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kombinierter Unmut über Jugend und Lebensmittel

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Andreas Iwanowitsch

unread,
Feb 14, 2003, 5:25:38 AM2/14/03
to
Erik Braun schrieb:

> Befreundete WG mit Menschen im WG-typischen Alter [...]

Bitte spezifizieren!

> [...] es genügt die Produktions-
> stätten von Nestlé, Haarmann & Reimer und Dragoco zu sprengen und Hunger
> wird sich im Lande verbreiten, da die alte Kunde, wie man aus dreckigen
> Knollen schmackhaftes Essen zubereitet, verloren gegangen ist.

Man kann die dreckigen Knollen fressen und überleben. Und dann wird
man wieder anfangen zu lernen - vom ersten Urmenschen, der den
Aha-Effekt erlebt hat, daß eine Antilopenkeule besser schmeckt, wenn
das Viech im Steppenfeuer angekokelt wurde, bis hin zu Paul Bocuse
ist der Weg nicht so weit, wie man vielleicht glauben mag.

Andreas

Peter Lemken

unread,
Feb 14, 2003, 5:36:41 AM2/14/03
to
Andreas Iwanowitsch <andreas.i...@gmx.de> wrote:
>
> [...] Und dann wird man wieder anfangen zu lernen - vom ersten Urmenschen,

> der den Aha-Effekt erlebt hat, daß eine Antilopenkeule besser schmeckt,
> wenn das Viech im Steppenfeuer angekokelt wurde, bis hin zu Paul Bocuse
> ist der Weg nicht so weit, wie man vielleicht glauben mag.

"Es wurden keine mit Ihrer Suchanfrage - Antilopenkeule bocuse -
übereinstimmenden Dokumente gefunden."

Hm.

Peter Lemken
Berlin

--
Je suis Marxiste, tendance Groucho.

Andreas Iwanowitsch

unread,
Feb 14, 2003, 5:52:01 AM2/14/03
to
Peter Lemken schrieb:

>
> Andreas Iwanowitsch <andreas.i...@gmx.de> wrote:
> >
> > [...] Und dann wird man wieder anfangen zu lernen - vom ersten Urmenschen,
> > der den Aha-Effekt erlebt hat, daß eine Antilopenkeule besser schmeckt,
> > wenn das Viech im Steppenfeuer angekokelt wurde, bis hin zu Paul Bocuse
> > ist der Weg nicht so weit, wie man vielleicht glauben mag.
>
> "Es wurden keine mit Ihrer Suchanfrage - Antilopenkeule bocuse -
> übereinstimmenden Dokumente gefunden."

antilope keule bocuse

1 Treffer.

Hm.

Andreas

Benedikt Rosenau

unread,
Feb 14, 2003, 6:27:33 AM2/14/03
to
Erik Braun <er...@pax07e3.mipool.uni-jena.de> schrieb unter anderem:

> Sie kaufen chemische Produkte in
> Lebensmittelform, rühren ein wenig lila Zeug aus einer anderen
> Holzmindener Fabrik hinzu und schämen sich nicht, das schon im
> rohen Zustand übermäßig gebraten schmeckende Resultat Gästen als
> Essen anzubieten.

Mit Holzminden assoziiere ich Parfümfabriken, doch vermute ich,
dass das hier nicht gemeint war.
Benedikt

Benedikt Rosenau

unread,
Feb 14, 2003, 6:28:41 AM2/14/03
to
Erik Braun <er...@pax07e3.mipool.uni-jena.de> schrieb unter anderem:

> Sie kaufen chemische Produkte in
> Lebensmittelform, rühren ein wenig lila Zeug aus einer anderen
> Holzmindener Fabrik hinzu und schämen sich nicht, das schon im
> rohen Zustand übermäßig gebraten schmeckende Resultat Gästen als
> Essen anzubieten.

Mit Holzminden verbinde ich Parfümfabriken, doch vermute ich, dass

Torsten Müller

unread,
Feb 14, 2003, 6:34:15 AM2/14/03
to
Erik Braun <er...@pax07e3.mipool.uni-jena.de> schrieb:

> alle freuten wir uns darüber, daß man erstens gemeinsam kocht und
> zweitens gemeinsam was eßbares ißt und weiterhin auch etwas gelernt
> hat (die Übung usw.).

Ja, genau, nichts gegen studentisches Kochen. Mmmmmh, Nudeln mit
Apfelmus ... Auf diese Weise kamen lebenslange Männerfreundschaften
zustande.

> Doch was machen Damen im durchaus heiratsfähigen Alter heutzutage?


> Sie kaufen chemische Produkte in Lebensmittelform, rühren ein wenig
> lila Zeug aus einer anderen Holzmindener Fabrik hinzu und schämen
> sich nicht, das schon im rohen Zustand übermäßig gebraten

> schmeckende Resultat Gästen als Essen anzubieten. Unmut darüber.

Ja, eine soziologische Porree-Suppe liegt mir heute noch im Magen. Es
ist schon problemeatisch heutzutage. Die Weiber können ja heute alle
nicht mehr kochen. Da ist einfach keine Liebe mehr dabei, keine
Leidenschaft. Das wird einfach irgendwie lustlos zusammengerühert.
Unmut auch über die älteren, die Generation der Mütter, die sich dem
Irrglauben anschließt, alles sei heute bei Dr.Oetker zu erhalten,
besser als sie es jemals selbst hinkriegen würden. Unsere Nieren
werden es uns eines Tages noch vorführen, daß man sich nicht ein Leben
lang von diesem chemischen Dreck ernähren kann.

> Unmut aber auch über die jugendlicheren Gäste, denen das nicht
> ungewöhnlich vorkam.

Warum soll einem das Gewohnte ungewöhnlich vorkommen?

> Die Notwendigkeit von gefriergetrockneten Kartoffeln oder Tüten mit
> gefärbtem Trockenei erschließt sich mir nicht,

Weißt Du, es ist eigentlich keine Schande, Nothilfepackungen zu
akzeptieren. OK, am Anfang ist es ein bißchen komisch. Aber man
gewöhnt sich daran. In Somalia können die das auch.

T.M.

Thomas Steffen

unread,
Feb 14, 2003, 6:46:31 AM2/14/03
to
Erik Braun <er...@pax07e3.mipool.uni-jena.de> writes:

> Doch was machen Damen im durchaus heiratsfähigen Alter heutzutage?

Was hat das denn damit zu tun? Und seit wann ist Kochen oder
Nicht-Kochen-Können ein Privileg des schöneren Geschlechts?

> Sie kaufen chemische Produkte in Lebensmittelform, rühren ein wenig
> lila Zeug aus einer anderen Holzmindener Fabrik hinzu und schämen
> sich nicht, das schon im rohen Zustand übermäßig gebraten
> schmeckende Resultat Gästen als Essen anzubieten.

Convenience food eben. Ich würde nicht zu viel UNMUT darüber
verbreiten, denn unsere (!) Wirtschaft setzt große Hoffnungen auf
diesen Markt. Wenn du jetzt eine Kampagne für "ursprüngliches" Essen
startest, könntest du den zarten Wirtschaftsaufschwung (gibt es den
überhaupt?) ganz abwürgen.

> ("Ach so, Sie meinen Joghurt ohne Zutaten und Früchte").

Auch schon gehört. Das gleiche gilt für Kakao (Nein, nicht Zucker mit
brauner Farbe und einem Geschmack, der ganz entfernt an Schockolade
erinnert...)

Auf jeden Fall sollte man sich nichts vormachen: dem industriell
gefertigem (n?) Essen gehört die Zukunft, ob uns das gefällt oder
nicht.
--
Thomas

Torsten Müller

unread,
Feb 14, 2003, 9:02:19 AM2/14/03
to
Erik Braun <er...@pax07e3.mipool.uni-jena.de> schrieb:

> > ObUnmut: kaum ist die Wende vorbei, legen Zonis westliche
> > Standards an ihre Suppenküche an.
>
> Wie kommst Du auf solch abwegige Gedanken?

Laß ma, das ging gegen mich. Aber seit dem ich weiß, daß der Pflüger in
Göttingen studiert hat, hat es sich sowieso irgendwie auspoussiert ...

Nebenbei, Sabine kocht nicht nur besser, man kann sich mit ihr sogar
über Politik unterhalten.

T.M.

P.S.: Jena ist doof. Da regnet's immer. Aber immerhin, die letzten
01.5 und 44er fuhren dort noch bis Mitte der 80er.

Thomas Steffen

unread,
Feb 14, 2003, 9:03:42 AM2/14/03
to
Erik Braun <er...@pax07e3.mipool.uni-jena.de> writes:

> Anja vom Stein <Nutz...@freenet.de> wrote:

>> ObUnmut: kaum ist die Wende vorbei, legen Zonis westliche Standards an
>> ihre Suppenküche an.

...
> Nein, wir Zonis sind so nostalgisch, daß wir nichts anderes als
> unser Zonenessen mögen.

Ich war mir fast sicher, meinen UNMUT über die Süssspeisen im Mariott
Hotel Leipzig hier ausgebreitet zu haben, aber irgendwie finde ich das
Posting nicht mehr. Auf jeden Fall finde ich es traurig, dass man die
Wende in Sachen künstliche Aromen offensichtlich immer noch nicht
geschafft hat. Und dabei bin ich eigentlich ein großer Fan von
Süssigkeiten, solange sie nicht zu deutlich nach den Vitaminen B, A, S
und F schmecken.
--
Thomas

Sebastian Luettich

unread,
Feb 14, 2003, 8:44:59 AM2/14/03
to
* Peter Lemken schrob:
> Andreas Iwanowitsch <andreas.i...@gmx.de> wrote:

>> [...] Und dann wird man wieder anfangen zu lernen - vom ersten Urmenschen,
>> der den Aha-Effekt erlebt hat, daß eine Antilopenkeule besser schmeckt,
>> wenn das Viech im Steppenfeuer angekokelt wurde, bis hin zu Paul Bocuse
>> ist der Weg nicht so weit, wie man vielleicht glauben mag.

> "Es wurden keine mit Ihrer Suchanfrage - Antilopenkeule bocuse -
> übereinstimmenden Dokumente gefunden."

Das bedeutet, Du benutzt die dt. Version, und die filtert bekanntlich.


--
I ain't got money, I ain't got fame, I ain't got much to show.
But you can't buy me, you can't own me, cuz baby I got soul.

Alexander Schreiber

unread,
Feb 14, 2003, 10:14:53 AM2/14/03
to

Blind geraten: Die Chemikerbude, die sich vor einer Weile mal gebruestet
hat, aus Holzabfaellen ganz prima Erdbeerarome zusammen-
kochen zu koennen?

Man liest sich,
Alex.
--
"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work." -- Thomas A. Edison

Klinger Engelbert

unread,
Feb 14, 2003, 10:38:37 AM2/14/03
to
Alexander Schreiber
> Benedikt Rosenau
>>Erik Braun

>>> Sie kaufen chemische Produkte in
>>>Lebensmittelform, rühren ein wenig lila Zeug aus einer anderen
>>>Holzmindener Fabrik hinzu und schämen sich nicht, das schon im
>>>rohen Zustand übermäßig gebraten schmeckende Resultat Gästen als
>>>Essen anzubieten.

>>Mit Holzminden verbinde ich Parfümfabriken, doch vermute ich, dass
>>das hier nicht gemeint war.


> Blind geraten: Die Chemikerbude, die sich vor einer Weile mal gebruestet
> hat, aus Holzabfaellen ganz prima Erdbeerarome zusammen-
> kochen zu koennen?

