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Etwas komplizierte Frage zu Telefonnummern/Ansprechstellen bei Rettungsaktion

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Ralf Schmode

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Oct 3, 2005, 4:47:34 AM10/3/05
to
Moin zusammen,

meine Frage ist etwas umständlich, deshalb konnte ich sie nicht ins
Subject quetschen.

Ich reite desöfteren alleine aus. Nun ist dabei durchaus das Risiko
gegeben, bei einem Sturz mit anschließender Bewußtlosigkeit nicht sofort
gefunden zu werden (u. U. über Stunden hinweg nicht), was insbesondere
im Winter nicht ungefährlich sein dürfte.

Mit einem (weit entfernt wohnenden) Bekannten, der ebenfalls desöfteren
allein ausreitet, habe ich deshalb folgendes Vorgehen verabredet: Vor
einem Alleinritt meldet sich der Ausreiter beim jeweils anderen (also
mein Bekannter bei mir und umgekehrt) telefonisch an und nach dem Ritt
wieder ab. Vorher wird jeweils ein topographischer Kartenausschnitt mit
der geplanten Route auf einem WWW-Server abgelegt.

Die Idee ist, daß der zum Ausritt Angemeldete beim Ausbleiben der
Rückmeldung durch den jeweils Anderen gesucht (lassen) werden kann. Die
im WWW hinterlegte Karte ermöglicht dem Rettungsdienst ggf. eine
gezielte Suche nach dem möglicherweise Verunfallten.

Meine Frage nun: Welche Telefonnummer wäre für eine "Verlustmeldung"
unter Angabe des Weblinks für den Kartenausschnitt sinnvoll? Mir spukt
die (Ortsvorwahl)-19222 im Kopf herum, ist die korrekt? Ich kann da ja
nun nicht einfach anrufen, um festzustellen, wer sich meldet...

Oder ist unser Ansatz verbesserungsfähig und jemand hat eine viel
bessere Idee, wie man das Problem lösen könnte?

Gruß aus Geesthacht -

Ralf

--
My animal photo page on the WWW: http://schmode.net (currently offline)
"Best of" portfolio: http://www2.fotocommunity.de/pc/pc.php4?mypics=254
My "adventure" of learning to ride: http://schmode.net/riding.htm
Mein "Abenteuer", Reiten zu lernen: http://schmode.net/reiten.htm

Bernhard Nowotny

unread,
Oct 3, 2005, 5:26:45 AM10/3/05
to
Ralf Schmode schrieb:

> Die Idee ist, daß der zum Ausritt Angemeldete beim Ausbleiben der
> Rückmeldung durch den jeweils Anderen gesucht (lassen) werden kann. Die
> im WWW hinterlegte Karte ermöglicht dem Rettungsdienst ggf. eine
> gezielte Suche nach dem möglicherweise Verunfallten.

Gute Idee.

> Meine Frage nun: Welche Telefonnummer wäre für eine "Verlustmeldung"
> unter Angabe des Weblinks für den Kartenausschnitt sinnvoll? Mir spukt
> die (Ortsvorwahl)-19222 im Kopf herum, ist die korrekt? Ich kann da ja
> nun nicht einfach anrufen, um festzustellen, wer sich meldet...

Kannst Du schon. Evtl. sofort nach der Geschäftsnummer fragen und
dann dort nochmal anrufen, dann wird keine Notrufleitung blockiert.
Aber ob die Nummer bei Dir korrekt ist, weiss ich nicht.
Frag' ggf. auf der nächsten Rettungswache mal nach, die können Dir
da helfen.

Üblicherweise kannst Du beim Notruf anrufen, wen Du willst
(110, 112, 19222) - wenn die nicht zuständig sind, werden sie
das an die zuständige Leitstelle weiterleiten. Günstiger ist
natürlich schon, wenn Du gleich die richtige Leitstelle am Rohr
hast.

> Oder ist unser Ansatz verbesserungsfähig und jemand hat eine viel
> bessere Idee, wie man das Problem lösen könnte?
> Gruß aus Geesthacht -

Mal mit der Rettungsleitstelle reden, was die dazu sagen.
Für Personensuche ist übrigens primär die Polizei zuständig, das
wäre auch ein guter Ansprechpartner für solche Absprachen.

Üblicherweise sind die Leitstellen/PIs recht aufgeschlossen
für sowas, es bedeutet ja keine Mehrarbeit für sie - der Notruf
wird ja ganz normal ausgelöst und die Karte ist dann eine gute
Hilfe, um den Einsatz zügig abzuwickeln.

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
"Life was simple before World War II. After that, we had systems."
-- Rear Admiral Grace Murray Hopper (documented first real computer bug)

Ulrich Meier

unread,
Oct 3, 2005, 5:42:12 AM10/3/05
to
Ralf Schmode wrote:

["Verlustmeldung" bei Ausritt]

> Meine Frage nun: Welche Telefonnummer wäre für eine "Verlustmeldung"
> unter Angabe des Weblinks für den Kartenausschnitt sinnvoll? Mir spukt
> die (Ortsvorwahl)-19222 im Kopf herum, ist die korrekt? Ich kann da ja
> nun nicht einfach anrufen, um festzustellen, wer sich meldet...
>
> Oder ist unser Ansatz verbesserungsfähig und jemand hat eine viel
> bessere Idee, wie man das Problem lösen könnte?

Die Suche nach Vermissten gehört zunächst in den Zuständigkeitsbereich der
Polizei: 110
Da Du wohl zu recht davon ausgehst, dass das Ausbleiben in diesem Fall eher
auf ein Unfallgeschehen zurückzuführen ist, bei dem zu vermuten ist, dass
der Ausbleibende Verletzungen davongetragen hat:
Geesthacht ist in Schleswig-Holstein, da dürfte die 112 (ohne Vorwahl) für
den Rettungsdienst nicht verkehrt sein.

Uli

--
Ulrich Meier * Keltenring 12 * D-82024 Taufkirchen
Fon +49 89 61469800 * GSM +49 172 5109109

Ralf Schmode

unread,
Oct 3, 2005, 5:57:22 AM10/3/05
to
Ulrich Meier wrote:

> Die Suche nach Vermissten gehört zunächst in den Zuständigkeitsbereich der
> Polizei: 110
> Da Du wohl zu recht davon ausgehst, dass das Ausbleiben in diesem Fall eher
> auf ein Unfallgeschehen zurückzuführen ist, bei dem zu vermuten ist, dass
> der Ausbleibende Verletzungen davongetragen hat:
> Geesthacht ist in Schleswig-Holstein, da dürfte die 112 (ohne Vorwahl) für
> den Rettungsdienst nicht verkehrt sein.

Hallo, Ulrich,

da liegt der Hase im Pfeffer: Mein Bekannter würde eine Suchaktion nach
mir aus Bayern anleiern müssen und vice versa. Für meinen Bekannten habe
ich eine mit örtlicher Vorwahl versehene 19222 als Ansprechnummer
bekommen, die in Schleswig-Holstein so nicht zu existieren scheint.
Deshalb eine (möglicherweise blöde) Nachfrage: Kann mein Bekannter die
110/112 durch Wählen meiner örtlichen Vorwahl "regionalisieren", so daß
der Geesthachter Notrufpolizeiposten am Rohr ist und nicht der in Landshut?

Gruß und danke - Ralf

Sebastian Courvoisier

unread,
Oct 3, 2005, 6:02:17 AM10/3/05
to
Folgendes gab *Bernhard Nowotny* vor mir zu Protokoll:

>> Meine Frage nun: Welche Telefonnummer wäre für eine "Verlustmeldung"
>> unter Angabe des Weblinks für den Kartenausschnitt sinnvoll? Mir spukt
>> die (Ortsvorwahl)-19222 im Kopf herum, ist die korrekt? Ich kann da ja
>> nun nicht einfach anrufen, um festzustellen, wer sich meldet...
>
> Kannst Du schon. Evtl. sofort nach der Geschäftsnummer fragen und
> dann dort nochmal anrufen, dann wird keine Notrufleitung blockiert.
> Aber ob die Nummer bei Dir korrekt ist, weiss ich nicht.
> Frag' ggf. auf der nächsten Rettungswache mal nach, die können Dir
> da helfen.

04541/ 19222 wäre, wie von Bernhard beschrieben, schonmal ein Anfang.

> Mal mit der Rettungsleitstelle reden, was die dazu sagen.
> Für Personensuche ist übrigens primär die Polizei zuständig, das
> wäre auch ein guter Ansprechpartner für solche Absprachen.
>
> Üblicherweise sind die Leitstellen/PIs recht aufgeschlossen
> für sowas, es bedeutet ja keine Mehrarbeit für sie - der Notruf
> wird ja ganz normal ausgelöst und die Karte ist dann eine gute
> Hilfe, um den Einsatz zügig abzuwickeln.

Polizei-Zentralstation Geesthacht: 04152/ 8003-0 (geesthacht.de)


Sebastian

Ralf Schmode

unread,
Oct 3, 2005, 6:04:20 AM10/3/05
to
(Cancel/Repost wegen falschen Bezugs dieser Antwort, sorry)

Bernhard Nowotny wrote:

> Ralf Schmode schrieb:
>> Die Idee ist, daß der zum Ausritt Angemeldete beim Ausbleiben der
>> Rückmeldung durch den jeweils Anderen gesucht (lassen) werden kann.
>> Die im WWW hinterlegte Karte ermöglicht dem Rettungsdienst ggf.
>> eine gezielte Suche nach dem möglicherweise Verunfallten.
>

> Üblicherweise kannst Du beim Notruf anrufen, wen Du willst (110, 112,
> 19222) - wenn die nicht zuständig sind, werden sie das an die
> zuständige Leitstelle weiterleiten. Günstiger ist natürlich schon,
> wenn Du gleich die richtige Leitstelle am Rohr hast.

Hallo, Bernhard,

danke auch Dir für die Antwort. Zum Thema 110/112 habe ich allerdings
eine Nachfrage, die ich auch Ulrich Meier schon gestellt habe, der auch
diese Nummern vorgeschlagen hat. Ich mache mal c&p:

"Mein Bekannter würde eine Suchaktion nach mir aus Bayern anleiern
müssen und vice versa. Für meinen Bekannten habe ich eine mit örtlicher
Vorwahl versehene 19222 als Ansprechnummer bekommen, die in
Schleswig-Holstein so nicht zu existieren scheint. Deshalb eine
(möglicherweise blöde) Nachfrage: Kann mein Bekannter die 110/112 durch
Wählen meiner örtlichen Vorwahl "regionalisieren", so daß der
Geesthachter Notrufpolizeiposten am Rohr ist und nicht der in Landshut?"

>> Oder ist unser Ansatz verbesserungsfähig und jemand hat eine viel

>> bessere Idee, wie man das Problem lösen könnte? Gruß aus Geesthacht
>> -
>
> Mal mit der Rettungsleitstelle reden, was die dazu sagen. Für
> Personensuche ist übrigens primär die Polizei zuständig, das wäre
> auch ein guter Ansprechpartner für solche Absprachen.

Werde ich tun, wenn ich die Geschäftsnummer rausbekommen habe. Im
Telefonbuch und unter www.geesthacht.de steht nichts Verwertbares, unter
der Geschäftsnummer des örtlichen Pol.-Reviers geht keiner ran.

> Üblicherweise sind die Leitstellen/PIs recht aufgeschlossen für
> sowas, es bedeutet ja keine Mehrarbeit für sie - der Notruf wird ja
> ganz normal ausgelöst und die Karte ist dann eine gute Hilfe, um den
> Einsatz zügig abzuwickeln.

Das denke ich auch - sofern die Leitstelle Internet hat und dort jemand
ist, der sich mit sowas auskennt ;-)

Gruß - Ralf

Bernhard Nowotny

unread,
Oct 3, 2005, 6:05:55 AM10/3/05
to
Ralf Schmode schrieb:

> Ulrich Meier wrote:
>>Die Suche nach Vermissten gehört zunächst in den Zuständigkeitsbereich der
>>Polizei: 110
>>Geesthacht ist in Schleswig-Holstein, da dürfte die 112 (ohne Vorwahl) für
>>den Rettungsdienst nicht verkehrt sein.
> da liegt der Hase im Pfeffer: Mein Bekannter würde eine Suchaktion nach
> mir aus Bayern anleiern müssen und vice versa. Für meinen Bekannten habe
> ich eine mit örtlicher Vorwahl versehene 19222 als Ansprechnummer

Vorsicht: auch in Bayern wird das nicht mehr ewig gelten. Ein paar
Jahre zwar schon noch, aber das würde ich halt hin und wieder
prüfen, wenn Du vorhast auch nach 2010 noch zu reiten.

> bekommen, die in Schleswig-Holstein so nicht zu existieren scheint.
> Deshalb eine (möglicherweise blöde) Nachfrage: Kann mein Bekannter die
> 110/112 durch Wählen meiner örtlichen Vorwahl "regionalisieren", so daß
> der Geesthachter Notrufpolizeiposten am Rohr ist und nicht der in Landshut?

Nein. Die 110/112 lässt keine Vorwahl zu. Lasst euch die Geschäftsnummer
der zuständigen Polizei-Zentrale geben, die ebenfalls 24h besetzt ist.

Ralf Schmode

unread,
Oct 3, 2005, 6:09:05 AM10/3/05
to
Sebastian Courvoisier wrote:

[Rettungsleitstelle]

>> Evtl. sofort nach der Geschäftsnummer fragen und
>> dann dort nochmal anrufen, dann wird keine Notrufleitung blockiert.
>> Aber ob die Nummer bei Dir korrekt ist, weiss ich nicht.
>> Frag' ggf. auf der nächsten Rettungswache mal nach, die können Dir
>> da helfen.
>
> 04541/ 19222 wäre, wie von Bernhard beschrieben, schonmal ein Anfang.

Moin, Sebastian,

komisch... ich hatte im Internet die 04541/192222 (also eine "2" mehr)
gefunden und es unter diesen Umständen für unmöglich gehalten, daß eine
04541/19222 überhaupt existiert. *Wenn* das die Leitstelle wäre, würde
ich dort ungern anrufen, solange ich nicht sicher bin, daß es eine
"alternative" Nummer gibt, auf die keine Notrufe auflaufen.

> Polizei-Zentralstation Geesthacht: 04152/ 8003-0 (geesthacht.de)

Geht keiner ran :-)

Gruß und danke, Ralf

Sebastian Courvoisier

unread,
Oct 3, 2005, 6:16:19 AM10/3/05
to
Folgendes gab *Ralf Schmode* vor mir zu Protokoll:

> komisch... ich hatte im Internet die 04541/192222 (also eine "2" mehr)
> gefunden und es unter diesen Umständen für unmöglich gehalten, daß eine
> 04541/19222 überhaupt existiert. *Wenn* das die Leitstelle wäre, würde
> ich dort ungern anrufen, solange ich nicht sicher bin, daß es eine
> "alternative" Nummer gibt, auf die keine Notrufe auflaufen.

Keine Angst, ist keine richtige Notrufnummer. Wird hauptsächlich für
Krankentransporte verwendet.
Anrufen, kurz Anliegen erklären und die werden dir dann schon sagen, ob
du eine andere Nummer benutzen sollst.

>> Polizei-Zentralstation Geesthacht: 04152/ 8003-0 (geesthacht.de)
>
> Geht keiner ran :-)

Sind eventuell alle unterwegs...
Nummer der Pol-Lst habe ich leider auch nicht. Einfach mal später anrufen.


Sebastian

Bernhard Nowotny

unread,
Oct 3, 2005, 6:14:31 AM10/3/05
to
Ralf Schmode schrieb:

> danke auch Dir für die Antwort. Zum Thema 110/112 habe ich allerdings
> eine Nachfrage, die ich auch Ulrich Meier schon gestellt habe, der auch
> diese Nummern vorgeschlagen hat. Ich mache mal c&p:

c&p brauchst Du nicht. Die Antwort an Uli kann ich auch lesen und
habe auch dort geantwortet. Das ist der Vorteil von Threads, manche
Internet-Foren-Künstler sind halt damit leicht überfordert.
Siehe meine Antwort auf Deine Antwort an Uli und Sebastians
Antwort auf meine Antwort auf Deine Frage. :)

>>sowas, es bedeutet ja keine Mehrarbeit für sie - der Notruf wird ja
>>ganz normal ausgelöst und die Karte ist dann eine gute Hilfe, um den
>>Einsatz zügig abzuwickeln.
> Das denke ich auch - sofern die Leitstelle Internet hat und dort jemand
> ist, der sich mit sowas auskennt ;-)

Haben sie üblicherweise. Bei mancher Hinterwald-Polizeidienststelle
oder Orts-Feuerwehrzentrale würde ich das aber sicherheitshalber
auch nochmal abklären.

PS: Man kann solche Meldewege durchaus mal üben - nach vorheriger
Absprache, ggf. ist auch ein HiOrg-Ortsverein (gegen das Spendieren
einer Brotzeit) mal dankbar da spasseshalber mitzusuchen. Wir haben
hier jährlich Übungen zum Meldeweg bei Waldunfall für die örtlichen
Forstbehörden. Das ist im Prinzip nichts anderes (und gibt immer
wieder interessante Erkenntnisse über die Veränderung von Waldwegen
und Abdeckqualitäten von Handynetzen).

Bernhard Nowotny

unread,
Oct 3, 2005, 6:18:58 AM10/3/05
to
Ralf Schmode schrieb:

> Sebastian Courvoisier wrote:
>>04541/ 19222 wäre, wie von Bernhard beschrieben, schonmal ein Anfang.
> komisch... ich hatte im Internet die 04541/192222 (also eine "2" mehr)

...ist eine 2 zuviel.

> gefunden und es unter diesen Umständen für unmöglich gehalten, daß eine
> 04541/19222 überhaupt existiert. *Wenn* das die Leitstelle wäre, würde
> ich dort ungern anrufen, solange ich nicht sicher bin, daß es eine
> "alternative" Nummer gibt, auf die keine Notrufe auflaufen.

Kein Problem - die Rufnummer ist zum Anrufen da.
Also anrufen. Jetzt. Fragen.
Ggf. schöne Grüße von der bayerischen Leitstelle ausrichten, die
das bereits mitmacht. :)

Und hier berichten, was die dazu meinen.

>>Polizei-Zentralstation Geesthacht: 04152/ 8003-0 (geesthacht.de)
> Geht keiner ran :-)

Später nochmal probieren. Oder einfach mal vorbeifahren und
die Dinge persönlich besprechen. Ggf. am besten auch mal unter
Werktags, wenn der $Chef da ist.

Message has been deleted

Bernhard Nowotny

unread,
Oct 3, 2005, 6:20:17 AM10/3/05
to
Ralf Schmode schrieb:

> Sebastian Courvoisier wrote:
>
>> 04541/ 19222 wäre, wie von Bernhard beschrieben, schonmal ein Anfang.
>

> komisch... ich hatte im Internet die 04541/192222 (also eine "2" mehr)


...ist eine 2 zuviel.

> gefunden und es unter diesen Umständen für unmöglich gehalten, daß eine
> 04541/19222 überhaupt existiert. *Wenn* das die Leitstelle wäre, würde
> ich dort ungern anrufen, solange ich nicht sicher bin, daß es eine
> "alternative" Nummer gibt, auf die keine Notrufe auflaufen.

