Rüdiger Lahl schrieb:
>*Rainer Wahl* schrieb:
[...]
>> Der Mensch steht Veränderungen zuerst einmal kritisch gegenüber. In welchem
>> Bereich ist da völlig egal, denn das ist normal. Der Skeptiker sieht in
>> Veränderungen eher Gefahren und/oder Mühen, andere die Chancen.
>
>Aber beide sollte die menschliche Neugier einen, so dass auch der
>Skeptiker sich bald mit der Neuerung zurecht findet.
Ich bin nicht aus dem Alter heraus, mich für neue Software und
Konzepte zu interessieren. Aber ich habe den Punkt hinter mir
gelassen, als ich die Hälfte meiner Zeit darin investierte, mich bei
den ganzen Programmen, die ich benutze, immer wieder turnusmäßig auf
eine teilweise völlig geänderte Bedienung umzustellen. Das bringt
nichts und ist auf Dauer nur nervig.
Ich verbringe heute meine Zeit lieber mit anderen Dingen. Software
muss nur meine Aufgaben erledigen. Sie muss nicht immer mehr können.
Das ist für mich größtenteils überflüssiger Ballast. Dass ich trotzdem
neue Versionen von Programmen installiere, hängt damit zusammen, dass
nur so das Schließen bekanntgewordener Sicherheitslücken auf Dauer
halbwegs gewährleistet ist.
>Daher ist es im Grunde falsch, so etwas wie den "Classic Theme Restorer"
>zu veröffentlichen, dann bleiben die Skeptiker bequemerweise beim alten,
>statt sich ans neue zu gewöhnen und beklagen noch Jahre später diese
>Veränderung, gegen die sie noch immer ankämpfen, was ihnen inzwischen
>mehr Arbeit gemacht hat, als wenn sie sich auf die Veränderungen
>eingelassen hätten. Aber das sag denen mal...
Von Microsoft Word hatte ich 3 oder 4 Versionen. Bei jedem Wechsel
musste ich mich an neue Menüs gewöhnen. Das hat mich viel mehr Zeit
gekostet, als es jemals einsparen konnte. Es kommt halt immer auf den
Einzelnen und dessen Bedürfnisse an.
Ich bin mir sicher, dass viele das Verhältnis zwischen Mehraufwand die
Umstellung und spätere (eventuelle) Zeitersparnis falsch einschätzen.
Ich schreibe täglich MP3-Tags, deren Daten ich aus einer Textdatei
übernehme. Das könnte ich teilweise automatisieren, aber nicht
komplett. Da ich inzwischen zigtausende MP3-Tags angelegt habe, weiß
ich genau, wieviel Zeit was bei mir kostet. Zum Beispiel habe ich eine
komplette Zeile schneller geschrieben, als sie mit STRG-C und STRG-V
zu übernehmen. Bei längeren Texten kippt das natürlich irgendwann -
bei mir spätestens in der Mitte der zweiten Zeile.
Die dauernde Umgewöhnung auf neue Menüs in Microsoft Word war für mich
pure Zeitverschwendung. Bei Windows werde ich die Änderungen weiter
verfolgen und auch benutzen, wenn sie mir was bringen. Sonst nicht.
Früher, als ich dauernd an den Kisten anderer Leute saß und sie zum
Laufen bringen musste, war es für mich unabdingbar, mich mit allen
möglichen Programmen und deren Bedienung auszukennen. Heute muss ich
nur noch wissen, was ich wie am schnellsten auf meinem PC erledige.
Soll ich anderen bei ihren Computerproblemen weiterhelfen, kann ich
mich immer noch durch die Menüs wursteln. Dazu muss ich es nicht
vorher lernen und meine Zeit verschwenden.