Und was daran ist so schlimm. Viele Aromen werden künstlich erzeugt. Ob
jetzt aus Erdöl oder Holzabfällen ist relativ egal. Auch das
probiobotisch Zeug ist Sch.. im warsten sinn des Wortes.

klinger

Frank Scheffski

unread,
Feb 14, 2003, 1:59:59 PM2/14/03
to
On Fri, 14 Feb 2003 12:46:31 +0100, Thomas Steffen
<for_repl...@iname.com> wrote:


>Auf jeden Fall sollte man sich nichts vormachen: dem industriell
>gefertigem (n?) Essen gehört die Zukunft, ob uns das gefällt oder
>nicht.

"Soylent Green" ergibt bei guhgel ~22.000 Treffer.
Im Vergleich zu dem einen für "antilope keule bocuse" ein dramatischer
Unterschied.
Ob das schon ein Beweis für die oben angeführte These ist, weiß ich
nicht.

Ich schieb mir jetzt eine selbstgekochte Pizza (ohne Tüten und mit
echter Hefe undsoweiter) in den Herd und wünsche ein schönes
Wochenende.


Frank

Apropos guhgel:

http://www.alltooflat.com/geeky/elgoog/index.cgi?dir=/&page=/webhp%3Fhl=en%26tab=gw%26ie=UTF-8

Sehenswert!

Andreas Iwanowitsch

unread,
Feb 14, 2003, 3:47:08 PM2/14/03
to
Frank Scheffski schrieb:

> "Soylent Green" ergibt bei guhgel ~22.000 Treffer.
> Im Vergleich zu dem einen für "antilope keule bocuse" ein dramatischer
> Unterschied.

Das Beispiel hinkt noch mehr als ein Beinamputierter, der sich seinen
übriggebliebenen Fuß verstaucht hat. Der gute Paul verdient seine
Brötchen eher mit der genießbaren Zubereitung der mitteleuropäischen
Tierwelt, von Rindviechern, Säuen und allerlei Federvieh. Das dürfte
auch Googles Appetit wieder ins richtige Licht rücken.

> Ob das schon ein Beweis für die oben angeführte These ist, weiß ich
> nicht.

Nicht wirklich.

> Ich schieb mir jetzt eine selbstgekochte Pizza (ohne Tüten und mit
> echter Hefe undsoweiter) in den Herd und wünsche ein schönes
> Wochenende.

Guten Appetit! Berichte mal gelegentlich, wie eine gekochte Pizza
schmeckt; ich bevorzuge sie gebacken, aber ich bin praktizierender
Konservativer, so mögen innovative Zubereitungsmethoden unbeachtet an
mir vorübergegangen sein.

Andreas

Alexander Schreiber

unread,
Feb 14, 2003, 6:21:29 PM2/14/03
to
Klinger Engelbert <klinger_...@gmx.de> wrote:
>Alexander Schreiber
>> Benedikt Rosenau
>>>Erik Braun
>
>>>> Sie kaufen chemische Produkte in
>>>>Lebensmittelform, rühren ein wenig lila Zeug aus einer anderen
>>>>Holzmindener Fabrik hinzu und schämen sich nicht, das schon im
>>>>rohen Zustand übermäßig gebraten schmeckende Resultat Gästen als
>>>>Essen anzubieten.
>
>>>Mit Holzminden verbinde ich Parfümfabriken, doch vermute ich, dass
>>>das hier nicht gemeint war.
>
>
>> Blind geraten: Die Chemikerbude, die sich vor einer Weile mal gebruestet
>> hat, aus Holzabfaellen ganz prima Erdbeerarome zusammen-
>> kochen zu koennen?
>
>Und was daran ist so schlimm.

Och, schlimm nicht, zumal manche Aromastoffe wirklich nur ein relativ
einfach zusammenkochbarer Ester sind.

>Viele Aromen werden künstlich erzeugt.

Ich weiss - ein Bekannter von mir ist Chemiker, immer wieder
interessant, sich mit ihm zu unterhalten. Und ein Schluck
frischgebrautes Marzipanaroma kann, wenn bei drueckender Sommerhitze in
grosszuegiger Menge angewandt, ein prima Volumensperrmittel sein ;-)

>Ob jetzt aus Erdöl oder Holzabfällen ist relativ egal. Auch das
>probiobotisch Zeug ist Sch.. im warsten sinn des Wortes.

Nein. Dinge wie "probiotisches $BLA", "mit lebenden $BLUBB" usw. sind
prima Marketinggelabber um Narren noch mehr Geld aus der Tasche zu
ziehen ;-)

Ulf Gutschmidt

unread,
Feb 15, 2003, 4:12:51 AM2/15/03
to
Anja vom Stein schrieb
> Aus dem Westen kann ich hingegen berichten, dass die enge Beziehung
> meiner Mutter zu ihrem Bofrostmann mir keineswegs auf die Nieren
> geschlagen ist.

Boh - die erste Bofrost-Verwöhnte, die kennenzulernen ich das Vergnügen
habe!
Ich habe einmal ein Bofrost-Mahl für 4 Personen aufgetischt - für die
Summe hätte man auch locker ein Restaurant nach Wahl aufsuchen können.

Aber um auf Erik zurückzukommen - für mich stellt sich die Problematik
ambivalent dar, wie kaum ein anders Thema.
Einerseits habens ich allergische Reaktionen in Ostdeutschland seit 1990
mindestens verdoppelt, man muß davon ausgehen, daß daran vorwiegend
Produkte aus dem Lebensmittelbereich schuld sind.
Andererseits sehe ich gerade in letzter Zeit das Bemühen der Industrie,
auch geschmacklich anspruchsvolle Produkte auf den Markt zu bringen
(ach, wenn doch die Ingredienzien dann auch von korrekter Qualität
wären).
Als Beipiel: Ich, als bekennender und nicht ganz unerfolgreicher
Hobbykoch, habe unlängst Schweinefilet aufgetischt. Dazu gab es eine
Fertigsoße der Firma "Thomy", das war sogar eine ganz "fiese", weil
komplett ferige (nur erwärmen. Ich wurde ob der Soße frenetisch bejubelt
(und muß gestehen, daß ich tatsächlich Mühe gehabt hätte, diese
Geschmacksqualität hinzubekommen).
An den tapferen Eigenteig-Pizzabäcker: Ich habe mich jahrelang mit der
Zubereitung von Pizzateig gequält, aber seit es die "Ofenfrische" von
Aldi gibt (die natürlich noch fein belegt und gewürzt wird) spare ich
mir den Aufwand auch - man bekommt es selbst nicht besser hin, und dann
kann man wirklich zu einem Fertigprodukt greifen.
Was natürlich asozial ist - fertige Bratkartoffeln zu kaufen (womöglich
noch "ohne Kühlung 6 Monate haltbar").
Die sollte selbst der Faulste selbst besser hinbekommen.

UG


Thomas Steffen

unread,
Feb 15, 2003, 4:27:45 AM2/15/03
to
a...@usenet.thangorodrim.de (Alexander Schreiber) writes:
> Klinger Engelbert <klinger_...@gmx.de> wrote:

>> Ob jetzt aus Erdöl oder Holzabfällen ist relativ egal. Auch das
>> probiobotisch Zeug ist Sch.. im warsten sinn des Wortes.
>
> Nein. Dinge wie "probiotisches $BLA", "mit lebenden $BLUBB" usw. sind
> prima Marketinggelabber um Narren noch mehr Geld aus der Tasche zu
> ziehen ;-)

Das meinte dein Vorredner doch, oder? UNMUT darüber, dass sich Leute
so leicht an der Nase herumführen lassen. Ich wette, Erdöl light
könnte man auch als Schlankmacher verkaufen.

Und ja: leider ist es von Bedeutung, was "Leute" mit sich machen
lassen, weil sich in Abhängigkeit davon das Angebot bestimmt, mit dem
auch ich leben muss. Zum Glück muss man nicht alles kaufen :-)
--
Thomas

Thomas Steffen

unread,
Feb 15, 2003, 4:31:21 AM2/15/03
to
Frank Scheffski <fsche...@t-online.de> writes:

> Apropos guhgel:
>
> http://www.alltooflat.com/geeky/elgoog/index.cgi?dir=/&page=/webhp%3Fhl=en%26tab=gw%26ie=UTF-8

Wirklich cool, aber leider nicht ganz konsequent...
--
Thomas

Thomas Adams

unread,
Feb 15, 2003, 5:59:53 PM2/15/03
to
Thomas Steffen <for_repl...@iname.com> wrote:

> Auf jeden Fall sollte man sich nichts vormachen: dem industriell
> gefertigem (n?) Essen gehört die Zukunft, ob uns das gefällt oder
> nicht.

Vor 20 Jahren gab das noch was her für einen recht lustigen Film von
Louis de Funès. ("Brust oder Keule")
Heute bleibt einem das Lachen im Halse stecken.

Verdammich nochmal.

Michael Rex

unread,
Feb 15, 2003, 7:06:29 PM2/15/03
to
Quoth Thomas Steffen <for_repl...@iname.com>:

> Und ja: leider ist es von Bedeutung, was "Leute" mit sich machen
> lassen, weil sich in Abhängigkeit davon das Angebot bestimmt, mit dem
> auch ich leben muss. Zum Glück muss man nicht alles kaufen :-)

Ja, aber da sich das Angebot nach dem richtet, was gekauft wird:
Unmut darüber, daß sich so viele mit irgendwelchem billigen Dreck
abspeisen lassen, so daß es sich lohnt, sowas zu verkaufen.

Bye, Michael

--
Of all the things I've lost,
I miss my mind the most.

Michael Rex

unread,
Feb 15, 2003, 7:17:59 PM2/15/03
to
Quoth Torsten Müller <Homun...@gmx.net>:
> Erik Braun <er...@pax07e3.mipool.uni-jena.de> schrieb:

>> Doch was machen Damen im durchaus heiratsfähigen Alter heutzutage?
>> Sie kaufen chemische Produkte in Lebensmittelform, rühren ein wenig
>> lila Zeug aus einer anderen Holzmindener Fabrik hinzu und schämen
>> sich nicht, das schon im rohen Zustand übermäßig gebraten
>> schmeckende Resultat Gästen als Essen anzubieten. Unmut darüber.
>
> Ja, eine soziologische Porree-Suppe liegt mir heute noch im Magen. Es
> ist schon problemeatisch heutzutage. Die Weiber können ja heute alle
> nicht mehr kochen. Da ist einfach keine Liebe mehr dabei, keine
> Leidenschaft. Das wird einfach irgendwie lustlos zusammengerühert.

Man kann essen, um dem Körper die benötigten Nährstoffe zuzuführen. Oder
man kann essen, um es zu genießen. Für eine dieser beiden Sachen ist
obige Einstellung völlig ausreichend.

> Unmut auch über die älteren, die Generation der Mütter, die sich dem
> Irrglauben anschließt, alles sei heute bei Dr.Oetker zu erhalten,
> besser als sie es jemals selbst hinkriegen würden. Unsere Nieren
> werden es uns eines Tages noch vorführen, daß man sich nicht ein Leben
> lang von diesem chemischen Dreck ernähren kann.

Na und? Dann läßt du dir halt ein neues Paar Nieren implantieren. Warum
sollte man an den Ursachen herumdoktorn, wenn du doch so einfach die
Symptome beseitigen kannst?

