Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Frierende Pendler steigen in ICE - am Gleis abgeführt

20 views
Skip to first unread message

Heiko Fischer

unread,
Jan 11, 2003, 4:46:02 AM1/11/03
to

Von Bernd Kassner (aus der WAZ, Lokalteil Recklinghausen,
www.waz.de)

Weil zwei Dutzend Leute aus Ärger darüber, dass ihr
Nahverkehrszug mal wieder bummelte, gestern morgen in Recklinghausen
mit ihrem Ticket 2000 in den ICE nach Essen gestiegen sind, droht
ihnen nun schlimmstenfalls sogar eine Vorstrafe. Denn während der
Grenzschutz Verständnis für die durchgefrorenen Pendler aufbringt,
sagt die Bahn: "Das ist Fahrgeld-Hinterziehung."


"Tatort" Recklinghausen Hauptbahnhof, kurz vor acht Uhr früh.
Zwei Dutzend Berufspendler auf dem Weg nach Essen frieren, was das
Zeug hält, und kein Zug kommt. Denn bei der Bahn läuft es, um Sprecher
Pietschmann vom Vortag noch mal aufzugreifen, schon wieder
"grottenschlecht". Fast scheint es, als käme man erneut zu spät zur
Arbeit, da naht der ICE. Kurzentschlossen steigen alle ein, die nach
Essen müssen - und stehen, als die Tür sich schließt, schon mit einem
Bein im Vorstrafenregister.

Denn innen treffen 24 Durchgefrorene, die den Kaffee mit der
Bahn so richtig auf haben, auf einen, nun, sagen wir mal, leicht
indisponierten Zugbegleiter. Die Pendler verweisen auf Zugausfälle und
Verspätungen, der Schaffner will nur Geld sehen von den ungebetenen
Fahrgästen. Weil keiner zahlt, steht in Essen der Bundesgrenzschutz am
Gleis und nimmt die Truppe zur "Identitätsfeststellung zum Schutz
privater Rechte" mit.

"Uns ist vom Schaffner vorgeworfen worden, wir wollten uns eine
ICE-Beförderung erschleichen", so Hans-Jürgen Weidner, einer der
Betroffenen. "Zweimal ist der ICE kürzlich aus gleichem Grund
freigegeben worden, es gab keine Probleme. Jetzt sollen wir auf einmal
alle Schwarzfahrer sein."

Für Bahnsprecher Jürgen Kugelmann ist die Flucht in den ICE
Fahrgeld-Hinterziehung, denn: "Man kann mit seinem Ticket 2000 nun mal
nicht einfach in jeden beliebigen Zug steigen." Über die Freigabe von
Fernzügen für Nahverkehrskunden entscheide die Transportleitung, nicht
der Fahrgast.

Der Grenzschutz hat alle Personalien notiert, die Adressen
bekommt die Bahn. Dabei habe man rechtens gehandelt, so Wachleiter
Otto Biermann. Weil aber auch Grenzschützer Menschen sind, sagt er:
"Was die Leute gemacht haben, ist mir in Anbetracht der Witterung
verständlich."


Steve Schreiber

unread,
Jan 11, 2003, 6:15:33 AM1/11/03
to

> Weil zwei Dutzend Leute aus Ärger darüber, dass ihr
>Nahverkehrszug mal wieder bummelte, gestern morgen in Recklinghausen
>mit ihrem Ticket 2000 in den ICE nach Essen gestiegen sind, droht
>ihnen nun schlimmstenfalls sogar eine Vorstrafe. Denn während der
>Grenzschutz Verständnis für die durchgefrorenen Pendler aufbringt,
>sagt die Bahn: "Das ist Fahrgeld-Hinterziehung."

Dem BGS kann man eh keinen Vorwurf machen, der hat die Personalien
aufzunehmen. Das Verhalten der DB ist aber wirklich nicht mehr zu
fassen.

> "Uns ist vom Schaffner vorgeworfen worden, wir wollten uns eine
>ICE-Beförderung erschleichen", so Hans-Jürgen Weidner, einer der
>Betroffenen. "Zweimal ist der ICE kürzlich aus gleichem Grund
>freigegeben worden, es gab keine Probleme. Jetzt sollen wir auf einmal
>alle Schwarzfahrer sein."

Das Problem ist ja rein rechtlich: der VRR-Kunde ist noch rechtloser
als der DB-Kunde. Ein Anspruch auf jegliche Ausgleichsleistungen bei
Verspätungen - selbst im Fall des Verpassens des letzten
Anschlusszuges - besteht nach VRR-Tarif nicht. Insofern besteht nach
VRR-Tarif auch kein Anspruch auf Nutzung eines ICE-Zuges.

Aber will die DB jetzt ernsthaft wegen Beförderungserschleichung
Strafantrag stellen? Das wird doch selbst bei richtigen Schwarzfahrern
nicht gemacht, der Straftatbestand ist wegen der Formulierung
"erschleichen" bei Schwarzfahrern, die allein die fehlende
Kontrollmöglichkeit ausnutzen, übrigens problematisch. In diesem Fall
haben die Leute ja außerdem gar nichts erschließen, sondern dem Zub
mitgeteilt, dass und warum sie keinen Fahrschein haben. Das bloße
Verweigern der Zahlung ist keine Straftat. Ich nehme auch mal an, dass
die DB die Anschrift nicht wegen einem Strafantrag will, sondern dass
die ganzen Leute bald mit 40er-Anforderung durch ein Inkassobüro zu
rechnen haben. Rechtlich mag das in Ordnung sein - vom Umgang mit
Kunden ist eine Unverschämtheit.

> Für Bahnsprecher Jürgen Kugelmann ist die Flucht in den ICE
>Fahrgeld-Hinterziehung, denn: "Man kann mit seinem Ticket 2000 nun mal
>nicht einfach in jeden beliebigen Zug steigen." Über die Freigabe von
>Fernzügen für Nahverkehrskunden entscheide die Transportleitung, nicht
>der Fahrgast.

Der Beförderungsfall ist Untertan und hat sich von der königlichen
Stabsstelle in Duisburg alles gefallen zu lassen! Angebracht wäre eine
Entschuldigung der Bahn und nicht noch eine Erklärung, dass das so
alles in Ordnung war. Es ist wirklich bedauerlich, dass so viele Leute
auf die Bahn angewiesen sind, denn eigentlich müsste mal langsam dafür
gesorgt, dass die Fahrgastzahlen massiv zurückgehen, damit den
Experten im DB-Konzern mal klar wird, dass sie sich unerträglich
benehmen.

> Der Grenzschutz hat alle Personalien notiert, die Adressen
>bekommt die Bahn. Dabei habe man rechtens gehandelt, so Wachleiter
>Otto Biermann. Weil aber auch Grenzschützer Menschen sind, sagt er:
>"Was die Leute gemacht haben, ist mir in Anbetracht der Witterung
>verständlich."


Mal ganz unabhängig von dieser Sache: in Zeiten von zunehmender
Anbietervielfalt auf der Schiene wäre es nötig, in einem Gesetz über
den Beförderungsvertrag u. a. Weiterbeförderungspflichten der
Eisenbahnunternehmen im Verspätungsfalle zu regeln. Denn auch wenn es
mehr und mehr verschiedene Anbieter geben soll, so muss für den
Fahrgast das Eisenbahnsystem dennoch als Einheit erscheinen. Beispiel:
der Fahrgast will mit Connex von Gießen nach Köln und hat einen
Connex-Fahrschein, Connex habe durch eine Streckenstörung 3 Stunden
Verspätung. Nach jetziger Rechtslage könnte der Fahrgast dann nicht
einfach den nächsten DB-RE mit dem Connex-Fahrschein nutzen, dies
müsste aber ermöglicht werden.
Geregelt werden müsste gesetzlich, dass bei Verspätung oder Ausfall
eines Zuges jedes Eisenbahnunternehmen, das allgemeinen
Personenverkehr in die gleiche Richtung erbringt und dem Fahrgast eine
Ankunft mit möglichst geringer Verspätung ermöglicht, verpflichtet
ist, die Fahrgäste des verspäteten oder ausgefallenen Zuges
unentgeltlich zu befördern. Das so zur kostenlosen Beförderung in
Anspruch genommene Unternehmen müsste dann die Möglichkeit haben vom
Unternehmen des verspäteten Zuges einen Ausgleichsbetrag für die
unentgeltliche Beförderung zu verlangen. Eine solche geseztliche
Regelung würde Anbietervielfalt sichern, die nicht zu Lasten des
Kunden geht.


Steve

Ralf Wenzel

unread,
Jan 11, 2003, 10:18:08 AM1/11/03
to
"Heiko Fischer" <emailofn...@arcor.de> wrote in message news:<3e1fe829$0$15982$9b4e...@newsread4.arcor-online.net>...

> Weil zwei Dutzend Leute aus Ärger darüber, dass ihr
> Nahverkehrszug mal wieder bummelte, gestern morgen in Recklinghausen
> mit ihrem Ticket 2000 in den ICE nach Essen gestiegen sind, droht
> ihnen nun schlimmstenfalls sogar eine Vorstrafe.

Wie verträgt sich das mit:

> ZITAT
> Laut § 9.1.2 der "Beförderungsbedingungen im Personenverkehr" darf ein
> Reisender im Falle einer Zugverspätung, die zur Folge hat, dass ein
> Anschlußzug nicht mehr erreicht werden kann, seine Reise ohne
> zusätzliches
> Entgelt mit einem anderen Zug fortsetzen, welcher es dem Reisenden
> ermöglicht, die Verspätung insgesamt möglichst gering zu halten (ggf.
> auch
> andere Streckenführung möglich).
> /ZITAT

Haben die Bahnkunden nicht das RECHT, sich einen anderen Zug zu
nehmen? Oder sind VRR-Kunden keine Bahnkunden? Ist es ein Unterschied,
ob die Leute ein Ticket 2000 des VRR oder einen Nahverkehrsfahrschein
der Bahn (!!!) haben?

Wenn es KEINEN Unterschied gibt, was soll dass obiger § und wie ist
damit zu verfahren, dass mir HIER der Tip gegeben worden ist, mich
einfach in einen ICE zu setzen, wenn auf einer Strecke mit 2 REs der
erste Verspätung hat und ich den zweiten nicht erwische?


Gruß

Ralf

Steve Schreiber

unread,
Jan 11, 2003, 10:31:42 AM1/11/03
to

>Haben die Bahnkunden nicht das RECHT, sich einen anderen Zug zu
>nehmen? Oder sind VRR-Kunden keine Bahnkunden? Ist es ein Unterschied,
>ob die Leute ein Ticket 2000 des VRR oder einen Nahverkehrsfahrschein
>der Bahn (!!!) haben?
>
>Wenn es KEINEN Unterschied gibt, was soll dass obiger § und wie ist
>damit zu verfahren, dass mir HIER der Tip gegeben worden ist, mich
>einfach in einen ICE zu setzen, wenn auf einer Strecke mit 2 REs der
>erste Verspätung hat und ich den zweiten nicht erwische?

Bei deinen Fahrten ging es um Bahnreisen außerhalb des
Verkehrsverbundes, nämlich von deinem Wohnort Essen nach Gießen. Der
Tarif der DB AG gilt nur für Fahrten, bei denen du auch einen
FAhrschein nach dem Tarif der DB AG nutzt. Fährst du dagegen mit einem
VRR-Fahrschein, gilt der Tarif des VRR. In dessen Tarifbestimmungen
heißt es lapidar, dass für Anschlüsse keine Gewähr übernommen wird und
kein Ausgleich gewährt. Wo das genau im VRR-Tarif steht kann ich dir
jetzt nicht sagen, weil ich ihn nicht vor mir liegen habe.

Um es mal ganz klar zu sagen: wenn der Beförderungsfall ohne Zeitkarte
erst kurz vor Abfahrt des Zuges an den Bahnsteig kommt und es nicht
mehr schafft, sich am Automaten ein Ticket zu holen und einfach ohne
Ticket in den Zug steigt, wird der Zub ihm - wenn er sich an die
Tarifbestimmungen hält - nur ein Ticket für 40 Euro kaufen, denn
Fahrscheinverkauf im Zug gibt es nicht, vom VRR-Beförderungsfall wird
in solchen Fällen erwartet, einen Zug später zu nehmen. - Fahren
dagegen die VRR-Verkehrsmittel nicht fahrplanmäßig, dann ist der
Beförderungsfall auf sich allein gestellt. Im VRR und vielen anderen
Verkehrsverbünden sieht es mit Kundenrechten noch viel schlimmer aus
als beim DB-Tarif: in der Verkehrsverbünden hat der Kunde meist nur
Pflichten, aber keine Rechte! Der Kunde muss zahlen, tut er es nicht,
fallen 40 Euro an - das für den Verbund fahrende Verkehrsunternehmen
muss dagegen seine Leistung nicht ordnungsgemäß erbringen. Im Grunde
ist das ein Skandal, den es in dieser Form außerhalb der
Verkehrstarife nicht gibt!


Steve

Message has been deleted

Christoph Zimmermann

unread,
Jan 11, 2003, 11:07:53 AM1/11/03
to

"Heiko Fischer" <emailofn...@arcor.de> schrieb


> Von Bernd Kassner (aus der WAZ, Lokalteil Recklinghausen,
> www.waz.de)

So auch im Essener Lokalteil, wollte ich gleich posten, hat sich dann aber
schon erledigt.
Ist ja dann ganau das Gegenbeispiel zu der von JJ letztens vertretenen These
der "Selbstfreigabe"

Grüße

-chriz, der heute morgen beim Zeitungslesen auch nurnoch mit dem Kopf
geschüttelt hat.


Christoph Zimmermann

unread,
Jan 11, 2003, 11:13:43 AM1/11/03
to

"Dominik Vinbruck" <dom...@vinbruck.net> schrieb

> "Ralf Wenzel" <ralf....@web.de> schrieb:


>
> > Haben die Bahnkunden nicht das RECHT, sich einen anderen Zug zu
> > nehmen? Oder sind VRR-Kunden keine Bahnkunden?
>

> So ist es. Der zitierte Paragraph kommt nicht zur Anwendung.


>
> > Ist es ein Unterschied,
> > ob die Leute ein Ticket 2000 des VRR oder einen Nahverkehrsfahrschein
> > der Bahn (!!!) haben?
>

> Ja.
>

Aber warum sich die Pendler nicht nach §19 der BB VRR (Mobilitätsgarantie)
verhalten haben, lassen wir dann mal dahingestellt. (Obwohl, fällt mir grade
auf, das es ja nicht mehr möglich ist Einzelzuschläge zu erhalten und ICE ja
garnicht geht -> Ich nehme erstmal alles zurück und brauche dringend die
neue Fassung der BB VRR)

-chriz


Andreas Randolf

unread,
Jan 11, 2003, 11:20:57 AM1/11/03
to
Hallo,

> Aber warum sich die Pendler nicht nach §19 der BB VRR (Mobilitätsgarantie)
> verhalten haben, lassen wir dann mal dahingestellt.

Hatte denn der Zug, denn die Pendler nehmen wollten,
mindestens 20 Minuten Verspätung?


> (Obwohl, fällt mir grade auf, das es ja nicht mehr möglich ist
Einzelzuschläge
> zu erhalten und ICE ja garnicht geht

Natürlich geht auch IC/ICE. Mit DPT-Karten, notfalls im Zug gekauft.
Dies ist von der Mobilitätsgarantier gedeckt.


Gruß,

Claus E Beyer

unread,
Jan 11, 2003, 11:30:28 AM1/11/03
to
"Heiko Fischer" <emailofn...@arcor.de> skrev i en meddelelse
news:3e1fe829$0$15982$9b4e...@newsread4.arcor-online.net

> Von Bernd Kassner (aus der WAZ, Lokalteil Recklinghausen,
> www.waz.de)

> Denn innen treffen 24 Durchgefrorene, die den Kaffee mit der


> Bahn so richtig auf haben, auf einen, nun, sagen wir mal, leicht
> indisponierten Zugbegleiter. Die Pendler verweisen auf Zugausfälle und
> Verspätungen, der Schaffner will nur Geld sehen von den ungebetenen
> Fahrgästen. Weil keiner zahlt, steht in Essen der Bundesgrenzschutz am
> Gleis und nimmt die Truppe zur "Identitätsfeststellung zum Schutz
> privater Rechte" mit.

