der Trockenheit weniger entzogen bzw. wegen
geringerer Niederschläge weniger ausgewaschen wurde.

Die o.g. 8 - 12 g N-Bedarf (Bandbreite von schweren zu leichten Böden)
finden sich auch in gärtnerischen Quellen. Im Unterschied zum
Landwirt, der auf seine großen Flächen mitrechnet, fand ich aber auch
gärtnerische Quellen die empfehlen 15 g N auszubringen. Rechnet man da
noch 3 - 5 g N (je nach Kulturdauer) aus dem Boden dazu, dann kommt
man auf stattliche 18 - 20 g N je qm und liegt fast bei der doppelten
N-Düngung der Landwirte....

Da wäre es dann doch besser, bei den 8 - 12 g minus Boden- und
Kompoststickstoff zu bleiben.
Andererseits kann es kaum sein, dass die mit 18 - 20 g gedüngten
Kartoffeln erkennbare Mängel oder deutlich verminderte Lagerfähigkeit
aufweisen. Sonst hätten sich diese Empfehlungen nicht so lange
gehalten.

>Fragt sich jetzt, ab wann man sie Stickstoffbomben nennen sollte, ab
>welchen Düngerationen die Qualität der Knolle leidet und ab wann sich
>das negativ auf die Gesundheit des Essers auswirkt.

Auf meine Gesundheit wirkt sich bereits negativ aus, wenn die
Kartoffeln außen und innen nicht makellos sind. Ich mag keine glasigen
oder schwarzen Flecken in der Knolle und auch sonst keine abnormen
Eigenschaften.

"Stickstoffbomben" nennt die Kartoffelbäuerin meines Vertrauens alle
Kartoffeln die
a) nicht von ihr sind und
b) auch nur die winzigsten Flecken im Fleisch zeigen. :-)

Andererseits scheinen Kartoffeln schon noch rechte Mimoselchen zu
sein. Denn mein Kartoffelbauer erzählt alle paar Jahre von anderen
Vorkommnissen, die man kaum vermeiden könne.
So habe ich kürzlich die alte Sorte "Irmgard", mehlig kochend, bei ihm
gekauft, die ich schon seit den ersten Nachkriegsjahren kenne.
Er sagte mir, dass die "Irmgard" mal fast vom Markt verschwunden ist,
weil so um 1975 herum einmal die halbe Ernte verdorben ist. Schuld
daran war angeblich Trockenheit zum falschen Zeitpunkt und hohe
Luftfeuchte nach der Ernte. Die Kartoffeln seien ganz normal aus der
Erde gekommen, aber nach wenigen Stunden sei die Hälfte davon
aufgeschnappt und nur noch Schweinefutter gewesen. Nach einem
Durchhänger habe sich die Sorte dann aber trotzdem wieder etabliert.

Und alle paar Jahre zeigen einzelne Kartoffelsorten irgendwelche
negative Erscheinungen, auf die sich mein Kartoffelbauer keinen Reim
machen kann. Aber damit muss und kann er leben.

Bernhard Albert

unread,
Mar 10, 2004, 10:45:48 AM3/10/04
to
Hallo Gerhard,

> Zusätzliche Wassergaben, werden sich kaum negativ auswirken. Soweit
> sie bei Trockenheit angebracht sind, wie im vorigen Sommer,
verbessern
> sie Ertrag und Qualität. Kartoffeln zu gießen leisten sich aber nur
> Gärtner und Selbstvermarkter bei einem Teil der Frühkartoffeln, so
sie
> auf Bewässerung eingerichtet sind.

Mein Kartoffelbauer meint, dass er in warmen und zugleich regenreichen
Jahren mehr Dünger gibt, weil die Pflanzen in solchen Jahren mehr
Nährstoffe brauchen. Nur so könnten sie das dann vorhandene Potential
für eine besonders gute Ernte auch ausschöpfen. Wenn es bei starker
Düngung hingegen wenig regne, dann seien die Knollen eher überdüngt mit
den daraus resultierenden Schäden.

