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Freude schöner Götterfunken Text verständlich erklärt

2.211 weergaven
Naar het eerste ongelezen bericht

Frank Mayer

ongelezen,
10 aug 2008, 18:08:1510-08-2008
aan
Freude schöner Götterfunken Text verständlich erklärt

Hallo zusammen,
uns gefällt die Melodie sowie der Text von Freude schöner Götterfunke sehr
gut.

Leider verstehen wir nicht wirklich den Inhalt

feuertrunken = verliebt
Tochter aus Elysium = Tochter aus dem Land der Seligen in der Unterwelt
Was die Mode streng geteilt = ????


Selbst wenn ich die unbekannten Ausdrücke nachschlage, bekomme ich
den Text nicht wirklich griffig. Es kommt mir vor wie wenn ich ein
englischer Text mit dem Wörterbuch Wort für Wort ohne grammatikalische
Kenntnisse zu übersetzen versuche.

Gibt es hier vielleicht irgendwo eine fertige "Übersetzung"?
Oder wo kann ich meine Frage noch stellen?


Vielen Dank
Frank

------------------------------------------------------------------
Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligthum.
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng getheilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng getheilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.


Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja - wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund.
Ja - wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund.

Froh, wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmel prächt'gen Plan,
Wandelt, Brüder, eure Bahn,
(line added by Beethoven) Freudig, wie ein Held zu Siegen.
Wandelt, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zu Siegen.
Wandelt, Brüder, eure Bahn, Freudig,
wie ein Held zu Siegen

Bericht is verwijderd

Helen Myers

ongelezen,
11 aug 2008, 05:49:4911-08-2008
aan
Am Mon, 11 Aug 2008 00:08:15 +0200 schrieb Frank Mayer:

> Leider verstehen wir nicht wirklich den Inhalt

Du befindest dich im Reich der Lyrik und damit im prinzipiell nicht genau
Bestimmbaren ...

G.O.Tuhls

ongelezen,
11 aug 2008, 07:22:5011-08-2008
aan
On 11 Aug., 00:08, "Frank Mayer" wrote:
> Freude schöner Götterfunken Text verständlich erklärt
>
> Hallo zusammen,
> uns gefällt die Melodie sowie der Text von Freude schöner Götterfunke sehr
> gut.
>
> Leider verstehen wir nicht wirklich den Inhalt

Es geht nicht um den Inhalt, sondern einzig darum, dass es sich
irnkwie reimt.
Lyrik ist nun mal sinnfrei.

Gruß
G.O.

Peter Wetschnigg

ongelezen,
11 aug 2008, 07:26:0111-08-2008
aan
G.O.Tuhls schrieb:

> Lyrik ist nun mal sinnfrei.

Man könnte auch sagen: "Ars artis gratia".

Gruß
P. W.

--
Latinitatem colamus!

W.Herrmann

ongelezen,
11 aug 2008, 08:14:5911-08-2008
aan

"Frank Mayer" <losn...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:g7nosg$pkg$00$1...@news.t-online.com...
>

> Tochter aus Elysium = Tochter aus dem Land der Seligen in der Unterwelt

Das steht doch da: die "Freude" ist (im übertragenen Sinn) "Tochter" des
Paradieses, nicht der Unterwelt (Hades).
Tempel der "Freude" gab nun viele, aber nach meinem Dafürhalten verweist
Schiller mit Elysium auch auf einen tasächlich vorhanden Ortsnamen Eleusis,
an dem sich auch noch ein Tempel der Demeter befand, Elysium ist für ihn
nicht jenseits sondern gerade hier.

> Was die Mode streng geteilt = ????

Die gerade gängigen gesellschaftlichen Konventionen.

Gruß Walter

Walter Schmid

ongelezen,
11 aug 2008, 08:09:0611-08-2008
aan
Frank Mayer schrieb:

z.B. Muslime und Christen, Arme und Reiche, Adel und Bürger,
Männer und Frauen. CDU und CSU ;-)

> Alle Menschen werden Brüder,
> Wo dein sanfter Flügel weilt.
>
>
> Wem der große Wurf gelungen,
> Eines Freundes Freund zu sein,
> Wer ein holdes Weib errungen,
> Mische seinen Jubel ein!
> Ja - wer auch nur eine Seele
> Sein nennt auf dem Erdenrund!
> Und wer's nie gekonnt, der stehle
> Weinend sich aus diesem Bund.
> Ja - wer auch nur eine Seele
> Sein nennt auf dem Erdenrund!
> Und wer's nie gekonnt, der stehle
> Weinend sich aus diesem Bund.
>
> Froh, wie seine Sonnen fliegen
> Durch des Himmel prächt'gen Plan,
> Wandelt, Brüder, eure Bahn,
> (line added by Beethoven) Freudig, wie ein Held zu Siegen.
> Wandelt, Brüder, eure Bahn,
> Freudig, wie ein Held zu Siegen.
> Wandelt, Brüder, eure Bahn, Freudig,
> wie ein Held zu Siegen

Was ist sonst noch unverständlich?

Gruss

Walter

Walter Schmid

ongelezen,
11 aug 2008, 08:22:1011-08-2008
aan
G.O.Tuhls schrieb:

Bei diesem Gedicht ist das nicht so.

Gruss

Walter

Wolfram Heinrich

ongelezen,
11 aug 2008, 09:55:5411-08-2008
aan

Na, na. Tu mal nich das Kind mitm Bade ausschütten.

Meine Sig ist auch diesmal wieder purer Zufall. Aber vielleicht nimmst du
dies kleine Gedicht als Beispiel für sinnhafte Lyrik.

Ciao
Wolfram
--
Wenn Dünnschiß aus den Därmen quillt, / Die Schüssel sich mit Unflat füllt.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Walter Schmid

ongelezen,
11 aug 2008, 10:07:1411-08-2008
aan
Wolfram Heinrich schrieb:

> Meine Sig ist auch diesmal wieder purer Zufall. Aber vielleicht nimmst du
> dies kleine Gedicht als Beispiel für sinnhafte Lyrik.

Dann müsste es aber "Dickschiss" heissen - sonst ist es
sanitärtechnisch sinnlos.

Gruss

Walter

Lothar Frings

ongelezen,
11 aug 2008, 10:25:3711-08-2008
aan
G.O.Tuhls tat kund:

> Es geht nicht um den Inhalt, sondern einzig darum, dass es sich
> irnkwie reimt.
> Lyrik ist nun mal sinnfrei.

Würde ich nicht sagen. Ich schreibe z. B. ausschließlich
Gebrauchslyrik. Sie reimt sich zwar, ergibt aber
meistens Sinn und erfüllt immer einen Zweck.

Wolfram Heinrich

ongelezen,
11 aug 2008, 15:30:4811-08-2008
aan

Nun ist Sanitärtechnik keine Lyrik und Scheiße kein Gedicht.

Ciao
Wolfram
--
Paß auf, was du sagst! Wenn du heutzutage die Frage aufwirfst, wem der Bub
vom Schmid Xaver wohl ähnlich schaue, dann hast du ganz schnell eine
Verleumdungsklage von dem Schmid Xaver seiner Frau am Hals. Ganz schnell
hast du die.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Bericht is verwijderd

Frank Mayer

ongelezen,
11 aug 2008, 17:38:0211-08-2008
aan
Hallo Walter, hallo zusammen,


> Was ist sonst noch unverständlich?

Ich suche eigentlich eine Satz- für- Satz- Übersetzung in die neuzeitliche
Sprache.

Ich komme immer ins straucheln, wenn ich so etwas meinen Kinder 7 und 3
Jahre erklären soll. Papa WARUM, kennt Ihr vielleicht. Dann merke ich, dass
ich das ganze nicht wirklich richtig erklären, übersetzen bzw.
"runterbrechen" kann.
Ich suche dann Synonyme, Beispiele, Metaphern die auch ein Kind versteht.

Ich versuch es jetzt einfach noch einmal.
Einiges Tipps habe ich hier bekommen "de. rec.musik.recherche" und binde das
jetzt einfach mit ein.


>> Freude, schöner Götterfunken,
?????????????????????????????

>> Tochter aus Elysium,
Zitat:
Tochter" des Paradieses. (Vaterland???) Mutter Erde -> teil davon
Tochter -> Paradies?
Paradies = ein Ort der alle Voraussetzungen für ein schönes, glückliches
Leben erfüllt

>> Wir betreten feuertrunken,
Zitat
Schiller: Freude -> Feuer -> Trunkenheit
Pope: Lernen -> Wasser -> Nüchternheit

Interpretation: Trunkenheit, die Welt nicht nüchtern, sondern durch die
"rosarote Brille" zu sehen.
Frage: Aber was spielt das FEUER hier für eine Rolle? Was hat das Feuer mit
Freude zu tun?

>> Himmlische, dein Heiligthum.
????????????????????????????


>> Deine Zauber binden wieder,
>> Was die Mode streng getheilt;

Im Paradies sind alle gleich, es gibt es keine Unterschiede zwischen arm und
reich,
alt und jung oder anderen Gegensätzen.

>> Alle Menschen werden Brüder,
>> Wo dein sanfter Flügel weilt.

Wer ins Paradies tritt, oder wer mit einem der im Paradies war in Kontakt
tritt ,wird jeden Menschen wie sein Bruder/Schwester lieben und
respektieren.

Wäre toll wenn wir das vielleicht gemeinsam vervollständigen könnten.

Vielen Dank
Frank


Bericht is verwijderd

Frank Mayer

ongelezen,
11 aug 2008, 18:36:5911-08-2008
aan
Hallo Heinz,

vielen vielen Dank für deine Mühe.Echt toll.


>Wir betreten feuertrunken, wir freuen uns heiß und fast wie besoffen;
Feuer also für "heiß und innig"
Woher kommt den der Ausdruck sich "heiß und innig" lieben?

Vielen Dank
Frank

Bericht is verwijderd

Christina Kunze

ongelezen,
11 aug 2008, 16:20:1111-08-2008
aan
"G.O.Tuhls" <G.O....@googlemail.com> schrieb

>Es geht nicht um den Inhalt, sondern einzig darum, dass
>es sich irnkwie reimt.
>Lyrik ist nun mal sinnfrei.

Du Armer.

chr

Christina Kunze

ongelezen,
12 aug 2008, 01:49:2912-08-2008
aan
"Frank Mayer" <losn...@gmx.de> schrieb

> Ich suche eigentlich eine Satz- für- Satz- Übersetzung in die neuzeitliche Sprache.
>
> Ich komme immer ins straucheln, wenn ich so etwas meinen Kinder 7 und 3 Jahre erklären soll.

Mir ist nicht so ganz genau klar, warum Du einem dreijährigen Kind
"Freude schöner Götterfunken" erklären musst.

Außerdem bringt es nichts, ein Gedicht zu "übersetzen". Man muss die
Kinder befähigen, sich selbst zurechtzufinden. In den meisten
Kinderliedern (zum Beispiel bei der Augsburger Puppenkiste) sind
es nur einzelne Wörter, die sie nicht verstehen. Diese erschließen
sie sich selbst (manchmal auf sehr lustige Weise), später verursachen
genau diese Wörter keine Schwierigkeiten mehr, dann erschließen
sie sich die nächsten.

Das soll nicht heißen, dass man einem Dreijährigen nicht Schiller
oder Goethe vorlesen kann, eine hier gelegentlich Mitlesende fand
im Alter von just drei Jahren "Willkommen und Abschied" spannend,
weil "Finsternis aus dem Gesträuche mit hundert schwarzen Augen
sah", und den Totentanz, weil sie da die Handlung verstand.
Ich glaube eher nicht, dass ich die Gedichte Zeile für Zeile
erklärt habe, wahrscheinlich habe ich eher mit eigenen Worten
eine Geschichte darüber erzählt (und es dabei nach Möglich-
keit der Erzählweise des Kindes nahegebracht). So hat es nämlich
meine Oma gemacht, und ich habe als Kind gern ihre Geschichten
angehört, die aufhörten mit: und darüber gibt es auch ein Lied.
Und dann kam eines der vielen Volkslieder oder vertonten Gedichte,
die sie kannte.

Versuch es doch in diese Richtung: da findet jemand die Freude
toll und meint, dass Freude für alle Menschen gleichermaßen
wichtig ist. Er möchte, dass alle, wirklich alle Leute sich
gut verstehen, dass der ganz Reiche dem armen Bettler die
Hand gibt und sich nicht nur deswegen nicht mit ihm unterhält,
weil er an der U-Bahn sitzt und schmutzig aussieht.
Außerdem verbindet er Freude und Freunde, und jedes Kind
versteht, dass es etwas Schönes ist, wenn man einen Freund hat.
Er verbindet außerdem Freude mit Gott - tja, hier weiß ich
nicht, ob Du Deinen Kindern sonst etwas von Gott erzählst,
egal, ob distanziert oder involviert -, die Freude kann
alles in Schwung bringen (das ist doch ein Gefühl, das
ein Kind kennt?), Freude hat auch mit Geselligkeit, mit
Gemeinschaft zu tun, und sie gibt die Kraft, etwas gegen
Ungerechtigkeiten zu tun. Die jeweiligen Beispiele aus
dem Erleben des jeweiligen Kindes zur Illustration musst
Du natürlich selbst dazutun.

