Was bedeutet hier "durchkentern" im Unterschied zu "kentern"? Hat das
Schiff sich um seine Längsachse gedreht?
mfg
Heinz Lohmann
Danshui, Taiwan
25°07'57"N 121°27'57"E
--
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Exakt. Ein nur einfach gekentertes Schiff liegt danach auf der Seite
oder auch kieloben, ein durchgekentertes hingegen liegt danach wieder
aufrecht auf dem Wasser.
cu,
ada
> Was bedeutet hier "durchkentern" im Unterschied zu "kentern"? Hat das
> Schiff sich um seine Längsachse gedreht?
"Durchkentern" bedeutet hier eine volle Drehung um die Längsachse. Die
Seenotrettungskreuzer der DGzRS sind so konzipiert, dass sie sich
(normalerweise) ohne fremdes Zutun wieder aufrichten.
Am 23.2.1967 hat man nach einem schweren Sturm den offensichtlich
durchgekenterten Kreuzer Adolph Bermpohl mit vollkommen demoliertem
Aufbau und laufenden (aber ausgekuppelten) Maschinen aber ohne einen
einzigen Mann Besatzung gefunden!
--
Martin Bodenstedt
Im Kajaksport kennt man das als Eskimorolle.
Gruß
G.O.
Nein, ein durchgekentertes Schiff liegt kieloben, hat eine Halbdrehung
vollführt.
Kentern ist MUSEN allgemeiner und kann beides bedeuten
(Viertel-/Halbdrehung).
P.
>> Exakt. Ein nur einfach gekentertes Schiff liegt danach auf der Seite
>> oder auch kieloben, ein durchgekentertes hingegen liegt danach wieder
>> aufrecht auf dem Wasser.
> Nein, ein durchgekentertes Schiff liegt kieloben, hat eine Halbdrehung
> vollführt.
In diesem Fall ist aber ganz eindeutig eine 360 Grad Drehung um die
Längsachse gemeint (übrigens bezeichnet dies die DGzRS auch so)...
>Andreas Dau schrieb:
>
>>> Was bedeutet hier "durchkentern" im Unterschied zu "kentern"? Hat das
>>> Schiff sich um seine Längsachse gedreht?
>>
>> Exakt. Ein nur einfach gekentertes Schiff liegt danach auf der Seite
>> oder auch kieloben, ein durchgekentertes hingegen liegt danach wieder
>> aufrecht auf dem Wasser.
>
>Nein, ein durchgekentertes Schiff liegt kieloben, hat eine Halbdrehung
>vollführt.
Also ich kenne den Begriff auch nur mit einer ganzen Umdrehung, sodass
es anschließend wieder kielunten und fahrbereit am Wasser liegt.
Nach deinem Empfinden könnte ja ein Schiff dann auch nur einmal
durchkentern aber nicht dreimal, wie das offenbar dem Seenotkreuzer
passiert ist.
>Kentern ist MUSEN allgemeiner und kann beides bedeuten
>(Viertel-/Halbdrehung).
Ein gekentertes Schiff ist auf jeden Fall fahruntüchtig, während ein
durchgekentertes (funktionierende Maschinen vorausgesetzt) weiterfahren
kann.
lg
Wolfgang
--
Das Problem ist oft, dass die Anbieter gar nicht wissen, was sie anbieten
wollen, könnten oder sollten und die resultierende Inhaltslosigkeit dann
hinter einer bunten Fassade kaschieren. Christoph Päper in dciwam
Neu: http://www.traumrouten.com/Content.Node/motorraeder/triumph/tiger-1050.php
> Peter Pisawotzki <lent...@web.de> schrub:
>
[...]
> >Nein, ein durchgekentertes Schiff liegt kieloben, hat eine Halbdrehung
> >vollführt.
>
> Also ich kenne den Begriff auch nur mit einer ganzen Umdrehung, sodass
> es anschließend wieder kielunten und fahrbereit am Wasser liegt.
[...]
> Ein gekentertes Schiff ist auf jeden Fall fahruntüchtig, während ein
> durchgekentertes (funktionierende Maschinen vorausgesetzt) weiterfahren
> kann.
Dazu muss es dann aber _auf dem Wasser_ liegen, nicht "am Wasser", oder?
--
Yvonne Steiner
> Nein, ein durchgekentertes Schiff liegt kieloben, hat eine Halbdrehung
> vollführt.
Wo hast du denn den Quark her? Aus der Wikipedia?
> Wolfgang Decker <wode_mu...@yahoo.de> wrote:
>> Also ich kenne den Begriff auch nur mit einer ganzen Umdrehung, sodass
>> es anschließend wieder kielunten und fahrbereit am Wasser liegt.
> Dazu muss es dann aber _auf dem Wasser_ liegen, nicht "am Wasser", oder?
Das ist ein Fehler, der vermutlich auf bairischsprachige Herkunft des
Schreibers deutet. Im hiesigen Dialekt wird nicht nur "an dem", sondern
auch "auf dem" zu "am" zusammengezogen. Das Essem steht also am Tisch,
auch wenn es darauf steht.
Gruß, Michael
--
Kanji per X-Face! Heute:
TOKU: Tugend, Güte
Im Chinesischen steht das Zeichen für Deutschland.
Langform: 德
> Nein, ein durchgekentertes Schiff liegt kieloben, hat eine Halbdrehung
> vollführt.
I don't think so, Tim. (tm)
Jan
> Am Thu, 2 Nov 2006 11:35:54 +0100 schrieb Yvonne Steiner:
>
> > Wolfgang Decker <wode_mu...@yahoo.de> wrote:
>
> >> Also ich kenne den Begriff auch nur mit einer ganzen Umdrehung, sodass
> >> es anschließend wieder kielunten und fahrbereit am Wasser liegt.
>
> > Dazu muss es dann aber _auf dem Wasser_ liegen, nicht "am Wasser", oder?
>
> Das ist ein Fehler, der vermutlich auf bairischsprachige Herkunft des
> Schreibers deutet. Im hiesigen Dialekt wird nicht nur "an dem", sondern
> auch "auf dem" zu "am" zusammengezogen. Das Essem steht also am Tisch,
> auch wenn es darauf steht.
An so etwas habe ich natürlich selbst schon gedacht und deshalb ja auch
dieses versöhnlich-wirken-sollende "oder" angehängt.
Nur:
Im Schriftdeutschen sollte man eben schon streng sein dürfen, hier, in
desd. Nicht wahr? ;-)
--
Yvonne Steiner
Das besorgen dort Monsterwellen.
--
Moin+Gruss Alexander
> Alexander Wolff schrieb:
>
> > Das besorgen dort Monsterwellen.
>
> Wo? Vor Borkum müssten es meines Erachtens eigentlich noch die guten,
> alten, deutschen Riesenwellen gewesen sein.
Na ja, deutsch... so große Wellen haben meist einen
ausgeprägten Migrationshintergrund.
>>> Dazu muss es dann aber _auf dem Wasser_ liegen, nicht "am
>>> Wasser", oder?
>> Das ist ein Fehler, der vermutlich auf bairischsprachige
>> Herkunft des Schreibers deutet. Im hiesigen Dialekt wird nicht
>> nur "an dem", sondern auch "auf dem" zu "am" zusammengezogen.
>> Das Essem steht also am Tisch, auch wenn es darauf steht.
> An so etwas habe ich natürlich selbst schon gedacht und deshalb
> ja auch dieses versöhnlich-wirken-sollende "oder" angehängt.
> Nur:
> Im Schriftdeutschen sollte man eben schon streng sein dürfen,
> hier, in desd. Nicht wahr? ;-)
Nein. Die deutsche Sprache ist durchaus plurizentristisch. Man
fährt aufs Land, und wenn man dort ist, dann ist man am Land. Hier
zumindest, und in Bayern wohl auch.
Aber das hatten wir ja schon mehrmals (N. B. die letzten drei
Zeilen):
| Mir ist es lieber, "Die Merowinger" zu lieben, weil Doderers
| Verwandtschaft mit meinem Lieblingsösterreicher Herzmanowsky-
| Orlando sich hier am deutlichsten bekundet; weil er sich hier
| womöglich noch österreichischer gebärdet als sonst und sowieso,
| weil er hier mit satanischem Mutwillen auf seinem "herüber" und
| "herinnen" besteht, auf seinem "ohnedem" und "hintennach", weil
| hier "moderate Unordnung" herrscht und jemand "am Rücken" liegt,
| nicht "auf dem Rücken" etwa, vielmehr liegt er "am Rücken auf
| dem Teppich", und das vergönn ich jedem, der etwas daran
| auszusetzen fände.