Frank Scheffski

unread,
Feb 16, 2003, 2:13:35 AM2/16/03
to
On Fri, 14 Feb 2003 21:47:08 +0100, Andreas Iwanowitsch
<andreas.i...@gmx.de> wrote:

>Guten Appetit! Berichte mal gelegentlich, wie eine gekochte Pizza
>schmeckt; ich bevorzuge sie gebacken, aber ich bin praktizierender
>Konservativer, so mögen innovative Zubereitungsmethoden unbeachtet an
>mir vorübergegangen sein.

Berichte mal gelegentlich, wie es sich mit einem völlig dejustiertem
Ironiedetektor lebt; ich bevorzuge ihn optimal eingestellt, aber ich


bin praktizierender Konservativer, so mögen innovative

Ironieschwellwerte unbeachtet an mir voübergegangen sein.


MfG

Fr'und die Pizza war dermaßen lecker'ank

Frank Scheffski

unread,
Feb 16, 2003, 2:21:44 AM2/16/03
to
On Sat, 15 Feb 2003 10:12:51 +0100, "Ulf Gutschmidt"
<ulfgut...@web.de> wrote:


>An den tapferen Eigenteig-Pizzabäcker: Ich habe mich jahrelang mit der
>Zubereitung von Pizzateig gequält, aber seit es die "Ofenfrische" von
>Aldi gibt (die natürlich noch fein belegt und gewürzt wird) spare ich
>mir den Aufwand auch - man bekommt es selbst nicht besser hin, und dann
>kann man wirklich zu einem Fertigprodukt greifen.

Nix tapfer. Es ist dermaßen simpel Mehl, Salz, Zucker, Hefe, Olivenöl
und Wasser zusammenzurühren, das ganze in den Herd (35°C) zu stellen
und zu warten, daß ich mir diese meist vor Fett triefenden Fertigteile
nur in absoluten Notfällen gönne.

Klar ist das mit der Vorbereitung des Belags Aufwand und die Küche
sieht hinterher dementsprechend aus, aber der Genuß der fertigen Pizza
entschädigt tatsächlich für alles.

>Was natürlich asozial ist - fertige Bratkartoffeln zu kaufen (womöglich
>noch "ohne Kühlung 6 Monate haltbar").
>Die sollte selbst der Faulste selbst besser hinbekommen.

Das fertige Rühreibrot aus der Tiefkühltruhe find ich noch viel
krasser!
Fehlt bloß noch "Mami-fix für lauwarmes Wasser"; einfach den Inhalt
der Tüte in 500ml lauwarmes Wasser einrühren und kurz ziehen lassen.
"Ergibt 1/2 Liter lauwarmes Wasser".

Mahlzeit


Frank

Sabine Loss

unread,
Feb 16, 2003, 3:28:21 AM2/16/03
to
Frank Scheffski schrieb:

>>Guten Appetit! Berichte mal gelegentlich, wie eine gekochte Pizza
>>schmeckt; ich bevorzuge sie gebacken, aber ich bin praktizierender
>>Konservativer, so mögen innovative Zubereitungsmethoden unbeachtet an
>>mir vorübergegangen sein.
>Berichte mal gelegentlich, wie es sich mit einem völlig dejustiertem
>Ironiedetektor lebt; ich bevorzuge ihn optimal eingestellt, aber ich
>bin praktizierender Konservativer, so mögen innovative
>Ironieschwellwerte unbeachtet an mir voübergegangen sein.

Woher weißt Du, daß Andreas Ironiedetektor dejustiert ist und nicht
Deiner?

Nur mal so anmerkend,
Sabine

Frank Scheffski

unread,
Feb 16, 2003, 6:55:09 AM2/16/03
to
On Sun, 16 Feb 2003 09:28:21 +0100, Sabine Loss <bi...@kasperhausen.de>
wrote:


>Woher weißt Du, daß Andreas Ironiedetektor dejustiert ist und nicht
>Deiner?

So wie die Welt in gut und böse eingeteilt wird (die Einteilung wird
selbstverfreilich von den Guten vorgenommen), legen die mit den
optimal justierten Ironiedetektoren die Grenzwerte fest.

Sollte die Achse des Bösen auch quer über meine Pizza laufen, bitte
ich um unverzügliche Benachrichtigung.


MfG

Frank

Hans-Hasso Stamer

unread,
Feb 16, 2003, 9:53:40 AM2/16/03
to
Anja vom Stein <Nutz...@freenet.de> wrote:

> ObUnmut: kaum ist die Wende vorbei, legen Zonis westliche Standards an
> ihre Suppenküche an.

Nicht alle. Manche haben auch erkannt, daß im Westen frisch
verarbeitete, naturbelassene Lebensmittel durchaus zu haben sind, wenn
auch zu erhöhtem Preis.
Die übliche, konservierungsmittelstabilisierte und deshalb in großen
Mengen produzierbare ond ohne Frischezwang republikweit verteilte, hart
an den Abgründen des dort nicht mehr geltenden Lebensmittelrechts vorbei
zusammengemixte standardisierte Chemiesättigungsbeilage hat allerding
den großen Vorteil, den Geldbeutel nicht zu belasten und wird deshalb
auch gerade in Krisenzeiten oft auch von Personen vorgezogen, die es
durchaus besser wissen.

HH, kulinarisch auf Geburtstagsfeier bestens von einer Frau versorgt,
die nicht nur gut kochen kann, sondern es auch oft tut. Allerdings waren
die meisten der zahlreichen anwesenden Gäste auf Diät, und so stehen
hier noch viele Köstlichkeiten von A wie Ananas über L wie Lachs bis Z
wie Zucchinisuppe herum, während ich mich mit einer veritablen Grippe
abplagen muß:-(

--
"Die Hölle sind immer die anderen"
Sartre

Hans-Hasso Stamer

unread,
Feb 16, 2003, 9:53:43 AM2/16/03
to
Torsten Müller <Homun...@gmx.net> wrote:

> Nebenbei, Sabine kocht nicht nur besser, man kann sich mit ihr sogar
> über Politik unterhalten.

Das kann ja man nicht mal(!) mit den meisten Männern, es sei denn, sie
teilen sowieso schon den eigenen Standpunkt.

HH

frank paulsen

unread,
Feb 16, 2003, 2:49:14 PM2/16/03
to
Anja vom Stein <nutz...@freenet.de> writes:

> hhst...@gmx.de (Hans-Hasso Stamer) wrote:
[Politik diskutieren]


>>Das kann ja man nicht mal(!) mit den meisten Männern, es sei denn, sie
>>teilen sowieso schon den eigenen Standpunkt.
>

> Deswegen tun sie es eben lieber mit Frauen.

ausser zu abschleppzwecken wohl eher nicht.

> Manchmal sind sie richtig süß dabei. Z.B. wenn sie versuchen,
> einer Politologin zu erklären, welche tiefschürfenden Einblicke man
> schon aus einer oberflächlichen Zeitungslektüre gewinnen kann. Vor
> allem, wenn sie dann noch damit punkten wollen, dass sie Spiegel lesen.

Spiegel liest mann auch nicht, du hast da irgendwas seltsames,
imitiertes beobachtet. anders kann ich mir das nicht erklaeren.

> Manche können auch noch so richtig schöen staunen. Z.B. darüber, dass
> PolitikerInnen nie das tun, was sie sagen, oder dass es gar nicht der
> Problemdruck ist, der die politische Lösungen bestimmt.

Nahles, die <censored>, hat mich mal voellig zur sau machen wollen,
weil ich im anschluss an ein gemeinsam gehaltenes seminar ueber
Sexualitaet und Schule, auf dem sie stundenlang ueber offenheit und
toleranz fabulierte, das tier mit den zwei ruecken in ihrem zimmer
inszenierte.

den rest der nacht habe ich dann mit der kleinen und einer flasche
vodka diskutiert, wieso gerade weibliche politiker das reden mit
gespaltener zunge so hervoragend beherrschen. in einem verdammten
personenaufzug, weil ich mein bett einem SchwuSo abgetreten hatte.

> Unmut: Auch das verliert seinen Reiz, wenn man nicht gerade
> Alkoholikerin ist.

da koennte ich ein wenig nachhilfe leisten, oeffnete ich doch soeben
eine flasche eines 97er Riesling aus dem Rheingau.

> BTW ist es eine interessante Beobachtung, dass Männer, mit denen man
> sich über Politik unterhalten kann, meist auch noch das Kochen
> beherrschen.

das haengt sicher damit zusammen, dass die typischen in der kueche
empfangbaren radiosendungen sich bereits auf hausfrauenniveau befinden.

--
frobnicate foo

Ulf Gutschmidt

unread,
Feb 16, 2003, 3:21:18 PM2/16/03
to
Anja vom Stein schrieb
> Sogleich zeigte sich, dass das politische Informationsniveau jenes
> Mannes (welcher übrigens auch gerne dem Rheingauischen Riesling
> zuspricht) sogar datu-Niveau erreicht: "Drewermann? Ist das nicht der
> mit dem Pulli?"

Falsche Schlange!
Ich habe lediglich eingeworfen, daß H.H.S. mal einen ähnlichen Pullover
trug.
Daraus irgendwas[tm] zu folgern, ist unfair.
Naja, ich verstehe sowieso nichts davon, was der Drewermann erzählt,
aber es klingt so angenehm einschläfernd.

> [2] angelegentlicher Unmut: es ist ja nicht immer unmuterregend, wenn
> Unmutige hier durchreisen wollen. Die Chancen auf eine gemeinsame
> Flaschenleerung würden sich jedoch immens erhöhen, wenn man sich mehr
> als einen Tag vorher ankündigte.

Man kündigt sich ein halbes Jahr vorher an, übernachtet einmal - und hat
die Göttingen-Dosis für ein ganzes Jahr aufgenommen.

UG

Andreas Iwanowitsch

unread,
Feb 16, 2003, 3:30:11 PM2/16/03
to
frank paulsen schrieb:

> da koennte ich ein wenig nachhilfe leisten, oeffnete ich doch soeben
> eine flasche eines 97er Riesling aus dem Rheingau.

Bitte spezifizieren - was steht da sonst noch auf dem Etikett?

Deine wasabiverseuchten Geschmacksnerven können den Unterschied zu
tetrapakabgefüllter Aldiplörre wahrscheinlich nicht mehr ausmachen,
daher erkläre ich mich großmütig zur Entsorgung bereit.

Andreas

Andreas Iwanowitsch

unread,
Feb 16, 2003, 3:30:15 PM2/16/03
to
Anja vom Stein schrieb:

[über irgendein weibliches Wesen, das zu kennen ich nicht das Unglück
habe]
> hochkommender Unmut: einmal in einem Zug nach Bonn im gleichen Abteil
> mit der erwähnten Person gesessen zu haben. Handies waren schon
> erfunden. Somit war es nicht mehr möglich, eine Zeitung zu lektürieren,
> denn es lässt sich nicht leugnen, dass diese Frau das Reden beherrscht.
> Ich bin seitdem sogar sicher, dass sie mehr als zwei als zwei Zungen
> hat.

Also eine normale VertreterIn ihres Geschlechts.

A.

Andreas Iwanowitsch

unread,
Feb 16, 2003, 3:31:25 PM2/16/03
to

frank paulsen

unread,
Feb 16, 2003, 4:35:58 PM2/16/03
to
Andreas Iwanowitsch <andreas.i...@gmx.de> writes:

> frank paulsen schrieb:
>
>> da koennte ich ein wenig nachhilfe leisten, oeffnete ich doch soeben
>> eine flasche eines 97er Riesling aus dem Rheingau.
>
> Bitte spezifizieren - was steht da sonst noch auf dem Etikett?