Und bitte jetzt keine Kommentare wissenschaftlicher Art,
wenn ich eine Abhandlung schreiben will, nähere ich mich
Schiller auf andere Weise und auch durchaus mit anderem
Vokabular.

chr
chr

Lothar Frings

ongelezen,
12 aug 2008, 02:20:4212-08-2008
aan
Heinz Brueckner tat kund:

> am Mon, 11 Aug 2008 21:30:48 +0200 schrieb Wolfram Heinrich
> <i...@theodor-rieh.de>:


>
> > > Dann müsste es aber "Dickschiss" heissen - sonst ist es
> > > sanitärtechnisch sinnlos.
>
> > Nun ist Sanitärtechnik keine Lyrik und Scheiße kein Gedicht.
>

> Nö?

Nö.

Lothar Frings

ongelezen,
12 aug 2008, 03:06:3212-08-2008
aan
Christina Kunze tat kund:

> "Frank Mayer" <losnum...@gmx.de> schrieb


>
> > Ich suche eigentlich eine Satz- für- Satz- Übersetzung in die neuzeitliche Sprache.
>
> > Ich komme immer ins straucheln, wenn ich so etwas meinen Kinder 7 und 3 Jahre erklären soll.
>
> Mir ist nicht so ganz genau klar, warum Du einem dreijährigen Kind
> "Freude schöner Götterfunken" erklären musst.

Die Altersangabe dient normalerweise als Hinweis
auf das Aufgewecktsein der eigenen Nachkommen.

[...]

> Versuch es doch in diese Richtung: da findet jemand die Freude
> toll und meint, dass Freude für alle Menschen gleichermaßen
> wichtig ist. Er möchte, dass alle, wirklich alle Leute sich
> gut verstehen, dass der ganz Reiche dem armen Bettler die
> Hand gibt und sich nicht nur deswegen nicht mit ihm unterhält,
> weil er an der U-Bahn sitzt und schmutzig aussieht.

Ich bringe das aber ehrlich gesagt nicht mit
dem Begriff "Freude" in Verbindung. Der ist
mir viel zu allgemein und für sich genommen -
also ohne etwas, über das man sich freut -
auch sinnlos. Ich finde, daß man sich nicht
"einfach ins Leere freuen" kann.

Bericht is verwijderd
Bericht is verwijderd

Lothar Frings

ongelezen,
12 aug 2008, 05:18:4412-08-2008
aan
Heinz Brueckner tat kund:

> am Tue, 12 Aug 2008 00:06:32 -0700 (PDT) schrieb Lothar Frings
> <Lothar.Fri...@gmx.de>:


>
> > Ich bringe das aber ehrlich gesagt nicht mit
> > dem Begriff "Freude" in Verbindung. Der ist
> > mir viel zu allgemein und für sich genommen -
> > also ohne etwas, über das man sich freut -
> > auch sinnlos. Ich finde, daß man sich nicht
> > "einfach ins Leere freuen" kann.
>

> Wie schrieb oben jemand an dich? "Du Armer".

s/dich/G. O.

>
> Gebrauchsanweisung für ein angenehmeren Alltag:

Danke, den kriege ich prima hin. Was du da
beschreibst, ist Freundlichkeit, meinetwegen
auch Empathie, aber keine "Freude". Dafür
braucht es m. E. und wie gesagt etwas zum
Drüberfreuen.

Wilfried Barlow

ongelezen,
12 aug 2008, 05:27:1412-08-2008
aan
Am Mon, 11 Aug 2008 23:38:02 +0200 schrieb Frank Mayer:

> Ich komme immer ins straucheln, wenn ich so etwas meinen Kinder 7 und 3
> Jahre erklären soll. Papa WARUM, kennt Ihr vielleicht. Dann merke ich, dass
> ich das ganze nicht wirklich richtig erklären, übersetzen bzw.
> "runterbrechen" kann.
> Ich suche dann Synonyme, Beispiele, Metaphern die auch ein Kind versteht.

Das ist natürlich immer schwierig, wenn man etwas erklären will, das man
selbst nicht versteht. Ich sage in einem solchen Fall, dass ich mich erst
mal schlau machen muss, die Rolle des perfekten Vaters stresst ohnehin.
Auf der anderen Seite kann ich mir schon mal die Situation nicht
vorstellen, in der ein Dreijähriger "Freude schöner Götter Funken" erklärt
haben möchte ...

Bericht is verwijderd

Frank Hucklenbroich

ongelezen,
12 aug 2008, 05:26:0212-08-2008
aan
Am Mon, 11 Aug 2008 21:30:48 +0200 schrieb Wolfram Heinrich:

> Am Mon, 11 Aug 2008 16:07:14 +0200 schrieb Walter Schmid:
>
>> Wolfram Heinrich schrieb:
>>
>>> Meine Sig ist auch diesmal wieder purer Zufall. Aber vielleicht nimmst du
>>> dies kleine Gedicht als Beispiel für sinnhafte Lyrik.
>>
>> Dann müsste es aber "Dickschiss" heissen - sonst ist es
>> sanitärtechnisch sinnlos.
>>
> Nun ist Sanitärtechnik keine Lyrik und Scheiße kein Gedicht.

Wenn es auch kölsch sein darf, werfe ich mal das historische "Kackleed" in
die Runde:

http://www.blaeckfoeoess.de/texte/kackleedtext.html

Grüße,

Frank

Dieter Bruegmann

ongelezen,
12 aug 2008, 05:41:2912-08-2008
aan
Wilfried Barlow (Tue, 12 Aug 2008 11:27:14 +0200):

Vielleicht hat er Mutti und Vati heimlich beim Klassikhören
belauscht...


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Azubi-Falle: 18er Putzlappen

Bericht is verwijderd

Wolfram Heinrich

ongelezen,
12 aug 2008, 06:26:3012-08-2008
aan
Am Mon, 11 Aug 2008 23:04:30 +0200 schrieb Heinz Brueckner:

> am Mon, 11 Aug 2008 21:30:48 +0200 schrieb Wolfram Heinrich
> <in...@theodor-rieh.de>:


>
>>> Dann müsste es aber "Dickschiss" heissen - sonst ist es
>>> sanitärtechnisch sinnlos.
>>>
>> Nun ist Sanitärtechnik keine Lyrik und Scheiße kein Gedicht.
>

> Nö?
>
> "Wie vergänglich sie ist,
> und was wir nach ihr nennen
> wie dauerhaft!
> Sie, die Nachgiebige,
> führen wir auf der Zunge
> und meinen die Ausbeuter.
> Sie, die wir ausgedrückt haben,
> soll nun auch noch ausdrücken
> unsere Wut? ... "
>
> Enzensbergers "Die Scheiße" (aus "Gedichte 1955-1970", Suhrkamp)
>
Ach ja, die gute alte "Scheiße" von Enzensberger. Hatte ich ganz vergessen.

Ciao
Wolfram
--
Auch ein Schritt zurück ist oft ein Schritt zum Ziel.
KONRAD ADENAUER
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Dieter Bruegmann

ongelezen,
12 aug 2008, 06:38:1212-08-2008
aan
Wolfram Heinrich (Tue, 12 Aug 2008 12:26:30 +0200):

> Am Mon, 11 Aug 2008 23:04:30 +0200 schrieb Heinz Brueckner:
>
>> am Mon, 11 Aug 2008 21:30:48 +0200 schrieb Wolfram Heinrich
>> <in...@theodor-rieh.de>:
>>
>>>> Dann müsste es aber "Dickschiss" heissen - sonst ist es
>>>> sanitärtechnisch sinnlos.
>>>>
>>> Nun ist Sanitärtechnik keine Lyrik und Scheiße kein Gedicht.
>>
>> Nö?
>>
>> "Wie vergänglich sie ist,
>> und was wir nach ihr nennen
>> wie dauerhaft!
>> Sie, die Nachgiebige,
>> führen wir auf der Zunge
>> und meinen die Ausbeuter.
>> Sie, die wir ausgedrückt haben,
>> soll nun auch noch ausdrücken
>> unsere Wut? ... "
>>
>> Enzensbergers "Die Scheiße" (aus "Gedichte 1955-1970", Suhrkamp)
>>
> Ach ja, die gute alte "Scheiße" von Enzensberger. Hatte ich ganz vergessen.

Nicht zu vergessen "Das Scheiss-Buch" von Werner Pieper:
<http://www.amazon.de/Das-Scheiss-Buch-Entstehung-menschlicher/dp/3925817239/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1218537361&sr=8-1>


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de

"Herr Ober, in meiner klaren Brühe ist eine Fliege." - "Oh Verzeihung,
dann haben Sie versehentlich die Brühe mit Einlage bekommen."

Lothar Frings

ongelezen,
12 aug 2008, 06:41:4312-08-2008
aan
Heinz Brueckner tat kund:

> am Tue, 12 Aug 2008 02:18:44 -0700 (PDT) schrieb Lothar Frings
> <Lothar.Fri...@gmx.de>:
>
>
>


> > > Gebrauchsanweisung für ein angenehmeren Alltag:
>
> > Danke, den kriege ich prima hin. Was du da
> > beschreibst, ist Freundlichkeit, meinetwegen
> > auch Empathie, aber keine "Freude". Dafür
> > braucht es m. E. und wie gesagt etwas zum
> > Drüberfreuen.
>

> Jemandem Freude _machen_ kannst du nicht? Oder dir selbst?

Doch - indem ich etwas tue, über das er sich
freut. Ohne das keine Freude. Und daß diese
Freude wie im Lied zu mehr Toleranz und Menschlichkeit
führt, kann ich mir auch schlecht vorstellen.
Denn wahrscheinlich freuen sich auch Gestalten
wie Bush oder Schäuble ab und zu mal, und
trotzdem ist ihr ganzes Dasein auf das
Verbreiten von Haß und Angst ausgerichtet.

Wolfram Heinrich

ongelezen,
12 aug 2008, 06:53:3712-08-2008
aan
Am Tue, 12 Aug 2008 12:38:12 +0200 schrieb Dieter Bruegmann:

Auch eines der Bücher, die auf unerklärliche Weise aus meinem Bücherschrank
verschwunden sind.

Ciao
Wolfram
P.S.: Die Sig ist - wie immer - Zufall...
--
In Gerichten und anderen Behörden ist es sinnvoll eingerichtet, daß sich
direkt neben der Einlaufstelle die Geschäftsstelle befindet.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Dieter Bruegmann

ongelezen,
12 aug 2008, 07:05:1012-08-2008
aan
Wolfram Heinrich (Tue, 12 Aug 2008 12:53:37 +0200):

>> Nicht zu vergessen "Das Scheiss-Buch" von Werner Pieper:
>> <http://www.amazon.de/Das-Scheiss-Buch-Entstehung-menschlicher/dp/3925817239/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1218537361&sr=8-1>
>>
> Auch eines der Bücher, die auf unerklärliche Weise aus meinem Bücherschrank
> verschwunden sind.

Ich habe es selbst nicht besessen, aber wieder zurückgegeben!

> P.S.: Die Sig ist - wie immer - Zufall...

Ich sack doch goarnix!


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de

Das Telefon wurde nur erfunden, um nachzufragen, ob die Mail schon
gelesen wurde.

Richard Loebner

ongelezen,
12 aug 2008, 07:25:1412-08-2008
aan
The message
<258616dc-8d6d-443d...@y21g2000hsf.googlegroups.com>
from Lothar Frings <Lothar...@gmx.de> contains these words:

> Heinz Brueckner tat kund:

> s/dich/G. O.

Die rasierte Großmutter etwa?

--
Gruß
Richard

Richard Loebner

ongelezen,
12 aug 2008, 07:34:2912-08-2008
aan
The message <9jg2a4llmhrujj0gv...@4ax.com>
from Heinz Brueckner <Mura...@t-online.de> contains these words:

> snip <


> Gebrauchsanweisung für ein angenehmeren Alltag:

> Setze "Freude" und "Freunde" zusammen und sei: freundlich.
> Gehe in einen Laden, dir fest vornehmend, angenehm fröhlich
> und aufgekratzt zu tun (grad, wenn du's gewohnheitsmäßig
> nicht bist). Interessiere dich ernsthaft für die Vorschläge,
> die dir gemacht werden etc. Achte auf den Nutzeffekt, welcher
> zu ca. 75% ist: die Verkäuferin, der Verkäufer ist auch zu
> dir freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit.
> (Es gibt hoffnungslose Fälle; meist sind diese einer Serie
> von ff Gegenproben zum Opfer gefallen.)