Friedrich Torberg, "Austriae poeta austriacissimus", in: Xaver
Schaffgotsch (Hrsg.), "Erinnerungen an Heimito von Doderer",
Biederstein, München 1972, S. 168.
M.
Also MUSEN liegt ein Schiff *im* Wasser wenn es normal schwimmt.
*Am* Wasser wäre eher auf dem Kai oder Strand. *Auf dem* Wasser
würde MUSEN einen Tiefgang von nahezu 0 andeuten (also kaum auf
Schiffe zutreffen)
> Nein. Die deutsche Sprache ist durchaus plurizentristisch. Man
> fährt aufs Land, und wenn man dort ist, dann ist man am Land. Hier
> zumindest, und in Bayern wohl auch.
Nee, wenn man *auf's* Land fährt, ist man nachher *auf dem Lande*
(== nicht in der Stadt).
Wenn man von See kommend 'an Land' geht ist man nachher auch 'an
Land' (ob Stadt oder nicht spielt keine Rolle).
> Michael Pronay said the following on 2/11/2006 22:36:
> > yste...@swissonline.ch (Yvonne Steiner) wrote:
> >
> >>>> Dazu muss es dann aber _auf dem Wasser_ liegen, nicht "am
> >>>> Wasser", oder?
> >
> >>> Das ist ein Fehler, der vermutlich auf bairischsprachige
> >>> Herkunft des Schreibers deutet. Im hiesigen Dialekt wird nicht
> >>> nur "an dem", sondern auch "auf dem" zu "am" zusammengezogen.
> >>> Das Essem steht also am Tisch, auch wenn es darauf steht.
>
> Also MUSEN liegt ein Schiff *im* Wasser wenn es normal schwimmt.
> *Am* Wasser wäre eher auf dem Kai oder Strand. *Auf dem* Wasser
> würde MUSEN einen Tiefgang von nahezu 0 andeuten (also kaum auf
> Schiffe zutreffen)
Ja, das ist Hochdeutsch. Hier geht es aber um einen
Dialekt, nicht um das Sprachempfinden.
>
> > Nein. Die deutsche Sprache ist durchaus plurizentristisch. Man
> > fährt aufs Land, und wenn man dort ist, dann ist man am Land. Hier
> > zumindest, und in Bayern wohl auch.
>
> Nee, wenn man *auf's* Land fährt, ist man nachher *auf dem Lande*
> (== nicht in der Stadt).
> Wenn man von See kommend 'an Land' geht ist man nachher auch 'an
> Land' (ob Stadt oder nicht spielt keine Rolle).
Dito.
>> Auf Seenotrettungskreuzern stehen allerdings häufig keine der für die
>> Eskimorolle erforderlichen Paddel bereit.
> Das besorgen dort Monsterwellen.
Nein, die nutzen nichts, wenn das Schiff nicht speziell gebaut
ist. Es ist einmal ein Unglück mit einem dänischen Rettungsboot
geschehen. Das war genehmigt worden, aber der Produzent hatte bei
der Genehmigung Pfuscherei gemacht (es wurde beim Rückdrehen vom
Kranführer geholfen). Das Boot konnte *nicht* selber umdrehen,
wenn es gekentert war. Deshalb (vermutenlich) starb einige Leute,
als sie auf eine Rettungmission in einem Sturm ausgesegelt waren.
Das Boot wurde später gefunden, kieloben und leer.
--
Gruß
Bertel, Dänemark
> >> Auf Seenotrettungskreuzern stehen allerdings häufig keine der für die
> >> Eskimorolle erforderlichen Paddel bereit.
>
> > Das besorgen dort Monsterwellen.
>
> Nein, die nutzen nichts, wenn das Schiff nicht speziell gebaut ist.
Ich glaube nicht, daß Segelboote daraufhin konstruiert sind, daß sie
durchkentern können - und trotzdem habe ich's schon erlebt. FR
>Mathias Koerber tat kund:
>
>> Michael Pronay said:
>> > Yvonne Steiner) wrote:
>> >
>> >>>> Dazu muss es dann aber _auf dem Wasser_ liegen, nicht "am
>> >>>> Wasser", oder?
>> >
>> >>> Das ist ein Fehler, der vermutlich auf bairischsprachige
>> >>> Herkunft des Schreibers deutet. Im hiesigen Dialekt wird nicht
>> >>> nur "an dem", sondern auch "auf dem" zu "am" zusammengezogen.
>> >>> Das Essem steht also am Tisch, auch wenn es darauf steht.
>>
>> Also MUSEN liegt ein Schiff *im* Wasser wenn es normal schwimmt.
>> *Am* Wasser wäre eher auf dem Kai oder Strand. *Auf dem* Wasser
>> würde MUSEN einen Tiefgang von nahezu 0 andeuten (also kaum auf
>> Schiffe zutreffen)
>
>Ja, das ist Hochdeutsch. Hier geht es aber um einen
>Dialekt, nicht um das Sprachempfinden.
>
Un' ich sach auch noch: "Geh nich' so nah am Wasser!"
--
Rolf
>Ich glaube nicht, daß Segelboote daraufhin konstruiert sind, daß sie
>durchkentern können - und trotzdem habe ich's schon erlebt. FR
Bei Segelbooten musst du form- und gewichtsstabile Typen unterscheiden
(also Jollen und Yachten). Yachten kentern durch, Jollen nicht.
--
Viele Grüße
Gerald Fix
Die meisten sind so konzipiert, daß sie sich nach einem Kentern
selbstständig wieder aufrichten. Wenn das Boot so schnell gekippt wird, daß
es vorher mehr als 180° schafft, ist das Resultat eben ein Durchkentern. So
wird es bei jedem anderen Schiff, das entsprechend gebaut ist, auch sein.
> > Nein, ein durchgekentertes Schiff liegt kieloben, hat eine Halbdrehung
> > vollführt.
>
> Wo hast du denn den Quark her? Aus der Wikipedia?
Steht das dort?
--
Helmut Richter
Gewisse Äußerungen im weiteren Verlauf Deines Textes wecken in mir den
Verdacht, dass Du hier mit Segelsport nur einen sehr eingeschränkten
Bereich desselben meinst, nämlich das Jollensegeln.
> Segelboote gleich welcher Bauart richten sich (zumindest) aus dem
> durchgekenterten Zustand auch kaum wieder von selbst auf.
Das ist so nicht richtig. Yachten sind gewichtsstabil, funktionieren
mithin wie ein Stehaufmännchen und richten sich in aller Regel von
selbst wieder auf. Bei denen ist der Zustand kieloben also ein labiles
Gleichgewicht und damit nicht von Dauer. Wenn eine Yacht durchkentert
vollführt sie also eine volle Drehung. Ganz spitzfindig könnte man noch
anführen, dass die Yacht aus dem labilen Gleichgewichtszustand ja nicht
unbedingt im gleichen Drehsinn weiter drehen muss, sondern zumindest
theoretisch sich auch wieder mit entgegengesetztem Drehsinn zurückdrehen
könnte. Das nennt man dann aber nicht durchkentern. Außerdem dürfte das
nur äußerst selten vorkommen.
Eine kleine Chance, Deine Aussage noch richtig zu machen hättest Du aber
noch, wenn Du Yachten grundsätzlich zu Segel/schiffen/ erklärtest, über
die Du ja keine Aussage triffst.
> Bei Seenotrettungskreuzern und dergleichen ist das offensichtlich
> anders, was auch den abweichenden Sprachgebrauch erklärt.
Wohl offensichtlich nicht nur dort. Ganz unbestritten aber war im
Ausgangstext von durchkentern im Sinne einer vollen Drehung die Rede.
cu,
ada
Nun, dann nehmen wir als Autorität mal die Seemannschaft¹ und ich muss
mich korrigieren: In meiner Ausgabe, der 25. Auflage, findet sich auf
Seite 305:
,---
| Ist die Jolle durchgekentert - Mast zum Grund -, [...]
