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Wie lange noch bis zur Helmpflicht?

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Uwe Borchert

unread,
Jan 29, 2001, 10:38:08 AM1/29/01
to
Hi,

Dirk Kopp <ko...@ifw.uni-hannover.de> writes:
>
>wie vielleicht einige am Wochenende gelsen haben, empfiehlt der
>Verkehrsgerichtstag eine generelle Helmpflicht beim Radfahren für Kinder
>unter 15 Jahren. Dazu der übliche Aufruf, als Erwachsener doch "Vorbild"
>zu sein. Zu lesen z.B. unter
>
>http://database.mopo.de/bookmark/nachrichten/dpa/onl77_1_2601_0126141256.html
>
Irgendwie haben die gerade Probleme, wollen da zuviele den Artikel
lesen? *wart* *wart* *wart* *wart* *wart*

>Wie lange dauert es jetzt noch, bis wir mit der Pflicht gesegnet werden?
>3, 5 oder 10 Jahre?
>
Sieht gut fuer die Helmpflicht aus: sie betrifft nur eine Minderheit,
die Notwendigkeit kapiert jede Stammtischrunde und damit ist sie toll
durchsetzbar. Ich gehe davon aus, dasz trotz der Gegenteiligen Ergeb-
nisse einiger Untersuchungen die positiven Untersuchungen herange-
zogen werden. Das diese keinerlei Plausibiliatesttest aushalten kann
man Juristen natuerlich nicht beibringen, dazu fehlt es denen idR am
noetigen Grundwissen im Bereich Mathe und Statistik.

MfG

Uwe Borchert

Sascha Schlauderer

unread,
Jan 29, 2001, 11:41:33 AM1/29/01
to
Dirk Kopp <ko...@ifw.uni-hannover.de> schrieb:
<88ta7tkau2ib37n0v...@4ax.com>

Hi,

>wie vielleicht einige am Wochenende gelsen haben, empfiehlt der
>Verkehrsgerichtstag eine generelle Helmpflicht beim Radfahren für Kinder
>unter 15 Jahren.

in der Tschechei ist das Helmtragen für Kinder (IMHO bis 12 Jahre)
seit Anfang diesen Jahres schon per Gesetz zur Pflicht erhoben wurden.
Diese Regel ist vermutlich genauso sinnig, wie die Pflicht während der
"Winterzeit" (wobei mir bisher noch keiner sagen konnte bis wann das
ist) den ganzen Tag mit Abblendlicht zu fahren (mit dem Auto).


--
Sascha - DOS-vidanija eMail: news...@schlaudi.de ICQ # 58896546
http://www.schlaudi.de - Kanaren, Mallorca, Ibiza, Bulgarien,
Bärenfels, Sim City, Mountainbikerevier Osterzgebirge
If the answer is Micro$oft, it must've been a silly question...

Hans-Joachim Zierke

unread,
Jan 29, 2001, 11:43:19 AM1/29/01
to

Dirk Kopp schrieb:


> Wie lange dauert es jetzt noch, bis wir mit der Pflicht gesegnet werden?
> 3, 5 oder 10 Jahre?

Da die Helmtragequote nach meiner Beobachtung eher rückläufig ist, bin ich
sehr viel optimistischer als noch vor einigen Jahren.


hajo

Sei Vorbild: Immer ohne Helm.

Jörg Mischke

unread,
Jan 29, 2001, 12:11:56 PM1/29/01
to
Dirk Kopp" <ko...@ifw.uni-hannover.de> schrieb im Newsbeitrag
news:88ta7tkau2ib37n0v...@4ax.com...

> Wie lange dauert es jetzt noch, bis wir mit der Pflicht gesegnet
werden?
> 3, 5 oder 10 Jahre?

Es kommt um so schneller, je mehr Leute mit mehr oder weniger
Fachkenntnissen darüber mehr oder weniger qualifiziert reden (in der
Öffentlichkeit), so hat das auch schon mit der Mineralölsteuer
funktioniert... :-(

Gruß, Jörg


Andreas Schulze Bäing

unread,
Jan 29, 2001, 6:27:46 PM1/29/01
to

Hans-Joachim Zierke <Usen...@Zierke.com> schrieb in im Newsbeitrag:
slrn97b7d9....@hersland.Zierke.com...

Ich oute mich hiermit als Mitglied der helmtragenden Minderheit - und zwar
seit 5 Jahren aus Überzeugung.
Ohne Helm fühle ich mich irgendwie wie ohne Sicherheitsgurt im Auto.

Andreas


Boris Joehren

unread,
Jan 29, 2001, 6:56:20 PM1/29/01
to
"Andreas Schulze Bäing" <bim...@stud.rp.uni-dortmund.de> schrieb:

>
>Ich oute mich hiermit als Mitglied der helmtragenden Minderheit - und zwar
>seit 5 Jahren aus Überzeugung.
>Ohne Helm fühle ich mich irgendwie wie ohne Sicherheitsgurt im Auto.

Na dann sind ja jetzt alle Vorausetzungen gegeben. Irgentwas hat ja in
drf seit einiger Zeit gefehlt....

Viel Spaß+Gruß
Boris

Hans-Joachim Zierke

unread,
Jan 29, 2001, 8:04:36 PM1/29/01
to

Andreas Schulze Bäing schrieb:


> Ich oute mich hiermit als Mitglied der helmtragenden Minderheit - und zwar
> seit 5 Jahren aus Überzeugung.
> Ohne Helm fühle ich mich irgendwie wie ohne Sicherheitsgurt im Auto.


Du meinst sicher einen Helm, der Dich vor Helmthreads schützt.

hajo


Mathias Böwe

unread,
Jan 30, 2001, 12:59:23 AM1/30/01
to
Klaus Mueller <klaus.mu...@t-online.de> wrote:

> Ich wollte doch heute nicht einkaufen. Jetzt muß ich doch Popcorn und
> Bier holen.

Bringst Du mir bitte welches mit? Vor allem viel Popcorn, einen
Richtigen Helmtjread[tm] hatten wir schon lange nicht mehr...

Mathias
--
In a world without walls and fences you don't need windows or gates.

Thoralf Winkler

unread,
Jan 30, 2001, 1:02:06 AM1/30/01
to
Jörg Mischke schrieb:

> Es kommt um so schneller, je mehr Leute mit mehr oder weniger
> Fachkenntnissen darüber mehr oder weniger qualifiziert reden (in der
> Öffentlichkeit), so hat das auch schon mit der Mineralölsteuer
> funktioniert... :-(

Um mal vielleicht mehr qualifiziert drüber zu reden... Ich wollte zu der
Zeitungsmeldung der hiesigen Lokalzeitung auch einen Leserbrief
schreiben. Hat jemand als Argumentationshilfe die jährlichen Zahlen für
die Kopfverletzungen bei der Hausarbeit bzw. beim Autofahren zur Hand,
zumindest die Größenordnung? (Ich wollte u.a. darauf hinweisen, daß dort
eine H***pflicht ebenso sinnvoll wäre).

Viele Grüße
Thoralf

Andreas Schulze Bäing

unread,
Jan 30, 2001, 3:56:59 AM1/30/01
to

Hans-Joachim Zierke schrieb:

Solange dieser Helmthread nicht meine Mailbox zumüllt ;-)

Andreas, der übrigens auch 15 Jahre ohne Helm auf einem Hollandrad
unterwegs war

> hajo

Bo-En Lo

unread,
Jan 30, 2001, 4:43:35 AM1/30/01
to
Hans-Joachim Zierke <Usen...@Zierke.com> wrote:

> Da die Helmtragequote nach meiner Beobachtung eher rückläufig ist, bin ich
> sehr viel optimistischer als noch vor einigen Jahren.

Das sehe ich anders.
Die Tragequote ist IMO bloß ein sichtbares, saisonales Phänomen und
erreicht ihre Spitze im Frühling. Das ist die Zeit, zu der
Fahrrad-Neuanschaffungen in vielen Haushalten anstehen und Medien oder
Vereine u.a. tüchtig für Helme werben. Da werden auch mal Helme wieder
hervorgeholt und getragen, die während der übrigen Jahreszeiten irgendwo
herumlagen. Schlechtes Gewissen? Vorbildfunktion?

Ab Sommer flaut die Helmbegeisterung ab. Mit der Fahrpraxis ändert sich
wohl auch die subjektive Gefahreneinschätzung. In der Regel dürfte aber
der Komfort Aspekt eine große Rolle fürs Nichttragen spielen. Die
Grundüberzeugung jedoch, daß Fahrradhelme über eine lebensrettende
Schutzwirkung verfügen, die bleibt bei vielen trotzdem bestehen. Und
viele dieser Überzeugungstäter werden auch andere Radler beeinflussen
wollen, mit den üblichen Stories und Sprüchen.

Hm - wir haben jetzt schon Ende Januar... Wann wird der erste
"drf-Helmprediger 2001" hier aufkreuzen? Noch in dieser Woche? Wie
lautet die Wettquote?

Gruß,
Bo-En

--
Hardshell - Das Fahrradhelm Magazin:
<http://Hardshell.home.pages.de/>
Kiwis und Fahrradhelme, Fakten:
<http://www.ingokeck.de/publikationen/radhelm/>

tilman wetter

unread,
Jan 30, 2001, 4:48:56 AM1/30/01
to
Boris Joehren wrote:

Und Bier her!


--
Which is worse: ignorance or apathy? Who knows? Who cares?!? ^


tilman wetter

unread,
Jan 30, 2001, 5:24:26 AM1/30/01
to
Thoralf Winkler wrote:

Nö, ich habe nur die Aussage meines Cousins, der ist in Ulm Nierenspezialist

und freut sich über die Steigende Anzahl von Radfahrern, denn im Gegensatz

zu Autofahrern [wenn Kopf kaputt oder Autofahrer sonstwie tot, dann
sind auch meistens die inneren Organe unbrauchbar]

und Motorradfahrern [aufwendige Prüfung der "gespendeten" Organe auf
mögliche Verletzungen]

Bietet der Radfahrer dem "Recycler" beste Vorraussetungen:
Meistens Tod durch Kopfverletzung (was auch immer des Heissen mag)
und wegen der guten Tonisierung der Muskulatur und den geringen
auftretenden Kräften auf den Restkörper gut erhaltene innere Organe.

Nachdem der verweichlichte Wappler selbst nicht Rad fährt, tituliert er
mich immer als "Organspender", ich solle nicht rauchen und saufen!

Zusammenfassend dürften genügend Radfahrer erliegen um diese Euphorie
bei einem so knochentrockenen Menschen auszulösen, (O-Ton: genug!)
zum anderen, dürfte die Kopfverletzungsquote dabei ausreichend hoch sein.

Ich bat ihn, ab diesem Jahr Buch zu führen und seine Kollegen zu ermunten,
Statistisch verwertbares Material zu sammeln. Auf die Idee ist nämlich noch
niemand gekommen.
Vielleicht kommen wir so mal an Daten.


OT:
Im übrigen sieht die österreichische Praxis so aus, daß die Angehörigen
über eine Organentnahme nicht verständigt werden, alle Leichen werden
Obduziert und gegebenenfalls wiederverwertet (mit Ausnahme derer, die
einem Mordverdacht unterleigen).


Hat jemand Chips mit Paprika dabei?
Prost

Til

Wolfgang Preiser

unread,
Jan 30, 2001, 5:26:00 AM1/30/01
to

Andreas Schulze Bäing schrieb:


>
> Andreas, der übrigens auch 15 Jahre ohne Helm auf einem Hollandrad
> unterwegs war

Und, hastes überlebt?

Wolfgang

Wolfgang Preiser

unread,
Jan 30, 2001, 5:29:44 AM1/30/01
to

"Andreas Schulze Bäing" schrieb:


>
> Ich oute mich hiermit als Mitglied der helmtragenden Minderheit - und zwar
> seit 5 Jahren aus Überzeugung.

Kannste ja gerne machen, wenn Du leichte Kopfverletzungen gegen schwere
Hirn- und Halsverletzungen tauschen willst.

Ich jedoch will nicht dazu gezwungen werden, und ich hab auch was gegen
die Falschaussage, AUsofahren wäre sicherer (und gesünder) als
Radfahren.

> Ohne Helm fühle ich mich irgendwie wie ohne Sicherheitsgurt im Auto.

Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich.

Und Fallschirme sind auch dazu gedacht, einen Sturz verträglicher zu
gestalten, also warum nicht mit Fallschirm aufs Rad?

Wolfgang

Uwe Borchert

unread,
Jan 30, 2001, 5:57:14 AM1/30/01
to
Hallo,

BoE...@gmx.de (Bo-En Lo) writes:
>Hans-Joachim Zierke <Usen...@Zierke.com> wrote:
>
>> Da die Helmtragequote nach meiner Beobachtung eher rückläufig ist, bin ich
>> sehr viel optimistischer als noch vor einigen Jahren.
>
>Das sehe ich anders.

Langfristige Tendenzen sieht man naemlich nicht, nur die Kurzfristigen.

>Die Tragequote ist IMO bloß ein sichtbares, saisonales Phänomen und
>erreicht ihre Spitze im Frühling. Das ist die Zeit, zu der
>Fahrrad-Neuanschaffungen in vielen Haushalten anstehen und Medien oder
>Vereine u.a. tüchtig für Helme werben. Da werden auch mal Helme wieder
>hervorgeholt und getragen, die während der übrigen Jahreszeiten irgendwo
>herumlagen. Schlechtes Gewissen? Vorbildfunktion?
>

Wetgehend korrekt.

>Ab Sommer flaut die Helmbegeisterung ab. Mit der Fahrpraxis ändert sich
>wohl auch die subjektive Gefahreneinschätzung.

Richtig. Der Helm dient nur zur Aufmunterung der Anfenger: "Mir kann
nix passieren, ich hab ja einen Haelm!" Wer bis in den Sommer noch
regelmaessig faehrt braucht dies nicht mehr und wer immer noch unsicher
faehrt ist selten auf der Strasse zu finden, also nicht zu sehen.

> In der Regel dürfte aber
>der Komfort Aspekt eine große Rolle fürs Nichttragen spielen.

Das ist korrekt, wer sucht sich schon staendig seinen Helm zusammen?
Schon die Handschuhe im Winter sind laestig.

> Die
>Grundüberzeugung jedoch, daß Fahrradhelme über eine lebensrettende
>Schutzwirkung verfügen, die bleibt bei vielen trotzdem bestehen.

Weitegehend korrekt. Was steckt eigentlich dahinter? Will eine Welt-
autofahrerverschwoerung alle Radfahrer vernichten? Wollen ein paar
geldgierige Kapitalisten sich an den Helmen eine goldene Nase ver-
dienen? Oder ist das einfach nur die grenzenlose Dummheit der groszen
Mehrheit gegenueber den Minderheiten?