Kein Problem - die Rufnummer ist zum Anrufen da.
Also anrufen. Jetzt. Fragen.
Ggf. schöne Grüße von der bayerischen Leitstelle ausrichten, die
das bereits mitmacht. :)

Und hier berichten, was die dazu meinen.

>> Polizei-Zentralstation Geesthacht: 04152/ 8003-0 (geesthacht.de)
>
> Geht keiner ran :-)


Später nochmal probieren. Oder einfach mal vorbeifahren und
die Dinge persönlich besprechen. Ggf. am besten auch mal unter
Werktags, wenn der $Chef da ist.

Servus,

Ralf Schmode

unread,
Oct 3, 2005, 7:20:12 AM10/3/05
to
Bernhard Nowotny wrote:

[Suchaktion durch Rettungsleitstelle bei Alleinausritt-Unfall)

> Kein Problem - die Rufnummer ist zum Anrufen da.
> Also anrufen. Jetzt. Fragen.

Moinsen nochmal,

sodele - ich hab jetzt In der LSt. angerufen. Die gute Nachricht ist,
daß die Telefonnummer so stimmt. Die schlechte Nachricht ist, daß dort
wohl nicht immer jemand anwesend ist, der sich mit Internet und E-Mail
auskennt. WWW-Zugang gibt es dort gar nicht, lediglich E-Mail. Also wird
im Fall des Falles mein Bekannter die Karte per Mail dorthin schicken
und hoffen müssen, daß jemand mit dem Dateianhang was anzufangen weiß :-/

> Und hier berichten, was die dazu meinen.

Ist hiermit (zunächst) geschehen. Eventuell werde ich unter der Woche
mit der Leitstelle absprechen, versuchsweise eine Karte per Mail zu
übermitteln. Mein Bekannter und ich hatten bisher Kartenausschnitte im
Format .png erstellt, aber wir werden wohl noch auf .jpg umsteigen, weil
nicht jeder Web-/Mailclient was mit .png anfangen kann...

> Oder einfach mal vorbeifahren und
> die Dinge persönlich besprechen. Ggf. am besten auch mal unter
> Werktags, wenn der $Chef da ist.

Vielleich mache ich das auch nochmal - nächste Woche habe ich frei, es
bietet sich also an. Möglicherweise hat die Polizei auch WWW-Zugang und
ist damit vielleicht einen Schritt schneller als die Rettungsleitstelle.

Gruß aus dem Norden -

Peter Geerlings

unread,
Oct 3, 2005, 9:32:32 AM10/3/05
to
Ralf Schmode wrote:
...das Risiko

> gegeben, bei einem Sturz mit anschließender Bewußtlosigkeit nicht sofort
> gefunden zu werden .....Vorher wird jeweils ein topographischer Kartenausschnitt mit

> der geplanten Route auf einem WWW-Server abgelegt.
....

Ist generell ja eine gute Sache, wie wäre es aber zusätzlich mit nem
Handy auszureiten, dass die GPS-Standortdaten in Intervallen/ auf
Anfrage übertragen kann? Es gibt auch solche, die eine Art
Totmannfunktion haben...Das könnte u.U. ein Suche sehr verkürzen. Oder
aber einer zusätzlichen Bakenaussendung per Funk bei Deinem Reitstall/
Verein... per eigenem Betriebsfunk oder PMR...
Wäre z.B. ideal für den möglichen Fall einer nicht vorhandenen
Handyverbindung..

Grüsse, Peter

Guido Lobermann

unread,
Oct 3, 2005, 9:48:22 AM10/3/05
to
Am Mon, 03 Oct 2005 13:20:12 +0200 schrieb Ralf Schmode:

> Vielleich mache ich das auch nochmal - nächste Woche habe ich frei, es
> bietet sich also an. Möglicherweise hat die Polizei auch WWW-Zugang und
> ist damit vielleicht einen Schritt schneller als die Rettungsleitstelle.

Ist das eine reine Rettungsleitstelle oder eine integrierte Leitstelle
für Feuerwehr und Rettungsdienst? Feuerwehrleitstellen dürften
mittlerweile alle einen Internetanschluss haben, allein schon wg der
Aktualität verschiedener Wetterinformationsdienste (FeWIS, KONRAD usw.).

--
Guido Lobermann
Tel. pr. 07231 4244671
Tel. di. 07231 39-1255
http://www.feuerwehr-pforzheim.de

Sebastian Courvoisier

unread,
Oct 3, 2005, 9:59:02 AM10/3/05
to
Folgendes gab *Guido Lobermann* vor mir zu Protokoll:

>> Vielleich mache ich das auch nochmal - nächste Woche habe ich frei, es
>> bietet sich also an. Möglicherweise hat die Polizei auch WWW-Zugang und
>> ist damit vielleicht einen Schritt schneller als die Rettungsleitstelle.
>
> Ist das eine reine Rettungsleitstelle oder eine integrierte Leitstelle
> für Feuerwehr und Rettungsdienst? Feuerwehrleitstellen dürften
> mittlerweile alle einen Internetanschluss haben, allein schon wg der
> Aktualität verschiedener Wetterinformationsdienste (FeWIS, KONRAD usw.).

Da Schleswig-Holstein: Integrierte Leitstelle


Sebastian

Ralf Schmode

unread,
Oct 3, 2005, 10:01:14 AM10/3/05
to
Peter Geerlings wrote:

[Ausritt ohne Begleitung]

>> Vorher wird jeweils ein topographischer Kartenausschnitt mit
>> der geplanten Route auf einem WWW-Server abgelegt.
> ....
>
> Ist generell ja eine gute Sache, wie wäre es aber zusätzlich mit nem
> Handy auszureiten, dass die GPS-Standortdaten in Intervallen/ auf
> Anfrage übertragen kann? Es gibt auch solche, die eine Art
> Totmannfunktion haben...Das könnte u.U. ein Suche sehr verkürzen.

Hallo, Peter,

gibt es diese Kombination (GPS-Übermittlung *und* Totmannfunktion)
wirklich, wüßtest Du einen Hersteller? Wenn ich allein ausreite, ist
natürlich das Handy immer dabei, ebenso ein GPS-Empfänger, aber die
nützen mir nur was, wenn ich bei Bewußtsein bin. Ich bin ein wenig
skeptisch, ob ein "elektronisch" generierter Notruf ggf. ernst genommen
wird, aber ich könnte ja dafür sorgen, daß ihn mein Bekannter erhält
(und umgekehrt) und dann der jeweils Andere - selbstverständlich erst
nach einem Kontrollanruf - die nötigen Maßnahmen einleitet.

> Oder
> aber einer zusätzlichen Bakenaussendung per Funk bei Deinem Reitstall/
> Verein... per eigenem Betriebsfunk oder PMR...

Das wird wohl nichts, denn einer der Ställe, von dem aus ich derzeit
ausreite, ist so klein, daß dort desöfteren außer mir niemand
anzutreffen ist.

Gruß aus dem Norden -

Dirk Schneider

unread,
Oct 3, 2005, 10:16:16 AM10/3/05
to
Ralf Schmode schrieb am 03.10.2005 11:57:

> Deshalb eine (möglicherweise blöde) Nachfrage: Kann mein Bekannter die
> 110/112 durch Wählen meiner örtlichen Vorwahl "regionalisieren", so daß
> der Geesthachter Notrufpolizeiposten am Rohr ist und nicht der in Landshut?

Nein, Notruf mit Vorwahl funktioniert nicht. Ich kenne die Gegebenheiten
in SH mit evtl. kleinen Polizeiposten nicht, weiß nicht, wo da die 110
aufläuft aber normalerweise sollte eine Dienststelle, die den 110-Notruf
annimmt, auch über eine normale Amtsleitung verfügen. Und in Geesthacht
gibt es den Eintrag "Polizei-Revier und Kripo-Außenstelle (04152)
8003-0. Zumindest unter dieser Nummer könnte man ja mal nachfragen.

Gruß Dirk.

--
Signatur vorübergehend außer Betrieb!

Christoph Brodesser

unread,
Oct 3, 2005, 10:40:16 AM10/3/05
to
Ralf Schmode <rsch...@gmx.net> schrieb:

>gibt es diese Kombination (GPS-Übermittlung *und* Totmannfunktion)
>wirklich, wüßtest Du einen Hersteller?

hmm - ich habe dumpf in Erinnerung, dass die Fa. Benefon so etwas
anbietet - vielleicht einmal danach googeln?!

--
Christoph Brodesser
Merschkamp 13
48356 Nordwalde
===================
"Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben!
Man muß auch anderer Meinung sein!"

Ulrich Meier

unread,
Oct 3, 2005, 11:02:40 AM10/3/05
to
Ralf Schmode wrote:

eigentlich ist ja schon alles beantwortet, deshalb nur kurz:

> da liegt der Hase im Pfeffer: Mein Bekannter würde eine Suchaktion nach
> mir aus Bayern anleiern müssen und vice versa. Für meinen Bekannten habe
> ich eine mit örtlicher Vorwahl versehene 19222 als Ansprechnummer
> bekommen, die in Schleswig-Holstein so nicht zu existieren scheint.
> Deshalb eine (möglicherweise blöde) Nachfrage: Kann mein Bekannter die
> 110/112 durch Wählen meiner örtlichen Vorwahl "regionalisieren", so daß
> der Geesthachter Notrufpolizeiposten am Rohr ist und nicht der in
> Landshut?

Die "Bayern" (zumindest Rettung) gehen alle mit Ortsvorwahl/19222

Die 110/112 eben nicht, aber jede RLSt/FWLSt/PEZ hat neben der Notrufnummer
auch eine "richtige" Rufnummer, die zwar nicht unbedingt priorisiert
abgefragt wird, aber immerhin.

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 3, 2005, 11:09:25 AM10/3/05
to
Hi,

Ralf Schmode schrieb:


> Ich reite desöfteren alleine aus. Nun ist dabei durchaus das Risiko
> gegeben, bei einem Sturz mit anschließender Bewußtlosigkeit nicht
> sofort gefunden zu werden (u. U. über Stunden hinweg nicht), was
> insbesondere im Winter nicht ungefährlich sein dürfte.
> Mit einem (weit entfernt wohnenden) Bekannten, der ebenfalls


Sorry für die vielleicht etwas indiskrete Frage - aber kennst du keine
"ortsnahen" Leute (Angehörige, Reiterkollegen, Reitstallbesitzer etc.)?
Das wäre doch zumindest was lokale Ortskenntnis etc. betrifft doch der
einfachere Weg.....


Gruß

Erich


--
Wieviel Sauerstoff? "Je blau desto mehr"

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 3, 2005, 11:42:31 AM10/3/05
to
Ralf Schmode wrote:
> Ich reite desöfteren alleine aus. Nun ist dabei durchaus das Risiko
> gegeben, bei einem Sturz mit anschließender Bewußtlosigkeit nicht
> sofort gefunden zu werden (u. U. über Stunden hinweg nicht), was
> insbesondere im Winter nicht ungefährlich sein dürfte.
> Die Idee ist, daß der zum Ausritt Angemeldete beim Ausbleiben der
> Rückmeldung durch den jeweils Anderen gesucht (lassen) werden kann.
> Die im WWW hinterlegte Karte ermöglicht dem Rettungsdienst ggf. eine
> gezielte Suche nach dem möglicherweise Verunfallten.

Auch wenn es mit deiner Frage nichts zu tun hat, möchte ich nur
mal kurz darauf hinweisen, dass der Rettungsdienst sich eher
nicht auf die Suche machen wird.
Da es sich leider bei vielen Polizeidienststellen immer noch nicht
rumgesprochen hat, hier mein kleiner Tipp: sorgt bei einer
Vermisstenmeldung auch immer dafür, dass die umliegenden
Rettungshundestaffeln alarmiert werden! Die werden euch am
schnellsten finden.
Und wie gesagt, oft weiss die Polizei nicht, dass es sowas
überhaupt gibt und dass die Alarmierung kostenlos ist.
Ich hatte es bei einigen Einsätzen, dass die Angehörigen auf
unsere Alarmierung gedrängt haben, was dann auch erfolgreich
war.
Keiner wird dich schneller finden als ein Rettungshund :-)

Gruss Karina

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 3, 2005, 12:06:17 PM10/3/05
to
Hi,

"Karina Leo-Steffen" schrieb:

> Keiner wird dich schneller finden als ein Rettungshund :-)

Kommt auf das Gelände an. In einigen Fällen ist das System
"Rettungshunde" wenig bis nicht geeignet.

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 3, 2005, 12:30:33 PM10/3/05
to
Erich Kirchmayer wrote:
> "Karina Leo-Steffen" schrieb:
>
>> Keiner wird dich schneller finden als ein Rettungshund :-)
>
> Kommt auf das Gelände an. In einigen Fällen ist das System
> "Rettungshunde" wenig bis nicht geeignet.

Welche Gelände meinst du, wo ein Reiter vermisst wird, der
nicht sofort durch Passanten gefunden wird?
Ich gehe, vielleicht fälschlicherweise, davon aus, dass ein
Reiter nicht durch eine Grossstadt reitet, sondern eher auf
einsamen Waldwegen, Feldern, Wiesen unterwegs ist und
da fällt mir jetzt adhoc kein Gelände ein, wo das System
Rettungshunde wenig bis nicht geeignet ist.

Gruss
Karina

Ingo zum Felde

unread,
Oct 3, 2005, 12:53:29 PM10/3/05
to
Karina Leo-Steffen schrieb:

> Keiner wird dich schneller finden als ein Rettungshund :-)

Reiter werden sicherlich von Reitern auch ganz gut gefunden;-)
Wo es nicht genügend reiter gibt tut es eine "Horde" Radfahrer auch.

Gruß
Ingo

--
ingo . zum . felde at freenet . de

Ralf Schmode

unread,
Oct 3, 2005, 1:04:00 PM10/3/05
to
Erich Kirchmayer wrote:

Hi, Erich,

in dem Stall, in dem ich derzeit am meisten ausreite, ist die
Einstellergemeinschaft sehr klein - oft ist dort (fast) niemand sonst,
wenn ich ins Gelände gehe, oder die Leute gehen selbst gerade ausreiten.
Es geht ja nicht unbedingt darum, jemanden zu finden, der selbst nach
mir sucht, sondern jemanden, der ggf. zuverlässig eine Suchaktion
einleitet und mit den von mir hinterlegten Angaben zur geplanten Route
ggf. was anfangen kann.

Wenn jemand am Stall ist, sage ich dort schon Bescheid, wohin ich
ungefähr reite und wann ich in etwa zurückkomme. Aber mit einem festen
"Partner", der sofort (nämlich dann, wenn die vereinbarte Rückmeldung
meinerseits ausbleibt) reagieren und die für eine Suchaktion notwendigen
Informationen weitergeben kann, fühle ich mich bei dieser Sache schon
ein wenig sicherer.

Gruß - Ralf

Markus Machner

unread,
Oct 3, 2005, 1:14:41 PM10/3/05
to
Erich Kirchmayer wrote:

> Kommt auf das Gelände an. In einigen Fällen ist das System
> "Rettungshunde" wenig bis nicht geeignet.

Wo könnte ein Reiter unterwegs sein, wo ein Hund nicht hinkommt?

Gruß,
Markus

Stefan Barnikow

unread,
Oct 3, 2005, 11:43:14 AM10/3/05
to
begin quoting Ralf Schmode <rsch...@gmx.net>:

> Bernhard Nowotny wrote:
>
> [Suchaktion durch Rettungsleitstelle bei Alleinausritt-Unfall)
>
>> Kein Problem - die Rufnummer ist zum Anrufen da.
>> Also anrufen. Jetzt. Fragen.
>
> Moinsen nochmal,
>
> sodele - ich hab jetzt In der LSt. angerufen. Die gute Nachricht ist,
> daß die Telefonnummer so stimmt. Die schlechte Nachricht ist, daß dort
> wohl nicht immer jemand anwesend ist, der sich mit Internet und E-Mail
> auskennt.

Haben die ein Fax? Da die Karte sowieso digital vorliegt, bräuchtet
Ihr die nur noch an deren Faxnummer "auszudrucken". Tauglichkeit der
Karte für schwarz/weiß und beschränkte Auflösung müßt Ihr vorher mal
testen, aber wenn es klappt, ist es robuster als e-Mail.
Aber braucht nicht eher das ausrückende Fahrzeug die Karte? Die LSt
muß ja "nur" herausfinden, wen sie am besten hinschicken sollte, und
dazu braucht sie Gebiet und ggf. sinnvollste Anfahrtsroute.

Mit Kartenmaterial öffentlich im Netz könnt Ihr übrigens Abmahnungen
bekommen. Wenn Ihr das wirklich so machen wollt, ruft mindestens mal
vorher beim Kartenverlag an.


Ciao,
Stefan

Ralf Schmode

unread,
Oct 3, 2005, 2:09:58 PM10/3/05
to
Stefan Barnikow wrote:

> begin quoting Ralf Schmode <rsch...@gmx.net>:
>>

>> [Suchaktion durch Rettungsleitstelle bei Alleinausritt-Unfall)
>

> Haben die ein Fax? Da die Karte sowieso digital vorliegt, bräuchtet
> Ihr die nur noch an deren Faxnummer "auszudrucken". Tauglichkeit der
> Karte für schwarz/weiß und beschränkte Auflösung müßt Ihr vorher mal
> testen, aber wenn es klappt, ist es robuster als e-Mail.

Hallo, Stefan,

weder mein PC noch der meines "Partners" sind zum Faxversenden
eingerichtet. Aber ich werde mal klären, ob die Leitstelle Fax hat. Wenn
es nötig ist, kann ich innerhalb weniger Minuten auf ein Faxgerät
andernorts zugreifen.

> Aber braucht nicht eher das ausrückende Fahrzeug die Karte?

Natürlich. Da wäre IMHO wieder der Versand über E-Mail vorteilhaft, weil
die Karte verlustfrei sowohl in mehreren Exemplaren auf Papier
ausgedruckt als auch weitergeleitet werden könnte.

> Die LSt
> muß ja "nur" herausfinden, wen sie am besten hinschicken sollte, und
> dazu braucht sie Gebiet und ggf. sinnvollste Anfahrtsroute.

Es wäre in jedem Fall sinnvoll, die Karte so zur Verfügung zu stellen,
daß ggf. genügend lesbare Exemplare bereitgestellt werden können.

> Mit Kartenmaterial öffentlich im Netz könnt Ihr übrigens Abmahnungen
> bekommen.

Ich weiß. Aber IIRC erfüllt eine auf einem Werbserver unter einem nicht
allgemein zugänglichen URL abgelegte Datei nicht unbedingt das Kriterium
einer Veröffentlichung. Wenn ich das Teil nicht ins Netz stelle, sondern
per E-Mail verschicke, kann ich mir erst recht nicht vorstellen, daß das
den Rang einer Veröffentlichung hat - dann dürfte ich einem freundlichen
Mitmenschen nicht mal eine Papierkarte unter die Nase halten, um nach
dem Weg zu fragen :-)

> Wenn Ihr das wirklich so machen wollt, ruft mindestens mal
> vorher beim Kartenverlag an.

Der Kartenausschnitt, den ich verwende, wird aus den genannten Gründen -
kein WWW in der Leitstelle - vermutlich nur per Mail verschickt. Aber
Fragen kann vermutlich trotzdem nicht schaden, zumal ja im Fall des
Falles noch ein paar Kopien/Ausdrucke mehr gefertigt werden müssen.

