Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Brombeeren, welche Sorte ist am besten?

2,223 views
Skip to first unread message

Ingrid

unread,
Jul 6, 2003, 5:58:19 AM7/6/03
to
Hallo NG-ler,
möchte gerne im Herbst Brombeeren pflanzen,
weiß aber nicht, welche Sorte? Habe nicht vor
eine Plantage anzulegen, sondern nur ein paar
Sträucher für den Hausgebrauch (Marmelade,
Kuchen etc.).
Kann mir da jemand Tipps geben?

MfG, Ingrid

Robert Gummi

unread,
Jul 6, 2003, 7:29:24 AM7/6/03
to
Ingrid wrote:

Das Thema hatten wir hier schon ein paar mal. Aber da es eines meiner
Lieblingsthemen ist und ich bisher nur wenig Antworten bekommen habe,
stelle ich einige Recherche-Ergebnisse vor:

Ich mache mal den Anfang mit einer Übersicht über stachellose Brombeeren,
vielleicht kann jeder, der eine davon sein eigen nennt, eigene Erfahrungen
wie Reifezeit, Ertrag und Aroma dazuschreiben:

Apache
Arapaho
Black Satin
Chester Thornless
Hull Thornless
Jumbo
Loch Ness
Navaho
Thornfree
Triple Crown

Viele Leute sind der Meinung, daß stachellose Brombeeren grundsätzlich nicht
so gut schmecken wie solche mit Stacheln. Ich vermute allerdings, daß das
ein Vorurteil ist, welches aus der Zeit stammt, als gerade die ersten
stachellosen Sorten eingeführt wurden, die wohl tatsächlich nicht so gut
schmeckten.
Die klassische Brombeere, der 'Prototyp' an dem hierzulande Brombeeren
gemessen werden, ist AFAIK die stachelige Sorte 'Theodor Reimers'. Sie soll
sehr wohlschmeckend sein, starkwüchsig, aber auch frostempfindlich.


<http://www.gartenratgeber.de/Gartenratgeber/Archiv/Jan03/Obs01_03.html>:

Behauptet, daß unter den dornenlosen einzig die Sorte 'Navaho' geschmacklich
überzeugen könnte. Allerdings ergab sie bei Vergelichspflanzungen
vergleichsweise geringe Erträge.
Die Sorte 'Loch Ness', die von anderen Quellen sehr gelobt wird (sowohl
geschmacklich, als auch krankheitsresistet), wird hier als besonders
anfällig gegen eine bestimmte Krankheit ('Rubusstauche') genannt.


<http://www.brenninger.de/angebot/brombeeren.htm>:
sagt über Theodor Reimers: "...wohl die wertvollste Brombeere
überhaupt.[...]
Fruchtgröße: groß rundlich
Genußreife: Mitte bis Ende August"

Andererseits aber über Nessy/Loch Ness: "Früchte der Sorte Nessy sind
/geschmacklich mindestens gleichwertig/, wie der besten Brombeersorte mit
Stacheln, Theodor Reimers. /Sehr robuste Pflanze/, Wuchs mittelstark. Die
Früchte sind /doppelt so groß wie von Theodor Reimers/. Ausgeglichenes
Aroma, süß. Reife Früchte sind fest und Saften nicht."
Fruchtgröße: sehr groß
Genußreife: Anfang Juli bis September

Zu Black Satin: "Frucht glänzend schwarz, wohlschmeckend und aromatisch;
sehr gut tragend; Wuchs rankend, dornenlos. Eine sehr interessante Sorte.
Fruchtgröße: groß rundlich
Genußreife: Ende Juli bis September"

Zu Thornless: "süß aromatisch, Weingeschmack!", was im Widerspruch zu
anderen Quellen steht, die die Sorten 'Thornless' und 'Thornfree' als
geschmacklich wenig attraktiv beschreiben. (Dafür ist das Laub sehr schön
und bedingt immergrün.)
Fruchtgröße: groß rundlich
Genußreife: August bis September