> Und
>viele dieser Überzeugungstäter werden auch andere Radler beeinflussen
>wollen, mit den üblichen Stories und Sprüchen.
>

Klar, darf ich gegenhalten: am 2ten Weihn8sfeiertag wollte ich auf
Glatteis ganz elegant anfahren und das HR hat sich ganz toll durch-
gedreht. Also der Arsch ist weggerutscht und ich aufs Kreuz geflogen.
Das uebliche halt, man kommt mit der Seite auf und dreht sich dann
auf die Schulter, der Kopf geht Richtung Asphalt und die Muetze
bleibt haengen, man schlaegt jedoch nicht oder nur sehr schwach auf.
Wenn man einen Helm mit Aerodynbuerzel hat, ist eine leichte Gehirn-
erschuetterung durchaus denkbar, man wird 5 oder mehr cm vorher bereits
aprupt aufgehalten. Ohne Helm passiert in den meisten Faellen nix und
in wenigen Faellen gibt es auch eine Gehirnerschuetterung. Diese
Unfaelle sind bei mir ein Groszteil aller Stuerze und stellen sich
jeden Winter wieder auf Glatteis und Schnee ein.

>Hm - wir haben jetzt schon Ende Januar... Wann wird der erste
>"drf-Helmprediger 2001" hier aufkreuzen? Noch in dieser Woche? Wie
>lautet die Wettquote?
>

Wieso den? Helme bringen nicht nur Sicherheitsverlust sondern auch
-gewinn. Man muss nur schaun bei welchem Einsatzprofil der Helm was
bringt und wo nicht. Downhill waere ein typisches Beispiel: Da sind
Rueckenprotektoren ein Muss und Helme sehr sinnvoll.

tilman wetter

unread,
Jan 30, 2001, 7:20:59 AM1/30/01
to
Bo-En Lo wrote:

> Hans-Joachim Zierke <Usen...@Zierke.com> wrote:
>
> > Da die Helmtragequote nach meiner Beobachtung eher rückläufig ist, bin ich
> > sehr viel optimistischer als noch vor einigen Jahren.
>
> Das sehe ich anders.
> Die Tragequote ist IMO bloß ein sichtbares, saisonales Phänomen und
> erreicht ihre Spitze im Frühling.

Du irrst!
Januar ist die Zeit der Helmträger

> Das ist die Zeit, zu der
> Fahrrad-Neuanschaffungen in vielen Haushalten anstehen und Medien oder
> Vereine u.a. tüchtig für Helme werben. Da werden auch mal Helme wieder
> hervorgeholt und getragen, die während der übrigen Jahreszeiten irgendwo
> herumlagen. Schlechtes Gewissen? Vorbildfunktion?
>
> Ab Sommer flaut die Helmbegeisterung ab.

Die meisten sehe ich jetzt.
Jeder ~ Dritte, der mir begegnet, trägt Helm.
In den Wintermonaten trainiere ich vor allem laufen, da bleibt besonders
viel Zeit, um zu beobachten, ausserdem begegne ich so wesentlich mehr
Radlern, als wenn ich selber fahre, da wir alle die gleichen Ausfallschneisen
zu Tourbeginn wählen (Donaukanal und Schwarzenbergpark).
Ich führe ein Trainingsbuch, da kann ich reinschmieren und aufzeichnen.

Fast jeder Büroradler (Alltagskleidung, Aktentasche Einkaufskorb), den
ich in den letzten Wochen sah trug Helm, vornehmlich weisse Helme.
(da schau her) Vielleicht sehen die weniger nach Kopfverband aus als ne
weisse Mütze.
Es sind vornehmlich Leute um die vierzig, die Helm tragen. (einschätzung
des Alters nach meinem Dafürhalten ohne Befragung)
Es sind vornehmlich Männer, die Helm tragen (nona, nicht jeder sieht aus
wie Siegfried und Roy von Anders und Bohlen, was man von Frauen-
frisuren nicht behaupten kann)
Junge Leute (<30), fahren fast immer ohne Helm.
Frauen die Helm tragen sind in dieser Altersgruppe.
Niemand >60 trägt Helm
Tragequote aufgezeichnet auf der Strecke von Volksoper bis Urania oder
Gesamte Donauinsel:
496 Fahrer, davon 194 mit Pepi.


Mountainbiker sind im Winter die Helmträger par excellance.
Von aufgezeichneten 52 Gatschfressern waren nur 7 ohne Pepi.
Einer davon hatte keine Spikes und eine mäßig blutende großflächige
Verletzung an Schläfe und Jochbein, sein Kumpel versorgte Ihn, er stand
aufrecht und wirkte nicht benommen (15.1., Schwarzenbergpark, Ende
der Hammeaustrecke) Ich konnte mich selbst mit Laufschuhen kaum richtig
Fortbewegen.
Nicht gezählt sind Leute die In Alltagskleidung auf einem MB durch die
Stadt bolzen, sondern nur die, die offensichtlich auf Tour gingen oder schon
in action vorgefunden wurden.
Aufzeichnungsort für MTB Donaukanal, Schwarzenbergpark, Exelberg,
Wilhelminenberg, Sofienalpenstrecke. Im Aufzeichnungszeitraum waren
alle Srecken bis auf den Donaukanal nur mit Spikes fahrbar, was vielleicht
auf die hohe Tragequote weist (man kann ja nie wissen)
Auf der anderen Seite sind fast alle (auch illegalen) Möglichkeiten vom
Hammeau in den Schwarzenbergpark zu gelangen im Winter nix für
Anfänger, ausserdem fahren Anfänger im Winter nicht.
52 Fahrer, 45 mit Helm.

Rennradler haben die geringste Tragequote.
In der Zeit vom 15. bis 20.1. begegnete ich bei 3 HF1-Läufen 124 RR.
Nur 7 Frauen, 1 mit Helm
31 ~ <20j, 3 mit Helm
Die Altersschätzungen sind ab da schwierig, da nur die, die auf mich
zukamen gut geschätzt werden können, wegen Zeitpunkt und Ort wurde
ich aber meistens überholt und da kann man nur die Jungen und die Frauen
einigermaßen sicher Filtern.
Tragequote insgesamt:
124; 12 mit Helm.

Am Sonntag den 28.1. War der 1 Große Almauftrieb, denn die Sonne
lachte bei milden Temperaturen auf Omas Hut.
Im Schwarzenbergpark war an Laufen kaum zu denken.
15 Radler 1Helm.

Aufgezeichnet also im Jänner 01:
15.1.; 17.1.;20.1.;28.1.;
687 insgesamt
252 mit Calimero

Dagegen unaufgeschlüsselte Stricherlzählung Ende August 00
zwei Läufe:
Donauinsellongjog 2:45h
Hügellongjog 2:10h
Insges 601 Radler/innen jeder Art
Davon 114 mit Helm.


Meine vielleicht voreiligen Schlüsse:
In der Stadt, vor allem bei drohender Dunkelheit, dürfte das gesehen
werden auf die hohe tragequote vornehmlich weisser Helme eine rolle
spielen.
Können durchschnittlich bis niedrig

MTBler, die damit rechnen wollen, daß es sie prackt, vertrauen
offenslichtlich auf den Helm, kann aber auch thermodynamische Gründe
haben (extremerer Wechsel kalt-warm, beim Bergradeln, isolierfunktion)
Können ähnlich RR

Rennradler ????
Können generell hoch (zB. Durchstehen von Rotphase, seitliches überspringen
von Geleisen und Gehsteigkanten oft zu beobachten)
fahren nicht dort wo sie Eis vermuten?
Sind generell konservativer? (die Kleidung sagt nein, so weh tun die
Farben)
Brauhen keine Isolerfunktion, weil keine so heftigen Temperaturwechsel
wie bei den MTB?
Gehen generell keine Risiken ein?

Im Sommer sind mehr Sonntagsfahrer unterwegs als im Winter
Dafür isses im Sommer aber besonders warm.
Was wollen mir die Zahlen nun vermitteln?
Was habe ich denn nun schon wieder faschl gemacht, daß das so aussieht,
als ob der engagierte Fahrer zum Pepi tendiert, der Anfänger eher nicht?

To be continued in March and April = Aufbruch der Sonntagsfahrer.


> Mit der Fahrpraxis ändert sich
> wohl auch die subjektive Gefahreneinschätzung. In der Regel dürfte aber
> der Komfort Aspekt eine große Rolle fürs Nichttragen spielen. Die
> Grundüberzeugung jedoch, daß Fahrradhelme über eine lebensrettende
> Schutzwirkung verfügen, die bleibt bei vielen trotzdem bestehen.

Ich galube nach wie vor, daß niemand wirklich an lebensrettende Funktion
denkt.
Ich denke an Herabsetzung der Verletzungsfolgen. Siehe oben.

> Und
> viele dieser Überzeugungstäter werden auch andere Radler beeinflussen
> wollen, mit den üblichen Stories und Sprüchen.

Ich bin außer in der NG noch selten jemanden begegnet, der jemanden
bekehren wollte, ich halte die Befürchtung für übertrieben.
Ich bin außerdem der Ansicht, daß es bei uns nie eine Helmpflicht für Radler
geben wird.
da denke ich, daß 0,0/00 eher kommt, was ja auch eher unwahrscheinlich
ist.
Ich selber fahre nur noch mit Pepi, wenn ich
[X] ihn für folgende Anlässe bereit bin zu suchen
[X] es nicht zu warm ist
[X] was brauche um die Maglites anzupicken
[X] spezielle Sachen ausprobiere. (dann manchmal den Footballhelm)
[X] wenn es eisig wird, dann ist nämlich nix mehr mit abrollen, da lass
ich mich besser einfach auf die Seite fallen und riskier beinhart einen
Aufschlag mit dem Kopf. (Kommt eh immer Kopf nach Schulter).
das tut nicht weh und spart lange Verletzungspause mit verstauchter Hand

>
>
> Hm - wir haben jetzt schon Ende Januar... Wann wird der erste
> "drf-Helmprediger 2001" hier aufkreuzen? Noch in dieser Woche? Wie
> lautet die Wettquote?

127,2 zu 4,2!

LiiebeBrrüderunSchwessternlassetunsbeten

Wieviel krieg ich?

SCNR

Volker Gerdenhoff

unread,
Jan 30, 2001, 7:36:36 AM1/30/01
to
Ich sehe das Problem auch so. Einen Helm zu tragen kann durchaus einen
Sicherheitsgewinn bedeuten. Jedoch sollte man dies nicht zur Pflicht
machen (nicht immer macht dies Sinn). Jedoch im "überregelten"
Deutschland (Europa) gibt es mit Sicherheit genug Bürokraten (die
wahrscheinlich noch nie ein Fahrrad benutzt haben (gabs da nicht mal ein
witziges Filmdokument eines ehemaligen Verkehrsministers beim radfahren
vor Kindern mit Helm (schwankte als wär er besuffen))) die meinen sie
müssten auch das noch dem Bürger verordnen

Grüße

Volker

Dirk Kopp schrieb:
>
> Von Usen...@Zierke.com (Hans-Joachim Zierke) war zu lesen:


>
> >
> >Dirk Kopp schrieb:
> >
> >
> >> Wie lange dauert es jetzt noch, bis wir mit der Pflicht gesegnet werden?
> >> 3, 5 oder 10 Jahre?
> >
> >Da die Helmtragequote nach meiner Beobachtung eher rückläufig ist, bin ich
> >sehr viel optimistischer als noch vor einigen Jahren.
>

> Habe ich ehrlich esagt noch nicht beobachtet. Allerdings treffe ich
> generell weinige Erwachsene mit Helm, bei den Kindern sieht das anders
> aus. Aber das mag auch an dem Spielplatz, an dem ich täglich vorbeifahre
> liegen, ist halt mitten in einer Gegend, wo der gutsituierte
> Hannoveraner wohnt.
> Blos das Vorgehen macht mir Sorge, ich stimme da mit Uwe Borchert
> überein: Minderheit, Einsicht der Stammtischrunden, etc.
> Und wenn das erstmal akzeptierte Gesetzeslage ist, muß man nur ein paar
> Jahre warten, um es generell zur Pflicht zu erklären.
>
> Dirk
> --
> FAQ zu drf: http://ntklotz.gmd.de/drf/faq/

Andreas Schulze Bäing

unread,
Jan 30, 2001, 7:55:27 AM1/30/01
to

Wolfgang Preiser schrieb:

Das ganze war in einem Dorf an der holländischen Grenze. Die Toleranz
und Rücksichtnahme gegenüber Radfahrern ist von Seiten der
Blechkistenbeweger relativ gross (im Vergleich zu Dortmund, wo ich jetzt
wohne), weil die meisten von denen zumindest Wochenendradler oder auch
Teilzeitradler sind. Blechkisten haben natürlich trotzdem alle.

Und ich hab meistens nen Radweg benutzt. Bevor jetzt böse Postings
kommen - ich meine natürlich ausserhalb geschlossener Ortschaften, da
sind Radwege relativ sinnvoll.

Gruss
Andreas, dessen Eltern immer noch nur ein Auto haben, was relativ wenig
ist für den ländlichen Raum.

Andreas Schulze Bäing

unread,
Jan 30, 2001, 7:57:37 AM1/30/01
to

Wolfgang Preiser schrieb:


>
> "Andreas Schulze Bäing" schrieb:
> >
> > Ich oute mich hiermit als Mitglied der helmtragenden Minderheit - und zwar
> > seit 5 Jahren aus Überzeugung.
>
> Kannste ja gerne machen, wenn Du leichte Kopfverletzungen gegen schwere
> Hirn- und Halsverletzungen tauschen willst.
>

Quelle? Gibts dazu Untersuchungen? *am Kopf kratz*

> Ich jedoch will nicht dazu gezwungen werden, und ich hab auch was gegen
> die Falschaussage, AUsofahren wäre sicherer (und gesünder) als
> Radfahren.

Was hälts du denn von der Helmpflicht bei Motorradfahrern?

Andreas

Andreas Schulze Bäing

unread,
Jan 30, 2001, 8:01:36 AM1/30/01
to

Uwe Borchert schrieb:


>
> Hallo,
>
> BoE...@gmx.de (Bo-En Lo) writes:
> >Hans-Joachim Zierke <Usen...@Zierke.com> wrote:
> >Ab Sommer flaut die Helmbegeisterung ab. Mit der Fahrpraxis ändert sich
> >wohl auch die subjektive Gefahreneinschätzung.
>
> Richtig. Der Helm dient nur zur Aufmunterung der Anfenger: "Mir kann
> nix passieren, ich hab ja einen Haelm!" Wer bis in den Sommer noch
> regelmaessig faehrt braucht dies nicht mehr und wer immer noch unsicher
> faehrt ist selten auf der Strasse zu finden, also nicht zu sehen.
>

Ich fahre mindestens 4 mal pro Woche mit dem Rad zur Arbeit/Uni und zwar
mit Helm.

> > In der Regel dürfte aber
> >der Komfort Aspekt eine große Rolle fürs Nichttragen spielen.
>
> Das ist korrekt, wer sucht sich schon staendig seinen Helm zusammen?
> Schon die Handschuhe im Winter sind laestig.
>

Ich! Das einzige, was lästig ist, sind die kalten Ohren bei -10 Grad.

Andreas

Olaf Schultz

unread,
Jan 30, 2001, 8:08:52 AM1/30/01
to
"Andreas Schulze Bäing" wrote:
>
>.