11.5%

irgendwas von "Kabinett Trocken, Hattenheimer Schützenhaus" steht da
auch noch drauf, aber das interessiert wg:

> Deine wasabiverseuchten Geschmacksnerven können den Unterschied zu
> tetrapakabgefüllter Aldiplörre wahrscheinlich nicht mehr ausmachen,

eh keine sau.

> daher erkläre ich mich großmütig zur Entsorgung bereit.

sorry, ich muss jetzt ganz fix den zug zu Göttinnen erreichen...

Torsten Müller

unread,
Feb 17, 2003, 3:08:25 AM2/17/03
to
frank paulsen <frank....@gmx.net> schrieb:

> [Politik diskutieren]
>
> > > Das kann ja man nicht mal(!) mit den meisten Männern, es sei
> > > denn, sie teilen sowieso schon den eigenen Standpunkt.
> >
> > Deswegen tun sie es eben lieber mit Frauen.
>
> ausser zu abschleppzwecken wohl eher nicht.

Weiß nicht. Ich hab - gerüchteweise - schonmal davon gehört, daß es
durchaus auch einige kluge Exemplare gäbe.

> Spiegel liest mann auch nicht, du hast da irgendwas seltsames,
> imitiertes beobachtet. anders kann ich mir das nicht erklaeren.

Danke, f.p. - ich dachte schon, ich wäre der Einzige [1]. Ich bekenne
ferner, auch kein stern- oder focus- oder $(SONSTIGEPOLITNUTTE)-Leser
zu sein. Und - arbeite ich vielleicht in der Werbung, daß ich mir eine
Werbefachzeitschrift kaufen muß?

> Nahles, die <censored>, hat mich mal voellig zur sau machen wollen,
> weil ich im anschluss an ein gemeinsam gehaltenes seminar ueber
> Sexualitaet und Schule, auf dem sie stundenlang ueber offenheit und
> toleranz fabulierte, das tier mit den zwei ruecken in ihrem zimmer
> inszenierte.

(Ein Kamel?)

Also wenn ich die Nahles im TV sehe, denk ich immer, die wurde in den
80ern eingefroren und jetzt wieder "erfolgreich" aufgetaut. Sie
erinnert mich vielfach an den Typus der berufsmäßigen
FDJ-Funktionärin, wie ich ihn zigfach kennengelernt habe.

T.M.

Torsten Müller

unread,
Feb 17, 2003, 4:22:49 AM2/17/03
to
Erik Braun <er...@pax07e3.mipool.uni-jena.de> schrieb:

> den Leuten ist schon bewußt, daß sie ihr Geld auf einem eher
> unpopulärem Gebiet verdienen. Ich verweise dazu auf die lesenwerte
> FAQ: http://www.dragoco.com/de/flavors/faq/index.jsp

Der folgende Absatz befremdet mich irgendwie:

Unser reichhaltiger Lebensmittelkorb enthält viele Produkte,
die es ohne Aromen gar nicht gäbe. Typische Beispiele sind
Limonaden, Spirituosen, ...

Ohne Aromen gäbe es keine Spirituosen?

... Knabberartikel, Speiseeis, Zucker- und Schokoladenwaren,
Backwaren, Suppen, Saucen, Fertiggerichte und Dessertspeisen.
Hartkaramellen und Limonaden würden ohne Aroma nicht nach
Erdbeere oder Zitrone, sondern nur süß schmecken.

Was heißt "nicht gäbe"? Ich könnte dem Verfasser eine erstklassige
Limonade hinlegen, die ausnahmslos aus Natur besteht, absolut ohne
künstliche Aromen. "Suppen"??? Wie krank muß man sein, um nicht einmal
mehr einen ordentlichen Bohnen- oder Linseneintopf hinzukriegen?

T.M.

P.S.: Ich verspies gerade einen ausführlich gewaschenen (!) Apfel. Nun
riecht meine rechte Hand nach Schwefel. Könnte mir einer der hier
anwesenden Chemiker bitte mal erklären, ob das ein künstliches Aroma
ist und warum ich das gut finden soll?

Peter Lemken

unread,
Feb 17, 2003, 4:48:21 AM2/17/03
to
Torsten Müller <Homun...@gmx.net> wrote:

[Nix Spiegelleser]

> Danke, f.p. - ich dachte schon, ich wäre der Einzige [1].

[1] No such footnote. Ist aber auch nicht notwendig.

> Ich bekenne ferner, auch kein stern- oder focus- oder
> $(SONSTIGEPOLITNUTTE)-Leser zu sein.

Herr und Meister, erleuchte mich: Woher beziehst Du denn Deine Informationen
zu tagespolitischen Themen? Deine Meinung bildest Du Dir wie und mit
welchem Material? Liest Du den ganzzen Tag NZZ oder fas.org? Investigativer
Journalismus ist per se Scheiße, oder wie darf man das verstehen?

Im übrigen finde ich die Bewußtverweigerer unserer Mediengesellschaft, für
die es ein Merkmal von eigener Wertigkeit ist, bestimmte Medien (scheißegal
ob Zeit, Spiegel oder ComputerBlöd) mit dem Mienenspiel des
alleinseligmachenden Wahrheitsanspruchs als nicht lesenswert zu abzutun,
genauso peinlich wie schon vor 30 Jahren, als es einige wenige meiner
Mitschüler für extrem cool hielten, daß ihre Eltern ihnen das Fernsehen
verboten.

Natürlich waren das diejenigen, die auf Kindergeburtstagen als erste die
Glotze okkupierten. Der Kultstatus des Ignoranten war auch damals schon
schal.

Peter Lemken
Berlin

--
Je suis Marxiste, tendance Groucho.

Andreas Iwanowitsch

unread,
Feb 17, 2003, 4:59:47 AM2/17/03
to
Peter Lemken schrieb:

> Im übrigen finde ich die Bewußtverweigerer unserer Mediengesellschaft, für
> die es ein Merkmal von eigener Wertigkeit ist, bestimmte Medien (scheißegal
> ob Zeit, Spiegel oder ComputerBlöd) mit dem Mienenspiel des
> alleinseligmachenden Wahrheitsanspruchs als nicht lesenswert zu abzutun

Manchmal findet sich was lesenswertes:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,236393,00.html

Das Offensichtliche bemerkenswert gut in Worte gefaßt.

Andreas

Torsten Müller

unread,
Feb 17, 2003, 5:12:12 AM2/17/03
to
pe...@strg-alt-entf.org (Peter Lemken) schrieb:

> > Danke, f.p. - ich dachte schon, ich wäre der Einzige [1].
>
> [1] No such footnote. Ist aber auch nicht notwendig.

Mist. Nun hat es mich also auch erwischt und ich darf z.B. Anja nicht
mehr diesbezüglich tadeln. So wird man untadelig.

> Der Kultstatus des Ignoranten war auch damals schon schal.

Du ärgerst Dich ja nur, weil ich dem paulsen zugestimmt hatte.

T.M.

Peter Lemken

unread,
Feb 17, 2003, 5:15:57 AM2/17/03
to

Ja ja, das hat Hitler auch schon gemacht: Vom Krieg faseln, um von Problemen
in der Innenpolitik abzulenken.

<d & r>

Peter Lemken

unread,
Feb 17, 2003, 5:17:01 AM2/17/03
to
Torsten Müller <Homun...@gmx.net> wrote:
> pe...@strg-alt-entf.org (Peter Lemken) schrieb:

>
>> Der Kultstatus des Ignoranten war auch damals schon schal.
>
> Du ärgerst Dich ja nur, weil ich dem paulsen zugestimmt hatte.

Nein, meine Verärgerung findet eher auf einer Metaebene statt.

frank paulsen

unread,
Feb 17, 2003, 5:22:30 AM2/17/03
to
Homun...@gmx.net (Torsten Müller) writes:

> frank paulsen <frank....@gmx.net> schrieb:
>
>> [Politik diskutieren]
>>

>> ausser zu abschleppzwecken wohl eher nicht.
>
> Weiß nicht. Ich hab - gerüchteweise - schonmal davon gehört, daß es
> durchaus auch einige kluge Exemplare gäbe.

ohne frage. die wissen dann aber auch, dass politikdiskussionen
immanent sinnlos sind: entweder man vertritt eine mindermeinung, die
eh nicht durchsetzbar ist, oder man vertritt eine mehrheitsmeinung,
was den anlass zur diskussion entfallen laesst.

> Also wenn ich die Nahles im TV sehe, denk ich immer, die wurde in den
> 80ern eingefroren und jetzt wieder "erfolgreich" aufgetaut. Sie
> erinnert mich vielfach an den Typus der berufsmäßigen
> FDJ-Funktionärin, wie ich ihn zigfach kennengelernt habe.

sie verdankt ihre karriere einer umstruktierung der
Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, fuer die Friedhelm Farthmann
das schoene wort "Tittensozialismus" praegte.

meine weitgehende fernsehabstinenz (am 9.3 gehts wieder los) hat mich
zum glueck davor bewahrt, ihrer angesichtig zu werden, die photos auf
der homepage unterstuetzen aber deinen eindruck.

http://www.andreanahles.de/Bilder/Nahles-Rede-SPD.jpg

--
frobnicate foo

Torsten Müller

unread,
Feb 17, 2003, 6:15:21 AM2/17/03
to
frank paulsen <frank....@gmx.net> schrieb:

> http://www.andreanahles.de/Bilder/Nahles-Rede-SPD.jpg

Sach ma, ist das etwa ein Mittelfinger?

T.M.

Hans-Hasso Stamer

unread,
Feb 17, 2003, 6:37:07 AM2/17/03
to
frank paulsen <frank....@gmx.net> wrote:

> da koennte ich ein wenig nachhilfe leisten, oeffnete ich doch soeben
> eine flasche eines 97er Riesling aus dem Rheingau.

Prost, denn der 97 war in fast allen Lagen ein sehr guter oder
ausgezeichneter Jahrgang.

HH, mit Weinlexikon auf dem Mac

Hans-Hasso Stamer

unread,
Feb 17, 2003, 6:37:08 AM2/17/03
to
Anja vom Stein <nutz...@freenet.de> wrote:

> BTW ist es eine interessante Beobachtung, dass Männer, mit denen man
> sich über Politik unterhalten kann, meist auch noch das Kochen
> beherrschen.

Das muß etwas mit "Lebensart" zu tun haben.

Hans-Hasso Stamer

unread,
Feb 17, 2003, 6:37:10 AM2/17/03
to
Peter Lemken <pe...@strg-alt-entf.org> wrote:

> Natürlich waren das diejenigen, die auf Kindergeburtstagen als erste die
> Glotze okkupierten. Der Kultstatus des Ignoranten war auch damals schon
> schal.

Kann ich gut verstehen, diese Kinder.


Vorweg dies: Zu DDR-Zeiten war TV unverzichtbar, denn der interessantere
Teil der "Welt" fand hinter der Mauer statt und es war schon ein
Unterschied, ob man daran "bildlos" oder "bildhaft" teilnehmen konnte.

Nicht zu vergessen: TV war bis zum Siegeszug der Privaten eine durchaus
sehenswerte Angelegenheit.

Kinder "mit Gewalt" vom TV fernzuhalten, davon halte ich nichts, denn
sie lernen dadurch nicht den vernünftigen Umgang mit dem Medium. Und
dann verfallen sie ihm um so schneller und dauerhafter, wie von dir
beobachtet.
Ich selbst kann das auch nicht so, wie ich es gern möchte und habe
deshalb TV ganz abgeschafft - nix Kultstatus, nix Ignorant.

