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Kritik: Bin ich schön? (1998)

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Alexander Jachmann

unread,
Sep 6, 1998, 3:00:00 AM9/6/98
to
Bin ich schön?

Original-URL: http://www.zelluloid.de/heinz/filme98/binichschoen.htm
Archiv-URL: http://www.zelluloid.de/heinz/imho.htm
Rating: 0%

Drama/ Schund, Deutschland, 1998, 105 Min.,
Originaltitel: Bin ich schön?,
Regie: Doris Dörrie
Darsteller: Franka Potente, Iris Berben, Senta Berger, Anica Dobra,
Dietmar Schönherr, Gottfried John, Otto Sander, Oliver Nägele,
Joachim Król, Nina Petri, Uwe Ochsenknecht, Maria Schrader

Im Leben kann so einiges schiefgehen, insbesondere dann, wenn es um
zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Männern und Frauen geht.
Einige Beispiele aus einer großen Familie werden hier in einem Film
präsentiert. Mit dabei eine ganzes Rudel großer Namen des deutschen
Kinos.

Alle Menschen scheinen - wenn man dem Film glauben darf - Probleme mit
ihren Lebenspartnern zu haben. Um diese Probleme in den Griff zu
bekommen, hat jeder seine eigenen Methode. Die einfachste ist wohl die
von Unna (Senta Berger, Mammamia), die seit Jahren weiß, daß ihr Gatte
Herbert (Gottfried John) eine Freundin hat, dies aber einfach
ignoriert. Innerlich träumt sie wohl immer noch von ihrer ersten Liebe
mit David (Otto Sander) in Spanien, der sich aber wegen eines
Schlaganfalls an nichts mehr erinnern kann, weder an Unna, noch an
sonst irgendwas, was mehr als ein Jahr zurückliegt.
Rita (Iris Berben) sind ein eleganter Wollpullover und ihre Figur
wichtiger als die Ehe mit dem übergewichtigen Fred (Oliver Nägele),
Franziska (Anica Dobra) heiratet einen Bürohengst, den sie erst seit
zwei Monaten kennt, und das nur, weil sie ihren Ex-Lover Klaus
(Steffen Wink) endlich loswerden will, der ihr immer noch nachläuft,
und auch die Ehe von Robert (Joachim Król, Der bewegte Mann) und
Charlotte (Nina Petri) wird offensichtlich nur durch die Existenz
ihrer kleinen Tochter zusammengehalten. Selbst wenn eine Beziehung
einmal glücklich ist, so ist sie doch irgendwann zu Ende: Juan
(Dietmar Schönherr) ist in deutschen Wäldern auf der Suche nach der
letzten Ruhestätte für die Asche seiner Frau. Etwas andere Probleme
hat Linda (Franka Potente, Lola rennt), die Bodo (Uwe Ochsenknecht,
Schtonk) von dem buddhistischen Glauben überzeugen will, daß es weder
ein Anfang noch ein Ende gibt. Alle Fäden dieser unterschiedlichen
Menschen laufen irgendwie bei einer Hochzeit zusammen.

Erwähnenswerte Leistung kann man hier nur wenigen Darstellern
bescheinigen: lediglich Franka Potente, Senta Berger und Otto Sander
sind die wenigen Lichtpunkte dieses Filmes. Die Rollen der anderen
Schauspieler sind entweder zu klein oder ihre Ausführung ist zu
schlecht, um sie angenehm im Gedächtnis zu behalten.
Die Story - falls man eine solche überhaupt vorfinden will - wirkt
lieblos zusammengestückelt, die einzelnen Episoden laufen zwar
irgendwie am Ende zusammen, an einen Vergleich mit einer interessanten
Verbindung von Teilgeschichten wie in Quentin Tarantinos Pulp Fiction
ist aber auch nicht im entferntesten zu denken. Spätestens nach der
Hälfte des Filmes, wenn man den Eindruck hat, der Film müßte die Länge
eines Spielfilmes schon längst überschritten haben, fragt man sich,
wie ein solches Machwerk überhaupt die Lizenz erhalten hat, gedreht zu
werden.
Scheinbar gibt es im deutschen Kino etwa einmal im Jahr einen
wirklich guten Film. Im diesem Jahr war es "Lola rennt", vergangenes
Jahr war es "Das Leben ist eine Baustelle" und 1996 "Knockin' On
Heaven's Door". Okay, etwas übertrieben dürfte diese Ansicht schon
sein (immerhin gab es zu Beginn des Jahres einige sehenswerte Filme
aus unserem Land), dennoch ist der Anteil unnötiger deutscher Filme
mit Sicherheit über 50%. Und mir läuft es inzwischen schon eiskalt den
Buckel runter, wenn ich im Vorspann den Namen "Eichinger" sehe ...