> Gegenprobe:
> Geh in einen Laden, muffle rum, eröffne das Gespräch mit
> Gemaule; wisse alles besser und beschwere dich über Alles;
> und siehe, in 80% der Fälle ist dein Gegenüber mißmutig,
> kurz angebunden und darauf aus, dich wieder loszuwerden.

> Soviel zu Götterfunken. Wiederum ohne Gewähr.

Spingt der Funke noch wenn der Gegenüber eine andere Hautfarbe besitzt?
Muß man dann die Götter einschalten können?

--
Gruß
Richard

Wolfram Heinrich

ongelezen,
12 aug 2008, 07:42:2712-08-2008
aan
Am Tue, 12 Aug 2008 13:05:10 +0200 schrieb Dieter Bruegmann:

> Wolfram Heinrich (Tue, 12 Aug 2008 12:53:37 +0200):
>
>>> Nicht zu vergessen "Das Scheiss-Buch" von Werner Pieper:
>>> <http://www.amazon.de/Das-Scheiss-Buch-Entstehung-menschlicher/dp/3925817239/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1218537361&sr=8-1>
>>>
>> Auch eines der Bücher, die auf unerklärliche Weise aus meinem Bücherschrank
>> verschwunden sind.
>
> Ich habe es selbst nicht besessen, aber wieder zurückgegeben!
>

Ich hab dich auch nicht in Verdacht.

Ciao
Wolfram
--
Der Franze hat gsagt, er glaubt nicht an Philosophie. Einer, sagt er, hat
ihm mal das Ding an sich verkauft, aber es hat nicht funktioniert.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Bericht is verwijderd

Michael Pronay

ongelezen,
12 aug 2008, 08:00:4712-08-2008
aan
"Christina Kunze" <ku...@revesz.de> wrote:

> [...]
>
> chr
> chr

Schnarcht da wer?

scnr, M.

Dieter Bruegmann

ongelezen,
12 aug 2008, 08:02:0012-08-2008
aan
Wolfram Heinrich (Tue, 12 Aug 2008 13:42:27 +0200):

>>>> Nicht zu vergessen "Das Scheiss-Buch" von Werner Pieper:
>>>> <http://www.amazon.de/Das-Scheiss-Buch-Entstehung-menschlicher/dp/3925817239/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1218537361&sr=8-1>
>>>>
>>> Auch eines der Bücher, die auf unerklärliche Weise aus meinem Bücherschrank
>>> verschwunden sind.
>>
>> Ich habe es selbst nicht besessen, aber wieder zurückgegeben!
>>
> Ich hab dich auch nicht in Verdacht.

Wir stehen doch alle unter Globalverdacht.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de

Usenet-Regel: Wer sein Killfile nicht bedienen kann oder will, ist
selbst schuld, wenn er sich belästigt fühlt. Eine Reaktion auf eine
solche Belästigung belästigt andere User.

Wolfram Heinrich

ongelezen,
12 aug 2008, 08:15:2012-08-2008
aan
Am Tue, 12 Aug 2008 14:02:00 +0200 schrieb Dieter Bruegmann:

> Wolfram Heinrich (Tue, 12 Aug 2008 13:42:27 +0200):
>
>>>>> Nicht zu vergessen "Das Scheiss-Buch" von Werner Pieper:
>>>>> <http://www.amazon.de/Das-Scheiss-Buch-Entstehung-menschlicher/dp/3925817239/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1218537361&sr=8-1>
>>>>>
>>>> Auch eines der Bücher, die auf unerklärliche Weise aus meinem Bücherschrank
>>>> verschwunden sind.
>>>
>>> Ich habe es selbst nicht besessen, aber wieder zurückgegeben!
>>>
>> Ich hab dich auch nicht in Verdacht.
>
> Wir stehen doch alle unter Globalverdacht.
>

Apropos "Globalverdacht" - kennst du schon dies:
http://www.youtube.com/watch?v=xmu9ZMIxV8g

Ciao
Wolfram
--
Es sei noch einmal betont, daß das Buch "Über die Kunst mit Jägern zu
vögeln" von Roxanne Hoax geschrieben wurde und nicht, wie behauptet, von
Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen. Friedrich II. schrieb dagegen das
Buch "Über die Kunst, mit Vögeln zu jagen".
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Dieter Bruegmann

ongelezen,
12 aug 2008, 08:21:1312-08-2008
aan
Wolfram Heinrich (Tue, 12 Aug 2008 14:15:20 +0200):

>>>>>> Nicht zu vergessen "Das Scheiss-Buch" von Werner Pieper:
>>>>>> <http://www.amazon.de/Das-Scheiss-Buch-Entstehung-menschlicher/dp/3925817239/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1218537361&sr=8-1>
>>>>>>
>>>>> Auch eines der Bücher, die auf unerklärliche Weise aus meinem Bücherschrank
>>>>> verschwunden sind.
>>>>
>>>> Ich habe es selbst nicht besessen, aber wieder zurückgegeben!
>>>>
>>> Ich hab dich auch nicht in Verdacht.
>>
>> Wir stehen doch alle unter Globalverdacht.
>>
> Apropos "Globalverdacht" - kennst du schon dies:
> http://www.youtube.com/watch?v=xmu9ZMIxV8g

Ich liiiebe die "Anstalt"!


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de

Was laesst sich auf marzahnsche "Logik" eigentlich noch erwidern?
(Margret Chatwin)

Richard Loebner

ongelezen,
12 aug 2008, 08:31:0512-08-2008
aan
The message <Xns9AF88E867E...@pronay.com>
from Michael Pronay <m...@privacy.net> contains these words:

> "Christina Kunze" <ku...@revesz.de> wrote:

Ja in Augsburg passiert das dem Schiller anscheinend, und die KUKA ist
dort zu Hause, gell?

--
Gruß
Richard

Lothar Frings

ongelezen,
12 aug 2008, 08:38:1912-08-2008
aan
Michael Pronay tat kund:

> "Christina Kunze" <k...@revesz.de> wrote:
> > [...]
>
> > chr
> > chr
>
> Schnarcht da wer?

Vorsicht, mit dem Kalauer habe ich mich bei
Christina schon vor längerer Zeit unbeliebt gemacht.

Bericht is verwijderd

Michael Pronay

ongelezen,
12 aug 2008, 09:59:3012-08-2008
aan
Lothar Frings <Lothar...@gmx.de> wrote:

>>> chr
>>> chr

>> Schnarcht da wer?

> Vorsicht, mit dem Kalauer habe ich mich bei Christina schon
> vor längerer Zeit unbeliebt gemacht.

Erstens hab ich SCNRt, und zweitens war's der Hinweis aufs
*verdoppelte* "chr". Soviel Humor hat die gute Christina, da
bin ich mir ganz sicher.

M.

Christina Kunze

ongelezen,
12 aug 2008, 11:53:2812-08-2008
aan
"Michael Pronay" <m...@privacy.net> schrieb

Kannst mal sehen, wie anstrengend Urlaub ist.
Aber jetzt habt Ihr mich wieder, erstmal
zumindest, harharhar.

chr

G.O.Tuhls

ongelezen,
12 aug 2008, 13:59:3212-08-2008
aan
On 11 Aug., 22:20, "Christina Kunze" wrote:
>
> >Es geht nicht um den Inhalt, sondern einzig darum, dass
> >es sich irnkwie reimt.
> >Lyrik ist nun mal sinnfrei.
>
> Du Armer.

Mir fehlt's an nichts. Als Sachbuchautor denkt man nun mal in erster
Linie daran, sich verständlich auszudrücken und nicht um des Gags
willen irgendwie drumherumzureden. Wir hatten hier schon vor einiger
Zeit mal eine ähnliche Diskussion, aufgehängt an
deutschunterrichtlicher Schüler-Verarsche der Geschichten- und
Gedichtsinterpretation.
Wem so ein Geschmonz gefällt, ok. Aber Sinn hinter den Umschreibungen
zu suchen, ist mir denn doch vertane Mühe.

Flehentlich die Heimstatt suchend (Klartext: Wo ist mein
Fernsehsessel?)
G.O.

Frank Mayer

ongelezen,
12 aug 2008, 15:48:0912-08-2008
aan
Hallo Wilfried,

> Auf der anderen Seite kann ich mir schon mal die Situation nicht
> vorstellen, in der ein Dreijähriger "Freude schöner Götter Funken" erklärt
> haben möchte ...

Die interesse an dem Text kommt daher, weil wir das Lied (und natürlich auch
andere Lieder) nach dem Abendgebt den Kindern, wenn das Licht aus ist,
vorsingen.
Beide Kinder hören das sehr gerne.

Vielen Dank für Euere Hife uns den Text näher zu bringen.
Gruß
Frank

Frank Mayer

ongelezen,
12 aug 2008, 16:27:5712-08-2008
aan
Hallo hier nochmals eine Zusammenfassung aus verschiedenen NG.

Freude, schöner Götterfunken, Sich freuen können ist toll,
Tochter aus Elysium, so, als ob die Freude aus dem Himmel käme.
Wir betreten feuertrunken, wir freuen uns heiß und fast wie besoffen;
Himmlische, dein Heiligthum. Die Freude ist schier etwas Heiliges.
Deine Zauber binden wieder, Freude verzaubert einen und führt Leute
Was die Mode streng getheilt; zusammen, die sonst kaum miteinand reden.
Alle Menschen werden Brüder, (lassen wir so),
Wo dein sanfter Flügel weilt. wenn sie sich nur genug freuen.
Deine Zauber binden wieder, (s.o. ...)
Was die Mode streng getheilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.


Wem der große Wurf gelungen, wer es schafft,
Eines Freundes Freund zu sein, einen wirklich guten Freund zu haben,
Wer ein holdes Weib errungen, -- er darf auch weiblich sein --
Mische seinen Jubel ein! der darf mitjubilieren (Juchhu!)
Ja - wer auch nur eine Seele Es reicht schon, wenn man auch nur einen
Sein nennt auf dem Erdenrund! Freund hat auf dera Welt.
Und wer's nie gekonnt, der stehle Wer nicht mal einen einzigen solchen
Weinend sich aus diesem Bund. Freund hat, der kann sich schleichen.
Ja - wer auch nur eine Seele (s.o. ...)
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund.

Froh, wie seine Sonnen fliegen ("seine"?) Freudig, als wie die Sterne
Durch des Himmel prächt'gen Plan, am Himmel herumziehen, so
Wandelt, Brüder, eure Bahn, sollts ihr euren Lebensweg gehen
(line added by Beethoven)
Freudig, wie ein Held zu Siegen. und euch wie die Helden dabei vorkommen.
Wandelt, Brüder, eure Bahn, (s.o. ...)
Freudig, wie ein Held zu Siegen.
Wandelt, Brüder, eure Bahn, Freudig,
wie ein Held zu Siegen


Vielen Dank
Frank

Frank Mayer

ongelezen,
12 aug 2008, 16:29:0212-08-2008
aan
Habe vorhin die falsche Zwischenablage kopiert.
Sorry.

Hier ein Versuch von mir:

Freude, schöner Götterfunken,

Freude erhebt aus dem normalen Leben und wird daher als göttlich bzw.
als göttliche Gabe empfunden.
Wenn Du ein "du" einbaust, wird es verständliche, also Freude, du schöner
Götterfunken, (du Geschenk Gottes oder auch der Natur des Menschen)

Tochter aus Elysium,

im Grunde eine Wiederholung der ersten Aussage. Tochter, weil "die"
Freude nun mal weiblich ist (grammatikalisch), Elysium ist wieder ein
Hinweis auf die angenommene überirdische Herkunft dieses Gefühls.

Wir betreten feuertrunken,
Von der Leidenschaft geblendet, nicht alles real wahrnehmen
Feuer wäre hier gleichzusetzen mit Leidenschaft, Begeisterung.
Wenn man sich freut ("feuertrunken" ist) betritt man gleichsam das
Heiligtum der "Himmlischen" also der Freude
Schiller: Freude -> Feuer -> Trunkenheit
Pope: Lernen -> Wasser -> Nüchternheit


Himmlische, dein Heiligthum.
himmlische Freude, deine einzigartige Besonderheit


Die Freude ist schier etwas Heiliges.


Deine Zauber binden wieder,
Freude verzaubert einen und führt Leute zusammen
die sonst kaum miteinand reden

Was die Mode streng geteilt;

Durch die Freude werden Differenzen zwischen den Menschen aufgehoben
(gemeinsame oder geteilte) Freude vermag viele Unterschiede und Gegensätze
auszugleichen. (Nimm als Beispiel die Fußball-WM, wo viele Fans - also
"Freund und Feind" - gemeinsam gefeiert haben, obwohl sie aus verschiedenen
Nationen kamen und sich eigentlich normalerweise nicht sonderlich mögen.
Darin liegt der _Zauber_ der Freude.) "Mode" ist übrigens auch ein altes
Wort für "Zeit".
"Ansichten,. Meinungen" ginge auch


Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

Der sanfte bzw. besänftigende Flügel ist hier die "Freude".
Unterschiedliche Menschen, die miteinander Spaß haben. werden zu Freunden
(zumindest im Zustand des gemeinsamen Freudentaumels;-)

Wem der große Wurf gelungen,

Der wo es geschafft hat.