> > Sei Vorbild: Immer ohne Helm.
Hihi, der Helm hätte letztes Jahr garantiert meinen Rippenbruch
verhindert, als das Outo in mich reingekracht ist!

> Ich oute mich hiermit als Mitglied der helmtragenden Minderheit - und zwar
> seit 5 Jahren aus Überzeugung.
> Ohne Helm fühle ich mich irgendwie wie ohne Sicherheitsgurt im Auto.
>
> Andreas


Was nützt uns die beste künstliche Intelligenz, wenn wir keine
natürliche haben? </Münchener Lach und Schieß,
1987?)

Ach? Wenn wir die Argumentationskette des Verkehrsgerichtstag auf das
Umweltrecht übertragen würden, dann würden wir alle nur noch in
Atemvollschutz und Ganzkörperkondom, wenn überhaupt, draußen
rum,,rennen'':=(, Herr, Schmeiß Hirn und Verstand vom Himmel.

Olaf, Otternasen, Wolfzitzenchips, Schultz
--
Olaf Schultz TU Hamburg Harburg, AB 5-03
Denickestraße 15 21073 Hamburg-Harburg
Tel.: 040/42878 2516 email: O.Sc...@tu-harburg.de
http://experte.kt2.tu-harburg.de http://www.tu-harburg.de/~kt2os

Hans-Joachim Zierke

unread,
Jan 30, 2001, 7:46:57 AM1/30/01
to

Andreas Schulze Bäing schrieb:


> Solange dieser Helmthread nicht meine Mailbox zumüllt ;-)

Eine Mailbox wird von Postings in den News nicht erreicht, relax.

hajo

Armin Mann

unread,
Jan 30, 2001, 8:25:16 AM1/30/01
to

Uwe Borchert wrote:
> BoE...@gmx.de (Bo-En Lo) writes:

> Schon die Handschuhe im Winter sind laestig.

Die sollten allerdings auch im Sommer nicht fehlen.


> Weitegehend korrekt. Was steckt eigentlich dahinter? Will eine Welt-
> autofahrerverschwoerung alle Radfahrer vernichten? Wollen ein paar
> geldgierige Kapitalisten sich an den Helmen eine goldene Nase ver-
> dienen? Oder ist das einfach nur die grenzenlose Dummheit der groszen
> Mehrheit gegenueber den Minderheiten?

Wohl die beiden letztgenannten als eine Art selbstverstaerkendes System.


> > Und
> >viele dieser Überzeugungstäter werden auch andere Radler beeinflussen
> >wollen, mit den üblichen Stories und Sprüchen.

Die Radlaeden spielen hier eine nicht zu unterschaetzende Rolle.


> Wenn man einen Helm mit Aerodynbuerzel hat, ist eine leichte Gehirn-
> erschuetterung durchaus denkbar, man wird 5 oder mehr cm vorher bereits
> aprupt aufgehalten.

Alles schon erlebt.


> Diese
> Unfaelle sind bei mir ein Groszteil aller Stuerze und stellen sich
> jeden Winter wieder auf Glatteis und Schnee ein.

Diese Unfaelle kommen bei mir seit zwei Wintern nicht mehr vor - die
Abhilfe heisst Nokian Hakkapelitta W106.


> Wieso den? Helme bringen nicht nur Sicherheitsverlust sondern auch
> -gewinn. Man muss nur schaun bei welchem Einsatzprofil der Helm was
> bringt und wo nicht. Downhill waere ein typisches Beispiel: Da sind
> Rueckenprotektoren ein Muss und Helme sehr sinnvoll.

Als begeisterter Huegelradfahrer bin ich da auch hin und hergerissen.
Das Problem ist nur, dass man mit diesem Zeug nicht mehr Radfahren kann,
und das gehoert fuer mich dazu.

Armin Mann

Stephan Wellstein

unread,
Jan 30, 2001, 8:52:54 AM1/30/01
to
Volker Gerdenhoff <nojunk_...@gmx.de> writes:

> (...) Einen Helm zu tragen kann durchaus einen
> Sicherheitsgewinn bedeuten. (...)

Viele in dieser Newsgroup, mich eingeschlossen, halten diese Aussage
fuer falsch. Wenn du wissen willst, warum, sieh Dir einen alten
Helmthread bei deja an oder verfolge den Helmthread, der momentan
moeglicherweise gerade los rollt.


Stephan

Volker Gerdenhoff

unread,
Jan 30, 2001, 9:38:46 AM1/30/01
to
Danke für den Hinweis, ich werde heute Abend mal nachlesen. Vielleicht
überzeugt mich das ja. Jedoch trage ich keinen Helm. (Gründe u.a.
Umständliche Nutzung (Mitnahme nach Abstellen des Rades..., Klimatische
Problematik, Optik,...) M.E. ist eine Helmpflicht das einfache Abwälzen
eines Gefahrenproblems auf den Lobbyschwächeren Part der
Auseinandersetzung ("Gefährdungspotenzial Auto"). Wenn ich mich schlauer
gemacht habe mehr.

Grüße

Stephan Wellstein schrieb:

Bernd Sluka

unread,
Jan 30, 2001, 9:59:01 AM1/30/01
to
Dirk Kopp schrieb:

> wie vielleicht einige am Wochenende gelsen haben, empfiehlt der
> Verkehrsgerichtstag eine generelle Helmpflicht beim Radfahren
> für Kinder unter 15 Jahren.

Schon vor dem Wochenende. Hier stand das in der Samstagszeitung.

> http://database.mopo.de/bookmark/nachrichten/dpa/onl77_1_2601_0126141256.html

Versuche mal das folgende dagegen. Der Text ist hiermit public domain.

Leserbrief zu Ihrem Artikel über Helmpflicht für radfahrende Kinder.

Fahrradhelme reduzieren weder Unfallhäufigkeit noch Unfallschwere.
Begleituntersuchungen bei der Einführung einer Helmpflicht in Australien
bzw. dem intensiven Bewerben des Helmtragens in Neuseeland haben das
gezeigt. Die Forscher sind dabei mit dem Ziel herangegangen,
nachzuweisen, daß die gesteigerte Verwendung von Fahrradhelmen bei
Unfällen schützt. Zu ihrer Verblüffung fanden sie aber: Erstens: Die
Zahl der Radfahrer nimmt drastisch ab. Rückgänge von 30% bis 40% weniger
Radfahren (gerade bei Kindern) wurden festgestellt. Zweitens: Die Zahl
der Fahrradunfälle mit schweren Folgen nimmt in genau gleichem
Verhältnis ab. Drittens: Das Verhältnis von Kopf- zu sonstigen
Verletzungen bleibt gleich, obwohl deutlich häufiger mit Helm gefahren
wurde. Würden Fahrradhelme Schutz vor Kopfverletzungen bieten, müßte
dieses Verhältnis abnehmen. Diese Zusammenhänge bleiben auch bestehen,
wenn man nur die Unfälle radfahrender Kinder untersucht.

(Nachlesen kann man eines der Ergebnisse in deutscher Übersetzung u.a.
auf <http://www.adfc-bw.de/texte/> oder in populistisch aufgearbeiteter
Form auf <http://www.ingokeck.de/publikationen/>. Weitere Informationen
zum Thema Fahrradhelm liefert z.B. <http://hardshell.home.pages.de/>.)

Vor diesem Hintergrund bewahrheitet sich einmal mehr, daß Experten für
Recht, wie sie sich auf einem Verkehrsgerichtstag treffen, keine
Experten für Statistik oder Unfallforschung sind. Die Überschrift
"Experten fordern Helmpflicht ..." ist irreführend. Es ist auf diesem
Gebiet auch viel wissenschaftlicher Pfusch unterwegs, der eine Bewertung
nicht leicht macht. So hält sich z.B. hartnäckig die Zahl "85% weniger
Kopfverletzungen", die in Zitierketten ein Autor vom anderen abschreibt,
obwohl sich die Wissenschaftler der ursprünglichen Untersuchung schon
längst wegen erheblicher methodischer Fehler davon distanziert haben.

Dabei ist zusätzlicher Schutz beim Radfahren gar nicht nötig. Radfahren
erweist sich bei einem Blick in Unfall- und Verkehrsstatistiken als
nicht oder kaum gefährlicher als Autofahren, auch für Kinder. Die
meisten Kinder sterben im Straßenverkehr ohnehin als Fußgänger und
Insassen von Autos, die wenigsten als Radfahrer. Und bei den meisten
Kinderunfällen war die Ursache mangelnde Rücksichtnahme von
Kraftfahrern, insbesondere zu hohe Geschwindigkeit. Hier wäre ein
sinnvoller Ansatzpunkt.

Einziger nachgewiesener Effekt von durch rechtlichen oder sozialen Druck
durchgesetztem Radhelmtragens ist die Verdrängung weg vom Radfahren. Das
widerspricht nicht nur den erklärten Zielen der Politik. Weniger
Radfahren führt auch zu weiterer Bewegungsarmut. Kinder, die nicht mehr
Radfahren, weil sie vom Recht, Eltern oder Umfeld zu einem Fahrradhelm
gedrängt wurden, verkommen noch mehr als sonst zu Stubenhockern und
"Sofakartoffeln". Sie lernen auch kaum, wie man ein Fahrzeug im
Straßenverkehr führt. Spätestens zwischen 16 und 25 - das wirklich
gefährliche Alter im Straßenverkehr - nach Erwerb des Führerscheins sind
sie dann besonders gefährdet. Oder sie sterben als Erwachsene frühzeitig
an der häufigsten Todesursache - Kreislauferkrankungen - als Folge
erlernter Bewegungsarmut.

Setzt man schon kleinen Kindern einen Helm auf, lernen sie nicht die
notwendigen Schutzreflexe beim Hinfallen. Sie verletzen sich dann bei
allen möglichen Gelegenheiten, glücklicherweise fast immer nur leicht.
Allerdings traten auch schon mehrfach Todesfälle oder Beinahe-Todesfälle
durch Fahrradhelme auf. In Schweden hat man das untersucht. Dort fand
man mindestens fünf Fälle, bei denen sich Kinder im Spiel durch einen
Helm zu Tode strangulierten. Auch in Deutschland sind ähnliche
Vorkommnisse bekannt. Und welche Eltern schärfen denn ihren Kindern ein:
"Setz den Helm aber nur zum Fahren auf! Vor dem Spielen oder Klettern
mußt Du ihn abnehmen und erst zum Fahren wieder aufsetzen!" Fahrradhelme
werden im Gegenteil als Schutzsymbol oft auch außerhalb des Radfahrens
mißbraucht. Und Kinder wären mit solch detaillierten Regelungen
überfordert.

Letztlich fragt man sich, ob viele Eltern einen Fahrradhelm für ihre
Kinder kaufen, um damit ihre eigenen Ängste zu überwinden. Hauptsache
etwas getan. Dabei werden häufig wirklich wichtige Schutzeinrichtungen
vernachlässigt, wie z.B. der Zustand von Bremsen an Kinderfahrrädern
zeigt. Das spiegelt sich dann in einem überhöhten Anteil von
radfahrenden Kindern an Unfällen wegen Bremsversagens wider.
--
A || Bernd Sluka
A A u u ==##== ooo
AAAAA u u || o o Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie
A A uu || ooo Ihren Arzt, die Umwelt oder Ihre Kinder

Hans-Joachim Zierke

unread,
Jan 30, 2001, 8:21:55 AM1/30/01
to

tilman wetter schrieb:

> Bietet der Radfahrer dem "Recycler" beste Vorraussetungen:
> Meistens Tod durch Kopfverletzung (was auch immer des Heissen mag)

Das heißt, daß die Birne Matsch ist. Kopfverletzungen sind Todesursache
Nr.1 bei Unfällen, unabhängig vom Verkehrsmittel.

hajo

Bernd Sluka

unread,
Jan 30, 2001, 10:05:09 AM1/30/01
to
Wolfgang Preiser schrieb:
> "Andreas Schulze Bäing" schrieb:
> > Ohne Helm fühle ich mich irgendwie wie ohne Sicherheitsgurt im Auto.
>
> Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich.

Ne, das paßt doch. Beides führt direkt in die Risikokompensation.

tilman wetter

unread,
Jan 30, 2001, 10:09:08 AM1/30/01
to
Hans-Joachim Zierke wrote:

Jeah!
Beim Radler bleibt der Rest ganz!
Das ist IHO der Vorteil des Spenders.

Bernd Sluka

unread,
Jan 30, 2001, 10:12:40 AM1/30/01
to
Uwe Borchert schrieb:

> Schon die Handschuhe im Winter sind laestig.

Du trägst im Sommer keine Handschuhe? Autsch!

Bernd Sluka

unread,
Jan 30, 2001, 10:21:03 AM1/30/01
to
Thoralf Winkler schrieb:

>Hat jemand als Argumentationshilfe die jährlichen Zahlen für
> die Kopfverletzungen bei der Hausarbeit bzw. beim Autofahren zur Hand,
> zumindest die Größenordnung? (Ich wollte u.a. darauf hinweisen, daß dort
> eine H***pflicht ebenso sinnvoll wäre).

Auto: ca. 60% bis 70% von rund 5000 Getöteten.
Außerhalb Straßenverkehrs durch Sturz: rund 8000 Getötete/Jahr,
Anteil Kopfverletzung unbekannt.

Kinder (d.h. unter 15) 1999 im Straßenverkehr:
rund 190 als Fußgänger, 140 als Autoinsasse und 80 als Radfahrer
getötet.

Alle Angaben hier aus dem Gedächtnis und ohne Schießwaffe mit "ä".

Christoph Gartmann

unread,
Jan 30, 2001, 10:36:07 AM1/30/01
to
In article <3A76C8A5...@kmz.de>, Bernd Sluka <bernd...@kmz.de> writes:
>Leserbrief zu Ihrem Artikel über Helmpflicht für radfahrende Kinder.

[entfernt]

>Letztlich fragt man sich, ob viele Eltern einen Fahrradhelm für ihre
>Kinder kaufen, um damit ihre eigenen Ängste zu überwinden. Hauptsache
>etwas getan.

Wie sieht es bezueglich Helm aus bei Kindern, die im Kindersitz angeschnallt
sind und also nicht selber fahren?

