Getriebe - Probleme
Bernd Schulz
Sprinter (312 D, ehemaliges Vermietfahrzeug, Wohnmobilaufbau) mit
65.000 km gekauft. Das Fahrzeug war günstig im Preis, jedoch kratzte
der ein oder andere Gang während der Probefahrt etwas und einzelne
Gänge ließen sich nur gegen einen gewissen Widerstand einlegen. Die
MB-Niederlassung hat daraufhin das Getriebe überprüft und die
Synchronringe des 3. und 4. Ganges getauscht. Nachdem ich den Wagen
nun einige Zeit gefahren bin, ist mir klar, daß die Schaltung immer
noch nicht einwandfrei ist: Gerade beim 1. bis 3. Gang lassen sich die
Gänge nur gegen einen gewissen Widerstand einlegen und insbesondere
beim schnellen Durchschalten (und hier gerade bei kaltem Motor) kratzt
es schon mal, komischerweise auch beim Hochschalten vom 2. in den 3.
Gang, obwohl doch die Synchronringe des 3. Ganges getauscht wurden. MB
behauptet, das sei beim Sprinter normal, das Getriebe sei nun mal
hakelig und man müsse eben mit Gefühl schalten.
Mittlerweile bin ich ziemlich unsicher, ob die MB-Niederlassung
überhaupt eine korrekte Reparatur durchgeführt hat. Ist es heute
eigentlich noch üblich, daß Getriebereparaturen von Werkstätten
gemacht werden, oder wird nicht in der Regel ein Austauschgetriebe
genommen oder bei ZF instandgesetzt? Sollte ich nicht auf einem
Austauschgetriebe bestehen (ich fürchte, daß durch das schon längere
Kratzen Folgeschäden programmiert sind, auch wenn jetzt noch einmal
z.B. andere Synchronringe getauscht werden)? Ist ein Getriebeschaden
bei einem so jungen Sprinter nicht sehr ungewöhnlich, bzw. kann ich
auf großzügige Kulanz hoffen? Greift hier eigentlich die
Gebrauchtwagengarantie, die ich von MB bekommen habe?
Danke,
Bernd
Lars Trebing
> Ich habe im Januar von einer MB-Niederlassung einen 3 Jahre alten
> Sprinter (312 D, ehemaliges Vermietfahrzeug, Wohnmobilaufbau) mit
> 65.000 km gekauft.
Argh. :) Ich kenne jemanden, der gerade dabei ist, seinen gesamten
Fuhrpark von Mercedes auf Ford umzustellen, weil die Dinger einfach
nichts taugen. ;)
> [...] Gerade beim 1. bis 3. Gang lassen sich die Gänge nur gegen einen
> gewissen Widerstand einlegen und insbesondere beim schnellen
> Durchschalten (und hier gerade bei kaltem Motor) kratzt es schon mal,
> komischerweise auch beim Hochschalten vom 2. in den 3. Gang, obwohl
> doch die Synchronringe des 3. Ganges getauscht wurden. MB behauptet,
> das sei beim Sprinter normal, das Getriebe sei nun mal hakelig und man
> müsse eben mit Gefühl schalten.
Ich habe das Getriebe vom Sprinter bzw. vom baugleichen VW LT als nicht
übermäßig hakelig in Erinnerung (ich bin vor knapp zwei Jahren viel mit
den Dingern unterwegs gewesen), aber mit kalten Getrieben schnell
schalten zu wollen halte ich generell für keine gute Idee. Fahr doch
einfach mal einen oder mehrere andere kalte Sprinter und schau, ob die
genauso zu schalten sind.
Wenn du mal wissen willst, was eine hakelige Schaltung ist, versuch mal
in einem kalten Citroën XM vom dritten in den zweiten Ganz
zurückzuschalten, ohne anzuhalten. :)
> Mittlerweile bin ich ziemlich unsicher, ob die MB-Niederlassung
> überhaupt eine korrekte Reparatur durchgeführt hat. Ist es heute
> eigentlich noch üblich, daß Getriebereparaturen von Werkstätten
> gemacht werden, oder wird nicht in der Regel ein Austauschgetriebe
> genommen oder bei ZF instandgesetzt? Sollte ich nicht auf einem
> Austauschgetriebe bestehen (ich fürchte, daß durch das schon längere
> Kratzen Folgeschäden programmiert sind, auch wenn jetzt noch einmal
> z.B. andere Synchronringe getauscht werden)?
> Ist ein Getriebeschaden bei einem so jungen Sprinter nicht sehr
> ungewöhnlich, bzw. kann ich auf großzügige Kulanz hoffen?
Aus deiner Beschreibung habe ich eher den Eindruck, daß da gar kein
Schaden vorliegt. Hattest du vor dem Sprinter schon irgendein Wohnmobil
oder etwas Vergleichbares? Vielleicht bist du einfach nur von deinem BMW
oder was auch immer verweichlicht. :)
Andererseits: Einen Sprinter, der drei Jahre ist und 65000 km mit
wechselnden Fahrern (die ja im allgemeinen anders mit so einem Fahrzeug
umgehen als der Besitzer) hinter sich hat, würde ich nicht mehr als jung
bezeichnen.