Eines Freundes Freund zu sein,

wirklich guten Freund zu haben

Wer ein holdes Weib errungen,

Der Feund darf auch weiblich sein

Verschiedene Gründe, sich zu freuen (Erfolg, Freundschaft, Liebe). Wer
also einen oder gar mehrere Gruünde hat sich zu freuen


Mische seinen Jubel ein!
soll mitjubeln und mitsingen

Ja - wer auch nur eine Seele

Sein nennt auf dem Erdenrund!

Es reicht schon, wenn man auch nur einen Freund hat auf der Welt hat.
Auch wenn man schlicht und ergreifend lebt, sollte man mitjubeln (denn
das Leben ist ausreichend Grund zur Freude)

Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund.

Wenn man allerdings nichts positives sehen will und alles nur schwarz
malt, dann soll man sich trollen, dann hat man im Jubelchor nichts
verloren.

Freude trinken alle Wesen
An den Brüsten der Natur;
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur

Freude ist universell,

Küsse gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod;

Die Freude ermöglicht uns die Liebe und das Leben zu genießen und gibt
und Freunde, die auch in schlechten Zeiten zu uns halten

Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott!

Die Freude ist für alle da, sowohl für einen Wurm als auch für die Engel
(die einen freuen sich, wenn sie wollüstig sind, die anderen wenn sie
Gott anschauen)

Froh, wie seine Sonnen fliegen

Durch des Himmels prächt'gen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zum Siegen.

Durch die Freude wird uns ermöglicht Großes wie z. B. der Lauf der
Gestirne zu vollbringen


Seid umschlungen, Millionen
Diesen Kuss der ganzen Welt!

Der Ausspruch ist ja schon sprichwörtlich. Das Hochgefühl der Freude


Brüder! Über'm Sternenzelt
Muss ein lieber Vater wohnen

Freude ist quasi ein Gottesbeweis

Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such' ihn über'm Sternenzelt!
Über Sternen muss er wohnen.

Die gesamte Schöpfung ist ein Hinweis auf Gott

Freude schöner Götterfunken,Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische dein Heiligtum!
Seid umschlungen, Millionen
Diesen Kuss der ganzen Welt!

Noch mal das Hochgefühl der Freude

Lothar Frings

ongelezen,
13 aug 2008, 03:46:1713-08-2008
aan
G.O.Tuhls tat kund:

> On 11 Aug., 22:20, "Christina Kunze" wrote:
>
>
>
> > >Es geht nicht um den Inhalt, sondern einzig darum, dass
> > >es sich irnkwie reimt.
> > >Lyrik ist nun mal sinnfrei.
>
> > Du Armer.
>
> Mir fehlt's an nichts. Als Sachbuchautor denkt man nun mal in erster
> Linie daran, sich verständlich auszudrücken und nicht um des Gags
> willen irgendwie drumherumzureden.

Verständlich, nur wird Lyrik nicht dadurch "sinnfrei",
daß du sie nicht beruflich brauchst.

G.O.Tuhls

ongelezen,
13 aug 2008, 06:01:2313-08-2008
aan
On 13 Aug., 09:46, Lothar Frings wrote:
>
> > > >Es geht nicht um den Inhalt, sondern einzig darum, dass
> > > >es sich irnkwie reimt.
> > > >Lyrik ist nun mal sinnfrei.
>
> > > Du Armer.
>
> > Mir fehlt's an nichts. Als Sachbuchautor denkt man nun mal in erster
> > Linie daran, sich verständlich auszudrücken und nicht um des Gags
> > willen irgendwie drumherumzureden.
>
> Verständlich, nur wird Lyrik nicht dadurch "sinnfrei",
> daß du sie nicht beruflich brauchst.

Das hab ich ja auch nicht behauptet.
Ich lese ja auch nicht aus beruflichen Gründen keine Schmonzetten.
Wer sich jedoch nicht verständlich mitteilen kann, hat m.E. nichts
mitzuteilen.
Ja, ich weiß, es gibt neben Lyrikern genügend andere Berufsgruppen,
die etwas mitzuteilen hätten, es dennoch unverständlich tun; da wird
es dann kriminell. Aber Lyrikern sehe ich ihre kommunikativen
Schwächen nach, weil unschädlich.

Gruß
G.O.

G.O.Tuhls

ongelezen,
13 aug 2008, 06:24:4213-08-2008
aan
On 12 Aug., 22:29, "Frank Mayer" wrote:
>
> Hier ein Versuch von mir:
>
> Freude, schöner Götterfunken,
>
> Freude erhebt aus dem normalen Leben und wird daher als göttlich bzw.
> als göttliche Gabe empfunden.

Was ist an Serotonin-Messengern göttlich?
Wenn ich mich freue, brauche ich dazu keine höhere Wesenheit.


> Tochter aus Elysium,
>
> im Grunde eine Wiederholung der ersten Aussage. Tochter, weil "die"
> Freude nun mal weiblich ist (grammatikalisch), Elysium ist wieder ein
> Hinweis auf die angenommene überirdische Herkunft dieses Gefühls.

Dazu muss der Empfänger aber erst mal den elysischen Fachausdruck
kennen.
Dann die Überlegung: Wer ist diese Tochter, wer sind ihre Eltern? Adam
und Eva?


> Wir betreten feuertrunken,
> Von der Leidenschaft geblendet, nicht alles real wahrnehmen
> Feuer wäre hier gleichzusetzen mit Leidenschaft, Begeisterung.
> Wenn man sich freut ("feuertrunken" ist) betritt man gleichsam das
> Heiligtum der "Himmlischen"  also der Freude
> Schiller:  Freude  -> Feuer  -> Trunkenheit
> Pope:      Lernen  -> Wasser -> Nüchternheit

Prost auch. Nicht umsonst nennen die Indianer Schnaps Feuerwasser.
Von Freude trunken zu sein, dazu gehört aber schon eine Kurpackung
Serotonin-Abbau-Hemmer; Alk wirkt natürlich unterstützend. Viel Spaß
dann auf der Geschlossenen.


> Himmlische, dein Heiligthum.
> himmlische Freude, deine einzigartige Besonderheit
> Die Freude ist schier etwas Heiliges.

Schon wieder diese Unterstellung. Kann man sich denn nicht ganz profan
freuen?


> Deine Zauber binden wieder,
> Freude verzaubert einen und führt Leute zusammen
> die sonst kaum miteinand reden

Das mag sein, aber warum so kryptisch gesagt?


> Was die Mode streng geteilt;
>
> Durch die Freude werden Differenzen zwischen den Menschen aufgehoben
> (gemeinsame oder geteilte) Freude vermag viele Unterschiede und Gegensätze
> auszugleichen.  (Nimm als Beispiel die Fußball-WM, wo viele Fans - also
> "Freund und Feind" - gemeinsam gefeiert haben, obwohl sie aus verschiedenen
> Nationen  kamen und sich eigentlich normalerweise nicht sonderlich mögen.
> Darin liegt der _Zauber_ der Freude.) "Mode" ist übrigens auch ein altes
> Wort für "Zeit".
> "Ansichten,. Meinungen" ginge auch

Wir leben im 21. Jhdt., der Text sollte also mal den den aktuellen
Deutungen angepasst werden.


> Alle Menschen werden Brüder,

Und willst du nicht mein Brudersein, ...


> Wo dein sanfter Flügel weilt.
>
> Der sanfte bzw. besänftigende Flügel ist hier die "Freude".
> Unterschiedliche Menschen, die miteinander Spaß haben. werden zu Freunden
> (zumindest im Zustand des gemeinsamen Freudentaumels;-)

Einspruch: Die Freude wird angesprochen, als ist "Dein Flügel" das
Klavier der Freude oder so.


> Wem der große Wurf gelungen,
> Der wo es geschafft hat.

Mit "Der wo" übersetzt Du einen verständlichen Satz in schlechten
Deutsch.


> Eines Freundes Freund zu sein,
> wirklich guten Freund zu haben
>
> Wer ein holdes Weib errungen,
> Der Feund darf auch weiblich sein

Ein Weib zu erringen bedeutete zu Dichters Zeiten aber sowiel wie zu
biblischen "Er erkannte sein Weib."


> Verschiedene Gründe, sich zu freuen (Erfolg, Freundschaft, Liebe). Wer
> also einen oder gar mehrere Gruünde hat sich zu freuen

<loriot> Ach was! </loriot>


> Mische seinen Jubel ein!
> soll mitjubeln und mitsingen

<roski>
"Unser Reiseleiter, den offenbar der Teufel ritt,
hielt nicht mal hier sein Maul, sondern sang und tanzte eifrig mit."
</roski>


> Ja - wer auch nur eine Seele
> Sein nennt auf dem Erdenrund!
> Es reicht schon, wenn man auch nur einen Freund hat auf der Welt hat.
> Auch wenn man schlicht und ergreifend lebt, sollte man mitjubeln (denn
> das Leben ist ausreichend Grund zur Freude)
>
> Und wer's nie gekonnt, der stehle
> Weinend sich aus diesem Bund.
>
> Wenn man allerdings nichts positives sehen will und alles nur schwarz
> malt, dann soll man sich trollen, dann hat man im Jubelchor nichts
> verloren.
>
> Freude trinken alle Wesen
> An den Brüsten der Natur;

Aus welcher natürlichen Quelle tropfen denn die Psychopharmaka?


> Alle Guten, alle Bösen
> Folgen ihrer Rosenspur
>
> Freude ist universell,

Nur ob sich die Guten und Bösen über dasselbe freuen, bleibt fraglich.


> Küsse gab sie uns und Reben,
> Einen Freund, geprüft im Tod;
>
> Die Freude ermöglicht uns die Liebe  und das Leben zu genießen und gibt
> und Freunde, die auch in schlechten Zeiten zu uns halten

Du hast den Alk vergessen, der hier fast wörtlich erwähnt wird.


> Wollust ward dem Wurm gegeben,

Ein geiler Wurm, ich werf mich weg!


> Und der Cherub steht vor Gott!
> Die Freude ist für alle da, sowohl für einen Wurm als auch für die Engel
> (die einen freuen sich, wenn sie wollüstig sind, die anderen wenn sie
> Gott anschauen)

Armer Cherub!


> Froh, wie seine Sonnen fliegen
> Durch des Himmels prächt'gen Plan,
> Laufet, Brüder, eure Bahn,
> Freudig, wie ein Held zum Siegen.
>
> Durch die Freude wird uns ermöglicht Großes wie z. B. der Lauf der
> Gestirne zu vollbringen

Das erscheint mir aber im doppelten Sinne weit hergeholt.


> Seid umschlungen, Millionen

Full Ack - sefern ein Währungszeichen dahinter steht.

> Diesen Kuss der ganzen Welt!
>
> Der Ausspruch ist ja schon sprichwörtlich. Das Hochgefühl der Freude
>
> Brüder! Über'm Sternenzelt
> Muss ein lieber Vater wohnen
>
> Freude ist quasi ein Gottesbeweis

Das hatten wir oben schon mal.
Freude beweist nur, dass mir irnkwas gefällt.
So ein Gedicht jedenfalls löst bei mir keine Freude aus.


> Ihr stürzt nieder, Millionen?
> Ahnest du den Schöpfer, Welt?
> Such' ihn über'm Sternenzelt!

Auch zu Dichters Zeiten war die Weite des Universums schon etwas
konkreter bekannt, als dass man solche idiotische Aufforderung noch
ernst nehmen könte.


> Über Sternen muss er wohnen.


Und damit zum Glück weit genug weg, sodass er sich um unsere Freuden
des Alltags keinen Kopp macht.

> Die gesamte Schöpfung ist ein Hinweis auf Gott

Genesialist, eh?


> Freude schöner Götterfunken,Tochter aus Elysium,
> Wir betreten feuertrunken,
> Himmlische dein Heiligtum!
> Seid umschlungen, Millionen
> Diesen Kuss der ganzen Welt!
>
> Noch mal das Hochgefühl der Freude

Ja doch, wir haben es ja kapiert, dass der Dichter sich über irnkwas
freut.
Statt aber den Grund der Freude zu nennen, schwafelt er. Im Aufsatz
wäre das ne glatte 6 gewesen.


> Froh, wie seine Sonnen fliegen ("seine"?) Freudig, als wie die Sterne

Können sich Atomöfen freuen?