Neugierig
Christoph Gartmann

-- --------------------------------------------------------------------+
| Max-Planck-Institut fuer Phone : +49-761-5108-464 Fax: -452 |
| Immunbiologie |
| Postfach 1169 Internet: gart...@immunbio.mpg.de |
| D-79011 Freiburg, FRG |
+--------- http://www.immunbio.mpg.de/home/english/menue.html ---------+

Christoph Specht

unread,
Jan 30, 2001, 10:54:39 AM1/30/01
to

Bernd Sluka schrieb:

[snip]


> Setzt man schon kleinen Kindern einen Helm auf, lernen sie nicht die

> notwendigen Schutzreflexe beim Hinfallen.[snip] ^^^^^^
> ^^^^^^^

Hallo Bernd,

na, ja, gewagte These....
klar kann man *als Erwachsener* das Fallen lernen (das sollte man als
Vielfahrer -sogar hier im radlverwöhnten Münster- können), bestimmte
automatische Schutzreflexe sind aber weder ver- noch erlernbar.
Die zentrale Frage für mich ist:
Um wieviel sinvoller als für einen Erwachsenen, ist ein Helm (keine
HelmPFICHT!)für (so etwas kopflastiges wie) ein Kind? Wiegen hier die
Vor- die Nachteile auf?
Ansonsten ist meine Meinung zum Tragen von Plastikkübeln: "Wenn die
Helmpflicht für Radler kommt, bau ich mir nen 21-Gang Tretroller"

Gruß,
Christoph

Thoralf Winkler

unread,
Jan 30, 2001, 10:59:29 AM1/30/01
to
Bernd Sluka schrieb:

> Auto: ca. 60% bis 70% von rund 5000 Getöteten.
> Außerhalb Straßenverkehrs durch Sturz: rund 8000 Getötete/Jahr,
> Anteil Kopfverletzung unbekannt.
>
> Kinder (d.h. unter 15) 1999 im Straßenverkehr:
> rund 190 als Fußgänger, 140 als Autoinsasse und 80 als Radfahrer
> getötet.

Danke, auch für den Leserbrief.
Ich werd nun also auch mal an die Volksstimme (das hiesige Lokalblatt)
schreiben.

Viele Grüße
Thoralf

Uwe Borchert

unread,
Jan 30, 2001, 11:02:44 AM1/30/01
to
Hallo Andreas,

Andreas Schulze =?iso-8859-1?Q?B=E4ing?= writes:
>
>Uwe Borchert schrieb:
>>
>> Hallo,
>>
>> BoE...@gmx.de (Bo-En Lo) writes:
>> >Hans-Joachim Zierke <Usen...@Zierke.com> wrote:
>> >Ab Sommer flaut die Helmbegeisterung ab. Mit der Fahrpraxis ändert sich
>> >wohl auch die subjektive Gefahreneinschätzung.
>>
>> Richtig. Der Helm dient nur zur Aufmunterung der Anfenger: "Mir kann
>> nix passieren, ich hab ja einen Haelm!" Wer bis in den Sommer noch
>> regelmaessig faehrt braucht dies nicht mehr und wer immer noch unsicher
>> faehrt ist selten auf der Strasse zu finden, also nicht zu sehen.
>>
>
>Ich fahre mindestens 4 mal pro Woche mit dem Rad zur Arbeit/Uni und zwar
>mit Helm.
>

Ja und? Ich habe keine Aussage ueber Einzelfaelle gemacht.

..[...]...


>
>Ich! Das einzige, was lästig ist, sind die kalten Ohren bei -10 Grad.
>

Das ist ja ekelhaft! Meine Pudelmuetze haelt so schoen lauschig warm.
Leider passt dann kein Helm mehr! ;-)=)

MfG

Uwe Borchert

Uwe Borchert

unread,
Jan 30, 2001, 11:09:54 AM1/30/01
to
Hallo Armin,

Armin Mann <ar...@mpipsykl.mpg.de> writes:
>
>Uwe Borchert wrote:
>> BoE...@gmx.de (Bo-En Lo) writes:
>
>> Schon die Handschuhe im Winter sind laestig.
>
>Die sollten allerdings auch im Sommer nicht fehlen.
>

Nicht unbedingt. Ich habe die nur auf langen Strecken an, so ab 30 oder
40 km. Ansonsten brauche ich die nicht.

>
>> Weitegehend korrekt. Was steckt eigentlich dahinter? Will eine Welt-
>> autofahrerverschwoerung alle Radfahrer vernichten? Wollen ein paar
>> geldgierige Kapitalisten sich an den Helmen eine goldene Nase ver-
>> dienen? Oder ist das einfach nur die grenzenlose Dummheit der groszen
>> Mehrheit gegenueber den Minderheiten?
>
>Wohl die beiden letztgenannten als eine Art selbstverstaerkendes System.
>

Das befuerchte ich auch, diese Systeme sind naemlich die sich am
schnellsten entwickelnden und effektivsten.


>
>> > Und
>> >viele dieser Überzeugungstäter werden auch andere Radler beeinflussen
>> >wollen, mit den üblichen Stories und Sprüchen.
>
>Die Radlaeden spielen hier eine nicht zu unterschaetzende Rolle.
>

Sollte ich mir mal anschaun.

>> Wenn man einen Helm mit Aerodynbuerzel hat, ist eine leichte Gehirn-
>> erschuetterung durchaus denkbar, man wird 5 oder mehr cm vorher bereits
>> aprupt aufgehalten.
>
>Alles schon erlebt.
>

Klar, aber verkauf das mal den Leuten! Meine Lehre daraus ist: die
konventionellen Fahrradhelme sind nicht brauchbar, der Sicherheits-
gewinn ist nicht wesentlich ueber den zusaetzlichen Risiken.


>
>> Diese
>> Unfaelle sind bei mir ein Groszteil aller Stuerze und stellen sich
>> jeden Winter wieder auf Glatteis und Schnee ein.
>
>Diese Unfaelle kommen bei mir seit zwei Wintern nicht mehr vor - die
>Abhilfe heisst Nokian Hakkapelitta W106.
>

Diese Puschen sind zu fett fuer mein Radl. Allerdings werde ich mir
u.U. fuer den naechsten Winter die A10 zulegen. Die passen gerade noch
so unter das Tourenrad drunter.


>
>> Wieso den? Helme bringen nicht nur Sicherheitsverlust sondern auch
>> -gewinn. Man muss nur schaun bei welchem Einsatzprofil der Helm was
>> bringt und wo nicht. Downhill waere ein typisches Beispiel: Da sind
>> Rueckenprotektoren ein Muss und Helme sehr sinnvoll.
>
>Als begeisterter Huegelradfahrer bin ich da auch hin und hergerissen.
>Das Problem ist nur, dass man mit diesem Zeug nicht mehr Radfahren kann,
>und das gehoert fuer mich dazu.
>

Es soll ganz gute Rueckenprotektoren geben. Aber wie ist das mit den
Helmen auf dem Huegelrad? Rutschen die nicht?

MfG

Uwe Borchert

Elke Bock

unread,
Jan 30, 2001, 11:26:10 AM1/30/01
to
Dirk Kopp <ko...@ifw.uni-hannover.de> schrieb:

>Hi,


>
>wie vielleicht einige am Wochenende gelsen haben, empfiehlt der

Ich hatte das Fehlen des entsprechenden Zeitungsteiles gar
nicht bemerkt, und nun nachträglich besorgt.

>Verkehrsgerichtstag eine generelle Helmpflicht beim Radfahren für Kinder

>unter 15 Jahren. Dazu der übliche Aufruf, als Erwachsener doch "Vorbild"
>zu sein. Zu lesen z.B. unter
>
>http://database.mopo.de/bookmark/nachrichten/dpa/onl77_1_2601_0126141256.html


>
>Wie lange dauert es jetzt noch, bis wir mit der Pflicht gesegnet werden?
>3, 5 oder 10 Jahre?

Der Redakteur hier war fleißig, und hat selber einen Artikel
geschrieben, anstatt einfach die PM abdrucken zu lassen. Da
mir dieser etwas "vollständiger" erscheint als das, was in
Mopo / PnP stand, tippe ich das mal ab.

+++ lvz 27./28.01.01 +++

<h1>
Verkehrsgerichtstag will Helmpflicht für radelnde Kinder
</h1>
<h2>Forderungskatalog sieht auch bessere Autositze und mehr
Geld für Verkehrsschulen vor</h2>

Goslar. Dir Todesliste ist lang: Jedes Jahr sterben rund 300
Kinder auf deutschen Straßen. Rund 10000 Kinder wurden 1999
schwer verletzt, etwa 50000 waren in leichtere Unfälle
verwickelt. Um die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr
zu erhöhen, legten die Experten des Deutschen
Verkehrsgerichtstages am Freitag in Goslar einen ganzen
Batzen Forderungen vor. Zentrale Punkte: Dei Erwachsenen,
vor allem als Autofahrer, müssen mehr auf die schutzlosen
Mädchen und Jungen achten, und technische
Schutzmöglichkeiten sollen verbessert werden. Die Polizei
soll die Verkehrsüberwachung verstärken, um so die Kinder zu
schützen.

"Bei Kindern als Radfahrer muß das Tragen von Schutzhelmen
erreicht werden", sagte Professor Klaus Langwieder vom
Institut für Fahrzeugsicherheit in München. Er gilt als der
Sicherheitspapst im deutschen Straßenverkehr. Die
Expertenrunde in Goslar schloß sich ihm an und forderte von
der Bundesregierung die Einführung einer Helmpflicht für Rad
fahrende Kinder bis zum 15. Geburtstag. Die Chancen dafür
stehen allerdings schlecht: Das Bundesverkehrsministerium
ist der Ansicht, praktisch alle Kinder würden schon mit Helm
fahren. Wenn man eine Pflicht einführen würde, gäbe es einen
gegenteiligen Effekt. 1999 starben 80 Kinder beim Radfahren.
Für Erwachsene empfahlen die Experten das Tragen eines
Fahrradhelms als Vorbild.

Mit Sorge betrachtete der Verkehrsgerichtstag die Lage beim
Kindertransport im Auto: Hier kamen 139 Kinder ums Leben.
Oft werden die Sitze falsch eingebaut, die Kinder rutschen
bei Unfällen unter den Gurten durch oder verletzen sich
durch den Schleudereffekt. Die Hälfte der Kinder zwischen
sechs und 15 ist laut ADAC falsch angeschnallt. Der
Verkehrsgerichtstag will deshalb ein für alle Hersteller
verbindliches Sitzsystem (Isofix).

An zweiter Stelle der Todesliste stehen Kinder als
Fußgänger: 84 Mädchen und Jungen starben 1999, als sie zu
Fuß unterwegs waren. Deshalb wurde in Goslar mehr Geld für
Verkehrsschulen und -wachten gefordert. Auch die Straßen
sollen kindgerechter gebaut werden, etwa durch blinkende
Warnschilder vor Schulen. Dazu soll im Schulbus jedes Kind
einen Anspruch auf einen Sitzplatz haben.

+++ lvz +++


mfg, elke
--
Radwege bauen heißt Fallen stellen.

Elke Bock

unread,
Jan 30, 2001, 11:41:40 AM1/30/01
to
Thoralf Winkler <Thoralf...@gmx.de> schrieb:

Na, wenn die Zahlen so wichtig sind - die LVZ hatte recht,
es sind 84 Fußgänger (u15).

Andreas Schulze Bäing

unread,
Jan 30, 2001, 11:44:36 AM1/30/01
to

Werner Icking schrieb:
>
> In <3A76B9BF...@stud.rp.uni-dortmund.de> Andreas Schulze =?iso-8859-1?Q?B=E4ing?= <bim...@stud.rp.uni-dortmund.de> writes:
>
> [...]


> >Und ich hab meistens nen Radweg benutzt. Bevor jetzt böse Postings
> >kommen - ich meine natürlich ausserhalb geschlossener Ortschaften, da
> >sind Radwege relativ sinnvoll.
>

> Das paßt wunderbar.
>
> Helmglaube und
> und Radwegglaube - zumindest außerorts ... oder doch die Radstreifen
> ... oder die Schutzstreifen ... die heißen ja schon mal so.
>
> Übrigens "Wußten Sie schon": Außerortsradwege sind oft Zweirichtungs-
> radwege und die sind besonders gefährlich - als linke Radwege bis
> hin zu fast 12 mal gefährlicher als die Benutzung der normalen Fahrbahn.
>
Quelle? Wo steht das?
Wenn ich auf ner engen Landstrasse ohne Radweg von Autos mit über 100
km/h gefährlich nahe überholt werde, dann ist mir da ein Radweg schon
lieber. Und sich damit rauszureden, dass die Autofahrer ja gar nicht so
fahren dürften - wäre wohl eher ein theoretischer Diskurs.

Innerhalb der Stadt bringen klassische Radwege wahrscheinlich wirklich
nicht allzuviel für die Verkehrssicherheit. Aber man sollte das
subjektive Sicherheitsgefühl der Mehrheit der Radfahrer nicht vergessen.
Den meisten "Hollandradfahrern" sind irgendwelche Sicherheitsstatistiken
nicht wichtig bzw. nicht bekannt. Die Leute fühlen sich auf Radwegen nun
mal sicherer. Ich kenn bei uns im Dorf einige Omis (über 80), die jeden
morgen mit dem Rad zur Kirche fahren. Denen kannst du tausendmal
vorrechnen, dass die Benutzung der Fahrbahn für sie sicherer wäre - sie
würden den Radweg vorziehen, oder gar nicht fahren.
Wem es also verkerhspolitisch wichtig ist, den Anteil des Radverkehrs zu
erhöhen, der sollte mit Argumenten gegen Radwege bzw. Radfahrstreifen
vorsichtig sein.

Ich hab übrigens ein halbes Jahr in Liverpool studiert. Dort schwankt
der Anteil des Radverkehrs zwischen 0,3 und 0,5 %. In Cambridge gibts
ein tolles Radverkehrsnetz - und dort liegt der Anteil weit über 10 %.
Ähnliche Daten gibts übrigens für München.

> >Andreas, dessen Eltern immer noch nur ein Auto haben, was relativ wenig
> >ist für den ländlichen Raum.
>

> Und wenn Du da mal mitfährst, dann setzt Du den Fahrradhelm immer auf!
> Da stört er ja nicht, man weiß, wo man den Helm am Ende der Fahrt ablegen
> kann, und im Auto sterben immerhin zwei Drittel der Unfallopfer an SHT
> (Schädelhirntrauma).

Wenn ich alle 2 Monate mal in nem Auto mitfahre, dann halte ich das
Risiko für kalkulierbar.

Im Übrigen kann ich alle "Helmhasser" beruhigen. Das Helmtragen
praktizieren im ländlichen Raum lediglich die Kinder. Ansonsten ist man
als "Helmbenutzer" eher Exot. Aber Exot ist man dort auch, wenn man ein
ATB bzw. MTB besitzt - die meisten Erwachsenen fahren Hollandräder.

Andreas

tilman wetter

unread,
Jan 30, 2001, 11:53:30 AM1/30/01
to
Uwe Borchert wrote:

Wenn die Bloss nicht soo teuer wären, im wesentlichen ist es eh Wurscht, ob du
nur den Rucksack oder auch die Protektoren anhast, der Saft rinnt.
Störend sind die Protektoren, die du am meisten brauchst:
Steißbein, Knie, Schinbein, Ellenbogen und Brust.
Und eben der Kinnfortsatz am Helm. (beim trinken)

> Aber wie ist das mit den
> Helmen auf dem Huegelrad? Rutschen die nicht?

Wieso sollten die das tun?
Die im Frühsommer von A.Peek mal angesprochene Gesichtsfeld-
beeinflussung ist nicht existent oder bedarf einer ausgewachsenen Paranoia.
Das einzige, was du merkst, ist die Hitze, wenns mal echt bergauf geht oder
die Bänder, wenn du die Brille wieder aufsetzen willst.
Ansonsten merkst du den Helm gerade noch mal bei der Peer Pressure.
So was tut man nämlich nicht unter richtigen Männern.