Seitdem habe ich mehr Zeit, mehr Spaß am Kino und vermisse eigentlich
nichts.

Hans-Hasso Stamer

unread,
Feb 17, 2003, 6:37:09 AM2/17/03
to
Torsten Müller <Homun...@gmx.net> wrote:

> Also wenn ich die Nahles im TV sehe, denk ich immer, die wurde in den
> 80ern eingefroren und jetzt wieder "erfolgreich" aufgetaut. Sie
> erinnert mich vielfach an den Typus der berufsmäßigen
> FDJ-Funktionärin, wie ich ihn zigfach kennengelernt habe.

Mit Befriedigung stelle ich fest, daß meine nunmehr 3-jährige
TV-Abstinenz endlich Früchte trägt. Endlich mal ein Name, den ich noch
nie gehört habe, zu dem mir kein Gesicht einfällt und den einem auch
nicht diverse Webportale um die Ohren schlagen, wie z.B. die Teilnehmer
an einem kollektiven Topfschlagen namens "D sucht den Superstar".Diese
Gehirnwäsche wider Willen mit den ewig gleichen Themen war schon sehr
unmuterregend.

H"AlleinderPlatzgewinnlohntdieAbschaffungdesFernsehers"H

Thomas Steffen

unread,
Feb 17, 2003, 6:47:10 AM2/17/03
to
Andreas Iwanowitsch <andreas.i...@gmx.de> writes:

> Manchmal findet sich was lesenswertes:
> http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,236393,00.html
>
> Das Offensichtliche bemerkenswert gut in Worte gefaßt.

Naja, zum Ablenken gehören immer zwei, und in einer modernen
Gesellschaft sogar drei. Insofern sind Klagen eines Journalisten über
die mediengerechte Inszenierung der Regierung mehr als scheinheilig.

UNMUT darüber, dass das hier niemand merkt, wenn man es nicht selber
schreibt. :-)
--
Thomas

Thomas Steffen

unread,
Feb 17, 2003, 6:52:22 AM2/17/03
to
Homun...@gmx.net (Torsten Müller) writes:

> Der folgende Absatz befremdet mich irgendwie:
>
> Unser reichhaltiger Lebensmittelkorb enthält viele Produkte,
> die es ohne Aromen gar nicht gäbe. Typische Beispiele sind
> Limonaden, Spirituosen, ...
>
> Ohne Aromen gäbe es keine Spirituosen?

Eigenartig, nicht wahr? Hingegen kann ich auf (chemische) Limonade
sehr gut verzichten, egal ob braun oder klar, mit oder ohne Koffein.

> ... Knabberartikel, Speiseeis, Zucker- und Schokoladenwaren,
> Backwaren, Suppen, Saucen, Fertiggerichte und Dessertspeisen.
> Hartkaramellen und Limonaden würden ohne Aroma nicht nach
> Erdbeere oder Zitrone, sondern nur süß schmecken.
>
> Was heißt "nicht gäbe"? Ich könnte dem Verfasser eine erstklassige
> Limonade hinlegen, die ausnahmslos aus Natur besteht, absolut ohne
> künstliche Aromen. "Suppen"??? Wie krank muß man sein, um nicht
> einmal mehr einen ordentlichen Bohnen- oder Linseneintopf
> hinzukriegen?

Backen klappt eigentlich auch recht gut ohne künstliche Aromen.
Vanille gibt es nicht nur in kleinen Fläschchen, und auch der Name
geriebene Orangenschalen kommt nicht von ungefähr.

Ok, einfach die Backmischung in die Backmaschine streuen ist bequemer
(und gegebenenfalls immer noch besser, als Kuchem beim "Bäcker" zu
kaufen...).

> P.S.: Ich verspies gerade einen ausführlich gewaschenen (!) Apfel.
> Nun riecht meine rechte Hand nach Schwefel. Könnte mir einer der
> hier anwesenden Chemiker bitte mal erklären, ob das ein künstliches
> Aroma ist und warum ich das gut finden soll?

Also meines bescheidenen Wissens sind Äpfel gewachst. Abwaschen hat
also so gut wie keinen Effekt, solange man keine Seife verwendet (und
auch das hat seine Schattenseiten). Insofern würde ich vermuten, dass
der Apfel gegen Schädlinge behandelt wurde. Alles andere wäre auch
sehr unwahrscheinlich.
--
Thomas

Benedikt Rosenau

unread,
Feb 17, 2003, 7:00:15 AM2/17/03
to
Peter Lemken <pe...@strg-alt-entf.org> schrieb:

[...]

> Ja ja, das hat Hitler auch schon gemacht: Vom Krieg faseln, um von Problemen
> in der Innenpolitik abzulenken.

Ich bitte Dich. Sowas hat schon eine ehemalige Präsidentin des
Bundesverfassungsgerichts gestürzt. Rumsfeld hingegen darf alles
und ist ein großer Diplomat.

Wo wir dabei sind: ein jemand, der Deine Sig zitierte, verwies auch
darauf, dass Bush und Hitler bei Google mehr Treffer ergäbe als Saddam
und Hitler (218000 zu 89600).

Wie eigenartig
Benedikt

Benedikt Rosenau

unread,
Feb 17, 2003, 7:39:22 AM2/17/03
to
Hans-Hasso Stamer <hhst...@gmx.de> schrieb:

[Nahles]

> Mit Befriedigung stelle ich fest, daß meine nunmehr 3-jährige
> TV-Abstinenz endlich Früchte trägt. Endlich mal ein Name, den ich noch
> nie gehört habe, zu dem mir kein Gesicht einfällt und den einem auch
> nicht diverse Webportale um die Ohren schlagen, wie z.B. die Teilnehmer
> an einem kollektiven Topfschlagen namens "D sucht den Superstar".

Deine Systeme sind außerhalb des roten Bereichs. Andrea Nahles ist jemand,
der von SPD-Wählern, die sich für links halten, für wichtig erachtet wird.

Man erkennt schon daran, dass ihr keine Bedeutung beikommt.
Benedikt

Anja vom Stein

unread,
Feb 17, 2003, 5:47:55 PM2/17/03
to
pe...@strg-alt-entf.org (Peter Lemken) schrieb:

>Torsten Müller <Homun...@gmx.net> wrote:
>
>[Nix Spiegelleser]
>
>> Danke, f.p. - ich dachte schon, ich wäre der Einzige [1].
>
>[1] No such footnote. Ist aber auch nicht notwendig.
>
>> Ich bekenne ferner, auch kein stern- oder focus- oder
>> $(SONSTIGEPOLITNUTTE)-Leser zu sein.

>Herr und Meister, erleuchte mich:

Ich übernehme mal, weil der Herr Meister schon längst im Bettchen sein
dürfte.

>Woher beziehst Du denn Deine Informationen
>zu tagespolitischen Themen? Deine Meinung bildest Du Dir wie und mit
>welchem Material? Liest Du den ganzzen Tag NZZ oder fas.org? Investigativer
>Journalismus ist per se Scheiße, oder wie darf man das verstehen?

Ich denke, von Herrn Meister behaupten zu können, dass er um die
Erfindung des internets weiß. Möglicherweise hat er sogar schon ganz
allein herausgefunden, dass es große und kleine Tageszeitungen darin
gibt, sowie große und kleine Zeitungssuchmaschinen, welche man
personalisieren kann. Je nach Geschmack auch etwas buntere
Nachrichtendienste, oder homepages von Organisationen,
welche Expertise zu einem aktuellen Thema versammeln. Mailinglisten.[}]
Uli Wickert.[%] Gut informierte ZeitungsgenossInnen (selbst in datu zu
finden.) Von allen Seiten zugeschickte links.

>Im übrigen finde ich die Bewußtverweigerer unserer Mediengesellschaft, für
>die es ein Merkmal von eigener Wertigkeit ist, bestimmte Medien (scheißegal
>ob Zeit, Spiegel oder ComputerBlöd) mit dem Mienenspiel des
>alleinseligmachenden Wahrheitsanspruchs als nicht lesenswert zu abzutun,
>genauso peinlich wie schon vor 30 Jahren, als es einige wenige meiner
>Mitschüler für extrem cool hielten, daß ihre Eltern ihnen das Fernsehen
>verboten.

Ist es auch peinlich, wenn man sich über solche Medienverweigerer
erhaben fühlt, die der Monokultur den Vorzug geben und meinen, sie
müssten bestimmte Blätter nur deshalb lesen, weil die halbe Republik es
tut?

Nicht, dass es nicht informativ sein könnte, zu erfahren, was die
Meinung der halben Bevölkerung prägt. Allerdings verschafft es einem
schon ein Bewusstsein von Höherwertigkeit, wenn man zu so einigen
Spiegel-Themen rudimentäres wissenschaftliches Hintergrundwissen
besitzt und allwöchentlich erleben muss, wie genau dieses der
Leserschaft vorenthalten wird.

Ich weiß außerdem nicht, was an einer sensationsgeilen Aufmache in einer
Aneinanderreihung aus dem Sinnzusammenhang gerissener Sätze besonders
investigativ sein soll. Schon gar nicht, wenn deren Dramatik durch
getrickste Statistiken unterstrichen wird.
Sollten die Skandale, die der Spiegel dankenswerterweise ab und zu noch
aufdeckt, ebenso gründlich recherchiert sein, kann ich auch gleich die
noch bunteren Blätter lesen.

Der schlimmste Unmut in diesem Blatt ist jedoch, dass es immer noch als
halbwegs intellektuelles wahrgenommen wird. Bei Stern und Focus
glauben die Leute höchstens zwei Drittel, beim Spiegel jedoch mindestens
neun Zehntel.

Wenn es dann doch noch ab und zu ein Exemplar jener LeserInnen geben
sollte, die sich einen breiten Überblick verschaffen und sowohl führende
deutsche als auch englischsprachige Postillen zu sich nehmen, ist das
cool. Denen würde der Herr Meister sicher erlauben, sich auch mal ins
mediale Rotlichtmilieu zu begeben. Julia muss es ja nicht erfahren.


Gruß,
Anja
die jetzt brav die Adresse wechseln wird,
damit sie wieder dahin schlüpfen kann,
wo sie herkam

[}]z.B. us-war-on...@ilpostino.jpberlin.de

[%] Man kann von seinem Augenzwinkern halten was man will, aber wenn es
darauf ankommt, finden die Tagesthemen immer noch passende Worte.
Neulich z.B., als Immo Vogel in seinem Kommentar Herrn Busch u.a. wissen
ließ, er möge mit seinem Verhalten gegenüber Deutschland bitte nicht
unsere Intelligenz beleidigen.

Torsten Müller

unread,
Feb 18, 2003, 1:32:24 AM2/18/03
to
Anja vom Stein <nutzlose!@freenet.de> schrieb:

> > [fehlende Fußnote]


> >
> > Mist. Nun hat es mich also auch erwischt und ich darf z.B. Anja
> > nicht mehr diesbezüglich tadeln. So wird man untadelig.
>

> Habe ich was verpasst? Seit wann muss man hier untadelig sein, um
> anderen ein bisschen Holz aus den Augen zu ziehen? [&]

OK, dann kann ich ja gleich mal sagen, daß mich Deine neuen Fußnoten
mehr nerven als früher. Ich steh auf Nummern.