> Auf meine Gesundheit wirkt sich bereits negativ aus, wenn die
> Kartoffeln außen und innen nicht makellos sind. Ich mag keine
glasigen
> oder schwarzen Flecken in der Knolle und auch sonst keine abnormen
> Eigenschaften.

Dieses Problem kenne ich nicht mal von den völlig überdüngten Knollen
unserer Gartennachbarn. Die geben für die Kartoffeln gut eine
Schubkarre Mist auf drei Quadratmeter und kippen dann auch noch
ein-zwei Eimer Kompost hinterher. Zum Glück grenzen die Beete nicht
unmittelbar an die unseren an.

Monika Cisch

unread,
Mar 11, 2004, 2:41:57 AM3/11/04
to
Hi Gerhard

> öha, die sind ganz normal. Könnte fast Hebammer spielen. :-)

Auf alle Faelle muessen die groesser sein als meine ;-)

> Es soll schon Papiersorten geben, die sich mehrere Monate halten, samt
> dem, was man draufgekritzelt hat. :-)

Ne, echt, wirklich? Halten die auch Kleinkinder aus? ;-) Uebrigens steht
auf manchen Packungen, wieviel Gramm wieviel Volumen ist. Finde ich
immer sehr praktisch ;-)

> Das "nahrhaft" kannst du auch noch weglassen, schmecken sollen sie!

Nahrhaft nicht im Sinne von vielen Kalorien, sondern vielen Mineralien
und Vitaminen. Da duerfen sie dann gerne auch ein bisschen kleiner sein
dafuer.

> Und falls mal einer weniger nahrhafte züchten sollte:
> nur her damit! :-)

Es ist nicht die Kartoffel, es ist das Fett drumrum ;-)

Gerhard Zahn

unread,
Mar 12, 2004, 4:37:00 AM3/12/04
to
Am Wed, 10 Mar 2004 16:45:48 +0100 schrieb Bernhard Albert:

Hallo Bernhard,

>> Auf meine Gesundheit wirkt sich bereits negativ aus, wenn die


>> Kartoffeln außen und innen nicht makellos sind. Ich mag keine
>> glasigen oder schwarzen Flecken in der Knolle und auch sonst
>> keine abnormen Eigenschaften.
>
>Dieses Problem kenne ich nicht mal von den völlig überdüngten Knollen
>unserer Gartennachbarn.

die Kartoffeln aus dem eigenen Garten sind auch durchwegs makellos,
die meiner Kartoffelbäuerin zu 95 %. Aber da gibt es manchmal
Ausreißer und sie sortiert alles aus, was irgendwie erkennbar aus der
Norm fällt.

Auffällig schlechte Kartoffeln finde ich immer wieder in Restaurants
oder bei Bekannten, die einfach "wo am billigsten" kaufen, da sind
dann auch fast nur Massensorten und nicht beste Qualitätssorten im
Spiel..
Da sieht man dann erst, welche Qualitätsunterschiede es bei Kartoffeln
gibt, so dass die Miserablen auch nicht unnütz sind, sondern
wenigstens noch als schlechte Beispiele dienen können.

Ich kann trotzdem nicht den hier gebetsmühlenartig geposteten
Äußerungen folgen, wonach jedes Dipperlein und jede Glasigkeit oder
Verfärbung in oder an der Kartoffel ausschließlich und alleine immer
nur auf "Überdüngung mit Stickstoff" zurückzuführen sein soll.

Andere "Gemüse" und insbesondere "Wurzelgemüse" (du siehst, ich setze
auch schon alles vorsichtshalber in " " :-) haben auch unter den
Folgen von diversesten Schädlingen und Krankheiten zu leiden. Wem bei
den Kartoffeln immer nur der Stickstoff einfällt, der hat sich halt
zur Vereinfachung seines Weltbildes eine Stickstoffphobie zugelegt und
kann sich neuerdings als Chroniker behandeln lassen. :-)

Und alle, die Klosteig oder sonstige halbfertigge Kartoffelgerichte
kaufen, die können die Qualität der verarbeiteten Kartoffeln ohnehin
nicht mehr beurteilen. Und dieser Sektor verdrängt zunehmend die
eigene Zubereitung von Kartoffelgerichten. Nur Pellkartoffel in der
Dose haben sie noch nicht geschafft. :-)

>Die geben für die Kartoffeln gut eine
>Schubkarre Mist auf drei Quadratmeter und kippen dann auch noch
>ein-zwei Eimer Kompost hinterher. Zum Glück grenzen die Beete nicht
>unmittelbar an die unseren an.