`---
Durchkentern bedeutet also tatsächlich nur eine halbe Drehung. Lediglich
bei den gewichtsstabilen Schiffen folgt auf das eigentliche
Durchkentern, dass das Schiff sich selbst wieder aufrichtet. Deswegen
vollführt ein solches Schiff beim Durchkentern in aller Regel eine volle
Drehung.
cu,
ada
---
¹) "Bibel" für Fahrtensegler, ein Standardwerk.
Um welche Achse sollte es sich beim Kentern denn sonst drehen?
Den Kahn, der dabei einen Purzelbaum um die Querachse macht,
möcht' ich sehen. Ich behaupte, das gibt's auf keinem Schiff.
Ich denke, dass sich aus dem Zusammenhang ergibt, dass sich
das Schiff danach wieder völlig aufrichtet, und zwar nach
der anderen Seite. "durch-" meint dabei eine vollständige
Drehung um die Längsachse, wobei die Aufbauten einmal durchs
Wasser gehen.
"Durch" heißt hier "vollständig", "von vorne bis hinten",
wie in durchreichen (entlang einer Menschenkette), durch-
fahren (in einem Zug 'durchfahren), durchzünden (sich
vollständig entzünden), durchreißen, etc. (Betonung
jeweils auf dem Präfix).
F.
Doch, gibts:
,---<http://www.yacht.de/yo/yo_news/powerslave,id,3936,nodeid,30.html>---
| Dann lief diese unglaubliche Welle von achtern heran, hob die Yacht an,
| drehte sie um Quer- und Längsachse.
`---
> Ich denke, dass sich aus dem Zusammenhang ergibt, dass sich
> das Schiff danach wieder völlig aufrichtet, und zwar nach
> der anderen Seite. "durch-" meint dabei eine vollständige
> Drehung um die Längsachse, wobei die Aufbauten einmal durchs
> Wasser gehen.
Aus dem Zusammenhang ergibt sich, dass es so gemeint ist. Das ist
allerdings, zumindest seemännisch streng genommen, falsch.
cu,
ada
> Bei Segelbooten musst du form- und gewichtsstabile Typen unterscheiden
> (also Jollen und Yachten). Yachten kentern durch, Jollen nicht.
Beim Durchkentern spielt die innere Kreisbewegung der Wasserteilchen,
vor allem bei kurzer steiler See, die entscheidende Rolle. Da können,
obgleich weniger wahrscheinlich, sogar Jollen durchkentern.
Es wird sogar von Fällen berichtet, daß bei schwerer See vor dem Wind
segelnde Yachten achtern hochgehoben worden und vorn untergeschnitten
sind und dann gewissermaßen einen Looping im Wasser gedreht haben.
Nach solcherlei Gewaltkuren schwimmt allerdings der Mast meist neben
dem Schiff.
--
j/\a
Auch Kaventsmänner genannt, wenn zwei Wellen aus verschiedenen
Richtungen aufeinandertreffen und sich dann besonders hoch auftürmen.
mfg
Heinz Lohmann
Danshui, Taiwan
25°07'57"N 121°27'57"E
--
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
>> Wo hast du denn den Quark her? Aus der Wikipedia?
> Steht das dort?
Ja :-(
--
Martin Bodenstedt
> Es wird sogar von Fällen berichtet, daß bei schwerer See vor dem Wind
> segelnde Yachten achtern hochgehoben worden und vorn untergeschnitten
> sind und dann gewissermaßen einen Looping im Wasser gedreht haben.
> Nach solcherlei Gewaltkuren schwimmt allerdings der Mast meist neben
> dem Schiff.
Kentern um die Querachse kennt man vor allem von Mehrrumpfbooten
(Katamaranen, Trimaranen)...
>> Was bedeutet hier "durchkentern" im Unterschied zu "kentern"? Hat das
>> Schiff sich um seine Längsachse gedreht?
> Um welche Achse sollte es sich beim Kentern denn sonst drehen?
> Den Kahn, der dabei einen Purzelbaum um die Querachse macht,
> möcht' ich sehen. Ich behaupte, das gibt's auf keinem Schiff.
Da irrst Du.
Vor allem Mehrrumpfboote (die manchmal breiter als lang sind) hat man
schon um die Querachse kentern sehen...
> "Durch" heißt hier "vollständig", "von vorne bis hinten",
> wie in durchreichen (entlang einer Menschenkette), durch-
> fahren (in einem Zug 'durchfahren), durchzünden (sich
> vollständig entzünden), durchreißen, etc. (Betonung
> jeweils auf dem Präfix).
Den wichtigsten hast Du vergessen: "Durchregieren" im Sinne von
(wie wir jetzt wissen) "nahezu vollständig sich selbst überlassen"!
vG
>Das ist ein Fehler, der vermutlich auf bairischsprachige Herkunft des
>Schreibers deutet.
Waschechter Wiener mit norddeutscher Mutter ;-)
>Im hiesigen Dialekt wird nicht nur "an dem", sondern
>auch "auf dem" zu "am" zusammengezogen. Das Essem steht also am Tisch,
>auch wenn es darauf steht.
Genau ;-).
lg
Wolfgang
--
Das Problem ist oft, dass die Anbieter gar nicht wissen, was sie anbieten
wollen, könnten oder sollten und die resultierende Inhaltslosigkeit dann
hinter einer bunten Fassade kaschieren. Christoph Päper in dciwam
Neu: http://www.traumrouten.com/Content.Node/motorraeder/triumph/tiger-1050.php
>Im Schriftdeutschen sollte man eben schon streng sein dürfen, hier, in
>desd. Nicht wahr? ;-)
Jep ;-)
Hast auch vollkommen recht.
> Am 2 Nov 2006 03:12:55 -0800 schrieb Lothar Frings:
>
> > Peter Pisawotzki tat kund:
> >
> >> Nein, ein durchgekentertes Schiff liegt kieloben, hat eine Halbdrehung
> >> vollführt.
> >
> > Wo hast du denn den Quark her? Aus der Wikipedia?
>
> Quark!;) Das ist der übliche Sprachgebrauch im Segelsport, wo ja
> nach einer 90-Grad-Drehung um die Längsachse dem Weiterdrehen
> normalerweise ein erheblicher Widerstand entgegensteht (Mast(en)
> und Takelage, häufig auch die Segel).
Bei Jollen. Ich fahre nur Yachten, und da steigt das
aufrichtende Moment noch lange nach dem 90-Grad-Winkel.
Da das übrigens in der menschlichen Fortpflanzungsbiologie
ähnlich ist - oder sein sollte -, betrachte ich es als den
natürlicheren Vorgang.
> "gekentert" 90 Grad und "durchgekentert" 180 Grad. Segelboote
> gleich welcher Bauart richten sich (zumindest) aus dem
> durchgekenterten Zustand auch kaum wieder von selbst auf.
Segelyachten üblicher Bauart richten sich aus fast jedem
gekenterten Zustand wieder von selbst auf, wenn sie nicht
vollaufen.
> Am Thu, 2 Nov 2006 11:35:54 +0100 schrieb Yvonne Steiner:
>
> > Wolfgang Decker <wode_mu...@yahoo.de> wrote:
>
> >> Also ich kenne den Begriff auch nur mit einer ganzen Umdrehung, sodass
> >> es anschließend wieder kielunten und fahrbereit am Wasser liegt.
>
> > Dazu muss es dann aber _auf dem Wasser_ liegen, nicht "am Wasser", oder?
>
> Das ist ein Fehler, der vermutlich auf bairischsprachige Herkunft des
> Schreibers deutet.
So? Das hättet ihr mir jetzt ohne weiteres als Seemannsdeutsch verkaufen
können. Mich hätte keineswegs gewundert, daß ein Schiff, nach erfolgter
Entkenterung, wieder "am Wasser" fährt - und ich hätte mir sogar
eingeredet, daß darin eine gute Portion Logik steckt.
Ich nur eben vergessen, welche.
Manfred
--
Ruhm beginnt doch erst dort, wo man von einer Sache weiß,
sie aber nicht kennt. (Musil)
> > Bei Segelbooten musst du form- und gewichtsstabile Typen unterscheiden
> > (also Jollen und Yachten). Yachten kentern durch, Jollen nicht.
>
> Beim Durchkentern spielt die innere Kreisbewegung der Wasserteilchen,
> vor allem bei kurzer steiler See, die entscheidende Rolle. Da können,
> obgleich weniger wahrscheinlich, sogar Jollen durchkentern.