Hat man tatsächlich so viele Grenztruppen in Essen? Liegt Essen in der Nähe
von einer Schengen-Aussengrenze?

Der Geist der DR lebt weiter bei der DB. Der Schaffner war warscheinlich
früher angestellt bei der Stasi.

Claus

Christoph Zimmermann

unread,
Jan 11, 2003, 11:45:36 AM1/11/03
to

"Andreas Randolf" <andrea...@yahoo.de> schrieb

>
> Natürlich geht auch IC/ICE. Mit DPT-Karten, notfalls
> im Zug gekauft.
> Dies ist von der Mobilitätsgarantier gedeckt.
>

Nein, ist es leider nicht mehr. In den BB VRR in der Fassung vom 1.1.2003
ist nurnoch von Taxis die Rede, der alte Absatz (4) des §19, indem von der
Alternative IC/IR zum Taxi die Rede war, ist in der neuen Fassung nicht mehr
enthalten

http://www.vrr.de/Uploads/befoerderungsb_2003.pdf

Grüße

-chriz, sich die neuen Beförderungsbedingungen grade ausdruckend


Thomas Purkert

unread,
Jan 11, 2003, 11:47:49 AM1/11/03
to
Ralf Wenzel schrieb:

>
> "Heiko Fischer" <emailofn...@arcor.de> wrote in message news:<3e1fe829$0$15982$9b4e...@newsread4.arcor-online.net>...
> > Weil zwei Dutzend Leute aus Ärger darüber, dass ihr
> > Nahverkehrszug mal wieder bummelte, gestern morgen in Recklinghausen
> > mit ihrem Ticket 2000 in den ICE nach Essen gestiegen sind, droht
> > ihnen nun schlimmstenfalls sogar eine Vorstrafe.
>
> Wie verträgt sich das mit:
>
> > ZITAT
> > Laut § 9.1.2 der "Beförderungsbedingungen im Personenverkehr" darf ein
> > Reisender im Falle einer Zugverspätung, die zur Folge hat, dass ein
> > Anschlußzug nicht mehr erreicht werden kann, seine Reise ohne
> > zusätzliches
> > Entgelt mit einem anderen Zug fortsetzen, welcher es dem Reisenden
> > ermöglicht, die Verspätung insgesamt möglichst gering zu halten (ggf.
> > auch
> > andere Streckenführung möglich).
> > /ZITAT
>
> Haben die Bahnkunden nicht das RECHT, sich einen anderen Zug zu
> nehmen? Oder sind VRR-Kunden keine Bahnkunden? Ist es ein Unterschied,
> ob die Leute ein Ticket 2000 des VRR oder einen Nahverkehrsfahrschein
> der Bahn (!!!) haben?

Wart mal ab. Bald wirste abgefuehrt, wenn Du am Bahnsteig stehst und
nicht einfach in den naechsten Zug dort einsteigen willst.... :-(

TP

Falk Schade

unread,
Jan 11, 2003, 11:52:58 AM1/11/03
to

"Claus E Beyer" <ceb...@hotmail.com> schrieb im Newsbeitrag
news:avph1m$i2bdd$1...@ID-62896.news.dfncis.de...

Hattest Du früher mit der Stasi zu tun, das Du so genau Bescheid weißt.
Sicher nur mal wieder nur unsachlich daher geschwätzt.

Der ZuB hat erstmal nur korrekt gehandelt im Sinne der Vorschriften.
Menschlich ist das nicht i.O. und ich hätte versucht anders zu handeln. Nur
von uns war keiner dabei und hat das Gespräch mitgehört, Pendler am Morgen
haben ihre ganz eigenen Charme.

Falk


Andreas Randolf

unread,
Jan 11, 2003, 12:14:13 PM1/11/03
to
Hallo,

> > Natürlich geht auch IC/ICE. Mit DPT-Karten, notfalls im Zug gekauft.
> > Dies ist von der Mobilitätsgarantier gedeckt.

> Nein, ist es leider nicht mehr.

Man soll also ein Taxi nehmen, selbst wenn der IC billiger wäre?

Die spinnen, die Römer

Steve Schreiber

unread,
Jan 11, 2003, 12:16:45 PM1/11/03
to

>Der ZuB hat erstmal nur korrekt gehandelt im Sinne der Vorschriften.
>Menschlich ist das nicht i.O. und ich hätte versucht anders zu handeln. Nur
>von uns war keiner dabei und hat das Gespräch mitgehört, Pendler am Morgen
>haben ihre ganz eigenen Charme.

Ja, alles ganz toll, ganz korrekt im Sinne der Vorschriften.
Vielleicht sollten alle so lange weiter korrekt arbeiten, bis die Züge
leer sind, weil keiner mehr Lust hat, sich solche Frechheiten gefallen
zu lassen.

Steve

Christoph Zimmermann

unread,
Jan 11, 2003, 12:17:24 PM1/11/03
to

"Andreas Randolf" <andrea...@yahoo.de> schrieb

>
> Man soll also ein Taxi nehmen, selbst wenn der IC billiger wäre?
>

Die Frage ist nur, ob man für 15 bzw. 30 Euro von RE bis nach E kommt. Ich
verneine das mal spontan, ohne die Taxitarif zu kennen. (Essen Stadtmitte -
Bochum Uni kostete im Nachttarif vor etwas über einem Jahr ca. 60 DM).

Grüße

-chriz, sich den Taxitarif jetzt aber nicht aus dem Netz suchend


Steve Schreiber

unread,
Jan 11, 2003, 12:21:44 PM1/11/03
to

>Hat man tatsächlich so viele Grenztruppen in Essen? Liegt Essen in der Nähe
>von einer Schengen-Aussengrenze?

Der BGS hat nach der Privatisierung der DB die ehemaligen Aufgaben der
Bahnpolizei übernommen, daher findet sich in jedem Bahnhof BGS,
unabhängig von der Grenznähe. Das Land NRW hatte übrigens erfolglos
vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Übernahme der Aufgaben der
Bahnpolizei durch den BGS geklagt. Dass ausgerechnet der
"Bundesgrenzschutz" typische inländische Polizeiaufgaben übernimmt,
finde ich allerdings auch etwas merkwürdig, aber man brauchte eben
nach dem Wegfall des Eisernen Vorhanges irgend eine
Legitimationsgrundlage für den BGS; und da hat man ihm dann eben die
neue Aufgabe der Bahnpolizei zugewiesen.


>Der Geist der DR lebt weiter bei der DB. Der Schaffner war warscheinlich
>früher angestellt bei der Stasi.

Das ist nicht gesagt. Auch Zugbegleitern, die ehemals bei der
Bundesbahn waren oder die erst durch die DB AG eingestellt wurden,
traue ich einen solchen Umgang mit Kunden gut und gerne zu. Glaube mal
nicht, dass die jungen Leute, die die "kudenorientiere Ausbildung" des
"Dienstleistungsunternehmens" DB AG genossen haben, pauschal
kundenfreundlicher und zuvorkommender sind.


Steve

Steve Schreiber

unread,
Jan 11, 2003, 12:31:13 PM1/11/03
to

>Die Frage ist nur, ob man für 15 bzw. 30 Euro von RE bis nach E kommt. Ich
>verneine das mal spontan, ohne die Taxitarif zu kennen. (Essen Stadtmitte -
>Bochum Uni kostete im Nachttarif vor etwas über einem Jahr ca. 60 DM).

Nein, kommt man bestimmt nicht. Die "Mobilitätsgarantie" ist ja
ohnehin nichts anderes als Beförderungsfall-Verarschung. Die Garantie
bringt in den wenigsten Fällen etwas. Entweder es geht gar nicht um
eine 20minütige Zugverspätung, sondern um einen Anschlussverlust -
oder aber die 30 Euro Taxikosten reichen nicht aus. Sinnvoll kann das
höchstens bei Ausfällen im Stadtverkehr sein, bei DB-Ausfällen kommt
man mit 30 Euro aber kaum mal wann hin.

Wäre diese sogenannte "Mobilitätsgarantie" eine echte Garantie, dann
müssten Taxikosten ohne Beschränkung sowie selbstverständlich auch
IC(E)-DB-Tickets bezahlt werden und es müssten die Anschlüsse
garantiert werden.

Steve

Ralf R. Radermacher

unread,
Jan 11, 2003, 12:58:39 PM1/11/03
to
Steve Schreiber <21...@gmx.net> wrote:

> Dass ausgerechnet der
> "Bundesgrenzschutz" typische inländische Polizeiaufgaben übernimmt,
> finde ich allerdings auch etwas merkwürdig, aber man brauchte eben
> nach dem Wegfall des Eisernen Vorhanges irgend eine
> Legitimationsgrundlage für den BGS; und da hat man ihm dann eben die
> neue Aufgabe der Bahnpolizei zugewiesen.

Der BGS ist schon lange vor dem Fall der Mauer eine Art "Bundespolizei
für's Grobe" gewesen. Man denke nur an die Einsätze bei
Großdemonstrationen oder die Räumung in Gorleben.

Ralf

--
Ralf R. Radermacher - DL9KCG - Köln/Cologne, Germany
NEW URL!!! private homepage: http://www.fotoralf.de
manual cameras and photo galleries - updated Nov.26, 2002
Contarex - Kiev 60 - Horizon 202 - P6 mount lenses

Sven Herzfeld

unread,
Jan 11, 2003, 12:12:00 PM1/11/03
to
emailofn...@arcor.de schrieb in 3e1fe829$0$15982$9b4e...@newsread4.arcor-online.net:

> Der Grenzschutz hat alle Personalien notiert, die Adressen
> bekommt die Bahn. Dabei habe man rechtens gehandelt, so Wachleiter
> Otto Biermann. Weil aber auch Grenzschützer Menschen sind, sagt er:
> "Was die Leute gemacht haben, ist mir in Anbetracht der Witterung
> verständlich."

Die Folgerung daraus: Der BGS ist menschlich, die Bahn nicht.

Sven

Message has been deleted

frank paulsen

unread,
Jan 11, 2003, 12:43:25 PM1/11/03
to
"Claus E Beyer" <ceb...@hotmail.com> writes:

> Hat man tatsächlich so viele Grenztruppen in Essen? Liegt Essen in der Nähe
> von einer Schengen-Aussengrenze?

der BGS hat die aufgaben (und auch einige mitarbeiter) der fruehren
Bahnpolizei uebernommen, man findet ihn somit an allen groesseren
bahnhoefen.

> Der Geist der DR lebt weiter bei der DB. Der Schaffner war warscheinlich
> früher angestellt bei der Stasi.

das halte ich fuer unwahrscheinlich. der Schaffner/ZuB hat sich nach
erstem anschein zwar unfreundlich, aber durchaus _korrekt_ verhalten,
nach regelungen, die sowohl fuer die DB durch die genehmigung des
tarifes als auch fuer den den BGS durch ein entsprechendes gesetz
geregelt werden.

dass es eine wenig kundenfreundliche aktion war steht auf einem
anderen blatt.

--
frobnicate foo

Falk Schade

unread,
Jan 11, 2003, 1:48:17 PM1/11/03
to

"Steve Schreiber" <21...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:pbk02vo42ist3552c...@4ax.com...
Ja erstmal korrekt, das menschliche kommt danach bei dem einem mehr bei dem
anderem weniger. Das korrekte kommt ganz von allein, das menschliche basiert
auf Gegenseitigkeit. "Wie man in den Wald...". Vom besonderem Charme der
Pendler schrieb ich ja schon. Wenn ich mir dann vorstelle das dieser Charme
, den nun zum Glück nicht alle haben, erstmal 20 Minuten gekühlt wurde
könnte ich mir die Dialoge in dem ICE durchaus vorstellen.
Sei froh das es in D soviel Menschen gibt die korrekt nach Vorschriften
arbeiten, sonst würde es Dir nicht so gut gehen.

Falk


Steve Schreiber

unread,
Jan 11, 2003, 2:02:51 PM1/11/03
to

>Blödsinn. Er hat nur korrekt, wenn auch nicht kulant ge-
>handelt.

Noch jemand, diesmal sogar von Fahrgastseite, der die DB in dieser
Sache verteidigt.

Steve

Sven Herzfeld

unread,
Jan 11, 2003, 1:34:00 PM1/11/03
to
Fa...@nexgo.de schrieb in 3e204c62$0$15984$9b4e...@newsread4.arcor-online.net:

> Der ZuB hat erstmal nur korrekt gehandelt im Sinne der Vorschriften.
> Menschlich ist das nicht i.O. und ich hätte versucht anders zu handeln. Nur
> von uns war keiner dabei und hat das Gespräch mitgehört, Pendler am Morgen
> haben ihre ganz eigenen Charme.

Hm, liegt das an der Gegend? Sowohl mehr als 10 Minusgrade als auch
mehr als 10 Minuten Verspätung gleichzeitig hatten wir in letzter Zeit
öfter, aber böse Worte gegen das Zugpersonal sind mir nicht
aufgefallen.

Sven (meistens 6:47 oder 7:06 ab WF - nach Plan zumindest)

Bastian D. Bode

unread,
Jan 11, 2003, 2:45:41 PM1/11/03
to

Teufel auch. Dummerweise hast Du vergessen, den Namen des ketzerischen
Fahrgastes - möglichst in Grossbuchstaben - herauszuschreien. Jetzt
können ihn die wahrhaftigen und noch nicht vom rechten Glauben
abgefallenen Fahrgäste gar nicht ohne Umstände steinigen.
Um dem abzuhelfen, stimme ich hiermit dem ketzerischen Fahrgast zu. Und
jetzt: Werfe den ersten Stein!

SCNR
Bastian

Martin Schwarzwälder

unread,
Jan 11, 2003, 2:46:19 PM1/11/03
to

"Steve Schreiber" <21...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:mhq02vgpih3amo43m...@4ax.com...

Gegen diese abstrusen Stasi-Vorwürfe verteidige auch ich. Daß das Verhalten
unulant war, wurde ja nun mehrfach beschrieben.Daß es von den Buchstaben der
Tarife gedeckt wird, ebenfalls.

Martin

Christian Blome

unread,
Jan 11, 2003, 2:58:14 PM1/11/03
to
Steve Schreiber <21...@gmx.net> schrieb/ wrote/ a écrit:

>> "Uns ist vom Schaffner vorgeworfen worden, wir wollten uns eine
>> ICE-Beförderung erschleichen", so Hans-Jürgen Weidner, einer der
>> Betroffenen. "Zweimal ist der ICE kürzlich aus gleichem Grund
>> freigegeben worden, es gab keine Probleme. Jetzt sollen wir auf
>> einmal alle Schwarzfahrer sein."
>
> Das Problem ist ja rein rechtlich: der VRR-Kunde ist noch rechtloser
> als der DB-Kunde. Ein Anspruch auf jegliche Ausgleichsleistungen bei

> Verspätungen ...

Wurde die Mobilitätsgarantie im VRR seit Oktober abgeschafft?

Wenn ich als VRR-Reisender in Recklinghausen auf dem Bahnhof stehen
würde und bereits wüsste, dass mein RE nach Essen mehr als 20 Minuten
später kommt, würde ich sofort ins Taxi nach Wanne-Eickel steigen.
Das müsste für ungefähr 15 EUR zu machen sein, wenn man zu mehreren
fährt, kommt man vielleicht noch bis Gelsenkirchen.

Von da könnte man mit Glück mit der S2 oder RE3 + Stadtbahn über
Altenessen weiterkommen...


Das Verhalten der DB AG in diesem Fall heíße ich auch nicht gut,
ich habe lediglich eine Alternative aufgeführt.