Was hast du gegen deine Nachbarn? Wie du siehst arbeiten sie
"nach Gefühl" und so lange sie auch ernten, möglicherweise größere
Kartoffeln als du, wirst du sie auch kaum davon abbringen.

Ich wundere mich fast bei jedem Marktgang über die properen
Sellerieknollen oder Porreestangen, die ich so noch nie erreicht habe
geschweige denn laufend ernten kann. Und da stehen sich konventionelle
Erzeuger und Ökos in nichts nach.

Ich unterstelle hoffentlich nicht zu Unrecht, dass jede
2,5-cm-Porrestange in etwa gleich viel Stickstoff gefressen haben
muss, falls die sonstigen Parameter passen. Tja, dann liege ich mit
meiner Düngerrei goldrichtig und frage mich, wie man offensichtlich
problemlos laufend kistenweise 3,5-cm-Stangen ernten kann.

Und wer auch 2,5- oder gar 3,5-cm-Stangen erntet und behauptet, dass
er so gut wie nix düngt, vor allem ja keinen Stickstoff, weil er ja
"keine Höchsterträge" anstrebt, dem glaube ich natürlich sofort und
aufs Wort. Ich habe schon immer befürchtet, dass irgendwann ein Guru
kommen wird, der den alten Spruch "von nix kommt nix" gnadenlos
aushebeln wird. :-)))

Peter Langmesser

unread,
Mar 12, 2004, 6:35:13 PM3/12/04
to
Gerhard Zahn <gerhar...@gmx.de> wrote:

> Ich wundere mich fast bei jedem Marktgang über die properen
> Sellerieknollen oder Porreestangen, die ich so noch nie erreicht habe
> geschweige denn laufend ernten kann. Und da stehen sich konventionelle
> Erzeuger und Ökos in nichts nach.
>
> Ich unterstelle hoffentlich nicht zu Unrecht, dass jede
> 2,5-cm-Porrestange in etwa gleich viel Stickstoff gefressen haben
> muss, falls die sonstigen Parameter passen. Tja, dann liege ich mit
> meiner Düngerrei goldrichtig und frage mich, wie man offensichtlich
> problemlos laufend kistenweise 3,5-cm-Stangen ernten kann.
>
> Und wer auch 2,5- oder gar 3,5-cm-Stangen erntet und behauptet, dass
> er so gut wie nix düngt, vor allem ja keinen Stickstoff, weil er ja
> "keine Höchsterträge" anstrebt, dem glaube ich natürlich sofort und
> aufs Wort. Ich habe schon immer befürchtet, dass irgendwann ein Guru
> kommen wird, der den alten Spruch "von nix kommt nix" gnadenlos
> aushebeln wird. :-)))

Hi,

Balsam für meine wunde Gärtnerseele. Nun kann ich anderweitige
Meinung(en) über gärtnerische Ergebnisse zu meiner Verteidigung ins Feld
führen.

Bei meinem Porree waren wohl zwei oder drei Stangen dabei, die in die
Nähe des Supermatangebotes kamen, aber der Rest - nun, wir haben ihn
gut verwertet, und es langte für unsere Bedürfnisse.

Diese Feststellung bezieht sich übrigens auf alle meine diesbezüglichen
Bestrebungen: manches gedeihet gut, manches "so lala" - es gibt Dinge,
die bei meinem sehr sandigen Boden nicht glücken. Wobei ich nach einem
Vierteljahrhundert meiner Bemühungen doch feststellen darf:

Auf ehemaligem Ackerland, das keine Regenwürmer kannte, gedeihen heute
aus freien Stücken mitten im Rasen schon mal ein paar geniessbare
"Schwammerl", als da sind Champions, Butterpilze, auch eine Morchel
hatte sich schon mal hierher verirrt...