Ja, Herrschaften, es war nämlich eine Jolle, und das Ganze spielte
sich auf dem Berliner Wannsee ab. An der Pinne saß ein Segelschüler,
Student aus Japan (heute Investrment-Bänker [Bänker mußte sagen, dis
hebt], ich traf ihn dieser Tage wieder), wie der das hinbekommen hatte
konnte nicht geklärt werden.
> Es wird sogar von Fällen berichtet, daß bei schwerer See vor dem Wind
> segelnde Yachten achtern hochgehoben worden und vorn untergeschnitten
> sind und dann gewissermaßen einen Looping im Wasser gedreht haben.
Von Greifswald sind mehrfach Studenten mit Schlauchbooten nach
Dänemark ausgebüxt. Das waren kleine 2-Mann-Boote polnischer
Fertigung mit Holzspiegel, an dem ein 25-PS-Außenborder russischer
Provenienz befestigt war (bei glatter See machten die an die 50 km/h).
Zur Flucht mußte mind. Windstärke 4 herrschen, auf daß die Motoren
immer in den Wellentälern verschwanden um vom Seeradar nicht erfaßt
zu werden. Niemals durfte gegen den Wind angefahren werden, da konnte
sich der Wind unter den Bug setzen und das Boot umschlagen. Das hätte
auf offener See mit hoher Wahrscheinlichkeit letale Folgen gehabt.
> Nach solcherlei Gewaltkuren schwimmt allerdings der Mast meist neben
> dem Schiff.
Bei der Jolle war der Mast noch dran, jedoch etwas lädiert - FR
> Thu, 2 Nov 2006 13:19:28 +0100 Michael Baumgartner schrieb:
>
> > Am Thu, 2 Nov 2006 11:35:54 +0100 schrieb Yvonne Steiner:
> >
> > > Wolfgang Decker <wode_mu...@yahoo.de> wrote:
> >
> > >> Also ich kenne den Begriff auch nur mit einer ganzen Umdrehung, sodass
> > >> es anschließend wieder kielunten und fahrbereit am Wasser liegt.
> >
> > > Dazu muss es dann aber _auf dem Wasser_ liegen, nicht "am Wasser", oder?
> >
> > Das ist ein Fehler, der vermutlich auf bairischsprachige Herkunft des
> > Schreibers deutet.
>
> So? Das hättet ihr mir jetzt ohne weiteres als Seemannsdeutsch verkaufen
> können.
Aber warum sollte man? Es ist kein Seemannsdeutsch,
sondern bayrischer Dialekt. Wenn du reines Seemannsdeutsch
willst, wäre da z. B. das Wort "verholen" - das habe ich unverhohlen
noch nirgendwo anders gesehen.
> Student aus Japan (heute Investrment-Bänker [Bänker mußte sagen, dis
> hebt], ich traf ihn dieser Tage wieder),
Bänker sagt und Banker schreibt "man" seit mindestens 30 Jahren.
Die NZZ schreibt Banker, Bankier oder Banquier. Letztere Schreibweise
verwendet sie nur für die Privatbanker, die mit dem eigenen Vermögen
haften. Mein Stiefvater war Bankier und befolgte diese Unterscheidung
von Bankier und Banquier auch in der gesprochenene Sprache, er sagte
ungefähr "Bankjee" und "Bõnkjee".
>> Nach solcherlei Gewaltkuren schwimmt allerdings der Mast meist neben
>> dem Schiff.
>
> Bei der Jolle war der Mast noch dran, jedoch etwas lädiert - FR
Nunja, der Mast wird von Stagen und Wanten gehalten, der ist ja nicht
nur eingesteckt und fällt raus.
Bei moderneren Jollen (beim 470er, 505er, Laser kenne ich aus eigener
Erfahrung) ist Durchkentern ein einigermassen normaler Vorgang; die
sind so konstruiert, dass sie das ohne Probleme überleben. Man
klettert auf den Rumpfboden, zieht am Schwert und stellt das Boot
wieder auf.
- Andi
>>> Was bedeutet hier "durchkentern" im Unterschied zu "kentern"?
>>> Hat das Schiff sich um seine Längsachse gedreht?
>> Um welche Achse sollte es sich beim Kentern denn sonst drehen?
>> Den Kahn, der dabei einen Purzelbaum um die Querachse macht,
>> möcht' ich sehen. Ich behaupte, das gibt's auf keinem Schiff.
> Da irrst Du.
> Vor allem Mehrrumpfboote (die manchmal breiter als lang sind)
> hat man schon um die Querachse kentern sehen...
Na, und die sind dabei so hoch gehüpft, dass sie wieder
auf den Kielen gelandet sind? Und das gleich drei mal?
Ist ja wie beim Surfen der Könner vor Hawaii. Das ist
kein Seemannsgarn, das sind schon Schlepperleinen oder
Hochseekabel ... ;-)
Nein, im Ernst, ich meinte natürlich das "Durchkentern",
nicht einfach "Kentern". Deshalb sagte ich ja auch
"Purzelbaum". Dass eine kleine Nussschale in jeder
beliebigen Richtung umgeworfen werden kann, ist mir
auch klar, soviel Physik versteh sogar ich. Aber ne
saubere Eskimorolle - frewillig oder unfreiwillig -
kriegt man ja wohl nur mit einem einigermaßen geschlossenen
Bootskörper um die Längsachse hin.
Auch ohne ihn je vorher gehört zu haben, schien mir der
Ausdruck "durchkentern" so klar, dass ich mich ein wenig
über die Frage gewundert habe.
F.
P.S.
Grade wieder gelernt: Schlingern = Bewegung um die Längsachse;
Stampfen = Bewegung um die Querachse; Rollen = Schlingern
plus Stampfen.
Bezeichnet "schwojen" nicht das Drehen um die Ankerleine?
Und "Kentern" ist auch ein Ausdruck für die Umkehr des
Gezeitenstroms.
> Auch ohne ihn je vorher gehört zu haben, schien mir der
> Ausdruck "durchkentern" so klar, dass ich mich ein wenig
> über die Frage gewundert habe.
Wenn man sich "kentern" innerlich mit "umkippen" übersetzt, ergibt
"durchumkippen" wenig Sinn. Ich hatte zwar die entsprechende Vermutung,
mir war aber beispielsweise völlig unklar, ob es sowas überhaupt gibt.
--
The most likely way for the world to be destroyed, most experts agree,
is by accident. That's where we come in; we're computer professionals.
We cause accidents. -- Nathaniel Borenstein
Oder Regiolekt? Dialekt wäre doch sowas wie "oam Woasser", oder?
> Ja, Herrschaften, es war nämlich eine Jolle, und das Ganze spielte
> sich auf dem Berliner Wannsee ab. An der Pinne saß ein Segelschüler,
> Student aus Japan (heute Investrment-Bänker [Bänker mußte sagen, dis
> hebt], ich traf ihn dieser Tage wieder), wie der das hinbekommen hatte
> konnte nicht geklärt werden.
Mit geeignetem Bootstyp ist das auch bei glattem Wasser und sogar auf dem
Chiemsee möglich, da muß man weder angehender Banker noch Japaner sein:
Bei einer Patenthalse sitzt du immer auf der falschen Seite. Dann beim
Freistrampeln ein kurzer Tritt ins Kunstfaser-Segel, und schon läuft der
hohle Alu-Mast voll und zieht nach unten. Die volle Drehung um 360 Grad
ist dann allerdings unwahrscheinlich. Aber hier hieß es ja: Bei Jollen
genügen zum "Durchkentern" schon 180 Grad.
Früher, als die Schiffe (und Masten) aus Holz und die Seeleute aus
Stahl waren ... aber das ist (wie die Döntjes von schlauchbootenden
Jungakademikern, die durch die Wellentäler nach Schweden surften)
eine andere Geschichte.
--
j/\a
>Das waren kleine 2-Mann-Boote polnischer
>Fertigung mit Holzspiegel, an dem ein 25-PS-Außenborder russischer
>Provenienz befestigt war (bei glatter See machten die an die 50 km/h).
Neptun? Der hatte wimre nur 23 PS. Der nächstgrößere war der "Moskwa"
mit 30.