> Greift hier eigentlich die Gebrauchtwagengarantie, die ich von MB
> bekommen habe?
Wenn es sich tatsächlich um einen Schaden handelt, würde ich sagen: ja.
In diesem Sinne wünsche ich dir noch viel Freude mit deinem neuen
Spielzeug. :) Ich bin damals sehr gerne mit den Kisten herumgefahren.
Aber kauf dir nächstes Mal einen LT, die sehen von vorne zwar ziemlich
beschissen aus, sind dafür aber im Gegensatz zum Sprinter nennenswert
rostgeschützt.
Wirsing!
ltrebing
--
The first time you'll get a Microsoft product that doesn't suck will be
the day they start producing vacuum cleaners.
Lars Trebing | http://www.ltrebing.de/ | mailto:ltre...@ltrebing.de
Ralf Polscher
"Lars Trebing" <ltre...@ltrebing.de> schrieb im Newsbeitrag news:3C668E1E...@ltrebing.de...
>
> Argh. :) Ich kenne jemanden, der gerade dabei ist, seinen gesamten
> Fuhrpark von Mercedes auf Ford umzustellen, weil die Dinger einfach
> nichts taugen. ;)
Ob er das mal nicht bereuen wird.
Ich kenne keinen Ford-Transit Besitzer der keine Probleme hatte.
Das gleiche gilt allerdings auch für den Mercedes Vito, der
nervt seine Besitzer mit verschiedensten Kleinigkeiten.
Der Sprinter gilt als problemloses Auto, wenn es kleiner
sein darf, dann tuts auch ein VW T4.
Markus Schlosser
<ltre...@ltrebing.de> wrote:
>Argh. :) Ich kenne jemanden, der gerade dabei ist, seinen gesamten
>Fuhrpark von Mercedes auf Ford umzustellen, weil die Dinger einfach
>nichts taugen. ;)
Ich kenne ein Unternehmen, die inzwischen nur Sprinter haben. Die sind
wohl sehr zufrieden, jedenfalls erreichen die Geräte ohne größere
Reparaturen die 300 TKM problemlos.
Zuvor hatten die einige Ford Courier und Transit, die waren nicht das
Gelbe vom Ei.
MfG
Markus
Martin Hermanowski
> Bernd Schulz wrote:
>
>> Ich habe im Januar von einer MB-Niederlassung einen 3 Jahre alten
>> Sprinter (312 D, ehemaliges Vermietfahrzeug, Wohnmobilaufbau) mit
>> 65.000 km gekauft.
>
> Argh. :) Ich kenne jemanden, der gerade dabei ist, seinen gesamten
> Fuhrpark von Mercedes auf Ford umzustellen, weil die Dinger einfach
> nichts taugen. ;)
>
>> [...] Gerade beim 1. bis 3. Gang lassen sich die Gänge nur gegen einen
>> gewissen Widerstand einlegen und insbesondere beim schnellen
>> Durchschalten (und hier gerade bei kaltem Motor) kratzt es schon mal,
>> komischerweise auch beim Hochschalten vom 2. in den 3. Gang, obwohl
>> doch die Synchronringe des 3. Ganges getauscht wurden. MB behauptet,
>> das sei beim Sprinter normal, das Getriebe sei nun mal hakelig und man
>> müsse eben mit Gefühl schalten.
>
> Ich habe das Getriebe vom Sprinter bzw. vom baugleichen VW LT als nicht
> übermäßig hakelig in Erinnerung (ich bin vor knapp zwei Jahren viel mit
> den Dingern unterwegs gewesen), aber mit kalten Getrieben schnell
> schalten zu wollen halte ich generell für keine gute Idee. Fahr doch
> einfach mal einen oder mehrere andere kalte Sprinter und schau, ob die
> genauso zu schalten sind.
Also die Schaltung bei dem 312D meiner Zivistelle ist IMHO absolut nicht
hakelig. Da kann man auch kalt gut & schnell schalten. Er hat 52Mm
drauf, aber meist nur in der Stadt.
HTH&HAND&RUMH
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| Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom
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Lars Trebing
> Lars Trebing in de.etc.fahrzeug.auto wrote:
>
> > Ich habe das Getriebe vom Sprinter bzw. vom baugleichen VW LT als
> > nicht übermäßig hakelig in Erinnerung [...], aber mit kalten
> > Getrieben schnell schalten zu wollen halte ich generell für keine
> > gute Idee. Fahr doch einfach mal einen oder mehrere andere kalte
> > Sprinter und schau, ob die genauso zu schalten sind.
>
> Also die Schaltung bei dem 312D meiner Zivistelle ist IMHO absolut
^^^^
Genau das ist der Punkt. :)
> nicht hakelig. Da kann man auch kalt gut & schnell schalten.
Gewohnheitssache. Wenn Bernd zum Beispiel nur komfortable Autos mit
seidenweicher Schaltung (z. B. BMW) gewöhnt ist, muß ihm der Sprinter
hakelig vorkommen. Deswegen mein Vorschlag, andere Sprinter zum
Vergleich "herzuziehen".