Til

Hans-Joachim Zierke

unread,
Jan 30, 2001, 10:24:14 AM1/30/01
to

Andreas Schulze Bäing schrieb:


> Und ich hab meistens nen Radweg benutzt. Bevor jetzt böse Postings
> kommen - ich meine natürlich ausserhalb geschlossener Ortschaften, da
> sind Radwege relativ sinnvoll.

Oh no, ja, es paßt mal wieder alles gut zusammen.

> Gruss
> Andreas, dessen Eltern immer noch nur ein Auto haben, was relativ wenig
> ist für den ländlichen Raum.

Gruss
hajo, der ein Auto benötigen wird hier im ländlichen Raum, sobald die
Radwegpest außerhalb geschlossener Ortschaften noch schlimmer wird.


hajo

Elke Bock

unread,
Jan 30, 2001, 12:53:21 PM1/30/01
to
Werner...@gmd.de (Werner Icking) schrieb:

>In <1eo0x1y.4yrf071ei0yj7N%BoE...@gmx.de> BoE...@gmx.de (Bo-En Lo) writes:
>
>>Hans-Joachim Zierke <Usen...@Zierke.com> wrote:
>

>>> Da die Helmtragequote nach meiner Beobachtung eher rückläufig ist, bin ich
>>> sehr viel optimistischer als noch vor einigen Jahren.
>

>>Das sehe ich anders.
>>Die Tragequote ist IMO bloß ein sichtbares, saisonales Phänomen und
>>erreicht ihre Spitze im Frühling. [...]
>
>In einem Gespräch meinte Wolfgang Strobl vor ein paar Tagen, daß
>die Zunahme der Helmtragequote im Winter inzwischen wohl fast
>bedrohliche Züge annimmt. Ich habe daraufhin mal verstärkt darauf
>geachtet - allerdings nicht gezählt -, und es sieht wirklich so
>aus, als ob Wolfgang recht hat: der Typus stolz und überzeugt mit
>Helm verbotenerweise auf dem linken Radweg radelnder Radfahrer
>ist momentan *relativ* zur Gesamtzahl der z.Zt. fahrenden Radfahrer
>groß: "Ich fahre auch im Winter und *natürlich* mit Helm."

Muß ich noch mal ernsthaft zählen? Es waren vorhin auf dem
kurzen Weg zur Post und zurück nur 27 (davon ein Kind u6 mit
H* und auf dem Gehweg), das ist bei einer Quote von 5% oder
so (schon wieder vergessen, was im Sommer rauskam) etwas
wenig, um "mehr" der "weniger" zu sagen. ;-)

Aber ich gebe auch zu, daß ich den genannten Typ dabei gar
nicht sehen konnte - auf dem einzigen (kreuzenden) Radweg
darf man links fahren.

Ich hatte aber schon mal gezählt (nicht Helm), als hier
"richtig" Winter war zwischen Weihnachten und Neujahr (also,
da lag auf den Radwegen noch etwas Schnee).
Da war zum einen an der Straße mit ganz wenig Radweg
(K.-Kollwitz-Str. - im Bereich einer Kreuzung Streifen ohne
Schild) der "Radfahrer-Rückgang" (25 statt 46 in 20' im
Sommer) deutlich niedriger als an der Straße mit Radweg
(Schleußiger Weg - 6 in 30' statt 28 in 10')
Zum anderen war auch mein Eindruck, daß die Beachtung der
Verkehrsregeln insgesamt besser sei als im Frühling/Sommer.

Aber ich weiß auch nicht so recht - ich glaube, den Typus
"stolz und überzeugt radelnd" gibt es hier gar nicht.

Elke Bock

unread,
Jan 30, 2001, 12:53:23 PM1/30/01
to
Andreas Schulze =?iso-8859-1?Q?B=E4ing?=
<bim...@stud.rp.uni-dortmund.de> schrieb:

>Innerhalb der Stadt bringen klassische Radwege wahrscheinlich wirklich
>nicht allzuviel für die Verkehrssicherheit.

Doch, sie erhöhen das Risiko deutlich.

Andreas Metzler

unread,
Jan 30, 2001, 12:20:40 PM1/30/01
to
Bernd Sluka <bernd...@kmz.de> wrote:
> Uwe Borchert schrieb:
>> Schon die Handschuhe im Winter sind laestig.

> Du trägst im Sommer keine Handschuhe? Autsch!

Hallo!
Welche Vorteile bringt das Tragen von Handschuhen im Sommer?

Problem die ich nicht habe, bei denen ich mir aber vorstellen koennte,
dass Handschuhe helfen wuerden:
-Abrutschen wegen Schweiss (gute Griffe)
-Blasen (ich fahre nicht laenger als 2-3 h am Stueck)

Was gibt es noch?
danke fuer die Aufklaerung, cu andreas
--
Uptime: 10 seconds load average: 0.00, 0.00, 0.00
vim:ls=2:stl=***\ Sing\ a\ song.\ ***

Uwe Borchert

unread,
Jan 30, 2001, 1:16:38 PM1/30/01
to
Bernd Sluka <bernd...@kmz.de> writes:
>Uwe Borchert schrieb:
>> Schon die Handschuhe im Winter sind laestig.
>
>Du trägst im Sommer keine Handschuhe? Autsch!

*ganzfragendindieweltschau* *??????????????????????????*

MfG

Uwe Borchert

Michael Lücke

unread,
Jan 30, 2001, 2:00:14 PM1/30/01
to

Uwe Borchert <borc...@informatik.unibw-muenchen.de> schrieb:

> Wieso den? Helme bringen nicht nur Sicherheitsverlust sondern auch
> -gewinn. Man muss nur schaun bei welchem Einsatzprofil der Helm was
> bringt und wo nicht. Downhill waere ein typisches Beispiel: Da sind
> Rueckenprotektoren ein Muss und Helme sehr sinnvoll.

"Helme sehr sinnvoll". Wie kommst du zu der Ansicht und wieso
ausgerechnet nur beim Downhill?
Will sagen, worin unterscheiden sich den deiner Ansicht nach DH und das
Fahren im Gelände allgemein.

Hab übrigens einen scheußlichen Bordeaux gewählt.


M.

Mathias Böwe

unread,
Jan 30, 2001, 3:12:04 PM1/30/01
to
Uwe Borchert <borc...@informatik.unibw-muenchen.de> wrote:

> >> Schon die Handschuhe im Winter sind laestig.
> >
> >Die sollten allerdings auch im Sommer nicht fehlen.
> >
> Nicht unbedingt. Ich habe die nur auf langen Strecken an, so ab 30 oder
> 40 km. Ansonsten brauche ich die nicht.

Brauchst Du 30km Anlauf, um Dich abzulegen? Du argumentierst wie die
Sicherheitsgurtszweifler, die meinen, daß "bei der kurzen Strecke schon
nichts passieren wird". Und wenn man sich ablegt, dann sind die Hände
praktisch immer in Mitleidenschaft gezogen, wenn es überhaupt
Personenschäden gibt.

Mathias, leichtsinnigerweise auch oft ohne Handschuhe
--
Die Preußen haben den Westfalen erst die Nahrungsaufnahme beigebracht.
Stand auch an vielen Zügen: "Berlin Lehrte Dortmund Essen"
Michael Kauffmann in debe

Mathias Böwe

unread,
Jan 30, 2001, 3:12:00 PM1/30/01
to
Dirk Kopp <ko...@ifw.uni-hannover.de> wrote:

> Habe ich ehrlich esagt noch nicht beobachtet. Allerdings treffe ich
> generell weinige Erwachsene mit Helm, bei den Kindern sieht das anders
> aus.

Das scheint regional deutlich zu variieren. Ich war entsetzt, als ich
hier im Raum Essen/Mülheim einen (geschätzten) Helmträgeranteil von
bestimmt einem Drittel unter den Erwachsenen vorfand. Ich bemühe mich,
die Quote zu normalisieren :-}

Mathias
--
Jedes Werkzeug hat ein Problem in der Schnittstelle. Zum Beispiel kann
das Mensch-Nagel-Interface (aka: Hammer) bei kenntnisarmer Anwendung zu
schmerzenden Daumen führen ;)
Joachim Sondermann-Bieker in dcsm

Mathias Böwe

unread,
Jan 30, 2001, 3:12:02 PM1/30/01
to
Volker Gerdenhoff <nojunk_...@gmx.de> wrote:

> Einen Helm zu tragen kann durchaus einen Sicherheitsgewinn bedeuten.

Das ist zweifellos richtig. In etlichen Industrieanlagen oder auf
Baustellen ist ein Helm dringend zu empfehlen. Auch sonst fallen mir
bestimmt noch ein paar sinnvolle Amwendungsmöglichkeiten ein, aber auf
dem Fahrrad?

Mathias, der weder zu Fuß noch im Auto Helm trägt
--
Nicht doch. Meine Macs sind keine ernsthaften Computer. Dafür machen sie
zuviel Spaß. PCs sind ernsthafte Computer. Sehr ernste.
Götz Hoffart in de.comp.sys.mac

Christian Walter

unread,
Jan 30, 2001, 3:38:01 PM1/30/01
to
Andreas Schulze Bäing wrote:

> Quelle? Wo steht das?
> Wenn ich auf ner engen Landstrasse ohne Radweg von Autos mit über 100
> km/h gefährlich nahe überholt werde, dann ist mir da ein Radweg schon
> lieber. Und sich damit rauszureden, dass die Autofahrer ja gar nicht so
> fahren dürften - wäre wohl eher ein theoretischer Diskurs.

Passiert aber sehr selten. Was mir viel haeufiger passiert sind
Vollbremsungen auf Radwegen weil ich mal wieder uebersehen wurde und
sonstige 'Spaesse' (Baugruben, Eisplatten, ...). Seit geraumer Zeit
meide ich diese Dinger wie die Pest und siehe da, es laeuft viel
entspannter.



> Innerhalb der Stadt bringen klassische Radwege wahrscheinlich wirklich
> nicht allzuviel für die Verkehrssicherheit. Aber man sollte das
> subjektive Sicherheitsgefühl der Mehrheit der Radfahrer nicht vergessen.
> Den meisten "Hollandradfahrern" sind irgendwelche Sicherheitsstatistiken
> nicht wichtig bzw. nicht bekannt. Die Leute fühlen sich auf Radwegen nun
> mal sicherer. Ich kenn bei uns im Dorf einige Omis (über 80), die jeden
> morgen mit dem Rad zur Kirche fahren. Denen kannst du tausendmal
> vorrechnen, dass die Benutzung der Fahrbahn für sie sicherer wäre - sie
> würden den Radweg vorziehen, oder gar nicht fahren.

Ja, weil einem staendig eingeredet wird, dass Radfahren mit dem
'anderen' Verkehr so gefaerlich sei. Ueberhaupt Radfahren, oh Gott ...
Statt staendig Geld fuer 'pseudo' Sicherheit (Radwege) auszugeben, ist
es meiner Meinung eher an der Zeit den Leuten zu zeigen wie man das
Risiko durch sichere und angemessene Fahrweise (nicht zu weit rechts
am Strassenrand, nicht im Aufklappbereich von Autotueren, usw.)
minimiert. Und das darueberhinaus das Ganze nicht gefaehrlicher ist
als andere Taetigkeiten.


.

> Wenn ich alle 2 Monate mal in nem Auto mitfahre, dann halte ich das
> Risiko für kalkulierbar.

Aha, ab welcher Fahrleistung wirds denn beim Auto- oder Radfahren
unkalkulierbar?



> Im Übrigen kann ich alle "Helmhasser" beruhigen. Das Helmtragen
> praktizieren im ländlichen Raum lediglich die Kinder. Ansonsten ist man
> als "Helmbenutzer" eher Exot. Aber Exot ist man dort auch, wenn man ein
> ATB bzw. MTB besitzt - die meisten Erwachsenen fahren Hollandräder.

Helmhasser? Gibts die? Viele Leute die hier den Helm als
Sicheheitsutensil fuers Radfahren ablehenen, haben eher ein rational
ablehnendes Verhaeltnis, kein emotional gestoertes.


Allzeit gute und sichere Fahrt,

Christian

Mathias Böwe

unread,
Jan 30, 2001, 3:50:04 PM1/30/01
to
Andreas Metzler <amet...@downhill.at.eu.org> wrote:

> Welche Vorteile bringt das Tragen von Handschuhen im Sommer?

Wenn man unkontrolliert absteigt, wird man reflexmäßig den Sturz mit den
Händen abfangen. Das kann zu *sehr* unangenehmen Schürfwunden führen.
Handschuhe können das Problem deutlich mindern.

Mathias
--
Ich hab´ meinen Mac übrigens gekauft, weil ich den sel_Ben zin_nober wie
auf´m PC nicht noch mal erleben wollte. Jeden Tag _Die sel_ben Probleme,
ganz im Gegensatz zum Mac, der läuft _super_.
Frank Burdorf in de.soc.mac

tilman wetter

unread,
Jan 30, 2001, 4:03:05 PM1/30/01
to
Mathias Böwe wrote:

> Andreas Metzler <amet...@downhill.at.eu.org> wrote:
>
> > Welche Vorteile bringt das Tragen von Handschuhen im Sommer?
>
> Wenn man unkontrolliert absteigt, wird man reflexmäßig den Sturz mit den
> Händen abfangen. Das kann zu *sehr* unangenehmen Schürfwunden führen.
> Handschuhe können das Problem deutlich mindern.
>

Wo wir wieder am Anfang der Diskussion stünden.

tilman wetter

unread,
Jan 30, 2001, 4:06:44 PM1/30/01
to
Michael Lücke wrote:

Beim Downhill brauchst du nicht mit Passanten rechnen, demzufolge brauchst
du nicht bremsen.
Das kann mitunter eine höhere Geschwindigkeit und damit die eleganteren
ballistischen Kurven ergeben.

Til

Andreas Metzler

unread,
Jan 30, 2001, 4:28:17 PM1/30/01
to
Mathias Böwe <Mathia...@t-online.de> wrote:
> Andreas Metzler <amet...@downhill.at.eu.org> wrote:
>> Welche Vorteile bringt das Tragen von Handschuhen im Sommer?

> Wenn man unkontrolliert absteigt, wird man reflexmäßig den Sturz mit den
> Händen abfangen. Das kann zu *sehr* unangenehmen Schürfwunden führen.
> Handschuhe können das Problem deutlich mindern.

Hallo!
Aha, ich hatte Radhandschuhe als aus duennem elastischem Stoff
bestehend (eventuell sogar fingerlos) in Erinnerung, daher hatte ich
diesen Einfall nicht. - Offenbar liege ich damit aber falsch.

Gerald Eischer

unread,
Jan 30, 2001, 5:08:43 PM1/30/01
to
tilman wetter <wet...@sunsquare.com> schrieb:

> Boris Joehren wrote:

> > Na dann sind ja jetzt alle Vorausetzungen gegeben. Irgentwas hat ja in
> > drf seit einiger Zeit gefehlt....
> >
> > Viel Spaß+Gruß
>
> Und Bier her!