Aus meiner eigenen, langjährigen Erfahrung mit dem Neptun würde ich
solch ein Unternehmen jedoch von vornherein als aussichtslos
beurteilen, die Chance, daß er _keinen_ Defekt erlitt, kommt in etwa
einem Fünfer im Tele-Lotto gleich.
Da Du ja aber geschrieben hast, daß etliche dabei erfolgreich waren,
muß ich schlußfolgern, daß a) unsre Neptuns extrem ausgelutscht waren
oder b) beimTele-Lotto nicht alles mit rechten Dingen zuging...
Gruß Uwe
--
Hier ist Usenet und kein Mädchenpensionat.
Astrid Schleicher zu Yvonne Steiner in desd
> Früher, als die Schiffe (und Masten) aus Holz und die Seeleute aus
> Stahl waren ... aber das ist (wie die Döntjes von schlauchbootenden
> Jungakademikern, die durch die Wellentäler nach Schweden surften)
> eine andere Geschichte.
Nach Dänemark, Erwin, nach Dänemark. Im dänischen Fernsehen kam
unlängst eine Serie über Fluchten z.S., zwei Folgen davon über
Gwder. Boatpeople. Ein freundlicher Däne hat die Internetadressen,
unter denen man sich die Filme ansehen kann, in dieser Gruppe
mitgeteilt; mußte mal nach suchen - FR
> >Das waren kleine 2-Mann-Boote polnischer
> >Fertigung mit Holzspiegel, an dem ein 25-PS-Außenborder russischer
> >Provenienz befestigt war (bei glatter See machten die an die 50 km/h).
>
> Neptun? Der hatte wimre nur 23 PS. Der nächstgrößere war der "Moskwa" mit 30.
Es waren Moskwas. Gab's die nicht auch mit 25 PS? Letztlich wurscht.
> Aus meiner eigenen, langjährigen Erfahrung mit dem Neptun würde ich
> solch ein Unternehmen jedoch von vornherein als aussichtslos
> beurteilen, die Chance, daß er _keinen_ Defekt erlitt, kommt in etwa
> einem Fünfer im Tele-Lotto gleich.
Die Moskwas wurden wieder und wieder auseinandergenommen und auf
Schwachstellen geprüft. Die hielten durch. Die Stasi mutmaßte, die
Motoren wären mit einer aus dem Westen beschafften Radarabsorbierenden
Beschichtung versehen. Leider war es nur - aus Tarnungsgründen -
aufgepinselter volksdemokratischer schwarzer Nitrolack.
In einem Boot saß alleine der Sohn des Sportarztes einer
Nationalmannschaft aus Deiner Gegend (der wurde den Job dann nach der
Flucht ganz plötzlich los). Der Junge kannte die See nicht, konnte
nicht navigieren (benutzt wurde der auch Dir bekannte Marschkompass)
und hatte die Windabdrift falsch kalkuliert, raste östlich Bornholm
vorbei, was hätte ernst werden können; er wurde aber von einer
schwedischen Segelyacht aufgenommen. Der Mediziner Michelsen ist
übrigens mit geschwärzten Sgeln und abgebautem Radarreflektor
affgehauen. Im übrigen verweise ich auf das Buch "Über die Oostzee
in die Freiheit" - FR
["auf dem Wasser"]
>>Aber warum sollte man? Es ist kein Seemannsdeutsch,
>>sondern bayrischer Dialekt. Wenn du reines Seemannsdeutsch
>
> Oder Regiolekt? Dialekt wäre doch sowas wie "oam Woasser", oder?
Bei mir tatsächlich "am Wassa", Helmut beispielsweise würde wohl eher
"am Wåssa" sagen.
"Oam" dagegen bedeutet "einem".
Gruß, Michael
--
Kanji per X-Face! Heute:
TOKU: Tugend, Güte
Im Chinesischen steht das Zeichen für Deutschland.
Langform: 德
> "Oam" dagegen bedeutet "einem".
... und zwar ist das der Dativ der Zahl, nicht des unbestimmten Artikels.
--
Helmut Richter
>> Jungakademikern, die durch die Wellentäler nach Schweden surften)
> Nach Dänemark, Erwin, nach Dänemark. Im dänischen Fernsehen kam
> unlängst eine Serie über Fluchten z.S., zwei Folgen davon über
> Gwder. Boatpeople. Ein freundlicher Däne hat die Internetadressen,
> unter denen man sich die Filme ansehen kann, in dieser Gruppe
> mitgeteilt; mußte mal nach suchen - FR
Oh ja, bitte! Das interessiert mich, weil ich selbst in jenen
Gegenden gesegelt bin und Schwierigkeiten habe nachzuvollziehen,
wie jemand aus der Pommerschen Bucht heraus sicherer nach Dänemark
als nach Schweden kommen zu können glaubt. Vom Darß oder Fischland
aus, ja; aber das paßt dann wieder nicht zum folgenden:
Die an anderer Stelle erwähnte Irrfahrt östlich an Bornholm vorbei -
dort gibt es zwar Gebiete mit unsicherer Mißweisung, aber um dorthin
zu kommen, muß er den Kurs erst einmal um bummelige 90 Grad falsch
abgesetzt haben. Das ist happig! Hat der vielleicht mit dem
Marschkompass auf dem Schoß direkt neben dem Motor gehockt?
Nu ja, »mit die Doofen ist Gott!«
Das gehört alles nicht hierher. Aber wenn schon am Thema vorbei,
dann auch richtig: Mich empören solche Schilderungen vor allem dann,
wenn sie als Beispiele dafür angeführt werden, welche Gefahren für
Leib und Leben freiheitsliebende Menschen auf sich genommen haben,
nur um dem Reich des Bösen zu entkommen. Ich provoziere mit Wonne
und behaupte: Wer solchen hanebüchenen Unfug plant, den muß man
nicht ernstnehmen - auch nicht, wenn er von Unterdrückung oder
Freiheit faselt.
Zurück zum Anfang: Bitte, bitte eine Adresse zu besagtem Film!
Du siehst: Das Interesse ist mehrschichtig.
--
j/\a
> "Kaventsmänner" ...
> Tatsächlich entstehen sie ganz normal infolge von Starkwind und
> steilen sich als Flachwasserwellen in Küstennähe stark auf.
Meines Wissens handelt es sich bei den neuerdings wissenschaftlich
beschriebenen "Monsterwellen"
- entweder um "Brecher, die aber nicht im Flachwasser der Küste,
sondern über einer annähernd horizontalen Sprungschicht zwischen
sehr unterschiedlichen Wassermassen entstehen,
- oder um Interferrenz-Erscheinungen ähnlich den Kreuzseen, nur daß
hier die interferrierenden Wellen sich in dieselbe Richtung, aber
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen.
--
j/\a
> Interferrenz
> interferrierenden
Zweimal kommst Du damit nicht durch.
Jirka
>> Interferrenz
>> interferrierenden
> Zweimal kommst Du damit nicht durch.
Jetzt, wo Du es sagst: fere - tuli - latum - lang, lang ist's her.
--
j/\a
> begin quoting, Jakob Achterndiek schrieb:
>
>>>> Interferrenz
>>>> interferrierenden
>>> Zweimal kommst Du damit nicht durch.
>> Jetzt, wo Du es sagst: fere - tuli - latum - lang, lang ist's her.
> ferre :-P
Verflixt:
Da ist ja das Lateinische womöglich noch unlogischer als das Recht
schreibreformierte Deutsch: "fero, tuli, latum, [aber Inf.] ferre".
Warum dann nicht auch "Interferrenz"?
Fragt :-( beschämt
--
j/\a
> Zurück zum Anfang: Bitte, bitte eine Adresse zu besagtem Film!
> Du siehst: Das Interesse ist mehrschichtig.
[citat Johansen 2005 04 15 20:50]:
Erster Teil der Serie ("Historier fra en flugtvej") ist hier:
<
http://www.tv2regionerne.dk/Default.asp?r=3&Id=197659
>
Danach jeden Mittwoch bis Anfang August 2004.
--
Gruß
Herluf Holdt
DK-3140 Aalsgaarde
> Erster Teil der Serie ("Historier fra en flugtvej") ist hier:
> <
> http://www.tv2regionerne.dk/Default.asp?r=3&Id=197659
>>
> Danach jeden Mittwoch bis Anfang August 2004.
>
Danke.