> Durch des Himmel prächt'gen Plan, am Himmel herumziehen, so
> Wandelt, Brüder, eure Bahn, sollts ihr euren Lebensweg gehen
> (line added by Beethoven)
> Freudig, wie ein Held zu Siegen.  und euch wie die Helden dabei vorkommen.
> Wandelt, Brüder, eure Bahn, (s.o. ...)
> Freudig, wie ein Held zu Siegen.
> Wandelt, Brüder, eure Bahn, Freudig,
> wie ein Held zu Siegen

Es geht also um den Versuch, mit Reimen das Wesen der Freude zu
analysieren. Sinnfreies eben.
Muss das sein?
Und musste das dann auch noch vertont werden?
Und warum um alles in der Welt zählt so ein Stuss zum Kulturerbe?

Gruß
G.O.

Bericht is verwijderd

Florian Ritter

ongelezen,
13 aug 2008, 06:50:4813-08-2008
aan
On 12 Aug., 13:50, Heinz Brueckner <Murat_...@t-online.de> wrote:

> > Springt der Funke noch wenn der Gegenüber eine andere Hautfarbe besitzt?
>
> Ja. Im gelobten Land (Bayern) funktioniert das.
> Da haben sich die Besatzungs-Neger von die Amis hauptsächlich
> untereinander geprügelt; seither mag man sie. Umso mehr, als
> _die_ inzwischen weg sind. :-)

In Augsburg war ich mal in einer ehem. Kavalleriekaserne (es hatte
noch die Stahlringe an den Wänden, Pferde festzumachen), da waren Amis
untergebracht. Ich beobachtete einen Ltnt., der seinen gerade zum
Herbstmanöver aus Georgia eingeflogenen Zug vergeblich zum Antreten zu
bewegen suchte. Es war unglaublich - FR

Walter Schmid

ongelezen,
13 aug 2008, 07:33:3613-08-2008
aan
G.O.Tuhls schrieb:

> On 12 Aug., 22:29, "Frank Mayer" wrote:
>> Hier ein Versuch von mir:
>>
>> Freude, schöner Götterfunken,
>>
>> Freude erhebt aus dem normalen Leben und wird daher als göttlich bzw.
>> als göttliche Gabe empfunden.
>
> Was ist an Serotonin-Messengern göttlich?
> Wenn ich mich freue, brauche ich dazu keine höhere Wesenheit.

Du tust nur so, wie wenn Du Serotonin besser verstündest als
einen Lottogewinn oder einen gelungenen Aufriss!

Gruss

Walter

Bericht is verwijderd

Oliver Cromm

ongelezen,
13 aug 2008, 08:54:4613-08-2008
aan
* G.O.Tuhls wrote:

> Wer sich jedoch nicht verständlich mitteilen kann, hat m.E. nichts
> mitzuteilen.

Bravo! Und Bilder, auf denen man die Gegenstände nicht erkennt, gehören
nicht ins Museum.

--
Giraffen haben keine Schubladen!

Lothar Frings

ongelezen,
13 aug 2008, 09:23:1513-08-2008
aan
G.O.Tuhls tat kund:

> On 13 Aug., 09:46, Lothar Frings wrote:
>
>
>
> > > > >Es geht nicht um den Inhalt, sondern einzig darum, dass
> > > > >es sich irnkwie reimt.
> > > > >Lyrik ist nun mal sinnfrei.
>
> > > > Du Armer.
>
> > > Mir fehlt's an nichts. Als Sachbuchautor denkt man nun mal in erster
> > > Linie daran, sich verständlich auszudrücken und nicht um des Gags
> > > willen irgendwie drumherumzureden.
>
> > Verständlich, nur wird Lyrik nicht dadurch "sinnfrei",
> > daß du sie nicht beruflich brauchst.
>
> Das hab ich ja auch nicht behauptet.

Doch.

> Ich lese ja auch nicht aus beruflichen Gründen keine Schmonzetten.
> Wer sich jedoch nicht verständlich mitteilen kann, hat m.E. nichts
> mitzuteilen.

Für dich verständlich, heißt das wohl.

Wer sagte nochmal so treffend, daß ein Leser es besser
hat als ein Autor, weil ein Leser sich seine Autoren
aussuchen kann, ein Autor aber nicht seine Leser?

Lothar Frings

ongelezen,
13 aug 2008, 09:29:4913-08-2008
aan
G.O.Tuhls tat kund:

> On 12 Aug., 22:29, "Frank Mayer" wrote:
>
>
>
> > Hier ein Versuch von mir:
>
> > Freude, schöner Götterfunken,
>
> > Freude erhebt aus dem normalen Leben und wird daher als göttlich bzw.
> > als göttliche Gabe empfunden.
>
> Was ist an Serotonin-Messengern göttlich?

Das mußt du Schiller fragen. Hier wird nur der
Text erklärt, so wie er ist.

> Wenn ich mich freue, brauche ich dazu keine höhere Wesenheit.

Vielleicht ist dieser Text ja nicht speziell für
deine Begriffswelt geschrieben worden.
Ich halte es sogar für möglich, daß Schiller
gar nichts von Serotonin-Messengern wußte.

[usw.]

Du gibst dir eine Menge Mühe mit einer Kunstform,
die du ablehnst.

Wolfram Heinrich

ongelezen,
13 aug 2008, 09:43:0813-08-2008
aan
Am Tue, 12 Aug 2008 10:59:32 -0700 (PDT) schrieb G.O.Tuhls:

> On 11 Aug., 22:20, "Christina Kunze" wrote:
>>
>>>Es geht nicht um den Inhalt, sondern einzig darum, dass
>>>es sich irnkwie reimt.
>>>Lyrik ist nun mal sinnfrei.
>>
>> Du Armer.
>
> Mir fehlt's an nichts. Als Sachbuchautor denkt man nun mal in erster
> Linie daran, sich verständlich auszudrücken und nicht um des Gags
> willen irgendwie drumherumzureden.

Das ist Sachbuchprosa, das andere ist Lyrik. Sachbuch und Lyrik sind so
ziemlich die beiden entgegengesetzten Enden des Stilspektrums. Obwohl auch
hier...
Sachbuchprosa (sogar Fachbuchprosa) darf durchaus in fast poetische Höhen
steigen, sprich: Nicht nur klar verständlich soll der Text sein, er darf
ruhig auch witzig, spritzig und gelegentlich auch verspielt sein. Mir
fallen hier spontan Sigmund Freud und Konrad Lorenz ein.

> Wir hatten hier schon vor einiger
> Zeit mal eine ähnliche Diskussion, aufgehängt an
> deutschunterrichtlicher Schüler-Verarsche der Geschichten- und
> Gedichtsinterpretation.
> Wem so ein Geschmonz gefällt, ok. Aber Sinn hinter den Umschreibungen
> zu suchen, ist mir denn doch vertane Mühe.
>

Das Kreuz ist: Wer den Sinn hinter dem "Geschmonz" erst suchen muß, hat
sowieso verloren. Es ist mit Lyrik ähnlich wie beim Witz, der durch Analyse
nicht gewinnt. Ein Gutteil der Lyrik ist sowieso aus sich heraus
verständlich, bei manchen Gedichten sollte man ein bisserl über die
Biographie des Dichters wissen, dann erschließt sich der Sinn ganz einfach.
Bei Schillern ist es halt so, daß vielen die Metaphern aus der Mythologie
nicht mehr geläufig sind. Das hat mit PISA mehr zu tun als mit
Marburg/Neckar.

Zur Strafe eines meiner Lieblingsgedichte:

Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen
Ursprungs

Sonette find ich sowas von beschissen,
so eng, rigide, irgendwie nicht gut;
es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
daß wer Sonette schreibt. Daß wer den Mut

hat, heut noch son dumpfen Scheiß zu bauen;
allein der Fakt, daß so ein Typ das tut,
kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
Ich hab da eine Sperre. Und die Wut

darüber, daß son abgefuckter Kacker
mich mittels seiner Wichsereien blockiert
schafft in mir Aggressionen auf den Macker.

Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
Ich tick es echt nicht. Und will's echt nicht wissen:
Ich find Sonette unheimlich beschissen.
ROBERT GERNHARDT

Wenn sich dir der Sinn des Gedichtes nicht erschließt (aufgepaßt: es
enthält mindestens zwei Sinne!), erklär ich es dir gerne.

Ciao
Wolfram
--
Niemals wird die Satire ihr Examen bestehen. In der Jury sitzen ihre
Objekte.
STANISLAW JERZY LEC
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Volker Gringmuth

ongelezen,
13 aug 2008, 09:59:4113-08-2008
aan
Lothar Frings wrote:

> Wer sagte nochmal so treffend, daß ein Leser es besser
> hat als ein Autor, weil ein Leser sich seine Autoren
> aussuchen kann, ein Autor aber nicht seine Leser?

Wenn jemand etwas treffend sagte, dann war es meistens
entweder Mark Twain oder Kurt Tucholsky. Such Dir einen aus :)


vG

Lothar Frings

ongelezen,
13 aug 2008, 10:02:2213-08-2008
aan
Heinz Brueckner tat kund:

> am Wed, 13 Aug 2008 03:24:42 -0700 (PDT) schrieb "G.O.Tuhls"
> <G.O.Tu...@googlemail.com>:
>
> [...]


>
> > Wir leben im 21. Jhdt., der Text sollte also mal den den aktuellen
> > Deutungen angepasst werden.
>

> Tu's doch! Achte dabei auf Versmaß und Melodieführung!

Ein Anfang:

Fun, du tollste aller Sachen,
dich schickt uns die Comedy.
Täglich woll'n wir Späße machen,
du lehrst uns das Was und Wie.

Lothar Frings

ongelezen,
13 aug 2008, 10:04:4613-08-2008
aan
Wolfram Heinrich tat kund:

> Sachbuchprosa (sogar Fachbuchprosa) darf durchaus in fast poetische Höhen
> steigen, sprich: Nicht nur klar verständlich soll der Text sein, er darf
> ruhig auch witzig, spritzig und gelegentlich auch verspielt sein. Mir
> fallen hier spontan Sigmund Freud und Konrad Lorenz ein.

Mir von einem Schweden aus dem Japanischen
ins Englische übersetzte Bedienungsanleitungen.

Volker Gringmuth

ongelezen,
13 aug 2008, 10:14:1313-08-2008
aan
Lothar Frings wrote:

>>> Wir leben im 21. Jhdt., der Text sollte also mal den den aktuellen
>>> Deutungen angepasst werden.
>>
>> Tu's doch! Achte dabei auf Versmaß und Melodieführung!
>
> Ein Anfang:
>
> Fun, du tollste aller Sachen,
> dich schickt uns die Comedy.
> Täglich woll'n wir Späße machen,
> du lehrst uns das Was und Wie.

Deine Sendezeit eint wieder
- sonst gibts ums Programm nur Streit -,
und es sitzen sogar Brüder
traulich wieder Seit an Seit.


vG

Wolfram Heinrich

ongelezen,
13 aug 2008, 10:24:0613-08-2008
aan

Ja, gut, diese Art von Übersetzungen hat seinen ganz eigenen ästhetischen
Reiz.

Ciao
Wolfram
--
Fleischsalat zeichnet sich dadurch aus, daß er nicht aus Fleisch besteht,
sondern aus Wurst, und daß er kein Salat ist, sondern eine Creme.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Bericht is verwijderd

Lothar Frings

ongelezen,
13 aug 2008, 10:36:5813-08-2008
aan
Wolfram Heinrich tat kund:

> Am Wed, 13 Aug 2008 07:04:46 -0700 (PDT) schrieb Lothar Frings:
>
> > Wolfram Heinrich tat kund:
>
> >> Sachbuchprosa (sogar Fachbuchprosa) darf durchaus in fast poetische Höhen
> >> steigen, sprich: Nicht nur klar verständlich soll der Text sein, er darf
> >> ruhig auch witzig, spritzig und gelegentlich auch verspielt sein. Mir
> >> fallen hier spontan Sigmund Freud und Konrad Lorenz ein.
>
> > Mir von einem Schweden aus dem Japanischen
> > ins Englische übersetzte Bedienungsanleitungen.
>
> Ja, gut, diese Art von Übersetzungen hat seinen ganz eigenen ästhetischen
> Reiz.

Nicht zu vergessen: Speisekarten- und Weinlyrik, um die
es hier ja auch schon ging, und das schier unermeßliche
Feld der Werbung, einschließlich der Politik.

Gerald Fix

ongelezen,
13 aug 2008, 10:44:3213-08-2008
aan
On Wed, 13 Aug 2008 03:01:23 -0700 (PDT), "G.O.Tuhls"
<G.O....@googlemail.com> wrote:

>Das hab ich ja auch nicht behauptet.
>Ich lese ja auch nicht aus beruflichen Gründen keine Schmonzetten.
>Wer sich jedoch nicht verständlich mitteilen kann, hat m.E. nichts
>mitzuteilen.

Hoimar von Ditfurth hat mal auf die Frage "Warum malen die abstrakt"
geantwortet: Die malen abstrakt, weil die Welt abstrakt ist.

Ich behaupte, du kannst Celans "Schwarze Milch der Frühe wir trinken
sie abends wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts"
weder besser noch genauer ausdrücken. Auch wenn's der Leser
letztendlich nicht erklären kann.