Könnt ihr bitte bis morgen warten? Ich habe kein Knabberzeug zu
Hause.

*einkönigreichfürpopcorn*

--
Gerald |FAQ zu de.rec.fahrrad: http://ntklotz.gmd.de/drf/faq/ ^
|Für OE-luser: http://www.wschmidhuber.de/oeprob/index.html
|Hamster: http://www.humor.nl/hamsterdance/

Gerald Eischer

unread,
Jan 30, 2001, 5:08:45 PM1/30/01
to
Mathia...@t-online.de (Mathias Böwe) schrieb:

> Klaus Mueller <klaus.mu...@t-online.de> wrote:
>
> > Ich wollte doch heute nicht einkaufen. Jetzt muß ich doch Popcorn und
> > Bier holen.
>
> Bringst Du mir bitte welches mit?

Mir bitte ebenfalls. Bitte dunkles Bier. Und Chips mit
Ketchup-Geschmack :-)


> Vor allem viel Popcorn, einen
> Richtigen Helmtjread[tm] hatten wir schon lange nicht mehr...

Und erst recht nicht in Kombination mit einer Rad weg-Diskussion :-)

*dieskiwmistlangweilig-ichlesedrf*

Gerald Eischer

unread,
Jan 30, 2001, 5:08:51 PM1/30/01
to
Andreas Metzler <amet...@downhill.at.eu.org> schrieb:

> Welche Vorteile bringt das Tragen von Handschuhen im Sommer?
>
> Problem die ich nicht habe, bei denen ich mir aber vorstellen koennte,
> dass Handschuhe helfen wuerden:
> -Abrutschen wegen Schweiss (gute Griffe)
> -Blasen (ich fahre nicht laenger als 2-3 h am Stueck)
>
> Was gibt es noch?

Bei einem Sturz hast du fast automatisch aufgeschürfte Handflächen.
Die sind recht unangenehm und recht hinderlich bei der Weiterfahrt.

Hans-Joachim Zierke

unread,
Jan 30, 2001, 3:32:03 PM1/30/01
to

Elke Bock schrieb:


> Aber ich weiß auch nicht so recht - ich glaube, den Typus
> "stolz und überzeugt radelnd" gibt es hier gar nicht.

Gibt es den überhaupt, außer in Einzelexemplaren? Ich kann an mir keine
Verhaltensänderung beobachten, wenn ich Auto oder Rad fahre. Ob ich das
eine Verkehrsmittel für prinzipiell vernünftiger halte, schlägt sich bei
der Lösung alltäglicher Probleme eigentlich wenig nieder.

hajo

Joerg Winkel

unread,
Jan 30, 2001, 5:57:33 PM1/30/01
to
Andreas Schulze Bäing wrote:
> Im Übrigen kann ich alle "Helmhasser" beruhigen....


Ich glaube, Helmhasser gibt es nicht. Helm_pflicht_hasser vielleicht,
aber ich glaube, die meisten hier tolerieren es gern, wenn sich jemand
seine stabile Schaedeloberseite mit einer Styroporschicht dekorieren
will.

Joerg Winkel

unread,
Jan 30, 2001, 5:57:33 PM1/30/01
to
On Tue, 30 Jan 2001 20:00:14 +0100, =?iso-8859-1?Q?Michael_L=FCcke?=
<jite...@cityweb.de> wrote:


>"Helme sehr sinnvoll". Wie kommst du zu der Ansicht und wieso
>ausgerechnet nur beim Downhill?

Der Helm kann hier vom Vordermann hochgeschleuderte Steine abfangen,
die sonst die Kopfschwarte einschlagen...

Joerg Winkel

unread,
Jan 30, 2001, 5:57:33 PM1/30/01
to
On Tue, 30 Jan 2001 13:57:37 +0100, Andreas Schulze
=?iso-8859-1?Q?B=E4ing?= <bim...@stud.rp.uni-dortmund.de> wrote:

>Was hälts du denn von der Helmpflicht bei Motorradfahrern?

Wer ist schon mal mit dem Rad gestuerzt? Und wer ist mit dem Kinn oder
dem Gesicht aufgekommen? In all diesen Faellen haette ein Integralhelm
wahrscheinlich geholfen. Ein Fahrradhelm "schuetzt" genau diese
Partien ueberhaupt nicht.

Mathias Helm

unread,
Jan 30, 2001, 6:00:19 PM1/30/01
to
In <956t58$1as$1...@downhill.at.eu.org> schrieb Andreas Metzler
<amet...@downhill.at.eu.org>:

> [..]


> Welche Vorteile bringt das Tragen von Handschuhen im Sommer?

Wenn es ein Sicherheitszubehör gibt, welches ich sinnvoll einsetzen
konnte, dann Handschuhe.

Mathias "ohne" Helm "fällt es sich i.d.R. schmerzfreier als ohne
Handschuhe"

Hans-Joachim Zierke

unread,
Jan 30, 2001, 5:36:14 PM1/30/01
to

tilman wetter schrieb:


> Beim Downhill brauchst du nicht mit Passanten rechnen, demzufolge brauchst
> du nicht bremsen.

Wer sperrt Dir die Strecke ab?

h.

Ralf Kähler

unread,
Jan 31, 2001, 1:03:20 AM1/31/01
to

Andreas Schulze Bäing schrieb:


>
> Werner Icking schrieb:
> >
> > In <3A76B9BF...@stud.rp.uni-dortmund.de> Andreas Schulze =?iso-8859-1?Q?B=E4ing?= <bim...@stud.rp.uni-dortmund.de> writes:
> >
> > [...]
> > >Und ich hab meistens nen Radweg benutzt. Bevor jetzt böse Postings
> > >kommen - ich meine natürlich ausserhalb geschlossener Ortschaften, da
> > >sind Radwege relativ sinnvoll.
> >
> > Das paßt wunderbar.
> >
> > Helmglaube und
> > und Radwegglaube - zumindest außerorts ... oder doch die Radstreifen
> > ... oder die Schutzstreifen ... die heißen ja schon mal so.
> >
> > Übrigens "Wußten Sie schon": Außerortsradwege sind oft Zweirichtungs-
> > radwege und die sind besonders gefährlich - als linke Radwege bis
> > hin zu fast 12 mal gefährlicher als die Benutzung der normalen Fahrbahn.
> >
> Quelle? Wo steht das?

www.arag.de
Suchen nach Radweg: "Radweg nicht immer die sicherste Lösung"

(Auf welche Studie die sich beziehen steht dort leider nicht.)

[...]

Gruß
Ralf

Wolfgang Mohr

unread,
Jan 30, 2001, 11:40:08 AM1/30/01
to

"Uwe Borchert" <borc...@informatik.unibw-muenchen.de> schrieb im
Newsbeitrag news:3a76e...@news.unibw-muenchen.de...
> Hallo Andreas,
>
> Andreas Schulze =?iso-8859-1?Q?B=E4ing?= writes:
> >
> >Uwe Borchert schrieb:
> >>
> >> Hallo,

> >>
> >> BoE...@gmx.de (Bo-En Lo) writes:
> >> >Hans-Joachim Zierke <Usen...@Zierke.com> wrote:
> >> >Ab Sommer flaut die Helmbegeisterung ab. Mit der Fahrpraxis ändert
sich
> >> >wohl auch die subjektive Gefahreneinschätzung.
> >>
> >> Richtig. Der Helm dient nur zur Aufmunterung der Anfenger: "Mir kann
> >> nix passieren, ich hab ja einen Haelm!" Wer bis in den Sommer noch
> >> regelmaessig faehrt braucht dies nicht mehr und wer immer noch unsicher
> >> faehrt ist selten auf der Strasse zu finden, also nicht zu sehen.
> >>
> >
> >Ich fahre mindestens 4 mal pro Woche mit dem Rad zur Arbeit/Uni und zwar
> >mit Helm.
> >
> Ja und? Ich habe keine Aussage ueber Einzelfaelle gemacht.
>
> ..[...]...
> >
> >Ich! Das einzige, was lästig ist, sind die kalten Ohren bei -10 Grad.
> >
> Das ist ja ekelhaft! Meine Pudelmuetze haelt so schoen lauschig warm.
> Leider passt dann kein Helm mehr! ;-)=)

Die Marktlücke: Pudelmützen mit integriertem Helm (PUDELHELM)
oder Helme mit integrierten Pudelmützen (HELMPUDEL).

Außerdem seit ihr mittendrin in der Diskussion, die ihr vermeiden wolltet.

Viele Grüße

Wolfgang


Volker Gerdenhoff

unread,
Jan 31, 2001, 3:27:46 AM1/31/01
to
Da auch ich in dieser Stadt wohne werde ich auch mal statistische
Auswertungen ziehen (im Winter kommt man mit dem zählen ja gut mit).
Heute auf dem Weg zur Arbeit: Ein Bekannter auf dem Weg zur selbiger,
der Helm trägt --> Bisher 100% Helmtragequote

Mathias Böwe schrieb:

Ralph Sontag

unread,
Jan 31, 2001, 3:50:51 AM1/31/01
to
Christoph Specht schrieb:

>na, ja, gewagte These....

Nun ja - nur durch Erklären, daß Hinfallen weh tun kann, wird man nicht
lernen, dies zu vermeiden.

>klar kann man *als Erwachsener* das Fallen lernen (das sollte man als
>Vielfahrer -sogar hier im radlverwöhnten Münster- können), bestimmte
>automatische Schutzreflexe sind aber weder ver- noch erlernbar.

Man lernt, den Kopf zu schützen. Wer sich ein paarmal an einer zu niedrigen
Tür gestoßen hat, zieht künftig den Schädel ein. Dieser Reflex ist wirkungs-
voller und dauerhafter als ein Schutz a la Helm, weil er auch wirkt, wenn
der Helm nicht da ist.

Gruß!
Ralph.

--
10./11. März: 3. Chemnitzer Linux-Tag http://www.tu-chemnitz.de/linux/tag/
Ralph Sontag | Str. der Nationen 62/358 | 09107 Chemnitz | MIME |
e-mail: son...@mathematik.tu-chemnitz.de | Tel. +49 371 531 1384 | welcome! |

Wolfgang Mohr

unread,
Jan 31, 2001, 5:10:23 AM1/31/01
to
Kurzmeldung in der Zeitschrift "TEST", Februar 2001, S. 61:

"RADWEGE:
Auf Radwegen geparkte Autos dürfen auch dann
abgeschleppt werden, wenn sie den Radweg nur teil-
weise sperren und Radfahrer deshalb nicht unbedingt
gezwungen sind auszuweichen. Das Verwaltungsgericht
in Berlin bestätigte in seinem Urteil, dass Radfahrer nicht
damit leben müssten, dass der Weg auch nur teilweise
blockiert ist. Unter anderem könne es beim Überholen
zu Behinderungen oder Gefährdungen kommen."

"Die Helmfrage.
Weil Radfahrer nicht zum Tragen eines Helms verpflichtet
sind, können sie bei einem fremdverschuldeten Unfall
auch nicht für Verletzungen mitverantwortlich gemacht
werden, die mit Helm hätten vermieden oder gemildert
werden können. Der Unfallverursacher ist voll
regresspflichtig (OLG Nürnberg, Az. 8 U 1893/99)."

Viele Grüße

Wolfgang


Patrick Hansmeier

unread,
Jan 31, 2001, 5:14:05 AM1/31/01
to
Hallo,

On Tue, 30 Jan 2001 12:55:27, Andreas Schulze =?iso-8859-1?Q?B=E4ing?=
wrote:

> und Rücksichtnahme gegenüber Radfahrern ist von Seiten der
> Blechkistenbeweger relativ gross (im Vergleich zu Dortmund, wo ich jetzt
> wohne), weil die meisten von denen zumindest Wochenendradler oder auch

Ich fahre hier in Dortmund seit 10 Jahren ganz prima im Alltag Rad.
Von sonderlichen Problemen mit Autos oder ihren Bedienern kann ich
kaum berichten.

Die "10 Gebote des sicheren Radfahrens" (irgendwo bei
http://bernd.sluka.de) sind dir bekannt?

Patrick

Christoph Specht

unread,
Jan 31, 2001, 5:33:02 AM1/31/01
to

Ralph Sontag schrieb:
>

> Man lernt, den Kopf zu schützen. Wer sich ein paarmal an einer zu niedrigen
> Tür gestoßen hat, zieht künftig den Schädel ein. Dieser Reflex ist wirkungs-
> voller und dauerhafter als ein Schutz a la Helm, weil er auch wirkt, wenn
> der Helm nicht da ist.

Das hatte ich auch nie bezweifelt, für mich stellt sich lediglich die
Frage, ob ein Helm bei einem Kind eine andere Schutzfunktion als beim
Erwachsenen hat. Dazu drei Punkte:
erstens sehen die "Schutzreflexe" beim Sturz mit dem Rad bei Erwachsenen
und Kindern ganz unterschiedlich aus:
Erwachsene: Hände nach vorn/oben, Arme leicht angewinkelt, Rücken krumm,
Kopf auf die Brust, abrollen
Kinder: Hände nach vorn/unten, Arme ausgestreckt, Rücken gerade, Kopf
nach oben strecken, erst auf die Handflächen, (dann auf den Kopf) fallen
Zweitens schützt Dich als Erwachsener Helm auch höchstens vor
Platzwunden bei ungeschickten "Umfallern",bei denen der Kopf zuletzt auf
den Boden knallt, beim "Erstkontakt mit dem Kopf" ist Dein Impuls so
hoch, daß der Helm durchschlägt. Bei Kindern hält die
Helmschale/polsterung m.E. aufgrund der geringeren Geschwindigkeit (etwa
die Hälfte) UND des geringeren Gewichts (etwa ein Viertel) wohlmöglich.
drittens sind Kinder kopflastig. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper
deutlich schwerer als beim Erwachsenen, sie neigen ehr dazu auf den Kopf
zu fallen

mein Fazit:
-Helmpflicht für wen auch immer -> indiskutabel!
-Fahrradhelme bei Erwachsenen -> kaum Schutzfunktion (außer bei
Fußgängern ;-), wenig sinnvoll
-Fahrradhelme bei Kindern -> mehr Schutzfunktion als bei Erwachsenen (s.
"zweitens"), Schutz des Kopfes ist notwendiger als bei Erwachsenen (s.
"erstens"+ "drittens").
Dem stehen aber Nachteile gegenüber, so daß ich nicht abschließend
beurteilen kann, wie sinnvoll das Tragen von Helmen bei Kindern ist.

Gruß, Christoph

Frank Wuest

unread,
Jan 31, 2001, 6:14:30 AM1/31/01
to
Christian Walter <wal...@zfs.tz.uni-stuttgart.de> wrote:
>
> Helmhasser? Gibts die? Viele Leute die hier den Helm als
> Sicheheitsutensil fuers Radfahren ablehenen, haben eher ein rational
> ablehnendes Verhaeltnis, kein emotional gestoertes.

