Am 12.06.2013 09:33, schrieb Martin Τrautmann:
> Akkuversorgung - beim Mobilgerät gerne mal leer, womöglich sogar
> eingeschweisste und kaum wechselbare Akkus,
Ja stimmt ...
> wo das Festgerät am Bordnetz hängt.
... wobei man dann (zur Not) das "platte" Mobilgerät auch jeweils wieder
an die Bordsteckdose hängen kann. Ist bisschen lästig, weil dann ein
Kaltstart des Navis kommt, der jeweils bisschen dauert, geht aber an sich.
> Daher eher noch das subjektive: Festeinbau halte ich für akzeptabel oder
> gar ideal bei einem Leasing-Firmenwagen. Die ersten zwei Jahre hat man
> damit oft ein Topgerät mit perfekter Integration.
>
> Spätestens dann aber ist das Gerät vom Stand der Technik auf dem Markt
> überrollt - und man ist zunehmend genervt von einem veralteten Teil, mit
> Macken, die einen jeden Tag stören.
Ich finde, das hängt auch vom Lebenszyklus ab. Die Werksnavis werden ja
gerne mal 3-5 Jahre verbaut. Geräte vom Anfang des Lebenszyklus sind
auch halbwegs frisch (mit Ausnahmen!), aber wer quasi ein Auslaufnavi
noch neu kauft, merkt schneller wie veraltet es ist.
VW hat das erkannt und macht jetzt einen Modularen
Kommunikationsbaukasten, der sogar ein tauschbares Board in der
Navihardware vorsieht.
> Und während man sich anfangs über ein voll integriertes Gerät freut, das
> neben Navi und Radio auch noch sonstige interessante Infos liefert,
> ärgert man sich dann über
> - Voll- oder Teil-Ausfälle
Ist insofern ein Problem, als dass Navis eher dem Consumer
Electronics-Lager zugeordnet sind (und nicht Automotive Electronics).
Garantien meist auch entsprechend kürzer, denn so kuschelig ist es im
Innenraum eines Autos für CE nicht immer. Soll aber keine Entschuldigung
sein. Die Defektinstandsetzung ist halt oft (unverhältnismäßig) teuer.
> - abnehmende Display-Qualität (Alterung der LEDs)
Eher des Backlights oder Kontaktprobleme an Flachkabelsteckern bei
Dot-Matrix-Anzeigen.
> - Gebrauchsspuren
Also alles kann man dem Hersteller aber auch nicht anlasten. :-) Ja, ein
Gebrauchtwagen hat eben auch Gebrauchsspuren.
> und vor allem die technischen Beschränkungen.Die anfangs so tollen,
> integrierten, kommerziellen Dienste zur Stauumfahrung sind irgendwann
> nur noch teuer, aber bieten keinen Vorteil mehr gegenüber zukünftigen,
> smarteren Dingen, die man billiger oder kostenlos erhalten wird. Man
> kann eben nicht einfach den Dienste-Anbieter wechseln. Von solchen
> Dingen wie DAB+, LTE statt UMTS oder gar nur EDGE usw. bleibt man erst
> recht ausgeschlossen - was als Transportvehikel für manche Navi-Dienste
> relevant sein mag.
Manch einer rüstet da "einfach" nach oder auf - z.B. mit OEM-Teilen.
UMTS statt EDGE -> neues FSE-Steuergerät. DAB+ kann man so nachrüsten,
wie es im Werk auch gemacht wurde. Hat natürlich Grenzen.
> All das wurde schon exemplarisch vorexerziert bei Kassetten-Radios, mit
> Adapterkassetten für externe CD-Player. Heute hat man CD-Player oder gar
> -Wechsler, die kein MP3 beherrschen. Oder man hat die proprietäre
> iPod-Schnittstelle, wo Apple nach einigen Jahren doch mal den Anschluss
> wechselte. Die ganzen kabellosen Standards werden ohnehin nicht
> unterstützt. Und wenn tatsächlich mal was mit USB-Anschluss für externen
> Speicher angeboten wird, da fehlt die Möglichkeit für SD-Karten, dann
> für Mikro-SD, dann für den nächsten, kommenden Standard.