--
Viele Grüße
Gerald Fix

Lothar Frings

ongelezen,
13 aug 2008, 10:58:0913-08-2008
aan
Volker Gringmuth tat kund:

Wer gar in 'ner Show gewesen,
weil er irgendwann ein Tick-
et errang trotz hoher Spesen:
Dieser lache, er hat Glück.

Martin Udelhoven

ongelezen,
13 aug 2008, 11:25:2813-08-2008
aan
"Volker Gringmuth" schrieb:

>> Ein Anfang:
>>
>> Fun, du tollste aller Sachen,
>> dich schickt uns die Comedy.
>> Täglich woll'n wir Späße machen,
>> du lehrst uns das Was und Wie.
>
> Deine Sendezeit eint wieder
> - sonst gibts ums Programm nur Streit -,
> und es sitzen sogar Brüder
> traulich wieder Seit an Seit.


Schreie deine Gags, die lust'gen
lauthals in die Welt hinaus!
Und wer darauf macht auf Frust'gen,
schalte doch sein Fernseh'n aus.


Dieses Leben ist zum Lachen,
bringt es Arbeit oder Lenzen.
Selbst wenn wir alles freudlos machen:
die Witzigkeit kennt keine Grenzen.

Martin

Lothar Frings

ongelezen,
13 aug 2008, 11:46:1913-08-2008
aan
Lothar Frings tat kund:

War's auch nur bei Schmidt und Pocher,
oder bei TV Total!
Wer es nie gekonnt, der stocher'
müd im Comedy-Kanal.

Thomas Schade

ongelezen,
13 aug 2008, 14:18:2413-08-2008
aan
On 13.08.2008 16:24, Wolfram Heinrich wrote:

> Ja, gut, diese Art von Übersetzungen hat seinen ganz eigenen ästhetischen
> Reiz.

Wieso 'seinen'? MUSE tendiert hier typischerweise zu 'ihren'.


Ciao
Toscha
--
Frauen sind die Juwelen der Schöpfung.
Man muss sie mit Fassung tragen.

Wolfram Heinrich

ongelezen,
13 aug 2008, 15:06:2513-08-2008
aan
Am Wed, 13 Aug 2008 08:54:46 -0400 schrieb Oliver Cromm:

> * G.O.Tuhls wrote:
>
>> Wer sich jedoch nicht verständlich mitteilen kann, hat m.E. nichts
>> mitzuteilen.
>
> Bravo! Und Bilder, auf denen man die Gegenstände nicht erkennt, gehören
> nicht ins Museum.

Es gehört zu den Merkwürdigkeiten der Fünfziger Jahre, daß man einerseits
über Picasso, Mirò u. dergl. derbe Witze riß ("Des soi Kunst sei? Ah! Des
ka mei Vierjähriger aa."), andererseits die beliebtesten Designs für
Vorhänge, Tischdecken etc. sich teilweise schamlos bei Picasso, Mirò
bedienten.

Ciao
Wolfram
--
Cannibal Heart
Der Heilige Sankt Nikolaus, / Lud einst zu einem Festesschmaus. / Es kamen
viele Gäste / Vom Nikolaus blieben nur Reste.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Thomas Schade

ongelezen,
13 aug 2008, 16:03:4013-08-2008
aan
On 13.08.2008 21:06, Wolfram Heinrich wrote:

> Es gehört zu den Merkwürdigkeiten der Fünfziger Jahre, daß man einerseits
> über Picasso, Mirò u. dergl. derbe Witze riß ("Des soi Kunst sei? Ah! Des
> ka mei Vierjähriger aa."), andererseits die beliebtesten Designs für
> Vorhänge, Tischdecken etc. sich teilweise schamlos bei Picasso, Mirò
> bedienten.

Das ist doch geradezu ein pragmatischer Ansatz. Da fiel dann nicht
weiter auf, wenn der Nachwuchs auf die Tischdecke malte. Es hätte ja so
gehören können.


Ciao
Toscha
--
Welcome to slavery!
No, thanks, I already have a wife.
[Seth Gecko / From Dusk till Dawn]

G.O.Tuhls

ongelezen,
13 aug 2008, 16:40:5613-08-2008
aan
On 13 Aug., 15:43, Wolfram Heinrich wrote:

> Sachbuchprosa (sogar Fachbuchprosa) darf durchaus in fast poetische Höhen
> steigen, sprich: Nicht nur klar verständlich soll der Text sein, er darf
> ruhig auch witzig, spritzig und gelegentlich auch verspielt sein. Mir
> fallen hier spontan Sigmund Freud und Konrad Lorenz ein.

Nix dagegen, versuche ich auch tunlichst, schließlich soll das Lesen
ja nicht langweilen, aber verständlich muss es bleiben.
Da das bei Lyrik halt nicht der Fall ist, sollte man mit Lyrik nicht
versuchen, Nachrichten zu übermitteln.
Wäre für Dich "Der Damm, der Damm, er bricht zum Segen!" seriös in der
Funktionsbeschreibung eines Transistors? Oder "Rastlos eilt wie von
Engelsflügeln getragen die Nachricht zum Zentrum des Seins, doch ach,
sie fehlte die Richtung." für "Text von links ist im westlichen
Kulturkreis die dümmste aller Animationen."?


> > Wir hatten hier schon vor einiger
> > Zeit mal eine ähnliche Diskussion, aufgehängt an
> > deutschunterrichtlicher Schüler-Verarsche der Geschichten- und
> > Gedichtsinterpretation.
> > Wem so ein Geschmonz gefällt, ok. Aber Sinn hinter den Umschreibungen
> > zu suchen, ist mir denn doch vertane Mühe.
>
> Das Kreuz ist: Wer den Sinn hinter dem "Geschmonz" erst suchen muß, hat
> sowieso verloren. Es ist mit Lyrik ähnlich wie beim Witz, der durch Analyse
> nicht gewinnt.

Wenn Du einen guten Witz derart verklausuliert erzählst wie das
bezogene Werk, kann der nicht rüberkommen.

> Ein Gutteil der Lyrik ist sowieso aus sich heraus
> verständlich, bei manchen Gedichten sollte man ein bisserl über die
> Biographie des Dichters wissen, dann erschließt sich der Sinn ganz einfach.
> Bei Schillern ist es halt so, daß vielen die Metaphern aus der Mythologie
> nicht mehr geläufig sind. Das hat mit PISA mehr zu tun als mit
> Marburg/Neckar.

Toll, und Frank will das seinen noch unbeschulten Kindern erklären.
Mit Mythologie und Metaphern habe ich keine Probleme, aber gerade an
dieser Ode ist mir nie eingegangen, was außer abstrakter Erbaulichkeit
des Verses und der netten Melodie dazu daran noch bemerkenswert wäre.
Es ist hypsch e basta. Das war doch auch der Hintergrund unserer
damaligen Diskussion und vermutlich der Knacks, den ich aus der
Schulzeit zurückbehalten habe: Warum kann man nicht etwas schön oder
nicht schön finden, ohne gezwungen zu werden, über den Sinn dahinter
nachzudenken? Bei manchen ist es m. E. sogar besser, nicht darüber
nachzudenken, wie über die Notzuchtrose oder den Päderastenkönig; es
versaut einem die Erbauung an der abstrakten Schönheit.


> Zur Strafe eines meiner Lieblingsgedichte:
>
> Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen
> Ursprungs
>
> Sonette find ich sowas von beschissen,
> so eng, rigide, irgendwie nicht gut;
> es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
> daß wer Sonette schreibt. Daß wer den Mut
>
> hat, heut noch son dumpfen Scheiß zu bauen;
> allein der Fakt, daß so ein Typ das tut,
> kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
> Ich hab da eine Sperre. Und die Wut
>
> darüber, daß son abgefuckter Kacker
> mich mittels seiner Wichsereien blockiert
> schafft in mir Aggressionen auf den Macker.
>
> Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
> Ich tick es echt nicht. Und will's echt nicht wissen:
> Ich find Sonette unheimlich beschissen.
> ROBERT GERNHARDT
>
> Wenn sich dir der Sinn des Gedichtes nicht erschließt (aufgepaßt: es
> enthält mindestens zwei Sinne!), erklär ich es dir gerne.

Nicht nötig, ist ja verständlich.

Gruß
G.O.

G.O.Tuhls

ongelezen,
13 aug 2008, 16:43:5013-08-2008
aan
On 13 Aug., 21:06, Wolfram Heinrich wrote:

> >> Wer sich jedoch nicht verständlich mitteilen kann, hat m.E. nichts
> >> mitzuteilen.
>
> > Bravo! Und Bilder, auf denen man die Gegenstände nicht erkennt, gehören
> > nicht ins Museum.
>
> Es gehört zu den Merkwürdigkeiten der Fünfziger Jahre, daß man einerseits
> über Picasso, Mirò u. dergl. derbe Witze riß ("Des soi Kunst sei? Ah! Des
> ka mei Vierjähriger aa."), andererseits die beliebtesten Designs für
> Vorhänge, Tischdecken etc. sich teilweise schamlos bei Picasso, Mirò
> bedienten.

Wenn sie schön aussehen ...
Suchst Du hinter abstrakten Tapetenmustern einen Sinn?

Gruß
G.O.

Wolfram Heinrich

ongelezen,
13 aug 2008, 20:31:1213-08-2008
aan

Die Helden von Übersee hatten wohl zu wenig Angst, um wirklich gute
Soldaten zu sein.

Ciao
Wolfram
--
Wenn ihr's nicht erfühlt, ihr werdet's nicht ergoogeln.
JAY DOUBLEYOU GOETHE
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Wolfram Heinrich

ongelezen,
13 aug 2008, 20:35:2213-08-2008
aan
Am Wed, 13 Aug 2008 20:18:24 +0200 schrieb Thomas Schade:

> On 13.08.2008 16:24, Wolfram Heinrich wrote:
>
>> Ja, gut, diese Art von Übersetzungen hat seinen ganz eigenen ästhetischen
>> Reiz.
>
> Wieso 'seinen'? MUSE tendiert hier typischerweise zu 'ihren'.
>

Ja, ja.

Ciao
Wolfram
--
Daß alle Menschen Brüder sein sollten, hat sich jemand ausgedacht, der
keinen Bruder hatte.
CHARLES CHINCHOLLES
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Wolfram Heinrich

ongelezen,
13 aug 2008, 20:51:3813-08-2008
aan
Am Wed, 13 Aug 2008 13:40:56 -0700 (PDT) schrieb G.O.Tuhls:

> On 13 Aug., 15:43, Wolfram Heinrich wrote:
>
>> Sachbuchprosa (sogar Fachbuchprosa) darf durchaus in fast poetische Höhen
>> steigen, sprich: Nicht nur klar verständlich soll der Text sein, er darf
>> ruhig auch witzig, spritzig und gelegentlich auch verspielt sein. Mir
>> fallen hier spontan Sigmund Freud und Konrad Lorenz ein.
>
> Nix dagegen, versuche ich auch tunlichst, schließlich soll das Lesen
> ja nicht langweilen, aber verständlich muss es bleiben.
> Da das bei Lyrik halt nicht der Fall ist, sollte man mit Lyrik nicht
> versuchen, Nachrichten zu übermitteln.

Nun mal langsam. Es gibt expressive Lyrik, die eignet sich zum Übermitteln
von Nachrichten in der Tat nicht so besonders. Zu deren Ehrenrettung sei
hinzugefügt, daß sie es gar nicht erst versucht.

> Wäre für Dich "Der Damm, der Damm, er bricht zum Segen!" seriös in der
> Funktionsbeschreibung eines Transistors? Oder "Rastlos eilt wie von
> Engelsflügeln getragen die Nachricht zum Zentrum des Seins, doch ach,
> sie fehlte die Richtung." für "Text von links ist im westlichen
> Kulturkreis die dümmste aller Animationen."?
>

Umgekehrt wäre "Zum Öffnen des Gerätes entfernen Sie zunächst mit einem
Kreuzschlitzschraubendreher die vier an den Ecken des Gehäuses befindlichen
Schrauben" auch nicht so ganz der Gipfel seriöser Lyrik.
Es geht drum, was ich mit Sprache machen will. Davon hängt dann die Wahl
meiner Werkzeuge ab. Lyrik nix gut für Gebrauchsanweisungen. (Ausnahme:
"Sie müssen ersten den Nippel durch die Lasche ziehn..."