Gruß - Ralf

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 3, 2005, 5:48:15 PM10/3/05
to
Hi,

"Karina Leo-Steffen" schrieb:

> >> Keiner wird dich schneller finden als ein Rettungshund :-)
> >
> > Kommt auf das Gelände an. In einigen Fällen ist das System
> > "Rettungshunde" wenig bis nicht geeignet.
>
> Welche Gelände meinst du, wo ein Reiter vermisst wird, der
> nicht sofort durch Passanten gefunden wird?

Grosse freie Flächen ohne Wald - bis man die "lückenlos" mit Hunden
abgesucht hat, vergeht so einige Zeit. Wieviel qkm schaffst du mit
Hunden in einer Stunde?

Das Gleiche gilt für´s Gebirge (o.k. - gibt´s in SH eher weniger GRINS).
Bis man zu Fuss überhaupt bei einem sinnvollen Ausgangspunkt ist,
dauert´s ein bischen.


Überall dort, wo man "freie Sicht" von Oben hat, ist der Hubschrauber
mit entsprechender Ausrüstung (z.B. Wärmebildkamera) im Vorteil. Im Wald
und Gebüsch ist der Hund im Vorteil.

Bernhard Nowotny

unread,
Oct 3, 2005, 5:49:20 PM10/3/05
to
Ralf Schmode schrieb:

> Stefan Barnikow wrote:
>>Aber braucht nicht eher das ausrückende Fahrzeug die Karte?
> Natürlich. Da wäre IMHO wieder der Versand über E-Mail vorteilhaft, weil
> die Karte verlustfrei sowohl in mehreren Exemplaren auf Papier
> ausgedruckt als auch weitergeleitet werden könnte.

Von der Leitstelle kommt das auch nicht ohne weiteres auf
das Fahrzeug, die stehen in der Regel nicht im gleichen Haus.
IMHO genügt, wenn die Einsatzzentrale die möglichst genaue
Ortsbezeichnung hat. Die lotsen ihre Fahrzeuge dann schon
entsprechend, das klappt ja sonst auch.

Bei Zeltlagern oä. längeren Events, die selten (1/Jahr) stattfinden,
macht es schon Sinn, den Lageplan in der nächsten Rettungswache
(und inder Leitstelle) abzugeben, bei solchen Spontanausritten ist
das IMHO etwas überkandidelt. Wie gesagt: die Leitstelle lotst dann
idR. schon ganz gut.

>>Mit Kartenmaterial öffentlich im Netz könnt Ihr übrigens Abmahnungen
>>bekommen.

>>Wenn Ihr das wirklich so machen wollt, ruft mindestens mal
>>vorher beim Kartenverlag an.
> Der Kartenausschnitt, den ich verwende, wird aus den genannten Gründen -
> kein WWW in der Leitstelle - vermutlich nur per Mail verschickt. Aber
> Fragen kann vermutlich trotzdem nicht schaden, zumal ja im Fall des
> Falles noch ein paar Kopien/Ausdrucke mehr gefertigt werden müssen.

Ich würd' mir für den beabsichtigten Verwendungszweck echt keinen Kopf
machen...aber mei...

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 3, 2005, 6:34:25 PM10/3/05
to
Erich Kirchmayer wrote:
> Grosse freie Flächen ohne Wald - bis man die "lückenlos" mit Hunden
> abgesucht hat, vergeht so einige Zeit. Wieviel qkm schaffst du mit
> Hunden in einer Stunde?

Bei solch freiem Gelände max. halbe Stunde für 1 qkm, bei genug
Hunden 15 min.

> Das Gleiche gilt für´s Gebirge (o.k. - gibt´s in SH eher weniger
> GRINS).

Kann ich als Ex-Schleswig-Holsteinerin durchaus bestätigen :-)

> Bis man zu Fuss überhaupt bei einem sinnvollen Ausgangspunkt
> ist, dauert´s ein bischen.

Ja, aber die Österreichische Rettungshundebrigade z.B., die ja nun
wirklich echte Berge haben, fliegen per Hubschrauber in die
Einsätze.
Es gehört auch zum Ausbildungsprogramm jedes Rettungshundes
an Hubschrauberflüge gewöhnt zu sein.

> Überall dort, wo man "freie Sicht" von Oben hat, ist der Hubschrauber
> mit entsprechender Ausrüstung (z.B. Wärmebildkamera) im Vorteil. Im
> Wald und Gebüsch ist der Hund im Vorteil.

Seitdem wir in Sachsen einen Hubi mit Wärmebildkamera haben,
fliegen die immer erst erfolglos über die Suchgebiete, bevor wir doch
alarmiert werden. :-)
Völlig baum- und gebüschlose grosse Flächen gibt es hier nicht
so häufig, zu gewissen Jahreszeiten noch weniger.

Gruss
Karina

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 3, 2005, 6:36:28 PM10/3/05
to
Ingo zum Felde wrote:
>> Keiner wird dich schneller finden als ein Rettungshund :-)
>
> Reiter werden sicherlich von Reitern auch ganz gut gefunden;-)

Ja?

> Wo es nicht genügend reiter gibt tut es eine "Horde" Radfahrer auch.

Abends/Nachts sind die glücklicherweise eher seltener unterwegs :-)

Gruss
Karina

Sascha Wostmann

unread,
Oct 3, 2005, 7:34:10 PM10/3/05
to
Ralf Schmode:

> sodele - ich hab jetzt In der LSt. angerufen. Die gute Nachricht ist,
> daß die Telefonnummer so stimmt. Die schlechte Nachricht ist, daß dort
> wohl nicht immer jemand anwesend ist, der sich mit Internet und E-Mail
> auskennt. WWW-Zugang gibt es dort gar nicht, lediglich E-Mail. Also wird
> im Fall des Falles mein Bekannter die Karte per Mail dorthin schicken
> und hoffen müssen, daß jemand mit dem Dateianhang was anzufangen weiß :-/

der Bekannte könnte die Wegbeschreibung ja auch telefonisch
durchgeben. So nach dem Motto:

Bei A-Dorf Richtung Norden in den Wald, dann in einem ca. 3km-Radius
rechtsrum auf die B123 und dann nach Westen bis zurück nach A-Dorf.
Eine Karte sollte die Leitstelle ja wohl haben.

Oder - wenn Ihr nahe beieinander wohnt - Du druckst die Karte aus und
nimmst sie mit an einen Treffpunkt mit dem Rettungsmittel, bzw.
reitest den geplanten Pfad selbst ab.

PS: sorry, habe eben nochmal nachgelesen, dass dieser Punkt nicht
praktikabel ist. Aber z.B. per Fax könntest Du die Karte schicken.
Dabei aber darauf achten, dass nicht nur ein schwarzes Quadrat
ankommt. Keine Sorge, wenn Ortsnamen oder kleine Details nicht
sichtbar sind, anhand der Topografie müsste die LST den Ausschnitt
zuordnen können.

> Vielleich mache ich das auch nochmal - nächste Woche habe ich frei, es
> bietet sich also an. Möglicherweise hat die Polizei auch WWW-Zugang und
> ist damit vielleicht einen Schritt schneller als die Rettungsleitstelle.

kleinere Polizeiwachen sind oft nicht rund um die Uhr besetzt. Bei uns
im Dorf sind das IIRC 2x2 Stunden in der Woche. Äußerst
unwahrscheinlich, dass sie genau dann auch gebraucht werden...

Viele Grüße,
Sascha
--
Neu: unsere FF hat jetzt auch eine Homepage:
http://www.feuerwehr-berkum.de/
Und die JF unter:
http://www.jf-berkum.de/

Sascha Wostmann

unread,
Oct 3, 2005, 7:34:10 PM10/3/05
to
Ralf Schmode:

> Wenn jemand am Stall ist, sage ich dort schon Bescheid, wohin ich
> ungefähr reite und wann ich in etwa zurückkomme. Aber mit einem festen
> "Partner", der sofort (nämlich dann, wenn die vereinbarte Rückmeldung
> meinerseits ausbleibt) reagieren und die für eine Suchaktion notwendigen
> Informationen weitergeben kann, fühle ich mich bei dieser Sache schon
> ein wenig sicherer.

eine Kreidetafel am Stall, wo sich jeder mit Route und geplanter
Rückkehrzeit einträgt wäre auch eine Idee.

Sascha Wostmann

unread,
Oct 3, 2005, 7:34:10 PM10/3/05
to
Peter Geerlings:

> Anfrage übertragen kann? Es gibt auch solche, die eine Art
> Totmannfunktion haben...Das könnte u.U. ein Suche sehr verkürzen. Oder

ein wenig Overkill dürfte ein Totmannwarner von der Feuerwehr sein,
aber vielleicht dennoch eine Überlegung wert: Die senden zwar keine
Funksignale, dafür aber ein lautes akustisches Signal, das in der Nähe
befindliche Personen (Rettungskräfte, aber auch Passanten und andere
Reiter) alarmieren und den Weg weisen. Und bei dem "Krach" wachst Du
vielleicht sogar selbst wieder auf und kannst dann telefonieren :)

Allerdings weiß ich nicht, was die Teile kosten, und ob es sich
"lohnt", sowas mitzunehmen.

Peter Geerlings

unread,
Oct 4, 2005, 2:49:33 AM10/4/05
to
Christoph Brodesser wrote:
> Ralf Schmode <rsch...@gmx.net> schrieb:
..wüßtest Du einen Hersteller?
>
>
> ... die Fa. Benefon so etwas
...

Ja, Benefon ist richtig, die haben sowas mal angeboten (als
Einsatzgebiet waren z.B. Waldarbeiter aufgeführt), mal selber schauen:
www.benefon.com
Grüsse, Peter

Till Borngesser

unread,
Oct 4, 2005, 4:29:43 AM10/4/05
to
Hat das schon jemand erwähnt?

Bei uns würd ich für sowas eine Rettungskarte Forst verwenden.
Gibts beim zuständigen Landesvermessungsamt.
Da musst du keinen Kartenausschnitt online stellen, sondern gibts
einfach die Nummern durch (Nummer am Waldrand am Weg).
Und es sollte bei Feuerwehr / Polizei und RD ne Version davon vorhanden
sein.

Gruß
Till Borngesser

Ralf Schmode schrieb:
> Moin zusammen,
>
> meine Frage ist etwas umständlich, deshalb konnte ich sie nicht ins
> Subject quetschen.


>
> Ich reite desöfteren alleine aus. Nun ist dabei durchaus das Risiko
> gegeben, bei einem Sturz mit anschließender Bewußtlosigkeit nicht sofort
> gefunden zu werden (u. U. über Stunden hinweg nicht), was insbesondere
> im Winter nicht ungefährlich sein dürfte.
>

> Mit einem (weit entfernt wohnenden) Bekannten, der ebenfalls desöfteren
> allein ausreitet, habe ich deshalb folgendes Vorgehen verabredet: Vor
> einem Alleinritt meldet sich der Ausreiter beim jeweils anderen (also
> mein Bekannter bei mir und umgekehrt) telefonisch an und nach dem Ritt
> wieder ab. Vorher wird jeweils ein topographischer Kartenausschnitt mit


> der geplanten Route auf einem WWW-Server abgelegt.
>

> Die Idee ist, daß der zum Ausritt Angemeldete beim Ausbleiben der
> Rückmeldung durch den jeweils Anderen gesucht (lassen) werden kann. Die
> im WWW hinterlegte Karte ermöglicht dem Rettungsdienst ggf. eine
> gezielte Suche nach dem möglicherweise Verunfallten.
>

> Meine Frage nun: Welche Telefonnummer wäre für eine "Verlustmeldung"
> unter Angabe des Weblinks für den Kartenausschnitt sinnvoll? Mir spukt
> die (Ortsvorwahl)-19222 im Kopf herum, ist die korrekt? Ich kann da ja
> nun nicht einfach anrufen, um festzustellen, wer sich meldet...
>
> Oder ist unser Ansatz verbesserungsfähig und jemand hat eine viel
> bessere Idee, wie man das Problem lösen könnte?
>
> Gruß aus Geesthacht -
>
> Ralf
>

Andreas Hirschberg

unread,
Oct 4, 2005, 7:59:13 AM10/4/05
to

"Ralf Schmode" <rsch...@gmx.net> schrieb:

> weder mein PC noch der meines "Partners" sind zum Faxversenden
> eingerichtet.

FYI: Da die PCs offensichtlich Internetzugang und die Möglichkeit zum
Emailversand haben, besitzen sie dann auch grundsätzlich die
Möglichkeit zu faxen, da es ja Mail2Fax Gateways gibt.

JFTR,
Andi

Lothar Hügel

unread,
Oct 4, 2005, 11:24:35 AM10/4/05
to
Hallo Ralf,

> ausreiten. Es geht ja nicht unbedingt darum, jemanden zu finden, der
> selbst nach mir sucht, sondern jemanden, der ggf. zuverlässig eine
> Suchaktion einleitet und mit den von mir hinterlegten Angaben zur
> geplanten Route ggf. was anfangen kann.

weiß dein Pferd es auch, wenn es durch geht, wo es dich noch abwerfen darf
und wo die geplante Route endet?- Manchmal haben Tiere eine sehr
eigenwillige Meinung zu Planungen ihrer Benutzer und Pferde einen etwas
weiteren Aktionsradius...

Das könnte dann etwas weiträumigere Suchaktionen mit entsprechendem Aufwand
notwendig machen, wenn du lieber alleine aus reitest und niemand zur
möglichen Unterstützung in deiner Nähe magst bzw. für andere so unerträglich
bist, das sie dich nicht begleiten mögen...

No risk - no fun...


Ralf Schmode

unread,
Oct 4, 2005, 12:03:00 PM10/4/05
to
Lothar Hügel wrote:

[Alleinausritte]

> weiß dein Pferd es auch, wenn es durch geht, wo es dich noch abwerfen darf
> und wo die geplante Route endet?- Manchmal haben Tiere eine sehr
> eigenwillige Meinung zu Planungen ihrer Benutzer und Pferde einen etwas
> weiteren Aktionsradius...

Moin, Lothar,

die beiden Pferde, die ich derzeit mitreite, sind alles andere als
Durchgänger, und mein erstes eigenes Pferd wird auch ein eher ruhiges
Tier sein. *Wenn* es doch mal zum Durchgehen kommen sollte, springe ich
eher ab, als daß ich eine längere Strecke unkontrolliert zurücklege. Die
Gefahr eines Sturzes besteht - zumindest bei den von mir bevorzugten
ruhigen und zuverlässigen Pferden - eher in einem Stolpern, Wegspringen
oder Ausrutschen des Pferdes auf der geplanten Route.

> Das könnte dann etwas weiträumigere Suchaktionen mit entsprechendem Aufwand
> notwendig machen, wenn du lieber alleine aus reitest und niemand zur
> möglichen Unterstützung in deiner Nähe magst bzw. für andere so unerträglich
> bist, das sie dich nicht begleiten mögen...

Das hat damit nichts zu tun. Einer der Ställe, in denen ich derzeit
reite - wie vermutlich auch der Stall, in den ich mein (geplantes)
eigenes Pferd stellen möchte - ist so klein, daß nur sehr selten mehr
als ein, zwei Einsteller zeitgleich auf der Anlage sind, von einer
Begleitung von die von mir bevorzugten mehrstündigen Ausritte gar nicht
zu reden. Ich reite (in einer vernünftigen Gruppe!) gerne zu mehreren
aus, aber das hört sich leichter an als es sich umsetzen läßt.

> No risk - no fun...

Wenn Du wüßtest, welche Prioritäten ich beim Reiten setze und wie ich
meine Reitausbildung aufbaue, hättest Du diese überflüssige Bemerkung
vermutlich weggelassen.

Stefan Barnikow

unread,
Oct 3, 2005, 3:41:34 PM10/3/05
to
begin quoting Ingo zum Felde <ingo.zu...@nospam.de>:

> Karina Leo-Steffen schrieb:
>
>> Keiner wird dich schneller finden als ein Rettungshund :-)

Wie erklärt man so einem Tier denn, was es suchen soll? Kann es auch
ganz allgemein nach "verletzter Mensch" suchen? Bei Ralf zu Hause am
T-Shirt von letzter Woche schnuppern ist vermutlich nicht so einfach.
Wenn dort jemand aufmachen könnte, müßte wohl auch nicht jemand aus
Bayern die Suche anleiern.


> Reiter werden sicherlich von Reitern auch ganz gut gefunden;-)
> Wo es nicht genügend reiter gibt tut es eine "Horde" Radfahrer auch.

s/Radfahrer/Mountainbiker/
Mit einem Rennrad jedenfalls bist Du auf stärker frequentierten
Reitwegen am schnellsten, wenn Du es trägst. ;-)


Ciao,
Stefan

Thomas Hochstein

unread,
Oct 4, 2005, 2:29:31 PM10/4/05
to
Till Borngesser schrieb:

> Bei uns würd ich für sowas eine Rettungskarte Forst verwenden.
> Gibts beim zuständigen Landesvermessungsamt.

Gibt es denn dieses System der Rettungskette Forst außerhalb von RLP
überhaupt?

-thh

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 4, 2005, 4:33:48 PM10/4/05
to
Stefan Barnikow wrote:
>>> Keiner wird dich schneller finden als ein Rettungshund :-)
>
> Wie erklärt man so einem Tier denn, was es suchen soll?

Ich sag zu meinem Hund einfach "Such und Hilf" :-)
Hat aber auch einiges an Ausbildung erfordert.
Bei Interesse kann ich mehr darüber schreiben.
Auch wenn wir Rettungshundeführer ehrenamtlich arbeiten,
arbeiten wir schon professionell und haben beim DRK und
anderen HiOrgs wie THW eine Prüfung nach DIN.
Wir fahren z.B. auch mit Sondersignalen in Einsätze.

> Kann es auch
> ganz allgemein nach "verletzter Mensch" suchen?

Rettungshunde suchen ganz speziell nach verletzten Menschen
und/oder Menschen in Not. Menschen, die irgendwo rumsitzen
oder rumliegen.

> Bei Ralf zu Hause am
> T-Shirt von letzter Woche schnuppern ist vermutlich nicht so einfach.
> Wenn dort jemand aufmachen könnte, müßte wohl auch nicht jemand aus
> Bayern die Suche anleiern.

Rettungshunde stöbern üblicherweise frei im Gelände und zeigen ihrem
Hundeführer im Radius von ca. 50-80 m jeden Menschen an, der
sich dort auffällig mehr oder minder bewegt bzw. aufhält.
Es gibt mittlerweile vereinzelt sogenannte Mantrailer bei den
Rettungshundestaffeln. Diese Hunde werden so ausgbildet, dass
sie an einem Gegenstand des Vermissten den Geruch aufnehmen
und dann seine Spur verfolgen. Dafür muss man aber eine
Ausgangsspur haben, und das fällt bei Reitern weg.
In Deutschland gibt es mittlerweile nahezu flächendeckend
Rettungshundestaffeln.

Gruss
Karina

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 4, 2005, 4:48:38 PM10/4/05
to
Hi,

Stefan Barnikow schrieb:

> >> Keiner wird dich schneller finden als ein Rettungshund :-)
>
> Wie erklärt man so einem Tier denn, was es suchen soll? Kann es auch
> ganz allgemein nach "verletzter Mensch" suchen?