Das ist zwar lange her, war aber laut
http://209.85.135.104/search?q=cache:0wrMJUR-WfsJ:www.circom-regional.org/2005/PRIX%2520CIRCOM%25202005%2520jury%2520report%2520short.pdf+%22Historier+fra+en+flugtvej%22&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=4
offenbar preiswürdig:
| A well-researched and well documented series about East German refugees
in the Cold War. Very
| good camera work and editing but we missed the emotional depth.
Educative and important historical
| documentation in a subject that in our opinion has more potential
Mag sein, daß ich etwas mißverstehe: Mir wäre rationale Klarheit lieber
als emotionale Tiefe.
--
j/\a
Wo denn nun? Im Flachwasser oder auf hoher See?
>Mag sein, daß ich etwas mißverstehe: Mir wäre rationale Klarheit lieber
>als emotionale Tiefe.
Aber tränentriefende Emotions gehören doch zu einer modernen Doku
dazu?
> Oh ja, bitte! Das interessiert mich, weil ich selbst in jenen
> Gegenden gesegelt bin
Zu weiland DDR-Zeiten?
> und Schwierigkeiten habe nachzuvollziehen, wie jemand aus der Pommerschen Bucht heraus > sicherer nach Dänemark als nach Schweden kommen zu können glaubt.
Erster Versuch: Vom Glowe nächstgelegenen Zeltplatz auf der Schaabe;
Mußte abgebrochen werden.
Zwoter: Bei Tageslicht in den Gwder. Bodden, unter einer Bohrplattform
Dunkelheit abgewartet, an Ruden und Oie durch und dann stracks Richtg.
Bornholm. Is doch janz einfach, verstehe Deine Anstellerei nich.
> Vom Darß oder Fischland aus, ja;
Er redet, wie er es versteht. Dort kamst Du nicht mal in die Nähe des
Strandes (Grenzbrigade Küste mit den "Kräften des Zusammenwirkens",
sprich: Spitzeln aus der Bevölkerung). Zusätzlich wurde der Strand
die ganze Nacht hindurch mit Flakscheinwerfern abgeleuchtet.
> Die an anderer Stelle erwähnte Irrfahrt östlich an Bornholm vorbei -
> dort gibt es zwar Gebiete mit unsicherer Mißweisung
Ich schrieb: Windabdrift Richtung Oosten.
> Mich empören solche Schilderungen vor allem dann, wenn sie als Beispiele dafür angeführt
> werden, welche Gefahren für Leib und Leben freiheitsliebende Menschen auf sich genommen > haben, nur um dem Reich des Bösen zu entkommen.
Was is denn das für einer? Wenn eins eingesperrt ist, und das war man
in der DDR, dann wird auf Entkommen gesonnen. Und, entre nous,
Flüchten ist die spannendste Freizeitbeschäftigung, die sich denken
läßt.
> Wer solchen hanebüchenen Unfug plant, den muß man nicht ernstnehmen - auch nicht, wenn > er von Unterdrückung oder Freiheit faselt.
Gotting, wie isses nu bloß möchlich, er faselt schon wieder.
> Du siehst: Das Interesse ist mehrschichtig.
Mehrschichtig? Eher abseitig - FR
Dann wundert mich, dass die "München" in einer Monsterwelle unterging,
wo die sich doch noch nicht aufgesteilt hatte.
Und die Schelfgrenze? Ist da die Wassertiefe nicht doch noch um die
200-300 m? Ist für mich schwer vorstellbar, dass gerade dort sich dort
Wellen plötzlich riesig auftürmen.
Passt dann nicht doch besser, dass zwei Wellen aus verschiedenen
Richtungen aufeinandertreffen und sich dann besonders hoch auftürmen?
Oder übersehe ich was.
Wo ist der Wellenfachmann?
Dreimal um die Querachse durchgekentert und
dann übern Bug abgesoffen! :-)
Hat zuviel Wasser im Ölzeug gehabt...
SCNR
F.
Im Vergleich zur Tiefsee mit Wassertiefen von >3000m ist das Schelf
Flachwasser. Bei Tsunamis dürfte das relevant sein[1]. Sonst
nicht. Die Wellen, um die es geht...
> Passt dann nicht doch besser, dass zwei Wellen aus verschiedenen
> Richtungen aufeinandertreffen und sich dann besonders hoch auftürmen?
... sind jedoch die sog. "freak waves" (ob "Kaventsmänner" den
gleichen Wellentyp bezeichnet weiß ich nicht / ist unsicher...[2]),
die jedoch "prinzipiell" normale Wellen sind (i. Ggs. zu Tsunamis).
Diese "freak waves" sind Wellen, die durch eine chaotische
Überlagerung von Wellen entstehen (ein "zwei" hat höchstens zufällig
mit zu tun). Gänzlich verstanden ist das Phänomen noch nicht.
Dabei sind die vorhergehenden und folgenden Wellen flacher(!) als die
restlichen normalen Wellen, weil die "freak waves" den umliegenden
Wellen wohl Energie entziehen (wurde im Wellenlabor und in Natura
beobachtet).
Also (IIRC) z.B. bei "normal" 8m Wellen eine Wellen-Folge ähnlich:
... 8 8 8 6 2 24 2 6 8 8 8 ... (oder so).
Und so eine "freak wave" ist dann auch (nur durch die Überlagerung)
extrem steil aufgetürmt und kann durchaus als "Wasserwand"
durchgehen[3]. Das Phänomen kennt man IIRC von Berichten der
Bremen(?), die von so einer Welle erwischt wurde (und diese
überstanden hat), von Messungen auf Bohrinseln und seit neuerem auch
durch Satellitendaten. Auf letzteren ließ sich auch erkennen, daß
solche Wellen deutlich häufiger vorkommen als bisher angenommen.
Achso, eine gewisse Wassertiefe scheint erforderlich, "freak waves"
gibt es jedenfalls auch in der Nordsee.
Die Energie und Durchschlagskraft dieser Wellen ist enorm (es gibt ein
Bild von einem Schiff, dem (angeblich) von so einer Welle ein
großes[tm] Loch in den Bug geschlagen wurde)...
-dnh, wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten. Ich bin zu
müde.
PS: Ein Experte bin ich nicht. Man möge mich korrigieren.
[1] Das Kennzeichen eines Tsunamis ist gerade, daß die Welle bis zum
Grund geht, im Gegensatz zu normalen "Windwellen". Genau auf
diesem Unterschied basieren auch die Tsunami-Warnsysteme. Wenn die
Bojen tief unter Wasser eine Welle messen...
[2] ISTR, daß auch "die drei Schwestern" als Kaventsmänner bezeichnet
werden können; vielleicht jede Riesenwelle, auch wenn diese noch
"normal" ist.
[3] verstärkt dadurch, daß die Welle davor so klein ist...?
--
>Mit "T" wie "Timeo danaos et dona ferentes"?
"Quidquid Ihr eat, timeo danone et donuts ferenghi!"
-- V. Gringmuth und KK in darw
>> Da irrst Du.
>> Vor allem Mehrrumpfboote (die manchmal breiter als lang sind) hat man
>> schon um die Querachse kentern sehen...
> Na, und die sind dabei so hoch gehüpft, dass sie wieder
> auf den Kielen gelandet sind? Und das gleich drei mal?
wieso dreimal?
--
Martin Bodenstedt
> ... sind jedoch die sog. "freak waves" (ob "Kaventsmänner" den
> gleichen Wellentyp bezeichnet weiß ich nicht / ist unsicher...[2]),
> die jedoch "prinzipiell" normale Wellen sind (i. Ggs. zu Tsunamis).
>
> Diese "freak waves" sind Wellen, die durch eine chaotische
> Überlagerung von Wellen entstehen (ein "zwei" hat höchstens zufällig
> mit zu tun). Gänzlich verstanden ist das Phänomen noch nicht.
Mit "dissipative Strukturen" liegste sicher richtig - FR
> Am 04.11.2006, 22:54 Uhr, schrieb Ralf Kusmierz <m...@privacy.invalid>:
>
>> begin quoting, Jakob Achterndiek schrieb:
>>
>>>>> Interferrenz
>>>>> interferrierenden
>>>> Zweimal kommst Du damit nicht durch.
>>> Jetzt, wo Du es sagst: fere - tuli - latum - lang, lang ist's her.