Erträge pro Meter:
'Navaho' 1,4 kg
'Loch Ness' 3,5 kg
'Black Satin' 3,7 kg
'Jumbo' 3,8 kg
'Chester' 4,7 kg


<http://www.baumgartner-baumschulen.de/obstsorten/Beerenobst/brombeere.html>:

Black Satin: starkwüchsig, Früheste der stachellosen Sorten
Reifezeit: August bis Oktober
Frucht: sehr groß, saftig, säuerlich

Loch Ness: wenig krankheitsanfällig, stachellos
Reifezeit: Mitte Juli bis Sept.
Frucht: sehr groß, glänzend, süß,aromtisch

Schon komisch, daß 'Black Satin' die früheste Sorte sein soll, obwohl die
gleiche Quelle für 'Loch Ness' einen früheren Erntezeitraum nennt... Andere
Quellen nennen nochmal andere Reifezeiten. Diese Angaben sind also _sehr_
unzuverlässig, widersprüchlich und einfach schlampig zusammengestellt.


<http://www.fug-verlag.de/on551>:

Sorte Ertrag kg/100qm % Klasse 1 mittl. Fr.gew. in g
Jumbo 316 90 9,1
Hull Thornless 153 76 7,9
Loch Ness 556 93 8,7
Chester Thornless 491 86 6,5


Eigene Erfahrungen: Ich habe mir zwei Sorten gekauft, 'Loch Ness' und 'Black
Satin' (lt. Schildchen ist 'Loch Ness' die frühere). Leider habe ich die
Schilder von den Pflanzen genommen und vergessen, welche Planze welche ist.
:-(
Die eine Pflanze hängt übervoll mit Beeren, ist aber noch nicht reif. Die
andere ist deutlich kleiner und blühte später, allerdins ist sie im Topf
und noch nicht im Freiland ausgepflanzt. Die erste blühte leicht rosa, die
andere schien etwas weißer zu sein.

Meine Tante in Baden-Württemberg hat auch eine stachellose Brombeere, von
der ich diese Woche einig Handvoll geerntet habe. Sie meint, es wäre 'Loch
Ness'. Allerdings ist sie nicht sicher. Der Geschmack ist gut, der Ertrag
sieht vielversprechend aus. Von der hochgelobten 'Loch Ness' hätte ich
vielleicht noch mehr Aroma erwartet. Andererseits habe ich keine
Vergleichsmöglichkeit (z.B. 'Theodor Reimers') zur Verfügung.


Du solltest auf jeden Fall die Pflegehinweise beachten: sonnig, Ruten
hochbinden, abgetragene Ruten im Herbst abschneiden, chloridfreie Dünger
verwenden, möglichst lehmig-sandiger, homoser Boden. Besorge dir mehrere
Sorten. (...und einen Realname.)

Bye,
Robert

Heinz Braeutigam

unread,
Jul 6, 2003, 7:35:58 AM7/6/03
to

Hallo Ingrid,
für Brombeeren kann ich die dornenlose Sorte "Loch Ness " empfehlen.
Sie ist im Ertrag sehr gut und kommt im Geschmack der Brombeere mit
Dornen sehr nahe.Zwei Pflanzen reichen für 2-Personenhaushalt..Die
Pflege ist sehr eifach.
Gruss Heinz
hbrae...@web.de

Jochen Kriegerowski

unread,
Jul 6, 2003, 7:36:29 AM7/6/03
to
"Ingrid" <int...@gmx.de> schrieb

> Kann mir da jemand Tipps geben?

Am lecksesten: die wilden.
Also auf zum nächsten sonnigen Waldrand, und welche klauen.

Gruß
Jochen

Eva Schumann

unread,
Jul 6, 2003, 8:22:34 AM7/6/03
to
> möchte gerne im Herbst Brombeeren pflanzen,
> weiß aber nicht, welche Sorte?