>>> Wir hatten hier schon vor einiger
>>> Zeit mal eine ähnliche Diskussion, aufgehängt an
>>> deutschunterrichtlicher Schüler-Verarsche der Geschichten- und
>>> Gedichtsinterpretation.
>>> Wem so ein Geschmonz gefällt, ok. Aber Sinn hinter den Umschreibungen
>>> zu suchen, ist mir denn doch vertane Mühe.
>>
>> Das Kreuz ist: Wer den Sinn hinter dem "Geschmonz" erst suchen muß, hat
>> sowieso verloren. Es ist mit Lyrik ähnlich wie beim Witz, der durch Analyse
>> nicht gewinnt.
>
> Wenn Du einen guten Witz derart verklausuliert erzählst wie das
> bezogene Werk, kann der nicht rüberkommen.
>

Das liegt an dir, daß er verklausuliert rüberkommt. Für das Publikum
Schillers hat sich der Text sofort erschlossen.

>> Ein Gutteil der Lyrik ist sowieso aus sich heraus
>> verständlich, bei manchen Gedichten sollte man ein bisserl über die
>> Biographie des Dichters wissen, dann erschließt sich der Sinn ganz einfach.
>> Bei Schillern ist es halt so, daß vielen die Metaphern aus der Mythologie
>> nicht mehr geläufig sind. Das hat mit PISA mehr zu tun als mit
>> Marburg/Neckar.
>
> Toll, und Frank will das seinen noch unbeschulten Kindern erklären.

Dafür kann nun der arme Schiller nix.

>> Zur Strafe eines meiner Lieblingsgedichte:
>>
>> Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen
>> Ursprungs
>>
>> Sonette find ich sowas von beschissen,
>> so eng, rigide, irgendwie nicht gut;
>> es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
>> daß wer Sonette schreibt. Daß wer den Mut
>>
>> hat, heut noch son dumpfen Scheiß zu bauen;
>> allein der Fakt, daß so ein Typ das tut,
>> kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
>> Ich hab da eine Sperre. Und die Wut
>>
>> darüber, daß son abgefuckter Kacker
>> mich mittels seiner Wichsereien blockiert
>> schafft in mir Aggressionen auf den Macker.
>>
>> Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
>> Ich tick es echt nicht. Und will's echt nicht wissen:
>> Ich find Sonette unheimlich beschissen.
>> ROBERT GERNHARDT
>>
>> Wenn sich dir der Sinn des Gedichtes nicht erschließt (aufgepaßt: es
>> enthält mindestens zwei Sinne!), erklär ich es dir gerne.
>
> Nicht nötig, ist ja verständlich.
>

Ich korrigiere mich: es gibt mindestens drei Sinne.

Ciao
Wolfram
--
No bastard ever won a war by dying for his country. He won it by making the
other poor dumb bastard die for his country.
GENERAL GEORGE PATTON JR.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
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Wolfram Heinrich

ongelezen,
13 aug 2008, 20:52:3713-08-2008
aan

Die waren nicht abstrakt, die zeigten durchaus Gegenständliches, aber in
etwa in der Art, wie Picasso "abstrakt" gemalt hat.

Ciao
Wolfram
--
Der Franze hat gsagt, wenn’s nach ihm gingert, dann tät er das Erfinden
verbieten, weil es is noch nie nichts Gscheites nicht erfunden worden,
außer dem Bier vielleicht und dem Leberkäs. Und das, sagt er, gibt’s ja
schon.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Lothar Frings

ongelezen,
14 aug 2008, 02:40:3414-08-2008
aan
Florian Ritter tat kund:

> In Augsburg war ich mal in einer ehem. Kavalleriekaserne (es hatte
> noch die Stahlringe an den Wänden, Pferde festzumachen), da waren Amis
> untergebracht. Ich beobachtete einen Ltnt., der seinen gerade zum
> Herbstmanöver aus Georgia eingeflogenen Zug vergeblich zum Antreten zu
> bewegen suchte. Es war unglaublich

Bin gespannt, wann Bush nach Atlanta fliegt, um sich
selbst in Bild von der Lage in Georgien zu machen.

G.O.Tuhls

ongelezen,
14 aug 2008, 07:00:1214-08-2008
aan
On 14 Aug., 02:51, Wolfram Heinrich wrote:

> Nun mal langsam. Es gibt expressive Lyrik, die eignet sich zum Übermitteln
> von Nachrichten in der Tat nicht so besonders. Zu deren Ehrenrettung sei
> hinzugefügt, daß sie es gar nicht erst versucht.

Um ebendiese geht es ja wohl.


> > Wäre für Dich "Der Damm, der Damm, er bricht zum Segen!" seriös in der
> > Funktionsbeschreibung eines Transistors? Oder "Rastlos eilt wie von
> > Engelsflügeln getragen die Nachricht zum Zentrum des Seins, doch ach,
> > sie fehlte die Richtung." für "Text von links ist im westlichen
> > Kulturkreis die dümmste aller Animationen."?
>
> Umgekehrt wäre "Zum Öffnen des Gerätes entfernen Sie zunächst mit einem
> Kreuzschlitzschraubendreher die vier an den Ecken des Gehäuses befindlichen
> Schrauben" auch nicht so ganz der Gipfel seriöser Lyrik.
> Es geht drum, was ich mit Sprache machen will. Davon hängt dann die Wahl
> meiner Werkzeuge ab. Lyrik nix gut für Gebrauchsanweisungen. (Ausnahme:
> "Sie müssen ersten den Nippel durch die Lasche ziehn..."

Ebendth! Deine Ausnahme zieht nicht, wie das Lied selbst belegt.


> > Wenn Du einen guten Witz derart verklausuliert erzählst wie das
> > bezogene Werk, kann der nicht rüberkommen.
>
> Das liegt an dir, daß er verklausuliert rüberkommt. Für das Publikum
> Schillers hat sich der Text sofort erschlossen.

Ich weiß immer noch nicht, was sich daran erschließen soll. Ein
vermutlicht Bekiffter hat seiner Euphorie in Metaphern Luft gemacht.
Ja, klingt schön, künstlerisch, aber Nutzwert ist daran ja wohl
keiner. Also was darüber nachdenken? Im Ballett denk ich doch auch
nicht darüber nach, was für einen Sinn die Bewegungen haben könnten,
sondern freue mich an der reinen Ästhetik. (Manchmal nehme ich sogar
die Brille ab, weil dann die reine Bewegung übrigbleibt, keine Details
ablenken.)

Das ist meine Kritik, die ich mit "sinnfrei" ausgedrückt habe: Es gibt
Menschen, die hinter allem und jedem einen Sinn zu erforschen suchen,
statt sich einfach dran zu erfreuen.

Was meint die Natur wohl, wenn sie uns einen schönen Sonnenuntergang
beschert?
Auch ein Atompilz hat eine Form von abstrakter Schönheit, sein Sinn
aber ...


> >> Ein Gutteil der Lyrik ist sowieso aus sich heraus
> >> verständlich, bei manchen Gedichten sollte man ein bisserl über die
> >> Biographie des Dichters wissen, dann erschließt sich der Sinn ganz einfach.
> >> Bei Schillern ist es halt so, daß vielen die Metaphern aus der Mythologie
> >> nicht mehr geläufig sind. Das hat mit PISA mehr zu tun als mit
> >> Marburg/Neckar.
>
> > Toll, und Frank will das seinen noch unbeschulten Kindern erklären.
>
> Dafür kann nun der arme Schiller nix.

Er hätte aber ranschreiben können, dass sich die Leser keine Gedanken
um irnkwelchen tieferen Sinn machen sollen und schon gar nicht
nachwachsende Generationen mit Interpretationen quälen.

Gruß
G.O.

Martin Udelhoven

ongelezen,
14 aug 2008, 08:46:2014-08-2008
aan
"G.O.Tuhls" schrieb:

> Ja, klingt schön, künstlerisch, aber Nutzwert ist daran ja wohl
> keiner. Also was darüber nachdenken? Im Ballett denk ich doch auch
> nicht darüber nach, was für einen Sinn die Bewegungen haben könnten,
> sondern freue mich an der reinen Ästhetik. (Manchmal nehme ich sogar
> die Brille ab, weil dann die reine Bewegung übrigbleibt, keine Details
> ablenken.)

Das heißt, du schaust dir regelmäßig Balletvorführungen an?
Das ist aufregend, denn ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der
das tut.
Ich muss dich im Auge behalten,

Martin

Helga Schulz

ongelezen,
14 aug 2008, 17:22:0514-08-2008
aan
Thomas Schade <tos...@rrr.de> schrieb vorher:

>On 13.08.2008 16:24, Wolfram Heinrich wrote:
>
>> Ja, gut, diese Art von Übersetzungen hat seinen ganz eigenen ästhetischen
>> Reiz.
>
>Wieso 'seinen'? MUSE tendiert hier typischerweise zu 'ihren'.

Ha, da isser wieder, der pronominale Genusfehler!
Ich tu ihn gleich in meine Sammlung!

Manfred Russ

ongelezen,
15 aug 2008, 05:24:5115-08-2008
aan
Wed, 13 Aug 2008 15:43:08 +0200 Wolfram Heinrich schrieb:

[Geotools blickt's nicht]


> Wenn sich dir der Sinn des Gedichtes nicht erschließt (aufgepaßt: es
> enthält mindestens zwei Sinne!), erklär ich es dir gerne.

Hopfen & Malz,
Gott erhalt's!

---
Distel


Die Distel hat ein schön Gesicht.
Sie wehrt sich drum und kratzt und sticht.

Der Esel aber, unbeleckt
von der Ästhetik, hat entdeckt,
daß sie ihm schmeckt.

Denn nie ist, was wir an uns schätzen,
zugleich des anderen Ergetzen.

[Karl Heinrich Waggerl]
---

Manfred
--
Viele Eltern sind doch heute keine Vorbilder mehr, sondern das sind
Erziehungspartner ihrer Kinder. Das Kind muss später in die Therapie,
weil's immer nur verstanden worden ist.
(Matthias Beltz)

Manfred Russ

ongelezen,
15 aug 2008, 05:24:5215-08-2008
aan
Tue, 12 Aug 2008 10:21:12 +0200 Heinz Brueckner schrieb:

> (Es gibt hoffnungslose Fälle;

Google-User?

> meist sind diese einer Serie
> von ff Gegenproben zum Opfer gefallen.)

Wovon bitte? Fortissimo?

Wolfram Heinrich

ongelezen,
15 aug 2008, 05:57:5515-08-2008
aan
Am Thu, 14 Aug 2008 04:00:12 -0700 (PDT) schrieb G.O.Tuhls:

> On 14 Aug., 02:51, Wolfram Heinrich wrote:
>
>> Nun mal langsam. Es gibt expressive Lyrik, die eignet sich zum Übermitteln
>> von Nachrichten in der Tat nicht so besonders. Zu deren Ehrenrettung sei
>> hinzugefügt, daß sie es gar nicht erst versucht.
>
> Um ebendiese geht es ja wohl.
>

Ja, allerdings heißt "übermittelt keine Nachrichten" nicht zwangsläufig
"übermittelt keinen Sinn" oder "enthält keinen Sinn".
Der Ausruf "Leck mich am Arsch!" beim Anblick eines spektakulären
Sonnenunterganges ist auch kein Imperativ sondern ein Kommentar zum
Ereignis.

>> Umgekehrt wäre "Zum Öffnen des Gerätes entfernen Sie zunächst mit einem
>> Kreuzschlitzschraubendreher die vier an den Ecken des Gehäuses befindlichen
>> Schrauben" auch nicht so ganz der Gipfel seriöser Lyrik.
>> Es geht drum, was ich mit Sprache machen will. Davon hängt dann die Wahl
>> meiner Werkzeuge ab. Lyrik nix gut für Gebrauchsanweisungen. (Ausnahme:
>> "Sie müssen ersten den Nippel durch die Lasche ziehn..."
>
> Ebendth! Deine Ausnahme zieht nicht, wie das Lied selbst belegt.
>

Allzuviel belegt das Lied von Mike Krüger, das Anfang der 80er ein
Smash-Hit in Deutschland war, vermutlich nicht.
http://www.lyricscrawler.com/song/71247.html

>> Das liegt an dir, daß er verklausuliert rüberkommt. Für das Publikum
>> Schillers hat sich der Text sofort erschlossen.
>
> Ich weiß immer noch nicht, was sich daran erschließen soll. Ein
> vermutlicht Bekiffter

Wieso steht so schnell der Verdacht des Bekifftseins oder der Trunkenheit
im Raum, wenn jemand in einer Stimmungslage ist, die nicht der
Stimmungslage des täglichen Schlurfens ins Büro entspricht?

> hat seiner Euphorie in Metaphern Luft gemacht.
> Ja, klingt schön, künstlerisch, aber Nutzwert ist daran ja wohl
> keiner. Also was darüber nachdenken?

"Zum Verständigungsmittel eignet sich die Sprache nur bedingt. Entgegen
einem offenbar unzerstörbaren Vorurteil, das viele Linguisten mit den
meisten Laien teilen, ist Information weder die älteste, noch die
typischste, geschweige die häufigste Verwendungsart der Sprache."
Wolf Schneider: "Wörter machen Leute"

> Im Ballett denk ich doch auch
> nicht darüber nach, was für einen Sinn die Bewegungen haben könnten,
> sondern freue mich an der reinen Ästhetik.