>> ferre :-P
>
> Verflixt:
> Da ist ja das Lateinische womöglich noch unlogischer als das Recht
> schreibreformierte Deutsch: "fero, tuli, latum, [aber Inf.] ferre".
Logik ist keine Stärke natürlicher Sprachen.
> Warum dann nicht auch "Interferrenz"?
Weil hier der Präsensstamm zugrundeliegt, und der heißt fer-
Gruß
P. W.
--
Latinitatem colamus!
> Jakob Achterndiek schrieb:
>
>> das Lateinische womöglich noch unlogischer
>
> nee, nee, alles ganz logisch, wie bei der Sauerstoffflasche. Stamm ist fer-
> und Infinitivendung ist -re.
>
> M.
> PS.: phero, oiso, enenkon, enenocha, und weiter weiß ich nimmer.
φέρω οἴσω ἤνεγκον ἐνήνοχα
ἐνεχθήσομαι ἠνέχθην ἐνήνεγμαι,
> Dunkelheit abgewartet, an Ruden und Oie durch und dann stracks Richtg.
> Bornholm. Is doch janz einfach, verstehe Deine Anstellerei nich.
Daß Bornholm dänisch ist, war mir zu der späten Stunde irgendwie
entfallen. Meine lästerliche Bemerkung über die Navigationskunst
jenes Gummiboot-Kolumbus ziehe ich also mit dem Ausdruck des
Bedauerns zurück.
Aber nur die. 8-)
--
j/\a
> * Florian Ritter <flor...@yahoo.com>:
>
> > Student aus Japan (heute Investrment-Bänker [Bänker mußte sagen, dis
> > hebt], ich traf ihn dieser Tage wieder),
>
> Bänker sagt und Banker schreibt "man" seit mindestens 30 Jahren.
Bestenfalls seit 20. Es dürfte Ende der Achtziger gewesen sein, als die
Bänker die Banker überholten. In die Finanzskandale der siebziger Jahre
waren AFAIR nur Banker involviert.
Oder war das in der Schweiz anders?
Manfred
--
Ruhm beginnt doch erst dort, wo man von einer Sache weiß,
sie aber nicht kennt. (Musil)
> Mag sein, daß ich etwas mißverstehe: Mir wäre rationale Klarheit lieber
> als emotionale Tiefe.
Du bist ja dermaßen ewiggestrig. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Und wenn's dann erst noch 25 Bilder pro Sekunde sind, - da kann kein
Buch gegen anstinken.
Sowas Knochentrockenes ohne gänsehautemotionmäßig nachgestellten
Spielszenen (seligen Telekollegs eingedenk) ist absolut nicht mehr
zeitgemäß und kann keinem lebenden Wesen zugemutet werden. Daß Menschen
unter den verheerenden bildungsmedialen Umständen überhaupt etwas
gelernt haben, ist schlechterdings nicht zu erklären.
Du wirst nie mehr etwas anderes bekommen als Info- resp. Edutainment,
made by BBC. Nein, auch nicht auf Phoenix. Friede seiner Asche.
> 3 Nov 2006 12:44:45 GMT Andreas Karrer schrieb:
>
>> * Florian Ritter <flor...@yahoo.com>:
>>
>>> Student aus Japan (heute Investrment-Bänker [Bänker mußte sagen, dis
>>> hebt], ich traf ihn dieser Tage wieder),
>>
>> Bänker sagt und Banker schreibt "man" seit mindestens 30 Jahren.
>
> Bestenfalls seit 20. Es dürfte Ende der Achtziger gewesen sein, als die
> Bänker die Banker überholten. In die Finanzskandale der siebziger Jahre
> waren AFAIR nur Banker involviert.
Das verstehe ich jetzt nicht. Die (gesprochenen) Bänker sind doch die
(geschriebenen) Banker. Früher hießen sie Bankangestellte und Bankiers.
--
If the aeroplane industry had advanced at the same rate as the computer
industry, today's planes could circumnavigate the world in ten seconds,
be two inches long, and crash twice a day.
Peter Moylan in alt.usage.english
> Sowas Knochentrockenes ohne gänsehautemotionmäßig nachgestellten
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
> Spielszenen (seligen Telekollegs eingedenk)
Da ist mal ein schwierig zu gliederndes Kompositum.
Aber was ist mit dem Telekolleg? Das hatte doch sehr nette Spielszenen -
jedenfalls das Telekolleg Psychologie, an das ich mich gerade erinnere.
Ansonsten: In Japan gibt es noch die Tele-Universität, die müßte
heutzutage doch auch weltweit irgendwie empfangbar sein. Und bei
japanischen Professoren bleibt einem auch Mimik und Gestik erspart. Die
Mehrheit liest vom Manuskript ab, so daß auch mit sinntragender
Intonation nicht zu rechnen ist.
--
Skyler: Uncle Cosmo ... why do they call this a word processor?
Cosmo: It's simple, Skyler ... you've seen what food processors do
to food, right?
Cartoon by Jeff MacNelley
Der Pikiwedia Artikel "Monsterwelle" scheint ganz brauchbar und deckt
sich im Prinzip was ich aus anderen Quellen weiß.
-dnh
--
> What is that fluff that persistantly gathers in the bottom corner of
> my wardrobe?
And in response, thus spake the Oracle:
} Moths that died laughing. [#1350-05]
Hießen die Angestellten früher nicht Bankbeamte?
> Oliver Cromm schrieb:
>> Das verstehe ich jetzt nicht. Die (gesprochenen) Bänker sind doch die
>> (geschriebenen) Banker. Früher hießen sie Bankangestellte und Bankiers.
>
> Hießen die Angestellten früher nicht Bankbeamte?
Nicht wirklich. Beamte gabs bei westdeutschen Staatsbetrieben und
-behörden. In der DDR wiederum gabs kein Berufsbeamtentum. Es
Bahnbeamte. Bankbeamte, nicht so sehr.
--
A Bond actor that publicly declares to be afraid of guns and manual
transmissions is a joke. But I bet he could give fabulous make-over
hints.
> On 2006-11-06 19:28:40 -0600, Heinz Lohmann <lese...@sofort-mail.de> said:
>
>> Oliver Cromm schrieb:
>>> Das verstehe ich jetzt nicht. Die (gesprochenen) Bänker sind doch die
>>> (geschriebenen) Banker. Früher hießen sie Bankangestellte und Bankiers.
>>
>> Hießen die Angestellten früher nicht Bankbeamte?
>
> Nicht wirklich. Beamte gabs bei westdeutschen Staatsbetrieben und
> -behörden. In der DDR wiederum gabs kein Berufsbeamtentum. Es
> Bahnbeamte. Bankbeamte, nicht so sehr.
Es gab trotzdem diesen Ausdruck, allerdings eher in der Zeit vor BRD und
DDR.
| So waren es denn vorwiegend Männer, die – zumindest bis 1918 – eine feste
| Lebensstellung als „Bankbeamte“ hatten. Sie gehörten zu einer sozialen Gruppe von
| Angestellten, die mit dem Aufkommen der Aktienbanken seit den 1870er Jahren und
| ihrer Entwicklung zu Großbanken entstand: den Bankangestellten oder
| Bankbeamten, wie sie allgemein bezeichnet wurden. Innerhalb der vielgliedrigen
| Angestelltenschaft begriffen sich vor allem die Bankbeamten als herausragende
| Elite. Der Publizist Siegfried Kracauer beschrieb 1929 das Berufsbewußtsein der
| Bankangestellten als das „Standesgefühl einer Herrenkaste“ und begründete dies
| folgendermaßen: „Daß die Krone der Angestelltenschöpfung der Bankbeamte sei, ist
| zum mindesten bei den Bankbeamten ein weitverbreiteter Glaubenssatz.
<http://www.bankgeschichte.de/downloads/frauen.pdf>
--
Oliver C.
> In der DDR wiederum gabs kein Berufsbeamtentum.
Umgangssprachlich sind aber auch in der DDR immer mal wieder Beamte
durchgerutscht (so wie auch vereine, die es ja auch nicht gab).
Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
> Hießen die Angestellten früher nicht Bankbeamte?
Bei der Staatsbank oder der Postbank (als diese noch nicht privatisiert
war) vielleicht.