Christian


Christian Blome

unread,
Jan 11, 2003, 3:02:15 PM1/11/03
to
Claus E Beyer <ceb...@hotmail.com> schrieb/ wrote/ a écrit:

> "Heiko Fischer" <emailofn...@arcor.de> skrev i en meddelelse:

>> Von Bernd Kassner (aus der WAZ, Lokalteil Recklinghausen,
>> www.waz.de)
>
>> Denn innen treffen 24 Durchgefrorene, die den Kaffee mit der
>> Bahn so richtig auf haben, auf einen, nun, sagen wir mal, leicht
>> indisponierten Zugbegleiter. Die Pendler verweisen auf Zugausfälle
>> und Verspätungen, der Schaffner will nur Geld sehen von den
>> ungebetenen Fahrgästen. Weil keiner zahlt, steht in Essen der
>> Bundesgrenzschutz am Gleis und nimmt die Truppe zur
>> "Identitätsfeststellung zum Schutz privater Rechte" mit.
>
> Hat man tatsächlich so viele Grenztruppen in Essen?

In Essen ist eine große BGS-Inspektion am Bahnhof - IMHO laufen da
die Drähte aus dem gesamten Ruhrgebiet zusammen.

Christian

Christian Blome

unread,
Jan 11, 2003, 3:06:24 PM1/11/03
to
Steve Schreiber <21...@gmx.net> schrieb/ wrote/ a écrit:

>> Blödsinn. Er hat nur korrekt, wenn auch nicht kulant ge-

Hast du dich eigentlich jemals zu Wort gemeldet, wenn du einen
freundlichen, kulanten ZUB getroffen hast?

Mittlerweile müsstest du doch eigentlich mitbekommen haben, dass es
hier allgemeiner Konsens ist, dass der Zf nach seinen Vorschriften
korrekt, aber wenig menschlich gehandelt hat.

Christian

Ralf Wenzel

unread,
Jan 11, 2003, 3:07:33 PM1/11/03
to
"Dominik Vinbruck" <dom...@vinbruck.net> wrote in message news:<avpdv9$i98n4$1...@ID-51321.news.dfncis.de>...
> "Ralf Wenzel" <ralf....@web.de> schrieb:

> > Ist es ein Unterschied,
> > ob die Leute ein Ticket 2000 des VRR oder einen Nahverkehrsfahrschein
> > der Bahn (!!!) haben?
> Ja.

Scheiss VRR!!!

Gruß

Ralf

Andreas Krey

unread,
Jan 11, 2003, 4:35:43 PM1/11/03
to
* Claus E Beyer (ceb...@hotmail.com)

>
>Hat man tatsächlich so viele Grenztruppen in Essen? Liegt Essen in der Nähe
>von einer Schengen-Aussengrenze?
>
Die ehemalige Bahnpolizei ist in den BGS integriert worden. Deswegen
gibt es heutzutage an vielen Bahnhöfen auch mitten im Lang BGS-Wachen.

>Der Geist der DR lebt weiter bei der DB. Der Schaffner war warscheinlich
>früher angestellt bei der Stasi.
>

Nana. Gibt es da einen Zusatz zu Godwin?

Andreas

--
np: 4'33

Reinhard Greulich

unread,
Jan 11, 2003, 5:17:21 PM1/11/03
to
On Sat, 11 Jan 2003 18:45:04 +0100, Martin Theodor Ludwig
<wird-selt...@2002.mtl-9.de> wrote:

>Gibt es überhaupt Taxitarife, die (wesentlich) über Gemeindegrenzen
>hinaus gelten? IIRC ist der Fahrpreis dann reine Verhandlungssache.

Das ist richtig, aber in der Regel lässt man bei solchen Fahrten die
Uhr weiterlaufen. Abhängig davon, ob man es mit einem angestellten
Fahrer oder einem freien Unternehmer zu tun hat, ist der
Verhandlungsspielraum unterschiedlich groß; da mit weiten Fahrten im
Normalfall lange Leerfahrten zurück verbunden sind, wird sich der
Kilometerpreis in den wenigsten Fällen unter den tariflich
vorgesehenen herunterhandeln lassen.

Gruß - Reinhard.

-- 70086 (52°22,79'N - 009°48,81'E)
de.etc.bahn.* Wintertreffen 2003 auf Alp Grüm
7. bis 10. Feb. 2003: Bernina, Albula, Oberalp, Schöllenenbahn und mehr
Programm: http://www.zugschlus.de/?select=alpgruem
Anmeldungen sind weiter möglich und willkommen

Reinhard Greulich

unread,
Jan 11, 2003, 5:37:26 PM1/11/03
to
On Sat, 11 Jan 2003 18:21:44 +0100, Steve Schreiber <21...@gmx.net>
wrote:

>Dass ausgerechnet der
>"Bundesgrenzschutz" typische inländische Polizeiaufgaben übernimmt,
>finde ich allerdings auch etwas merkwürdig, aber man brauchte eben
>nach dem Wegfall des Eisernen Vorhanges irgend eine
>Legitimationsgrundlage für den BGS; und da hat man ihm dann eben die
>neue Aufgabe der Bahnpolizei zugewiesen.

Nein, das ist nicht richtig. Der BGS ist die einzige Polizeibehörde,
die dem Bund untersteht und nicht den jeweiligen Ländern. Die
Bahnpolizei konnte nach der Privatisierung der Bahn keine hoheitlichen
Aufgaben mehr übernehmen, deshalb wurde sie zum Bundesgrenzschutz
überführt. Alternativ hätte man sie auf die Landespolizeibehörden
aufteilen können, aber da es den BGS mit ähnlicher Struktur bereits
gab und der auch schon lange analoge Aufgaben zum Beispiel auf
Flughäfen hatte, lag es näher und war auch logisch so. Dabei wurde das
vorhandene Personal übernommen, es ist also nicht so, dass
vermeintlich unterbeschäftigte Grenzschützer nun die Bahn bewachen
dürfen.

Entstanden ist der Bundesgrenzschutz aber als eine militärisch
organisierte und auch ausgerüstete Truppe, die sich nur eben nicht
Militär nennen sollte. Der Name besagt keineswegs, dass die nur an den
Staatsgrenzen operieren sollten, denn eine Polizeibehörde ist in der
Hauptsache im Inland tätig. So war die innerdeutsche Grenze nach
westdeutschem Verständnis überhaupt keine Staatsgrenze, weshalb man
sie allenfalls von einer Polizei, aber nicht vom Militär bewachen
durfte. Andererseits konnte aber auch beispielsweise die GSG 9 im
Ausland tätig werden, ohne dass dies den Geruch eines nicht
legitimierten Auslandseinsatzes der Bundeswehr bekommen konnte. Vor
der "Wiederbewaffnung", also Gründung der Bundeswehr, hat man
allgemein bewaffnete Staatsorgane gern als Polizeitruppen verkleidet;
diese Übung war in Westberlin bekanntlich bis 1990 gängig.

Gruß - Reinhard

Stefan Kaehler

unread,
Jan 11, 2003, 5:50:29 PM1/11/03
to

"Steve Schreiber" <21...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:icuv1v0kicv8hvcsm...@4ax.com...
> Das bloße Verweigern der Zahlung ist keine Straftat.
> Ich nehme auch mal an, dass die DB die Anschrift nicht
> wegen einem Strafantrag will, sondern dass die ganzen
> Leute bald mit 40er-Anforderung durch ein Inkassobüro zu
> rechnen haben.

Im Fernverkehr beträgt das Entgelt für das Schwarzfahren den doppelten
Fahrpreis, mind. aber 30 (40 ?) Euro.

Stefan Kaehler


Alexander Reiter

unread,
Jan 11, 2003, 6:15:01 PM1/11/03
to
Andreas Krey wrote:
>> Der Geist der DR lebt weiter bei der DB. Der Schaffner war warscheinlich
>> früher angestellt bei der Stasi.
> Nana. Gibt es da einen Zusatz zu Godwin?

Ja, Kitzlers Law. (http://www.bruhaha.de/laws)

--
Profilieren im Netz leichtgemacht! Endlich nicht mehr als AOL-DAU beschimpft!
Täglich neu. Echte Beispiele aus den Netz. http://www.leckse.net/profilieren/
PGP-Schlüssel: 0x95AEF441 - 1EFF C233 9E40 890B 39C2 8CA7 FCDB 8B3D 95AE F441

Steve Schreiber

unread,
Jan 11, 2003, 6:50:05 PM1/11/03
to

>Im Fernverkehr beträgt das Entgelt für das Schwarzfahren den doppelten
>Fahrpreis, mind. aber 30 (40 ?) Euro.

Ja, 40. Wurde zum Jahreswechsel erhöht.

Steve

Message has been deleted
Message has been deleted
Message has been deleted

Steve Schreiber

unread,
Jan 11, 2003, 6:56:04 PM1/11/03
to

>Hast du dich eigentlich jemals zu Wort gemeldet, wenn du einen
>freundlichen, kulanten ZUB getroffen hast?

Ich werde demnächst Zugbegleiter, die mir dadurch auffallen, dass sie
Verbundtickets im Zug verkaufen, wenn der Fahrgast angibt, er habe es
am Automaten zeitlich nicht mehr geschafft - oder die gar auf den
Hinweis des Fahrgastes, er habe das Entwerten des Mehrfahrtentickets
vergessen, dies mit der Zange entwerten, unter Angabe von Datum und
Zugnummer hier mitteilen. Wenn das so gewollt ist.... ;-)

>Mittlerweile müsstest du doch eigentlich mitbekommen haben, dass es
>hier allgemeiner Konsens ist, dass der Zf nach seinen Vorschriften
>korrekt, aber wenig menschlich gehandelt hat.

Ich weiß aber nicht, warum man ständig betonen muss, dass der Mann
korrekt gehandelt hat. Dass er dem Tarif entsprechend gehandelt hat,
habe ich übrigens in meinem ersten Posting zu der Sache auch selbst
schon festgestellt, ich brauche also keine entsprechenden Belehrungen.

Steve

Reinhard Greulich

unread,
Jan 11, 2003, 7:14:56 PM1/11/03
to
On Sat, 11 Jan 2003 20:02:51 +0100, Steve Schreiber <21...@gmx.net>
wrote:

>Noch jemand, diesmal sogar von Fahrgastseite, der die DB in dieser
>Sache verteidigt.

Eigentlich ist das hier weitgehend Konsens, wenn ich das richtig sehe.
In der Sache, wohlgemerkt. Ich schließe mich da ausdrücklich an und
ich bin ebenfalls als Fahrgast in Zügen der DB anzutreffen.

Gruß - Reinhard.

Nicolas L. Jost

unread,
Jan 11, 2003, 7:58:57 PM1/11/03
to
Thomas Purkert <pu...@gmx.de> wrote:

> Wart mal ab. Bald wirste abgefuehrt, wenn Du am Bahnsteig stehst und
> nicht einfach in den naechsten Zug dort einsteigen willst.... :-(

Es mag an der vorangeschrittenen Stunde liegen, aber ich habe wirklich
keine Ahnung, was du damit ausdrücken willst.

Nicolas

Ingo Gnacke

unread,
Jan 11, 2003, 7:29:01 PM1/11/03
to

"Reinhard Greulich" <usn0208...@greulich.de> schrieb im Newsbeitrag
news:bl512v0n05glhfuj1...@4ax.com...

> On Sat, 11 Jan 2003 18:45:04 +0100, Martin Theodor Ludwig
> <wird-selt...@2002.mtl-9.de> wrote:
>
> >Gibt es überhaupt Taxitarife, die (wesentlich) über Gemeindegrenzen
> >hinaus gelten? IIRC ist der Fahrpreis dann reine Verhandlungssache.
>
> Das ist richtig, aber in der Regel lässt man bei solchen Fahrten die
> Uhr weiterlaufen. Abhängig davon, ob man es mit einem angestellten
> Fahrer oder einem freien Unternehmer zu tun hat, ist der
> Verhandlungsspielraum unterschiedlich groß; da mit weiten Fahrten im
> Normalfall lange Leerfahrten zurück verbunden sind, wird sich der
> Kilometerpreis in den wenigsten Fällen unter den tariflich
> vorgesehenen herunterhandeln lassen.

Das kenne ich aber ganz anders. Dem Taxifahrer ist eine 50-km-Fahrt doch
lieber als 5 Fahrten á 10 Km. Leer zurück zum Standplatz muß er i. d. R.
sowieso fahren.

Er spart aber dadurch immerhin 4 Wartezeiten zwischen den Fahrten bzw. kann
nach seiner langen Fahrt zusätzliche weitere Aufträge abwickeln.

Gruß,
Ingo

Steve Schreiber

unread,
Jan 12, 2003, 5:23:59 AM1/12/03
to

>Das ist nun wirklich eine qualifizierte Aussage. Besser
>wäre, deine Einflussmöglichkeiten als Einwohner der Stadt
>Mülheim auf den VRR zu nutzen. Im Gegensatz zu DB gibt
>es einigermaßen kurze Wege zwischen deinen politischen
>Vertretern im Rat und dem VRR.


... die natürlich auch alles prompt umsetzen. Nur mal vorschlagen, der
VRR solle doch wenigstens die Minimal-Ausgleichsregelungen des
DB-Tarifs im Verspätungsfalle übernehmen, und siehe da, sofort wird
reagiert werden und es wird umgesetzt. Wenn dem wirklich so wäre,
warum ist es dann nicht schon längst umgesetzt?

Lieber Dominik, haben die Kommunalpolitiker überhaupt Interesse am
ÖPNV? Auch nach der neuesten Ruhrschiene, die ich gerade downgeloadet
habe, sind offenbar alle Ruhrstädte kollektiv lediglich daran
interessiert, den ÖPNV zu Einsparmaßnahmen heranzuziehen und durch
neue Gängeleikonzepte (Zustieg nur vorn, zurück in die 60iger Jahre)
unattraktiver zu machen. Wenn Essen nach 23 Uhr keinen Schienenverkehr
mehr bietet, Mülheim im Abendverkehr Straßenbahnen auf einen
Stundentakt reduziert und die Bogestra sonntags abends den
Betriebsschluss auf Buslinien eine Stunde vorzieht - kann man in
einer Region, in der das passiert, auf die politischen Vertreter im
Rat wirklich setzen? Es sind nämlich genau diese, die das zu
verantworten haben - und nicht alle der hier betroffenen Städte haben
CDU-Mehrheiten. Ich kann durchaus verstehen, wenn Fahrgäste dann nur
noch "Scheiß VRR" feststellen, weil man sich einfach nur machtlos
fühlt.

Steve

Christian Blome

unread,
Jan 12, 2003, 6:11:00 AM1/12/03
to
Steve Schreiber <21...@gmx.net> schrieb/ wrote/ a écrit:

>> Im Fernverkehr beträgt das Entgelt für das Schwarzfahren den


>> doppelten Fahrpreis, mind. aber 30 (40 ?) Euro.
>
> Ja, 40. Wurde zum Jahreswechsel erhöht.

Auch bei der Bahn (außerhalb der Verbünde)? Hatte ich nicht irgendwo
gelesen, dass die Bahn die Erhöhung erst später macht?

Christian

Claus E Beyer

unread,
Jan 12, 2003, 6:12:27 AM1/12/03
to
Saturday, January 11, 2003 11:37 PM,
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> skrev:

> On Sat, 11 Jan 2003 18:21:44 +0100, Steve Schreiber <21...@gmx.net>
> wrote:
>
>> Dass ausgerechnet der
>> "Bundesgrenzschutz" typische inländische Polizeiaufgaben übernimmt,
>> finde ich allerdings auch etwas merkwürdig, aber man brauchte eben
>> nach dem Wegfall des Eisernen Vorhanges irgend eine
>> Legitimationsgrundlage für den BGS; und da hat man ihm dann eben die
>> neue Aufgabe der Bahnpolizei zugewiesen.

> Nein, das ist nicht richtig. Der BGS ist die einzige Polizeibehörde,

> die dem Bund untersteht und nicht den jeweiligen Ländern. ...