Hunde riechen die Körpergerüche, die ein Mensch in einer Stresssituation
absondert (etwas vereinfacht gesagt also den "Angstschweiss"). Sie
können aber auch "nur Mensch" suchen und orientieren sich dabei an
"frischen" (also für den Hund noch starken) Gerüchen. Der trainierte
Hund kann natürlich auch nach einer Geruchsprobe (Kleidungsstück etc.)
jemanden suchen, der genauso riecht wie die Probe. (Letzteres Verfahren
wird häufig bei Polizei(such)hunden verwendet).

Hunde können auch auf bestimmte Gerüche anderer Art trainiert werden
(Leichensuchhunde, Drogen-/Sprengstoffhunde etc.)

Beim Reiter sehe ich insofern ein Problem, als dass der Reiter selbst am
Boden keinen Geruch hinterlässt. Der Hund muss zur Spurensuche in diesem
Fall dann also eher auf "Pferd" trainiert sein. (oder - s.o. - auf
"Angstschweiss") "Pferdgeruch" dürfte es auf üblichen Reiterwegen
allerdings quasi im Überfluss geben, ob der Hund da dann noch
unterscheiden kann, ob der Pferdegeruch nun 2 oder 4 Stunden alt ist -
ich weis nicht.....

btw. - Hunde _hören_ auch sehr gut. Ein leises Stöhnen oder Wimmern hört
der Hund deutlich besser als der Mensch.....


> > Reiter werden sicherlich von Reitern auch ganz gut gefunden;-)
> > Wo es nicht genügend reiter gibt tut es eine "Horde" Radfahrer
> > auch.
>
> s/Radfahrer/Mountainbiker/
> Mit einem Rennrad jedenfalls bist Du auf stärker frequentierten
> Reitwegen am schnellsten, wenn Du es trägst. ;-)

Allerdings - je nach Witterung und Bodenbeschaffenheit hat man´s da
selbst zu Fuss noch schwer.....


btw. - auch wenn´s "blöd" aussieht - für "einsame Reiter" würde ich eine
leuchtend-gelbe bzw. -orange Warnweste empfehlen. Sieht man im Falle
eines Unfalles besser als das oft getragene schwarz/grau/braun/grün der
"üblichen" Reiterklamotten. (wobei ich sicher wieder den (Rettungs-)
Hubschrauber im Kopf habe, aber auch von einer höheren Sichtposition
(RTW/FW-LKW) sieht man ´nen deutlichen Farbklecks auf einer Wiese besser
als "Tarnklamotten")


Zusammenfassend zum Thema würde ich mal Folgendes anregen:

Zunächst "lokale" Möglichkeiten nutzen. Eine Tafel im Stall, auf der
jeder schreibt wann und wohin/welche Route er reitet und bis wann er/sie
wieder zurück sein will ist schon mal nicht schlecht. (wenn mehrere
Pferde zur Auswahl sind, dann auch mit Namen bzw. Beschreibung des
Pferdes. Erfordert aber auch die Disziplin, definitiv den Eintrag wieder
wegzuwischen, wenn man wieder im Stall angekommen ist.

Eine "Info" in Form von Route, Reiter etc.) am Pferd selbst wäre auch
nicht schlecht (irgendwann wird der Gaul garantiert eingefangen bzw.
selbstständig zum Stall zurückkehren)

Eine Absprache mit lokalen Behörden und Einrichtungen (Pol., RD) ist
sinnvoll, denn dort erfährt man am Besten, welche Angaben diese Stelle
"im Fall des Falles" benötigt, welche Karten vorhanden oder kompatibel
sind und wie man die jeweils zuständige Stelle gezielt erreicht (z.B.
Vorwahl+Amtsnummer)

GPS-Koordinaten des Stalls(!) haben sich in meinem Bekanntenkreis schon
bewährt (als Landepunkt bei dortigen Turnieren etc.) - zumindest gibt´s
aber damit einen genau(!) definierten Ausgangspunkt (auch) für die Suche
aus der Luft.

GPS (durch mobile Geräte wie Magellan, Garmin etc.) ist zwar teuer, aber
für den noch ansprechbaren(!) gestürzten Reiter eine äusserst exakte
Möglichkeit der Positionsbestimmung.

Auch Handys kann man je nach Funkzellengrösse mehr oder weniger genau
orten. Zur Info für hilfeleistende Stellen sollte also auch Handynummer
und IMEI-Nummer des Gerätes gehören(!)

Deutlich sichtbare Kleidung (Warnweste etc.) erleichtert die rein
optische Suche (Fahrzeug, Hubschrauber)

Von der Kenntnis lokaler Besonderheiten (Waldnamen, Flüsse/Bäche/Seen,
Bodenerhebungen, Hofnamen, Kreuzungen etc.) kann bei lokalen Leitstellen
ausgegangen werden. Mit einer Meldung "von Stall (Ort/Name, GPS-
Koordinaten) Richtung Ostermoor, dann weiter Richtung Westen zum
Froschsee und zurück über den Huberhof und dann den Entenbach" sollte
eine lokale Leitstelle den passenden Kartenausschnitt parat haben.
Entsprechend solcher bekannten Bezeichnungen/Namen sollte man seine
Route auch (Stall, Angehörige, Bekannte) bekanntgeben.

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 4, 2005, 5:01:01 PM10/4/05
to
Hi,

Ralf Schmode schrieb:


> > weiß dein Pferd es auch, wenn es durch geht, wo es dich noch
> > abwerfen darf und wo die geplante Route endet?

> die beiden Pferde, die ich derzeit mitreite, sind alles andere als


> Durchgänger, und mein erstes eigenes Pferd wird auch ein eher ruhiges
> Tier sein. *Wenn* es doch mal zum Durchgehen kommen sollte,

"Wenn" - jaja... Ich habe mit Gäulen nur indirekt über eine gute
Bekannte zu tun (mein Auto hat ´ne Hängerkupplung, Allrad und 2,5t
Hängerlast, naja, das ist dann wohl der Grund GRINS). Und plötzlich habe
ich als völliger Pferde-UN-Kenner beim Ausladen aus dem Hänger ´nen Gaul
am Halfter, der gerade "etwas" nervös wird. (nachher hat sie mir dann
erzählt dass es ganz gut war, dass ich den Gaul im Griff hatte - als
"Leitpferd" hätte "Sie" (war ´ne Stute) ist ja eigentlich ganz ruhig,
aber wenn nicht, dann hätte "Sie" eine grössere Panik in der Herde der
zum Ausritt bereitgestellten Pferde verursacht - danke für die Info ;-)
(mich nervt schon immer das Einladen "A will nicht mit B in den Hänger",
"C will nur links stehen" und "D will nur alleine" etc. - Zickengäule
;-)

Thomas Hühn

unread,
Oct 4, 2005, 5:16:53 PM10/4/05
to
Am Tue, 4 Oct 2005 22:33:48 +0200 schrieb Karina Leo-Steffen:

> Ich sag zu meinem Hund einfach "Such und Hilf" :-)
> Hat aber auch einiges an Ausbildung erfordert.
> Bei Interesse kann ich mehr darüber schreiben.

Ja bitte.

Thomas

Thomas Hühn

unread,
Oct 4, 2005, 5:14:20 PM10/4/05
to
Am Mon, 03 Oct 2005 15:32:32 +0200 schrieb Peter Geerlings:

> Ist generell ja eine gute Sache, wie wäre es aber zusätzlich mit nem
> Handy auszureiten, dass die GPS-Standortdaten in Intervallen/ auf

> Anfrage übertragen kann? Es gibt auch solche, die eine Art

Kann denn die durchschnittliche Leitstelle mit GPS umgehen? Sprich, sind da
digitales Kartenmaterial und eine entsprechende Suchfunktion vorhanden?

Wie wäre das eigentlich, wenn der Rettungsdienst ein den Standort eines
Handys rauskriegen wollte? So nach dem Motto "Anruf von Handy, offenbar
mehr als ernst, niemand dabei und Gespräch bricht ab"?

Gibt es da Möglichkeiten, über die Netzbetreiber den Standort rauszufinden?

Das hat ja mindestens drei Komponenten: Erstens das Dürfen auf
Rettungsdienstseite, zweitens das Können auf Betreiberseite (keine Ahnung,
ob man das "so spontan" hinkriegen oder nur mit Vorwarnung) und drittens
die praktische Umsetzung, sprich den Ablauf einer solchen Abfrage.

Thomas

Bernhard Nowotny

unread,
Oct 4, 2005, 5:41:58 PM10/4/05
to
Thomas Hochstein schrieb:

In Bayern gibt es sowas ähnliches, allerdings eher regional.
Unser Forstamt hat uns für die RLSt und jedes RD-Fahrzeug Karten
spendiert, auf denen Lotsentreffpunkte und Hubschrauberlandeplätze
zur eideutigen Kommunikation nummeriert ausgewiesen sind.

Aus dem Bayerischen Wald kenne ich ein ähnliches System.

Das sieht aber eher selbstgebastelt aus (früher waren das
Klebepunkte auf den Karten, heute mit dem Computer reingemalt).
Ich weiss nicht, ob da eine innerbehördliche Richtlinie
dahintersteckt. Jährlich findet da pro Forstdienst-
stelle auch eine Übung statt (das sind bei uns dann drei).

Die privaten Waldbauern kennen das aber sicher nicht, nur die
behördlichen Waldpfleger.

Peter Geerlings

unread,
Oct 4, 2005, 6:18:42 PM10/4/05
to
Thomas Hühn wrote:

...


> Kann denn die durchschnittliche Leitstelle mit GPS umgehen? Sprich,
> sind da digitales Kartenmaterial und eine entsprechende Suchfunktion
> vorhanden?

...
Keine Ahnung, muss sie aber auch nicht, es ging bei der
Positionsübertragung um die Übermittlung an eine entsprechend
ausgestattete Gegenstelle, im op-Fall halt der Bekannt aus "irgenwoweitweg".
M.W. sollten Leitstellen schon in der Lagfe sein eine Positiobnsangabe
mit einer Karte in Einklang zu bringen....

> Wie wäre das eigentlich, wenn der Rettungsdienst ein den Standort
> eines Handys rauskriegen wollte? So nach dem Motto "Anruf von Handy,
> offenbar mehr als ernst, niemand dabei und Gespräch bricht ab"? Gibt
> es da Möglichkeiten, über die Netzbetreiber den Standort
> rauszufinden?

...
Ja, kann man, ca 100-1500m genau, hängt von den örtlichen Gegebenheiten,
insbes. der Zellengrösse ab. Positionsfestellungen dauern aber manchmal,
insbes. nachts wird wohl einige Male hin und her telefoniert, wenn da
nicht sofort jemand gefunden wird der das beim Netzbetreiber verarbeiten
kann, im ungünstigsten Fall dauerts 30-35min, sonst nahezu zeitnah.

> Das hat ja mindestens drei Komponenten: Erstens das Dürfen auf

> Rettungsdienstseite,...

Zur rechtlichen Frage wer das anfordern darf kann ich Dir nichts sagen,
allerdings kann ich mir nicht vorstellen, warum ein Netzbetreiber die
_begründete_offizielle_Anfrage einer LST ablehnen sollte.

> zweitens das Können auf Betreiberseite (keine Ahnung,ob man das "so


> spontan" hinkriegen oder nur mit Vorwarnung)

..technisch kein Problem, zumindest kann sofort geprüft werden in
welcher Zelle das Handy eingebucht ist, genaueres dauert u.U. ein par
Minuten, ist aber auch technisch auch kein Problem..
...
Grüsse, Peter

Ralph A. Schmid, DK5RAS

unread,
Oct 5, 2005, 12:17:13 AM10/5/05
to
Thomas Hühn <hu...@usenet.arcornews.de> wrote:

>Gibt es da Möglichkeiten, über die Netzbetreiber den Standort rauszufinden?

Technisch ja, allerdings nur relativ ungenau (in der Stadt besser, auf
dem Land nur sehr, sehr grob), rechtlich in so einem Notfll wohl auch.

Till Borngesser

unread,
Oct 5, 2005, 3:35:44 AM10/5/05
to
Bernhard Nowotny schrieb:

> Thomas Hochstein schrieb:
>
>> Till Borngesser schrieb:
>>
>>> Bei uns würd ich für sowas eine Rettungskarte Forst verwenden.
>>> Gibts beim zuständigen Landesvermessungsamt.
>>
>> Gibt es denn dieses System der Rettungskette Forst außerhalb von RLP
>> überhaupt?
>
>
> In Bayern gibt es sowas ähnliches, allerdings eher regional.
> Unser Forstamt hat uns für die RLSt und jedes RD-Fahrzeug Karten
> spendiert, auf denen Lotsentreffpunkte und Hubschrauberlandeplätze
> zur eideutigen Kommunikation nummeriert ausgewiesen sind.
>
> Aus dem Bayerischen Wald kenne ich ein ähnliches System.
>
> Das sieht aber eher selbstgebastelt aus (früher waren das
> Klebepunkte auf den Karten, heute mit dem Computer reingemalt).
> Ich weiss nicht, ob da eine innerbehördliche Richtlinie
> dahintersteckt. Jährlich findet da pro Forstdienst-
> stelle auch eine Übung statt (das sind bei uns dann drei).
>
> Die privaten Waldbauern kennen das aber sicher nicht, nur die
> behördlichen Waldpfleger.
>

Mh, dann ham wir hier wohl was eigenes.
Ob man es Voreiterrolle nennen soll, weiß ich nicht.
Vorteile sind schon da bei unserem System.
Brauch man bloß noch RD'ler, die Karte lesen können :-(

Gruß
Till

Thomas Hochstein

unread,
Oct 5, 2005, 12:07:24 PM10/5/05
to
Karina Leo-Steffen schrieb:

> Auch wenn wir Rettungshundeführer ehrenamtlich arbeiten,
> arbeiten wir schon professionell und haben beim DRK und
> anderen HiOrgs wie THW eine Prüfung nach DIN.

Welche DIN befaßt sich denn mit der Prüfung von Rettungshunden?

> Wir fahren z.B. auch mit Sondersignalen in Einsätze.

Wie den meisten Lesern hier vermutlich zu Genüge bekannt ist, ist das
leider an und für sich nicht notwendig auch ein Beleg für
Professionalität, sondern ggf. auch für das Gegenteil. *eg*

(BTW: Auf welcher Grundlage haben die Fahrzeuge der Hundestaffeln denn
die Ausstattung mit Sondersignalanlagen erhalten? Und auf welcher
Basis werden ggf. Sonderrechte in Anspruch genommen? § 35 Abs. 1 oder
Abs. 5a StVO?)

-thh
--
Thomas Hochstein * t...@mail.th-h.de * http://www.th-h.de/
Schreiberliste und FAQ von d.e.n.: http://www.th-h.de/den/
Bitte vor Fragen zu vermutlich häufiger kommenden Themen
einen Blick in die FAQ werfen! --- Danke. :)

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 5, 2005, 2:07:11 PM10/5/05
to
Hi,

Bernhard Nowotny schrieb:


> >>Bei uns würd ich für sowas eine Rettungskarte Forst verwenden.

> In Bayern gibt es sowas ähnliches, allerdings eher regional.


> Unser Forstamt hat uns für die RLSt und jedes RD-Fahrzeug Karten
> spendiert, auf denen Lotsentreffpunkte und Hubschrauberlandeplätze
> zur eideutigen Kommunikation nummeriert ausgewiesen sind.

Vom RD-Bereich TS kenne ich das auch. Inkl. Markierung von befahrbaren
Wegen, Rufnummern/Namen von Ansprechpartnern im Forstbetrieb etc.


> Die privaten Waldbauern kennen das aber sicher nicht, nur die
> behördlichen Waldpfleger.

Tja... Eine entsprechende "Macht" zur einheitlichen Einführugn solcher
Karten/Systeme hätte eine "übergeordnete Einrichtung" (z.B. eine
Berufsgenossenschaft)

Bedingt durch die Tätigkeit auf "meiner Hautpwache" ist hier in M-Stadt
so Einiges an Waldgebiet dabei (viel Staatsforst) und wir haben keine
speziellen "Waldkarten". Zwar sind alle befahrbaren Wege/Strassen im
staatlichen Wald bezeichnet und diese Bezeichnung ist in jedem besseren
Stadtplan drin, aber Anfahrtsrouten usw. darf man sich dann selbst
raussuchen und steht dann schon mal vor einer nicht passierbaren
Einfahrt in den Wald (Schranke, "Pfosten" o.ä. ohne "genormte" oder auch
funktionierende Öffungsmöglichkeit.

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 5, 2005, 2:35:37 PM10/5/05
to
Hi,

"Karina Leo-Steffen" schrieb:


> Auch wenn wir Rettungshundeführer ehrenamtlich arbeiten,
> arbeiten wir schon professionell

> Wir fahren z.B. auch mit Sondersignalen in Einsätze.

Und was hat Blaulicht nun mit "professionell" zu tun? Ist ein
Hundeführer ohne Blaulichtauto dann unprofessionell??

> > Kann es auch
> > ganz allgemein nach "verletzter Mensch" suchen?
>
> Rettungshunde suchen ganz speziell nach verletzten Menschen
> und/oder Menschen in Not. Menschen, die irgendwo rumsitzen
> oder rumliegen.

btw. - wie "erklärst" du deinem Hund eigentlich, wenn er den zehnten
normalen Spaziergänger freudig angezeigt hat, dass das Spiel noch nicht
vorbei ist? Verliert der Hund nicht irgendwann die Lust am Spielen?


> Rettungshunde stöbern üblicherweise frei im Gelände und zeigen ihrem
> Hundeführer im Radius von ca. 50-80 m jeden Menschen an, der
> sich dort auffällig mehr oder minder bewegt bzw. aufhält.

Dazu brauche ich aber keinen Hund, das sieht man auch so. Interessant
wird´s ja erst dann, wenn jemand eben _nicht_ auffällig ist ;-)


> Es gibt mittlerweile vereinzelt sogenannte Mantrailer bei den
> Rettungshundestaffeln. Diese Hunde werden so ausgbildet, dass
> sie an einem Gegenstand des Vermissten den Geruch aufnehmen
> und dann seine Spur verfolgen. Dafür muss man aber eine
> Ausgangsspur haben, und das fällt bei Reitern weg.


Ist aber ansonsten eine feine Sache, da man ja oft Ausgangspunkte hat
(Auto, Wohnung, letzter bekannter Rastplatz etc.)


> In Deutschland gibt es mittlerweile nahezu flächendeckend
> Rettungshundestaffeln.

...und für Personensuche ausgerüstete Hubschrauber <duck> (und wenn
man´s technisch und kostenmässig auf die Spitze treiben will - auch die
Bundeswehr hat da noch ein bischen was in der Tasche - so´n Tornado ist
auch ratz-fatz an jedem Punkt im Bundesgebiet, nur die Auswertung der
damit erlangten Daten dauert ein bischen....)

o.k. - ich bin hier ein bischen verwöhnt. Im Grossraum München bekommt
man bei halbwegs brauchbarem Flugwetter innerhalb 20-30 Minuten einen
Polizei-Hubschrauber mit Wärmebildkamera und deren Sucherfolge können
sich sehen lassen. Die Technik ist so gut, man könnte sie sogar zum
Zählen von Feldhasen in stockdunkler Nacht verwenden.....