--
Teufels Literaturnewsletter
http://teufelchen1959.beeplog.de/893_200901.htm
> Umgangssprachlich sind aber auch in der DDR immer mal wieder Beamte
> durchgerutscht (so wie auch vereine, die es ja auch nicht gab).
Den letzten Teil lasse ich so nicht gelten. In irgendeiner Newsgroup
hatte sogar mal jemand geschrieben, in der DDR seien alle Vereine durch
die SED verboten worden. Klar gab es Vereine, nur nicht nach dem alten
deutschen Vereinsrecht. Das war in der DDR abgeschafft worden. Deswegen
stand über dem Eingang unserer Kleingartenanlage trotzdem "VKSK
Kleingartenverein Paradies", und mittendrin stand das Vereinslokal. Und
man ging auch in den Sportverein, auch wenn der "Sportclub" oder
"Betriebssportgemeinschaft" hieß.
> Nun, dann nehmen wir als Autorität mal die Seemannschaft¹ und ich
> muss mich korrigieren: In meiner Ausgabe, der 25. Auflage, findet
> sich auf Seite 305:
>
> ,--- | Ist die Jolle durchgekentert - Mast zum Grund -, [...] `---
Ja, so kenne ich das auch, zwar nur von Jollen, aber ich sehe keinen
Grund, warum das bei Yachten anders definiert sein sollte.
> Durchkentern bedeutet also tatsächlich nur eine halbe Drehung.
> Lediglich bei den gewichtsstabilen Schiffen folgt auf das eigentliche
> Durchkentern, dass das Schiff sich selbst wieder aufrichtet.
> Deswegen vollführt ein solches Schiff beim Durchkentern in aller
> Regel eine volle Drehung.
Deswegen hat die betroffene Manschaft auch geschildert:
"...ihr 19 Meter langes Boot drei Mal durchgekentert und habe sich dann
wieder aufgerichtet."
Also erst durchkentern, dann aufrichten, dann wieder durchkentern, usw.
das ganze dreifach. Es dürfte danach allerdings reichlich feucht an Bord
gewesen sein.
Gruß
Matthias
--
All personal mail please to
matthias.ruckenbauer(whirlpool)aon.at
I'm sorry for the inconveniences.
Thank you!
> Klar gab es Vereine, nur nicht nach dem alten
> deutschen Vereinsrecht. Das war in der DDR abgeschafft worden.
Meine Rede!
Klar gab es praktisch (umgangssprachlich) jede Menge Vereine, aber
theoretisch (rechtlich) keine.
>
> Bei Jollen. Ich fahre nur Yachten, und da steigt das
> aufrichtende Moment noch lange nach dem 90-Grad-Winkel.
> Da das übrigens in der menschlichen Fortpflanzungsbiologie
> ähnlich ist - oder sein sollte -, betrachte ich es als den
> natürlicheren Vorgang.
>
Wäre jetzt mal interessant herauszufinden, ob dieser
Winkel auch bei Yachten altersabhängig ist ... ;-)
SCNR,
Walter
> Heinz Lohmann schrieb:
>
>> Hießen die Angestellten früher nicht Bankbeamte?
>
> Sehr früher. Ein Großonkel, Jahrgang ca. 1895, hatte sich so genannt. M.
Es hat sich aber im Sprachgebrauch wesentlich länger gehalten, sonst
wäre mir (Jg. 1970) nicht spontan eben jener Ausdruck als Synonym für
"Bänker" in den Sinn gekommen.
Gruß, Michael
--
Kanji per X-Face! Heute:
TOKU: Tugend, Güte
Im Chinesischen steht das Zeichen für Deutschland.
Langform: 德
> > Mit "dissipative Strukturen" liegste sicher richtig
> Naja. Dissipativ is allet, wie schon der olle Einstein anno 05 rausjefunden hat.
Kommt auch ümmer sehr gut, Unerklärliches als "nichtlineares
Phänomen" zu bezeichnen.
In Ost-Bln. gab's einen Einstein-Fritzen, der hieß, Momang, da muß
ich mal nachschauen, ah ja, Friedrich Herneck, von Hause aus
seltsamerweise Showspieler.
Auf wen geht eigentlich der Begriff dissipative Energie zurück?
Carnot?
Als ich noch wissensch. Sekretär war, ja, da war ich jung und gut wie
Du, hielt mal ein Prof. einen Vortrag über Disspatives, klatschte als
erstes Vaseline oder sowas auf eine Overheadfolie, quetschte eine zwote
Folie drauf, zog die wieder ab und sprach also: "Und was Sie hier
sehen, das sind dissipative Strukturen". Dar bin'sch denn nausgegangen,
newahr. Immerhin schien der Mann eine Koryphae gewesen zu sein, er
schwenkte gerne an ihn gerichtete Briefe von Priguogine, immerhin
Nobelpreisträger. Jedoch schwenkte er auch gerne das Anmeldeformular
zur Weltmeisterschaft im Brettsegeln, vulgo Surfen. Und überhaupt...,
wie Fonti sagt.
> Andererseits sind die Monsterwellen so monsterig
Mann, das heißt monstermäßig, allfallsig auch megamäßig.
> weil da mehr dat jilt, wat der olle Euler beschrieben hat, also kaum wat dissipiert. Allet
> inne Schweiz, wobei ich die Basler Jeschichte ...
Ja,ja, der jute olle Euler, aber der ist denn wohl doch mehr nach St.
Pieter zu verorten.
> Hier jibts übrigens einen neuen Forscherschwerpunkt, der auch beim Antrag mit Monsterwellen
> geworben hat. Deren Obermathematiker, ein sehr fähiger zudem, ist auch Schweizer.
So? Erstaunt mich aber sehr, daß die Schluchtenjodler sowas
hervorbringen - FR
> > Student aus Japan (heute Investrment-Bänker [Bänker mußte sagen, dis
> > hebt], ich traf ihn dieser Tage wieder),
>
> Bänker sagt und Banker schreibt "man" seit mindestens 30 Jahren.
>
> Die NZZ schreibt Banker, Bankier oder Banquier. Letztere Schreibweise
> verwendet sie nur für die Privatbanker, die mit dem eigenen Vermögen
> haften.
Meiner Meinungnach ist solches in Dtschld. seit der Herstatt-Pleite
nicht mehr möglich; die Banken müssen Mitglied in einem Verband sein,
der im Pleitefall die Einleger ausbezahlt - FR
> Und bei japanischen Professoren bleibt einem auch Mimik und Gestik erspart.
Mit Grausen erinnere ich mich des Vortrags eines Russen im Bumsensaal -
man muß auch mal einen Scherz einflechten dürfen - der DDR-Akademie.
Der Mann war der Meinung, er trüge auf deutsch vor. Es war jedoch
vollkommen unverständlich. Die erledigten Ms.-Seiten legte er unter
den Stapel und meine ganz große Befürchtung war, daß er irgendwann
wieder von vorne anfangen könnte - FR
> > Dunkelheit abgewartet, an Ruden und Oie durch und dann stracks Richtg.
> > Bornholm. Is doch janz einfach, verstehe Deine Anstellerei nich.
>
> Daß Bornholm dänisch ist, war mir zu der späten Stunde irgendwie
> entfallen. Meine lästerliche Bemerkung über die Navigationskunst
> jenes Gummiboot-Kolumbus ziehe ich also mit dem Ausdruck des
> Bedauerns zurück.
Format, nichwa. Sacht man heute inne Fernsehbrangsch so. Wenn das
Westfernsehen ein neues Format hatte, versuchte man in Adlershof
nachzuziehen. So kam es, daß - natürlich im Studio Rostock - dem NDR
nachgeäfft wurde. Man sah sämtliche Tunten Ostberlins - in dem Falle
als Komparserie bezeichnet -, notdürftig seemännisch drapiert,
mörderisch auf Stimmung mimend und einen abgehalfterten, mit
Treckfidel, an der er wie angestochen herumzerrte, versehenen
abgehalfterten Schauspieler Shanties interpretieren. Kurz, so recht
etwas für unsere heranwachsende Jugend, immer hart anne Kotzgrenze.
Das ganze trug den Titel "Klock acht achtern Strom".
Und so rufe ich Dir, lieber junger Freund, wohlwollend zu: Hüt Klock
acht Achterndiek!
> Aber nur die. 8-)
Klar mi an'n Moors - FR
Im Westen ja, im Osten nein.
Servus,
Dietrich