> Könnte der Herr Homunkulus die Evolution nicht ein bisschen
> zurückdrehen, so dass man bis auf den Abgrund der Seele blicken
> würde täte man ihm tief in die verdrehten Augen schauen.

Da fehlt ein Komma, dessentwegen ich den Satz dreimal lesen mußte, um
ihn zu kapieren. Im Übrigen steht es Dir frei, hinzuschauen, wohin Du
willst.

> Unmut: gruselige Gleichnisse.

*Unmut*. Ich war letztens zum ersten Mal in meinem Leben in einer
Videothek, denn der mir nun neuerdings eröffnete visuelle Abgrund
sinnloser Mediensucht zieht mich magisch an [1]. Also solche
Videotheken sind ja wahre Horrorkabinette! Eine solche Konzentration
an langweiligen Streifen ist wirklich bemerkenswert. Ich wüßte auch
gar nicht, ob überhaupt ein nichtamerikanischer Film dabei war. Und
dann war da mitten im Laden eine Tür, da mußte man klingeln, um
hineinzukommen, denn das ging nur, wenn man über 18 war. Das bin ich
zwar knapp, aber das hab ich mich dann doch nicht getraut, denn ich
wollte erst gar nicht wissen, was Erwachsene sich zumuten, wenn Kinder
und Jugendliche schon so einen Müll sehen müssen.

T.M.

[1] Ich kann's ja zugeben: ich suchte richtigen miesen Dreck, z.B.
"Die Nacht der reitenden Leichen" ... Ich citiere mal einen Fan:

Dieser Film hatt bei mirm 1972 als ich ihn als
vierzehnjähriger sah, eine seelische Krankheit ausgelöst. Wenn
ich von einer seelische Erkrankung spreche die deiser Film bei
mir ausgelöst hatt, meine ich daß nicht unbedingt im
pathologischen Sinn, sondern daß er ein Tor in eine Welt
geöffnet hatte die ich bis dahin nicht kannte. Gott sei Dank
hatt meine Freundin die ich ein Jahr später, ironischerweise
in einer Diskothek kennenlernte, wo auch Filme liefen, und an
dem Tag lief gerade "Die Rückehr der reitenden Leichen" Auf
jeden Fall hatt meine damalige FreundinChristine dieses Tor
wieder versschlossen. Für alle Zeiten. Und dafür bin ich Ihr
heute noch dankbar.

Das klingt vielversprechend, oder? Man kann die seelische Erkrankung
noch richtig erkennen.

Torsten Müller

unread,
Feb 18, 2003, 2:04:53 AM2/18/03
to
Anja vom Stein <SoNut...@freenet.de> schrieb:

> Der schlimmste Unmut in diesem Blatt ist jedoch, dass es immer noch
> als halbwegs intellektuelles wahrgenommen wird. Bei Stern und Focus
> glauben die Leute höchstens zwei Drittel, beim Spiegel jedoch
> mindestens neun Zehntel.

Das ist der Punkt. Was vom Fernsehen zu erwarten ist, selbst von
staatlichen Programmen, leuchtet jedem früher oder später ein. Daß
aber die übrigen Medien (Rundfunk, Zeitungen, Zeitschriften, Internet,
CDROMs, Bücher) - jeweils mehr oder weniger - ebenso Teil des Ganzen
sind, wird vielfach ignoriert, obwohl sie teilweise aus denselben
Verlagen kommen. Solche Art Erzeugnisse des Medienjournalismus',
insbesondere politische Magazine, sind in meinen Augen sprichwörtlich
_Fernsehen in gedruckter Form_. Wenn ich den Jauch sein stern-TV
machen sehe, dann drängt sich mir der Vergleich förmlich auf. Und ist
der Spiegel vielleicht anders? Ist der focus anders? Ist die Time
anders? Es gibt offensichtlich eine Zielgruppe für genau diese Art
Journalismus: vermeintlich kritisch, vermeintlich intellektuell,
vermeintlich vielseitig interessiert, ganz sicher allerdings zur
kaufkräftigen, erfolgreichen, gebildeten Mittelschicht gehörende meist
männliche Personen. Und nicht selten wird - und das ist das
Gefährliche daran - eine dort geäußerte Meinung für heilig erklärt,
nicht etwa weil sie so kompetent, umfassend und historisch richtig
wäre, sondern einfach weil sie im Spiegel stand!

T.M.

Thomas Steffen

unread,
Feb 18, 2003, 4:14:49 AM2/18/03
to
Anja vom Stein <nutzlose!@freenet.de> writes:

> Hätte, hätte, hätte. Sorry, ich hätte fast vergessen, dass wir ja
> von Politikdiskussionen zwischen Gockeln reden. Von denen darf es
> natürlich auf jeder Arena nur einen Überlebenden geben, sonst muss
> er sich anschließend auch noch um die abzuschleppende Henne prügeln.

Tja, ohne Frauen wäre die Welt um einiges friedlicher.

Thomas

PS: Ok, wo ist die Chauvi-Kasse?

Thomas Steffen

unread,
Feb 18, 2003, 4:31:10 AM2/18/03
to
Anja vom Stein <SoNut...@freenet.de> writes:

> Ist es auch peinlich, wenn man sich über solche Medienverweigerer
> erhaben fühlt, die der Monokultur den Vorzug geben und meinen, sie
> müssten bestimmte Blätter nur deshalb lesen, weil die halbe Republik
> es tut?

Tja, das ist Wirtschaft, oder? Seit ich ein Gratisabo vom Handelsblatt
beziehe (wie bin ich nur auf diese Schnappsidee gekommen?), glaube ich
auch an Metanachrichten. Ob wahr oder falsch, relevant oder
langweilig: allein die Tatsache, dass die halbe Republik es gelesen
hat, führt zu entsprechenden wirtschaftlichen Auswirkungen. Deswegen
hat das Handelsblatt etwas von einer Presseschau, etwas von einer
oberflächlichen Technologiezeitschrift und etwas von Anlegermagazin
(schlecht gemacht wäre hier redundant, oder?).

> Allerdings verschafft es einem schon ein Bewusstsein von
> Höherwertigkeit, wenn man zu so einigen Spiegel-Themen rudimentäres
> wissenschaftliches Hintergrundwissen besitzt und allwöchentlich
> erleben muss, wie genau dieses der Leserschaft vorenthalten wird.

Gibt es dafür eigentlich einen Grund? Will man die Leserschaft nicht
überfordern? Oder den Journalisten? Oder hebt man sich etwas für den
nächsten Artikel zu diesem Thema auf? Wollen die Leute keine
Hintergründe mehr?

Und natürlich die konstruktive Seite der Frage: wo findet man noch
Hintergründe? Bislang habe ich noch nichts gefunden, was mit der ZEIT
konkurrieren könnte, aber diese Antwort ist mir für das Thema
eigentlich zu simpel. Spiegel, naja. Seit der Focus (oder früher der
Stern) keine inhaltliche Konkurrenz mehr macht, fehlt vielleicht
einfach der Anreiz? Als Lektüre beim Arzt ist der Spiegel aber immer
wieder ein Lichtblick in der Dunkelheit (sofern vorhanden...)

> Der schlimmste Unmut in diesem Blatt ist jedoch, dass es immer noch
> als halbwegs intellektuelles wahrgenommen wird. Bei Stern und Focus
> glauben die Leute höchstens zwei Drittel, beim Spiegel jedoch
> mindestens neun Zehntel.

Und dabei wissen wir doch alle, dass der Wettbewerb immer wieder zur
Angleichung der Angebote führt. Weil jeder meint, die optimale
Mischung für den Massenmarkt finden zu müssen.

UNMUT dazu: gerade wieder ein Interview von irgendeinem ZDF-Fuzi
gelesen. Darin warnt er davor, in die "Seriösitätsfalle" zu tappen.
Also wenn Seriösität bei denen mittlerweile ein Schimpfwort ist, dann
sollte man den Laden doch einfach dicht macht. Unseriös kann RTL
einfach besser.

> Wenn es dann doch noch ab und zu ein Exemplar jener LeserInnen geben
> sollte, die sich einen breiten Überblick verschaffen und sowohl
> führende deutsche als auch englischsprachige Postillen zu sich
> nehmen, ist das cool.

Aber Papier ist doch nicht mehr hipp genug in der heutigen Welt (und
ein Aufpreis dafür, dass es die Zeitung hier erst am Folgetag gibt,
ist auch wirklich etwas heftig). Nein, heute muss alles bunt und
bewegt sein, also BBC World und TV5. Schaut die eigentlich jemand?
Oder schnappt da wieder die Seriösitätsfalle zu?
--
Thomas

Peter Lemken

unread,
Feb 18, 2003, 4:32:58 AM2/18/03
to
Torsten Müller <Homun...@gmx.net> wrote:

> Das ist der Punkt. Was vom Fernsehen zu erwarten ist, selbst von
> staatlichen Programmen, leuchtet jedem früher oder später ein. Daß
> aber die übrigen Medien (Rundfunk, Zeitungen, Zeitschriften, Internet,
> CDROMs, Bücher) - jeweils mehr oder weniger - ebenso Teil des Ganzen
> sind, wird vielfach ignoriert, obwohl sie teilweise aus denselben
> Verlagen kommen. Solche Art Erzeugnisse des Medienjournalismus',
> insbesondere politische Magazine, sind in meinen Augen sprichwörtlich
> _Fernsehen in gedruckter Form_. Wenn ich den Jauch sein stern-TV
> machen sehe, dann drängt sich mir der Vergleich förmlich auf. Und ist
> der Spiegel vielleicht anders? Ist der focus anders? Ist die Time
> anders? Es gibt offensichtlich eine Zielgruppe für genau diese Art
> Journalismus: vermeintlich kritisch, vermeintlich intellektuell,
> vermeintlich vielseitig interessiert, ganz sicher allerdings zur
> kaufkräftigen, erfolgreichen, gebildeten Mittelschicht gehörende meist
> männliche Personen. Und nicht selten wird - und das ist das
> Gefährliche daran - eine dort geäußerte Meinung für heilig erklärt,
> nicht etwa weil sie so kompetent, umfassend und historisch richtig
> wäre, sondern einfach weil sie im Spiegel stand!

Wunderbar. Alternativen?

Poste mal Deine Bookmarks.

Sebastian Luettich

unread,
Feb 18, 2003, 6:03:13 AM2/18/03
to
* Torsten Müller schrob:

> [1] Ich kann's ja zugeben: ich suchte richtigen miesen Dreck, z.B.
> "Die Nacht der reitenden Leichen" ... Ich citiere mal einen Fan:

FANs sind per Definition bekloppt. Von dieser Serie gab es doch 3 oder
4 Teile, und ich kann mich auch noch daran erinnern, wie ich die als
kleineres Kind, jünger im Geiste als heute, des Nächtens sah. Hach, wie
schön und gar nicht unmuterregend.

Kaffee. Sulawesi, das Pfund zu 9,70 FRZ. Frisch geröstet und gemahlen.
Nicht zu teuer, sondern sein Geld definitiv wert. Nun muß ich alte Omas
überfallen um mir das ständig leisten zu können.

fsck, S¹
--
I ain't got money, I ain't got fame, I ain't got much to show.
But you can't buy me, you can't own me, cuz baby I got soul.