Allerdings ist jedes System irgendwann an der Grenze des Machbaren.
Schlechtes Wetter, keine Sicht von oben (z.B. dichter Wald), grosse
freie Flächen, extremes Gelände usw. - jedes System hat seine Vor- und
Nachteile.

Volker Sporck

unread,
Oct 5, 2005, 2:58:39 PM10/5/05
to

Ich denke zu zweit Reiten wäre besser.
Meine Frau berichtet mir immer wieder von Situationen beim Ausreiten, die es
logischer erscheinen lassen zu zweit zu reiten.

Z.B. ist vor kurzen eins von zwei Pferden in Morast halb eingesunken.

Sind nicht Reitunfälle die langwierigsten Freizeitunfälle.

Thomas Hühn

unread,
Oct 5, 2005, 3:10:55 PM10/5/05
to
Am Wed, 5 Oct 2005 20:35:37 +0200 schrieb Erich Kirchmayer:

>> In Deutschland gibt es mittlerweile nahezu flächendeckend
>> Rettungshundestaffeln.
>
> ...und für Personensuche ausgerüstete Hubschrauber <duck> (und wenn

Was sind das denn dann? Hubschrauberstaffeln des BGS?

Thomas

Erich Mathild

unread,
Oct 5, 2005, 3:37:43 PM10/5/05
to
Thomas Hühn <hu...@usenet.arcornews.de> wrote:

>Hubschrauberstaffeln des BGS?

--Historikermodus ein
Was war denn damals noch BGS?
--Historikermodus aus

Erich

Thomas Hühn

unread,
Oct 5, 2005, 3:53:01 PM10/5/05
to

Ja, ich weiß, aber ich fand diese Bezeichnung griffiger.

Thomas

Ralf Schmode

unread,
Oct 5, 2005, 4:41:53 PM10/5/05
to
Volker Sporck wrote:

> Ich denke zu zweit Reiten wäre besser.
> Meine Frau berichtet mir immer wieder von Situationen beim Ausreiten, die es
> logischer erscheinen lassen zu zweit zu reiten.

Hallo, Volker,

im Prinzip hast Du Recht. Ich reite gerne zu zweit aus, habe das gerade
mit einem Bekannten in Bayern über 90 Kilometer in 6 Tagen praktiziert.
Aber gerade für die längeren Touren wird die Luft schnell dünn, wenn man
eine Begleitung sucht.

> Z.B. ist vor kurzen eins von zwei Pferden in Morast halb eingesunken.

Es gibt Situationen, in denen es mit zwei Pferden besser funktioniert.
Das eine Pferd, das ich mitreite, ist allerdings extrem brav und wird
durch ein "Begleitpferd" eher ein wenig spritziger. Insofern gibt's da
nicht unbedingt allgemeingültige Regeln - es gibt Pferde, mit denen geht
man besser in der Gruppe raus, und solche, mit denen man lieber alleine
draußen ist (von den Extremfällen, die selbst total cool sind, aber eine
ganze Gruppe wuschig machen können, mal abgesehen, sowas gibt's nämlich
auch).

> Sind nicht Reitunfälle die langwierigsten Freizeitunfälle.

Es gibt da ganz unterschiedliche Statistiken. Ich habe neulich eine
gelesen, bei der das Reiten, in tödlichen Unfällen pro Stunde Betätigung
gerechnet, sogar sicherer als Autofahren und Fliegen sein soll.
Andererseits gibt es beim Reiten wohl desöfteren schwere Unfälle, die
nicht tödlich ausgehen.

Für mich gibt es jedenfalls keinen Ausritt ohne Handy, GPS, Reithelm und
Rückenprotektor.

Gruß aus dem Norden - Ralf

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 5, 2005, 5:13:27 PM10/5/05
to
Thomas Hochstein wrote:
> Welche DIN befaßt sich denn mit der Prüfung von Rettungshunden?

DIN 13050

> Wie den meisten Lesern hier vermutlich zu Genüge bekannt ist, ist das
> leider an und für sich nicht notwendig auch ein Beleg für
> Professionalität, sondern ggf. auch für das Gegenteil. *eg*

Wir sind aber immerhin so professionell, dass wir UTM-Karten und
GPS mit im Einsatz haben und damit auch umgehen und diese lesen
können.
Mir sind die von dir geäusserten Vorbehalte durchaus bekannnt, ging mir
auch nur um die Abgrenzung zu irgendwelchen Kegelclubs.

> (BTW: Auf welcher Grundlage haben die Fahrzeuge der Hundestaffeln denn
> die Ausstattung mit Sondersignalanlagen erhalten? Und auf welcher
> Basis werden ggf. Sonderrechte in Anspruch genommen? § 35 Abs. 1 oder
> Abs. 5a StVO?)

Ehrlich gesagt habe ich nicht viel Lust, jetzt die Paragrafen
rauszusuchen,
aber so wie jede KatSchutzeinheit im lebensrettenden Einsatz bekommen
wir als Teil einer anerkannten HiOrg vom EL der Polizei jeweils im
Einsatz die Genehmigung.

Gruss
Karina

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 5, 2005, 5:26:06 PM10/5/05
to
Erich Kirchmayer wrote:
> Und was hat Blaulicht nun mit "professionell" zu tun? Ist ein
> Hundeführer ohne Blaulichtauto dann unprofessionell??

Ich halte es nicht für sonderlich professionell, bei einem
Trümmereinsatz,
wo jede Minute zählt, per Privat-Pkw gemütlich zum Einsatzort zu
gondeln.

>> Rettungshunde suchen ganz speziell nach verletzten Menschen
>> und/oder Menschen in Not. Menschen, die irgendwo rumsitzen
>> oder rumliegen.
>
> btw. - wie "erklärst" du deinem Hund eigentlich, wenn er den zehnten
> normalen Spaziergänger freudig angezeigt hat,

Zum einen zeigt er mir diese nicht an, nicht in dem Sinne wie einen
hilflosen Menschen,

> dass das Spiel noch
> nicht vorbei ist? Verliert der Hund nicht irgendwann die Lust am
> Spielen?

zum anderen ist es gerade der Clou einer guten Ausbildung, dass der
Hund auch noch nach 2 Tagen im Einsatz eben nicht die Lust verliert.
Die gefundenen Spaziergänger spielen ja üblicherweise auch nicht mit
dem Hund.
´


>> Rettungshunde stöbern üblicherweise frei im Gelände und zeigen ihrem
>> Hundeführer im Radius von ca. 50-80 m jeden Menschen an, der
>> sich dort auffällig mehr oder minder bewegt bzw. aufhält.
>
> Dazu brauche ich aber keinen Hund, das sieht man auch so. Interessant
> wird´s ja erst dann, wenn jemand eben _nicht_ auffällig ist ;-)

Im dichtbewachsenen Wald mit viel Unterholz und Brombeergestrüpp
siehst du jeden auf 80 m Entfernung, der da liegt oder hockt?
Du musst Röntgenaugen haben :-)

>> Es gibt mittlerweile vereinzelt sogenannte Mantrailer bei den
>> Rettungshundestaffeln. Diese Hunde werden so ausgbildet, dass
>> sie an einem Gegenstand des Vermissten den Geruch aufnehmen
>> und dann seine Spur verfolgen. Dafür muss man aber eine
>> Ausgangsspur haben, und das fällt bei Reitern weg.
>
> Ist aber ansonsten eine feine Sache, da man ja oft Ausgangspunkte hat
> (Auto, Wohnung, letzter bekannter Rastplatz etc.)

Einen echten Abgangspunkt einer Fährte hat man nur in den seltensten
Fällen.

> ...und für Personensuche ausgerüstete Hubschrauber <duck> (und wenn
> man´s technisch und kostenmässig auf die Spitze treiben will - auch
> die Bundeswehr hat da noch ein bischen was in der Tasche - so´n
> Tornado ist auch ratz-fatz an jedem Punkt im Bundesgebiet, nur die
> Auswertung der damit erlangten Daten dauert ein bischen....)
>
> o.k. - ich bin hier ein bischen verwöhnt. Im Grossraum München bekommt
> man bei halbwegs brauchbarem Flugwetter innerhalb 20-30 Minuten einen
> Polizei-Hubschrauber mit Wärmebildkamera und deren Sucherfolge können
> sich sehen lassen. Die Technik ist so gut, man könnte sie sogar zum
> Zählen von Feldhasen in stockdunkler Nacht verwenden.....

Kann sein, dass es bei euch wirklich so erfolgreich ist, hast du Zahlen?
Aussagefähige Statistiken? Im Vergleich?
Für unsere Gegend ist mir jetzt keine erfolgreiche Vermisstenortnung
per Hubschrauber oder Tornado bekannt, hingegen doch einige
erfolgreiche Suchen durch Rettungshunde.

> Allerdings ist jedes System irgendwann an der Grenze des Machbaren.
> Schlechtes Wetter, keine Sicht von oben (z.B. dichter Wald), grosse
> freie Flächen, extremes Gelände usw. - jedes System hat seine Vor- und
> Nachteile.

Richtig, es gibt auch Einsatzalarmierungen, die wir nicht annehmen, aber
öfters sind wir der letzte Retter in der Not :-)
Leider kommen manche Alarmierungen erst, wenn die Polizei keine
Lust mehr hat oder mit ihren Methoden erfolglos war.

Gruss
Karina

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 5, 2005, 6:12:59 PM10/5/05
to
Thomas Hühn wrote:
>> Ich sag zu meinem Hund einfach "Such und Hilf" :-)
>> Hat aber auch einiges an Ausbildung erfordert.
>> Bei Interesse kann ich mehr darüber schreiben.
>
> Ja bitte.

Vorsicht, könnte länger werden :-)
Die meisten Rettungshunde werden über das Spiel als Belohnung
ausgebildet, analog zu den Spür- und Suchhunden der Polizei.
Vorrausetzung ist, dass der Hund gerne spielt, ist so manchem leider
schon abgewöhnt worden.
Wenn ein Hund zu uns kommt, wird erstmal nur mit ihm gespielt.
Wenn es gut klappt, entfernt sich plötzlich ein Helfer mit dem
Spielzeug ca. 10 m weg, der Hund rennt hinterher und bekommt
sein Spielzeug erst, wenn er vor dem Helfer liegt, steht oder
sitzt und bellt. Zur Belohnung bekommt er dann ein tolles Spiel.
So langsam entfernt sich der Helfer von Mal zu Mal weiter weg,
während der Hund vom Halter festgehalten wird.
Irgendwann ist der/die Helfer ausser Sicht, dann werden die Suchstrecken
immer länger, die Verstecke vom Helfer immer schwieriger, so
dass der Hund lernt, seine Nase zum Aufspüren einzusetzen.
Der Hund wird immer mit dem Kommando "Such und Hilf"
losgeschickt und verknüpft es dann. Gleichzeitig bekommt er
seine Kenndecke umgelegt, die ihn mit dem Logo der HiOrg
als Rettungshund kennzeichnet. An der Kenndecke sind Glöckchen,
damit wir den Hund auch im Dunkeln oder im Unterholz orten
können.
Irgendwann braucht der Hundeführer nur noch die Kenndecke in
die Hand zu nehmen und der Hund weiss, dass es auf die
gemeinsame Jagd mit seinem Halter geht und dass am Ende
ein supertolle Belohnung auf ihn wartet.
Bei manchen Hunden ist es auch ihr Lieblingsfutter.
Die allerhäufigste Anzeigeart am Vermissten ist das langanhaltende
laute Verbellen, bis der Hundeführer da ist.
Gibt auch noch andere, aber ich will euch nicht langweilen :-)
Wichtig für den Erfolg ist die Einsatztaktik, es ist z.B. sinnvoll,
den Hund gegen den Wind anzusetzen (erfahrene Hunde machen
das von sich aus), die Tageszeit bei Hangsuchen zu beachten etc.
Es gibt unterschiedliche Sucharten: Wegesuche, Parzellensuche,
Kettensuche, je nach Gelände und Vermisstem.
Je nach Art stöbert der Hund frei in der sinnvollen Entfernung
vom Hundeführer und reviert sozusagen das Gelände ab.

Die Einsatzprüfung muss jedes Jahr erfolgreich wiederholt werden,
sonst darf der Hund nicht eingesetzt werden. Bis zur Prüfung dauert
es im Schnitt 1,5-2 Jahre.
Inhalte der gemeinsamen DIN-Prüfung von DRK, THW, ASB und
JUH sind ein umfangreicher schriftlicher Test, Gehorsam des Hundes,
saubere
Anzeige eines Opfers und die Suche im Gelände: 1-2 Vermisste auf
30.000 qm innerhalb von 20 min.
Trümmerprüfung zusätzlich mit Geräteprüfung (Gewandtheit): liegende
Leiter, enge Röhre, Wippe etc. Trümmersuche: 1-4 Vermisste
in 800-2000 qm Trümmergelände in 20 min.
Die Opfer haben immer irgendwelche "Krankheiten", so dass die
Erstversorgung gemäss SanB mit gewertet wird.
Abegnommen wird die Prüfung von anerkannten und langjährig
ausgebildeten Leistungsrichtern.

Zum schriftlichen Test analog unserer theoretischen Ausbildung:
EH, SanA+B, EH am Hund, Kynologie, Orientierung und
Kartenarbeit, Einsatztaktik, Sprechfunk, Funktechnik, Trümmerkunde,
Unfallverhütung und Sicherheit, Takt. Zeichen, Transport von Hunden.
Bei uns kommen noch solche Sachen wie Rot-Kreuz-Einführungsseminar
etc. dazu.

Diese gesamte Ausbildung mit der zusätzlichen Anforderungen an
eine funktionierende Einsatzeinheit halte ich schon für professionell.

Prinzipiell ist jeder gesunde Hund geeignet, egal welche Rasse oder
welcher Mix, wichtiger sind individuelle Eigenschaften, die in einem
Eignungstest von einem Leistungsrichter geprüft werden.
Extreme wie besonders gross (Dogge) oder besonders klein (Yorkie)
oder besonders kurznasig (Bulldog) sind üblicherweise nicht
geeignet.

Danke an die, die bis zum Ende gelesen haben :-)
Wer noch Fragen hat: nur zu.

Gruss
Karina

Bernhard Nowotny

unread,
Oct 5, 2005, 6:30:40 PM10/5/05
to
Karina Leo-Steffen schrieb:

> Thomas Hochstein wrote:
>>Welche DIN befaßt sich denn mit der Prüfung von Rettungshunden?
> DIN 13050

Dazu zwei Anmerkungen/Fragen:
1. Welche Ausgabe? Meine DIN 13050:2000-04 enthält den Begriff
nicht. Es gibt allerdings schon eine neuere (muss ich mir mal
dringend besorgen). Wäre schön, wenn Du die Begriffsdefinition
aus der aktuellen DIN 13050 mal hier zitieren könntest.

2. Die DIN 13050 beschreibt Begriffe aus dem Rettungswesen, und
zwar ziemlich allgemein. Mehr als eine Begriffsdefinition zum
Thema Rettungshundewesen wird da nie enthalten sein, schon gar
keine Rede von "Prüfung von Rettungshunden" oder dem detaillierten
Aufbau einer Rettungshundestaffel. Von "RHS nach DIN" zu sprechen,
ist ziemlich gewagt.

>>Wie den meisten Lesern hier vermutlich zu Genüge bekannt ist, ist das
>>leider an und für sich nicht notwendig auch ein Beleg für
>>Professionalität, sondern ggf. auch für das Gegenteil. *eg*
> Wir sind aber immerhin so professionell, dass wir UTM-Karten und
> GPS mit im Einsatz haben und damit auch umgehen und diese lesen
> können.
> Mir sind die von dir geäusserten Vorbehalte durchaus bekannnt, ging mir
> auch nur um die Abgrenzung zu irgendwelchen Kegelclubs.

Naja, Professionalität zeigt sich dann, wenn das Rettungshundeteam
sich ohne Reibereien und ohne Wichtigmacherei in einen Einsatz
eingliedern kann. Manche lassen das leider vermissen.

Obwohl ich im Prinzip sehr viel von Rettungshunde-Arbeit halte und
die Vorzüge durchaus zu schätzen weiss (und mir einiges an Infos
geholt und auch mehrere gemeinsame Übungen organisiert habe), habe
ich bisher eher schlechte Erfahrung gemacht (hier im Münchner Raum
gibt/gab es vier verschiedene Hundestaffeln plus Suchhunde der
Polizei). Der Polizei geht es wohl genauso oder noch schlimmer -
hier wird jedenfalls mittlerweile immer erstmal der Hubschrauber
eingesetzt (Anflugzeit < 15min, Wärmebildkamera on board), der auch
bisher alles findet, was zu finden ist.

Drei Hauptfehler/-probleme habe ich bei den RHS beobachtet:
1. Da der RD nicht für die Suche zuständig ist, wählen IMHO viele
RHS den Aufhänger falsch. Es hilft schlicht und einfach nichts,
sich den HiOrgs anzudienen - die Polizei entscheidet über den
Einsatz.

2. Anstatt sich professionell der Polizei zu unterstellen, scheinen
in manchen RHS die Profilneurotiker aus dem Rettungsdienst sich
mit den schlimmsten Hundefanatikern zu kreuzen. Eine explosive
Mischung am Einsatzort.

3. Einerseits hohe Professionalität im Umgang mit dem Hund, anderer-
seits aber eine erstaunliche Naivität im Einsatz: keine Kenntnis
über Führungsstrukturen, Verhalten im Einsatz, Zusammenarbeit mit
anderen beteiligten Organisationen, Rechts- und Unterstellungs-
verhältnisse etc. pp.
Ein bisschen spricht da auch das hemmungslose Zitieren der og. DIN
dafür... :)

Kein Wunder, wenn so eine RHS bald nicht mehr zum Einsatz kommt und
jeder nur entnervt aufstönt, wenn sich wieder eine anbietet.

Aber wie gesagt: ich habe auch gute Erfahrungen und weiss den Wert
eines gut ausgebildeten und taktisch klugen RH-Teams durchaus zu
schätzen. ;P

>>(BTW: Auf welcher Grundlage haben die Fahrzeuge der Hundestaffeln denn
>>die Ausstattung mit Sondersignalanlagen erhalten? Und auf welcher
>>Basis werden ggf. Sonderrechte in Anspruch genommen? § 35 Abs. 1 oder
>>Abs. 5a StVO?)
> Ehrlich gesagt habe ich nicht viel Lust, jetzt die Paragrafen
> rauszusuchen,
> aber so wie jede KatSchutzeinheit im lebensrettenden Einsatz bekommen
> wir als Teil einer anerkannten HiOrg vom EL der Polizei jeweils im
> Einsatz die Genehmigung.

"Katastrophenschutz" ist hinsichtlich Blaulicht und Horn eindeutig
definiert. Die Fahrzeuge für Rettungshundestaffeln haben in bestimmten
Fällen IMHO durchaus ebenfalls die Berechtigung und auch die
Voraussetzung zur Ausstattung mit SoSi-Anlage. Das sehen aber manche
Behörden durchaus eng, deshalb wird oft der Umweg über KatS-Fahrzeuge
der HiOrg gesucht.

Ein typisches Problem, wenn die RHS nicht über Dienstfahrzeuge verfügt
ist das Durchkommen durch die Polizeiabsperrung. Vielleicht auch noch
jeweils mit einzelnen Privatfahrzeugen pro Hundeführer und Hund. Das
überfordert den absperrenden Polizisten/Feuerwehrmann meist.