Ich finde allerdings die Argumentation contra Helm, die hier
oft angefuehrt wird, etwas seltsam. Wenn die meisten
verletzungen, die beim Radfahren auftreten koennen, keine
Kopfverletzungen sind, heisst das doch, dass Kopfverletzungen
immerhin zu einem geringen Anteil doch auftreten koennen.

Anders waere es, wenn die Helme so konstruiert sind, dass
sie praktisch keine Schutzwirkung aufweisen.

Genauso koennte ich aus eigener erfahrung z.B. argumentieren,
dass sicherheitsgurte im Auto nicht viel bringen - die Unfaelle,
die ich bis jetzt selbst erlebt habe, waren alle so, dass ein
Gurt nicht unbedingt viel geholfen haette.

Sich gegen alle Eventualitaeten absichern zu wollen,
ist nichts, was ich rational ablehnen koennte.

--
"... meinen Internetzugang hab ich bei *A* *O* *L*"
- "und dein Hirn? wo hast du dein Hirn?"
(deb*ltel-Werbung)

Frank Wuest

unread,
Jan 31, 2001, 6:18:28 AM1/31/01
to
Joerg Winkel <Joerg....@epost.de> wrote:
>
> Wer ist schon mal mit dem Rad gestuerzt? Und wer ist mit dem Kinn oder
> dem Gesicht aufgekommen? In all diesen Faellen haette ein Integralhelm
> wahrscheinlich geholfen. Ein Fahrradhelm "schuetzt" genau diese
> Partien ueberhaupt nicht.

Andersrum gefragt: du weisst bei einem Sturz immer genau,
wo du landest?

Thomas Görlach

unread,
Jan 31, 2001, 6:37:53 AM1/31/01
to
Werner Icking schrieb:

> Damit versuchst Du, gegen die Evolution zu kämpfen, die es in langer
> Zeit offensichtlich geschafft hat, den Kopf durch die Art der "An-
> bringung" vor Aufprall zu schützen und durch die Art der "Konstruk-
> tion" die Folgen eines Aufpralls zu minimieren.

ach ja? Wenn dem wirklich so wäre, wären Helme im Haushalt ja
auch nicht sinnvoller, als auf dem Rad, wie so oft als
Argumentation zu lesen.

[ ] Du kennst Dich aus mit den Zeiträumen, in denen sich die
menschliche Evolution abspielt, denn

Wie lange gibt es überwiegend geteerte/gepflasterte Verkehrswege?
Seit wann wird die zu Fuss erreichbare Geschwindigkeit von einer
grossen Zahl Verkehrsteilnehmern deutlich überschritten?

Sorry, aber solche Bullshit-Argumente wie dein obiges kann man
einfach nicht ernst nehmen. Du trollst.

--

Thomas Görlach, Arbeitsgruppe Angewandte Elektrochemie und
Chemische
Umwelttechnik an der Technischen Universität München
Lichtenbergstraße 4, D-85748 Garching, Tel: +49 89 289 13093,
Fax: +49 89 289 13473
www.lrz-muenchen.de/~aae

Christoph Specht

unread,
Jan 31, 2001, 6:42:38 AM1/31/01
to
Werner Icking schrieb:

> Wenn Du also Kinder als besonders kopflastig einschätzt, willst Du
> dies noch durch einen Helm verstärken? Einen Helm, der durch sein
> Gewicht und die ungewohnte Vergrößerung des Kopfes, die Wahrschein-
> lichkeit erhöht, daß ein Kind im Falle des Falles wirklich mit
> dem Kopf aufschlägt.
Hm...
...gutes Argument. Das verlagert meine Frage aber nur; sie lauter jetzt:
Ist dieser (und sind andere) Nachteil(e) tatsächlich so gravierend, daß
er die Vorteile (bei Kindern!) aufwiegt?
Für Erwachsene ist die Frage m.E. geklärt: Schale ab!

> Damit versuchst Du, gegen die Evolution zu kämpfen, die es in langer
> Zeit offensichtlich geschafft hat, den Kopf durch die Art der "An-
> bringung" vor Aufprall zu schützen und durch die Art der "Konstruk-

> tion" die Folgen eines Aufpralls zu minimieren. Das ist Hybris.
Hi,hi,
Ergebnisse der Evolution zu ignorieren wäre in der Tat Hybris, aber sie
mit technischen Hilfsmitteln in Verbindung zu bringen ist ignorant. Drei
Millionen Jahre Evolution der Hominiden haben wirklich tolle
Schutzmechanismen hervorgebracht. Wenn seit drei Millionen Jahren auch
Fahrräder im Spiel gewesen wären, wäre Deine Argumentation hier
schlüssig. Die Flimmerhärchen des Lungenepithels schützen zwar
hervorragend vor eindringendem Staub, aber bein Sägen von Asbest sollte
man besser eine Schutzmaske tragen (oder es lassen).
Radhelme haben also definitiv nichts mit Evolution zu tun.

Gruß, Christoph

Thorsten Nitz

unread,
Jan 31, 2001, 6:31:53 AM1/31/01
to
Frank Wuest schrieb:

> Anders waere es, wenn die Helme so konstruiert sind, dass
> sie praktisch keine Schutzwirkung aufweisen.

Genau dies ist der Fall: Fahrradhelme sind so konstruiert, dass sie
praktisch keine Schutzwirkung aufweisen.

--
Tschö, wa!
Thorsten

Ralph Sontag

unread,
Jan 31, 2001, 7:16:24 AM1/31/01
to
Christoph Specht schrieb:

>Das hatte ich auch nie bezweifelt, für mich stellt sich lediglich die
>Frage, ob ein Helm bei einem Kind eine andere Schutzfunktion als beim
>Erwachsenen hat.

Über "andere" streite ich mich nicht, aber "höhere" wahrscheinlich nicht.

Ein paar Effekte, die in Gegenrichtung wirken:
- Kinderköpfe sind relativ größer, das Zusatzgewicht des Helmes wird noch
eher zu einem Aufprall führen, der ohne Helm vermieden worden wäre.
- Kinder sind kleiner, Fallhöhe und Geschwindigkeit senkrecht zum Boden
folglich auch.
- Kinderknochen sind weicher, schwerer zu schädigen

>-Fahrradhelme bei Kindern -> mehr Schutzfunktion als bei Erwachsenen (s.
>"zweitens"), Schutz des Kopfes ist notwendiger als bei Erwachsenen (s.
>"erstens"+ "drittens").
>Dem stehen aber Nachteile gegenüber, so daß ich nicht abschließend
>beurteilen kann, wie sinnvoll das Tragen von Helmen bei Kindern ist.

... ja, und das kann überraschenderweise niemand.

Fazit: Kein seriöser Nachweis --> Helm darf nicht als Sicherheitsutensil
gelten.

Andreas Weickenmeier

unread,
Jan 31, 2001, 7:36:14 AM1/31/01
to
Frank Wuest wrote:
>
> Sich gegen alle Eventualitaeten absichern zu wollen,
> ist nichts, was ich rational ablehnen koennte.


Du ziehst Dir vor der Kneipentour also gepanzerte Handschuhe an, weil
Dir auf dem Rückweg jemand auf die Finger treten könnte.

Faszinierend.


Andreas

Frank Wuest

unread,
Jan 31, 2001, 7:37:11 AM1/31/01
to
Thorsten Nitz <t...@cli.de> wrote:
> Genau dies ist der Fall: Fahrradhelme sind so konstruiert, dass sie
> praktisch keine Schutzwirkung aufweisen.

Gibt's dafuer irgendwelche aussagekraeftigen tests, Berichte, etc?
Ich meine jetzt nicht die Statistiken, die hier oefters
angefuehrt werden.

(also test im Sinne von: irgendwas haut auf Helm, und dann
Belastung des Helminhalts feststellen)

Frank Wuest

unread,
Jan 31, 2001, 7:38:57 AM1/31/01
to
Ralph Sontag <son...@mathematik.tu-chemnitz.de> wrote:

> - Kinderknochen sind weicher, schwerer zu schädigen
>

Gerade Kinder_schaedel_ sind aber wesentlich instabiler
als die von erwachsenen Personen.

Frank Wuest

unread,
Jan 31, 2001, 7:42:32 AM1/31/01
to
Dirk Kopp <ko...@ifw.uni-hannover.de> wrote:
>
> Du hast es fast verstanden.
> Hier wird als Argumentation angeführt, daß im Haushalt ein erheblich
> höheres Unfallrisiko vorliegt als auf dem Rad. Deshalb wäre es
> sinnvoller, sich zuerst im Haushalt gegen die Folgen zu schützen, oder
> geeignete Maßnahmen uzr Unfallvermeidung zu ergreifen. Dass ein
> Fahrradhelm auch dort nicht ausreicht, ist nebensächlich und für die
> Argumentation irrelevant.

Genauso auch z.B. BSE: uebertragung noch voellig im Dunkeln,
trotzdem denkt jeder: oh gott, wenn ich Rind esse, kriegt mein
Hirn Loecher...

Beim Tabak sind die Risiken seit langem bekannt, trotzdem
wird munter weitergequalmt.

Lars Birlenbach

unread,
Jan 31, 2001, 8:06:28 AM1/31/01
to
Thomas Görlach schrieb:

> Werner Icking schrieb:
>
> > Damit versuchst Du, gegen die Evolution zu kämpfen, die es in langer
> > Zeit offensichtlich geschafft hat, den Kopf durch die Art der "An-
> > bringung" vor Aufprall zu schützen und durch die Art der "Konstruk-
> > tion" die Folgen eines Aufpralls zu minimieren.
>
> ach ja? Wenn dem wirklich so wäre, wären Helme im Haushalt ja
> auch nicht sinnvoller, als auf dem Rad, wie so oft als
> Argumentation zu lesen.

Ein Stuhl oder eine Leiter sind hoch. Ein Fahrrad nicht.

> Seit wann wird die zu Fuss erreichbare Geschwindigkeit von einer
> grossen Zahl Verkehrsteilnehmern deutlich überschritten?

Solange Du nicht auf durch Sturz bei sehr hoher Geschwindigkeit
weggeschliffene Körpersubstanz anspielst, hat das keine Bedeutung.

Geschwindigkeit ist eine vektorielle Größe. Die Fahrgeschwindigkeit
wirkt sich im Vergleich zur Sturzhöhe kaum auf die Schwere des
Aufschlags aus. Für hohe Geschwindigkeiten brauchst Du eine
Lederkombi, keinen Helm. Schau Dir Stürze bei Motorradrennen an, wo
kein Hindernis im Weg ist.

> Sorry, aber solche Bullshit-Argumente wie dein obiges kann man
> einfach nicht ernst nehmen. Du trollst.

Du könntest Deine alten Physik-Scripten mal rausnehmen und darin
nachlesen, bevor Du prollst.

Lars Birlenbach

unread,
Jan 31, 2001, 8:15:29 AM1/31/01
to
Frank Wuest schrieb:

> Thorsten Nitz <t...@cli.de> wrote:
> > Genau dies ist der Fall: Fahrradhelme sind so konstruiert, dass sie
> > praktisch keine Schutzwirkung aufweisen.
>
> Gibt's dafuer irgendwelche aussagekraeftigen tests, Berichte, etc?
> Ich meine jetzt nicht die Statistiken, die hier oefters
> angefuehrt werden.

Selbst rechnen bzw. nachvollziehen:

http://ourworld.compuserve.com/homepages/BoEn_Lo/physik.html

http://ourworld.compuserve.com/homepages/BoEn_Lo/normen.html

Uwe Borchert

unread,
Jan 31, 2001, 9:02:36 AM1/31/01
to
Hallo,

=?iso-8859-1?Q?Michael_L=FCcke?= <jite...@cityweb.de> writes:
>
>Uwe Borchert <borc...@informatik.unibw-muenchen.de> schrieb:
>
>> Wieso den? Helme bringen nicht nur Sicherheitsverlust sondern auch
>> -gewinn. Man muss nur schaun bei welchem Einsatzprofil der Helm was
>> bringt und wo nicht. Downhill waere ein typisches Beispiel: Da sind
>> Rueckenprotektoren ein Muss und Helme sehr sinnvoll.


>
>"Helme sehr sinnvoll". Wie kommst du zu der Ansicht und wieso
>ausgerechnet nur beim Downhill?

Bei hohen Geschwindigkeiten sind "gute" Helme sinnvoll. Dort bringen
diese einiges an Sicherheit. Bei Motorrad sind die Geschwindigkeiten
so hoch und die Helme auch gut genug. Diese Geschwindigkeiten erreicht
man Downhill auch leicht, Stuerze sind da wohl haeufiger. Und bei
diesen Geschwindigkeiten gibt er Ueberschlaege (teilweise mehrfach)
der Fahrers und damit die Wahrscheinlichkeit den Schaedel auch mal mit
groszer Geschwindigkeit anzuschlagen.

>Will sagen, worin unterscheiden sich den deiner Ansicht nach DH und das
>Fahren im Gelände allgemein.
>
Beim normalen Fahren geht aus auch aufwaerts und es gibt auch bergab
langsame Passagen, bei niedrigen Geschwindigkeiten passiert idR dem
Schaedel relativ wenig.
>
>
>Hab übrigens einen scheußlichen Bordeaux gewählt.
>
Das wuerd ich nich mal saufen...


MfG

Uwe Borchert

Uwe Borchert

unread,
Jan 31, 2001, 9:13:30 AM1/31/01
to
Hallo,

Mathia...@t-online.de (=?ISO-8859-1?Q?Mathias_B=F6we?=) writes:

>Uwe Borchert <borc...@informatik.unibw-muenchen.de> wrote:
>
>> Nicht unbedingt. Ich habe die nur auf langen Strecken an, so ab 30 oder
>> 40 km. Ansonsten brauche ich die nicht.
>
>Brauchst Du 30km Anlauf, um Dich abzulegen?

Ne, das kann ich aus dem Stand.

> Du argumentierst wie die Sicherheitsgurtszweifler, die meinen, daß
> "bei der kurzen Strecke schon nichts passieren wird".

Nein. Bei meinem Einsatzprofil sind Handschaeden nicht besonders wahr-
scheinlich. Natuerlich kann auch das passieren, aber der eintretende
Schaden ist gering und die Wahrscheinlichkeit ebenfalls. Damit sind
IMHO keine besonderen Sicherheitsmasznahmen notwendig und die Sache
faellt fuer mich in die Rubrik "Lebensrisiko".

> Und wenn man sich ablegt, dann sind die Hände
>praktisch immer in Mitleidenschaft gezogen, wenn es überhaupt
>Personenschäden gibt.
>
Ich hatte meistens Knieschaeden, an den Haenden hatte ich nur zwei-
oder dreimal leichte Verletzungen. Ich benutze die Handschuhe damit
die Haende entlastet werden und sich keine Taubheit einstellt oder
damit die Finger nicht abfrieren aber nicht als Sicherheitssystem.

MfG

Uwe Borchert

Helmut Springer

unread,
Jan 31, 2001, 9:17:13 AM1/31/01
to
Lars Birlenbach <b...@mail.pc.chemie.uni-siegen.de> wrote:
> Du könntest Deine alten Physik-Scripten mal rausnehmen und darin
> nachlesen, bevor Du prollst.