Sag ich ja: im Zusammenspiel mag es schwierig werden, aber die
eigentliche Funktion ist ja weiter da. Z.B. ein CD-Player oder Wechsler
ist für Computer-unaffine Leute wirklich einfach: CD im Laden kaufen,
reintun, spielt, auch nach 15 Jahren noch. Ohne dass irgendwo ein
Rechner gebraucht wird. Die Kunst ist vielleicht auch, nicht immer dem
letzten Trend hinterherzuhecheln.
> Und wo früher als einfachste Möglichkeit sich ein Audio-Anschluss für
> externe Signalquellen angeboten hätte, den es seltenst (oder nie?) bei
> Werkseinbauten gab,
Sorry, aber das ist (wie einige andere schon angemerkt haben) schlicht
falsch. AUX-Ins sind ziemlich verbreitet bei Werksradios der letzten
10-15 Jahre, oft unbemerkt an den Pins (denn irgendwo mussten die
Zusatzoptionen als Sonderausstattung ja dran), teilweise explizit.
Und sonst: FM-Modulator in den Antenneneingang. Nicht so ein
Mini-FM-Sender (die sind grottig in punkto Qualität), sondern eine
kleine Box, die zwischen Antennenstecker und Radio kommt. Dann hat man
den AUX-In als "Sender" auf dem Radio. Und das ist mit quasi allem
kompatibel.
Als Beispiel:
http://www.adaptershop.de/MP3-Interface/AUX-Adapter/Universal-MP3-Audio-Adapter-Auto-Antenne-FM-Modulator::817.html
> da wäre heute z.B. ein Micro-DVI-Anschluss fällig,
> um zumindest das fest eingebaute Display für andere externe
> Signalquellen nutzen zu können. Sowas wird's wohl erst recht nie
> geben...
Stattdessen sind für Video analoge Composite-Video-Anschlüsse recht
verbreitet als Videoeingang z.B. für eine Rückfahrkamera oder Ausgang
für Fond-Monitore. Teilweise auch als RGB-Fassung (3 Cinch), aber immer
noch analog.
Analoger AUX-IN und Pre-Out, analoger Composite-Video-In und ggf. OUT,
das ist eigentlich eine gute Ausstattung in Bezug auf Kompatibilität.
> Von daher kommen für mich da nur mobile Navis in Frage, da ich meine
> Autos mehr als zwei Jahre fahre - bzw. ohnehin bisher immer nur ein min.
> zwei Jahre altes Gebrauchtauto kaufte. Die Ausnahme, wo ich ein jüngeres
> Auto erbte, nervt mich noch heute: Unbrauchbare Mobilfunk-Dachantenne
> (inzwischen mit weggebröselter Dichtung), Löcher der Handy-Halterung in
> der Konsole, ein vermeintlich hochwertiges Autoradio (mit CD-Wechsler
> und Bose Sound System), das nur Audio-CDs akzeptiert - und eine
> Bord-Steckdose, die wirklich nur für den Zigarettenanzünder taugt, für
> Ladefunktion von Handy u.ä. aber recht bescheuert liegt.
> Heutige Autos sollten zumindest eine USB-Ladebuchse im Handschufach
> haben, eine zweite in der Nähe geeigneter offener Ablageflächen.
Dafür gibt's so doch so kleine Adapter:
http://www.google.de/search?tbm=isch&site=imghp&q=usb+zigarettenanzünder+adapter
Und wenn irgendwann USB-3000-Superplus-Extendend draußen ist, steckt man
einen anderen Stöpsel da rein. :-)
Generell ist die Car-Audio-Welt eine Welt der Adapter, die dann aber
einiges möglich machen.
Ralf