heinz

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Alexander Werner Jachmann aka. Heinz

e-mail: he...@zelluloid.de
URL: http://www.zelluloid.de/heinz/

Mathias Klemme

unread,
Sep 6, 1998, 3:00:00 AM9/6/98
to


> Bin ich schön?
>
> Original-URL: http://www.zelluloid.de/heinz/filme98/binichschoen.htm
> Archiv-URL: http://www.zelluloid.de/heinz/imho.htm
> Rating: 0%
>
> Drama/ Schund, Deutschland, 1998, 105 Min.,
> Originaltitel: Bin ich schön?,
> Regie: Doris Dörrie

Es ist doch echt peinlich, daß die meiten deutschen Regisseure nur
Beziehungsquark inszenieren können. Und weil die wie Frau Dörrie auch noch
an den entsprechenden Hochschulen angestellt sind wird der Nachwuchs
gleich mit in die falsche Schiene geschoben.

---
Mathias


Martin Kuball

unread,
Sep 7, 1998, 3:00:00 AM9/7/98
to

In article 4...@fu-berlin.de, he...@dfki.de (Alexander Jachmann) writes:
>Bin ich sch=F6n?[snip]

> Scheinbar gibt es im deutschen Kino etwa einmal im Jahr einen
>wirklich guten Film. Im diesem Jahr war es "Lola rennt", vergangenes
>Jahr war es "Das Leben ist eine Baustelle" und 1996 "Knockin' On
>Heaven's Door". Okay, etwas =FCbertrieben d=FCrfte diese Ansicht schon

>sein (immerhin gab es zu Beginn des Jahres einige sehenswerte Filme
>aus unserem Land), dennoch ist der Anteil unn=F6tiger deutscher Filme
>mit Sicherheit =FCber 50%. Und mir l=E4uft es inzwischen schon eiskalt de=
>

Und damit befindet sich der deutsche Film doch in "guter" Gesellschaft, denn die
Quote unnötiger US Filme ist bestimmt nicht schlechter. Zumindest nicht in diesem
Jahr.

Zum Film selber kann ich leider noch nichts sagen, aber zu dem Film "Das
Paarungsverhalten...", der ja in einer anderen Kritik auch sehr schlecht bewertet
wurde. Ich fand den Film gut. Ich habe viel gelacht und mich auch durch die Geschichte
gut unterhalten gefühlt. Und am Ende gab es keine enttäuschten Erwartungen, wie bei
diversen anderen Filmen der letzten Zeit. Ganz allgemein sind deutsche Filme IMHO
nicht schlechter als vergleichbare Filme aus Amiland oder sonstwo.

>Buckel runter, wenn ich im Vorspann den Namen "Eichinger" sehe ...=20
>
>heinz
>

Martin Kuball

sugus

unread,
Oct 1, 1998, 3:00:00 AM10/1/98
to
Hi all,

"Bin ich schön" hat bei mir stundenlange weiche Knie hinterlassen, so genial
fand ich ihn. Ich war bei der Vorpremiere und merkte an den Reaktionen, dass
es zwei Gruppen von Leuten gibt: die, die den Film lieben, und die die so
denken wie Du. Also an alle Newsgroup-Leser: nicht abschrecken lassen: wenn
man zu den richtigen 50% gehoert, dann ist dieser Film unglaublich.