Sorte Loch Ness (Nessy): dornenlos, große Früche, guter Geschmack, hoher
Ertrag

Gruss

Eva
--
http://www.hobbygarten.de
http://www.gartenmonat.de

Bernhard Füger

unread,
Jul 6, 2003, 1:20:08 PM7/6/03
to
Hallo Ingrid,

Ingrid schrieb:

> möchte gerne im Herbst Brombeeren pflanzen,
> weiß aber nicht, welche Sorte? Habe nicht vor
> eine Plantage anzulegen, sondern nur ein paar
> Sträucher für den Hausgebrauch (Marmelade,
> Kuchen etc.).

die Staatliche Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau
und Gartenbau in Neustadt empfiehlt die dornenlose Sorte Loch Ness
(ersatzweise Navaho oder Jumbo). Nachteil der Sorte, anfällig gegen
Falschen Mehltau.

Geschmacklich allerdings nach meiner Meinung nach wie vor der Favorit
(für mich) die dornenreiche Theodor Reimers. Nachteil der Sorte,
mittlere Anfälligkeit bei Frost (gut zu sehen dieses Jahr in meiner
Pflanzung) und die wirklich schmerzhaften Dornen. Bei dieser Sorte ist
die konsequente Erziehung eine Voraussetzung für die einfache Ernte.

Gruss Bernhard
--
Saatgut und Produkte für natürliches Gärtnern

Volker Wollny

unread,
Jul 5, 2003, 2:25:21 PM7/5/03
to
Hallo Jochen!

Jochen Kriegerowski schrieb:


>Am lecksesten: die wilden.

Full ACK. Das trifft aber auch auf Himbeeren zu.

> Also auf zum nächsten sonnigen Waldrand, und welche klauen.

Das ist doch nicht geklaut. Das Waldgesetz und das Naturschutzgesetz -
ist das dort geregelt? - erlauben ausdrücklich, dass man sich von
wildwachsenden Früchten für den Haushaltsbedarf mitnehmen darf, genauso,
wie man sich auch jederzeit einen Blumenstrauß pflücken darf.

Auch gegen das Mitnehmen von Stecklingen dürfte meines Erachtens nichts
sprechen. Und da Brombeeren heutzutage wie Unkraut überall wachsen, wird
wohl auch niemand etwas dagegen haben, wenn man sich von einem Strauch
ein Stück Wurzelballen - müsste doch gehen? - absticht und zuhause
einpflanzt, zumindest, wenn man den Förster fragt.

Grüßle

Volker
--
Wer WebBrowser nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder
verfälschte sich verschafft und mit Betriebssystemen verquickt, wird mit
Zwangsarbeit bei Microsoft nicht unter 2 Mannjahren bestraft
IBW WebDesign&Publizistik http://www.ibwollny.de

Jürgen Exner

unread,
Jul 6, 2003, 5:06:51 PM7/6/03
to
Volker Wollny wrote:
> Jochen Kriegerowski schrieb:
>> Am lecksesten: die wilden.
>
> Full ACK. Das trifft aber auch auf Himbeeren zu.
>
>> Also auf zum nächsten sonnigen Waldrand, und welche klauen.
>
> Das ist doch nicht geklaut. [...]

> Auch gegen das Mitnehmen von Stecklingen dürfte meines Erachtens
> nichts sprechen. Und da Brombeeren heutzutage wie Unkraut überall
> wachsen, wird wohl auch niemand etwas dagegen haben, wenn man sich
> von einem Strauch ein Stück Wurzelballen - müsste doch gehen? -
> absticht und zuhause einpflanzt,

Wenn du mir versprichst alle mitzunehmen, dann kannst du sie dir bei mir im
Garten umsonst abholen. Aber vergiss nicht den LKW und viel Zeit
mitzubringen. ;-(
Brombeeren sind eine Pest die man kaum wieder los wird. Das ist die eine
Pflanze, bei der ich inzwischen auf chemische Massenvernichtungswaffen
umgestiegen bin.

jue


Robert Gummi

unread,
Jul 6, 2003, 5:59:12 PM7/6/03
to
Bernhard Füger wrote:
[...]

> die Staatliche Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau
> und Gartenbau in Neustadt empfiehlt die dornenlose Sorte Loch Ness
> (ersatzweise Navaho oder Jumbo). Nachteil der Sorte, anfällig gegen
> Falschen Mehltau.