Bernhard Nowotny

unread,
Oct 5, 2005, 6:55:41 PM10/5/05
to
Thomas Hühn schrieb:

Meist die Polizeihubschrauber. Wobei da das "flächendeckend"
für Deutschland übertrieben ist.

In Bayern ist es vor allem im Münchener Raum kein Problem: die
Polizeihubschrauberstaffel Bayern [1] ist stationiert am Flughafen
München. Jeder dieser Hubschrauber ist mit einer Wärmebildkamera
ausgerüstet [2].

Durch die räumliche Nähe (der Flughafen liegt im hiesigen Leit-
stellengebiet) ist mein Landkreis spätestens innerhalb 10-15 Minuten
mit mindestens einem Polizeihubschrauber erreicht. In die äußersten
Umgemeindungen des Landkreises München braucht er vielleicht
höchstens 20 min. Und meist sind die eh' irgendwo in der Nähe
bereits in der Luft.

Hier werden sie jedenfalls bevorzugt zur Personensuche eingesetzt,
vor allem anderen.

Zusätzlich gibt es für den RD im Umkreis München noch die
Hubschrauberstaffel der Bundespolizei (Ex-BGS) in Oberschleißheim.
Aber ob die Sucheinsätze mitmachen oder überhaupt mit WBK
ausgerüstet sind, entzieht sich meiner Kenntnis.

Servus,


Bernhard

[1] http://www.phust-bayern.de/ = private Seite, die offizielle
http://www.polizei.bayern.de/bpp/Standorte/PHuStBy/start.htm
ist leider ziemlich aussagelos.

[2] Zusätzlich übrigens auch mit Notfallkoffer und
Krankentrage, nach kurzem Umbau auch einer Tragenaufnahme. Die
fliegende Besatzung ist als Rettungshelfer geschult. Es kommt
durchaus vor, dass ein Polizeihubschrauber als RTH genutzt
wird, es muss dann mindestens ein NA vom Boden zusteigen, meist
auch ein RA/RS.
Eine Winde kann bei jedem Hubschrauber nachgerüstet werden.

Thomas Hochstein

unread,
Oct 5, 2005, 7:11:45 PM10/5/05
to
Karina Leo-Steffen schrieb:

> Thomas Hochstein wrote:
>> Welche DIN befaßt sich denn mit der Prüfung von Rettungshunden?
>
> DIN 13050

| Die DIN 13050 des Deutsches Institut für Normung e. V. definiert
| Begriffe aus dem Rettungswesen. Sie regelt nur Begriffe aber keine
| Standards oder Algorithmen.

Hm-hm.

>> (BTW: Auf welcher Grundlage haben die Fahrzeuge der Hundestaffeln denn
>> die Ausstattung mit Sondersignalanlagen erhalten? Und auf welcher
>> Basis werden ggf. Sonderrechte in Anspruch genommen? § 35 Abs. 1 oder
>> Abs. 5a StVO?)
>
> Ehrlich gesagt habe ich nicht viel Lust, jetzt die Paragrafen
> rauszusuchen,

War auch mehr allgemeines Interesse.

> aber so wie jede KatSchutzeinheit im lebensrettenden Einsatz

Sind die Hundestaffeln denn anerkannte Einheiten des KatS?

> bekommen
> wir als Teil einer anerkannten HiOrg vom EL der Polizei jeweils im
> Einsatz die Genehmigung.

Örks. Es wäre vielleicht doch besser, wenn zumindest eure Fahrer mal
die Paragraphen raussuchen ...

Thomas Hochstein

unread,
Oct 5, 2005, 8:12:11 PM10/5/05
to
Thomas Hühn schrieb:

>> Hat aber auch einiges an Ausbildung erfordert.
>> Bei Interesse kann ich mehr darüber schreiben.
>
> Ja bitte.

Interessant vielleicht auch
<http://www.sardog.de/html/body_ausbildung.html>.

-thh

Thomas Hochstein

unread,
Oct 5, 2005, 8:09:41 PM10/5/05
to
Bernhard Nowotny schrieb:

> 1. Welche Ausgabe? Meine DIN 13050:2000-04 enthält den Begriff
> nicht. Es gibt allerdings schon eine neuere (muss ich mir mal
> dringend besorgen). Wäre schön, wenn Du die Begriffsdefinition
> aus der aktuellen DIN 13050 mal hier zitieren könntest.

| Der Begriff Rettungshundeteam ist nach DIN 13050 genormt: Team,
| bestehend aus Rettungshundeführer und Rettungshund, dessen Aufgabe
| darin besteht, vermisste oder verschüttete Menschen zu suchen und zu
| orten. Es verfügt über eine Qualifikation, wie sie der Mitwirkung im
| Katastrophenschutz entspricht.

> "Katastrophenschutz" ist hinsichtlich Blaulicht und Horn eindeutig
> definiert. Die Fahrzeuge für Rettungshundestaffeln haben in bestimmten
> Fällen IMHO durchaus ebenfalls die Berechtigung und auch die
> Voraussetzung zur Ausstattung mit SoSi-Anlage.

Aber im Zweifel wohl oft nur über eine Ausnahmegenehmigung.

> Das sehen aber manche
> Behörden durchaus eng, deshalb wird oft der Umweg über KatS-Fahrzeuge
> der HiOrg gesucht.

Solange das keiner merkt ...

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 6, 2005, 1:54:05 AM10/6/05
to
Hi,

Thomas Hühn schrieb:

> > ...und für Personensuche ausgerüstete Hubschrauber <duck> (und
> > wenn
>
> Was sind das denn dann? Hubschrauberstaffeln des BGS?

Hier bei uns: Hubschrauberstaffel der bay. Polizei.

Neben "reinen" Polizeiaufgaben können diese Hubschrauber auch als
Arztzubringer [1] und sogar als "Behelfs-RTH" mit Tragenhalterung [2]
eingesetzt werden. Eine Winde ist ebenfalls vorhanden bzw. kann montiert
werden.

[1]Es kommt hier öfters vor, dass z.B. der Kinder-NA von einem Pol-
Hubschrauber aufgenommen und zum Einsatz im Landkreis/Nachbar-RD-
Bereiche) geflogen wird (insbes. dann, wenn der "normale" RTH Christoph
1 oder/und der ITH Christoph München schon (ggf. zum gleichen Einsatz)
unterwegs sind.

[2]Ausser einem Notfallkoffer gibt´s allerdings nix an med. Material,
d.h. dieses muss dann aus einem am Einsatzort befindlichen RTW/NEF
entnommen werden. NA und ggf. RA steigen dann ebenfalls zu. Die
Tragenhalterung (+Trage) muss vor dem Start eingebaut werden.

Bernhard Nowotny

unread,
Oct 6, 2005, 3:17:56 AM10/6/05
to
Thomas Hochstein schrieb:

> Bernhard Nowotny schrieb:
>>1. Welche Ausgabe? Meine DIN 13050:2000-04 enthält den Begriff
>> nicht. Es gibt allerdings schon eine neuere (muss ich mir mal
>> dringend besorgen). Wäre schön, wenn Du die Begriffsdefinition
>> aus der aktuellen DIN 13050 mal hier zitieren könntest.
> | Der Begriff Rettungshundeteam ist nach DIN 13050 genormt: Team,
> | bestehend aus Rettungshundeführer und Rettungshund, dessen Aufgabe
> | darin besteht, vermisste oder verschüttete Menschen zu suchen und zu
> | orten. Es verfügt über eine Qualifikation, wie sie der Mitwirkung im
> | Katastrophenschutz entspricht.

Ahja. Welche Ausgabe der DIN? Da auch die alte von 1996-06 und meine
von 2000-04 den Begriff nicht enthält, dann vermutlich die neueste
(lt. http://www.beuth.de: 2002-09). Ich frug deshalb, weil zwischen den
einzelnen Ausgaben durchaus auch Begriffe wieder rauspurzeln oder
geändert werden.

Zur Qualifikation ("geprüft nach DIN") macht das wie zu erwarten
praktisch keine verwertbare Aussage.

>>"Katastrophenschutz" ist hinsichtlich Blaulicht und Horn eindeutig
>>definiert. Die Fahrzeuge für Rettungshundestaffeln haben in bestimmten
>>Fällen IMHO durchaus ebenfalls die Berechtigung und auch die
>>Voraussetzung zur Ausstattung mit SoSi-Anlage.
> Aber im Zweifel wohl oft nur über eine Ausnahmegenehmigung.

"IMHO" meinte "ich würde ihnen die Berechtigung zuerkennen"
(vor allem weil heute eh schon jeder Hinz&Kunz das bekommt, dem
_ich_ das nicht zuerkennen würde: gestern habe ich ein Autobahn-
Bauleiterfahrzeug damit gesehen...).

Aber ich bin halt nicht die Zulassungsbehörde. ;P

>>Das sehen aber manche
>>Behörden durchaus eng, deshalb wird oft der Umweg über KatS-Fahrzeuge
>>der HiOrg gesucht.
> Solange das keiner merkt ...

ACK. Aber bei "Doppelverwendung" (MTW) und gezielter SoSi-Anforderung
durch die Polizei dürfte das rechtliche Problem noch im
erträglichen Rahmen sein.

Bernhard Niessl

unread,
Oct 6, 2005, 4:37:18 AM10/6/05
to
Bernhard Nowotny <bn...@gmx.de> wrote:

>Naja, Professionalität zeigt sich dann, wenn das Rettungshundeteam
>sich ohne Reibereien und ohne Wichtigmacherei in einen Einsatz
>eingliedern kann. Manche lassen das leider vermissen.

Stimmt, s.u.

>3. Einerseits hohe Professionalität im Umgang mit dem Hund, anderer-
> seits aber eine erstaunliche Naivität im Einsatz: keine Kenntnis
> über Führungsstrukturen, Verhalten im Einsatz, Zusammenarbeit mit
> anderen beteiligten Organisationen, Rechts- und Unterstellungs-
> verhältnisse etc. pp.

Genau das war auch mal mein Problem:

<story on>
Lage: vermisste Person, seit einigen Stunden nicht auffindbar. Im
Einsatz: FFW des Wohnorts und einiger Nachbarorte der vermissten
Person, Pol. als Organisator, die den Ablauf an den EL-SanD delegiert
hat, OrgL als EL-SanD.
Ich war vom EL-SanD eingeteilt als Abschnittsleiter
Bereitstellungsraum RHS, die aus einer anderen Region kamen
(Augsburg). Mit dem EL-SanD war vereinbart, dass je ein ortsunkundiges
RH-Team mit einem ortskundigen FM(SB) einen Suchtrupp bildet und einen
definierten Einsatzraum absucht.
Es war im weiteren Verlauf schlichtweg nicht möglich, dem Leiter der
RHS klar zu machen, dass sich seine Teams bei mir ab- und anmelden
sollen, bei wem sie Lage- bzw. Fundmeldung machen sollen etc. Der
RHS-Leiter hat jede Kommunikation abgelehnt, weil er vermutlich gar
nicht wusste, dass seine RHS in eine Struktur eingebunden war -- ob
diese Struktur richtig oder falsch war, soll jetzt außen vor bleiben.

Ich habe dann in Absprache mit dem EL-SanD die RHS autonom werkeln
lassen, weil es hierbei um das Wohl der vermissten Person ging, und
ich keinen Krieg zu diesem Zeitpunkt riskieren wollte. Egentlich hätte
man diese RHS vom Einsatz abziehen müssen ...

Letztlich ist die vermisste Person wohlbehalten gefunden worden, als
das Wirtshaus zumachte, in dem sie die letzten Stunden verbrachte ;-)
</story>

Seit dieser Zeit reagiere ich etwas verschnupft auf RHS, die nicht
einer anerkannten KatS-Organisation angehören, un demzufolge keine
Erfahrung mit Unterstellungen, Befehlen, Lagen etc. haben.

mfg

Bernhard Nießl

R. Kieselmann

unread,
Oct 6, 2005, 6:23:38 AM10/6/05
to
Ralf Schmode wrote:

> Stefan Barnikow wrote:
>
>>begin quoting Ralf Schmode <rsch...@gmx.net>:
>>
> Ich weiß. Aber IIRC erfüllt eine auf einem Werbserver unter einem nicht
> allgemein zugänglichen URL abgelegte Datei nicht unbedingt das Kriterium
> einer Veröffentlichung. Wenn ich das Teil nicht ins Netz stelle, sondern
> per E-Mail verschicke, kann ich mir erst recht nicht vorstellen, daß das
> den Rang einer Veröffentlichung hat - dann dürfte ich einem freundlichen
> Mitmenschen nicht mal eine Papierkarte unter die Nase halten, um nach
> dem Weg zu fragen :-)
>
>
>>Wenn Ihr das wirklich so machen wollt, ruft mindestens mal
>>vorher beim Kartenverlag an.
>
>
> Der Kartenausschnitt, den ich verwende, wird aus den genannten Gründen -
> kein WWW in der Leitstelle - vermutlich nur per Mail verschickt. Aber
> Fragen kann vermutlich trotzdem nicht schaden, zumal ja im Fall des
> Falles noch ein paar Kopien/Ausdrucke mehr gefertigt werden müssen.

Falls es um die Mitteilung eines Notfallstandortes geht, sind evtl.
Copyrightverletzungen rechtlich gerechtfertigt. Darum muss man sich also
keine Sorgen machen und auch keine Einwilligung einholen.

Grüße, René

--
"Gerade eben habe ich aufgrund Eures penetranten, gallopierenden
Wahnsinns diesen sündhaft teuren Shiraz Cabernet über meine Tastatur
erbrochen."
... Thomas Gietl in de.rec.sport.gleitschirm

R. Kieselmann

unread,
Oct 6, 2005, 9:32:16 AM10/6/05
to
Karina Leo-Steffen wrote:

> Da es sich leider bei vielen Polizeidienststellen immer noch nicht
> rumgesprochen hat, hier mein kleiner Tipp: sorgt bei einer
> Vermisstenmeldung auch immer dafür, dass die umliegenden
> Rettungshundestaffeln alarmiert werden! Die werden euch am
> schnellsten finden.
> Und wie gesagt, oft weiss die Polizei nicht, dass es sowas
> überhaupt gibt und dass die Alarmierung kostenlos ist.

Bei uns in Freiburg klappt es recht gut. Es sind immer viele
Hundestaffeln vor Ort (meist mehrere Autos und viiiieeeele
Einsatzleiterinnen ;-)
Und seit die Polizei verinnerlicht hat, dass die Bergwacht im Gegensatz
zu den Rettungshunden eine Rechnung stellt, werden wir auch nicht mehr
so oft mit Suchaktionen genervt ;-))

Grüßle, René

R. Kieselmann

unread,
Oct 6, 2005, 9:37:42 AM10/6/05
to
Bernhard Niessl wrote:

> Letztlich ist die vermisste Person wohlbehalten gefunden worden, als
> das Wirtshaus zumachte, in dem sie die letzten Stunden verbrachte ;-)

Ah - ich wusste, es muss irgendeinen Grund geben, warum wir bei der
Bergwacht bei diesen Vermisstenmeldungen erst die Gasthausliste
abtelefonieren...
*gg*

Grüße, René

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 10:36:07 AM10/6/05
to
Bernhard Nowotny wrote:
> Dazu zwei Anmerkungen/Fragen:
> 1. Welche Ausgabe? Meine DIN 13050:2000-04 enthält den Begriff
> nicht. Es gibt allerdings schon eine neuere (muss ich mir mal
> dringend besorgen). Wäre schön, wenn Du die Begriffsdefinition
> aus der aktuellen DIN 13050 mal hier zitieren könntest.
>
> 2. Die DIN 13050 beschreibt Begriffe aus dem Rettungswesen, und
> zwar ziemlich allgemein. Mehr als eine Begriffsdefinition zum
> Thema Rettungshundewesen wird da nie enthalten sein, schon gar
> keine Rede von "Prüfung von Rettungshunden" oder dem detaillierten
> Aufbau einer Rettungshundestaffel. Von "RHS nach DIN" zu sprechen,
> ist ziemlich gewagt.

Wie ich mitbekommen habe, hat Thomas H. das schon freundlicherweise
beantwortet, auch wenn ich sein Posting komischerweise nicht sehen kann.

> Naja, Professionalität zeigt sich dann, wenn das Rettungshundeteam
> sich ohne Reibereien und ohne Wichtigmacherei in einen Einsatz
> eingliedern kann. Manche lassen das leider vermissen.

Ja, mich treibt sowas auch immer auf die Palme.

> Drei Hauptfehler/-probleme habe ich bei den RHS beobachtet:
> 1. Da der RD nicht für die Suche zuständig ist, wählen IMHO viele
> RHS den Aufhänger falsch. Es hilft schlicht und einfach nichts,
> sich den HiOrgs anzudienen - die Polizei entscheidet über den
> Einsatz.

Wir werden ausschliesslich über die Polizei alarmiert.
Und da wir selber eine HiOrg sind, dienen wir uns auch keiner anderen
HiOrg an.

> 2. Anstatt sich professionell der Polizei zu unterstellen, scheinen
> in manchen RHS die Profilneurotiker aus dem Rettungsdienst sich
> mit den schlimmsten Hundefanatikern zu kreuzen. Eine explosive
> Mischung am Einsatzort.

Wir unterstellen uns schon der Polizei, haben aber unsere eigene
Leitungsstruktur dabei, die dem Polizei-EL beratend zur Seite steht.
Ein Polizist weisst nicht unbedingt, wie RH optimal eingesetzt werden.
Für unsere Gegend klappt das eigentlich sehr gut, die gleichen
Polizeistellen
holen uns immer wieder etc.
Aber ich kenne auch von dir oben genanntes, leider, und das in
Extremform.

> 3. Einerseits hohe Professionalität im Umgang mit dem Hund, anderer-
> seits aber eine erstaunliche Naivität im Einsatz: keine Kenntnis
> über Führungsstrukturen, Verhalten im Einsatz, Zusammenarbeit mit
> anderen beteiligten Organisationen, Rechts- und Unterstellungs-
> verhältnisse etc. pp.

Also bei uns haben alle Leitungs- und Führungskräfte in der Staffel eine
komplette Zugführerausbildung und unser KBL oder ein
anderer Vertreter der Landesbereitschaftsleitung ist auch im Einsatz
dabei.

> Ein bisschen spricht da auch das hemmungslose Zitieren der og. DIN
> dafür... :)

Du hättest es beinahe geschafft, meine Vorurteile bez. der Einstellung
vom Hauptamt/RD gegenüber dem Ehrenamt zu untermauern :-)

> Kein Wunder, wenn so eine RHS bald nicht mehr zum Einsatz kommt und
> jeder nur entnervt aufstönt, wenn sich wieder eine anbietet.

Man sollte aber vielleicht nicht alle RHS über einen Kamm scheren
und, auch wenn ich es schon wieder zitieren muss :-) : die DIN soll da
auch ein wenig für Ordnung sorgen.
Es gibt Polizeistellen, die nur noch DIN-Staffeln alarmieren.

> Aber wie gesagt: ich habe auch gute Erfahrungen und weiss den Wert
> eines gut ausgebildeten und taktisch klugen RH-Teams durchaus zu
> schätzen. ;P

Das freut mich.

