Am 13.10.2017 um 17:12 schrieb Uwe Borchert:
>> ... Vor allem die Kompaktheit ist es, die die Spiegellosen
>> attraktiv macht. Man wird sie im Mediamarkt neben eine Fuji oder
>> Sony legen, und wissen was die geschicktere ist.
> Hmmmm ... Also ich lege da einfach mal eine uralte Cosina CSM KB-SLR
> neben eine KB-dSLR ... Cosina CSM gewinnt haushoch! Dann vergleiche
> ich noch mal mit einer Yashica KB-SLR aus der FX-Serie und auch hier
> gewinnt die KB-SLR ... Hmmm ... Dann lege ich die Cosina CSM und die
> Yashica FX-irgendwas neben eine EOS-400d oder aufwärts und sehe dann
> immer noch keinen Nachteil der Altware bzgl. der Größe.
Alles auch eine Frage der Bedienelemente.
Wenn man KB kompakt haben wollte, dann kaufte man sich eine Konica Big
Mini oder Olympus mju und fettich. Die passten in die Hemdtasche.
Aber wenn man eine Systemkamera nutzen und auch bewusst einstellen
möchte, kommt es sehr auf Bedienelemente an, bei Reisen und Sonne auch
sehr auf einen guten Sucher.
> Einige Spiegellosen µ43 sind dann auch endlich etwas kompakter ....
> aber so richtig überzeugend ist das auch nicht bei allen Herstellern.
> Einige Olympussys sind doch megafett. Erst bei den CX oder kleiner
> (1/1,7", also Pentax Q) wird es wirklich kompakt, aber die will ja
> keiner?
Wir lassen oft genug Einsteiger mal probieren, machen nach Absprache
auch mal Schnupperkurse mit Konfirmanden aus dem Dunstkreis. Es hat sich
noch nicht einer für ein solches System entschieden, wir die letztlich
am Schnuppertag selbst nur als Ballast mit gehabt. Den haben dann
(meisten) die Muttis benutzt, die sich vorab im Handel informiert hatten
und so etwas viel schöner fanden. Dementsprechend habe ich den Eltern
das Zeug dann ans Bein gehängt, um nicht selbst nur Krempel zu tragen,
den die Kinder dann doch nicht mal ernsthaft ausprobieren wollten.
Von 7 Stunden haben die am Ende 6 h die dSLR benutzt, Canon wie Nikon
und sind ausnahmslos bei den modernen videofähigen DSLR mit Klapp-LCD
gelandet. Für alles andere nehmen die gleich ihr Handy.
Kompakte, damals noch KB, nutze ich seit Jahrzehnten, erst die 35RC,
danach (mit AF) die Big Mini und nachdem meine Süße sie mir abgeschnackt
hatte, die mju. Die waren dann auch so klein, um sie z.B. mit in
Loopingbahnen zu schmuggel und so leicht, sie dort auch in Fahrtrichtung
gewuppt zu kriegen.
Heutzutage haben wir so etwas noch immer, Coolpix5600, Canon 590IS,
S110, Nikon S7000, die Freundin eine G9x. Klein, ähnlich bedienbar wie
kleine Systeme, voll manuell zu steuern, aber teilweise sogar noch mit
Sucher.
Fast ganz ausgestorben sind grosse Bridgekameras, die früher lange mal
sehr in waren, schon zu analoger Zeit. Davon gibt es noch einige wenige,
teilweise sogar ohne Sucher, was ich ganz albern finde, wenn man schon
so einen Brocken dabei hat.
Die kleinen digitalen Pocketkameras machen jedoch keinen schlechten Job,
sind vor allem wirklich immer dabei, wenn man sie braucht. Uns sei es,
dass man nur die SD Karte raus klauen muss, weil einem der Speicher zur
Neige geht. ;-)(
Aber im Ernst. Die liefern ehrlich gesagt bessere Bilder ab, als man sie
damals zu Film-Zeiten mit seiner SLR erzeugen konnte, vielleicht mal von
Dias abgesehen. Ohne eine solche Kamera bin ich seit Jahren nicht mehr
aus dem Haus gegangen.
Die Tage, an denen ich pro Jahr das kleine System dabei habe, kann ich
an beiden Händen abzählen, teilweise an einer. Ohne Gleitsichtbrille
wäre die menülastige Bedienung für mich mehr als nur unerträglich
geworden, aber selbst die Kids wollen das Zeug ja nicht mal dann
freiwillig ausprobieren, wenn man es zum Vorturnen mitbringt und die
Eltern es zur Konfirmation dann kaufen würden.
Wo ist da eigentlich die real existierende Zielgruppe, ein paar alte
Herren inkl. Joachim ;-) und asiatische Touristen mal aussen vor?
Wir nutzen das Zeug quasi nur für Bewegungstudien, d.h. um
Anleitungsfotos zum Training zu machen oder bestimmte High-Speed
Aufnahmen, etwa zerplatzende Wasserbomben beim Sommerfest, während den
Kindern von Bild zu Bild die Mimik entgleist.
Ist mal witzig, aber eine der ganz wenigen Spielwiesen, wo bewusst nicht
die dSLR genommen wird.
Wäre ich Nikon, ich würde wegen des gegebenen Auflagemaßes nur
Spiegellose für das klassische System bauen, bzw. inkl. Adapter für
dieses, wenn doch ein neues Bajonett einführt und auch den Body
schlanker machen möchte.
Persönlich würde ich eher zu noch größerem Format schielen, wobei FX
noch so schön reisetauglich ist und man mit D800, 810, 850 wirkliche
Werkzeuge für alle erdenklichen Zwecke hat, aber bei < DX der Markt
meinem Eindruck nach stetig schrumpft.
Verglichen mit früheren MF Kameras aus der analogen Zeit, räubern die
gerade genannten Kameras inzwischen genau dieses Feld qualitativ ab, wie
mit dem Erscheinen der D800 schon von mir vermutet. MF geht, ob im Kauf
oder Rental längst nur noch für gehobene Ansprüche nach heutigem
Standard über den Tresen.
Die modernen KB Bodies und dazu passenden Objektive liefern da schon
verdammt gute Ergebnisse ab, dass die Nische, wo das nicht mehr reicht,
schon arg eng geworden ist. Die D850 hat sie nochmals schmaler gemacht,
kann dafür aber auch im Event- und Sportbereich richtig räubern gehen.
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SCHÖNE GRÜẞE
JÜRGEN