Hier ist noch ein interessanter Link (der deine Empfehlungen bestätigt):
<http://www.biofruit.org/de/sorten/Obstsorten.asp?og=3&oa=9>

Das mit dem falschen Mehltau höre ich von dir zum ersten Mal. In
Gartenzeitschriften und auf einigen Interseiten wurde Nessy sogar als
besonders krankheitesresistent genannt.
Aber falscher Mehltau sollte auch kein zu großes Problem sein. Wenn der
Boden stimmt und die Ruten luftig hochgebunden werden, dann wird er kaum
auftreten, oder? Und selbst wenn, dann kann man Netzschwefel spritzen. Ist
für uns praktisch nicht giftig, hat aber eine nützliche 'Nebenwirkung'
gegen die Brombeergallmilbe.

> Geschmacklich allerdings nach meiner Meinung nach wie vor der Favorit
> (für mich) die dornenreiche Theodor Reimers. Nachteil der Sorte,

Hast du beide gleichzeitig verkostet? Beschreibe uns mal den Unterschied:
Ist es mehr das Säure/Zuckerverhältnis? Oder das Brombeeraroma? Konsistenz,
Nachgeschmack etc.?

Ich würde dieses Jahr gerne zwei, drei Pflanzen nachkaufen: Jumbo, Navaho
und Nessy. Vielleicht auch noch Himbeeren, Johannisbeeren und Taybeeren.
Kann mir jemand eine gute Bezugsquelle empfehlen?

Kennst jemand noch weitere Vergleiche zwischen 'Black Satin', 'Jumbo',
'Navaho', 'Nessy' und 'Theodor Reimers'? (bzgl. Geschmack, Ertrag,
Resistenz?)

Bye,
Robert

Robert Gummi

unread,
Jul 6, 2003, 6:01:45 PM7/6/03
to
Jürgen Exner wrote:
[...]

> Brombeeren sind eine Pest die man kaum wieder los wird. Das ist die eine
> Pflanze, bei der ich inzwischen auf chemische Massenvernichtungswaffen
> umgestiegen bin.

Das trifft auf wilde und verwildert stachelige Brombeeren zu. Stachellose
Brombeeren sind sehr gut unter Kontrolle zu halten. Man muß nur aufpassen,
daß keine Sämlinge wachsen - denn die haben oft wieder Stacheln und einige
andere 'wilde' Eigenschaften.

Bye,
Robert

Jochen Kriegerowski

unread,
Jul 7, 2003, 12:18:00 AM7/7/03
to
"Volker Wollny" <v.wo...@t-online.de> schrieb

Hallo Volker!

> Full ACK. Das trifft aber auch auf Himbeeren zu.

Und Erdbeeren. Und Blaubeeren.

> Das ist doch nicht geklaut. Das Waldgesetz und das Naturschutzgesetz -
> ist das dort geregelt? - erlauben ausdrücklich, dass man sich von
> wildwachsenden Früchten für den Haushaltsbedarf mitnehmen darf, genauso,
> wie man sich auch jederzeit einen Blumenstrauß pflücken darf.

Ja das meinte ich. Brombeerstecklinge *darf* man klauen <g>

Gruß
Jochen

Bernhard Füger

unread,
Jul 7, 2003, 5:22:48 PM7/7/03
to
Hallo Robert,

Robert Gummi schrieb:

> Das mit dem falschen Mehltau höre ich von dir zum ersten Mal. In
> Gartenzeitschriften und auf einigen Interseiten wurde Nessy sogar als
> besonders krankheitesresistent genannt.

ich habe nur die Veröffentlichung der Versuchsanstalt zitiert.

> Hast du beide gleichzeitig verkostet? Beschreibe uns mal den Unterschied:
> Ist es mehr das Säure/Zuckerverhältnis? Oder das Brombeeraroma? Konsistenz,
> Nachgeschmack etc.?

Ich habe zu "Versuchszwecken" Brombeeren (ohne Dornen von einem
Gartenfreund verköstigen dürfen. Das Aroma kam an das meiner Theodor
Reimers nicht ran.