Dann wäre es besser mit einem neuen Name, z.B. Bundespolizei.

Claus

Jan Marco Funke

unread,
Jan 12, 2003, 6:27:15 AM1/12/03
to
Falk Schade schrieb:

>
> "Steve Schreiber" <21...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
> news:pbk02vo42ist3552c...@4ax.com...
> >
> > >Der ZuB hat erstmal nur korrekt gehandelt im Sinne der Vorschriften.
> > >Menschlich ist das nicht i.O. und ich hätte versucht anders zu handeln.
> Nur
> > >von uns war keiner dabei und hat das Gespräch mitgehört, Pendler am
> Morgen
> > >haben ihre ganz eigenen Charme.
> >
> > Ja, alles ganz toll, ganz korrekt im Sinne der Vorschriften.
> > Vielleicht sollten alle so lange weiter korrekt arbeiten, bis die Züge
> > leer sind, weil keiner mehr Lust hat, sich solche Frechheiten gefallen
> > zu lassen.
> >
> Ja erstmal korrekt, das menschliche kommt danach bei dem einem mehr bei dem
> anderem weniger. Das korrekte kommt ganz von allein, das menschliche basiert
> auf Gegenseitigkeit. "Wie man in den Wald...". Vom besonderem Charme der
> Pendler schrieb ich ja schon. Wenn ich mir dann vorstelle das dieser Charme
> , den nun zum Glück nicht alle haben, erstmal 20 Minuten gekühlt wurde
> könnte ich mir die Dialoge in dem ICE durchaus vorstellen.

Die frostigen Temperaturen auf dem Bahnsteig sind die eine Sache, die
andere Sache sind die häufigen Verspätungen. Wenn man morgens den
Berufspendlern die ICE-Freigabe verwehrt, kommen sie zu spät zur
Arbeit. Wer zu häufig zu spät kommt, wird sich ein anderes Verkehrs-
mittel oder gar einen neuen Arbeitsplatz suchen müssen, weil die
meisten Chefs für die Probleme mit der DB kein großes Verständnis
zeigen werden.

--
Jan Marco Funke

Jan Marco Funke

unread,
Jan 12, 2003, 6:27:16 AM1/12/03
to
Heiko Fischer schrieb:

>
>
> Von Bernd Kassner (aus der WAZ, Lokalteil Recklinghausen,
> www.waz.de)
>
> Weil zwei Dutzend Leute aus Ärger darüber, dass ihr
> Nahverkehrszug mal wieder bummelte, gestern morgen in Recklinghausen
> mit ihrem Ticket 2000 in den ICE nach Essen gestiegen sind, droht
> ihnen nun schlimmstenfalls sogar eine Vorstrafe. Denn während der
> Grenzschutz Verständnis für die durchgefrorenen Pendler aufbringt,
> sagt die Bahn: "Das ist Fahrgeld-Hinterziehung."

Gestern wurde dieser Fall auch ausführlich in der WDR-Sendung
"Aktuelle Stunde" gezeigt. Unter anderem wurde ein DB-Sprecher
interviewt, der sagte, wahrscheinlich werde die DB in diesem Fall
keine Kulanz zeigen und tatsächlich vor Gericht ziehen, damit es nicht
noch zu weiteren Nachahmungen dieser Tat komme. Zudem sei das
ansonsten ungerecht gegenüber den voll zahlenden ICE-Fahrgästen, so
der Bahnsprecher.
Ebenfalls kamen einige der VRR-Pendler, die in Recklinghausen einfach
in den ICE gestiegen waren, zu Wort. Sie sagten, sie sähen gar nicht
ein, die 40 EUR zu zahlen und würden es notfalls halt auf einen
Gerichtsprozess ankommen lassen.

Nach diesem Filmbeitrag merkte der WDR-Moderator dann noch an: "Kann
man nur hoffen, dass die DB noch zur Besinnung kommt und ihr Verhalten
nochmal überdenkt."
Wenn nicht, bin ich mal gespannt, zu welchem Ergebnis das Gericht
kommt. Aber da man, wie Steve schon richtig sagte, als Verbundkunde
nur Pflichten, aber keine Rechte hat, könnte durchaus die DB gewinnen.
Bleibt dann nur die Frage, wie hart die Strafe für die Pendler aus-
fällt.

--
Jan Marco Funke

Ekkehard Schwarz

unread,
Jan 12, 2003, 6:29:26 AM1/12/03
to

Du beschimpfst IMHO den Falschen: Der VRR folgt mit dem Ausschluss von
Ersatzansprüchen in seinen Beförderungsbedingungen
(siehe http://www.vrr.de/Uploads/befoerderungsb_2003.pdf, § 16)
nur den gesetzlichen Vorgaben (Verordnung über die Allgemeinen
Beförderungsbedingungen, siehe
http://www.wedebruch.de/gesetze/persbef/allgbefbed_2003.htm).
Immerhin geht der VRR in § 19 (Mobilitätsgarantie) schon deutlich über
die gesetzlichen Regelungen hinaus. Ob das dem Kunden im konkreten
Fall tatsächlich nützt, ist wieder eine andere Frage...

Für eine grundsätzliche Änderung der rechtlichen Ansprüche der Kunden
im ÖPNV dürfte der Bundesverkehrsminister die zuständige Adresse sein.

Gruß
E.S.

Peter `g' Bouillon

unread,
Jan 12, 2003, 7:34:03 AM1/12/03
to
Falk Schade <Fa...@nexgo.de> wrote:
> Vom besonderem Charme der Pendler schrieb ich ja schon. Wenn ich mir
> dann vorstelle das dieser Charme, den nun zum Glück nicht alle haben,
> erstmal 20 Minuten gekühlt wurde könnte ich mir die Dialoge in dem
> ICE durchaus vorstellen.

Es gibt allerdings noch andere Berufe, die mit unausgeschlafenen
Mitmenschen zurecht kommen müssen, die tendenziell etwas mißgelaunt
sind, weil sie für sich einen langen Arbeitstag voraussehen.
Hoteliers zum Beispiel. Wenn der Ton im Frühstückszimmer von
Business-Hotels im Allgemeinen besser ist als auf den Bahnsteigen,
liegt das bestimmt unter anderem auch daran, daß dort der Service
um einiges besser ist als bei der Analproduktverkaufsstelle Bahn.

Donnerstag morgen bin ich in Weinheim in einen Intercity nach
Frankfurt eingestiegen. Es gab ein heidenhaftes Tohubawohu in
allen Abteilen: beginnend bei der ersten Klasse, hinüber ins
Bordrestaurant bis hinauf zu den Zweite-Klasse-Waggons. Anscheinend
war ein Waggon der ersten Klasse defekt und wurde nur abgeschlossen
mitgeführt. Leider hatte die Bahn aber insgesamt nur 1 1/2 Waggons
für die erste Klasse zur Verfügung gestellt und auch den sonstigen
Platz äußerst knapp kalkuliert. Daher konnten die jetzt überzähligen
Passagiere nirgendwo untergebracht werden, und das Geschimpfe war groß.

Tags drauf stieg ich in einen etwas späteren Zug nach Frankfurt. Der
kam gleich satte 40 Minuten zu spät. Ich habe mich daraufhin erkundigt,
wie die Verspätung denn zustande gekommen sei. Der Zub sagte, genau
wisse er es auch nicht, aber der Zug sei schon in München 40 Minuten zu
spät bereit gestellt worden.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen muß ich also folgern, daß es die
Bahn nicht recht gebacken kriegt, Züge von Weinheim nach Frankfurt
zu schicken -- zumindest nicht mit ausreichender Kapazität zur
rechten Zeit.

Was soll man dazu sagen? Wenn der Hotelier eines Businesshotels
morgens feststellte, daß ihm die Kaffee-Maschine kaputt gegangen
ist, würde er sich was einfallen lassen!

P.
--
Put your trust in God, my boys, and keep your powder dry.
-- Valentine Blecker

Adrian Thomale

unread,
Jan 12, 2003, 7:44:16 AM1/12/03
to
On Sun, 12 Jan 2003 12:27:16 +0100, Jan Marco Funke wrote:

>> Weil zwei Dutzend Leute aus Ärger darüber, dass ihr
>> Nahverkehrszug mal wieder bummelte, gestern morgen in Recklinghausen
>> mit ihrem Ticket 2000 in den ICE nach Essen gestiegen sind, droht
>> ihnen nun schlimmstenfalls sogar eine Vorstrafe. Denn während der
>> Grenzschutz Verständnis für die durchgefrorenen Pendler aufbringt,
>> sagt die Bahn: "Das ist Fahrgeld-Hinterziehung."
>
>Gestern wurde dieser Fall auch ausführlich in der WDR-Sendung
>"Aktuelle Stunde" gezeigt. Unter anderem wurde ein DB-Sprecher
>interviewt, der sagte, wahrscheinlich werde die DB in diesem Fall
>keine Kulanz zeigen und tatsächlich vor Gericht ziehen, damit es nicht
>noch zu weiteren Nachahmungen dieser Tat komme. Zudem sei das
>ansonsten ungerecht gegenüber den voll zahlenden ICE-Fahrgästen, so
>der Bahnsprecher.

Das Unternehmen "Zukunft" mag juristisch im Recht sein und vor Gericht
mit den ganzen top Anwälten auch gewinnen.
Doch dieses zeigt wieder einmal mehr, wie sie mit ihren, bzw.
potentiellen Kunden umzugehen weiß.
Noch heute warten die Angehörigen der ICE-Katatrophe von Eschede auf
Entschuldigungen, stattdenn wird nur sinngemäß auf dem Niveau von
"Shit-Happens" argumentiert.
Diese menschenverachtende Geschäftspolitik scheint wohl kein Ende zu
haben.
Ich bin ja kein Bild-Leser, aber ich hoffe, daß bei einer
tatsächlichen "Massen-Verurteilung" der Fahrgäste auf der
Bild-Titelseite entsprechend polemisch darauf reagiert wird.
Ich hoffe, daß dann endlich sich die Politik einmischen wird und
"einige Köpfe rollen" werden.

*wütend*
Adrian

Adrian Thomale

unread,
Jan 12, 2003, 7:53:46 AM1/12/03
to
On Sun, 12 Jan 2003 12:34:03 +0000 (UTC), Peter `g' Bouillon wrote:

>Was soll man dazu sagen? Wenn der Hotelier eines Businesshotels
>morgens feststellte, daß ihm die Kaffee-Maschine kaputt gegangen
>ist, würde er sich was einfallen lassen!

Richtig, spätenstens wenn die Gäste in Zukunft ausbleiben werden.
Nur bei der Bahn gibt es praktisch keine Konkurrenz auf der Schiene.
Und von einem staatlichen unterstützten Monopl-Unternehmen kann man
auch keinen Service erwarten.

Da werden Milliarden von Geldern in prestigeträchtige NBS investiert
um den Flugzeug Konkurrenz zu machen und man muß zusehen, wie man
morgens mit dem Zug pünktlich zur Arbeit kommt.

Adrian

Reinhard Greulich

unread,
Jan 12, 2003, 8:22:27 AM1/12/03
to
On Sun, 12 Jan 2003 01:29:01 +0100, "Ingo Gnacke"
<ingo....@genion.de> wrote:

>Das kenne ich aber ganz anders. Dem Taxifahrer ist eine 50-km-Fahrt doch
>lieber als 5 Fahrten á 10 Km. Leer zurück zum Standplatz muß er i. d. R.
>sowieso fahren.
>
>Er spart aber dadurch immerhin 4 Wartezeiten zwischen den Fahrten bzw. kann
>nach seiner langen Fahrt zusätzliche weitere Aufträge abwickeln.

Nein, im Stadtgebiet gibt es keine festen Standplätze, da ist der
nächste Standplatz höchstens 2-3 km entfernt. Wenn Du als angestellter
Fahrer unterwegs bist, hält Dich Dein Unternehmer dazu an, nach
Möglichkeit eine bestimmte Mindesteinnahme je Kilometer zu bringen,
die in der Regel ungefähr bei maximal 50% Leerkilometer (also 50% vom
tariflichen Kilometerpreis je *gefahrenem* Kilometer) liegt. Manche
zahlen Prämien, wenn man darüber liegt. Wenn der Unternehmer selber
fährt, dann kalkuliert der unter Umständen anders. Wenn die Bahn
Ersatz-Taxifahrten spendiert, so werden sie sicherlich Vereinbarungen
mit Taxiunternehmen haben, die günstiger sind.

Message has been deleted

Thomas Reincke

unread,
Jan 12, 2003, 8:47:40 AM1/12/03
to
Jan Marco Funke schrieb:

> nur Pflichten, aber keine Rechte hat, könnte durchaus die DB gewinnen.
> Bleibt dann nur die Frage, wie hart die Strafe für die Pendler aus-
> fällt.

Die wichtigere Frage ist doch, wie die Strafe der Pendler für DB/VRR
ausfällt. Wenn das Verkehrsunternehmen auch nur in die Nähe eines
Gerichtsprozesses käme, kann ich mir nicht vorstellen, dass dieses ohne
Abo-Kündigung ausgeht.

--
ma...@thomas-reincke.de http://www.thomas-reincke.de
tho...@nsu-freund.de http://www.nsu-freund.de

Thomas Purkert

unread,
Jan 12, 2003, 9:02:30 AM1/12/03
to

"Nicolas L. Jost" schrieb:

Na ganz einfach: Wehe man steigt in den Zug nicht ein, den man gebucht
hat. Dann wird nicht nur die P&S-Fahrkarte ungueltig, sondern die Bahn
schickt einem eine Schadensersatzforderung, weil man ja den gebuchten
Platz bereitgestellt hat.

Im Ernst: Mittlerweile weine ich der Bundesbahn richtig nach...
Wenn Hr. H. keine Pendler, keine Spontanfahrer und keine Bahnfahrer mag,
die sich unterwegs fuer einen Umweg oder ein Klassen-Upgrade
entscheiden,
dann sollte er sich einen anderen Job suchen.

TP

Reinhard Greulich

unread,
Jan 12, 2003, 9:40:56 AM1/12/03
to
On Sun, 12 Jan 2003 13:44:16 +0100, Adrian Thomale
<abinde...@arcor.de> wrote:

>Noch heute warten die Angehörigen der ICE-Katatrophe von Eschede auf
>Entschuldigungen, stattdenn wird nur sinngemäß auf dem Niveau von
>"Shit-Happens" argumentiert.
>Diese menschenverachtende Geschäftspolitik scheint wohl kein Ende zu
>haben.

Diese Deine Behauptung ist unwahr und entbehrt jeder Grundlage. Bitte
informiere Dich gründlicher, bevor Du hier sowas verbreitest. So
jedenfalls ist Dein Niveau noch weit unterhalb von dem, was in der
B**D-Zeitung steht.

Ralph Eisermann

unread,
Jan 12, 2003, 10:13:48 AM1/12/03
to

"Ekkehard Schwarz" <es-usen...@justmail.de> schrieb im Newsbeitrag
news:avrjih$iln3c$1...@ID-938.news.dfncis.de...

> On 11 Jan 2003 12:07:33 -0800, Ralf Wenzel wrote:
>
>
> Für eine grundsätzliche Änderung der rechtlichen Ansprüche der Kunden
> im ÖPNV dürfte der Bundesverkehrsminister die zuständige Adresse sein.

Oder der Petitionsausschuß des Deutschen Bundestags.

Pro Bahn etc., macht mal!