Und wenn ich durch den Supermarkt streife, das dortige Angebiot sehe und
sehe, was so in den Einkaufswägen lagert, dann bedauere ich die
Mitmenschen, die einfach auf sowas angewiesen sind...

meint

Peter Langmesser

--

"Es ist wichtig für uns, dass wir unserem Land erklären, dass das Leben
wichtig ist. Es ist nicht nur das Leben von Babys, sondern das Leben von
Kindern, die, wissen Sie, in den dunklen Höhlen des Internets hausen"
(Mr. President)

Gerhard Zahn

unread,
Mar 13, 2004, 8:26:44 AM3/13/04
to
Am Sat, 13 Mar 2004 00:35:13 +0100 schrieb Peter Langmesser:

Hallo Peter,

>Gerhard Zahn <gerhar...@gmx.de> wrote:
>
> > Ich wundere mich fast bei jedem Marktgang über die properen
>> Sellerieknollen oder Porreestangen, die ich so noch nie erreicht habe
>> geschweige denn laufend ernten kann. Und da stehen sich konventionelle
>> Erzeuger und Ökos in nichts nach.
>>
>> Ich unterstelle hoffentlich nicht zu Unrecht, dass jede
>> 2,5-cm-Porrestange in etwa gleich viel Stickstoff gefressen haben
>> muss, falls die sonstigen Parameter passen. Tja, dann liege ich mit
>> meiner Düngerrei goldrichtig und frage mich, wie man offensichtlich
>> problemlos laufend kistenweise 3,5-cm-Stangen ernten kann.
>>
>> Und wer auch 2,5- oder gar 3,5-cm-Stangen erntet und behauptet, dass
>> er so gut wie nix düngt, vor allem ja keinen Stickstoff, weil er ja
>> "keine Höchsterträge" anstrebt, dem glaube ich natürlich sofort und
>> aufs Wort. Ich habe schon immer befürchtet, dass irgendwann ein Guru
>> kommen wird, der den alten Spruch "von nix kommt nix" gnadenlos
>> aushebeln wird. :-)))

>Balsam für meine wunde Gärtnerseele. Nun kann ich anderweitige


>Meinung(en) über gärtnerische Ergebnisse zu meiner Verteidigung ins Feld
>führen.
>
>Bei meinem Porree waren wohl zwei oder drei Stangen dabei, die in die
>Nähe des Supermatangebotes kamen, aber der Rest - nun, wir haben ihn
>gut verwertet, und es langte für unsere Bedürfnisse.

du hast mich insoweit missverstanden, als ich nicht vom Supermarkt und
schon gar nicht von deren Angeboten/Sonderangeboten spruch. Im
Supermarkt kaufen wir bestenfalls mal eine Gurke oder Paprikas, die
kommen ohnehin von woher weiß ich, egal wo man kauft.
Ich meinte viel mehr den hiesigen Gärtnermarkt, der sich da
wöchentlich zweimal abspielt und teils aus Eigenanbau, teils aus
Zukauf abgewickelt wird.

Wenn dein Porree auf sandigem Boden unterdimensioniert bleibt, dann
liegt das schon auch zum Teil am Boden, den der typische Starkzehrer
Porree gerne etwas lehmiger hätte.
Es mag aber auch an der Düngung liegen, die bei Sandboden ja etwas
höher dosiert werden soll als in schwerem Boden.
Ich glaube aber, das weniger das Mehr etwas bringt als eine bessere
Verteilung auf die gesamte Kulturzeit, die ja beim Lauch sehr lange
ist.

Ich fand weitgehend übereinstimmende Empfehlungen, neben den
obligatorischen 5 l Kompost je qm noch viermal je 5 g N auszubringen
(ich gehe mal vom nicht überwinternden Sommer- oder Herbstlauch aus):

vor der Pflanzung,
4 - 5 Wochen danach,
zu Beginn der Schaftbildung und dann nochmal
Ende August/Anfang September.

Dabei wäre für die letzte Düngerate tatsächlich eine mineralische
Düngung (ohne Langzeiteffekt) zu empfehlen, denn ab Mitte September
wird der Boden deutlich kühler und organisches wird nicht mehr
ausreichend umgesetzt. Das gilt für wenige robuste Gemüsearten, die im
September und Oktober noch zulegen sollen und können.