> Ich würde dieses Jahr gerne zwei, drei Pflanzen nachkaufen: Jumbo, Navaho
> und Nessy. Vielleicht auch noch Himbeeren, Johannisbeeren und Taybeeren.

Loch Ness wird ebenfalls als anfällig gegen Mehltau bewertet. Trotzdem
ist sie bei der Empfehlung erste Wahl. Für Himbeeren gilt bei
Sommerhimbeeren die Reihenfolge Elida, Meeker, Glen Ample.
Herbsthimbeeren Autumn Bliss und Himbo-Top (erzielt die höchsten Preise
bei den Erwerbsanbauern).

Bei Roten Johannisbeeren ist die Reihenfolge Jonkher van Tets (unter
Folie!), Rotet, Rolan, Rovada.

> Kann mir jemand eine gute Bezugsquelle empfehlen?

Eine gute Gärtnerei kann Dir die Sorten auf Bedarf bestellen, wenn sie
denn nicht vorrätig sind.

> Kennst jemand noch weitere Vergleiche zwischen 'Black Satin', 'Jumbo',
> 'Navaho', 'Nessy' und 'Theodor Reimers'? (bzgl. Geschmack, Ertrag,
> Resistenz?)

Jumbo ist eine Mutation von Black Satin. Empfehlung Loch Ness,
ersatzweise Navaho. Da es sich hier um eine Liste für den Erwerbsanbau
handelt fehlt natürlich Theodor Reimers. Wer möchte schon das Pflücken
bei Theodor Reimers jemanden anderes zumuten.

Gerhard Zahn

unread,
Jul 7, 2003, 5:36:07 PM7/7/03
to
Am Sun, 06 Jul 2003 23:59:12 +0200 schrieb Robert Gummi:

Hallo Robert,

>Kennst jemand noch weitere Vergleiche zwischen 'Black Satin', 'Jumbo',
>'Navaho', 'Nessy' und 'Theodor Reimers'? (bzgl. Geschmack, Ertrag,
>Resistenz?)

die Baden-Württemberger haben sich gerade mal mit Brombeeren befasst und
lassen folgendes von sich hören:

"Die geschmacklich unübertroffene, leider extrem bewehrte 'Theodor
Reimers' ist ein Muss, wenn die Frucht intensiv nach Brombeere schmecken
soll.
Einfacher lassen sich stachellose Sorten kultivieren: Zu den
ertragreichsten und geschmacklich noch am ehesten an Brombeeren
erinnernden Sorten zählt unverändert 'Chester Thornless', die mit ihren
auffallend großen, rosa-roten Blüten auch eine richtige Gartenschönheit
ist.
Die weit verbreitete 'Loch Ness' (Nessy) wächst leider nur auf besten
Böden üppig.
Immer noch im Angebot, aber für den Garten keinesfalls empfehlenswert,
weil sie nicht schmecken und rasch faulen, sind die Sorten 'Black
Satin', 'Jumbo', 'Smoothem', 'Thornfree' und 'Thornless Evergreen'.
Neu - zumindest auf dem hiesigen Pflanzenmarkt - sind aufrecht wachsende
Brombeeren. 'Wilsons Frühe', die ebenfalls wie Himbeeren kompakt
aufrecht wächst, gibt es zwar schon seit 150 Jahren, überzeugt aber im
Hinblick auf die Fruchtqualität nicht.
Neu im Handel sind die nach Indianerstämmen benannten Züchtungen
'Cheyenne' und 'Choctaw'. sie haben fast walnussgroße Früchte, die
allerdings nur entfernt nach Brombeere schmecken....
Neben diesen bewehrten Sorten gibt es nun auch die stachellose, aufrecht
wachsende 'Navaho', die etwas besser schmeckt und ertragreicher ist als
'Cheyenne' und 'Choctaw'.