Sigrid Krug


Alexander Jachmann schrieb in Nachricht <6stc5k$658$4...@fu-berlin.de>...
Bin ich schön?

Drama/ Schund, Deutschland, 1998, 105 Min.,


Originaltitel: Bin ich schön?,
Regie: Doris Dörrie

Scheinbar gibt es im deutschen Kino etwa einmal im Jahr einen
wirklich guten Film. Im diesem Jahr war es "Lola rennt", vergangenes
Jahr war es "Das Leben ist eine Baustelle" und 1996 "Knockin' On

Heaven's Door". Okay, etwas übertrieben dürfte diese Ansicht schon


sein (immerhin gab es zu Beginn des Jahres einige sehenswerte Filme

Marco Radke

unread,
Oct 1, 1998, 3:00:00 AM10/1/98
to
sugus wrote:

> "Bin ich schön" hat bei mir stundenlange weiche Knie hinterlassen, so genial
> fand ich ihn.

Kann ich eigentlich nur bestätigen. Nach "Lola rennt" für mich der
zweitbeste
deutsche Film dieses Jahres.

Marco

Bernd Storck

unread,
Oct 1, 1998, 3:00:00 AM10/1/98
to
Marco zitierte und schrieb folgendes:

> sugus wrote:
>
> > "Bin ich sch÷n" hat bei mir stundenlange weiche Knie hinterlassen, so
> > genial fand ich ihn.
>
> Kann ich eigentlich nur bestStigen. Nach "Lola rennt" fnr mich der


> zweitbeste
> deutsche Film dieses Jahres.
>
> Marco

Mein _Vorschlag_ waere, unabhaengig davon, ob sugus eine echte Kritik ins
Usenet gesetzt hat, eine Behauptung nicht als Kritik anzukuendigen, wie es
im Betreff/Subject dieser Nachricht von Marco geschehen ist. Immerhin ging
diese unpassend titulierte und nicht gerade inhaltsreiche Nachricht auch
noch an 5 verschiedene Newsgroups.


Beste Gruesse Elek 8-)

Ralph Eisermann

unread,
Oct 2, 1998, 3:00:00 AM10/2/98
to

> > Drama/ Schund, Deutschland, 1998, 105 Min.,
> > Originaltitel: Bin ich schoen?,
> > Regie: Doris Doerrie
>
> Es ist doch echt peinlich, dass die meiten deutschen Regisseure nur
> Beziehungsquark inszenieren koennen. Und weil die wie Frau Doerrie auch noch

> an den entsprechenden Hochschulen angestellt sind wird der Nachwuchs
> gleich mit in die falsche Schiene geschoben.
Ich sag da nur HFF-Stil dazu !
Wobei die Ausbreitung des HFF-Stils eben auch daran lag, dass soetwas a) auch
als Abschlussarbeit produziert werden konnte b) das Fernsehen an sowas immer
bedarf hatte....

--

Ralph Eisermann
Wuermstrasse 1c
Karlsfeld bei Muenchen
D - 85757

r.eis...@link-m.de IRC: rabauz ICQ: 16355296


ISDN: 49-8131-505338

Knut.Brockmann

unread,
Oct 3, 1998, 3:00:00 AM10/3/98
to
Hi !!!

> Man kann ja Schreibfehler einbauen :-)
>
> Ich finde es (außer in der *.kritiken Gruppe) so oder so schöner, wenn
> die Besprechungen/Kritiken/Reviews unter einem eigenen Subject (bsp.
> SPY: *, AE: *, AB: * ...) erscheinen. Es erleichtert (demjenigen,
> der's braucht) das Filtern und Threads die sich aufgrund einer
> speziellen Kritik ergeben sind dann auch tatsächlich in einem eigenen
> Thread.

Meinst du? Dann starte ich mal ab heute mit KB:

Bis dann,

Knut B.
-----------------------------------------------------------------------
Knut Brockmann

E- Mail: Knut.Br...@darmstadt.netsurf.de

Die Filmpage des Knut B.: http://surf.to/filmpage/

Neues Special im Anmarsch: Der Soldat James Ryan: Eine Analyse

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