Stephan Boenigk

unread,
Jan 12, 2003, 10:18:53 AM1/12/03
to
Steve Schreiber schrieb:

>
> >Hast du dich eigentlich jemals zu Wort gemeldet, wenn du einen
> >freundlichen, kulanten ZUB getroffen hast?
>
> Ich werde demnächst Zugbegleiter, die mir dadurch auffallen, dass sie
> Verbundtickets im Zug verkaufen, wenn der Fahrgast angibt, er habe es
> am Automaten zeitlich nicht mehr geschafft - oder die gar auf den
> Hinweis des Fahrgastes, er habe das Entwerten des Mehrfahrtentickets
> vergessen, dies mit der Zange entwerten, unter Angabe von Datum und
> Zugnummer hier mitteilen. Wenn das so gewollt ist.... ;-)

Wir wollen doch nicht, dass kundenfreundlichen Zubs Nachteile deswegen
entstehen ;-)

Grüße
Stephan

--
Stephan Boenigk, Dresden
mailto:s.bo...@gmx.de

Olympische Spiele Leipzig 2012

Stephan Boenigk

unread,
Jan 12, 2003, 10:30:27 AM1/12/03
to
Ralph Eisermann schrieb:

Ist schon in Arbeit:
Momentan läuft ein Projekt Fahrgastrechte von Pro Bahn zusammen mit dem
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), gefördert vom
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.
Vor einem knappen Jahr war Pro Bahn erstmals auf dem Verkehrsberichtstag
in Goslar vertreten, in "der Fahrgast" wurde darüber berichtet, auch
nachzulesen unter:
http://www.pro-bahn.de/pbz/artikel.htm
PRO BAHN Zeitung 01/2002 (89), pfd-File

Adrian Thomale

unread,
Jan 12, 2003, 11:18:14 AM1/12/03
to
On Sun, 12 Jan 2003 15:40:56 +0100, Reinhard Greulich wrote:

>Diese Deine Behauptung ist unwahr und entbehrt jeder Grundlage. Bitte
>informiere Dich gründlicher, bevor Du hier sowas verbreitest.

Ich kann nur das wiedergeben, was diese Angehörigen in Interviews (von
öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten) von sich gegeben haben.
Diese Aussagen war sehr sachlich und nüchern, aber inhaltlich
erschütternd.

Stattdessen mussten sich die Angehörigen nur zynische Aussagen seitens
der Bahn anhören: ("...keine Schuld...", "...hätte ihnen auf der
Autobahn auch passieren können...")

Bsp:
Die Staatsanwaltschaft Lüneburg wirft den drei Ingenieuren fahrlässige
Tötung in 101 Fällen und fahrlässige Körperverletzung in 105 Fällen
vor. Vertreter der Bahn und der Angeklagten wiesen die Vorwürfe unter
Berufung auf internationale Gutachten zurück

Aussagen von Heinrich Löwen, ein Hinterbliebener:
"Nach dem Unglück hat die Bahn sich verhalten wie ein dummer,
dickfelliger Elefant im Porzellanladen, hat alles falsch gemacht, was
man falsch machen konnte."
Er kritisiert, dass die Hinterbliebenen "lächerliche 30.000 Mark" als
"besondere Zuwendung" erhalten hätten.
[...]
Vor einigen Monaten habe ich zufällig in einer ARD-Talkshow den
Bahnchef Hartmut Mehdorn gesehen, der erzählte, dass die Bahn jährlich
180 Millionen Mark dafür ausgibt, unerwünschte Graffitis zu entfernen.
Da kann ich doch nicht sagen, dass die Bahn sich wirklich nach Kräften
bemüht hat, um für uns eine Art Ausgleich zu schaffen, ein
Sühnezeichen zu geben. Es ist vielmehr ein Akt der Missachtung und
Geringschätzung."
[...]
"Die Bahn behauptet nach wie vor, sie sei völlig unschuldig. Für uns
wäre es wichtig, daß sie sich wenigstens zu ihrer moralischen
Verantwortung bekennt und sich entschuldigt. Denn sie hat die
Katastrophe grob fahrlässig verursacht"
[...]
"Daß sich die Bahn, die Geld in Hülle und Fülle hat und für andere
Dinge zum Fenster rauswirft, dann auch noch als großer Gönner
darstellt, schafft bei uns bleibende Verbitterung"

Eine andere Ausage, nachdem da Berliner Landgericht Klagen der
Hinterbliebenen von Eschede auf höheres Schmerzensgeld abwies;
Der Anwalt der Deutschen Bahn, Rainer Büsken, begrüßte das Urteil. Die
Bahn sehe sich "in ihrer Position bestätigt, sich gegenüber den
Angehörigen der Opfer fair verhalten zu haben".

Eine andere Angehörige:
Was sie vom Prozess erwartet, weiß sie genau. "Ich möchte, dass es der
Bahn richtig unangenehm wird. Wenn man die Ermittlungen sieht, ist es
eine Nachlässigkeit, die schon grob ist." Aber sie bezweifelt, "dass
das die richtigen sind, die dort auf der Anklagebank sitzen". Ohnehin
befürchtet sie, dass das Verfahren um die strafrechtliche
Verantwortung ausgeht, "wie das Hornberger Schießen".

Bahnchef Hartmut Mehdorn hat unterdessen scharfe Kritik am Verhalten
der Opfer-Anwälte geübt. "Bestimmte Forderungen sind völlig
überzogen", sagte Mehdorn am Mittwoch in der Sendung "Maischberger"
des Senders n-tv. Die Bahn habe die Hinterbliebenen der Opfer wie auch
die zahlreichen Verletzten großzügig entschädigt. Die Rechtsanwälte
der Opfer wollten ihre Mandanten aber für eigene, egoistische
Interessen einspannen: "Was jetzt versucht wird, bewegt sich am Rande
der Wegelagerei." Gegen Versuche, "bei uns amerikanische Sitten"
einzuführen, "werden wir uns entsprechend zur Wehr setzen", fügte
Mehdorn hinzu.

Adrian

Ralph Eisermann

unread,
Jan 12, 2003, 11:29:38 AM1/12/03
to

"Reinhard Greulich" <usn0208...@greulich.de> schrieb im Newsbeitrag
news:a5612v4ucim3skbft...@4ax.com...

> On Sat, 11 Jan 2003 18:21:44 +0100, Steve Schreiber <21...@gmx.net>
> wrote:
>
> Entstanden ist der Bundesgrenzschutz aber als eine militärisch
> organisierte und auch ausgerüstete Truppe, die sich nur eben nicht
> Militär nennen sollte. Der Name besagt keineswegs, dass die nur an den
Man hatte ursprünglich - noch vor der Wiederbewaffnung einen Bedarf für
einen
paramilitärischen Schutz der Staatsgrenze. Hinzu kam, daß man von
politischer Seite
einen Guerillakrieg wie in Korea fürchtete.
Dies dürfte zu einer Organisation mit eher paramilitärischer Tradition
geführt
haben.

> Staatsgrenzen operieren sollten, denn eine Polizeibehörde ist in der
> Hauptsache im Inland tätig. So war die innerdeutsche Grenze nach
> westdeutschem Verständnis überhaupt keine Staatsgrenze, weshalb man
> sie allenfalls von einer Polizei, aber nicht vom Militär bewachen
> durfte. Andererseits konnte aber auch beispielsweise die GSG 9 im
ack, allerdings ist sie natürlich dann auch von Militär bewacht worden.
Allerdings war die Differenzierung Militär - Paramilitärische Polizei schon
auch
wegen der von einem Einsatz von Bundeswehreinheiten ausgehenden
Eskalationsgefahr
sinvoll. Auch andere Staaten haben dafür spezielle Grenzpolizeien.
Der interessante Aspekt ist freilich, daß der BGS damals durchaus auch
militärische
Ausrüstung, Ausbildung und Auftrag hatte. Die Beamten des BGS hatten damals
nach Auffassung des deutschen Gesetzgebers auch Kombattantenstatus, waren
also berechtigt und verpflichtet eindringende militärische Kräfte des
Gegners
zu bekämpfen, im Gegensatz zur normalen Polizei.
Es ging hier wohl darum, einen feindlichen Grenzdurchbruch etwas zu
behindern...

> Ausland tätig werden, ohne dass dies den Geruch eines nicht
> legitimierten Auslandseinsatzes der Bundeswehr bekommen konnte. Vor
Dieser Aspekt wurde aber wohl eher spät relevant.

> der "Wiederbewaffnung", also Gründung der Bundeswehr, hat man
> allgemein bewaffnete Staatsorgane gern als Polizeitruppen verkleidet;
> diese Übung war in Westberlin bekanntlich bis 1990 gängig.
Die Berliner Polizei war und ist ja auch eher verrufen

Falk Schade

unread,
Jan 12, 2003, 11:56:26 AM1/12/03
to

"Adrian Thomale" <abinde...@arcor.de> schrieb im Newsbeitrag
news:avs4g5$itoa9$1...@ID-56716.news.dfncis.de...

Na und das ist doch gut so, das das amerikanische Rechtssystem das letzte
ist ging heut
erst wieder durch die Medien.

Falk


Steve Schreiber

unread,
Jan 12, 2003, 1:09:13 PM1/12/03
to

>Ich wollte aber klarmachen, dass über die Regelungen im VRR
>letztendlich der Wahlbürger selbst entscheiden kann - über
>seine gewählten Vertreter. Wenn man einen solchen Punkt zum
>Wahlkampfthema machen würde, könnte man sich der Aufmerksam-
>keit hunderttausender VRR-Nutzer gewiss sein.

Das muss dann erst mal eine Partei machen.

Das Problem ist aber, dass nach meinem Wissen der VRR die Tarife auch
nicht ohne weiteres diktieren kann. Die Tarife beruhen auch auf
Vereinbarungen zwischen den Verkehrsunternehmen, wenn ein im Verbund
mächtiges Verkehrsunternehmen wie die DB tarifliche Besserstellungen
der Fahrgäste ablehnt, dann ist die Frage, ob der VRR selbst bei
entsprechendem politischen Willen da etwas entgegen setzen kann. Hinzu
kommt ja noch, dass die VRR-Kommunen ja alle selbst Eigentümer von
Verkehrsbetrieben sind und dieser Position natürlich ein
wirtschaftliches Interesse daran haben, für den Mist, den sie manchmal
verzapfen, nicht haften zu müssen. Wenn ich mir etwa mal anschaue,
dass es bei der EVAG alle paar Tage im Stadtbahnnetz zu erheblichen
Betriebsstörungen zu kommen scheint, käme da an Haftung einiges
zusammen...

Im Ergebnis hat Ekkehard mit seiner Auffassung schon recht:
Hauptansprechpartner ist die Bundesregierung / Bundestag. Es müssen
hier Gesetze her, die einen verbindlichen Mindeststandard an
Verbraucherschutz im öffentlichen Verkehrsbereich schaffen. Hierzu
gehört die Weiterbeförderungspflicht des nächstfolgenden Unternehmens
ebenso wie Ausgleichsregelungen bei Anschlussverlusten und verspätetem
Eintreffen am Zielort (Minderung / Taxikosten). Eine umfassende
verbraucherfreundliche Regelung wird hier aber leider auch an der
DB-Lobby scheitern, denn es ist selbstverständlich das wirtschaftliche
Interesse der DB, im Verspätungsfalle möglichst wenig haften zu
müssen. Hinzu kommt noch, dass eben der Bund, der über diese neuen
Gesetze beschließen müsste, gleichzeitig Eigentümer der DB ist.


>Ich kann dir nicht pauschal zustimmen, dass ein Einstieg
>vorne den ÖPNV unattraktiver macht und Fahrgäste vergrault -
>das kommt ganz auf die Art der Umsetzung an.

Es führt schon allein zu Betriebsverzögerungen, einige Fahrgäste wie
Leute mit Kinderwagen müssen ja eh nach hinten. Zudem wird man den
Einstieg vorn ja mit einer Fahrscheinkontrolle durch den Fahrer
verknüpfen, die ebenfalls verzögert und zur Folge hat, dass man
ständig den Fahrschein hervor kramen muss. Als man im Laufe der 70iger
den Fahrgastfluss abgeschafft hat, wird man doch dafür seine guten
Gründe gehabt haben - warum nun wieder zurück?


>Wenn man sich jahrelang erfolglos bemüht hat, kann man eine
>solche Aussage vielleicht treffen. Aber erst einmal versuchen
>wäre vielleicht ganz gut - und die Mobilitätsgarantie im VRR
>ist doch, wenn auch ein zaghafter, immerhin ein Anfang.

Sie erscheint mir in ihrer jetzigen Form mehr ein Marketinggag als
eine wirkliche Hilfe, sie wird ja auch im Magazin "Mehr Rechte für
Fahrgäste" der Verbraucherzentrale NRW kritisiert. Noch alberner ist
aber die "Garantieleistung" des VRS / AVV: hier bekommt man bei
Verspätungen ab 20 Minuten ein Tagesticket geschenkt. Was soll man
denn als Abonutzer bitte damit?

Steve

Steve Schreiber

unread,
Jan 12, 2003, 1:14:18 PM1/12/03
to
Wenn nicht, bin ich mal gespannt, zu welchem Ergebnis das Gericht
>kommt. Aber da man, wie Steve schon richtig sagte, als Verbundkunde
>nur Pflichten, aber keine Rechte hat, könnte durchaus die DB gewinnen.
>Bleibt dann nur die Frage, wie hart die Strafe für die Pendler aus-
>fällt.


40 Euro + Gerichtskosten, die ein erhebliches Mehr bei diesen
Kleinbeträgen sind. Es geht ja hier wohl darum, dass die DB ihre 40
Euro notfalls gerichtlich eintreiben will, nicht aber um Strafrecht.

Auf die 40 Euro wird R+T wohl tatsächlich einen Anspruch haben.
Dennoch: ein solcher Umgang mit "Kunden" zeigt natürlich wieder die
typische Monopolisten-Arroganz der DB. Kein Unternehmen, das auf
zufriedene Kunden angewiesen ist, könnte sich über diesen Vorfall
hinaus dann auch noch im WDR-Fernsehen derart selbstherrlich und
arrogant darstellen.


Steve


Bodo Wunderlich, Berlin

unread,
Jan 12, 2003, 1:16:54 PM1/12/03
to
On Sun, 12 Jan 2003 18:22:36 +0100, Ronny Hick
<..............................@correo.terra.com.sv> wrote:

>Adrian Thomale:


>
>> Eine andere Ausage, nachdem da Berliner Landgericht Klagen der
>> Hinterbliebenen von Eschede auf höheres Schmerzensgeld abwies;
>

>Eine dumme Frage:
>Wird dieses Berliner Landgericht ebenso wie die Bahn "durch die Medien
>gezerrt"?

Eine dumme Antwort: Warum sollte man das ?

Schöne Grüße,

Bodo Wunderlich

Thomas Woditsch

unread,
Jan 12, 2003, 1:52:14 PM1/12/03
to
Heiko Fischer schrieb:

>Die Pendler verweisen auf Zugausfälle und
>Verspätungen, der Schaffner will nur Geld sehen von den ungebetenen
>Fahrgästen. Weil keiner zahlt, steht in Essen der Bundesgrenzschutz am
>Gleis und nimmt die Truppe zur "Identitätsfeststellung zum Schutz
>privater Rechte" mit.

Wenn die Fahrgäste die Zahlung des Fahrpreises verweigern und auch
jegliche Angabe der Personalien verweigern, ist die
Identitätsfeststellung durch den BGS absolut logisch.

Warum haben die Pendler nicht ihre Personalien angegeben und den 40er
mit entsprechendem Vermerk und als gemeinsames Paket bei den
entsprechenden Stellen (VRR und Kundendialog DB) abgegeben?

Oder einzeln die Zahlung verweigert und es auf eine Klage ankommen
lassen?

Das medienwirksame "Abführen" durch den BGS scheint mir hier nicht nur
billigend in Kauf genommen, sondern in gewisser Weise provoziert worden
zu sein.
(Ich durfte mir auch schon öfter solche Sprüche von Kunden anhören:
"wenn sie das nicht so machen, wie ich will, dann ruf ich jetzt die
Bildzeitung an" - was mich allerdings in keiner Weise zu einem anderen
Handeln bewegt hat...)

mfg

Thomas
--
Thomas Woditsch
45894 Gelsenkirchen
EDUL / EGBN

Auf navajo heissen Computer übrgens "béésh nitséskee" = denkendes Metall

Martin Krieger

unread,
Jan 12, 2003, 1:23:56 PM1/12/03
to
> Noch alberner ist
> aber die "Garantieleistung" des VRS / AVV: hier bekommt man bei
> Verspätungen ab 20 Minuten ein Tagesticket geschenkt. Was soll man
> denn als Abonutzer bitte damit?

