Ich versuche es Dir einmal in kurzen Worten zu erklären. Du musst in
der Geschichte rund 10, 15 Jahre zurückgehen. Zu diesem Zeitpunkt war
erklärtes Ziel die Telekom in möglichst viele kleinere Gesellschaften
zu teilen. In dieser Zeit wurde auch die Tochter T-Online gegründet.
Ein T-DSL Anschluss bestand immer aus zwei Teilen. Einmal der reine
Anschluss (bereitgestellt durch die Telekom, T-Home, T-Com oder wie
die Firma gerade hieß) und der T-DSL Anschlusskennung meist von der
Telekom Tochter T-Online. Es waren letztendlich zwei Firmen, zwei
Verträge. DSL gab es nur mit T-Net oder T-ISDN Anschlüssen im
"Bundle".
Zu diesem Zeitpunkt war erklärtes Ziel der Regulierungsbehörde, auch
Konkurrenten zur Telekom ins DSL Geschäft *ohne* eigenes Netz, zu
generieren. Das waren viele viele kleinere Unternehmen, die günstiger
die T-DSL Anschlusskennung anbieten durften als T-Online selbst. Die
Preise von T-Online dürfen nicht frei gewählt werden, sondern
unterliegen der Genehmigung durch die Regulierungsbehörde.
Also verkürzt: Telekom (die Mutter) stellt den T-DSL Anschluss stets
als Bundle zum ISDN oder Analog Anschluss bereit. Normalerweise wird
parallel Dir eine T-Online Anschlusskennung zugeteilt mit der Du ins
Internet kommst. Diese Kennung kannst Du an jedem T-DSL Anschluss
nutzen. Auch funktioniert jede T-DSL Anschlusskennung an Deinem T-DSL
Anschluss. Nachdem die Preise immer mehr gefallen sind, auch die der
T-Online begann vor einigen Jahren ein Sterben der DSL Provider. Da
nicht unerhebliche Investitionen in eigene oder von Telekom gemietete
T-DSL Infrastruktur getätigt werden mussten.
Heuzutage sind mir Manitu, Portunity, Tal.de als mehr oder minder
einige der letzten DSL Provider, die Kennungen anbieten bekannt.
Erschwerend kam hinzu, dass der (fremd) DSL Anbieter den Traffic nach
Volumen von der Telekom abgerechnet bekommt, der Kunde aber eine
Flatrate fordert. Um dieses Geschäftmodell zu vertretbaren Preisen
anbieten zu können, kommt nur eine Mischkalkulation in Frage. Das
heißt viele Kunden mit wenig Traffic und einige wenige Kunden mit
hohem Traffic. Daher auch die bei "dauerhafter" Überschreitung einem
vom Provider (=Mischkalkulation) intern vorgegebenen Volumen wird
eine Kündigung ausgesprochen. Klar, das vom "drauflegen" keiner
überleben kann.
Von DSLAM in der Vermittlungsstelle der Telekom zu Deiner
Anschlussleitung muss eine Leitung gezogen werden, aber auch von der
ISDN/analog Telefonie Technik. In Deinem Fall scheint vermutlich die
DSL Leitung noch eine Woche weiter aktiv gewesen zu sein und/oder
vielleicht auch softwaremäßig der DSLAM noch aktiv gewesen zu sein.
Daher funktionierte noch Deine DSL (Fremd-) Anschlusskennung.
Bei allen neuen Anschlüssen, IP, Entertain aber natürlich auch bei
Vodavone, 1&1 und wie sie alle heißen mögen funktioniert die
Verwendung von Providerfremden Anschlusskennungen nicht mehr.
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Ich hoffe Du verstehst meinen Unmut in Bezug auf die Nutzung des T-DSL
Anschlusses "für lau" mit der Fremdanbieterkennung. Das ist einfach
nicht okay. Nicht gegenüber dem Provider, hier in dem Falle der
Telekom, aber auch keinem anderen Anbieter. Denn letztendlich nutzt Du
ganz bewusst eine Leistung für die ein anderer bezahlen muss.