> "Katastrophenschutz" ist hinsichtlich Blaulicht und Horn eindeutig
> definiert. Die Fahrzeuge für Rettungshundestaffeln haben in bestimmten
> Fällen IMHO durchaus ebenfalls die Berechtigung und auch die
> Voraussetzung zur Ausstattung mit SoSi-Anlage. Das sehen aber manche
> Behörden durchaus eng, deshalb wird oft der Umweg über KatS-Fahrzeuge
> der HiOrg gesucht.

Da es unserem KV eh finanziell nicht zumutbar ist, der Staffel ein
Einsatzfahrzeug zur Verfügung zu stellen, haben wir nicht nur deswegen
ein traumhaftes Abkommen mit unserem THW, die uns in den Einsatz
fahren. Da sind wir aber eine Ausnahme, die allermeisten anderen
Staffeln in unserer Gegend haben eigene Fahrzeuge mit SoSi.

> Ein typisches Problem, wenn die RHS nicht über Dienstfahrzeuge verfügt
> ist das Durchkommen durch die Polizeiabsperrung. Vielleicht auch noch
> jeweils mit einzelnen Privatfahrzeugen pro Hundeführer und Hund. Das
> überfordert den absperrenden Polizisten/Feuerwehrmann meist.

Unsere private Nachbarstaffel vom BRH kommt immer mit ganz vielen
Privat-PKW an und wurde bisher immer problemlos durchgelassen.
Liegt vielleicht an der Einsatzkleidung der Insassen.

Gruss
Karina

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 10:42:53 AM10/6/05
to
Bernhard Nowotny wrote:
> Zur Qualifikation ("geprüft nach DIN") macht das wie zu erwarten
> praktisch keine verwertbare Aussage.

Ich habe die Hoffnung, dass die DIN so mancher Mauschelei
arg im Wege stehen wird.
Es wird hoffentlich nicht mehr vorkommen, dass unqualifizierte,
ungeprüfte Teams in den Einsatz gehen.
Neu ist u.a. auch, dass Eignungstest und Prüfung der Hunde auf
Video aufgezeichnet und beim Regierungspräsidium hinterlegt
werden.
Es werden keinerlei Ausnahmen mehr bei der Zulassung zur
Prüfung gemacht, die Richter greifen jetzt hart durch.
Sehr schön finde ich auch, dass jetzt 4 HiOrgs eine gemeinsame
Prüfung haben, so dass da eine gewisse Einheitlichkeit gewahrt wird.

Gruss
Karina

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 10:54:34 AM10/6/05
to
Bernhard Niessl wrote:
> Ich war vom EL-SanD eingeteilt als Abschnittsleiter
> Bereitstellungsraum RHS, die aus einer anderen Region kamen
> (Augsburg). Mit dem EL-SanD war vereinbart, dass je ein ortsunkundiges
> RH-Team mit einem ortskundigen FM(SB) einen Suchtrupp bildet und einen
> definierten Einsatzraum absucht.

Sehr schön, solch umsichtigen EL würde ich mir manches Mal
auch wünschen.

> Es war im weiteren Verlauf schlichtweg nicht möglich, dem Leiter der
> RHS klar zu machen, dass sich seine Teams bei mir ab- und anmelden
> sollen, bei wem sie Lage- bzw. Fundmeldung machen sollen etc. Der
> RHS-Leiter hat jede Kommunikation abgelehnt, weil er vermutlich gar
> nicht wusste, dass seine RHS in eine Struktur eingebunden war -- ob
> diese Struktur richtig oder falsch war, soll jetzt außen vor bleiben.

Wenn ich mir sowas mit meinem KBL leisten würde, könnte ich hier
sicherlich nicht mehr schreiben :-)
Bei uns sitzt der RHS-Leiter üblicherweise neben dem EL/AL und
arbeitet eng mit ihm zusammen.
Hatten alle RHS-Teams eigene Funkgeräte mit?

> Seit dieser Zeit reagiere ich etwas verschnupft auf RHS, die nicht
> einer anerkannten KatS-Organisation angehören, un demzufolge keine
> Erfahrung mit Unterstellungen, Befehlen, Lagen etc. haben.

Das meinte ich mit Professionalität.

Gruss
Karina

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 11:02:47 AM10/6/05
to
Thomas Hochstein wrote:
> Sind die Hundestaffeln denn anerkannte Einheiten des KatS?

In den meisten Bundesländern ja, in den anderen wird es demnächst
so weit sein. In BW ist es schon seit 1986 so

>> bekommen
>> wir als Teil einer anerkannten HiOrg vom EL der Polizei jeweils im
>> Einsatz die Genehmigung.
>
> Örks. Es wäre vielleicht doch besser, wenn zumindest eure Fahrer mal
> die Paragraphen raussuchen ...

Warum?
Sowas delegiere ich an Kreis- und Landesbereitschaftsleiter und den
Landesfachberater für RHS, denn dazu habe ich sie schliesslich gewählt.
Die klären das mit Regierungspräsidium und sonstigen Behörden vorab
und mit dem Polizei-EL im Einsatzfall, da muss sich keiner meiner Fahrer
drum kümmern.
Hierarchische Struktur hat manchmal auch Vorteile :-)

Gruss
Karina

Bernhard Niessl

unread,
Oct 6, 2005, 11:09:26 AM10/6/05
to
"Karina Leo-Steffen" <in...@hundejo.de> wrote:

>Bernhard Niessl wrote:
>> Es war im weiteren Verlauf schlichtweg nicht möglich, dem Leiter der
>> RHS klar zu machen, dass sich seine Teams bei mir ab- und anmelden
>> sollen, bei wem sie Lage- bzw. Fundmeldung machen sollen etc. Der
>> RHS-Leiter hat jede Kommunikation abgelehnt, weil er vermutlich gar
>> nicht wusste, dass seine RHS in eine Struktur eingebunden war -- ob
>> diese Struktur richtig oder falsch war, soll jetzt außen vor bleiben.
>

>Hatten alle RHS-Teams eigene Funkgeräte mit?

Ja, aber nur, weil sie den FM(SB) mitnahmen. Im Gegensatz zu dieser
RHS hatten die örtlichen FWn genügend 2m-Handgurken.

Alles in allem hatte ich den Eindruck, dass diese RHS hauptsächlich
aus Leuten der Kategorie "ich bin Hundebesitzer, will gerne in der
Natur sein, und mich dabei noch wichtig und hilfreich vorkommen"
bestand und weniger aus Leuten, die sich selber hauptsächlich als
Helfer sehen, die darüberhinaus ihren Hund als Werkzeug in einem
Einsatz nutzen.

Bitte nicht falsch verstehen: ich besitze selber seit gut zwei Jahren
eine Berner-Senn-Hündin (bin also kein Hundehasser), bin allerdings
nicht Mitglied einer RHS. Aber wenn ich es wäre, würde ich mich doch
eher als Teil einer KatS-Einheit begreifen, der seinen Hund nutzt wie
einen Notfallkoffer: als Instrument, um eine Aufgabe zu erledigen.

mfg

Bernhard Nießl

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 11:15:14 AM10/6/05
to
R. Kieselmann wrote:
> Bei uns in Freiburg klappt es recht gut. Es sind immer viele
> Hundestaffeln vor Ort (meist mehrere Autos und viiiieeeele
> Einsatzleiterinnen ;-)

Wo du das erwähnst: ich habe mal vor Jahren bei einem grösseren
SAN-Dienst mitgemacht, 10 Jahre Wiedervereinigung oder so,
und da sassen/standen vor unserem Sani-Zelt zeitweise sage und schreibe
7 (!) Leute mit dem Rückenschild Einsatzleiter. 2 weitere sollen weiter
entfernt gesichtet worden sein. *flüster* alles Männer *flüster*
Fand ich cool :-)
Wir nennen staffelintern unsere Führungskraft im Einsatz, die nicht der
Staffelleiter ist, auch Einsatzleiter, weil derjenige unsere Staffel
direkt im
Einsatz leitet. Sowas sollte natürlich nicht unbedingt extern benutzt
werden.
Irgendwie fehlt dafür eine "richtigere", griffigere Bezeichnung.

> Und seit die Polizei verinnerlicht hat, dass die Bergwacht im
> Gegensatz zu den Rettungshunden eine Rechnung stellt, werden wir auch
> nicht mehr so oft mit Suchaktionen genervt ;-))

Will eine Einsatzeinheit keine Einsätze machen?

Gruss
Karina

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 11:46:45 AM10/6/05
to
Bernhard Niessl wrote:
> Alles in allem hatte ich den Eindruck, dass diese RHS hauptsächlich
> aus Leuten der Kategorie "ich bin Hundebesitzer, will gerne in der
> Natur sein, und mich dabei noch wichtig und hilfreich vorkommen"
> bestand und weniger aus Leuten, die sich selber hauptsächlich als
> Helfer sehen, die darüberhinaus ihren Hund als Werkzeug in einem
> Einsatz nutzen.
>
> Bitte nicht falsch verstehen:

Nein, ich verstehe es nicht falsch, muss ich doch gestehen, dass
ich solche Leute und solche RHS auch kenne.
Auch in meiner Stafel war es vor meinen Zeiten nicht anders.

> ich besitze selber seit gut zwei Jahren
> eine Berner-Senn-Hündin (bin also kein Hundehasser), bin allerdings
> nicht Mitglied einer RHS. Aber wenn ich es wäre, würde ich mich doch
> eher als Teil einer KatS-Einheit begreifen, der seinen Hund nutzt wie
> einen Notfallkoffer: als Instrument, um eine Aufgabe zu erledigen.

Ein wenig Spass mit dem Hund und mit der Aufgabe als solches
darf es auch sein.
Für mich ist die Identifikation mit unserer HiOrg schon sehr wichtig,
jeder Neue, der zu uns kommt, muss sobald wie möglich zum RKES
und RKAB. Ich bin selbst auch Ausbilderin für RKES und hatte hier schon
mal geschrieben, dass ich überzeugte Rotkreuzlerin bin.
Meine Leute machen auch bei normalen SAN-Absicherungen mit
und waren alle im Hochwasser 2002 rund um die Uhr im Kat-Einsatz.
(ohne Hund)
Aber es wird einem schon manchmal ganz schön schwer gemacht.
Und wenn von der eigenen HiOrg viel Unerfreuliches rüberkommt,
viel unnötiger Stress und Streit, ist es für mich manchmal alles andere
als einfach, da immer gegenzusteuern. *seufz*
Ich könnte Bücher darüber schreiben ....

Gruss
Karina


Thomas Hochstein

unread,
Oct 6, 2005, 12:22:30 PM10/6/05
to
Karina Leo-Steffen schrieb:

>> Sind die Hundestaffeln denn anerkannte Einheiten des KatS?
>
> In den meisten Bundesländern ja, in den anderen wird es demnächst
> so weit sein. In BW ist es schon seit 1986 so

Ich meinte eigentlich eher weniger, ob es generell möglich ist, daß
eine Hundestaffel anerkannte KatS-Einheit ist, sondern ob das für die
bestimmten Staffeln galt, über die wir hier reden. :)

>>> bekommen
>>> wir als Teil einer anerkannten HiOrg vom EL der Polizei jeweils im
>>> Einsatz die Genehmigung.
>> Örks. Es wäre vielleicht doch besser, wenn zumindest eure Fahrer mal
>> die Paragraphen raussuchen ...
>
> Warum?

Weil die Fahrer dann wüßten, daß die Polizei weder die Ausstattung der
Fahrzeuge mit Sondersignalanlagen noch deren Einsatz noch die
Inanspruchnahme von Sonderrechten genehmigen kann. Und weil eine
entsprechende Unkenntnis die Vermutung aufkommen läßt, daß ihnen ihre
Rechte und Pflichten als Fahrer von Einsatzfahrzeugen auch sonst nicht
so vertraut sind, wie man es sich wünschen würde.

> Sowas delegiere ich an Kreis- und Landesbereitschaftsleiter und den
> Landesfachberater für RHS, denn dazu habe ich sie schliesslich gewählt.
> Die klären das mit Regierungspräsidium und sonstigen Behörden vorab
> und mit dem Polizei-EL im Einsatzfall, da muss sich keiner meiner Fahrer
> drum kümmern.
> Hierarchische Struktur hat manchmal auch Vorteile :-)

Sicher hat sie das. Trotzdem entzieht es sich meiner Vorstellung, was
Regierungspräsidium und Polizei-EL mit der Inanspruchnahme von
Sonderrechten zu tun haben. *seufz*

Thomas Hochstein

unread,
Oct 6, 2005, 12:34:22 PM10/6/05
to
Karina Leo-Steffen schrieb:

> Wir nennen staffelintern unsere Führungskraft im Einsatz, die nicht der
> Staffelleiter ist, auch Einsatzleiter, weil derjenige unsere Staffel
> direkt im
> Einsatz leitet. Sowas sollte natürlich nicht unbedingt extern benutzt
> werden.
> Irgendwie fehlt dafür eine "richtigere", griffigere Bezeichnung.

Das liegt daran, daß - leider generell - zwischen einer
verwaltungsmäßigen Funktionsbezeichnung, einer Führungsfunktion im
Einsatz, einer Ausbildung und (jedenfalls bei den Feuerwehren) dem
Dienstgrad nicht richtig getrennt wird.

So kann eine Einheit eine ganze Reihe ausgebildeter Gruppenführer
haben; im Einsatzfall hat aber jede Einheit genau *einen*
Gruppenführer. Eine Einheit braucht auch einen verwaltungsmäßigen
Leiter, den täglichen Dienst organisiert und - ggf. vereinsinterne -
(disziplinarische) Aufgaben wahrnimmt, im Sinne eines Vorstands, eines
Rettungswachenleiters, eines Zug- oder Bereitschaftsführers. Das
bedeutet aber nicht, daß immer nur dieserjenige die Einheit auch im
Einsatz führt. Nicht nur, weil er vielleicht nicht immer da ist,
sondern weil es auch deutlich verschiedene Voraussetzungen für diese
Führungsaufgaben gibt. Jemand, der eine Führungsfunktion im Einsatz
bekleidet, bedarf entsprechender taktischer und organisatorischer
Kenntnisse; er muß aber nicht notwendig auch geeignet sein, sich um
die Aus- und Fortbildung der Einheitsangehörigen oder um
Budgetverhandlungen mit dem Vorstand der Hilfsorganisation zu kümmern.
Wer letzteres gut kann und dafür qualifiziert ist muß aber nicht
notwendig in der Lage sein, eine Einheit im Einsatz zu führen.

Das DRK hat IIRC einmal versucht, diese Trennung durch konsequente
Verwendung von "Leiter" und "Führer" klarzumachen: der
Bereitschaftsleiter steht wie auch der Gruppenleiter einer
organisatorischen Einheit vor; der Gruppenführer hingegen führt seine
Gruppe im Einsatz.

Danach könnte es sich empfehlen, zwischen "Staffelleiter" als dem
(verwaltungsmäßig) für die Staffel Verantwortlichen und
"Staffelführer" als Führungskraft im Einsatz zu trennen.

Thomas Hochstein

unread,
Oct 6, 2005, 1:19:07 PM10/6/05
to
Karina Leo-Steffen schrieb:

> Bernhard Nowotny wrote:
>> Zur Qualifikation ("geprüft nach DIN") macht das wie zu erwarten
>> praktisch keine verwertbare Aussage.
>
> Ich habe die Hoffnung, dass die DIN so mancher Mauschelei
> arg im Wege stehen wird.

Das mag ja sein, ich verstehe nur nicht, wie Du zu dieser Meinung
kommst.

> Es wird hoffentlich nicht mehr vorkommen, dass unqualifizierte,
> ungeprüfte Teams in den Einsatz gehen.

Das hat mit der DIN aber wenig bis nichts zu tun. Diese schreibt weder
Qualifikation noch Prüfung über "eine Qualifikation, wie sie der
Mitwirkung im Katastrophenschutz entspricht" hinaus fest, AFAIS. Das
sagt alles und nichts und im Zweifel genau gar nichts über spezifische
rettungshundebezogene Ausbildung.

> Neu ist u.a. auch, dass Eignungstest und Prüfung der Hunde auf
> Video aufgezeichnet und beim Regierungspräsidium hinterlegt
> werden.

Das macht ihr so. Aufgrund der DIN besteht eine solche Vorgabe nicht.

> Es werden keinerlei Ausnahmen mehr bei der Zulassung zur
> Prüfung gemacht, die Richter greifen jetzt hart durch.

Siehe oben.

> Sehr schön finde ich auch, dass jetzt 4 HiOrgs eine gemeinsame
> Prüfung haben, so dass da eine gewisse Einheitlichkeit gewahrt wird.

Das ist der eigentlich entscheidende Punkt - nicht die DIN, die dazu
nichts aussagt.

Thomas Hochstein

unread,
Oct 6, 2005, 12:48:50 PM10/6/05
to
Bernhard Nowotny schrieb:

>>| Der Begriff Rettungshundeteam ist nach DIN 13050 genormt: Team,
>>| bestehend aus Rettungshundeführer und Rettungshund, dessen Aufgabe
>>| darin besteht, vermisste oder verschüttete Menschen zu suchen und zu
>>| orten. Es verfügt über eine Qualifikation, wie sie der Mitwirkung im
>>| Katastrophenschutz entspricht.
>
> Ahja. Welche Ausgabe der DIN?

Keine Ahnung, vermutlich die aktuelle. Ich habe
"http://www.sardog.de/html/body_ausbildung.html#1" zitiert.

> Zur Qualifikation ("geprüft nach DIN") macht das wie zu erwarten
> praktisch keine verwertbare Aussage.

*Mir* ist das klar. ;)

>>> Die Fahrzeuge für Rettungshundestaffeln haben in bestimmten
>>> Fällen IMHO durchaus ebenfalls die Berechtigung und auch die
>>> Voraussetzung zur Ausstattung mit SoSi-Anlage.
>> Aber im Zweifel wohl oft nur über eine Ausnahmegenehmigung.
>
> "IMHO" meinte "ich würde ihnen die Berechtigung zuerkennen"

Klar. Die Frage ist eben nur, auf welcher Grundlage.

Andreas Hirschberg

unread,
Oct 6, 2005, 1:32:55 PM10/6/05
to

"Thomas Hochstein" <t...@inter.net> schrieb:

> So kann eine Einheit eine ganze Reihe ausgebildeter Gruppenführer
> haben; im Einsatzfall hat aber jede Einheit genau *einen*
> Gruppenführer.

Wenn es sich bei der Einheit um die Einheit "Gruppe" handelt. Andere
Einheiten haben gar keinen oder mehrere Gruppenführer. :-P

SCNR,
Andi

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 1:54:33 PM10/6/05
to
Thomas Hochstein wrote:
>> Ich habe die Hoffnung, dass die DIN so mancher Mauschelei
>> arg im Wege stehen wird.
>
> Das mag ja sein, ich verstehe nur nicht, wie Du zu dieser Meinung
> kommst.

Die DIN gilt seit 1.1.05 und ich erlebe, wie die Prüfungen seitdem
ablaufen im Vergleich zu vorher.

> Das hat mit der DIN aber wenig bis nichts zu tun. Diese schreibt weder
> Qualifikation noch Prüfung über "eine Qualifikation, wie sie der
> Mitwirkung im Katastrophenschutz entspricht" hinaus fest, AFAIS. Das
> sagt alles und nichts und im Zweifel genau gar nichts über spezifische
> rettungshundebezogene Ausbildung.