Und doch erzählt manches Ballett eine Geschichte.

>> Dafür kann nun der arme Schiller nix.
>
> Er hätte aber ranschreiben können, dass sich die Leser keine Gedanken
> um irnkwelchen tieferen Sinn machen sollen und schon gar nicht
> nachwachsende Generationen mit Interpretationen quälen.
>
Dafür kann nun der arme Schiller nix.

Ciao
Wolfram
--
Es ist besser, Genossenes zu bereuen, als zu bereuen, daß man nichts
genossen hat.
GIOVANNI BOCCACCIO
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

Ingo Menger

ongelezen,
15 aug 2008, 08:38:5815-08-2008
aan
On 11 Aug., 23:38, "Frank Mayer" <losnum...@gmx.de> wrote:
> Hallo Walter, hallo zusammen,
>
> > Was ist sonst noch unverständlich?
>
> Ich suche eigentlich eine Satz- für- Satz- Übersetzung in die neuzeitliche
> Sprache.
>
> Ich komme immer ins straucheln, wenn ich so etwas meinen Kinder 7 und 3
> Jahre erklären soll.

Das sollst du ja gar nicht.
"Sprache, die für dich dichtet und denkt."

> Papa WARUM, kennt Ihr vielleicht.

Man muß nicht auf alle Fragen eine Antwort parat haben.
Im Gegenteil, das erzieht nur zu denkerischer Passivität.

> Ich suche dann Synonyme, Beispiele, Metaphern die  auch ein Kind versteht.

Das ganze Gedicht ist doch eine Metapher mit Beispielen zu "Freude ist
göttlich schön." Wozu soll es gut sein, das zu prosaisieren?
Glaubst du wirklich, daß es einem 3-jährigen was bringt, wenn du ihm
erklärst, daß abstrakte (oder sogar reale Dinge) gern personalisiert
werden wie Justitia, "Frau Welt", die Freiheit, die Freude und daß
hier ein Zusammenhang zur griechischen Götterwelt besteht oder von
Schillern dem Zeitgeist ("Papai, was ist das?") entsprechend
hergestellt wurde?

> Frage: Aber was spielt das FEUER hier für eine Rolle? Was hat das Feuer mit
> Freude zu tun?

Weil ein Götterfunke vielleicht in uns etwas entzündet, was man dann
mit gewisser Berechtigung ein "Feuer" nennen mag. Vergleiche auch
"Feuer der Leidenschaft" oder wenn es sein muß den Text von "Ring of
Fire".

> Im Paradies sind alle gleich, es gibt es keine Unterschiede zwischen arm und
> reich, alt und jung oder anderen Gegensätzen.

Ohh Gott. Die armen Kinder. In dem Alter schon sozialistische Utopien,
religiös verbrämt. Aber dann laß doch bitte unseren guten Schiller da
raus.


>
> >> Alle Menschen werden Brüder,
> >> Wo dein sanfter Flügel weilt.
>
> Wer ins Paradies tritt, oder wer mit einem der im Paradies war in Kontakt
> tritt ,wird jeden Menschen wie sein Bruder/Schwester lieben und
> respektieren.

Entschuldige, so ein Schwachsinn!
Es geht um die Freude!, wo Menschen sich freuen, gibt es normalerweise
keinen Zank und Streit (--> alle Menschen werden Brüder ...), das kann
doch nun wirklich jedes Kind verstehen.

Bericht is verwijderd
Bericht is verwijderd

Richard Loebner

ongelezen,
15 aug 2008, 16:14:1315-08-2008
aan
The message <3i3ba41oof2naf38r...@4ax.com>
from Heinz Brueckner <Mura...@t-online.de> contains these words:

> am Fri, 15 Aug 2008 11:57:55 +0200 schrieb Wolfram Heinrich
> <in...@theodor-rieh.de>:

> > > Ja, klingt schön, künstlerisch, aber Nutzwert ist daran ja wohl
> > > keiner. Also was darüber nachdenken?
> >
> > "Zum Verständigungsmittel eignet sich die Sprache nur bedingt. Entgegen
> > einem offenbar unzerstörbaren Vorurteil, das viele Linguisten mit den
> > meisten Laien teilen, ist Information weder die älteste, noch die
> > typischste, geschweige die häufigste Verwendungsart der Sprache."
> > Wolf Schneider: "Wörter machen Leute"

> "Die Sprache ist dem Menschen gegeben,
> um seine Gedanken zu verbergen."
> (Talleyrand)

Aber die meist erklärende Redundanz bleibt der Poesie durch ihre Eleganz
erspart.

--
Gruß
Richard

Andreas Höfeld

ongelezen,
16 aug 2008, 06:00:2916-08-2008
aan
Nachricht von Wolfram Heinrich:

> "Zum Verständigungsmittel eignet sich die Sprache nur bedingt. Entgegen
> einem offenbar unzerstörbaren Vorurteil, das viele Linguisten mit den
> meisten Laien teilen, ist Information weder die älteste, noch die
> typischste, geschweige die häufigste Verwendungsart der Sprache."
> Wolf Schneider: "Wörter machen Leute"

Erfahrene Usenetter sind sich dessen wohl bewußt.

Andreas

Christian Seidl

ongelezen,
16 aug 2008, 08:39:4516-08-2008
aan
On 15 Aug., 11:57, Wolfram Heinrich <i...@theodor-rieh.de> wrote:

> "Zum Verständigungsmittel eignet sich die Sprache nur bedingt. Entgegen
> einem offenbar unzerstörbaren Vorurteil, das viele Linguisten mit den
> meisten Laien teilen, ist Information weder die älteste, noch die
> typischste, geschweige die häufigste Verwendungsart der Sprache."
> Wolf Schneider: "Wörter machen Leute"

Da Wolf Schneider ja offensichtlich Ohrenzeuge bei der ältesten
Verwendung von Sprache war, würde mich interessieren, was denn damals
die Verwendungsart der Sprache war.

Ch.

René

ongelezen,
16 aug 2008, 10:47:5416-08-2008
aan
On 2008-08-13 19:31:12 -0500, Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> said:

> Am Wed, 13 Aug 2008 03:50:48 -0700 (PDT) schrieb Florian Ritter:
>
>> On 12 Aug., 13:50, Heinz Brueckner <Murat_...@t-online.de> wrote:
>>
>>>> Springt der Funke noch wenn der Gegenüber eine andere Hautfarbe besitzt?
>>>
>>> Ja. Im gelobten Land (Bayern) funktioniert das.
>>> Da haben sich die Besatzungs-Neger von die Amis hauptsächlich
>>> untereinander geprügelt; seither mag man sie. Umso mehr, als
>>> _die_ inzwischen weg sind. :-)
>>
>> In Augsburg war ich mal in einer ehem. Kavalleriekaserne (es hatte
>> noch die Stahlringe an den Wänden, Pferde festzumachen), da waren Amis
>> untergebracht. Ich beobachtete einen Ltnt., der seinen gerade zum
>> Herbstmanöver aus Georgia eingeflogenen Zug vergeblich zum Antreten zu
>> bewegen suchte. Es war unglaublich - FR
>
> Die Helden von Übersee hatten wohl zu wenig Angst, um wirklich gute
> Soldaten zu sein.

Ach, Er nun wieder mit seinen Vorstellungen aus dem stillen Kämmerlein.


--
Never ask a man if he's from Texas.
If he is, he'll tell you on his own.
If he ain't, no need to embarrass him.

René

ongelezen,
16 aug 2008, 11:08:3016-08-2008
aan
On 2008-08-13 19:51:38 -0500, Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> said:

> Lyrik nix gut für Gebrauchsanweisungen.

Kommt drauf an. Wurde wohl nur noch nicht oft genug probiert.

Unser größtes Glück auf Erden, ist wenn Sie unser Kunde werden!
Ihre neue Mikrowelle macht alles heiß, ganz auf die Schnelle.
Nehmen Sie sich nun die Zeit, dies Buch zu lesen, für alle Fälle!
Einfach wahllos Knöpfe drücken? Geht auch; doch manchmal wills nicht glücken.

Suppen kreisen, Elektronen gleißen, durch die Nudeln, Möhren jagen.
Atome wild erregt, schwingen, tanzen um die Wette. Und es brodelt,
blubbert, köchelt.
PING! "Zu heiß!", die Hausfrau röchelt. Zwei Minuten für nen Teller!
Anderthalb fürn Kaffeebecher.


--
The short answer is "Yes." The long answer is "No."

Wolfram Heinrich

ongelezen,
16 aug 2008, 15:26:3916-08-2008
aan
Am Sat, 16 Aug 2008 09:47:54 -0500 schrieb René:

> On 2008-08-13 19:31:12 -0500, Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> said:
>
>> Am Wed, 13 Aug 2008 03:50:48 -0700 (PDT) schrieb Florian Ritter:
>>
>>> In Augsburg war ich mal in einer ehem. Kavalleriekaserne (es hatte
>>> noch die Stahlringe an den Wänden, Pferde festzumachen), da waren Amis
>>> untergebracht. Ich beobachtete einen Ltnt., der seinen gerade zum
>>> Herbstmanöver aus Georgia eingeflogenen Zug vergeblich zum Antreten zu
>>> bewegen suchte. Es war unglaublich - FR
>>
>> Die Helden von Übersee hatten wohl zu wenig Angst, um wirklich gute
>> Soldaten zu sein.
>
> Ach, Er nun wieder mit seinen Vorstellungen aus dem stillen Kämmerlein.

"Eine große Zahl Soldaten laßt sich nur durch Strenge und dadurch leiten,
daß man zuweilen Härte anwendet. Wenn sie nicht durch die Disziplin
zusammengehalten werden, schreiten sie zu den gröbsten Excessen. Sie sind
in größerer Zahl als ihre Vorgesetzten vorhanden. Allein die Furcht vermag
sie in ihren Grenzen zu halten."

"Sollte der gemeine Mann raisonniren, es sei in oder außer Dienst, unter
oder sonder Gewehr, so muß sogleich Standrecht über selbigen gehalten und
er mit 12 maligem Gassenlaufen bestraft werden, weil dergleichen kurze
Processe bei dem gemeinen Manne sehr viel Impression machen. Überhaupt muß
der gemeine Soldat vor dem Officiere mehr Furcht als vor dem Feinde haben."

Beide Zitate stammen von Friedrich Hohenzollern, einem erfahrenen
Praktiker, und zwar aus seiner Instruktion vom 11. Mai 1763 an die
Kommandeure der Infanterie- und Kavallerieregimenter.

Ciao
Wolfram
--
Meine Herren, es hat zu allen Zeiten Völker gegeben, die an einen Gott
glauben, und es hat zu allen Zeiten Völker gegeben, die an keinen Gott
glauben. Die Wahrheit wird, wie immer, in der Mitte liegen.
THEODOR FONTANE
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

René

ongelezen,
16 aug 2008, 15:42:5416-08-2008
aan
On 2008-08-16 14:26:39 -0500, Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> said:

> Beide Zitate stammen von Friedrich Hohenzollern, einem erfahrenen
> Praktiker, und zwar aus seiner Instruktion vom 11. Mai 1763 an die
> Kommandeure der Infanterie- und Kavallerieregimenter.

Wir haben heute 8-16-'08, zumindest auf meiner Armbanduhr. Du darfst
dir ausmalen, daß sich nicht nur Infanterie- und Kavallerietaktiken,
sondern auch Doktrinen in einem Vierteljahrtausend etwas geändert haben.


--
To learn more about our 24-Hour Phone Phobia Program, please call us at
1-800-828-7484.

Wolfram Heinrich

ongelezen,
16 aug 2008, 16:06:2316-08-2008
aan
Am Sat, 16 Aug 2008 14:42:54 -0500 schrieb René:

> On 2008-08-16 14:26:39 -0500, Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> said:
>
>> Beide Zitate stammen von Friedrich Hohenzollern, einem erfahrenen
>> Praktiker, und zwar aus seiner Instruktion vom 11. Mai 1763 an die
>> Kommandeure der Infanterie- und Kavallerieregimenter.
>
> Wir haben heute 8-16-'08, zumindest auf meiner Armbanduhr. Du darfst
> dir ausmalen, daß sich nicht nur Infanterie- und Kavallerietaktiken,
> sondern auch Doktrinen in einem Vierteljahrtausend etwas geändert haben.

Taktiken mögen sich geändert haben, die Menschen sind sich über die
Jahrhunderte hinweg ziemlich gleich geblieben. Und gemeine Soldaten sind
immer noch in sehr viel größerer Zahl als ihre Vorgesetzten vorhanden. Sie,
die immerhin bewaffnet sind, "in ihren Grenzen zu halten" bedarf es Angst.
Immer noch, deiner Armbanduhr zum Trotz.

Ciao
Wolfram
--
"Sich keine Illusionen mehr machen": da beginnen sie erst.
KARL KRAUS
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it>

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