Torsten Müller

unread,
Feb 18, 2003, 6:37:40 AM2/18/03
to
Sebastian Luettich <kinders...@superduckling.org> schrieb:

> > [1] Ich kann's ja zugeben: ich suchte richtigen miesen Dreck, z.B.
> > "Die Nacht der reitenden Leichen" ... Ich citiere mal einen Fan:
>
> FANs sind per Definition bekloppt. Von dieser Serie gab es doch 3
> oder 4 Teile,

Ja, wie bei den meisten Serien. Genaugenommen sind es vier:

Die Nacht der reitenden Leichen

Die Rückkehr der reitenden Leichen
Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen
Das Blutgericht der reitenden Leichen

Siehe z.B. auch:

http://www.buio-omega.de/MOVIES/2001/NachtRLeichen.htm

Ich finde, an solch unvergessene Meisterwerke der Filmkunst darf ruhig
mal erinnert werden.

> und ich kann mich auch noch daran erinnern, wie ich die als
> kleineres Kind, jünger im Geiste als heute, des Nächtens sah. Hach,
> wie schön und gar nicht unmuterregend.

Ja, ähnliches sagte ich mir ja auch, denn eigentlich wollte ich ja nur
Schnullerback von ihren realitätsbasierten Schlafstörungen erlösen.
Ich penne ja bei sowas sowieso immer ein.

> Kaffee. Sulawesi, das Pfund zu 9,70 FRZ.

Also mein Bedarf an Horror ist für heute gedeckt.

T.M.

frank paulsen

unread,
Feb 18, 2003, 7:23:16 AM2/18/03
to
Anja vom Stein <nutzlose!@freenet.de> writes:

> BTW: was macht eigentlich Ute Vogt so?

ihre <censored> website gibt leider nichts her, aber in meinem
hinterkopf habe ich, dass sie mit macht die treppe hochgefallen
ist und jetzt staatsekretaerin spielt.

--
frobnicate foo

Benedikt Rosenau

unread,
Feb 18, 2003, 7:39:54 AM2/18/03
to
Anja vom Stein <nutzlose!@freenet.de> schrieb unter anderem:

> Hätte, hätte, hätte. Sorry, ich hätte fast vergessen, dass wir ja von
> Politikdiskussionen zwischen Gockeln reden. Von denen darf es natürlich
> auf jeder Arena nur einen Überlebenden geben, sonst muss er sich
> anschließend auch noch um die abzuschleppende Henne prügeln.

Du sagst das, als ob es was Schlechtes wäre.
Benedikt

Torsten Müller

unread,
Feb 19, 2003, 2:11:25 AM2/19/03
to
Anja vom Stein <AchSoNu...@freenet.de> schrieb:

> Da der Herr Müller schon wieder vorzeitigen Feierabend zu begehen
> scheint,

Ich glaube, nach mehr als 10 Stunden Arbeit kann von "vorzeitig" nicht
die Rede sein.

T.M.

Matthias Warkus

unread,
Feb 17, 2003, 1:08:14 PM2/17/03
to
17 Feb 2003 09:48:21 GMT, message by
Peter Lemken <pe...@strg-alt-entf.org>:
[Nichtspiegellesen als trendiger Dünkel]

> Im übrigen finde ich die Bewußtverweigerer unserer Mediengesellschaft, für
> die es ein Merkmal von eigener Wertigkeit ist, bestimmte Medien (scheißegal
> ob Zeit, Spiegel oder ComputerBlöd) mit dem Mienenspiel des
> alleinseligmachenden Wahrheitsanspruchs als nicht lesenswert zu abzutun,
> genauso peinlich wie schon vor 30 Jahren, als es einige wenige meiner
> Mitschüler für extrem cool hielten, daß ihre Eltern ihnen das Fernsehen
> verboten.

AOL. Besser kann man es nicht sagen, auch wenn ich vor 30 Jahren noch
nicht einmal als Konzept existiert habe und noch alle meine Haare
besitze.

mawa
--
[... T]here was no region where American capital did not support local
labour. Moreover the American press, gramophone, radio, cinematograph
and televisor ceaselessly drenched the planet with American thought.
-- W. Olaf Stapledon, _Last_and_First_Men, 1931

Matthias Warkus

unread,
Feb 17, 2003, 1:13:07 PM2/17/03
to
Mon, 17 Feb 2003 12:37:08 +0100, message by
Hans-Hasso Stamer <hhst...@gmx.de>:

> Anja vom Stein <nutz...@freenet.de> wrote:
>
> > BTW ist es eine interessante Beobachtung, dass Männer, mit denen man
> > sich über Politik unterhalten kann, meist auch noch das Kochen
> > beherrschen.
>
> Das muß etwas mit "Lebensart" zu tun haben.

Oder mit (praktischer) Intelligenz.

Ich habe nebenbei vorgestern mal wieder überrascht festgestellt, dass
ich kochen kann, wenn ich will. Vielleicht sollte ich es mir
angewöhnen, ab und zu selber Nahrung zuzubereiten -- der Prozess ist
nichts, was schwieriger wäre als sonstige Alltagsverrichtungen, ist
aber von einem Nimbus umgeben, den z.B. der Zusammenbau eines
arschkomplizierten Systemregals[0] oder das Schreiben formal korrekter
Geschäftsbriefe nicht haben.

Ob man sich mit mir über Politik unterhalten kann, weiß ich nicht.
Nur, dass sich ständig Politologen mit mir über Politik unterhalten.
Vielleicht ist es der Unterhaltungswert?

mawa

[0] aus nicht-IKEA-Fabrikation wohlgemerkt
--
BEGRIFFE AUS DEM DEUTSCHEN RECHT -- §7:
Nebenintervention, streitgenössische:
parteispalterische Presseerklärung der Kommunistischen Plattform
der PDS

Ralph Angenendt

unread,
Feb 19, 2003, 11:04:12 AM2/19/03
to
· Well, Anja vom Stein <SoNut...@freenet.de> wrote:
> Ich denke, von Herrn Meister behaupten zu können, dass er um die
> Erfindung des internets weiß. Möglicherweise hat er sogar schon ganz
> allein herausgefunden, dass es große und kleine Tageszeitungen darin
> gibt, sowie große und kleine Zeitungssuchmaschinen, welche man
> personalisieren kann.

Schön, dass man sich jetzt auch den Weg der Verdummung nettreden kann.
"Ich lese ja jeden Tag sogar die Ergüsse mehrerer Tageszeitungen" - aber
halt alles auf die eigenen Bedürfnisse hochpersonalisiert.

Hier ein bisschen bInnenpolitik, dort ein bisschen Sport. Am Ende der
ersten Seite darf es auch noch ein bisschen aussenpolitisches sein - das
aber nur von den mir genehmen Zeitungen. Ein bisschen Oper hier (aber
stören darf es nicht, deswegen personalisiere ich mir mal den ganzen
modernen Kram weg) - und schon kann ich behaupten, mich täglich zu
informieren, obwohl ich nur den Dreck lese, den ich eh schon kenne.

Deswegen leistet man sich ja wohl eine Tages-/Wochenzeitung: Um auch mal
von der Redaktion auf Themen gestossen zu werden, die man sonst nicht
sehen würde, weil man sie per Cookiebremse in die Weiten des Netzes
verbannt hat.

Aber steht ruhig zu euren angepassten "Newssites", ich stehe ja auch
dazu, die schlechteste linke Tageszeitung der Republik zu lesen, die
mich allerdings des öfteren dazu verleitet, gewissen Themen mal ein
bisschen hinterherzususchen.

Ralph
--
"Einmal alles."

Ralph Angenendt

unread,
Feb 19, 2003, 2:01:33 PM2/19/03
to
· Well, Anja vom Stein <Nutz...@freenet.de> wrote:

> Ralph Angenendt <ihr....@inter.net> wrote:
>>Schön, dass man sich jetzt auch den Weg der Verdummung nettreden kann.
>>"Ich lese ja jeden Tag sogar die Ergüsse mehrerer Tageszeitungen" - aber
>>halt alles auf die eigenen Bedürfnisse hochpersonalisiert.
[...]
> Darf man erfahren, mit welch umfassender Lektüre außer der taz du dich
> sonst noch vor der Verdummung rettest?

Nein. Denn das ist definitiv nicht Thema dieser Gruppe.

Ralph
--
"Einmal alles."

Thomas Steffen

unread,
Feb 20, 2003, 5:31:26 AM2/20/03
to
Anja vom Stein <Nutz...@freenet.de> writes:
> Ralph Angenendt <ihr....@inter.net> wrote:

>> Aber steht ruhig zu euren angepassten "Newssites", ich stehe ja auch
>> dazu, die schlechteste linke Tageszeitung der Republik zu lesen,
>

> Wow, _eine_ _ganze_ Tageszeitung. Sicher Zufall, dass es die Dünnste
> ist.
> Na, wenigstens wissen wir jetzt, wo du stehst. Das freut bestimmt unsere
> Ossis, wenn ich ihr Liedgut noch richtig im Ohr habe.
>
> Unmut: die taz ist so wenig hundertprozentig links wie sie die
> schlechteste ist.

Keine Ahnung was hundertprozentig links ist, aber diverse Organe der
Studentenschaft hier in Bochum dürften dem schon recht nahe kommen.
Artikel wie "Was kann man gegen Neonazis tun?" mit dem Fazit
"möglichst viel, aber man sollte sich nicht erwischen lassen" sind
immer wieder eine Quelle der Erheiterung.

Und zumindest vom Layout her ist die taz doch wohl ungeschlagen die
schlechteste Zeitung mit relevanter Verbreitung in ganz Deutschland,
oder? :-)

> BTW ist noch niemand dadurch unangepasst geworden, eine vermeintlich
> unangepasste Zeitung zu lesen oder gar politische Meinung zu haben.
>
> Und wenn schon, man kann als halbwegs toleranteR SpießbürgerIn ein
> besserer Mensch sein als ein gegen den mainstream anmarschierender Skin,
> oder ein Gregor Gysi, Möllemann, Schily, oder die datuistischen
> Unmutigen.

Schon, aber ich sehe darin weder eine Neuigkeit noch Unmutpotential.

> Darf man erfahren, mit welch umfassender Lektüre außer der taz du
> dich sonst noch vor der Verdummung rettest?

Vielleicht sollte man noch ein Schritt weitergehen, und behaupten,
dass Verdummung von innen kommt (und nicht, wie vielfach angenommen,
von außen). Die Lektüre wäre demnach nur symptomatisch.
--
Thomas

Hans-Hasso Stamer

unread,
Feb 20, 2003, 6:01:47 AM2/20/03
to
Anja vom Stein <Nutz...@freenet.de> wrote:

> Oh, dazu verleitet die FAZ mich auch. Da stehen durchaus Dinge drin, die
> im linksliberalen mainstream immer untergehen. Das weiß man allerdings
> nur, wenn man auch bereit ist, die nicht so genehmen Zeitungen zu lesen.

Genau das ist der Unterschied zwischen gehaltvollem Journalismus und
tendenziöser Meinungsmache, wie sie "Junge Welt" oder "Welt" des öfteren
bieten: Die taz und die FAZ schwimmenn immer wieder auch gegen den Strom
ihres linksliberalen bzw. konservativen Lesermainstreams.

Das bringt das Leben so mit sich, wenn man "am Puls der Realität"
bleiben will.

HH

Manfred Russ

unread,
Feb 20, 2003, 3:38:05 PM2/20/03
to
17 Feb 2003 09:46:01 GMT Erik Braun schrieb:

> > "Suppen"??? Wie krank muß man sein, um nicht einmal
> > mehr einen ordentlichen Bohnen- oder Linseneintopf hinzukriegen?
>

> "Suppe" ist "20 Gramm Pulver mit 1,4 Gramm Hühnchenfleisch, das nach mehr
> Hühnchen schmeckt als der gesamte Hühnerhof meiner Großmutter".