Ist doch gut, wenn auch mal eine was schreibt, die nicht auch
gleichzeitig verkaufen will...:-)

Beste Grüße G e r h a r d

Bernhard Füger

unread,
Jul 7, 2003, 5:52:15 PM7/7/03
to
Hallo Gerhard,

Gerhard Zahn schrieb:

> Immer noch im Angebot, aber für den Garten keinesfalls empfehlenswert,
> weil sie nicht schmecken und rasch faulen, sind die Sorten 'Black
> Satin', 'Jumbo', 'Smoothem', 'Thornfree' und 'Thornless Evergreen'.
> Neu - zumindest auf dem hiesigen Pflanzenmarkt - sind aufrecht wachsende
> Brombeeren. 'Wilsons Frühe', die ebenfalls wie Himbeeren kompakt
> aufrecht wächst, gibt es zwar schon seit 150 Jahren, überzeugt aber im
> Hinblick auf die Fruchtqualität nicht.
> Neu im Handel sind die nach Indianerstämmen benannten Züchtungen
> 'Cheyenne' und 'Choctaw'. sie haben fast walnussgroße Früchte, die
> allerdings nur entfernt nach Brombeere schmecken....
> Neben diesen bewehrten Sorten gibt es nun auch die stachellose, aufrecht
> wachsende 'Navaho', die etwas besser schmeckt und ertragreicher ist als
> 'Cheyenne' und 'Choctaw'.
>
> Ist doch gut, wenn auch mal eine was schreibt, die nicht auch
> gleichzeitig verkaufen will...:-)

jetzt frag ich mich wie soll man sich auf die "Experten" verlassen
können. Oder haben die Pfälzer andere Bewertungskriterien wie wir
Baden-Württemberger.

Lehranstalt Neustadt
Jumbo: sehr große, aromatische Früchte.
Navaho: mittleres Ertragspotential.
Chester Thornless: guter Geschmack und Haltbarkeit, hoher Ertrag,
geeignet für sämtliche Vermarktungswege.
Cheyenne: sehr frostempfindlich.
Choctaw: sehr frostanfällig, anfällig für Rutenkrankheit.

Robert Gummi

unread,
Jul 8, 2003, 6:43:44 AM7/8/03
to
Gerhard Zahn wrote:
[...]

> die Baden-Württemberger haben sich gerade mal mit Brombeeren befasst und
> lassen folgendes von sich hören:
[...]

Wer sind "die Baden-Württemberger"? Wo finde ich den kompletten Bericht?

Auf jeden Fall sehr interessant, vielen Dank. Leider teilweise wieder
Angaben, die denen anderer Quellen widersprechen. :-(

Bye,
Robert

Robert Gummi

unread,
Jul 8, 2003, 7:05:44 AM7/8/03
to
Bernhard Füger wrote:
[...]

> ich habe nur die Veröffentlichung der Versuchsanstalt zitiert.

Hast du einen Link oder eine Datei, in der ich näheres nachlesen kann? Ich
habe auf der Seite der Versuchsanstalt nichts gefunden.

[...]


> Ich habe zu "Versuchszwecken" Brombeeren (ohne Dornen von einem
> Gartenfreund verköstigen dürfen. Das Aroma kam an das meiner Theodor
> Reimers nicht ran.

Vielleicht ist der Standort bei dir besser...? Wie macht sich die Theodor
Reimers eigentlich so als Gartenpflanze: treibt sie Wurzelausläufer? Kann
man die abgeschnittenen Ranken kompostieren, ohne Angst haben zu müssen,
beim Kompostumsetzen noch die kompletten Stacheln in der Erde zu haben?

[...]


> Bei Roten Johannisbeeren ist die Reihenfolge Jonkher van Tets (unter
> Folie!), Rotet, Rolan, Rovada.

Ich bin kein Erwerbler, und Beerensträucher kommen bei mir garantiert nicht
unter Folie. Ein Schnitt im Jahr und eine Ladung Dünger, viel mehr gibt es
normalerweise nicht. Bleiben die Sortenempfehlungen unter diesen
Bedingungen trotzdem bestehen?