Die Karten sind übertragbar. Ich habe daraus ein nettes Weihnachtsgeschenk
gemacht.

Gruß
Martin

Nicolas L. Jost

unread,
Jan 12, 2003, 1:58:35 PM1/12/03
to
Thomas Purkert <pu...@gmx.de> wrote:

> hat. Dann wird nicht nur die P&S-Fahrkarte ungueltig, sondern die Bahn
> schickt einem eine Schadensersatzforderung, weil man ja den gebuchten
> Platz bereitgestellt hat.

Schritt II: Man wird sofort erschossen. ;-)

> Im Ernst: Mittlerweile weine ich der Bundesbahn richtig nach...

Petition zur Verstaatlichung des Schienenverkehrs?

> Wenn Hr. H. keine Pendler, keine Spontanfahrer und keine Bahnfahrer mag,
> die sich unterwegs fuer einen Umweg oder ein Klassen-Upgrade
> entscheiden,
> dann sollte er sich einen anderen Job suchen.

Meinst du nicht Herrn M.?

Nicolas

Message has been deleted

Nicolas L. Jost

unread,
Jan 12, 2003, 2:15:29 PM1/12/03
to
Thomas Woditsch <t...@uni.de> wrote:

> Wenn die Fahrgäste die Zahlung des Fahrpreises verweigern und auch
> jegliche Angabe der Personalien verweigern, ist die
> Identitätsfeststellung durch den BGS absolut logisch.

Ich fände es ganz toll, wenn der Schaffner Geld verlangt, weil sein
Unternehmen nicht in der Lage ist, einen vernünftigen Betrieb abzuwickeln.

> Warum haben die Pendler nicht ihre Personalien angegeben und den 40er
> mit entsprechendem Vermerk und als gemeinsames Paket bei den
> entsprechenden Stellen (VRR und Kundendialog DB) abgegeben?

Wieso sollte man dem Schaffner seine Personalien überlassen? Besonders in
diesem Fall wäre es mir unverständlich.

> Das medienwirksame "Abführen" durch den BGS scheint mir hier nicht nur
> billigend in Kauf genommen, sondern in gewisser Weise provoziert worden
> zu sein.

Die Fahrgäste haben es provoziert, dass sie vom BGS empfangen wurden? Die
Leute hatten es eilig oder waren auf den Zug angewiesen. Sie sehen
(natürlich) nicht ein, dass sie der Bahn mehr zahlen sollen, also tun sie
dies nicht. Das ist verständlich. Das Verhalten des Schaffners ist nicht
verständlich.

Nicolas

Nicolas L. Jost

unread,
Jan 12, 2003, 2:17:52 PM1/12/03
to
"Falk Schade" <Fa...@nexgo.de> wrote:

> durchaus vorstellen. Sei froh das es in D soviel Menschen gibt die
> korrekt nach Vorschriften arbeiten, sonst würde es Dir nicht so gut
> gehen.

Wir können froh sein, dass die Korruption in Deutschland kaum existiert.
Was hat das mit einem Kondukteur, der scheinbar einen Dachschaden hat, zu
tun?

Nicolas

Message has been deleted

Reinhard Greulich

unread,
Jan 12, 2003, 2:30:54 PM1/12/03
to
On Sun, 12 Jan 2003 17:18:14 +0100, Adrian Thomale
<abinde...@arcor.de> wrote:

>Die Staatsanwaltschaft Lüneburg wirft den drei Ingenieuren fahrlässige
>Tötung in 101 Fällen und fahrlässige Körperverletzung in 105 Fällen
>vor. Vertreter der Bahn und der Angeklagten wiesen die Vorwürfe unter
>Berufung auf internationale Gutachten zurück
>
>Aussagen von Heinrich Löwen, ein Hinterbliebener:
>"Nach dem Unglück hat die Bahn sich verhalten wie ein dummer,
>dickfelliger Elefant im Porzellanladen, hat alles falsch gemacht, was
>man falsch machen konnte."
>Er kritisiert, dass die Hinterbliebenen "lächerliche 30.000 Mark" als
>"besondere Zuwendung" erhalten hätten.

Die interessengeleitete Auffassung von Hinterbliebenen ist die eine
Seite, die der Bahn die andere. Die "lächerlichen 30.000 Mark" waren
immerhin das Drei- bis Fünffache der bei tödlichen Unfällen im
Straßenverkehr an Angehörige gezahlten Summe. Und Herr Löwen spricht
keineswegs im Namen aller Hinterbliebenen, auch nicht sein Anwalt. Ich
sehe also nicht, warum die einen Recht haben und die anderen nicht und
warum die Bahn sowieso nicht. Du weist richtig auf laufende
staatsanwaltschaftliche Ermittlungen hin, damit räumst Du ein, dass
die Schuldfrage eben nicht geklärt ist.

Dennoch hat die Bahn bisher 15 Millionen Euro an Opfer und Angehörige
gezahlt. Sie hätte auch warten können, bis die Gerichtsverhandlungen
abgeschlossen sind; rechtens wäre das gewesen.

Das alles macht das Unglück für die Angehörigen nicht ungeschehen,
aber das gelingt mit keiner wie auch immer bemessenen Summe. Gerade
das Verhalten der Bahn nach diesem Unfall scheint mir wirklich wenig
geeignet, deshalb gegen sie Vorwürfe zu konstruieren. Und was die
Schuldfrage angeht, wird die nach Ende der Gerichtsverhandlungen zu
besprechen sein.

Gruß - Reinhard.

Thomas Woditsch

unread,
Jan 12, 2003, 3:10:32 PM1/12/03
to
Nicolas L. Jost schrieb:

>Ich fände es ganz toll, wenn der Schaffner Geld verlangt, weil sein
>Unternehmen nicht in der Lage ist, einen vernünftigen Betrieb abzuwickeln.

Der Eigentümer der Bahn AG hat in seiner Eigenschaft als Gesetzgeber die
Trennung zwischen Nah- und Fernverkehr so gewollt.
Das war keine Entscheidung des Zugbegleiters!
Und irgendwann muß es in die Köpfe der Kunden, mit wem sie nun ihren
beförderungsvertrag schließen - und wer für Ersatzleistung oder
Reklamation zuständig ist.
Ich will hier nicht die Zersplitterung eines funktionierenden
Gesamtsystems befürworten - sie ist nunmal Fakt und vom Eigentümer
gewollt.

>Wieso sollte man dem Schaffner seine Personalien überlassen? Besonders in
>diesem Fall wäre es mir unverständlich.

Weil du als Fahrgast verpflichtet bist, einen gültigen Fahrausweis
vorzuweisen. Kannst du das nicht, wird das erhöhte Beförderungsentgelt
fällig. Kannst du das nicht zahlen, wird eine entsprechende schriftliche
Zahlungsaufforderung erstellt - dafür sind deine Personalien
erforderlich. Wenn du sie nicht freiwillig abgibst, werden sie durch
eine dazu befugte Behörde auch gegen deinen Willen ermittelt.
Und das ist auf Bahngelände der BGS.

Diese Regelung für den Fall "Reisender ohne gültigen Fahrausweis
kann/will nicht zahlen" gilt nunmal generell, nicht nur für diesen
Einzelfall. Und ich finde es absolut korrekt, wenn dies ohne Ansehen der
Person konsequent durchgehalten wird - im Interesse der gerechtigkeit
gegenüber dne Fahrgästen, die den korrekten Fahrausweis für diesen Zug
bezahlt hatten!

>Die Fahrgäste haben es provoziert, dass sie vom BGS empfangen wurden?

Ja - eine Angabe der Personalien (und nur dafür ist der BGS erschienen!)
hätte diese Eskalation verhindert.

>Sie sehen
>(natürlich) nicht ein, dass sie der Bahn mehr zahlen sollen, also tun sie
>dies nicht.

Dann sollen sie diese Ansicht durch ein Gericht bestätigen lassen.

>Das Verhalten des Schaffners ist nicht
>verständlich.

Er setzt die Vorschriften und Anweisungen seines Arbeitgebers um - nicht
mehr und auch nicht weniger.

Das Interesse sollte eher auf dem (hier aus mehreren Postings
einschöägig bekannten) Nicht-Verhalten des Service-Stützpunktes in
Recklinghausen liegen: Warum ar die ICE-Freigabe nicht rechtzeitig mit
der TP abgeklärt worden?
Warum kümmerte sich niemand um die Fahrgäste des verspäteten Zuges von
DB Regio?
IMHO ist _das_ die Frage, die in den Medien diskutiert werden sollte.

Ralf Wenzel

unread,
Jan 12, 2003, 3:17:15 PM1/12/03
to
"Dominik Vinbruck" <dom...@vinbruck.net> wrote in message news:<avrq6s$iupcc$1...@ID-51321.news.dfncis.de>...
> Weil noch nicht genügend Druck entwickelt wurde? Das eine
> Umsetzung bei der derzeitigen finanziellen Lage recht aus-
> sichtslos ist, sehe ich ja auch so.

Ich schreibe mich regelmäßig mit den Kommunalpolitikern vor Ort wegen
des noch nicht erfolgen Umbaus des Bahnhofes. Die scheinen nicht in
der Lage zu sein, mit der Bahn mal zu reden, soviel ich auch schreibe
und schreibe und schreibe.

> Ich wollte aber klarmachen, dass über die Regelungen im VRR
> letztendlich der Wahlbürger selbst entscheiden kann - über
> seine gewählten Vertreter.

Ja, wir wählen einfach die Grünen, die sind doch so für den ÖPNV. Das
sind aber auch die, die bald Unterstützung für den Krieg gegen den
Irak leisten werden, die die km-Pauschale nicht abschaffen (wie es
eigentlich sein sollte, sie ist Öko-feindlich), sondern ausweiten.

Die Grünen verkaufen genauso ihre Ideale, wie es alle anderen Parteien
vor ihnen schon getan haben.

> Wie viel Bürger sprechen ihre Ratsvertreter denn auf Probleme
> mit dem ÖPNV an?

Wenige, viel mehr machen es sich einfacher und nehmen das Auto, da
redet ihnen keiner rein.



> Wenn man sich jahrelang erfolglos bemüht hat, kann man eine
> solche Aussage vielleicht treffen.

Meinst Du, ich hab nix besseres zu tun???


Gruß

Ralf

Michael Muetterlein

unread,
Jan 12, 2003, 8:39:02 AM1/12/03
to
Moin!

"Ingo Gnacke" <ingo....@genion.de> schrieb:

> Dem Taxifahrer ist eine 50-km-Fahrt doch lieber als 5 Fahrten á 10 Km.
> Leer zurück zum Standplatz muß er i. d. R. sowieso fahren.
> Er spart aber dadurch immerhin 4 Wartezeiten zwischen den Fahrten bzw. kann
> nach seiner langen Fahrt zusätzliche weitere Aufträge abwickeln.

Was für "zusätzliche weitere Aufträge"? Doch nicht außerhalb seines
Einzugsgebietes? IIRC darf er das nämlich gar nicht, außer es handelt
sich um einen im voraus bestellten (Anschluß-)Auftrag. Die
ortsansässigen Taxifahrer würden sich schön bedanken, wenn ein
auswärtiger in ihrer Gegend "wildern" würde. Es scheint ja schon eine
zweischneidige Sache zu sein, selbst auswärts unterwegs ein Taxi aus
dem eigenen Heimatkreis anzuhalten, um mit ihm heimzufahren. So
jedenfalls mein Eindruck, als ich noch regelmäßig in Offenbach
ausgegangen bin und mir auf dem Rückweg nach Fechenheim
vorbeikommende Taxis fing, wenn ich eigentlich keine Lust auf Laufen
hatte.

MfG
Michael

Steve Schreiber

unread,
Jan 12, 2003, 4:34:03 PM1/12/03
to

>Wir können froh sein, dass die Korruption in Deutschland kaum existiert.
>Was hat das mit einem Kondukteur, der scheinbar einen Dachschaden hat, zu
>tun?

Du hast es noch nicht verstanden, aber Thomas erklärt wird es dir
bestimmt auch noch gern persönlich erklären: Der "Kondukteur" hat
keinen Dachschaden, sondern ist im Gegenteil ein sehr korrekter
Mensch, der sehr pflichtbewusst ist, der Gleichheit walten lässt. Auf
einen solchen Mitarbeiter kann die DB sogar stolz sein! Schuld sind
nur die dummen Beförderungsfälle, die sich die Frechheit erlaubt
haben, ihre Personalien nicht anzugeben, die Eskalation der Situation
war natürlich allein von ihnen provoziert.

Steve

Nicolas L. Jost

unread,
Jan 12, 2003, 4:47:18 PM1/12/03
to
"Thomas Dehn" <thomas...@arcor.de> wrote:

> Du meinst, in Deutschland gibt es kaum Korruption?

Wenn man Deutschland mit anderen Ländern vergleicht: Ja.

Nicolas

Peter `g' Bouillon

unread,
Jan 12, 2003, 4:54:54 PM1/12/03
to
Steve Schreiber <21...@gmx.net> wrote:
> Der "Kondukteur" hat keinen Dachschaden, sondern ist im Gegenteil ein
> sehr korrekter Mensch, der sehr pflichtbewusst ist

Die Frage ist ja nur, was man im Konkreten unter "Pflicht" versteht?
Der Schaffner hätte genauso gut anstatt des Grenzschutzes einen
Vorgesetzten anrufen können, um ihm die Situation zu erklären...
dann wäre er selbst nämlich fein raus gewesen, und der Vorgesetzte
hätte der Presse erläutern müssen, warum _er_ sich genau so und nicht
anders verhalten hat, bzw. warum er genau diese Anweisung gegeben hat.

Pflichtbewußtsein oder nicht; im Recht oder nicht: sowas wandert im
Allgemeinen in die Personalakte -- wenn auch nicht in die offizielle,
so doch in die inoffizielle, die in den Hinterköpfen der Leitung
steckt. Im richtigen Moment heißt es dann plötzlich: "Herr Schreider?
Aber Moment mal, das erinnert mich an was. Da war doch mal was
vorgefallen... das war genau in Herrn Schreiders Bereich, ich bin mir
da ziemlich sicher!"

P.

--
Hüte dich vor Menschen, die immer nur darauf warten, bis ihnen
ein Unrecht geschieht. -- Kurt Guggenheim

Nicolas L. Jost

unread,
Jan 12, 2003, 4:57:33 PM1/12/03
to
Thomas Woditsch <t...@uni.de> wrote:

> Der Eigentümer der Bahn AG hat in seiner Eigenschaft als Gesetzgeber
> die Trennung zwischen Nah- und Fernverkehr so gewollt.
> Das war keine Entscheidung des Zugbegleiters!

Habe ich auch nicht behauptet.

> Und irgendwann muß es in die Köpfe der Kunden, mit wem sie nun ihren
> beförderungsvertrag schließen - und wer für Ersatzleistung oder
> Reklamation zuständig ist.

Das ist mir als Kunde völlig egal. Ich will mit einem Zug der DB nach X-
Burg fahren. Der DB ist Pünktlichkeit nicht wichtig, DB-Zug hat
Verspätung, ich habe es eilig, es ist eiskalt. Ein anderer Zug der DB
kommt, ich benütze natürlich den.

> Weil du als Fahrgast verpflichtet bist, einen gültigen Fahrausweis
> vorzuweisen. Kannst du das nicht, wird das erhöhte Beförderungsentgelt
> fällig.

Die Bahn ist dazu verpflichtet, ihre Züge so fahren zu lassen, wie es im
Fahrplan steht. Ich bezahle sie (oder den Verbund oder...) dafür. Nicht
direkt, aber man kann es so auslegen.

