Theodor et al,
> meine Geschäftsidee, die ich gut fand, wird von potentiellen
Interessenten
> ignoriert. Seit 9 Monaten gebe ich so eine "0 Euro" Steuererklärung für
> Umsatzsteuer ab.
Ich hoffe, Du gibst Deine im geschäftlichen Zweck bezahlte Umsatzsteuer
als Vorsteuer an,- denn die zurückzuholen steht Dir zu,- auch wenn Du
Null Euro Umsatzsteuer einnimmst und so nur Null Euro abführen kannst?
Die steht Dir nämlich zu,- die ersten zwei Jahre bei jeder
UST-Voranmeldung, und danach, je nachdem, wenn weiter so wenig reinkommt
(unter 1000 Euro Ust im Jahr), dann halt nach Jahresende bei Deiner
UST-Erklärung)
>
> Frage : Wie lange kann man das machen und probieren, doch noch Interessenten
> zu finden oder sollte man den Schlussstrich ziehen und das Gewerbe wieder
> abmelden, da ja offenbar KEIN Interesse besteht?
>
> Was meint Ihr dazu?
Die ersten zwei Jahre müssen wir ja monatlich unsere USt-Voranmeldung
machen,- halt mit den USt/Vorsteuerzahlen, die da sind. Im dritten Jahr
meldet sich das Fi-Amt,- und sagt dann z.B. es wolle ab sofort
vierteljährliche, oder, weil die voraussichtlichen USt-Beträge weniger
als 1000 Euro im Jahr betragen werden, nur noch die jährliche
USt-Erklärung.
Was Du im Hinterkopf hast. ist, daß das Fi-Amt nach drei Jahren damit
kommen kann, daß das Ganze nur "Hobby" sei und abzumelden wäre.
Wenn bis dahin wirklich nix läuft, auch nicht ansatzweise besser wird,
dann wird das Dir sicher nix ausmachen (außer den z.B. rund 24 Euro fürs
Abmelden). ABER: Die Vorsteuer, die Du Dir bis dahin zurückholtest, die
bleibt Dir. Du mußt denen, wenn sie korrekt errechnet war, nix zurückzahlen.
Nach einem ersten Versuch einer Selbstständigkeit (2009-2010), wo ich
auch laufend Voranmeldungen mit "Null" abgab, (ich war da zu schüchtern,
vom Fi-Amt Vorsteuer zurückzuverlangen, wenn ich noch keinen Cent USt
abführen konnte), hab ich beim "Online-Steuerberater.de" im Rahmen der
Fortbildung ein Live-Webinar dazu mitgemacht, und dann verlor ich meine
Scheu. Ich selbst bin im zweiten Anlauf seit 4/2011 selbstständig,- ich
habe etliche Ausgaben für Reisekosten, Anschaffungen, Bürobedarf,
Fortbildungskosten, etc. und oft zahle ich da Mwst, und kriege die auch
ggf. als Vorsteuer wieder raus. In 2011 und 2012 lieferte ich brav
monatliche USt-Voranmeldungen,- so ein, zwei Monate im Jahr durfte ich
etwas USt abführen,- so 10-11 Monate jährlich war der Betrag negativ,-
und den bezam ich dann wenige Tage nach dem Eingang meiner Voranmeldung
gutgeschrieben. Anfang 2013 kam dann das Fi-Amt und schrieb mir, es käme
weniger als 1000 Euro an USt im Jahr herein, und so lange das so sei,
solle ich USt jährlich melden. Ok, Anfang 2014 machte ich so die
USt-Abrechnung für 2013, bekam ich glaube so etwas über 700 Euro
Vorsteuer raus,- diesmal, für 2014, werden es wohl knapp 350 Euro sein.
Also: Mach Dir da keine Sorgen.
Aber: Guck mal: Wenn Deine potentiellen Kunden nicht anbeißen,- dann
haben sie entweder kein Interesse an Deinem Angebot,- oder Du konntest
ihnen noch nicht erfolgreich rüberbringen, was sie durch Dein Produkt
besser, einfacher, günstiger, etc. machen könnten. "Wenn Du willst, daß
Menschen ein Schiff bauen, dann wecke in ihnen die Sehnsucht auf das
weite Meer!"
Hab keine Angst vorm Fi-Amt. Halte die Termine ein, die die wollen,- und
kümmere Dich um Deinen Erfolg.
Glück auf!
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Fröhliche Grüße, Heinz
Vitalanalyse
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