Lars Trebing
> Ich kenne ein Unternehmen, die inzwischen nur Sprinter haben. Die sind
> wohl sehr zufrieden, jedenfalls erreichen die Geräte ohne größere
> Reparaturen die 300 TKM problemlos.
>
> Zuvor hatten die einige Ford Courier und Transit, die waren nicht das
> Gelbe vom Ei.
Wie ich schon dem Ralf Polscher nebenan geantwortet habe: Es gibt einen
(IMHO äußerst großen) Unterschied zwischen den alten und den neuen
Fords. Wer einen Courier oder einen alten Transit kauft, ist selber
schuld. :)
Lars Trebing
> "Lars Trebing" <ltre...@ltrebing.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:3C668E1E...@ltrebing.de...
>
> > Ich kenne jemanden, der gerade dabei ist, seinen gesamten Fuhrpark
> > von Mercedes auf Ford umzustellen, weil die Dinger einfach nichts
> > taugen. ;)
>
> Ob er das mal nicht bereuen wird. Ich kenne keinen Ford-Transit
> Besitzer der keine Probleme hatte.
Kennst du den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Ford Transit?
Wenn ja: Kennst du jemanden, der einen neuen Ford Transit fährt? Nein?
Also. :)
Der Werbespruch "Die tun was" wird seit ein paar Jahren auch in die
Wirklichkeit umgesetzt. Der Focus hat beim TÜV-Auto-Report alle
Reisk^H^H^H^H^HJapaner und natürlich auch alle anderen europäischen
Autos seiner Klasse alt aussehen lassen.
> Der Sprinter gilt als problemloses Auto,
Naja, wenn man die Kiste wahlweise in gut fünf Jahren runterfährt oder
den Lack behütet wie ein rohes Ei, mag das vielleicht in manchen Fällen
so sein.
> wenn es kleiner sein darf, dann tuts auch ein VW T4.
Das habe ich anders in Erinnerung. :) Bei meiner Zivildienststelle gab
es seinerzeit ungefähr 20 neue T4s, von denen mindestens fünf nach
kurzer Zeit wunderbare rosa Kühlwasserspuren überall im Motorraum
hatten. Nur ein Beispiel.
Frank kemper
news:bad2bb5e.02021...@posting.google.com:
> Ich habe im Januar von einer MB-Niederlassung einen 3 Jahre alten
> Sprinter (312 D, ehemaliges Vermietfahrzeug, Wohnmobilaufbau) mit
> 65.000 km gekauft.
(Rest gesnippt)
Zwei Sachen solltest Du wissen:
1. Mercedes-Schaltgetriebe sind generell nicht besonders, obwohl
(vielleicht weil) Mercede einer der wenigen Autohersteller ist, der fast
alle Getriebe selbst baut. Die Auitomaten sind super und werden auch an
andere Hersteller wie Porsche und Jaguar weiterverkauft.
2. Der Sprinter 312 D ist ein Nutzfahrzeug. Es ist gut möglich, dass Du
bei dem Wagen die Gänge nicht so schnell und leicht wechseln kannst wie
bei einem PKW, vor allem, wenn das Getriebeöl noch kalt ist.
Ich empfehle einen Vergleich mit einem anderen 312 D.
Frank
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the truth is out there
Bernd Schulz
> (vielleicht weil) Mercede einer der wenigen Autohersteller ist, der fast
> alle Getriebe selbst baut.
Oh, das überrascht mich sehr: ich war felsenfest überzeugt, daß es
sich um ZF-Getriebe handelt. Bist Du sicher, daß die Sprinter-Getriebe
von MB selbst gebaut werden? Ich dachte bisher, daß ZF quasi das
Monopol auf Schaltgetriebe hat heutzutage.
Danke auch für den Rest Deiner Hinweise, sehe ich inzwischen auch so
(Unterschied Pkw/Lkw).
Gruß,
Bernd
Frank Kemper
>> 1. Mercedes-Schaltgetriebe sind generell nicht besonders, obwohl
>> (vielleicht weil) Mercede einer der wenigen Autohersteller ist, der
>> fast alle Getriebe selbst baut.
>
> Oh, das überrascht mich sehr: ich war felsenfest überzeugt, daß es
> sich um ZF-Getriebe handelt. Bist Du sicher, daß die Sprinter-Getriebe
> von MB selbst gebaut werden? Ich dachte bisher, daß ZF quasi das
> Monopol auf Schaltgetriebe hat heutzutage.
>
Nein, dem ist nicht so. Mercedes hat sogar im Jahr 1999 eine Powertrain-
Division gegründet, um seine Antriebsstrang-Komponenten (Motoren, Getriebe,
Achsen, Bremsen) an andere Hersteller zu verkaufen. Ich weiß nur von einem
Getriebe, das ZF an Mercedes geliefert hat, und das war für den V230
Automatic. Der Wagen gilt ja ohnehin als total vermurkst, und da hatte
Mercedes immer Probleme mit den Aggregaten. So haben sie, um einen
Sechszylinder zu haben, sogar die VR6-Maschine von VW zugekauft.
Frank
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