> Kannst du das nicht zahlen, wird eine entsprechende
> schriftliche Zahlungsaufforderung erstellt - dafür sind deine
> Personalien erforderlich. Wenn du sie nicht freiwillig abgibst, werden
> sie durch eine dazu befugte Behörde auch gegen deinen Willen
> ermittelt. Und das ist auf Bahngelände der BGS.

Ich habe keine Probleme, meinen Ausweis und Personalien dem BGS zu
zeigen. Wenn sich der Schaffner gerne diese Mühe macht und auch sonst
die Kunden verärgern möchte,

> Diese Regelung für den Fall "Reisender ohne gültigen Fahrausweis
> kann/will nicht zahlen" gilt nunmal generell, nicht nur für diesen
> Einzelfall.

Da bin ich aber froh. Es ist also nicht so, dass man praktisch in diesen
ICE "gezwungen" wurde, man darf dafür extra bezahlen.

> Und ich finde es absolut korrekt, wenn dies ohne Ansehen
> der Person konsequent durchgehalten wird - im Interesse der
> gerechtigkeit gegenüber dne Fahrgästen, die den korrekten Fahrausweis
> für diesen Zug bezahlt hatten!

Das Verschulden liegt nicht bei den Fahrgästen, die den ICE genommen
haben, sondern bei der DB AG.

> Ja - eine Angabe der Personalien (und nur dafür ist der BGS
> erschienen!) hätte diese Eskalation verhindert.

Die überzogene Sturheit des Zugbegleiters war wohl eher der Grund.

> Dann sollen sie diese Ansicht durch ein Gericht bestätigen lassen.

Erinnerst du dich noch an den Fall mit den defekten WCs im ICE-T? Es
würde mich nicht wundern, wenn das Gericht seine Entscheidung hier
gaaanz ähnlich fällen würde.

> Er setzt die Vorschriften und Anweisungen seines Arbeitgebers um -
> nicht mehr und auch nicht weniger.

Ganz toll.

> Das Interesse sollte eher auf dem (hier aus mehreren Postings
> einschöägig bekannten) Nicht-Verhalten des Service-Stützpunktes in
> Recklinghausen liegen: Warum ar die ICE-Freigabe nicht rechtzeitig mit
> der TP abgeklärt worden?
> Warum kümmerte sich niemand um die Fahrgäste des verspäteten Zuges von
> DB Regio?
> IMHO ist _das_ die Frage, die in den Medien diskutiert werden sollte.

Also sollte man nicht diskutieren, dass dieses verrückte Unternehmen
seine Kunden verklagt, obwohl diese am Wenigsten dafür können?

Nicolas

Thomas Seck

unread,
Jan 12, 2003, 5:09:59 PM1/12/03
to
* Nicolas L. Jost (nicol...@aol.com):

> "Thomas Dehn" <thomas...@arcor.de> wrote:
>
>> Du meinst, in Deutschland gibt es kaum Korruption?
>
> Wenn man Deutschland mit anderen Ländern vergleicht: Ja.

Nein.

<http://www.transparency.org/cpi/2002/bpi2002.de.html>

--Thomas

Steve Schreiber

unread,
Jan 12, 2003, 5:11:12 PM1/12/03
to

>Einnahmesteigerung durch weniger Schwarzfahrer. Zumindest
>auf dem Land (NIAG, Vestische) und in Mittelstädten bzw.
>Großstädten mit Kleinstadtangebot (DVG, Vestische) hat´s
>funktioniert.

Dass der Sinn die Einnahmesteigerung ist, ist mir schon klar und wenn
der VDV das als Argument für die Wiedereinführung des
Gängel-Einstieges nennen würde, könnte ich das Sicht des VDV auch
verstehen. Die Einnahmesteigerung ist ein Argument allein aus dem
Blickwinkel der Verkehrsunternehmen - sie nutzt dem Fahrgast zunächst
mal gar nichts. Aus Sicht des Fahrgastes dagegen sehe ich im
Gängel-Einstieg vorn keinerlei Vorteile: man muss ständig das Ticket
bereithalten, selbst wenn man stark bepackt ist; Leute mit Kinderwagen
oder Gepäck müssen herum winken, bis sie vom Busfahrer gesehen werden,
damit er hinten frei gibt, wenn keiner aussteigen will; wer von hinten
an den Bus ran gerannt kommt, muss erst nach vorn laufen usw..
Außerdem gehe ich davon aus, dass die Busfahrer mürrisicher werden,
die sind nämlich mit dem Fahren und Verkaufen von Tickets genug
belastet und haben keine Lust, sich auch noch als Kontrolleure zu
betätigen. Wenn das Verkehrsunternehmen die Einnahmen steigern will,
dann soll man Maßnahmen finden, die die Fahrgäste weniger gängeln als
der Fronteinstieg - etwa der Einsatz weiterer Kontrolleure oder gar
richtiger Service-Busbegleiter mit Ticketverkauf. Du merkst übrigens
zu Recht an, dass die Sache mit dem Fronteinstieg bisher auf dem land
und in Großstädten mit schlechtem Verkehrsangebot funktioniert - auf
dem Land übrigens auch mehr schlecht als recht. Gerade die
DB-Tochterunternehmen setzen die Fahrscheinkontrollen da dann auch
rabiat durch, da müssen die Leute dann im Regen Schlange stehen, bis
endlich mal alle drin sind - selbst dann, wenn der Bus Verspätung hat.
Gerade der Überland-ÖPNV ist hier ein gutes Beispiel für schlechten
Umgang mit Kunden.

Was mir an der Geschichte schon in Duisburg so geärgert hat, ist die
Verlogenheit des Verkehrsunternehmens: die DVG hat da alle möglichen
sinnlosen kundenorientierten Argumente für den Fronteinstieg gebracht
(mehr Service durch den Fahrer, höheres Sicherheitsgefühl usw.),
anstatt ehrlich zu sein und zu sagen, dass man auf Kosten der
Bequemlichkeit der Fahrgäste und der Pünktlichkeit die Einnahmen
steigern will. Wie haben sich eigentlich die Fraktionen im Duisburger
Rat zum Fronteinstieg verhalten? Mir ist nur eine Stellungnahme der
PDS-Ratsgruppe bekannt, die die Sache als Gängelei nicht nur für die
Fahrgäste, sondern auch für die Busfahrer bezeichnete, was im Ergebnis
m. E. auch zutreffend ist.

Viele Grüße,


Steve

fup to de.etc.bahn.stadtverkehr

Ingo Gnacke

unread,
Jan 12, 2003, 5:55:03 PM1/12/03
to
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Michael Muetterlein" <opa...@gmx.de>
Newsgroups: de.etc.bahn.tarif+service
Gesendet: Sonntag, 12. Januar 2003 14:39
Betreff: Re: Taxitarif (was: Frierende Pendler steigen in ICE - am Gleis
abgefurhrt)

Habe mich wohl zu verkürzt ausgedrückt. Meine Idee war folgende:

50 Km Fahrt dauern, grob gesagt, 50 Minuten. Dann noch mal 50 km zurück,
mach zusammen 100 Minuten. (Einen "erlaubten" Taxistand wird es nach 50 km
Fahrt wohl nicht geben.) Macht 100 Minuten Zeitaufwand und Einnahmen für 50
km Fahrt.

Dagegen die Kurzfahrten: 10 km sollen auch 10 Minuten dauern. Bis zum
nächsten geeigneten Standplatz auch 10 Minuten (notfalls zum alten zurück).
Dann kommt aber noch die Wartezeit bis zum nächsten Auftrag dazu. Vor dem
Kölner Hbf sind 30 Miuten keine Seltenheit. Macht 5 x (10 + 10) + 4 x 30 =
220 Minuten Zeitaufwand und Einnahmen für ebenfalls 50 km Fahrt.

Mit dem Gedanken im Hinterkopf, in nur 100 Minuten genausoviel verdienen zu
können wie sonst in 220 Minuten, ist durchaus eine Basis für einen Rabatt
gegeben. Statt 120 Miuten Freizeit erwähnte ich die Möglichkeit, weiter
Aufträge in dieser Zeit abzuwickeln.

Gruß,
Ingo


Ralph Eisermann

unread,
Jan 12, 2003, 6:06:42 PM1/12/03
to

"Nicolas L. Jost" <nicol...@aol.com> schrieb im Newsbeitrag
news:Xns9301E7D356...@130.133.1.4...

> "Thomas Dehn" <thomas...@arcor.de> wrote:
>
> > Du meinst, in Deutschland gibt es kaum Korruption?
>
> Wenn man Deutschland mit anderen Ländern vergleicht: Ja.

In der Tat wird man auf der unteren Ebene eher weniger Korruption,
insbesondere das Abnötigen von Leistugen finden, welches anderswo usus ist.
Dafür gibts auf den höhreren Ebenen einiges an Korruption "Herr
Staatsanwalt,
mechtens vielleicht ned doch an Porsche fahrn" ( Tango Korrupti von R.
Fendrich )
Grade im Baubereich lief und läuft das wohl einiges nur gegen
Gegenleistungen....

Andreas Barth

unread,
Jan 12, 2003, 5:33:04 PM1/12/03
to

Laut
http://www.transparency.org/pressreleases_archive/2002/2002.08.28.cpi.de.html
ist beispielsweise Chile weniger korruptionsanfällig als Deutschland.


Grüße,
Andi
--
http://home.arcor.de/andreas-barth/
PGP 1024/89FB5CE5 DC F1 85 6D A6 45 9C 0F 3B BE F1 D0 C5 D1 D9 0C
Fachbegriffe des Schienenverkehrs #1 von Marc Haber in dasr
Alles wird billiger: 50 % Preiserhöhung für Stammkunden.

Peter `g' Bouillon

unread,
Jan 12, 2003, 6:44:30 PM1/12/03
to

Hier in Deutschland liegt und fließt eine ganze Menge Geld hin und
her. Auch und vor allem im Vergleich zu anderen Ländern. Sollte
mich deswegen _schwer_ _wundern,_ wenn hier nicht ein proportionales
Niveau an Korruption blühen würde.

Was unsere Politiker in Punkto "Spenden" vormachen...

P.
--
Apprenez que tout flatteur vit aux depens de celui qui l'ecoute.
-- Jean de la Fontaine

Thomas Woditsch

unread,
Jan 12, 2003, 7:51:30 PM1/12/03
to
Nicolas L. Jost schrieb:

>> Und irgendwann muß es in die Köpfe der Kunden, mit wem sie nun ihren
>> beförderungsvertrag schließen - und wer für Ersatzleistung oder
>> Reklamation zuständig ist.
>
>Das ist mir als Kunde völlig egal. Ich will mit einem Zug der DB nach X-
>Burg fahren. Der DB ist Pünktlichkeit nicht wichtig, DB-Zug hat
>Verspätung, ich habe es eilig, es ist eiskalt. Ein anderer Zug der DB
>kommt, ich benütze natürlich den.

Wenn du nicht in der Lage bist, die verschiedenen Geschäftsbereiche des
Konzerns auseinanderzuhalten, ist das dein Problem. Das haben sich die
wenigsten Mitarbeiter dieses Konzernes ausgesucht - s.o.


>> Diese Regelung für den Fall "Reisender ohne gültigen Fahrausweis
>> kann/will nicht zahlen" gilt nunmal generell, nicht nur für diesen
>> Einzelfall.
>
>Da bin ich aber froh. Es ist also nicht so, dass man praktisch in diesen
>ICE "gezwungen" wurde, man darf dafür extra bezahlen.

Lies nochmal, was ich da geschrieben habe.

>> Und ich finde es absolut korrekt, wenn dies ohne Ansehen
>> der Person konsequent durchgehalten wird - im Interesse der
>> gerechtigkeit gegenüber dne Fahrgästen, die den korrekten Fahrausweis
>> für diesen Zug bezahlt hatten!
>
>Das Verschulden liegt nicht bei den Fahrgästen, die den ICE genommen
>haben, sondern bei der DB AG.

Wenn jemand einen Zug benutzen will, ohne dafür den tarifmäßigen
Fahrpreis entrichten zu wollen, ist er für eine entsprechende Eskalation
verantwortlich.

>> Ja - eine Angabe der Personalien (und nur dafür ist der BGS
>> erschienen!) hätte diese Eskalation verhindert.
>
>Die überzogene Sturheit des Zugbegleiters war wohl eher der Grund.

Ich sehe da nirgends eine "überzogene Sturheit" - zumindest nicht auf
der Seite des Zugbegleiters.

>> Dann sollen sie diese Ansicht durch ein Gericht bestätigen lassen.
>
>Erinnerst du dich noch an den Fall mit den defekten WCs im ICE-T? Es
>würde mich nicht wundern, wenn das Gericht seine Entscheidung hier
>gaaanz ähnlich fällen würde.

Das will ich nicht ausschliessen - im Gegenteil, es wäre mir sehr lieb,
wenn die DB AG endlich im Sinne der Fahrgastrechte in ihre Schranken
verwiesen würde.

Lutz Schnell

unread,
Jan 13, 2003, 2:38:13 AM1/13/03
to
Am 12 Jan 2003 19:17:52 GMT, schrieb Nicolas L. Jost:

>Wir können froh sein, dass die Korruption in Deutschland kaum existiert.

Hier hast Du doch wohl dieverse Sonderzeichen vergessen.
--
Gruss
Lutz -----> Berlin
==PGP-Key ID:0x2924BB13 ==
www.lutz-schnell.de

Ulf Kutzner

unread,
Jan 13, 2003, 5:12:51 AM1/13/03
to
"Ralf R. Radermacher" schrieb:

> > Dass ausgerechnet der
> > "Bundesgrenzschutz" typische inländische Polizeiaufgaben übernimmt,
> > finde ich allerdings auch etwas merkwürdig, aber man brauchte eben
> > nach dem Wegfall des Eisernen Vorhanges irgend eine
> > Legitimationsgrundlage für den BGS; und da hat man ihm dann eben die
> > neue Aufgabe der Bahnpolizei zugewiesen.
>
> Der BGS ist schon lange vor dem Fall der Mauer eine Art "Bundespolizei
> für's Grobe" gewesen. Man denke nur an die Einsätze bei
> Großdemonstrationen oder die Räumung in Gorleben.

Dort aber im Auftrag der jeweils nach Landesrecht zuständigen
Ordnungsbehörde und auf Anforderung.

Gruß, ULF

Ulf Kutzner

unread,
Jan 13, 2003, 5:14:14 AM1/13/03
to
Reinhard Greulich schrieb:


> >Dass ausgerechnet der
> >"Bundesgrenzschutz" typische inländische Polizeiaufgaben übernimmt,
> >finde ich allerdings auch etwas merkwürdig, aber man brauchte eben
> >nach dem Wegfall des Eisernen Vorhanges irgend eine
> >Legitimationsgrundlage für den BGS; und da hat man ihm dann eben die
> >neue Aufgabe der Bahnpolizei zugewiesen.
>
> Nein, das ist nicht richtig. Der BGS ist die einzige Polizeibehörde,
> die dem Bund untersteht und nicht den jeweiligen Ländern.

Man könnte jetzt streiten, ob der Zoll nicht auch Polizeibehörfde ist.

Gruß, ULF

-> dsrm

Ulf Kutzner

unread,
Jan 13, 2003, 5:20:38 AM1/13/03
to
Christian Blome schrieb:

> Hast du dich eigentlich jemals zu Wort gemeldet, wenn du einen
> freundlichen, kulanten ZUB getroffen hast?

Zubine im EC nach Wien, der mit knapp +25 in Mainz von Gleis 4 fuhr, von
wo er die S-Bahn verdrängte, zu englischsprachigen Touristen:
- "Ihr RMV-Fahrschein zum Flughafen ist hier nicht gültig!"
- "???"
- "Sie können mit diesem Fahrschein nicht im EC fahren."
- "???"
- [Pause] "Na gut, aber nur diesmal!"

Und das bei erhöhter Aufmerksamkeit der umsitzenden Fahrgäste, ohne daß
sich diese wg. Hinweis auf Gleisänderung einmischen mußten.