Bye,
Robert

Gerhard Zahn

unread,
Jul 8, 2003, 3:56:29 PM7/8/03
to
Am Tue, 08 Jul 2003 12:43:44 +0200 schrieb Robert Gummi:

Hallo Robert,

>> die Baden-Württemberger haben sich gerade mal mit Brombeeren befasst und


>> lassen folgendes von sich hören:
>[...]
>
>Wer sind "die Baden-Württemberger"? Wo finde ich den kompletten Bericht?

in diesem Fall ist es Frau Dr. Helga Buchter-Weisbrodt, die in dem
Artikel "Robuste Strauchbeeren" sich in der Zeitschrift Obst & Garten
07/2003 Seite 260/261 ausließ.

>Auf jeden Fall sehr interessant, vielen Dank. Leider teilweise wieder
>Angaben, die denen anderer Quellen widersprechen. :-(

Damit muss man leben. Aber ich schätze Wertungen, die auch mal Negatives
beim Namen nennen. Die meisten lobhudeln ja nur auf wenig
unterschiedlich hohem Niveau.

Robert Gummi

unread,
Jul 9, 2003, 7:13:20 AM7/9/03
to
Gerhard Zahn wrote:
[...]

> in diesem Fall ist es Frau Dr. Helga Buchter-Weisbrodt, die in dem
> Artikel "Robuste Strauchbeeren" sich in der Zeitschrift Obst & Garten
> 07/2003 Seite 260/261 ausließ.

Danke. Werde mal schauen, ob ich diese Zeitschrift hier finde.

[...]

> Damit muss man leben. Aber ich schätze Wertungen, die auch mal Negatives
> beim Namen nennen. Die meisten lobhudeln ja nur auf wenig
> unterschiedlich hohem Niveau.

Eine weiterer Vergleich von stachellosen Brombeeren, diesmal an der
Golfküste von Alabama: <http://www.actahort.org/books/585/585_102.htm>

Untersucht wurden 'Navaho', 'Arapaho', 'Apache', 'Loch Ness', 'Triple Crown'
und 'Chester'. 'Triple Crown' und 'Arapaho' schnitten geschmacklich am
besten ab. 'Die anderen drei' (da fehlt doch eine?!) waren sehr sauer. Hm.
Also genau andersherum als mein bisheriges Resümee aussah (Navaho, Loch
Ness und Chester am besten). Super! :-(
Allerdings ist das Klima dort auch völlig anders - wenn ich den Abstract
richtig verstanden habe, eingentlich zu warm. Brombeeren brauchen wohl
etwas Frost...

Ich würde ja gerne den ganzen Artikel lesen (und viele andere, die dort
gelistet sind). Bin aber nicht Mitglied in der ISHS (International Society
of Horticultural Science). Vielleicht irgendjemand der Profis hier? Oder
sonst jemand mit Zugang zu den Volltexten dieser Artikel?

Bye,
Robert

Ernst Keller

unread,
Jul 9, 2003, 1:16:40 PM7/9/03
to
On Wed, 09 Jul 2003 13:13:20 +0200, Robert Gummi <smac...@sp.zrz.tu-berlin.de>
wrote:

>
>Eine weiterer Vergleich von stachellosen Brombeeren, diesmal an der
>Golfküste von Alabama: <http://www.actahort.org/books/585/585_102.htm>
>
>Untersucht wurden 'Navaho', 'Arapaho', 'Apache', 'Loch Ness', 'Triple Crown'
>und 'Chester'. 'Triple Crown' und 'Arapaho' schnitten geschmacklich am
>besten ab. 'Die anderen drei' (da fehlt doch eine?!) waren sehr sauer. Hm.
>Also genau andersherum als mein bisheriges Resümee aussah (Navaho, Loch
>Ness und Chester am besten). Super! :-(
>Allerdings ist das Klima dort auch völlig anders - wenn ich den Abstract
>richtig verstanden habe, eingentlich zu warm. Brombeeren brauchen wohl
>etwas Frost...
>

Die Fehlende machts spannend. Ich habe Nessie und eine Andere(hat ganz andere
Blätter) aber Nessie(und die Andere) ist sicher nicht sauer wenn sie reif ist.