Gibt es nirgendwo eine festgelegte Qualifikation für die Mitwirkung
im Katschutz?
Ich weiss nicht, was sich in den oberen Etagen abspielt, aber ich
sehe die Auswirkungen, und die sind bisher gut.

>> Neu ist u.a. auch, dass Eignungstest und Prüfung der Hunde auf
>> Video aufgezeichnet und beim Regierungspräsidium hinterlegt
>> werden.
>
> Das macht ihr so. Aufgrund der DIN besteht eine solche Vorgabe nicht.

Das DRK macht es so.

>> Sehr schön finde ich auch, dass jetzt 4 HiOrgs eine gemeinsame
>> Prüfung haben, so dass da eine gewisse Einheitlichkeit gewahrt wird.
>
> Das ist der eigentlich entscheidende Punkt - nicht die DIN, die dazu
> nichts aussagt.

Vielleicht ist es nur Augenwischerei für andere obere Etagen, ich weiss
es nicht, aber ich habe es erlebt, dass Teams nicht mehr zur Prüfung
zugelassen worden sind mit der gleichen Qualifikation wie im letzten
Jahr mit dem Hinweis der Leistungsrichter auf die neue DIN.
Vielleicht gibt es in den oberen Etagen noch weitere nicht
öffentliche Festlegungen, über die eine kleine Staffelleiterin gar nicht
erst informiert wird.

Gruss
Karina

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 2:18:18 PM10/6/05
to
Thomas Hochstein wrote:
> Ich meinte eigentlich eher weniger, ob es generell möglich ist, daß
> eine Hundestaffel anerkannte KatS-Einheit ist, sondern ob das für die
> bestimmten Staffeln galt, über die wir hier reden. :)

Ohje, ich weiss nicht mehr, welche bestimmten Staffeln du meinst.
Wenn du jetzt meine noch nicht anerkannte meinst: wir fahren meistens
mit dem THW und umgehen es dadurch. :-)
Andere Möglichkeit wäre, uns als besondere Gruppe der Bereitschaft
aufzugeben und unserem Katschutz anzugliedern. Halte ich aber für
nicht sinnvoll.
Die Staffeln des BRH z.B. sind nicht anerkannt.

> Weil die Fahrer dann wüßten, daß die Polizei weder die Ausstattung der
> Fahrzeuge mit Sondersignalanlagen noch deren Einsatz noch die
> Inanspruchnahme von Sonderrechten genehmigen kann. Und weil eine
> entsprechende Unkenntnis die Vermutung aufkommen läßt, daß ihnen ihre
> Rechte und Pflichten als Fahrer von Einsatzfahrzeugen auch sonst nicht
> so vertraut sind, wie man es sich wünschen würde.

Nun, uns fährt meistens z.B. der OV des THW oder mal unser KBL und ich
gehe
davon aus, dass sie wissen, was sie tun.
Im Rahmen der Alarmierung ergeht die Ansage des Polizei-EL an uns,
entweder mit oder ohne SoSi zu kommen.
Darf der das gar nicht sagen?

> Sicher hat sie das. Trotzdem entzieht es sich meiner Vorstellung, was
> Regierungspräsidium und Polizei-EL mit der Inanspruchnahme von
> Sonderrechten zu tun haben. *seufz*

Bei uns läuft immer alles über das RP. :-)
Aber wie gesagt, das klären KBL und LBL.
Ja, ich weiss, die STVO und § 35.
Wer darf denn einer RHS einer anerkannten HiOrg im lebensrettenden
Einsatz
erlauben, SoSi zu benutzen? Der Polizei-EL nicht? Das erstaunt mich
jetzt. Oder erklärt er uns kurzerhand zu einer Katschutzeinheit oder
einer Rettungsdiensteinheit?
Ich bin gerne bereit dazu zu lernen.
Die Polizei eskortiert uns sogar mit SoSi, wenn wir mit unseren
Privat-PKW
durch den Stau zum Treffpunkt fahren.
Allerdings nehmen wir es schon lange nicht mehr in Anspruch.

Gruss
Karina

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 2:31:17 PM10/6/05
to

Ein Leiter wird gewählt, ein Führer wird auf Grund seiner Qualifikation
eingesetzt.
Es wird im DRK nicht konsequent getrennt.

> Danach könnte es sich empfehlen, zwischen "Staffelleiter" als dem
> (verwaltungsmäßig) für die Staffel Verantwortlichen und
> "Staffelführer" als Führungskraft im Einsatz zu trennen.

Das hört sich sehr gut und sehr logisch an.
Ich werde es wohl zumindest intern einführen, wünschenswert
wäre es natürlich, wenn es bei den RHS generell Usus wäre.
Sieht immer so albern aus, wenn soviele RHS-EL im Einsatz
sind :-)

Gruss
Karina


Erich Kirchmayer

unread,
Oct 6, 2005, 3:58:20 PM10/6/05
to
Hi,

"Karina Leo-Steffen" schrieb:


> Prinzipiell ist jeder gesunde Hund geeignet, egal welche Rasse oder
> welcher Mix, wichtiger sind individuelle Eigenschaften, die in einem
> Eignungstest von einem Leistungsrichter geprüft werden.

Besonders beliebt und geeignet scheinen aber Labrador Retriever (oder
vergleichbar oder Mix daraus) zu sein. Diese Rasse hat "von Natur aus"
eigentlich schon viele der wichtigen Komponenten (Nase, Spieltrieb,
Intelligenz, Verhalten)

Thomas Hochstein

unread,
Oct 6, 2005, 3:49:10 PM10/6/05
to
Andreas Hirschberg schrieb:

>> So kann eine Einheit eine ganze Reihe ausgebildeter Gruppenführer
>> haben; im Einsatzfall hat aber jede Einheit genau *einen*
>> Gruppenführer.
>
> Wenn es sich bei der Einheit um die Einheit "Gruppe" handelt. Andere
> Einheiten haben gar keinen oder mehrere Gruppenführer. :-P

Äh ... ja klar, genau. Ich habe mich wohl selbst in meinen
Ausführungen etwas verzottelt.

-thh

Thomas Hochstein

unread,
Oct 6, 2005, 3:48:42 PM10/6/05
to
Karina Leo-Steffen schrieb:

>> Das mag ja sein, ich verstehe nur nicht, wie Du zu dieser Meinung
>> kommst.
>
> Die DIN gilt seit 1.1.05

Komisch, ich finde als neueste Ausgabe die von Sep. 2002 ... und Beuth
sollte eigentlich wissen, wenn es was neueres gibt.

> und ich erlebe, wie die Prüfungen seitdem
> ablaufen im Vergleich zu vorher.

Das ist ja auf jeden Fall erfreulich. Vielleicht haben sich auch
einfach zum 1.1.2005 die Prüfungen geändert/vereinheitlicht, und es
liegt irgendwo eine Verwechslung im Bezug auf die DIN vor? Dafür
spräche, daß die unter <http://www.sardog.de/html/rhpo.html> genannte
neue, einheitliche Prüfungsordnung ("Gemeinsame Prüfungsordnung des
Arbeitskreises von THW,ASB,DRK und JUH.") von einem Inkrafttreten zum
1.1.2005 spricht. Das hätte dann zwar mit der DIN nichts zu tun, würde
aber zu Deinen Beobachtungen passen.

> Gibt es nirgendwo eine festgelegte Qualifikation für die Mitwirkung
> im Katschutz?

Nur organisationsintern, wenn überhaupt.

> Ich weiss nicht, was sich in den oberen Etagen abspielt, aber ich
> sehe die Auswirkungen, und die sind bisher gut.

Ack. Das Dokument liest sich auch gut.

> Das DRK macht es so.

Und vermutlich dann ASB, JUH und THW auch, wenn ich mir ansehe, daß
die vier die neue PO offenbar gemeinsam erstellt haben.

> Vielleicht ist es nur Augenwischerei für andere obere Etagen, ich weiss
> es nicht, aber ich habe es erlebt, dass Teams nicht mehr zur Prüfung
> zugelassen worden sind mit der gleichen Qualifikation wie im letzten
> Jahr mit dem Hinweis der Leistungsrichter auf die neue DIN.

Die meinen ziemlich sicher die neue Prüfungsordnung, würde ich jetzt
sagen. *schulterzuck* Ist im Ergebnis ja auch egal. (Mich hat nur der
Gedanke an eine DIN (!) über Rettungshundeprüfungen so verwundert, daß
ich das geklärt sehen wollte. ;))

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 6, 2005, 4:13:48 PM10/6/05
to
Hi,

"Karina Leo-Steffen" schrieb:


> > Danach könnte es sich empfehlen, zwischen "Staffelleiter" als dem
> > (verwaltungsmäßig) für die Staffel Verantwortlichen und
> > "Staffelführer" als Führungskraft im Einsatz zu trennen.
>
> Das hört sich sehr gut und sehr logisch an.
> Ich werde es wohl zumindest intern einführen, wünschenswert
> wäre es natürlich, wenn es bei den RHS generell Usus wäre.
> Sieht immer so albern aus, wenn soviele RHS-EL im Einsatz
> sind :-)

Stimmt. Da es Rückenschilder und andere Beschriftungen auch zweizeilig
gibt kann man durchaus draufschreiben

"$Führer"
"RHS Kleindorf"

Und das dann auch nur für die Person, die auch tatsächlich eine
Führungsaufgabe im Einsatz wahrnimmt und nicht nur (einer von Vielen)
eine Führungsausbildung hat.

(ich war einige Zeit bei uns im SAN-D Gruppenleiter (Verwaltung) und
Gruppenführer (Einsatz) des TD. Die Mehrzahl der TD-Mitarbeiter hatte
aber ebenfalls eine Gruppenleiter/Gruppenführerausbildung. Hätte
ziemlich doof ausgesehen, wenn 6 Leute ein Zelt aufbauen und jeder
"Gruppenführer" auf´m Rückenschild gehabt hätte.....)

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 6, 2005, 4:16:30 PM10/6/05
to
Hi,

Ralf Schmode schrieb:


> Für mich gibt es jedenfalls keinen Ausritt ohne Handy, GPS, Reithelm
^^^^

Vorsicht mit diesem Wort ;-))

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 4:29:19 PM10/6/05
to
Erich Kirchmayer wrote:
>> Prinzipiell ist jeder gesunde Hund geeignet, egal welche Rasse oder
>> welcher Mix, wichtiger sind individuelle Eigenschaften, die in einem
>> Eignungstest von einem Leistungsrichter geprüft werden.
>
> Besonders beliebt und geeignet scheinen aber Labrador Retriever (oder
> vergleichbar oder Mix daraus) zu sein.

Der aktuelle Mode-Rettungshund wechselt von Zeit zu Zeit.
Mal ist es der Labrador, mal der Golden, eine Zeitlang waren Border
Collies
extrem "In". Dann sind es wieder Jagdhunderassen oder Schäferhunde
oder Australian Shepherd oder Malinois oder Hovawarte. Es sind einfach
nur
Modeerscheinungen, mehr nicht.
Ein Labrador ist nicht mehr oder weniger geeignet als ca. 100
andere Rassen und unendlich viele Mischlinge.

> Diese Rasse hat "von Natur aus"
> eigentlich schon viele der wichtigen Komponenten (Nase, Spieltrieb,
> Intelligenz, Verhalten)

Mir juckt es in den Fingern, dazu ein Follow up zu de.rec.tiere.hunde
zu setzen :-)
Könnte schlimmer als der Fahrradhelm werden. :-)
Es gibt keine Rasse, die von Natur aus geeignet ist!
Die Variationen innerhalb (!) einer Rasse sind grösser als die
Variationen der Mittelwerte aller Rassen.
Also: der typische Labrador unterscheidet sich in seinen Eigenschaften
weniger vom typischen American Staffordshire als sich ein bestimmter
Labrador von einem anderen Labrador unterscheidet.

Gruss
Karina

Ralf Schmode

unread,
Oct 6, 2005, 4:33:59 PM10/6/05
to
Erich Kirchmayer wrote:

> Ralf Schmode schrieb:
>
>> Für mich gibt es jedenfalls keinen Ausritt ohne Handy, GPS, Reithelm
> ^^^^
> Vorsicht mit diesem Wort ;-))

Nanana... liest Du etwa zuviel de.rec.fahrrad?

Gruß, scnr - Ralf

--
My animal photo page on the WWW: http://schmode.net (currently offline)
"Best of" portfolio: http://www2.fotocommunity.de/pc/pc.php4?mypics=254
My "adventure" of learning to ride: http://schmode.net/riding.htm
Mein "Abenteuer", Reiten zu lernen: http://schmode.net/reiten.htm

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 4:41:28 PM10/6/05
to
Thomas Hochstein wrote:
>> Die DIN gilt seit 1.1.05
>
> Komisch, ich finde als neueste Ausgabe die von Sep. 2002 ... und Beuth
> sollte eigentlich wissen, wenn es was neueres gibt.

Sorry, ich meinte, sie gilt für unsere PO seit 1.1.05.
Davor hatten wir eine fast identische "Übergangs-PO" ohne DIN.

> Das ist ja auf jeden Fall erfreulich. Vielleicht haben sich auch
> einfach zum 1.1.2005 die Prüfungen geändert/vereinheitlicht, und es
> liegt irgendwo eine Verwechslung im Bezug auf die DIN vor? Dafür
> spräche, daß die unter <http://www.sardog.de/html/rhpo.html> genannte
> neue, einheitliche Prüfungsordnung ("Gemeinsame Prüfungsordnung des
> Arbeitskreises von THW,ASB,DRK und JUH.") von einem Inkrafttreten zum
> 1.1.2005 spricht. Das hätte dann zwar mit der DIN nichts zu tun, würde
> aber zu Deinen Beobachtungen passen.

Die vorherige PO war ohne DIN.
2 aktuelle Beispiele:
ein Team wird 2005 vom Richter nicht zur Trümmerprüfung zugelassen, weil
im Testatheft nur 2 h Trümmerkunde stehen.
2004 hätte es nur die Ermahnung gegeben, das schleunigst nachzuholen.
Letztes Jahr wurde ein Team zur Prüfung zugelassen, obwohl ihm noch
SanB fehlte. Auch da gab es an die Staffelleitung den Hinweis, das
schleunigst nachzuholen.
2005 wird ein Team ohne SanB entweder gar nicht erst zugelassen oder
es erhält trotz bestandener Prüfung keine Plakette und keine
Einsatzgenehmigung,
erst wenn SanB vorliegt.
Dieses Beispiel vom gleichen Leistungsrichter, der sich dabei auf die
DIN-PO beruft.
Inhaltlich hat sich im Vergleich zur vorherigen Prüfung nichts
entsprechendes geändert.

> Die meinen ziemlich sicher die neue Prüfungsordnung, würde ich jetzt
> sagen. *schulterzuck*

Da hat sich inhaltlich nicht soviel geändert.

> Ist im Ergebnis ja auch egal. (Mich hat nur der
> Gedanke an eine DIN (!) über Rettungshundeprüfungen so verwundert, daß
> ich das geklärt sehen wollte. ;))

Das tust du nun wohl :-).

Gruss
Karina

Erich Kirchmayer

unread,
Oct 6, 2005, 4:37:22 PM10/6/05
to
Hi,

Bernhard Niessl schrieb:


> Seit dieser Zeit reagiere ich etwas verschnupft auf RHS, die nicht
> einer anerkannten KatS-Organisation angehören, un demzufolge keine
> Erfahrung mit Unterstellungen, Befehlen, Lagen etc. haben.

Es kommt aber auch BEI einer "Zugehörigkeit" zu einer Kat-S-Organisation
darauf an, wie diese Organisation die RH-Leute einbindet. Nur Jacken mit
Org-Emblem und dann von "unserer Hundestaffel" sprechen reicht da eben
nicht.

"Rettungshund" oder "Rettungshundeführer" sind keine geschützten
Begriffe - jeder kann sich (und seinen Hund) so nennen.... Abhilfe würde
nur ein (Bundes-)Gesetz schaffen, dass ähnlich wie das RettAssG genau
vorschriebt, welche Mindestanforderugnen zu erfüllen sind um
Bezeichnugnen wie "Rettungshund" und "Rettungshundeführer" führen zu
dürfen. Eine DIN ist ja ganz nett und schon mal ein Ansatz, aber ist
ein "Rettungshund nach DIN" zwingend besser als ein "Rettungshund gem.
Rettungshundeverein Kleindorf"? Und eine "Prüfung bei $HO" ist ebenso
wenig aussagekräftig - wer weis, ob HO "X" nicht besonders lasch prüft
und HO "Y" äusserst präzise und strenge Anforderungen stellt?

Und so treibt sich auch allerlei Wildwuchs als "Rettungshundestaffel"
herum. Ich weis von einer "Rettungshundestaffel", die noch nicht einmal
Kommunikationsgeräte (Funk) hat(te) (was dann wieder einen anderen
Verein auf die Idee brachte, mittels dessen Betriebsfunk dieser
Hundestaffel wenigstens eine Möglichkeit der Kommunikation mit den
"offiziellen Stellen" im Einsatz zu geben) (wer hier in M-Stadt öfters
ins KH Grosshadern fährt, dem fällt bestimmt mal der "ELW 2" dieses
Vereins auf, der rot-weiss lackiert auf der Würmtalstrasse vor sich
hinrostet.....)

Karina Leo-Steffen

unread,
Oct 6, 2005, 4:54:46 PM10/6/05
to
Erich Kirchmayer wrote:
>>> Danach könnte es sich empfehlen, zwischen "Staffelleiter" als dem
>>> (verwaltungsmäßig) für die Staffel Verantwortlichen und
>>> "Staffelführer" als Führungskraft im Einsatz zu trennen.
>>
>> Das hört sich sehr gut und sehr logisch an.
>> Ich werde es wohl zumindest intern einführen, wünschenswert
>> wäre es natürlich, wenn es bei den RHS generell Usus wäre.
>> Sieht immer so albern aus, wenn soviele RHS-EL im Einsatz
>> sind :-)
>
> Stimmt. Da es Rückenschilder und andere Beschriftungen auch zweizeilig
> gibt kann man durchaus draufschreiben
>
> "$Führer"
> "RHS Kleindorf"
>
> Und das dann auch nur für die Person, die auch tatsächlich eine
> Führungsaufgabe im Einsatz wahrnimmt und nicht nur (einer von Vielen)
> eine Führungsausbildung hat.

Irgendwie habe ich jetzt im Gedächnis, dass beim DRK laut
Dienstbekleidungsordnung für die meisten Funktionen eigentlich gar
keine Rückenschilder mehr vorgesehen sind.
Seit Einführung der Bonn 2000 tragen wir keine Rückenschilder mehr,
nur noch unser Fachdienstabzeichen vorne.

> (ich war einige Zeit bei uns im SAN-D Gruppenleiter (Verwaltung) und
> Gruppenführer (Einsatz) des TD. Die Mehrzahl der TD-Mitarbeiter hatte
> aber ebenfalls eine Gruppenleiter/Gruppenführerausbildung. Hätte
> ziemlich doof ausgesehen, wenn 6 Leute ein Zelt aufbauen und jeder
> "Gruppenführer" auf´m Rückenschild gehabt hätte.....)

*LOL*

Gruss
Karina

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