Gruß, ULF

Adrian Thomale

unread,
Jan 13, 2003, 5:46:42 AM1/13/03
to
On Mon, 13 Jan 2003 01:51:30 +0100, Thomas Woditsch wrote:

>>Das ist mir als Kunde völlig egal. Ich will mit einem Zug der DB nach X-
>>Burg fahren. Der DB ist Pünktlichkeit nicht wichtig, DB-Zug hat
>>Verspätung, ich habe es eilig, es ist eiskalt. Ein anderer Zug der DB
>>kommt, ich benütze natürlich den.
>
>Wenn du nicht in der Lage bist, die verschiedenen Geschäftsbereiche des
>Konzerns auseinanderzuhalten, ist das dein Problem. Das haben sich die
>wenigsten Mitarbeiter dieses Konzernes ausgesucht - s.o.

Jetzt mach mal einen Punkt.
Die allerwenigsten Menschen kennen überhaupt irgendwelche
Unterschiede.

Wie Nicolas schrieb, mir ist es als Kunden sowas von sch..-egal wie
die Bahn mit dem DB-Logo zersplittert ist.
Auf den Zügen steht "DB" drauf und als Kunde sehe ich nur das.
Erwartet die Bahn AG von den Kunden, daß sie das Handelsblatt,
Financial Times oder sonst ewas lesen, damit er weiß was hinter der
gleichen Verpackung steckt?

Das ist nicht nur typisch Service-Wüste Bahn-AG sondern schlicht
unverschämt gegenüber Kunden.
Offensichtlich geht es unter den Bahnmitarbeitern (wie dieser
Zugbegleiter aus dem vollkommen überteuerten ICE) nicht um den
Menschen und ihn als Kunde der von A nach B will. Stattdessen
verstecken die sich hinter Ihren AGBs, Beförderungrichtlinien und
sonstigen Gesetzen, der Kunde bleibt dabei im wahrsten Sinne des
Wortes auf der Strecke

Adrian

Adrian Thomale

unread,
Jan 13, 2003, 6:12:16 AM1/13/03
to
On Sun, 12 Jan 2003 22:34:03 +0100, Steve Schreiber wrote:

>Du hast es noch nicht verstanden, aber Thomas erklärt wird es dir
>bestimmt auch noch gern persönlich erklären: Der "Kondukteur" hat
>keinen Dachschaden, sondern ist im Gegenteil ein sehr korrekter
>Mensch, der sehr pflichtbewusst ist, der Gleichheit walten lässt. Auf
>einen solchen Mitarbeiter kann die DB sogar stolz sein! Schuld sind
>nur die dummen Beförderungsfälle, die sich die Frechheit erlaubt
>haben, ihre Personalien nicht anzugeben, die Eskalation der Situation
>war natürlich allein von ihnen provoziert.

Ich finde die Bahn sollte die alten preusischen Uniformen einführen,
damit "Beförderungsfall" gleich weiß, woran er ist.
In den Schulungen sollte besonders darauf geachtet werden, daß die
Blicke des "Kondukteurs" beim Einlass und bei der Fahrtenkontrolle
besonders streng sind. Ich denke da so an die alten Grenzkontrollen in
die Ostzone.
IBs (Inoffizielle Bahnmitarbeiter) haben in den Zügen und auf den
Bahnsteigen Sorge zu tragen, daß bei Verspätungen gleich vorab die
Personalien der "Beförderungsfälle" aufgenommen werden und ggf.
präventiv in die bahneigenen Zellen untergebracht werden.
Nicht auszudenken, wenn es in Zukunft auf Bahnsteigen zu Tumulten käme
und sowas wie "Wir sind die Kunden..." gerufen würde.

Adrian

Ulf Kutzner

unread,
Jan 13, 2003, 6:36:55 AM1/13/03
to
Peter `g' Bouillon schrieb:

> Es gibt allerdings noch andere Berufe, die mit unausgeschlafenen
> Mitmenschen zurecht kommen müssen, die tendenziell etwas mißgelaunt
> sind, weil sie für sich einen langen Arbeitstag voraussehen.
> Hoteliers zum Beispiel. Wenn der Ton im Frühstückszimmer von
> Business-Hotels im Allgemeinen besser ist als auf den Bahnsteigen,
> liegt das bestimmt unter anderem auch daran, daß dort der Service

Du meinst die 25 Minuten Checkout-Schlange beim Astron München? 1)
Vielen Dank auch.

> Donnerstag morgen bin ich in Weinheim in einen Intercity nach
> Frankfurt eingestiegen. Es gab ein heidenhaftes Tohubawohu in
> allen Abteilen: beginnend bei der ersten Klasse, hinüber ins
> Bordrestaurant bis hinauf zu den Zweite-Klasse-Waggons. Anscheinend
> war ein Waggon der ersten Klasse defekt und wurde nur abgeschlossen
> mitgeführt. Leider hatte die Bahn aber insgesamt nur 1 1/2 Waggons
> für die erste Klasse zur Verfügung gestellt und auch den sonstigen
> Platz äußerst knapp kalkuliert.

Wann morgens? Offenbar besteht auch nach der Umwandlung zum teuereren IC
für den betreffenden Zug Zahlungsbereitschaft.

> Daher konnten die jetzt überzähligen
> Passagiere nirgendwo untergebracht werden, und das Geschimpfe war groß.
>
> Tags drauf stieg ich in einen etwas späteren Zug nach Frankfurt. Der
> kam gleich satte 40 Minuten zu spät. Ich habe mich daraufhin erkundigt,
> wie die Verspätung denn zustande gekommen sei. Der Zub sagte, genau
> wisse er es auch nicht, aber der Zug sei schon in München 40 Minuten zu
> spät bereit gestellt worden.
>
> Nach meinen bisherigen Erfahrungen muß ich also folgern, daß es die
> Bahn nicht recht gebacken kriegt, Züge von Weinheim nach Frankfurt
> zu schicken -- zumindest nicht mit ausreichender Kapazität zur
> rechten Zeit.
>
> Was soll man dazu sagen? Wenn der Hotelier eines Businesshotels
> morgens feststellte, daß ihm die Kaffee-Maschine kaputt gegangen
> ist, würde er sich was einfallen lassen!

Der Hotelier ist äußerst frei in der Preissetzung und hat
Buchungspflicht verfügt. Daher sind Überbelegungen seines Hotels
vergleichsweise selten.

Gruß, ULF

1) Es gibt mehrere, mag aber jetzt nicht nachschauen.

Message has been deleted

Burkhardt Leiverkus

unread,
Jan 13, 2003, 6:53:41 AM1/13/03
to
Adrian Thomale schrieb:

Aber so ist es doch: Nahverkehr = Verkehrsverbund, Fernverkehr = DB.
Konsequenz:
Es ist angebracht, die Züge mit dem Logo von VRR, VVOWL, VRL oder weiß
der Deibel zu versehen. Angebracht wäre dann ein nicht
"grenzüberschreitender" Verkehr. Damit hätten wir die Zustände von Anno
1875. Aber egal, wer einen VRR-Fahrausweis hat, fährt mit dem VRR usw.
Ich kann auch nicht mit einem Busfahrschein die nächste Taxe nehmen,
weil der Bus verspätet/ausgefallen ist.
Oder:
Die Bahn übernimmt wieder den Nahverkehr und geht nur Kooperationen mit
den Verkehrsverbünden ein. Damit auch wieder Freigaben von Zügen des
Fernverkehrs aus Kulanzgründen usw.
Aber ob Die Bahn daran Interesse hat...

Gruß Burkhardt

Adrian Thomale

unread,
Jan 13, 2003, 7:09:48 AM1/13/03
to
On Mon, 13 Jan 2003 12:53:41 +0100, Burkhardt Leiverkus wrote:

>Aber so ist es doch: Nahverkehr = Verkehrsverbund, Fernverkehr = DB.

Aber ein ICE hält doch nicht an einer Milchkanne in einem Verbund?
Ich kenne das nur von hier:
Mit dem IC oder ICE komme ich hier nur von Freiburg nach Offenburg
oder Basel. Zwischendrin halten die nicht.
Ich kann zwar auch einen RE nehme, aber das geht nicht mit einem
Verbundticket, sondern ich erhalten am Automaten eine normale
DB-Fahrkarte
Mit dieser kann auch den IC nehmen und muß dann lediglich den Zuschlag
zahlen, bzw. beim ICE kann ich den Grundpreis mir anrechnen lassen.
D.h. zusammengefasst fahre ich mit dem IC/ICE aus dem Verbund heraus
und deshalb ist die Unterscheidung nach Nah- oder Fernverkehr
eindeutig.

Adrian

Lars P. Wolschner

unread,
Jan 13, 2003, 7:20:05 AM1/13/03
to
Steve Schreiber <21...@gmx.net> wrote:

>> Weil zwei Dutzend Leute aus Ärger darüber, dass ihr
>> Nahverkehrszug mal wieder bummelte, gestern morgen in
>> Recklinghausen mit ihrem Ticket 2000 in den ICE nach Essen
>> gestiegen sind, droht ihnen nun schlimmstenfalls sogar eine
>> Vorstrafe. Denn während der Grenzschutz Verständnis für die
>> durchgefrorenen Pendler aufbringt, sagt die Bahn: "Das ist
>> Fahrgeld-Hinterziehung."
>
> Dem BGS kann man eh keinen Vorwurf machen, der hat die
> Personalien aufzunehmen. Das Verhalten der DB ist aber wirklich
> nicht mehr zu fassen.

ACK.

> Das Problem ist ja rein rechtlich: der VRR-Kunde ist noch
> rechtloser als der DB-Kunde. Ein Anspruch auf jegliche
> Ausgleichsleistungen bei Verspätungen - selbst im Fall des
> Verpassens des letzten Anschlusszuges - besteht nach VRR-Tarif
> nicht. Insofern besteht nach VRR-Tarif auch kein Anspruch auf
> Nutzung eines ICE-Zuges.

Haben wir nicht erst vor ein paar Tagen gelernt, daß man immer Kunde
(sprich: Vertragspartner) desjenigen Verkehrsunternehmens wird, in
dessen Fahrzeuge man einsteigt? Die Wartenden wurden also von der
Bahn enttäuscht und haben sich dann auch beim Einstieg in den ICE
auch an die Bahn gehalten.

> Aber will die DB jetzt ernsthaft wegen Beförderungserschleichung
> Strafantrag stellen?

Wieder mal ein Zeichen fehlenden Wettbewerbs; die Bahn scheint ihre
Vertragsbrüche regelrecht zelebrieren zu wollen. Nicht bloß ein
Verfahren oder die Öffentlichkeitsarbeit auch nur eines einzigen
Betroffenen könnten verheerende Wirkung zeigen. In diesem Falle
könnte man noch gut mit einer taktischen Anzeige wegen unterlassener
Hilfeleistung kontern; je nach Unfreundlichkeit des Zugbegleiters
auch gegen ihn persönlich. Das Mittel der Einschüchterung steht dem
Fahrgast ebenso wie dem Personal zu.

> In diesem Fall haben die Leute ja außerdem gar nichts
> erschließen, sondern dem Zub mitgeteilt, dass und warum sie
> keinen Fahrschein haben.

Dann wird das auch nicht funktionieren.

> Das bloße Verweigern der Zahlung ist keine Straftat. Ich nehme auch
> mal an, dass die DB die Anschrift nicht wegen einem Strafantrag
> will, sondern dass die ganzen Leute bald mit 40er-Anforderung durch
> ein Inkassobüro zu rechnen haben. Rechtlich mag das in Ordnung sein
> - vom Umgang mit Kunden ist eine Unverschämtheit.

Rechtlich wäre das nicht in Ordnung, und wenn es in Ordnung wäre,
wäre das Recht nicht in Ordnung.

>> Für Bahnsprecher Jürgen Kugelmann ist die Flucht in den ICE
>> Fahrgeld-Hinterziehung, denn: "Man kann mit seinem Ticket 2000
>> nun mal nicht einfach in jeden beliebigen Zug steigen." Über die
>> Freigabe von Fernzügen für Nahverkehrskunden entscheide die
>> Transportleitung, nicht der Fahrgast.
>
> Der Beförderungsfall ist Untertan und hat sich von der
> königlichen Stabsstelle in Duisburg alles gefallen zu lassen!

Nun ist der Bahnsprecher wahrscheinlich auch kein Jurist.

> Mal ganz unabhängig von dieser Sache: in Zeiten von zunehmender
> Anbietervielfalt auf der Schiene wäre es nötig, in einem Gesetz
> über den Beförderungsvertrag u. a. Weiterbeförderungspflichten
> der Eisenbahnunternehmen im Verspätungsfalle zu regeln.

Man müßte die Herren Transporteure nur dem gewöhnlichen Zivilrecht
aussetzen. Dann würden sich da ein paar Lahmärsche schon ein wenig
schneller drehen. Das bräuchte allerdings auch wieder erst einige
Zeit.

> Denn auch wenn es mehr und mehr verschiedene Anbieter geben soll,
> so muss für den Fahrgast das Eisenbahnsystem dennoch als Einheit
> erscheinen.

Warum?

> Beispiel: der Fahrgast will mit Connex von Gießen nach Köln und
> hat einen Connex-Fahrschein, Connex habe durch eine Streckenstörung
> 3 Stunden Verspätung. Nach jetziger Rechtslage könnte der Fahrgast
> dann nicht einfach den nächsten DB-RE mit dem Connex-Fahrschein
> nutzen, dies müsste aber ermöglicht werden.

Du würdest damit nur ein Kartell erzeugen. Davon abgesehen, sollte
den Eisenbahnen eine derartige Vereinbarung auch jetzt schon möglich
sein.
Allerdings ist es ja wohl so, daß der Verkehr auf einer gegebenen
Strecke immer nur von einem Eisenbahnunternehmen durchgeführt wird.
Deshalb gibt es auf einer bestimmten Strecke i.d.R. keine
Alternative, wenn man nicht auch das Verkehrsmittel wechselt.

Aus diesem Grunde bin ich der Ansicht, daß die Bundesbahn falsch
privatisiert worden ist. Man hätte Gleiskörper und Fahrzeuge in
getrennte Gesellschaften einbringen sollen. So wäre ein Netzbetreiber
entstanden, der darauf erpicht ist, seine Trassen an den Mann zu
bringen, egal um wen es sich handelt.

CU
--
Lars P. Wolschner lars.wo...@nexgo.de
Bernardstraße 11b lars.wo...@nikocity.de
D-63067 Offenbach am Main lwols...@business-sector.de
Fon & Fax: +49 69 80068670 Mobil: +49 163 8122462 (eplus)

Ulf Kutzner

unread,
Jan 13, 2003, 7:22:03 AM1/13/03
to
Burkhardt Leiverkus schrieb:

> Es ist angebracht, die Züge mit dem Logo von VRR, VVOWL, VRL oder weiß
> der Deibel zu versehen. Angebracht wäre dann ein nicht
> "grenzüberschreitender" Verkehr.

Alle Züge enden jeweils am letzten Bahnhof im Verbund?

> Damit hätten wir die Zustände von Anno
> 1875. Aber egal, wer einen VRR-Fahrausweis hat, fährt mit dem VRR usw.
> Ich kann auch nicht mit einem Busfahrschein die nächste Taxe nehmen,
> weil der Bus verspätet/ausgefallen ist.

Wenn ein Verkehrsverbund mehr als nur Zwangskunden haben will, sollte er
aber etwas in der Art vorsehen.

> Oder:
> Die Bahn übernimmt wieder den Nahverkehr und geht nur Kooperationen mit
> den Verkehrsverbünden ein. Damit auch wieder Freigaben von Zügen des
> Fernverkehrs aus Kulanzgründen usw.
> Aber ob Die Bahn daran Interesse hat...

Man könnte in die Ausschreibungsbedingungen schreiben, daß bei
Verspätung/Anschlußverlust den Fahrgästen Mehrkosten für FV-Benutzung
umgehend zu erstatten bzw. sie davon freizustellen sind.

Gruß, ULF

It is loading more messages.
0 new messages