NNTP-Posting-Host: hanuta.physcip.uni-stuttgart.de

das ist uebrigens ein rechner des CipPools der Fakultaet Physik...

--
MfG/best regards, helmut springer
"Wenn das hier schon das Leben
ist, was machen dann die Toten? Wer kennt sich hier aus, wer hilft
mir hier raus, aus der Verschwoerung der Idioten?" HRK

Uwe Borchert

unread,
Jan 31, 2001, 9:17:20 AM1/31/01
to
Hallo,

Mathia...@t-online.de (=?ISO-8859-1?Q?Mathias_B=F6we?=) writes:


>Andreas Metzler <amet...@downhill.at.eu.org> wrote:
>
>> Welche Vorteile bringt das Tragen von Handschuhen im Sommer?
>

>Wenn man unkontrolliert absteigt, wird man reflexmäßig den Sturz mit den
>Händen abfangen. Das kann zu *sehr* unangenehmen Schürfwunden führen.
>Handschuhe können das Problem deutlich mindern.
>
Ueberpruefe Deine Reflexe und justiere diese u.U. neu. Ich versuche
immer die Haende am Lenker zu lassen, das macht die wenigsten Probleme
und die Haende sind in Sicherheit, besonders bei Hoernchen. Und die
Fuesse lasse ich im Zweifelsfall lieber in den Schlaufen. Auf Glatt-
eis, Schnee und schlammigen Wegen funktioniert das recht gut.

MfG

Uwe Borchert

Christoph Specht

unread,
Jan 31, 2001, 9:21:47 AM1/31/01
to
Ralph Sontag schrieb:


> >Dem stehen aber Nachteile gegenüber, so daß ich nicht abschließend
> >beurteilen kann, wie sinnvoll das Tragen von Helmen bei Kindern ist.
>
> ... ja, und das kann überraschenderweise niemand.

Ich hab in nem Artikel, der den Rückgang der Radbenutzung nach
Einführung einer Helmpflicht Ende 1989 in Australien beklagt,folgende
(nur über Kinder)Zahlen gefunden:

Jahr Kopfverletzungen andere Verletzungen
89 414 908
90 453 1053
91 384 926
92 272 815
93 273 893

Der Artikel zieht folgenden Schluss: "..despite increased percentage
helmet wearing with the law, the rate of head,as well as other, injuries
increased relative to the amount of cycling." Dem kann ich mich nicht
anschließen. Bildet man einen Quotienten ergibt sich:

Jahr Anteil der Kopfverletzungen
an allen Verletzungen [%]
89 31
90 30
91 29
92 25
93 23

Das ist ein Rückgang. Er könnte jedoch auch auf andere Faktoren als das
Tragen von Helmen zurückzuführen sein (z.B. gesteigerte(s)
Problembewustsein/Vorsicht bei Autofahrern im Verlauf der Helmkampagne).
Die Zahlen sind also mit Vorsicht zu genießen. Hat jemand andere Zahlen?

Gruß, Christoph

Frank Wuest

unread,
Jan 31, 2001, 9:21:58 AM1/31/01
to
Andreas Weickenmeier <a...@gmx.de> wrote:
>
> Du ziehst Dir vor der Kneipentour also gepanzerte Handschuhe an, weil
> Dir auf dem Rückweg jemand auf die Finger treten könnte.
> Faszinierend.
>

Meingottnochmal. Muss man denn hier alles bis ins letzte Detail
auseinanderklamuesern ? Ich meinte natuerlich schon, im Rahmen
dessen was leicht machbar ist oder zumutbar ist oder erscheint.

Frank Wuest

unread,
Jan 31, 2001, 9:29:13 AM1/31/01
to
Lars Birlenbach <b...@mail.pc.chemie.uni-siegen.de> wrote:
>
> http://ourworld.compuserve.com/homepages/BoEn_Lo/physik.html

Naja, 300g sind auch nicht so gut fuers Hirn.

Aber:
<zitat>
Das Szenario einer Stecklandung mag übertrieben erscheinen.
</zitat>

Kein Mensch wird behaupten (ausser vielleicht Werbefuzzis),
dass ein Helm was hilft, wenn es einen sozusagen ungespitzt
in den Boden haut. Ich kann mir halt genuegend Szenarien
vorstellen, wo der Helm so eine Belastung gar nicht aushalten
muss, aber trotzdem helfen kann, z.B.wenn man in ein Hindernis
reinrutscht. Was ich damit sagen will: mir fehlt immer
noch eine fundierte Untersuchung von toedlichen Fahrradunfallen
- wobei der toedliche Ausgang oft durch eine Kopfverletzung
hervorgerufen wurde - in Bezug auf die moegliche Schutzwirkung
eines Helms in genau diesem Fall, d.h. Unfallablauf.

Ralph Sontag

unread,
Jan 31, 2001, 9:31:40 AM1/31/01
to
Frank Wuest schrieb:

>Gerade Kinder_schaedel_ sind aber wesentlich instabiler
>als die von erwachsenen Personen.

- Was verstehst Du unter "instabil" in diesem Fall?
- Warum brechen junge Äste nur schwer, trockenes Holz dagegen leicht?

Sorry für die Kürze - ich will nur zeigen, daß Dein Satz kein Argument
dafür oder dagegen liefert.

Gruß!

Ralph Sontag

unread,
Jan 31, 2001, 9:37:38 AM1/31/01
to
Christoph Specht schrieb:


>Das ist ein Rückgang. Er könnte jedoch auch auf andere Faktoren als das
>Tragen von Helmen zurückzuführen sein (z.B. gesteigerte(s)
>Problembewustsein/Vorsicht bei Autofahrern im Verlauf der Helmkampagne).
>Die Zahlen sind also mit Vorsicht zu genießen. Hat jemand andere Zahlen?

Daneben gibt es auch noch andere Fallen bei solchen Betrachtungen, die
hier schon mehrfach diskutiert wurden, und für die es bessere Experten
als mich gibts. Nur zwei Hinweise:

- Was zählt als Kopfverletzung? Auch Nasenbeinbrüche usw.?
- Wie hat sich die Zahl radfahrender Kinder in der Zeit entwickelt?
Wenn die Zahl der Radfahrer schneller zurückging als die Zahl der
Verletzten, ist die Gesamtbilanz dramatisch.
Anders gesagt: Der Effekt kann auch durch eine Zunahme der anderen
Verletzungen bezogen auf die Zahl radfahrender Kinder zustandekommen.

Viele Grüße!

Christoph Specht

unread,
Jan 31, 2001, 9:44:30 AM1/31/01
to
Ralph Sontag schrieb:

> - Was zählt als Kopfverletzung? Auch Nasenbeinbrüche usw.?
> - Wie hat sich die Zahl radfahrender Kinder in der Zeit entwickelt?
> Wenn die Zahl der Radfahrer schneller zurückging als die Zahl der
> Verletzten, ist die Gesamtbilanz dramatisch.
> Anders gesagt: Der Effekt kann auch durch eine Zunahme der anderen
> Verletzungen bezogen auf die Zahl radfahrender Kinder zustandekommen.

Klar! Daher meine Frage, ob jemand andere (evtl. aussagekräftigere)
Zahlen hat.

schönen Tag noch, Christoph

Frank Wuest

unread,
Jan 31, 2001, 9:46:03 AM1/31/01
to
Frank Wuest <captai...@studserv.uni-stuttgart.de> wrote:

Was ich noch nachtragen wollte: ich habe gerade auf den Seiten
von BoEnLo weitergelesen. Da wird unter anderem eine Studie
erwaehnt, nach der der Anteil der Helmtraeger unter den
verletzten Radfahrern 17% sei, waehrend der Gesamtanteil bei
gerade 3% waere. Diese Zahlen sind recht nichtssagend,
solange man nicht die genaqueren Umstaende, also Fremdbeteiligung,
Hindernisse, Geschwindigkeit etc. des Unfalls kennt.

Ebenso ist die Argumentation mit der Gesundheit der gesamtbevoel-
kerung wenig stichhaltig: es ist im Zweifelsfall mein eigener
Schaedel und nicht der der Gesamtbevoelkerung, derr irgendwo anschlaegt.

Nein, ich habe noch keinen Helm. Ich finde nur, dass die Argumente
dagegen teilweise arg konstruiert sind.

Frank Wuest

unread,
Jan 31, 2001, 9:56:14 AM1/31/01
to
Ralph Sontag <son...@mathematik.tu-chemnitz.de> wrote:
> Frank Wuest schrieb:
>>Gerade Kinder_schaedel_ sind aber wesentlich instabiler
>>als die von erwachsenen Personen.
>
> - Was verstehst Du unter "instabil" in diesem Fall?

Ein Schaedel setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, die iirc
bei der Geburt noch gar nicht zusammgengewachsen sind. Die
Fugen, wenn man so will, brauchen sehr lange, naemlich bis
zum Ende der Wachstumsphase, also etwa dem 16. Lebensjahr,
bis sie ihre volle festigkeit erreicht haben.
(zumindest habe ich es so in Erinnerung)

> - Warum brechen junge Äste nur schwer, trockenes Holz dagegen leicht?

Bin kein Biologe, aber es ist so, dass junge Aeste noch
sehr Feucht sind, ausserdem Verholzt der Ast erst im
Laufe der Zeit und wird dadurch sproeder. Soll heissen,
die chemische Struktur aendert sich langsam.

> Sorry für die Kürze - ich will nur zeigen, daß Dein Satz kein Argument
> dafür oder dagegen liefert.

Inwiefern ? Wenn man aus der Geringeren Stabilitaet schliesst,
dass vielleicht eine Verbesserung des Schutzes hilfreich
sein koennte ? Ich versuche eigentlich immer noch herauszufinden,
ob Helme was Taugen, aber das geht halt mit Statistiken allgemeiner
Art nicht besonders gut, ich suche Einzelfalluntersuchungen.

Frank Wuest

unread,
Jan 31, 2001, 10:00:41 AM1/31/01
to
Helmut Springer <nospa...@faveve.uni-stuttgart.de> wrote:
> Lars Birlenbach <b...@mail.pc.chemie.uni-siegen.de> wrote:
>> Du könntest Deine alten Physik-Scripten mal rausnehmen und darin
>> nachlesen, bevor Du prollst.
>
> NNTP-Posting-Host: hanuta.physcip.uni-stuttgart.de
>
> das ist uebrigens ein rechner des CipPools der Fakultaet Physik...

Ja, aber es war nicht mein Posting, auf das sich die obige
Aussage bezog ;)

Christian Walter

unread,
Jan 31, 2001, 10:00:40 AM1/31/01
to
Frank Wuest wrote:

> Kein Mensch wird behaupten (ausser vielleicht Werbefuzzis),
> dass ein Helm was hilft, wenn es einen sozusagen ungespitzt
> in den Boden haut. Ich kann mir halt genuegend Szenarien
> vorstellen, wo der Helm so eine Belastung gar nicht aushalten
> muss, aber trotzdem helfen kann, z.B.wenn man in ein Hindernis
> reinrutscht. Was ich damit sagen will: mir fehlt immer
> noch eine fundierte Untersuchung von toedlichen Fahrradunfallen
> - wobei der toedliche Ausgang oft durch eine Kopfverletzung
> hervorgerufen wurde - in Bezug auf die moegliche Schutzwirkung
> eines Helms in genau diesem Fall, d.h. Unfallablauf.

Ja, ein paar Untersuchungen wurden ja bereits genannt (Australien,
Neuseeland,...) aber eine signifikante Schutzwirkung kann dort
insgesamt nicht entdeckt werden. Ansonsten wird aus div. Studien
(Goeppingen, Hannover, ...) auf eine Schutzwirkung geschlossen welches
sich bei nochmaliger Betrachtung nicht nachvollziehen laesst.
Also wenn es eine Studie gibt, die die Schutzwirkung von Helmen beim
Radfahren eindeutig und statistisch einwandfrei belegt, so kenne ich
sie nicht. Tja, und wenn es sie nicht gibt, dann koennte das z.B.
heissen, dass sich ein signifikanter Effekt vielleicht gar nicht
nachweisen laesst (weil es ihn nicht gibt?). Bis dahin gilt sowieso,
dass der Hersteller eines vermeintlichen Sicherheitsutensils die
Wirkung nachzuweisen hat und das warte ich mal in aller Ruhe ab.


Allzeit gute und sichere Fahrt

Christian

Elke Bock

unread,
Jan 31, 2001, 10:13:21 AM1/31/01
to
Frank Wuest <captai...@studserv.uni-stuttgart.de>
schrieb:

>Was ich damit sagen will: mir fehlt immer
>noch eine fundierte Untersuchung von toedlichen Fahrradunfallen
>- wobei der toedliche Ausgang oft durch eine Kopfverletzung
>hervorgerufen wurde - in Bezug auf die moegliche Schutzwirkung
>eines Helms in genau diesem Fall, d.h. Unfallablauf.

Genau das sollte man doch aber erwarten, bevor jemand zur
Verwendung eines Mittel als Sicherheitsutensil aufruft?


mfg, elke
--
Radwege bauen heißt Fallen stellen.

Elke Bock

unread,
Jan 31, 2001, 10:13:23 AM1/31/01
to
Frank Wuest <captai...@studserv.uni-stuttgart.de>
schrieb:

>Nein, ich habe noch keinen Helm. Ich finde nur, dass die Argumente
>dagegen teilweise arg konstruiert sind.

Gibt es denn welche DAFÜR?
Also, nicht arg konstruierte, meine ich.

Andreas Weickenmeier

unread,
Jan 31, 2001, 10:11:42 AM1/31/01
to
Frank Wuest wrote:
>
> Kein Mensch wird behaupten (ausser vielleicht Werbefuzzis),
> dass ein Helm was hilft, wenn es einen sozusagen ungespitzt
> in den Boden haut.

Ganz im Gegenteil.

Die Hersteller meines Helmes schreiben im Beipackzettel, daß sie jede
Haftung ganz entschieden ablehnen. Und daß ich mich nicht auf eine wie
auch immer geartete Schutzwirkung verlassen solle.


> Ich kann mir halt genuegend Szenarien
> vorstellen, wo der Helm so eine Belastung gar nicht aushalten
> muss, aber trotzdem helfen kann, z.B.wenn man in ein Hindernis
> reinrutscht.

Unbestritten. Die Frage stellt sich allerdings nach der Nettobilanz.
Wenn es Dich z.B. behelmt auf das Kinn haut, dann mit mehr Schmackes als
ohne Helm.


> Was ich damit sagen will: mir fehlt immer
> noch eine fundierte Untersuchung von toedlichen Fahrradunfallen
> - wobei der toedliche Ausgang oft durch eine Kopfverletzung
> hervorgerufen wurde - in Bezug auf die moegliche Schutzwirkung
> eines Helms in genau diesem Fall, d.h. Unfallablauf.

Völlig korrekt. Wir wollen den Doppelblindversuch. Alles andere ist
Unfug (oder unmöglich).

Gruß
Andreas

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