yste...@swissonline.ch (Yvonne Steiner) wrote:
> Diedrich Ehlerding <
diedrich....@t-online.de> wrote:
>> Und wie wir nebenan von Dorothee erfahren
>> haben, ist der unterordnende Gebrauch von "trotzdem" auch bei
>> einer Reihe weiterer Schriftsteller, auch j�ngerer als Fontane,
>> nicht ungew�hnlich. Darunter sind laut Dorothee auch
>> s�ddeutsche, sogar Schweizer Schriftsteller.
> Was Schweizer Schriftsteller (wie Frisch und D�rrenmatt)
> betrifft, m�chte ich allerdings doch erst Beweise sehen. Ich
> kann mir eigentlich schwer vorstellen, dass sie diesen Fehler
> machen, da wir diese beiden Begriffe ja schon im Dialekt
> unterscheiden.
| [...] und um Mitternacht wurde vom 'Bellevue' eine immense
| K�seplatte herbeigeschafft, dazu die besten Havannas, eine
| m�chitige Upmann ist mir noch in Erinnerung, trotzdem ich seit
| 71 Nichtraucher bin.
|
(Friedrich D�rrenmatt, "Meine Schweiz", Diogenes, 1998, angebl.
auf S. 174. Auch im Band "Politik", angeblich auf S. 172.)
| "Ich habe dich damals geheiratet, Mani," sagt sie, "weil du ein
| anst�ndiger Bursche gewesen bist und weil du mich zur Frau
| gewollt hast, trotzdem ich schwanger gewesen bin. [...]"
|
(Friedrich D�rrenmatt, "Labyrinth: Stoffe I-III", Diogenes, 1994,
angeblich auf S. 250.)
| "Ach so", sagt Lotcher und schenkt sich wieder ein, "Zurbr�ggens
| Kl�ri ist jetzt D�ufu Manis Frau. Das habe ich ganz vergessen."
|
| "Trotzdem die Kl�ri damals von dir schwanger war", stellt der
| B�renwirt fest, �ist sie Frau Mani geworden."
|
(Friedrich D�rrenmatt, Stoffe I-III, 1981, angebl. S. 254.)
| SIR THOMAS Eine nicht unbetr�chtliche Anstrengung.
| SAINT-CLAUDE Ich gebe nie auf.
| SIR THOMAS Trotzdem die Partei Sie verraten hat?
|
(Friedrich D�rrenmatt, "Die Ehe des Herrn Mississippi", 1980,
angeblich auf S. 199.)
| Der Arzt handelt, (trotzdem) der Mensch sterben mu�.
|
(Friedrich D�rrenmatt, Dramaturgisches und Kritisches, Theater-
Schriften und Reden II, angeblich auf S. 279.)
| Das hei�t: er hatte selbstverst�ndlich nicht geschlafen,
| trotzdem er sich an eine Hei�luftr�hre angeschmiegt hatte.
|
(Laut Google-Books: Max Frisch, Gesammelte Werke in zeitlicher
Folge, Band I, 1986, angeblich auf Seite 310. Bei dem von Google
gezeigten Ausschnitt kann man nur die Worte "Das hei�t: er"
sehen.)
| hier habe ich nat�rlich auch meine flasche beim essen, trotzdem
| er hier f�r jugoslavische begriffe teuer ist: 35 rappen der
| liter. [S. 69]
| [...] dann eine sch�ssel kalbsleber und eine sch�ssel reis mit
| parmesan; trotzdem ich nichts zu mittag gegessen, konnte ich
| dieses abendessen nicht restlos bew�ltigen und musste von der
| prima leber stehen lassen. [S. 25]
| Doch trotzdem ich so gerne wieder allein mit dir gewesen w�re,
| so muss ich mich, glaube ich nun wieder zufrieden geben [...]
| [S. 88]
| [...] konnte ich nicht beginnen, trotzdem ich Schreibblock und
| Stift mithatte und arbeiten wollte; ich war zu gespannt und
| mu�te einfach warten, bis ich meine Ehrlichkeit auf den Tisch
| legen konnte. [S. 272]
| �brigens haben die leute, trotzdem sie sich alle "von"
| schreiben, durchaus nichts d�nkelhaftes. [S. 83]
| [...] stellung ohne bitterkeit. trotzdem sie durch ihre arbeit
| noch nicht einmal ein freies leben erringen, sondern allj�hrlich
| vom verm�gen der tochter draufgeben m�ssen. [S. 84]
| In der vierten Minute wandert die Scheibe von Torriani II zu
| Ke�ler, der unhaltbar placiert. Trotzdem die Polen mit aller
| Energie verteidigen, macht Torriani II einen unwiderstehlichen
| Sologang, und auch gegen seinen Bombenschu� ist nichts zu
| machen. [S. 172]
| Trotzdem die Schweiz die kleinsten Leute mitbrachte, stellt sie
| ohne Zweifel das weitaus schnellst aller europ�ischen Teams. [S.
| 181]
|
("Im �brigen bin ich immer v�llig allein", in Max Frisch,
Briefwechsel mit der Mutter 1933, 2000. Alle Seitenangaben nach
Google-Books.)
--
Steve
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