Ganz gleich wie viel oder was du düngst, ist eine Düngung auf Raten
auf deinem Sandboden erste Bürgerpflicht.

>Diese Feststellung bezieht sich übrigens auf alle meine diesbezüglichen
>Bestrebungen: manches gedeihet gut, manches "so lala" - es gibt Dinge,
>die bei meinem sehr sandigen Boden nicht glücken. Wobei ich nach einem
>Vierteljahrhundert meiner Bemühungen doch feststellen darf:

Jo, manches gedeiht gut, manches "so lala", das gilt nicht nur für
deinen Sandboden. Andere haben auf schwerem Boden ihre Scherereien mit
Wurzelgemüse und außerdem gilt für mich, dass sich von Jahr zu Jahr
der Spruch bewahrheitet: irgendwas wird immer.
2004 wird auch wieder spannend... :-)

>Und wenn ich durch den Supermarkt streife, das dortige Angebiot sehe und
>sehe, was so in den Einkaufswägen lagert, dann bedauere ich die
>Mitmenschen, die einfach auf sowas angewiesen sind...

Einerseits wurde früher nie so viel und so abwechslungsreich Grünzeug
angeboten und verzehrt wie heutzutage und leisten müssen es sich die
Leute ja auch noch können.
Andererseits sollten alle Selbstversorger sich schon im Klaren drüber
sein, dass sie sich extrem privilegiert fühlen dürfen.

Peter Langmesser

unread,
Mar 15, 2004, 7:09:32 AM3/15/04
to
Gerhard Zahn <gerhar...@gmx.de> wrote:

> Hallo Peter,

>
> du hast mich insoweit missverstanden, als ich nicht vom Supermarkt und
> schon gar nicht von deren Angeboten/Sonderangeboten spruch. Im
> Supermarkt kaufen wir bestenfalls mal eine Gurke oder Paprikas, die
> kommen ohnehin von woher weiß ich, egal wo man kauft.
> Ich meinte viel mehr den hiesigen Gärtnermarkt, der sich da
> wöchentlich zweimal abspielt und teils aus Eigenanbau, teils aus
> Zukauf abgewickelt wird.

Stümmt - Missverständnis meinereits!


>
> Wenn dein Porree auf sandigem Boden unterdimensioniert bleibt, dann
> liegt das schon auch zum Teil am Boden, den der typische Starkzehrer
> Porree gerne etwas lehmiger hätte.
> Es mag aber auch an der Düngung liegen, die bei Sandboden ja etwas
> höher dosiert werden soll als in schwerem Boden.
> Ich glaube aber, das weniger das Mehr etwas bringt als eine bessere
> Verteilung auf die gesamte Kulturzeit, die ja beim Lauch sehr lange
> ist.

*Das* werde ich mir sofort hinter meine langen Löffel schreiben.

>
> Ich fand weitgehend übereinstimmende Empfehlungen, neben den
> obligatorischen 5 l Kompost je qm noch viermal je 5 g N auszubringen
> (ich gehe mal vom nicht überwinternden Sommer- oder Herbstlauch aus):
>
> vor der Pflanzung,
> 4 - 5 Wochen danach,
> zu Beginn der Schaftbildung und dann nochmal
> Ende August/Anfang September.
>
> Dabei wäre für die letzte Düngerate tatsächlich eine mineralische
> Düngung (ohne Langzeiteffekt) zu empfehlen, denn ab Mitte September
> wird der Boden deutlich kühler und organisches wird nicht mehr
> ausreichend umgesetzt. Das gilt für wenige robuste Gemüsearten, die im
> September und Oktober noch zulegen sollen und können.
>
> Ganz gleich wie viel oder was du düngst, ist eine Düngung auf Raten
> auf deinem Sandboden erste Bürgerpflicht.

Und diese Empfehlung(en) nehme ich mir auch sehr zu Herzen. Vor allem
bin ich sehr angetan von dem Rat, wie man die Düngung bei kühler
werdendem Boden umstellen soll.

Wieder was gelernt.

Dank dafür

Peter Langmesser

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