In einem für Usenetbegriffe prähistorischen Interview hat sich Herr
Klink mal darüber geäußert. Für Klickgeile:

<http://home.arcor.de/maruss/misc/klink.rtf>

Manfred
--
Prayers have no place in school, just
as facts have no place in religion!

(Quote from THE SIMPSONS)

Ralph Angenendt

unread,
Feb 21, 2003, 11:44:24 AM2/21/03
to
· Well, Thomas Steffen <for_repl...@iname.com> wrote:
> Und zumindest vom Layout her ist die taz doch wohl ungeschlagen die
> schlechteste Zeitung mit relevanter Verbreitung in ganz Deutschland,
> oder? :-)

Nein. Exakt da nicht - die taz ist die einzig relevante Zeitung, die man
auch in öffentlichen Verkehrsmitteln lesen kann. Und sie ist eine
Zeitung, die durchaus auch auf die objektive Lesbarkeit achtet (was
jetzt nicht den Artikelinhalt meint, sondern die Aufmachung). Eine der
wenigen Nichtbleiwüsten der Republik.

Alles andere darf man ihr gerne vorwerfen.

Ralph
--
"Einmal alles."

Harald Maedl

unread,
Feb 23, 2003, 11:44:06 AM2/23/03
to

"Anja vom Stein" schrieb:
> Ralph Angenendt wrote:

>
> >Anja vom Stein wrote:
>
> Und wenn schon, man kann als halbwegs toleranteR SpießbürgerIn ein
> besserer Mensch sein als ein gegen den mainstream anmarschierender
Skin,
> oder ein Gregor Gysi, Möllemann, Schily, oder die datuistischen
> Unmutigen.
>
> Darf man erfahren, mit welch umfassender Lektüre außer der taz du dich
> sonst noch vor der Verdummung rettest?
>
Vielleicht mit den Produkten Deiner womöglich geistigen Inkontinenz wie
z.B
"toleranteR SpießbürgerIn"
Ralph rettet sich dann zwar vor der Verblödung, fällt aber dafür in
unwiderrufliche geistige Umnachtung gepaart mit schweren Depressionen.

Mit Tränen die Tasten suchend

Harald

Hans-Hasso Stamer

unread,
Feb 23, 2003, 2:10:33 PM2/23/03
to
Harald Maedl <g...@gmwasser.de> wrote:

> Mit Tränen die Tasten suchend

Endlich eine mitfühlende Seele, die zu ihren Emotionen steht. Respekt.

"geistige Inkontinenz" ist aber auch nicht schlecht. Kann man das
lernen? Was muß man da tun? Reicht es, wenn man morgens den Kamm nicht
mehr findet und einem die Freundin den Taschenrechner unter der
Kuscheldecke auf dem Stuhl hervorkramt?

Harald Maedl

unread,
Feb 23, 2003, 8:37:03 PM2/23/03
to

"Anja vom Stein" schrieb:

> "Harald Maedl" wrote:
> >"Anja vom Stein" schrieb:
> >> Ralph Angenendt wrote:
> >> >Anja vom Stein wrote:
> >> [glaubt wirklich, sie könne mit dem Führen eines Binnen-I ein
besserer Mensch sein, hihihi]
> >>
> >> [will wissen , wo man sich sonst noch Verdummungsdruck aussetzen
kann]
> >>
> >[pries Stein'sche Binnen-I Prosa]

> Ich habe schon bessere Argumente gegen mein schönes I gehört.
^^^^^^
Liebste SteinIn, dachte ich mir's doch: Du läßt Dir vorlesen!

>
> >Mit Tränen die Tasten suchend
>

> Mit den Fingern würdest du sie eher finden.

Gut, gut, ich lasse schreiben, den Einsatz meiner Finger behalte ich mir
zukünftig für d.s.k.f vor.

> [Hinterkopfstimulation]

Wozu sollte das gut sein, zur Förderung der Durchblutung? Das Hirn sitzt
bei Männern bekanntlich woanders.

>
> Wenn du Glück hast, findet sich hier auch noch jemand,
> deine inkontinenten Augen zu wischen, auf dass du wieder
> besser lesen kannst.

Pah, Glück! Man muß nur heuchlerisch den hilflosen, emotionalen Trottel
spielen, schon regen sich mütterliche Instinkte:
Ohnmnächtig fiel er und brach sich das Bein,
ob der Perlen vor Säuen werfenden Stein,
mit flehendem Blick, oh Holde, oh Edle,
(Unmut regt sich, es reimt sich nur Mädle...)

Ächt dodahl väheult, eh

Harald


Harald Maedl

unread,
Feb 23, 2003, 9:05:01 PM2/23/03
to

"Hans-Hasso Stamer" schrieb:

> Harald Maedl wrote:
>
> > Mit Tränen die Tasten suchend
>
> Endlich eine mitfühlende Seele, die zu ihren Emotionen steht. Respekt.

Genau, supersoft und weichgespült. Soll ich mich nun outen? Och nöh,
lieber nicht, sonst zerren mich noch die Berliner aus meinem geliebten
Regensburg. Zur Abwechslung statt schwuler Wowereit ein mitfühlender
Mädl.

>
> ["geistige Inkontinenz"- kann man das lernen?]

Regelmäßig Usenet lesen. Besonders empfehlenswert die Hauswartseite
dsnu, sci-Gruppen haben auch ihren Reiz, und als letzte Rettung datu.
Und wenn gar nichts mehr geht, in keinster Weise, dann hilft ein
Gespräch mit..., und jetzt ungeheuerlich provozierend, (ein wenig die
Spannung aufrechterhaltend und genießend), mit, ja mit, jetzt kommt es,
_Fräulein_, oh war das schön, Stein :-)).


Eulenspiegelnd auch Emanzen grüßend
Harald

Hans-Hasso Stamer

unread,
Feb 24, 2003, 5:09:29 AM2/24/03
to
Harald Maedl <g...@gmwasser.de> wrote:

> Ohnmnächtig fiel er und brach sich das Bein,

> ob der Perlen vor Säue werfenden Stein,


> mit flehendem Blick, oh Holde, oh Edle,
> (Unmut regt sich, es reimt sich nur Mädle...)

Rrrrrespekt!

Zielort: Klagenfurt, Österreich
Zweck der Reise: Ingeborg-Bachmann-Preis einsacken.

Abmarsch!

HH

--
Wer die Hoffnung aufgibt, erlebt, was er befürchtet.
Christa Wolf

Torsten Müller

unread,
Feb 24, 2003, 5:35:25 AM2/24/03
to
hhst...@gmx.de (Hans-Hasso Stamer) schrieb:

> Harald Maedl <g...@gmwasser.de> wrote:
>
> > Ohnmnächtig fiel er und brach sich das Bein,
> > ob der Perlen vor Säue werfenden Stein,
> > mit flehendem Blick, oh Holde, oh Edle,
> > (Unmut regt sich, es reimt sich nur Mädle...)

Das hatte ich nicht mehr sehen können, weil ich schon vorher nicht
mehr weitergelesen hatte.

T.M.

Harald Maedl

unread,
Feb 24, 2003, 6:45:27 AM2/24/03
to

"Hans-Hasso Stamer" schrieb:
> Harald Maedl wrote:
>
> > [Würgzeiler]
>
> [Abmarschbefehl Klagenfurt, AU, Ingeborg-Bachmann-Preis einsacken]

Befehl verweigert, da müßte ich mich viel zu sehr bei Iris Radisch,
Juryvorsitzende für Internetkurztexte, einschleimen. Aufgrund
Alterssenilität/-debilität kann ich mich im Moment nur auf Anja
konzentrieren.
Daher nehme ich für das ungefragte Vortragen von gereimter Prosa lieber
Unmut nicht unter 5 Jahren in Kauf.

Grüße
Harald

P.S.

Unmut über unrechtmäßigem Befehl;-), aus der Erinnerung:
Ein Befehl ist eine Anweisung, die von einem _militärischen_
Vorgesetzten einem Untergebenen schriftlich, mündlich oder auf andere
Weise, mit dem Anspruch auf Gehorsam erteilt wird.

Harald Maedl

unread,
Feb 24, 2003, 6:48:06 AM2/24/03
to

"Torsten Müller" schrieb:
> > Harald Maedl wrote:
> >
> > > [Morgengestammel]

>
> Das hatte ich nicht mehr sehen können, weil ich schon vorher nicht
> mehr weitergelesen hatte.

Ich gebe es ja zu, ich war schon 'mal besser. Unmut über
Kreativitätsblockaden zu vorgerückter Stunde.

Grüße
Harald

Hans-Hasso Stamer

unread,
Feb 24, 2003, 7:43:54 AM2/24/03
to
Harald Maedl <g...@gmwasser.de> wrote:

> Unmut über unrechtmäßigem Befehl;-), aus der Erinnerung:
> Ein Befehl ist eine Anweisung, die von einem _militärischen_
> Vorgesetzten einem Untergebenen schriftlich, mündlich oder auf andere
> Weise, mit dem Anspruch auf Gehorsam erteilt wird.

Hatte ich vergessen. Ich habe hier auf meinem Computer soviele Befehle,
da dachte ich, es fällt nicht so auf.

Manfred Russ

unread,
Feb 24, 2003, 3:22:45 PM2/24/03
to
Tue, 18 Feb 2003 10:31:10 +0100 Thomas Steffen schrieb:

> Also wenn Seriösität bei denen mittlerweile ein Schimpfwort ist, dann
> sollte man den Laden doch einfach dicht macht.

Es ist kein Schimpfwort. Es ist gar kein Wort.

Manfred

Matthias Warkus

unread,
Feb 24, 2003, 5:19:02 PM2/24/03
to
Mon, 24 Feb 2003 03:05:01 +0100, message by
Harald Maedl <g...@gmwasser.de>:

> Regelmäßig Usenet lesen. Besonders empfehlenswert die Hauswartseite
> dsnu, sci-Gruppen haben auch ihren Reiz, und als letzte Rettung datu.
> Und wenn gar nichts mehr geht, in keinster Weise, dann hilft ein
> Gespräch mit..., und jetzt ungeheuerlich provozierend, (ein wenig die
> Spannung aufrechterhaltend und genießend), mit, ja mit, jetzt kommt es,
> _Fräulein_, oh war das schön, Stein :-)).
>
> Eulenspiegelnd auch Emanzen grüßend
> Harald

Mann, du bist ja richtig geistrich bist du ja.

mawa
--
Könnte nicht so ein Schwertwal in einem amerikanischen Delphinarium
mal einem Trainer den Kopf knacken? Ich würde das eine "Walnuß"
nennen.
-- Torsten Müller

Harald Maedl

unread,
Feb 25, 2003, 6:55:21 AM2/25/03
to

"Matthias Warkus" schrieb:
> Harald Maedl schrieb:
> > [Provokation mit "Fräulein"]
>
> [zollte ironischen Respekt]

Hm, man tut, was man kann, die wenigen Frauen im Forum zu hätscheln.
Da die Konkurrenz groß ist, muß man sich da natürlich schon etwas
besonderes einfallen lassen.
Ich hoffe nur, daß mir Anja die "geistige Inkontinenz" verzeiht. Es war
nicht persönlich gemeint, sondern diente ausschließlich zur
Vokabularerweiterung für Datuisten.

Unmut darüber, daß sie nicht mehr mit mir spricht.

Grüße
Harald

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