Ernst

--
Was ist TOFU? Wieso finden die anderen meine Artikel schwer zu lesen?
TOFU steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Das ist eine Unart, die einen
nicht nur in dieser Newsgroup, sondern im ganzen Netz unbeliebt macht.
Lies "Wie zitiere ich im Usenet?": http://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/.

Bernhard Füger

unread,
Jul 11, 2003, 12:05:54 PM7/11/03
to
Hallo Robert,

Robert Gummi schrieb:

> Hast du einen Link oder eine Datei, in der ich näheres nachlesen kann? Ich


> habe auf der Seite der Versuchsanstalt nichts gefunden.

du sollst ja auch die Veröffentlichung (Neustadter Hefte, Heft 118)
kaufen, ist sehr informativ.

> Vielleicht ist der Standort bei dir besser...? Wie macht sich die Theodor
> Reimers eigentlich so als Gartenpflanze: treibt sie Wurzelausläufer?

Wenn man nicht aufpasst erobert Theodor Reimers den Garten.

> Kann
> man die abgeschnittenen Ranken kompostieren, ohne Angst haben zu müssen,
> beim Kompostumsetzen noch die kompletten Stacheln in der Erde zu haben?

Da würde ich tatsächlich vorsichtig sein. Ich häufe die alten Ranken
auf, ist ein ideales Versteck für Nützlinge zum Überwintern. Auch
Bodenbrütern bieten die Ranken einen guten Schutz gegen Katzen. Habe
fast jedes Jahr Fasanenfamilie in dem Haufen.

> > Bei Roten Johannisbeeren ist die Reihenfolge Jonkher van Tets (unter
> > Folie!), Rotet, Rolan, Rovada.
>
> Ich bin kein Erwerbler, und Beerensträucher kommen bei mir garantiert nicht
> unter Folie. Ein Schnitt im Jahr und eine Ladung Dünger, viel mehr gibt es
> normalerweise nicht. Bleiben die Sortenempfehlungen unter diesen
> Bedingungen trotzdem bestehen?

Die Empfehlungen sind schon unter den Gesichtspunkten der Erwerbler
gemacht, dies dürfte für uns Freizeitler allerdings nicht von Nachteil
sein.

Ausnahme Brombeere, hier gilt wie schon früher ausgesagt, trotz Dornen
ist die Theodor Reimers (für mich) erste Wahl.

stefan....@gmail.com

unread,
Jul 27, 2017, 11:20:59 AM7/27/17
to

Jürgen Exner

unread,
Jul 27, 2017, 12:03:35 PM7/27/17
to
stefan....@gmail.com wrote:
>Am Sonntag, 6. Juli 2003 11:58:19 UTC+2 schrieb Ingrid:
>> Hallo NG-ler,
>> möchte gerne im Herbst Brombeeren pflanzen,
>> weiß aber nicht, welche Sorte?

Das werden in den vergangenen 14 Jahren wohl schon die Voegel erledigt
haben.

>>Habe nicht vor
>> eine Plantage anzulegen, sondern nur ein paar
>> Sträucher für den Hausgebrauch (Marmelade,
>> Kuchen etc.).

Dann hast du jetzt ein stachliges Problem. Aus den paar Straeuchern ist
in diesen 14 Jahren mit Sicherheit ein undurchdringliches Dickicht
geworden.

>> Kann mir da jemand Tipps geben?

Am Besten so einen Trecker mit Schneid/Haeckselausleger mieten wie ihn
die Strassenverkehrsaemter zum Freischneiden der Strassenraender
verwenden.

jue

Uwe St?ckel

unread,
Jul 28, 2017, 2:27:17 AM7/28/17
to
auch nach 14 Jahren ist so ein Dickicht recht problemlos in den Griff zu
bekommen, wenn man sich etwas kratzfest anzieht. Jede etwas größere
Astschere trennt die Ranken zuverlässig. Dann ab auf den Anhänger und
zum Deponieplatz für Gartenabfälle.
Böd nur, wenn die Ranken durch den Zaun gewachsen sind - das ist
Fummelarbeit.


--
Sachkunde kann eine lebhafte Diskussion nur behindern
0 new messages